Mittwoch, 31. Januar 2024

Komm nach Wien, ich zeig dir was!


Originaltitel: Komm nach Wien, ich zeig´ dir was!
Herstellungsland: Österreich, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Rolf Thiele

Inhalt: 

Mizzi – dies ist der Name des ewig Weiblichen in Gestalt einer vorgeblich „typischen“ Wienerin, die über die Jahrhunderte durch Charme, Liebreiz und Verführungskünste so manches Mal den Lauf der Geschichte gelenkt oder beeinflusst hat. Mizzi, das ist in dieser Zeitreise jedes Mal eine andere, hübsche Wienerin, die in jeder der Episoden mit vollem Körpereinsatz das Ihre tut, um die martialischen „Herren der Welt“ zu becircen, auf das diese sich mehr der Liebe in den Boudoirs als dem Krieg auf dem Schlachtfeld und der Eroberung hingeben mögen.

Review:

Es ist schon schade, was im Zeitalter von High Definitin, revolutionärer Technik und dem Aufstieg modernerer Medien und Abstieg alter Medien alles in Vergessenheit gerät. Wenn sich weiterhin keiner darum kümmert, das manche Filme nochmal neu aufgelegt werden, gelten sie irgendwann mal als filmhistorische Museumsstücke, die nur noch exzessiven Sammlern bekannt sind, die sich thematisch mit solchen Schmuckstücken auseinandersetzen. Einer von vielen Filmen ist die deutsch-österreichische Softie-Schmuddel-Komödie KOMM NACH WIEN, ICH ZEIG DIR WAS! aus dem Jahre 1970. Regie zu dieser erotisch-komödiantischen Revue ist Rolf Thiele. Ex-NSDAPler, studierter Philosoph und Soziologe, Mitgründer der Filmaufbau GmbH Göttingen, deren Ziel es war/ist, in einer Zeit (Nachkriegszeit) der materiellen und geistigen Trümmer zum Neuaufbau der Kultur in Deutschland beizutragen.

Im Sommer 1969 entstand der Film in den österreichischen Städten Wien, Salzburg, Mauterndorf und am Attersee. Für das Drehbuch zeichnet sich der Autor Joachim Fernau verantwortlich, der auf Grund seiner Vergangenheit als Kriegsberichterstatter der Waffen-SS, ein umstrittenes Dasein führte. Inhaltlich führt uns der der Sprecher Dietmar Schönherr durch die geschichtlichen Episoden, die Hauptprotagonistin Mizzi während des Filmes durchläuft. Mizzi stellt die menschliche Verkörperung der "typischen" Wienerin dar, deren Einfluss durch die gesamte Epoche der österreichischen als teilweise deutschen Geschichte geht. Durch Charme, Liebreiz und Verführungskünste hat sie oftmals den lauf der Geschichte beeinflusst und gelenkt, was hier in erotischer Absicht zur Schau gestellt wird. 

Es beginnt zur Zeit der römischen Herrschaft über Mitteleuropa zur Zeit der Spätantike, bevor es in die Zeit der Pest und Verwüstung weiter geht. Anschließend führt die Zeitreise in die Zeiten des Wiener Kongresses in den Jahren 1814/1815, Sigmund Freud bekommt man zu Gesicht bevor es in die dunkle Geschichte Europas über geht und Mizzi es mit dem deutschen Reichskanzler Adolf Hitler zu tun bekommt, der bekanntlich österreichischer Herkunft ist. Abschließend endet die Reise in der Nachkriegszeit in der Mizzi die Ereignisse, die zur Wiedererlangung der österreichischen Souveränität im Jahre 1955 führen, beiwohnt. 

Ich muss zugeben, ich habe mich mit der Geschichte Österreichs noch nie befasst, aber fand diese Art von geschichtlicher Unterhaltung nicht schlecht, besonders von der Umsetzung her. Innerhalb der geschichtlichen Episoden in denen sich Mizzi befindet, bekommt man eher das Gefühl, sich einen historischen Film anzuschauen anstatt eines Erotikfilms. Denn Erotik wird hier nur leicht dosiert eingesetzt, da  hat man schon wesentlich erotischere Filme aus den 1970ern gesehen. Für die Bauten und Kostüme war Maleen Pacha zuständig, die sehr detailgetreu gearbeitet hat und  einem das Gefühl eines historischen Films gegeben hat. Die Kino-Uraufführung fand am 4. Februar 1970 in Stuttgart statt, was mich als gebürtiger Oberschwabe besonders freut, wenn ein uralter Film im schönen Baden-Württemberg uraufgeführt wurde. 

Etwas schmunzeln musste ich als die Epoche des zweiten Weltkrieges im Film angebrochen ist, weil Hitler höchstpersönlich zu sehen ist und von Achim Hammer dargestellt wurde. Man kann dem ganzen durchaus einen satirischen Aspekt vorwerfen, weil böse Zungen behaupten, man hätte im Bezug auf die Thematik der Türkenbelagerung und des dritten Reiches eine bestimmte Botschaft dahinter gehabt, was aber absoluter Blödsinn ist. 

Leider hat es KOMM NACH WIEN, ICH ZEIG DIR WAS! nie  weiter als auf VHS geschafft. Die einzigsten bekannten Video-Kassetten die bekannt sind, sind VHS der Labels Atlas Video, Famous Er und Monte Video. Wie es bei unserem österreichischen Nachbarland mit Veröffentlichungen aus sieht, weiß ich nicht. Fazit zu diesem Schmankerl aus einer wundervollen Zeit des deutschen Films: Es ist kein Meilenstein und auch kein Ernst Hofbauer-Film, aber für ein einmalige Sichtung, durchaus interessant. Wer hier einen Erotikfilm sucht, der an andere Klassiker aus diesem Jahrzehnt anknüpfen kann, wird hier am Ende wahrscheinlich mehr enttäuscht sein, denn allzu schmutzig geht es hier nicht zu und macht nur einen kleinen Teil dessen aus, als was der Film bezeichnet wird. 




 

Dienstag, 30. Januar 2024

Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt


Originaltitel: Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Ernst Hofbauer

Inhalt:

Pseudo-Reportagefilm von den Machern der Schulmädchenreport-Reihe, über das (angebliche) Sexualverhalten in deutschen Büros und anderweitigen Arbeitsstellen. In Episodenform erzählt und unterbrochen von allerlei schlüpfrigen Interviews usw. 

Review:

Was nicht alles in deutschen Firmen so passiert, wenn man nach diesem Reportfilm geht. Nachdem Ernst Hofbauer mit der SCHULMÄDCHEN-REPORT-Serie quasi über Nacht weltweit bekannt wurde und große Erfolge verbuchen konnte, drehte er zwischendurch auch andere Reportfilme, die inhaltlich soweit die selben waren wie seine Schulmädchen. Diese Arten von Filmen erfreuten sich in den 1970er Jahren großer Beliebtheit und die Sex-Welle nahm bis zum Ende der 70er auch kein Ende, war der Deutsche Film bis dato noch recht rar besäht, was erotische Produktionen anbetraf. Was nicht bedeutet, das es da gar nichts gab. Nach meinen Recherchen dürfte der erste deutsche Film mit einer freizügigen Thematik der 1955 (andere Quellen sagen 1958) erschienene DAS VERBOTENE PARADIES sein, der die Freikörperkultur propagierte.

Nach Oswalt Kolle war Ernst Hofbauer einer der bekannteren Regisseure, die sich für den erotischen Film interessierten und ebensolche Filme drehten. Großteils eben Reportfilme, die sich darum drehten, einen pseudo-dokumentarischen Stil aufzuweisen, in dem man Leute auf der Straße anspricht und nach verschiedenen Dingen im sexuellen Bereich befragte. Im Fall von EROTIK IM BERUF kamen dann schon mal Fragen auf, ob man sich hochschlafen würde, ob der eigene Partner in seinem Arbeitsplatz treu ist oder ob es am Arbeitsplatz schon zu sexuellen Belästigungen gekommen ist. Es ist nicht Hofbauer´s bester Film, aber für mich als Fan von reportfilmen und allgemein dem ganzen Schmuddel aus den 70ern definitiv einer der besseren Filme, der zu unterhalten weiß. 

Unterteilt ist der Film in Interviews mit Privatpersonen auf der Straße, Gewerkschaftern, Betriebspsychologen und Referenten, die jedoch gestellt waren, aber dennoch mit reichlichen ´Informationen´ glänzen. Des weiteren gibt es 11 Episoden, die dem Film den nötigen Anstrich verpassen, in denen sie kurze Geschichten rund um die Erotik am Arbeitsplatz erzählen. Die Erotik ist hier sehr rar gehalten, das man nicht wirklich viel zu sehen bekommt, was dem Film aber keinen Abbruch tut, im Gegenteil. Aus heutiger Sicht würde ich den Film sogar eher als einen halbwegs schmuddeligen Trashfilm aus der zeit der deutschen Sexwelle bezeichnen, da manche Szenen doch unfreiwillig komisch sind, besonders zu Beginn, also vor Gericht verhandelt wird, das ein Chef Unzucht betreibt und eine der älteren Zeuginnen mit ihrem österreichischen Akzent auftrumpft. 

Veröffentlicht wurde der Film unter anderem in Deutschland auf VHS von dem Video-Label VPS, Kinostart war 1971, ansonsten gibt es noch eine DVD-Box, die aber die geschnittene Fassung enthält, die mir trotz Besitz jedoch nicht geläufig ist. Veröffentlichungen gab es auch im Ausland unter den Titeln SEX IN THE OFFICE, EROS IN THE OFFICE ODER OFFICE GIRLS, vermutlich gibt es noch mehrere Titel, da ich nicht davon ausgehe, das der Film nur in den USA veröffentlicht worden ist.  Diesbezüglich müsste man Nachforschungen anstellen, weil ich mir denken kann, das bestimmt etwas in die östlichere Gegend der Erdkugel auch was rüber geschwappt ist. Den Film selber kann man mögen, muss man aber nicht. Ich persönlich fand ihn trotz allem genial und mag diese 70er Jahre-Atmosphäre, die man in deutschen aus dem Jahrzehnt so vorfindet. 



 

Dead Baby Mutilation


Originaltitel: Dead Baby Mutilation
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Juval Marlon

Inhalt: 

Heroinjunkie zerstückelt totes Baby in der Badewanne

Review:

2015 wollte der Schweizer Juval Marlon ins Filmgeschäft einsteigen und dreht seinen ersten fünf-minütigen Sicko-Kurzfilm DEAD BABY MUTILATION. Tatsächlich geht der Film in eine eher experimentelle Schiene und ist komplett in schwarzweiß gehalten, um so etwas wie eine Atmosphäre aufkommen zu lassen. Es beginnt mit einem Typen, der sich eine Spritze Heroin(?) ansetzt und ins Bad geht. In der Badewanne befindet sich ein totes Baby, was von dem Typen zerstückelt wird und anschließend Teile der Babyleiche frisst. Fertig ist der Film. 

Bei dem Titel könnte man eher davon ausgehen, das es sich um einen Track von Cannibal Corpse handelt anstatt eines Films. Wohl falsch gedacht. Was ich mir vorstellen kann, was aber nicht sein muss, das hier Einflüsse aus El Gore´s Snuff Tape-Erstlingen vorhanden sein könnte. Der Grindcore-Track zu Beginn des Filmes, alles findet im Bad in einer Badewanne statt, hat mich doch sehr daran erinnert. Inhaltlich wird der Kurzfilm nicht jedermanns Sache sein, wer trotzdem auf kontroverses Filmgut steht, sollte nach Thomas Binder´s BABY BUTCHER Ausschau halten. Zu finden ist DEAD BABY MUTIALTION als Bonusfilm auf der DVD von TORTURE FETISH.



 

Torture Fetish


Originaltitel: Torture Fetish
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Zwei geisteskranke Jugendliche spähen ein potenzielles Opfer aus. Auch das erscheinen ihres Freundes bringt die Psychopathen nicht von ihrem Plan ab. Was für die Opfer folgen wird, ist ein Inferno aus Folter, Schmerzen und Reuelosigkeit.

Review:

Vom Schweizer Juval Marlon hat man die letzten Jahre inzwischen ein paar Filme gesehen und ich habe fest gestellt, das die technische Umsetzung von Film zu Film immer besser wurde. Sowohl als auch inhaltlich habe ich bisher auch nichts zu bemängeln gehabt, so freute ich mich, endlich in den Genuß von TORTURE FETISH zu kommen, der die letzten Jahre ein paar wenige Male veröffentlicht wurde. Die erste Veröffentlichung war 2015 seitens des inzwischen geschlossenen VHS-Labels Rotten Cat Media, 2016 erschien  der Film dann via Caps Collective Entertainment bevor es 2017 mit einer Veröffentlichung von Underground Gorellectors Films endete. Seitdem war auch Schluss mit Veröffentlichungen, aber nicht mit Juvals filmischen Attacken auf den Untergrund. 

Gewiss muss man Bedenken, das Juvals Filme misantrophischer Natur sind, anders lassen sie sich nicht bezeichnen. Gut oder schlecht? Keineswegs, um es mit meinen Worten auszudrücken: Todesgeil. Exakt auf diesem Weg bewegt sich auch TORTURE FETISH. Knapp 9 Minuten lang und einer der ersten Filme von Juval bekommen wir ein Mädchen zu sehen, was sich mit ihrem freund trifft und beide zwei irren Killern zum Opfer fallen, die Freude daran haben ihre Opfer zu quälen. Da kommt mal schnell das Messer zum Einsatz um das Mädchen zu töten, um ihr anschließend, wie es aussah, noch die Zähne zu ziehen. Das womöglich kranke daran ist, das sich die Täter dafür selber feiern. Verleiht dem Film natürlich den psychologischen Horror, da es solche Leute in der realen Welt wirklich gibt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Klar, von einem Erstversuch wird man kein Highlight erwarten brauchen, wobei mir der Kurzfilm nicht unangenehm aufgefallen ist, sondern schon seinen Hirnfick beinhaltet, wenn man derartige Filme nicht gewohnt ist. Die Spezialeffekte sind noch recht gediegen gehalten worden, vermutlich um erst mal auszutesten, aber wie gesagt, geht der wahre Horror wohl erst im Kopf los bei dem Gedanken, das so etwas einem wirklich passieren könnte, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. 



 

Zömbel 2 - The Book of Wurzelfurz


Originaltitel: Zömbel 2 - The Book of Wurzelfurz
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Al Spicher

Inhalt:

Drei Hobby-Einbrecher stehlen das „Buch des Wurzelfurz“, das Tote wieder zum Leben erwecken soll. Als einer von ihnen bei einem Feuergefecht mit der Polizei getötet wird, nutzen die anderen beiden das Buch, um ihn von den Toten zurückzuholen. Ihr Plan funktioniert, aber der wiederbelebte Freund verwandelt sich in ein tollwütiges Monster, das nach Menschenfleisch hungert. Bald bricht die Hölle los und im „Brunstelwald“ wimmelt es wieder von Untoten.

Review:

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Erfolg von ZÖMBEL so groß war, das er einen zweiten Teil gerechtfertigt hätte. Vorstellbarer ist es aber, das die Tollmais-Crew so viel Spaß am ersten Teil hatte, das man sich drauf und dran gemacht hat, zwei Jahre später einen weiteren teil fertig zu stellen, was auch umgesetzt wurde. Die Geschichte dreht sich um den Dämon Wurzelfurz, der eine Anleitung geschrieben hat, mit der man Zombies erwecken kann. Erschienen ist die Anleitung als Buch, nach Art des Necronomicons aus Tanz der Teufel. In der Gegenwart wird dieses Buch von drei freunden geklaut und nach einer Schießerei mit der Polizei gleich mal ausprobiert, was natürlich fatale Folgen hat. 

Auch hier war der ursprungsplan so gedacht, das der Film nur für den engeren Freundeskreis bestimmt war, ab er es trotzdem eine Kopie in die Öffentlichkeit geschafft hat. Glücklicherweise! Denn sonst käme man niemals in den Genuß, dieses kurzweiligen Filmes, der mir sogar besser als der erste Teil gefallen hat. Viele Veränderungen gab es im Gegensatz zu ZÖMBEL nicht: Es speilt sich der größte Teil wieder im Wald ab, zwischendurch gibt es Szenen, in denen zwei Zombiejägerinnen in ihrem Büro zu sehen sind und reihenweise splattrige Szenen, mit handgemachten Effekten natürlich. Im Gegensatz zu manchen Amateursplatterfilmen sind die Effekte hier auch wieder richtig gut geworden und versprechen dem Fan ein ordentliches Splatterfest mit reichlich Spaß, Metal (Heavy Metal, Death Metal, Trash Metal) und blutigem Gekröse. 

Ein weiteres Plus ist der oftmals schwarze Humor, der manchmal in politische Unkorrektheit über geht im Bezug auf den heutigen Woke-Wahnsinn, der zur Zeit stattfindet. Wer den Film noch nicht kennt, sollte dringend die Augen danach offen halten. Ich denke auch, das selbst Leute ihren Spaß an dem Treiben haben, die weniger mit dem Amateursektor zu haben, aber auf komödiale Unterhaltung stehen. 



 

Zömbel


Originaltitel: Zömbel
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Al Spicher

Inhalt:

Ein mehr als verwirrter Wissenschaftler namens Psoicheldoc hat ein Serum entwickelt, mit dessen Hilfe er totes Gewebe wieder reanimieren kann. Es dauert nicht lange, bis der gesamte Brunstelwald mit Zombies bevölkert ist...Ob es einer kleinen Gruppe von Wagemutigen gelingt, sie zu vernichten? 

Review:

Zur Geschichte: Ein verrückter Wissenschaftler entwickelt ein Serum, was Tote wieder zum Leben erweckt. Seine Intention dahinter ist, mit diesem Serum eine Zombiearmee zu gründen und damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wagemutig stellt sich ihm eine Bande Metalheads entgegen und leistet erbitterten Widerstand. Das Brunstelwald-Massaker nimmt fortan seinen lauf. 

Anfang der 2000er wurde ZÖMBEL von einer Schweizer Gruppe jungen Leuten die sich musikalisch in der Metal-Szene tummeln, produziert und gedreht. Wenn man sich mit dem deutschsprachigen Amateursplatter-Genre befasst, wird einem der Film wohl ein Begriff sein. Gemacht wurde er nur für die Beteiligten, fand aber dennoch seinen Weg in die Aussenwelt, was dazu führte, das eine Menge Bootlegs davon kursieren und immer mal wieder veröffentlicht wird. Große Probleme scheint das ganze wohl nicht zu machen, denn immer mal wieder tauchen Releases des Filmes auf. Das Produktionsteam, das hinter dem Projekt stand, nannte sich Tollmais Entertainment und ob es sie noch gibt, ist mir unbekannt, zumindest ist mir bekannt, das der Regisseur Al Spicher heutzutage Musiker in einer Band ist. 

Inhaltlich ist der Film das, was einem Fan von Amateursplatter das Herz höher schlagen lässt: Viele Splattereffekte, irrwitzige Dialoge, eine hanebüchene Story und viel Spaß. Es beginnt schon zu Beginn des Filmes, das ein Zombie eine kurze Erklärung zu einem Serum abgibt, was Tote wieder lebendig macht und dann geht es auch schon los. Der Großteil spielt sich im Wald ab und erinnert an Untergrund-Kracher wie VIOLENT SHIT, BLUTNACHT 1 & 2 oder die DER HENKER-Filme. Unterlegt wird der Film mit Heavy Metal-Musik ala Iron Maiden. Nicht wirklich mein Geschmack was Metal betrifft, passt aber bestens zum Film, keine Frage. 

Wem empfiehlt man den Film? Die Frage beantwortet sich im Verlauf der Review wahrscheinlich von selber. Man muss nicht unbedingt auf Splatter stehen, aber zumindest mit Amateur was anfangen können, denn der Comedy-Inhalt ist hier sehr hoch und macht auch wirklich Bock sich den Film dann rein zu ziehen. Ein Partyfilm ohnegleichen, der durchaus zu gefallen weiß und mit gut gemachten, wenn auch billigen Spezialeffekten aufwartet. Aber hey, scheiß drauf, Amateursplatterfans werden hier trotzdem ihre Freude dran haben. 


 

Montag, 29. Januar 2024

Three Extremes: A Sick Triple (DVD-Vorstellung)

Fast fehlen mir die Worte, drei Releases bekommen zu haben, die sich optisch von allen Filmen in meiner Sammlung unterscheiden. Das UK-Underground-Label hat so einige Untergrundfilme veröffentlicht, die dem Mainstream-Publikum unbekannt ist und es besser auch bleiben sollte, um einem spätere geistige Verwirrungen zu ersparen. Besonders angenehm sind die Designs der Cover, die abstrakt-psychedelisch als auch surreal-alptraumhaft zu bezeichnen, aber auch ein wahrer Hingucker sind. 

Bei den drei Filmen dreht es sich um japanische Untergrund-Schocker von Tamakichi Anaru, bei denen auch stellenweise die Yakuza ihre Finger im Siel hatte, wie es Gerüchte besagen. Was und ob da wirklich was dran ist, wissen wohl nur die Beteiligten, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn mir Quellmaterial vorliegt. Was kein Gerücht ist, das sich die Darstellerin aus Niku Daruma (Tumbling Doll of Flesh), Kanako Ooba, einen Tag vor der Veröffentlichung des Filmes selber umgebracht hat und sich vor den Zug geschmissen hat. Die Gründe hierfür sind unklar, werden jedoch in der Dokumentation "Osorezan 〜 kōrei fakku" versucht irgendwie zu klären. 

Weitere Geschichten ranken sich um den Regisseur der Filme, bei dem es auch heisst, das er mit der Yakuza in Kontakt gestanden hat, bevor er um die 2000er spurlos verschwunden ist. Auch halten sich Gerüchte über seinen Tod hartnäckig. Unter´m Strich kann man sich durchaus was dabei denken. Yakuza? Spurlos verschwunden? Eventuell tot? Wer weiß, möglich ist alles. 

NIKU DARUMA:

NIKU DARUMA ist vermutlich der härteste Film der drei vorliegenden Filmen! Ein extremer Sicko aus dem Jahre 1998 bestehend aus BDSM, Vergewaltigung, exzessiver Verstümmelung, Folter, Nekrophilie...Kurzum: Niku Darum gilt weithin als einer der beleidigendsten und widerlichsten Filme, die je produziert wurden. 


SUICIDE DOLLS: 

Eine Frau erschießt sich. Eine Frau erhängt sich. Eine Frau begeht Harakiri. Waren sie die Opfer von „Suicide Dolls“ oder waren sie selbst die Puppen? Noch Fragen?


WOMEN´S FLESH: MY RED GUTS:

Auch bekannt als HUNGRY MOUTH handelt der Film von jeweils zwei Frauen, die sich selber verstümmeln und ihren Spaß daran haben. Eine der zwei Frauen findet zudem auch Gefallen an ihren Gedärmen und fängt an sie zu verspeisen. 


Fuck ey, wieso schaut man sich Filme mit so einem extremen Content? Die Frage ist: Warum nicht? Als Sicko-Fan darf gerne mal etwas härter zur Sache gehen, besonders wenn es sich um Fabrikate handelt, die eher selten sind und manchen Leuten unbekannt. Umso schöner ist es, wenn sich Leute solchen Filmen annehmen und ihnen schöne Veröffentlichungen bieten. Man muss es nicht mögen, aber jeder, der selber auf so abgefuckte Filme steht, wird wohl selber wissen, warum man sich solche Prachtstücke in die Sammlung stellt. ;)



Sonntag, 28. Januar 2024

Godzilla vs. Mechagodzilla II


Originaltitel: Gojira vs Mekagojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Takao Okawara

Inhalt:

Aus Trümmern künstlich hergestellt und aufgebaut, stellt Mechagodzilla die ultimative Waffe gegen Godzilla dar. Das hochtechnisierte, atombetriebene und diamantengepanzerte Monster wird von den Menschen als neue ultimative Waffe gegen Godzilla eingesetzt. Gleichzeitig wird auf einer gesperrten Insel, durch atomare Strahlung verseucht, von einem Forscherteam ein riesiges Ei entdeckt und für Forschungszwecke mitgenommen. Doch als aus dem Ei Baby-Godzilla schlüpft, machen sich Rodan und Godzilla auf den Weg, um ihren Schützling aus der Hand der Menschen zu befreien. Doch das soll verhindert werden, denn Baby-Godzilla ist bereits ein beliebtes Forschungsobjekt und wird von dem übermächtigen Mechagodzilla verteidigt. Ein gigantischer Kampf bricht los.

Review:

Die Schlagworte für den 20. Godzillafilm lauteten: „Mit dieser Schlacht wird alles enden.“ und „ Die Geburt eines Königs am Ende des Jahrhunderts. Alle haben auf diese Schlacht gewartet.“ Aus diesem Film geht die Anti-Godzilla-Einheit G-FORCE vor, die dazu erschaffen wurde, um Japan von Godzilla zu schützen. Hauptwaffe der Verteidigungseinheit stellt Mechagodzilla dar, eine metallene Konstruktion mit allerhand Waffen installiert. Der Regisseur für Spezialeffekte, Koichi Kawakita, erklärte, dass die G-Force-Einstellung die Einführung von Superwaffen ermöglichte, die den Toho-Spezialeffekten der Showa-Ära ähnelten. Zu Beginn erscheinen die Überreste des Mecha-Königs Ghidorah, der in GODZILLA VS. KING GHIDORAH von Godzilla besiegt wurde, was die Kontinuität der Geschichte unterstreicht.

Andererseits wird Godzilla, obwohl es den Kampf zwischen der Menschheit und Godzilla darstellt, nicht als Bösewicht behandelt, sondern als Symbol der Natur. Godzilla ist in diesem Werk das erste in der Heisei-Reihe, das mit klaren emotionalen Ausdrücken dargestellt wird, wie zum Beispiel, dass er verletzt wird, um seine Freunde zu beschützen, und durch seine Beziehung zu Baby Godzilla, seinem einzigen Verwandten, wird er als Bösewicht dargestellt, aber Am Ende ist er zu einer Präsenz geworden, in die sich das Publikum hineinversetzen kann. Das Design von Baby, stammt von Shinji Nishikawa, weil Produzent Shogo Tomiyama keinen Minilla wollte, sondern eher was, was Godzilla ähnelt. 

Es ist nicht unüblich in der Heisei-Staffel, das ein alter Feind Godzillas zurück gebracht, um es aussehen zu lassen, als wäre es das erste Zusammentreffen. Hier entschied man sich für Mechagodzilla, dem Titan aus Eisen, das Roboter-Gegenstück Godzillas. Zu dem ganzen gesellt sich noch Rodan, der Flugsaurier, der ebenso darauf bedacht ist, Baby-Godzilla zu schützen, wie Godzilla selber. 

Sehr eindrucksvoll sind die Schlachten der Monster. Selten hat man es so krachen lassen wie hier und das kommt auch beim Zuschauer sehr gut an. Man ist quasi ständig von Monstern umgeben, aber noch mehr von den ganzen epischen Schlachten, bei denen kein Stein auf dem anderen stehen bleibt. Mechagodzilla sieht viel schlanker aus als zuvor und verfügt über ein beeindruckendes Waffenarsenal: den Mega Buster, die Plasmagranate, den Schockanker und den G-Crusher. Allerdings schwächt die Tatsache, dass er Menschen darin hat, die Vorstellung, dass er tatsächlich ein Monster ist, ab. Rodan sieht entäuschenderweise wie ein normaler Pteranodon aus und verursacht keinen großen Schaden mehr durch Schwingen seiner Flügel, obwohl er immer noch in der Lage ist, Dinge zu zerstören, indem er einfach darüber fliegt.

Fazit: Eine der brachialeren Filme in der Heisei-Staffel, die eine Menge Action mit eingebaut hat und zu unterhalten weiß. Auch Rodan bekommt hier ein besseres Design zur Verfügung gestellt als 1956. Wer also kein großes Interesse an philosophischen, wissenschaftlichen, politischen oder okkulten Themen hat, darf sich, wenn noch nicht gesehen, auf den Film freuen. Action- und Monsterfreunde bekommen hier die volle Ladung Godzilla, das einem nicht langweilig wird. Besonders hervor heben möchte ich das Aussehen von Godzillas Nachwuchs, bei dem man sich von einer kinderfreundlichen Version entfernt hat und man hätte bei behalten sollen in der Millenium-Staffel. 





 

Samstag, 27. Januar 2024

Godzilla - Kampf der Saurier-Mutanten


Originaltitel: Gojira vs Mosura
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Takao Okawara

Inhalt: 

Durch den Einschlag eines Kometen im Pazifischen Ozean erwacht Godzilla von neuem. Gleichzeitig entdeckt eine wissenschaftliche Expedition auf einer Insel Mothras Ei. Das Ei wird nach Japan geschafft, aber auf dem Weg dorthin von Godzilla angegriffen. Doch auch Mothras böser Zwilling Battra erwacht und macht sich auf den Weg nach Japan. Es beginnt eine gigantische Schlacht zwischen den drei Monstern, während das Militär verzweifelt versucht, die Mutationen vom Festland zu vertreiben, um Tokio vor einer neuen Katastrophe zu schützen. 

Review:

„Eine große, bunte Schlacht" lautete das Schlagwort bei der Veröffentlichung des 19. Godzillafilms bei erscheinen am 12. Dezember 1992 in Japan. Nach 26 Jahren war es wieder soweit: Mothra kehrt zurück und versucht die Menschheit vor Godzilla zu retten. Als Maß für das Familienpublikum drehte sich das menschliche Drama um die Geschichte der Wiederherstellung der ehelichen Beziehung zwischen Takuya und Masako, was vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde. Ein weiteres Kernthema war die Zerstörung der Natur, Zivilisationen vor der Geburt der Menschheit und durch den Willen der Erde geschaffene Monster. In puncto Monster gibt es hier ein Debüt-Auftritt von Battra, was die dunkle Seite von Mothra darstellt und anfänglich auch eins von Mothras Gegnern parallel zu Godzilla ist. 

In der Geschichte wird ein Mothra-Ei gefunden, was nach Tokio transportiert werden soll. Den Transport könnte man als eine glatte Hommage an King Kong durch gehen lassen, Während des Transports taucht Godzilla auf und liefert sich ein Match mit der Mothra-Larve, bis andernorts und bei den beiden Monster eine Battra-Larve auftaucht und sich dem Kampf anschließt. Im weiteren Verlauf schlüpfen die beiden Larven und versuchen sich erst gegenseitig zu bekämpfen, bis Godzilla ein marschiert und die beiden Kaiju-Motten Godzilla den Endkampf ansagen. 

Neue alte Wesen sind die Cosmos, kleine Wesen aus einer längst vergangenen Zeit von vor 12000 Jahren. Die Ureinwohner der Erde, verehren Mothra als Schutzgottheit und haben eine fortschrittliche Zivilisation ohne Diskriminierung und Konflikte aufgebaut. Als jedoch einige Wissenschaftler ein Wetterkontrollgerät entwickelten und versuchten, das Wetter zu manipulieren, wurde das Leben auf der Erde wütend, weil es spürte, dass es in Gefahr war, und erschuf Battra, um den Kosmos anzugreifen. Mothra kämpfte gegen Battra, um Cosmos zu schützen, und versenkte es im eisigen Meer im Norden, aber Battra zerstörte das Wetterkontrollgerät und es kam zu einer riesigen Überschwemmung, sodass nur Mothra und einige der Cosmos zurückblieben, die auf einem hohen Berg Zuflucht suchten. Sie entkamen und Ihr Kontinent wurde zerstört.

Ursprünglich war seitens der Macher geplant, Mothra gegen Bagan antreten zu lassen, bis man sich entschied das ein Godzilla vs. Mothra-Film doch die bessere Entscheidung ist. Parallel dazu war auch der Plan, einen Godzilla vs. Gigamoth-Film zu drehen, was auch nie dazu kam, weil die Merchandising-Rechte zwischen Toho und RKO Pictures unklar waren. Ein alternativer Plan wäre gewesen, eine Fortsetzung mit King Ghidorah zu drehen, was auch nicht zustande kam, weil es sonst eine Art Reihe mit Ghidorah geworden wäre, was man nicht wollte. So beschloss man sich, Mothra und Battra in den Film zu holen. 

Technisch gesehen ist der Film ein wahrahftiger Special Effects-Leckerbissen! Die Strahlen die Mothra und Battra gegen Godzilla abfeuern, Godzillas radioaktiver Kotzstrahl und die Monster an sich und ihre lang andauernden Kämpfe machen den Film zu einem phantastischen Kaiju-Highlight. Nicht zu vergessen die sozialkritische Botschaft, die Umwelt sauber zu halten. Wird zwar nie bei den Leuten ankommen, aber ein weiterer (erfolgloser) Versuch war es dennoch wert. 


 

Godzilla - Duell der Megasaurier


Originaltitel: Gojira tai Kingu Ghidora
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Kazuki Omori

Inhalt:

In der Gegenwart landet ein UFO in Japan. Heraus steigen Menschen aus der Zukunft, die die Japaner warnen, dass die Welt in der Zukunft von Godzilla zerstört wird. Um das zu verhindern, soll in der Vergangenheit das Reptil, das durch die Atomtests zu Godzilla mutiert, außer Reichweite geschafft werden. Doch der Schein trügt, denn die Menschen aus der Zukunft setzen stattdessen drei kleine Drachen aus, die dann zu dem gefürchteten dreiköpfigen King Ghidorah werden. Es beginnt ein Kampf quer durch Raum und Zeit, um die Monster aufzuhalten und das Gleichgewicht der Mächte wiederherzustellen.

Review:

Die Promosätze des 18. Werkes aus der Godzilla-Serie und den zweiten Film der Heisei-Staffel lauteten „Die größte Schlacht am Ende des Jahrhunderts hat begonnen.“ und „Ich werde nie gegen dich allein verlieren!“. Zwar nichts besonderes, wenn man im Jahre 2024 auf die Reihe zurückblickt, denn Godzilla hatte es anschließend mit größeren Schlachten zu tun als nur gegen King Ghidorah allein, aber das konnte man damals wahrscheinlich noch nicht wissen und man wollte auch den Film vermarkten. Das Licht der Welt erblickte er am 14. Dezember 1991 und war ein Gedenkfilm zum 60. Jahrestag von Toho. Man muss schon sagen, die Godzillafilme stecken immer wieder voller Überraschungen. Liest man sich den Plot des Filmes durch, bekommt man umgehend das Gefühl, das hier altes Gulasch neu aufgewärmt wird. UFOs und Aliens, die Japan an den Kragen wollen und wie immer am Start: Ein Monster, was schon bekannt war und unser Freund Godzilla eben. 

Doch hier denkt man falsch, wenn man meint, das es sich nur um einen Aufguss einer alten Geschichte drehen würde. Tatsächlich ist die Geschichte neu und man wird in die zeit zurück versetzt als Godzilla noch ein Dinosaurier war, quasi bekommt man hier zum ersten mal im Verlauf den Ur-Godzilla zu sehen, Godzillasaurus. Regisseur und Drehbuchautor Kazuki Omori war demnach nicht umsonst stolz auf seine neueste filmische Schöpfung, den er als Höhepunkt von Tohos Spezialeffektfilmen, darunter Monster, Science-Fiction und Kriegsgeschichten, sah. Seit 1972 sind 19 Jahre vergangen und exakt vor dieser Anzahl an Jahren kam es das letzte mal zum Kampf zwischen Godzilla und dem dreiköpfigen Drachen. Hier kam es zur ersten Einzelkonfrontation in der Serie. Durch die Verwendung beliebter Monster aus der Vergangenheit soll eine Fangemeinde von zwei Generationen entstanden sein, mit Eltern, die in ihrer Kindheit die Showa-Serie gesehen haben und die Serie mit ihren Kindern genießen.

Hervorstechend ist, das es sich hier um den ersten Toho-Film handelt, der das Thema Zeitreisen als Schlüsselgeschichte in einem Film verwendet. Zwar kam es zu Kritiken, weil ein Zeitparadoxon aufzuweisen war, jedoch wollte Omori die Kraft des Films zu nutzen, um den Menschen beim Anschauen kein Unbehagen zu bereiten. Neu ist hier die Entstehung von King Ghidorah: Dieses mal ist es kein ausserirdischer Drache, der von Ausserirdischen geschickt wird, um beistand zu leisten, sondern Ghidorah entstand hier durch drei kleine Mini-Ghidorahs die auf der Insel, auf der Godzilla entstand, ausgesetzt wurde. Godzilla selber wird weg teleportiert und durch die radioaktive Strahlung verschmelzen die drei Mini-Ghidorahs zu King Ghidorah. Man muss bedenken, das es sich um das Jahr 1944 handelt, in dem die Mini-Ghidorahs auf der Insel ausgesetzt wurden. Das Wasserstoff-Bombardement findet also erst noch statt. 

Trotz seines großen Erfolgs des Filmes, ließen auch Kontroversen nicht lange auf sich warten, weil in den USA gemunkelt wurde, das es sich um eine antiamerikanische Hetze handeln würde, weil Godzillasaurus die amerikanischen Soldaten im Film weg gefegt hat. Zudem wurde kritisiert, das die feindlichen Futuristen westlich-aussehende Menschen sind, wobei eine davon japanischer Abstammung war, aber eher für die Japaner war im Gegensatz zum Rest. Meine Meinung zu dem ganzen wäre, das es durchaus verständlich ist, wenn dem wirklich so wäre. Politische Spannungen werden gerne mal in einem Film verarbeitet, warum auch nicht? Omoris Worte diesbezüglich waren aber, das der Film nicht dafür gedacht war oder ist, um eine antiamerikanische Stimmung zu verbreiten. 

Fazit: Sehr tolle Geschichte und ausnahmslos inhaltlich wirklich mal was neues, mit dem man bei Erstsichtung damals wahrscheinlich nicht gerechnet hätte, auf was für Ideen man in den Toho Studios kommt. Sehr bemerkenswert ist, das die Monsterszenen hier deutliche länger gehen als wie man es sonst kennt und das finde ich natürlich sehr begrüßenswert. Die Idee das es eine weibliche Heldin gibt war auch nicht verkehrt, sonst hätte das feminine Volk vermutlich nicht lange auf sich warten lassen, zu kritisieren. 




 

Freitag, 26. Januar 2024

Godzilla - Der Urgigant


Originaltitel: Gojira tai Biorante
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Kazuki Omori

Inhalt:

Als Wissenschaftler geheime Gen-Experimente an einer resistenten Pflanze fortsetzen, kommt es zu einem Zwischenfall. Die unkontrollierte Mutation aus resistenten Pflanzenzellen und Godzilla-Genen entwickelt sich zu einer gefährlichen Bedrohung, einem ganz neuen Monster: Biollante. Gleichzeitig befreien Terroristen Godzilla aus dem Vulkan. Die Spezialeinheit "G-Force" hat nun alle Hände voll zu tun, die Riesenechse an der erneuten Zerstörungsorgie zu hindern und setzt dafür die Superwaffe "Super-X2" ein. Doch Godzilla kommt den Menschen zu Hilfe und stellt sich den Kampf gegen die mutierende Riesenpflanze. Aber Biollante entpuppt sich als tödliche Gefahr für das Monster.

Review: 

Die Schlagworte des neuesten und sechszehnten Godzilla-Filmes GODZILLA VS. BIOLLANTE lauteten "Super Godzilla, geboren aus Godzilla-Zellen!", und „Wer gewinnt, wird zum größten Feind der Menschheit.“ So durfte man bis zur Sichtung des knapp zweistündigen Monsterspektakels gespannt bleiben, wer wohl der absolute Feind der Menschheit bleiben wird, stellte dieser Teil nach der Rückkehr des Monsters den Startschuss der Versus-Reihe dar, bei der Godzilla Film für Film einen neuen Gegner zur Verfügung gestellt bekam. Es handelt sich um eine direkte Fortsetzung des Vorgängerwerks GODZILLA 1984, die den Ursprung der Heise-Staffel von Godzilla markiert. Zusätzlich zu einem offenen Aufruf zur Einreichung origineller Ideen für dieses Werk wird Koichi Kawakita Akiyoshi Nakano ersetzen, der für das vorherige Werk verantwortlich war, ebenso wie der Sonderregisseur Kazuki Omori, der an DISCIPLES OF HIPPOCRATES und anderen mitgearbeitet hat.

Einen weiteren Startschuss wird mit diesem Film auch die Hellseherin Miki Saegusa haben, die wir in weiteren Filmen der Heisei-Staffel sehen werden und mit ihren psychisch-paranormalen Fähigkeiten anwesend sein wird. Neu ist, das Godzilla als "besondere Katastrophe und Gefahr" für das japanische Volk eingestuft wird und mittels vier Alarmstufen Alarmbereitschaft ausgelöst wird. Man entfernt sich von dem kinderfreundlichen Inhalt wie es noch bei der Showa-Staffel der Fall war und liegt den Schwerpunkt auf auf "Godzilla gegen die Selbstverteidigungskräfte".

Zur Geschichte: Nach einem Überfall ausländischer Agenten, kommt die Tochter des Gentechnikers Shiragami ums Leben. So entwickelt er aus Zellen Godzillas und seiner Lieblingsrose den Superklon Biollante. Godzilla, erweckt, durch die mittels Bomben hervorgerufenen Eruptionen des Vulkans, in dem er hätte sterben sollen, erscheint auf der Bildfläche und lässt nicht lange bitte, quer durch Osaka zu marschieren und das übliche Unheil anzurichten. Jegliche Waffen sind gegen die Riesenechse machtlos und die letzte Hoffnung liegt auf Biollante. 

Dieser Teil gehört schon seit meiner Kindheit zu meinen Lieblingsteilen, weil mich das Design von Biollante schon seit eh und je fasziniert hat und mich stark an das Monster aus dem 1986 erschienen japanischen Splatterkurzfilm von GUZOO: THE THING FORSAKEN BY GOD von Kazuo 'Gaira' Komizu erinnert. Da stellt sich mir die Frage, ob man sich das Design von Biollante von dort abgeschaut hat? Möglich wäre es, denn die Ähnlichkeit ist verblüffend. Interessant fand ich die Namensgebung von Biollante, die angeblich für die Pflanzengeister der nordischen Mythologie stehen soll, was natürlich nicht stimmt. Es dauerte lange, bis man sich einig war wie Biollante aussehen soll und bei genauerer Betrachtung erkennt man eine kleine Hommage an den Film LITTLE SHOP OF HORRORS, der sich abzeichnet als Biollante ihr Maul aufreisst. Ursprünglich war geplant, Biollantes letzte Momente in einer Animation darzustellen, in der sie im Himmel verschwindet, nachdem sie Godzilla verschluckt hat. Der Anime und die Live-Action passten jedoch nicht gut zusammen und der Film wurde gestrichen. Zu finden ist die Szene auf der japanischen DVD im Bonusmaterial. 

Zu der Hintergrundidee des Filmes gehört, das Produzent Tanaka glaubt, dass Gentechnik und Wissenschaft eine Bedrohung für die Menschheit darstellen werden, genau wie die Atombombe und die Atomwaffen, und er wollte das Werk unterhaltsamer gestalten, indem er zeitgenössische Elemente einbezog, wie das nukleare Element im ersten Werk. Laut Omori forderte Tanaka, dass der Film als Actionfilm genossen werden sollte. Andererseits mochte Omori politische Fiktion und dachte auch darüber nach, was passieren würde, wenn seine Generation Soldaten werden würde, also stellte er sich Godzilla als einen Kriegsfilm der Neuzeit mit politischen und militärischen Elementen vor. 

Das einzigste was ich etwas vermisst habe, war eine Erklärung wie Godzilla den Fall in den Vulkan überleben konnte, nachdem er bei seiner Rückkehr hätte sterben sollen, in dem er in einen Vulkan abstürzt und vermeintlich in der Lava stirbt. Aber sich bei einem Godzillafilm solche Fragen zu stellen ist fast schon unnötig, da in der 1984er-Version eh schon klar gestellt wurde, das Godzilla unsterblich ist und sich diese Aussage nach all den Jahren auch bewahrheitet hat. Mit diesem Teil haben die Macher einen unterhaltsamen Film erschaffen mit einem der kreativsten Monster überhaupt und bildeten einen starken Auftakt zu einer neuen Staffel mit einem der größten Stars der Filmgeschichte: Godzilla! 






 

Donnerstag, 25. Januar 2024

Godzilla 1984


Originaltitel: Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Koji Hashimoto, R.J. Kizer

Inhalt:

Ein gigantischer Vulkanausbruch, begleitet von einem Sturm, lässt Godzilla erwachen. Ein kleines Fischerboot kommt dem Monster zu nahe. Nur der Biologiestudent Okumura überlebt die Begegnung. Nach seiner Rettung erzählt er den Behörden von seinem bedrohlichen Erlebnis. Um eine Panik zu verhindern, wird ein Nachrichtenstopp verhängt. Doch als Godzilla ein russisches U-Boot versenkt, droht durch die angespannte politische Lage ein globaler Vernichtungsschlag. Die Japaner unterrichten schließlich die beiden Weltmächte über den wahren Hintergrund der Bedrohung. Gemeinsam versucht man, das Riesenmonster aufzuhalten, bevor es Tokio in Schutt und Asche zerlegt. 

Review:

Am 15.12.1984 war es endlich so weit: Knappe zehn Jahre sind vergangen, nachdem der letzte Godzilla-Film erschienen ist und es war lange ruhig um den King geworden. Der erste Godzillafilm lag schon dreißig Jahre zurück und man arbeitete mit Hochdruck an einem neuen Film, der zum 30. Jubiläum erscheinen sollte. Produzent Tomoyuki Tanaka nahm Kontakt zum Godzilla-Erfinder Ishiro Honda und dem Komponisten Akira Ifukube auf und horchte aus, ob Interesse bestünde, sich nochmal auf den Regiestuhl zu setzen und die Musik dafür zu komponieren. Die Antwort war wohl wie ein Schlag in die Magengrube: Nein. So wurden Koji Hashimoto und Teruyoshi Nakano angefragt, die beide bejahten und die Produktion ging los. Die Schlagworte des Filmes hallten um die Welt: 

„Jetzt erwacht eine große Romanze!“, „Der neueste Godzilla-Film, der auf der ganzen Welt lange erwartet wurde, bricht das Schweigen von 30 Jahren!", „Friss Japan oder zerstöre die Erde!“, „80 Meter lang, 50.000 Tonnen, ein gigantisches Monster, das den Archipel zerreißt“, „Niemand kann ihn jetzt aufhalten!“, „Er lebt doch noch!“

GODZILLA war der Beginn einer neuen Ära, einer neuen Staffel, nachdem die Showa-Ära beendet war. Dies war der Startschuss für die Heisei-Ära und meines persönlichen Empfindens die beste Staffel, dicht gefolgt von der Millenium-Ära. Die Geschichte des Filmes beschreibt den erneuten Angriff von Godzilla auf Tokio, nachdem er vor 30 Jahren das Land verwüstete und seitdem Ruhe war. Es gibt demnach keine Verbindungen zu den Filmen aus der Showa-Reihe, sondern kann man als Reboot, als die Rückkehr des Monsters gelten lassen. Demnach wurde Godzilla als stärkster Gegner der Menschheit auserkoren, bei dem es um jeden Preis um die Existenz von Tokio geht. 

Gleich zu Beginn verspürt man sofort, das der Dreh- und Produktionsstil ein ganz anderer war. Düsterer, beklemmender, ein feiner Hauch von Horror liegt in der Luft, was man zu spüren und zu sehen bekommt. Es beginnt mit einem Schiff und mehreren halb verrotteten Leichen und einer Monsterassel namens Shokkiras, die zum Angriff übergeht. Shokkiras ist ein Meerespilz, der auf Godzillas Schuppen lebt und dank der Radioaktivität Godzillas zu einer gigantischen Größe von einem Meter heran gewachsen und dank seines Panzers extrem hart im nehmen. Kommt man mit diesem Monster in tödlichem Kontakt, endet es damit, dass es seinen Opfern das ganze Blut aussaugt, wie hier bestens dargestellt wird. Anschließend kommt es zum ersten Sichtkontakt mit Godzilla und ab da ist geht die Session dann schon so gut wie los. 

Das Gesamtprodukt verlässt den Weg eines Monsterfilms und wird nach Art des 1973 erschienen Films DER UNTERGANG JAPANS und EARTHQUAKE - FLAMMENDES INFERNO IN TOKIO von 1980 als ein panischer Science-Fiction-Katastrophen-Film dargestellt, wie man es zuvor noch nicht gesehen hat. Es stand wohl von vornerein fest, das man so ein Spektakel nicht in 70-80 Minuten verpacken kann, weswegen der fertige Film eine Laufzeit von knapp zwei Stunden aufweist. Gekonnt wurde die damalige internationale Situation am Ende des Kalten Krieges wider gespiegelt und enthält Hinweise auf die Bedrohung durch sowjetische Atom-U-Boote in den Gewässern vor Japan.

Godzillas Design wurde hier komplett rundum erneuert und sieht fieser, böser und angsteinflößender aus. Seine Größe von 80 Metern passen enorm zu den Zerstörungseskapaden innerhalb Tokios, die er anrichtet. Auch bekommt man einen guten Eindruck seiner Größe, wenn die Kameraeinstellung so eingestellt ist, das Menschen vor Godzilla zu sehen sind. Für die Musik wurde Reijiro Koroku arrangiert, der sie komponierte und dem Film einen völlig neuen Touch gibt, aber nicht uninteressant zu hören ist und dem ganzen eine Weltuntergangs-Atmosphäre gibt, besonders als es unklar ist, ob Tokio seitens Godzilla komplett zerstört wird oder es dank einer Atomrakete zum Exodus kommt, die aus dem Weltall los jagt, um Godzilla zu töten. 

Sehr sentimental ist der Schluss des Filmes, als Godzilla in den vulkanischen Abgrund stürzt und erbittert seine letzten Todesschreie ausstößt. Ich kann mich noch sehr gut an die damalige Kabel Eins-Ausstrahlung erinnern im jüngsten Alter, bei der mich exakt dieses Ende eine Weile nachverfolgt hat, sprich: Es hat seine Wirkung nicht verfehlt. Im Ganzen ist der Film ein actiongeladenes Meisterwerk und der Anfang einer neuen Serie, die weg von dem kinderbezogenen Inhalt geht und einen Monsterkracher nach dem anderen liefert. Mit GODZILLA aus dem Jahre 1984 hat man definitiv die beste Entscheidung über die Weiterführung des Monsters getroffen, die man hätte treffen können. Denn daraus resultieren noch viele weitere schöne Stunden, die man sicherlich niemals bereuen wird!


 

Frankensteins Höllenbrut


Originaltitel: Chikyû kôgeki meirei: Gojira tai Gaigan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Der Cartoonist Gengo tritt eine Stelle im Vergnügungspark "Welt-Kinder-Land" an. Dort lernt er die junge Machiko kennen, deren Bruder spurlos aus dem Spielzeugland verschwunden ist. Es stellt sich heraus, dass der Park in die Hände von Außerirdischen gefallen ist. Sie wollen die Menschheit vernichten, weil ihr eigener Planet an Umweltzerstörung zu Grunde gegangen ist. Der Präsident des Parks, ein 17-jähriges mathematisches Genie und seine Sekretärin Kubota sind in Wirklichkeit Aliens, die sich in Menschenkörpern eingenistet haben. Sie schicken die Monsterechsen Gigan und King Ghidorah auf die Erde, die Tokio in Schutt und Asche legen. Die Waffen der Menschen sind wirkungslos gegen die Monster aus dem All. In höchster Not aktiviert man die menschenfreundlichen Monster Godzilla und Angilas.

Review:

Der zwölfte Film im großartigen Godzilla-Franchise erschien 1972 und wurde mitten im zweiten Monster-Boom produziert und begründete die Toho Champion-Festival-Reihe, in der Godzilla gegen andere Monster kämpft und darum wetteifert, der Monster-Champion zu werden. In diesem Teil wird Godzilla als Monster der Gerechtigkeit dargestellt, weil er es mit zwei fiesen Geschöpfen, Gigan und King Ghidorah, zu tun bekommt, die von Ausserirdischen Kreaturen in Menschengestalt auf die Erde geholt werden. Zu den umstritteneren Dingen, die der Film beinhaltet, gehören die cartoonhaften Sprechblasen, die während der Szenen auftauchen, in denen sich Godzilla mit Angilas unterhält. Zwar nicht jedermanns Sache, aber irgendwie doch ganz nett und einen Schmunzler wert gewesen. 

Das Schlagwort zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lautete: „Besiege die bösen Monster des Universums! Godzilla, gib dein Bestes und beschütze die Erde!“ Und darum geht es auch im Film: Wie schon so oft versuchen  Ausserirdische die Erde zu zerstören bzw. in diesem Fall versuchen sie eher die Menschheit zu vernichten, in dem sie versuchen Godzilla von der Monsterinsel zu holen und ihn mittels eines Aufbaus, was ihm ähnlich sieht, zu töten. Hilfe erhoffen sie sich von den Monstern Gigan und King Ghidorah, die sich im weiteren Verlauf gegen Godzilla und Angilas behaupten müssen, aber sang- und klanglos verlieren. Das ganze Geschehen der Ausseriridischen geschieht unter dem Deckmantel eines Freizeitparks für Kinder. 

Der neueste Streich der Macher war Gigan! Gigan ist ein interessantes Monster, aber auch definitiv eines der seltsamsten in der Godzilla-Reihe. Er ist wie ein kybernetischer Vogel mit Angelhaken und einer Kreissäge auf der Brust. Sein Aussehen wird durch sein einzelnes Auge, das wie eine rote Sonnenbrille aussieht, perfekt abgerundet. Man bekommt während den Kämpfen zwischen ihm und Godzilla mit Godzilla durchaus Mitleid, als Gigan, so wie es scheint, einen Teil von Godzillas Schädel spaltet. Aber Godzilla wäre nicht Godzilla, wenn er nicht sehr schnell wieder genesen würde und zum Gegenangriff über geht. Hier und da ist sogar ein wenig Blut zu sehen, und es scheint wirklich so, als hätte Godzilla irgendwann während des angemessen dramatischen, wenn auch etwas langwierigen Finales die Nase voll. 

Die Charaktere sind recht sympathisch und ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, bei dem jeder seine Eigenarten hat. Auch kommt das Thema Umweltverschmutzung wieder auf, wenn nicht so offensichtlich wie bei FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER. Wohldosiert eben. Musikalisch gibt es hier die volle Ladung Gänsehaut, da sie besonders bei den Kampfszenen zwischen den Monstern sehr gut passt und an manchen Stellen die Hoffnung unterstreicht, das die beiden Helden den Kampf gewinnen wollen. Neu wurde für den Film nichts komponiert, sondern aus älteren Teilen übernommen, was mich persönlich nicht gestört hat. Ein Großteil der städtischen Zerstörungen und Monsterschlachten besteht aus Archivmaterial, so wurden Szenen aus vorherigen Filmen benutzt, was aber, wie ich finde, nicht allzu sehr ins Gewicht fällt oder das Sehvergnügen schmälert. 

Fazit: Für andere ein absolutes NoGo, für mich ein kleines Highlight: Der Small Talk von Godzilla und Angilas. Man weiß, das die Japaner manchmal merkwürdige Einfälle haben, also warum es nicht ausprobieren. ich kann jedoch auch verstehen, dass das bei vielen auf Missgunst gestoßen ist und man sich gefragt hat: Was soll der Bullshit? Gut, das man das nicht zum Standard gemacht hat. Ansonsten bleibt alles wie (fast) immer: Grandioser Kaiju-Film, neues Monster und wieder exzellente, unterhaltsame Monsterkämpfe. 




 

Mittwoch, 24. Januar 2024

Frankenstein und die Monster aus dem All


Originaltitel: Kaijû sôshingeki
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Im Jahr 1999 hat die menschliche Gesellschaft Kriege und Krankheiten hinter sich gelassen. Auch die Bedrohung durch urweltliche Monster wie Godzilla und Rodan besteht nicht mehr. Die Ungeheuer wurden auf der Insel Ogasawara in einer Art Reservat untergebracht und stehen unter ständiger Beobachtung durch führende japanische Wissenschaftler. Doch die Erde steht plötzlich einer großen Katastrophe gegenüber, als sich Außerirdische vom Planeten Kilaak der Monster bemächtigen und sie die Hauptstädte der Erde angreifen lassen. Godzilla in New York! Rodan über Moskau! Mothra in Peking! Wie soll man die Ungeheuer wieder unter Kontrolle bringen und die Macht der Kilaaks besiegen? 

Review:

Am 1. August 1968 wurde der neunte Film All Monsters Attack in Japan veröffentlicht. Der Film vereint Kaiju- samt Science Fiction-Elemente, was anschließend noch öfters folgen wird und gilt als einer der großen Vorläufer des Konzepts eines Themenparks in späteren Godzillafilmen. Neben der Darstellung der Aktivitäten des für damals modern gestalteten Forschungsraumschiffs Moonlight SY-3 ist der Schauplatz in naher Zukunft angesiedelt. Bei der Geschichte geht es um Ausserirdische vom Planeten Kilaak, die es schaffen, die Monster um Godzilla, in ihre Gewalt zu bringen, was dazu führt, das sie weltweite Angriffe auf Großstädte ausführen. Das Ziel der Kilaaks ist die Übergabe der Welt an sie, da sie eine neue Weltordnung aufbauen wollen. Doch die Erdlinge setzen alles daran, sich dem ganzen entgegen zu setzen, was nach vielem Ärger mit den Kilaaks am Ende funktioniert, unter anderem auch in Zusammenarbeit mit den Monster um Godzilla, die sich gegen King Ghidorah und einem Feuermonster behaupten müssen. 

FRANKENSTEIN UND DIE MONSTER AUS DEM ALL, so der deutsche Titel, ist ein wahrhaftiges Schlachtfest der Giganten, besonders weil ganze elf Monster aus dem Godzilla-Universum zum Einsatz kommen und ihr bestes geben, um den Zuschauer zu unterhalten. Zu kürzeren Auftritten kommt es nur von Baran und Baragon, der Rest ist insbesondere im Kampf gegen King Ghidorah öfters zu sehen. Bei den ausserirdischen Kilaakern handelt es sich um eine Lebensform mit einer fortgeschrittenen wissenschaftlichen Zivilisation, die im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter lebte. Sie erscheinen den Erdlingen als Humanoide Wesen mit einem Helm und Umhang. Die wahre Identität ist eine kleine mineralische Lebensform und ihr ursprüngliches Aussehen ist die eines Steines von der Größe eines menschlichen Kopfes. Ihre größte Schwäche sind niedrige Temperaturen.

Der Film wurde zur Erinnerung an Tohos zwanzigsten Kaiju-Film produziert und war als Godzillas letzter Film angedacht, weswegen auch das Budget nochmal deutlich angehoben wurde, was auch die Vielzahl der Monsterauftritte erklärt. Auch war es der letzte Film der unter der Führung des erfahrensten Godzilla-Teams produziert wurde. Hier führten Ishiro Honda und Spezialeffekt-Spezialist Eiji Tsuburaya die Ruder, was man dem Film auch anmerkt. Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft, man bedenke, es war das Jahr 1968, sprich: man ging nahe ans Millenium, bei dem man es vermutlich noch eher für möglich gehalten hätte, das es zur Jahrtausendwende zu ausserirdischen Kontakten käme. So sprach nicht dagegen, wenn man im Film eine Alien-Invasion herauf beschwört, bei der eine Vielzahl an Kaiju-Monster Abhilfe schaffen muss. 

Die Elemente die dem Film zugrunde liegen, sind die perfekte Formel für einen Godzillafilm und vermögen auch sehr gut zu unterhalten. Die Kämpfe der Monster sind nach wie vor der Augenschmaus des Filmes, auf den man wzar etwas warten muss, aber es lohnt sich. Bis dahin bekommt man einen Science Fiction-Film mit seichten Thriller-Elementen geboten, der zudem noch mit der nötigen Portion Kaiju gewürzt ist, die die halbe Welt platt machen. Das der große Unbekannte "Frankenstein" benannt wurde, war etwas störend, aber nicht verwunderlich, da man damals ein großes Faible dazu hatte, das Wort "Frankenstein" in irgendeiner Art und Weise bei Godzillafilmen zu benutzen. Nichtsdestotrotz gehört dieser Teil zu einem der besten Godzillafilme im ganzen Franchise. 



 

Dienstag, 23. Januar 2024

Deported Women of the SS Special Section


Originaltitel: Le Deportate della sezione speciale SS
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Rino Di Silvestro

Inhalt:

Eine Gruppe Frauen wird mit einem Zug zu einem KZ irgendwo in Deutschland gebracht. Dort angekommen werden die sie sofort konfrontiert mit der menschenverachtenden Behandlung der Mitgefangenen und müssen bald am eigenen Leib Folter und Demütigung ertragen. Die Misshandlungen unterliegen der Willkür der lesbischen und sadistischen Aufseherin. Oberkommandant Erner versucht indessen seine Jugendliebe Tanja zu erobern, diese befindet sich unter den Gefangenen und schmiedet bereits einen grausamen Racheplan.

Review:

Die italienische Filmindustrie ist nach wie vor faszinierend und bietet besonders in den Jahrzehnten der 1960er bis in die 1980er eine Menge Film, die für Genrefans interessant sind und für jeden was dabei haben, ohne Zweifel. Als in den 1970ern das Subgenre des Naziploitation "erschaffen" wurde und die großen Vorzügler dieses Genres, DER NACHTPORTIER, ILSA - SHE WOLF OF THE SS oder SALON KITTY die Grundlage bildeten, folgten besonders in Italien, aber auch in internationalen Kreisen eine Menge Nachzügler, die quasi an dem Erfolg ihrer Väter anknüpfen wollten und selber eine ordentliche Menge an Filmen produzierten. Am meisten waren es die Italiener, die einen Schwung voller Filme aus dem Bereich produzierten und vielen Exploitationfans die Zeit damit versüßten, in dem man sie in die Zeit des dritten Reiches entführte und es filmisch ausbeutete. 

Einer der ersten Naziploitationfilme, wenn nicht gar der erste italienische davon ist Rino Di Silvestro´s DEPORTED WOMEN OF THE SS SPECIAL SECTION aus dem Jahre 1976. Silvestro hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon zwei schmuddelige Klassiker gedreht: MÄDCHEN IM KNAST von 1973 und DIE LIEBESENGEL von 1974. Mit seinem dritten Film wollte er in provokanteres Gewässer fahren und das gelang im schließlich auch, denn die Thematik über das dritte Reich zieht nach wie vor immer noch und in Kombination aus einem Frauenfolter/Frauengefängnisfilm und eben dieser Thematik, dürfte das sicherlich eine Menge Kinobesucher angezogen haben. Inhaltlich behandelt der Film die Geschichte von mehreren jungen Frauen, die mit einem Deportationszug in ein Konzentrationslager gebracht werden, und dort den Wärtern und den Truppen des Kommandanten als Spielgefährten für ihre teils sadistischen Triebe dienen. 

Ansprechend ist, das der Film realistisch genug ist, um den Zuschauer mitzureißen, ohne das man zu sehr abdriftet, in exzessiven Sadismus zu verfallen. Jedoch hätten die Folterungen gerne etwas expliziter dargestellt werden können, um dem ganzen noch mehr Biss zu verleihen. Im anderen Fall hält man sich mit der Erotik in soweit zurück, das es hier auch nie zu viel wird, sondern ein ausgeglichenes Schauspiel an Nacktheit gibt, ohne in einen direkten Erotikfilm zu verfallen. Hier gilt eben: Die Dosis macht das Gift und Silvestro hat von allem etwas in den Film gebaut, das es man niemals überdosiert wird. Schreckliche Experimente, zu krasse Folterungen oder Erotik sucht man hier vergebens, wenn man sich den Film unter dem Vorwand anschaut, etwas Action in den Bereichen zu bekommen. 

Fazit: DEPORTED WOMEN OF THE SS SPECIAL SECTION ist definitiv einer der besseren Naziploitationfilme, die das verrufene Subgenre zu bieten hat. Dank der grandiosen Darsteller und der Grindhouse-Atmosphäre würde ich den Film jedem empfehlen, der sich mit dem Thema beschäftigt oder mal Lust auf einen reizenden Exploitationfilm hat, der nicht zu sehr ausbeuterisch daher kommt. Innerhalb Deutschlands gibt es bisher keine deutschsprachige Veröffentlichung, weswegen man auf Importe zurück greifen muss. Belächelnd muss ich noch anmerken, das man sich trotzdem Mühe gab, ein paar deutsche Wörter hervor zu bringen, aber es schriftlich bei dem Wort "Strafblock" gleich wieder verkackt hat in dem man den Strafblock mit "Strafeblock" ausschildert. Halb so schlimm, über sowas sehe ich gerne drüber weg wenn das Gesamtpaket stimmt. 



 

Mondo Magic


Originaltitel: Magia nuda
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni, Guido Guerrasio

Inhalt:

In dieser Dokumentation werden Rituale und Lebensweisen in ganz Afrika und Südamerika gezeigt. Über Bizarre Rituale, Jagdszenen und Schlachtungen von Tieren, bis zu Festen und Tänze werden zur Schau gestellt. Dem Zuschauer werden die Bräuche des ursprüngliche Afrika und Südamerika schonungslos näher gebracht, die Kulte, welche seid Urzeiten dort üblich sind. Doch mancher wird bei einigen Szenen der Dokumentation einen Ekel verspüren. Denn gezeigt werden des weiteren extrem langen und brutalen Jagd- und Ausweidungsszenen, kleine Hunde, die an die Brust genommen werden, Völkergruppen, die sich mit Urin von Kühen einschmieren, oder ihren ganzen Arm in deren Geschlechtsteile schieben, beziehungsweise ihren Kopf auf die Intimzone einer Kuh pressen. Und da wären noch harmlose Berichte und Aufnahmen von Wunderheilern, die mit bloßen Händen operieren können und Szenen, wo bei jungen Frauen festgestellt wurde, ob sie ihre Jungfräulichkeit schon abgelegt haben, natürlich mit Applaus und Händeschütteln der Angehörigen, wenn das Resultat positiv herauskam.

Review:

MONDO MAGIC ist einer dieser Ausnahme-Mondos die sehr lehrreich erscheinen und über die Traditionen und Rituale von primitiven Stämmen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens berichten. Gedreht von den Castiglioni-Brüdern und Guido Guerrasio, erschien das Werk 1975 in Italien und kam 1977 in die deutschen Kinos. Bei vielen Zuschauern, die ausserhalb des schwarzen Kontinents beheimatet sind, mag das Gesehene Ekel und Brechreiz hervorrufen, denn manches ist nicht ganz einfach zu verdauen. Für die "Protagonisten" des Filmes, gehört das Treiben jedoch zum seligen Alltag seitdem sie das Licht der Welt erblickt haben. 

MONDO MAGIC unterscheidet sich radikal von modernen populären ethnografischen Filmen. Dabei handelt es sich um eine äußerst naturalistische und brutal dargestellte Realität des Alltagslebens einer Reihe von Stämmen in Afrika, im Amazonasgebiet und in Asien. Blut, Sex, Magie, Drogen. Hier gibt es keine Zensur oder politische Korrektheit. Es sei nicht empfohlen, sensible Personen sowie diversen Moralisten den Film vorzuführen, um eine Krise der Moral und der hohen Spiritualität zu vermeiden. Zu den gewagtesten Szenen gehören Elefantenschlachtungen, ein Culligunis zwischen mensch und Tier, sexuelle Rituale, die einer Vergewaltigung sehr nahe kommen, Selbstverletzungen, mit Tierurin gewaschene Kinder um Insekten abzuwehren und vieles mehr. 

Zu den harmloseren Bildern gehören malerische magische Rituale, indigene Menschen vom Amazonas die größere Würmer essen, eine leidende Paarung zweier Schildkröten und das Alltagsleben der Menschen. Leider gibt es auch Aufnahmen beispielsloser Gewalt gegen Tiere, bei denen man sich nur den Kopf schütteln kann, aber es ebenso dort verankert ist wie bei uns die Schlachtung von Tieren, um sie anschließend zu essen. Es schenkt sich somit nicht viel gegenüber der modernisierten Gesellschaft ausserhalb einer Welt, die noch fern der Moderne ist. Den Film an sich würde ich eher Mondo-Sammlern empfehlen, die schon von so manchem Mondo abgehärtet sein dürften. Eventuell könnte er auch was für Leute was sein, die sich mal abseits des ganzen Mainstreams bewegen wollen und in eine bizarre Welt eintauchen wollen, wie sie letztendlich direkt neben uns existiert. 

Fazit: MONDO MAGIC ist einer der besseren Mondofilme die ich bisher gesehen habe und vermag auch zu unterhalten, wenn man sich mit den Aufnahmen anfreunden kann, so seltsam sie auch erscheinen mögen. Dem Sprecher nach zu urteilen wird hier auch weitgehendst versucht ernst zu bleiben ohne sarkastische oder ausbeuterische Kommentare von sich zu geben, was für den Film spricht. Sollte jemals eine deutschsprachige Veröffentlichung erscheinen, was ich sehr hoffe, aufgrund der Tatsache, das es eine deutsche Kinoaufführung gab, wäre es sehr begrüßenswert, wenn man eine möglichst vernünftige Veröffentlichung an den Mann bringen würde.