Dienstag, 23. Januar 2024

Kwaheri: Vanishing Africa


Originaltitel: Kwaheri: Vanishing Africa
Herstelllungsland: Afrika, USA
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Thor L. Brooks, Byron Chudnow

Inhalt:

„Dokumentarfilm“ über eine Expedition durch das dunkelste Afrika auf der Suche nach einem Dschungelmedizinmann, der bizarre (und illegale) Schädeloperationen durchführt. Unterwegs gibt es viele Aufnahmen von der Schlachtung verschiedener Tiere, von Eingeborenen mit schwerwiegenden Geburtsfehlern und von primitiven lokalen Ritualen.

Review:

KWAHERI ist einer der früheren Mondos aus den 1960ern, die sich um das Thema Afrika drehen. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Verschwinden afrikanischer Stämme, was im Filmtitel ebenso wieder gegeben wird, da Kwaheri auf Suaheli "Auf Wiedersehen" bedeutet. Wenn man der Eröffnungsansprache glauben schenken mag, will der Film dazu beitragen, sich vom alten Afrika zu verabschieden und dem neuen Afrika Hallo sagen, was durch gesellschaftliche Veränderungen erneuert wird. Berühmtheit erlangte der Film durch den Vertrieb von Kroger Babb, dem damaligen Besitzer von Hallmark Productions. Was man als Fehler bezeichnen könnte, ist die Darstellung der Unterschiede zu Afrika und dem Rest der Welt, in dem man Afrika ankreidet im Gegensatz zur restlichen Welt noch nicht in der Moderne angekommen zu sein. 

Untermalt wird diese Darstellung von Aufnahmen verschiedener Völker und deren Ritualen, die auf den Zuschauer wild, primitiv und befremdlich erscheinen mögen. Zu den schockierenderen Aufnahmen gehören zweifelsohne die, die die Schlachtung eines Elefanten zeigen, diverse Krankheiten bei Kindern und je nach Ansichtssache, was wohl der Höhepunkt des Filmes ist, eine von einem Medizinmann durchgeführte Trepanation. Eine Trepanation beschreibt in der Medizin ein operatives Verfahren, bei dem eine menschliche Körperhöhle mechanisch, in der Regel durch Anbohren mithilfe eines Perforators, eröffnet wird. Bei dem Fall hier wurde diese Operation am Kopf durch geführt, die ohne Narkose oder ähnlichem durch geführt wurde. Sehr krass anzusehen das ganze, aber auch ebenso interessant. 

Unter all den grausamen Bildern gibt es auch lebensbejahendere Aufnahmen von allerlei Tieren zu sehen die Afrika bewohnen, um anschließend auf die Lage des Elfenbeinmarktes aufmerksam zu machen, der dort statt findet. Weitere Aufnahmen zeigen Bluttrinkereien, Gruppenpaarungsrituale, Menschenopfer. Man muss nicht weit gehen, dass das Ziel des Filmes ist, einen Exploitationfilm darzustellen, der Leute anziehen soll. Veröffentlichungen gab es nur wenige VHS und jeweils eine DVD-Veröffentlichung, die man sich jedoch schenken kann, da die Woodhaven-Veröffentlichung vermutlich geschnitten ist und bei der Something Weird-DVD ist es fraglich. Dann doch lieber auf eine VHS zurück greifen oder Youtube, wo man die Filme ebenfalls streamen kann. 

Fazit: Nicht grad der beste Mondo den ich gesehen habe, aber auch nicht der schlechteste. Das Highlight war definitiv die Operation am Kopf, die wohl illegal in Afrika ist, aber trotzdem durch geführt wurde. Für einen Mondofilm war der Film ganz in Ordnung, aber gehört nicht zu denen, den ich mir nochmals anschauen würde, eine einmalige Sichtung war und ist hier vollkommen ausreichend. 





 

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