Montag, 30. Oktober 2023

Vampire Girl vs. Frankenstein Girl


Originaltitel: Kyûketsu Shôjo tai Shôjo Furanken
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Yoshihiro Nishimura, Naoyuki Tomomatsu

Inhalt: 

Monami ist ein sehr hübscher Teenage-Vampir, die sich in den jungen Sterblichen Mitzushima verliebt hat. Doch selbstverständlich gibt es Probleme bei dieser Beziehung, denn nicht nur Monami ist scharf auf den jungen Mitschüler, sondern auch die arrogante Keiko, Tochter des Vizerektors der Schule. Selbstverständlich hat Keiko keine Chance gegen die übermenschlichen Kräfte Monamis und bezahlt den Kampf um Mitzushima mit ihrem Leben. Doch Keikos Vater erweckt seine Tochter wieder zum Leben, aufgepeppt mit vielen Leichenteilen und verstärkt mit übermenschlichen Kräften. Die Schlacht zwischen dem "Vampire Girl" und dem "Frankenstein Girl" geht in die letzte Runde und läutet den Beginn eines unglaublichen Blutbads ein.

Review:

VAMPIR GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL entstand nach der Idee eines gleichnamigen Mangas von Shungiku Uchida, der unter der Regie von Yoshihiro Nishimura gedreht wurde und 2009 im Zuge der japanischen Girlie-Splattertrashfilme erschienen ist. Man kennt solche Filme bereits, denn TOKYO GORE POLICE oder MTHE MACHINE GIRL haben es vorgemacht wie solche Filme zu laufen haben. Zum anderen ist diese Kategorie Film ein einmaliger Mix aus Splatter, Trash Surrealismus, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger komödialen Inhalten und zudem auch relativ sinnfrei, was das ganze Unterfangen zu einem irrsinnigen Genuss macht, wenn man darauf seht. 

Die Story ist natürlich hanebüchener denn je: Das Vampirmädchen Monami verliebt sich in den Klassen-Playboy Mitzushima, der zudem noch sterblich ist, jedoch hat sie auch eine Konkurrentin namens Keiko, die im Verlauf des Filmes stirbt und zum Frankenstein Girl umfunktioniert wird und es zwischen den beiden Rivalinnen zum Kampf kommt, bei der nur eine von beiden gewinnen kann/wird. 

Wie nicht anders zu erwarten lebt der Film hauptsächlich von seinem bizarren und grotesken Inhalt, der manchmal politisch ziemlich unkorrekt erscheint: Nägel die leben, eine Gruppierung von schwarzen Mädchen die so klischeehaft dargestellt werden, dass es in der heutigen Gesellschaft reichen würde, um den Film von gewissen Seiten zu boykottieren bzw. ihm Rassismus zu unterstellen, sich die Pulsadern aufzuschneiden gilt als eine Wettbewerbsdisziplin. Mann täte sich gut daran, eine ordentliche Portion schwarzen Humor an den Tag legen zu können, andernfalls könnte man den Film unter Umständen falsch verstehen, denn was er nicht will: Polarisieren! Im Gegenteil, mich erinnerte das ganze eher an eine japanische Hommage an die guten, alten Tromafilme, bei denen es auch oftmals tief unter die Gürtellinie ging, aber der Spaß im Vordergrund stand. 

Was zweifelsohne nicht fehlen durfte, waren viele blutige Szenen, die ohne Zweifel gut umgesetzt wurden und für Splatterfans wie geschaffen sind. A was es hier mangelt, ist die düstere Atmosphäre, wie es sie bei TOKYO GORE POLICE gab. Ich würde den Film eher als eine schwarzhumorige Splatterkomödie bezeichnen anstatt einen Horrorfilm, denn dafür ist das Gesamtkonzept viel zu überdreht und mit mehr Witz ausgestattet. Fans von verrückten japanischen Filmen dürfen hier beherzt zugreifen, wenn sie dieses Schmuckstück noch nicht kennen. 




 

Rodan - Die fliegenden Monster von Osaka


Originaltitel: Sora no daikaijû Radon
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1956
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

In einem Bergwerk nahe Osakas kommt es zu einer Reihe mysteriöser Unglücksfälle. Der junge Techniker Shiguru beobachtet, wie aus einem riesigen Ei ein gigantischer, fliegender Drache schlüpft. Bald tauchen weitere Monster auf, die sich, eine Spur der Verwüstung hinterlassend, in rasendem Tempo der Millionenstadt Osaka nähern. Die gesamten Luftstreitkräfte des Landes werden mobilisiert, um dem schrecklichen Wüten der Flugdrachen Einhalt zu gebieten. Doch selbst mit den modernsten Waffen kann man den überdimensionalen Echsen nicht Herr werden.

Review:

Rodan ist eines der dienstältesten Kaiju-Monster was das Kaiju-Universum zu bieten hat. Das erste mal trat es 1956 auf die Leinwand und erschien seitdem immer mal wieder in ein paar wenigen Godzillafilmen, das erste mal 1964 in FRANKENSTEINS MONSTER IM KAMPF GEGEN GIDORAH, das letzte mal 2019 in GODZILLA II: KING OF MONSTERS. Bei dem 1956 entstandenen Film führte Godzilla-Schöpfer Ishirō Honda Regie, während sich Eiji Tsuburaya für die Spezialeffekte verantwortlich zeichnet. Die Originalgeschichte entstammt der Feder von Ken Kuronuma, der sich von einem Vorfall in Kentucky 1948 inspirieren ließ, bei dem es um den Kentucky Air National Guard-Pilot Thomas F. Mantell geht, der während einer UFO-Verfolgung um´s Leben kam. 

Inhaltlich dreht es sich um das übliche, was man von einem Kaiju-Film kennt: Riesige Raupenkäfer namens Meganuron sind die Schuldigen, weil sie für den Tod von ein paar Bergarbeitern verantwortlich sind. Zeitgleich wird die Stadt von unbekannten Flugobjekten angegriffen, die sich als gigantische Pteranodon heraus stellen, die durch Atombombentests geweckt wurden. Dank ihrer Größe (200 Meter Flügelspannweite) schaffen sie es, ganze Städte mit ihren Flügen zu vernichten. So geht ein Kampf um und für die Menschheit los, bei der es nur einen Gewinner geben kann. 

Nach dem großen Erfolg von GODZILLA dürfte es nicht verwundern, das man sich damit beschäftigte, neues Material für die Fans zu erschaffen und sorgte dafür, dass ein geflügeltes Monster eine Gefahr für die Menschheit darstellt, was auch bestens gelungen ist. RODAN ist sowas wie der fliegende Godzilla und geht nicht minder sanfter vor, jedoch sind auch Rodans nicht unzerstörbar, was man am Ende des Filmes fest stellt. Man bekommt fast schon Mitleid mit den Kreaturen, als sie langsam und qualvoll in der Lava des Vulkans unter Schmerzensschreien versinken, aber es war, wie man inzwischen weiß, kein Abschied für immer, denn noch mindestens 8 weitere Male wird man in den Genuss des Riesenmonsters kommen. 

Mir entschließt sich, warum bis heute noch keine vernünftige Auswertung auf Bluray, zumindest auf DVD in Deutschland existiert, insbesondere was die Veröffentlichungen an sich betrifft. Schlechte Bildqualitäten und geschnittene Fassungen in Hülle und Fülle und solange es so bleibt, bleibt einem nur der Griff ins Ausland, um den Film in der Qualität zu sehen, die er verdient hat. 



 

Überleben!


Originaltitel: Survive!
Herstellungsland: Mexico
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: René Cardona

Inhalt:

Oktober 1972: ein Flugzeug, in dem sich eine junge Rugbymannschaft aus Uruguay befindet, stürzt über den Anden ab. Beim Absturz stirbt bereits ein Teil der Passagiere, ebenso die Piloten der Maschine. Die Überlebenden sind hoffnungslos gefangen in einer Hölle aus Eis und Schnee. Nach quälenden Tagen der Ungewissheit erfahren sie aus dem Radio, dass man die Suche nach ihnen offensichtlich aufgegeben hat. Verletzungen, die Kälte und Lawinen fordern weitere Opfer. Die Kräfte der Überlebenden schwinden jedoch von Tag zu Tag, denn alle Vorräte sind inzwischen aufgebraucht. Sie sehen nur noch eine einzige Chance zu überleben: die im Schnee liegenden gefrorenen Leichen. Diese alptraumhafte Tragödie hat sich tatsächlich zugetragen. Dieser Film zeigt, wie stark der Wille des Menschen sein kann, unter allen Umständen zu überleben. 

Review:

Die Geschichte des Filmes ÜBERLEBEN aus dem Jahre 1976 ist eine dramatische, als auch traurige als auch finstere Geschichte, die sich 1972 zugetragen hat. Es dreht sich um den Fuerza-Aérea-Uruguaya-Flug 571, bei dem 45 Insassen mit dem Flugzeug unterwegs nach Chile waren und das Flugzeug an einem Berghang in den Anden in 4000 Metern Höhe zerschellte. Die Überlebenden starben reihenweise und nur ein kleiner Teil 16 Leuten hat nach Wochen in der Kälte überlebt nachdem man angefangen hat, sich von den Körpern der toten Insassen zu ernähren. 

René Cardona hat sich auf den Regiestuhl begeben um diese Geschichte nach zu verfilmen und trotz das der Film bei manchem Zuschauer extrem billig rüber kommt, muss man ihm lassen, das am Ende ein prächtiges Drama entstanden ist, dessen Kernpunkt die Entschlossenheit der Überlebenden ist, bis zum Tod alles zu geben, um mit der Situation klar bzw. aus ihr raus zu kommen. Man stelle sich vor, man gerät selber in so eine Situation, bei der das Ende eines jeden von einem selber ungewiss ist. Wahrlich nichts was man erleben will. 

Das wohl einzigst wahrhaftig erschreckende, weil hier die Moral an ihr äußerstes getrieben wird, ist dem Umstand geschuldet, dass es zwangsweise zum Kannibalismus kommt. Ich höre in meinem Kopf laute Stimmen, denn man schreibt 1976, das Jahrzehnt der Horror- als auch Kannibalenfilme und dann ausgerechnet so ein Film. Man mag darüber munkeln. Interessanterweise kam der Film auch sonst nicht so gut weg und wurde als billig und stümperhaft bezeichnet. Nun, kann man sehen wie man will, die Einspielergebnisse sprachen eine andere Sprache und wie ich finde, zurecht!

Aus heutiger Sicht, wir haben schließlich inzwischen 2023, würde es mich brennend interessieren wie ein Remake des Filmes aussehen würde. Ich spiele jetzt nicht rauf an, dass hier mehr ein Horrorfilm dabei entstehen würde, denn wenn, dürfte es gut und gerne ein düsteres Drama mit Horrorelementen werden, wenn es zum Kannibalismus zugeht. Meines Erachtens nach all den Jahren immer noch ein klasse Film der trotz einer knapp zweistündigen Laufzeit durch die Bahn weg unterhält und fesselt! 


 

Sonntag, 29. Oktober 2023

The Untold Story


Originaltitel: Baat Sin Faan Dim Ji Yan Yuk Cha Siu Baau
Herstellungsland: Hong Kong
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Hermann Yau, Danny Lee

Inhalt:

Das Kriminaldezernat von Hongkong steht vor einem Rätsel: Immer häufiger verschwinden Menschen spurlos und ohne Grund. Im Zuge der Ermittlungen gerät der Metzger Wong in das Fahndungsraster der Beamten. Schon bald wird klar, dass der Besitzer des Schnellrestaurant "The Eight Immortals" der Hauptverdächtige in dem Fall ist. Als dann einige seiner Angestellten spurlos verschwinden, nimmt die Polizei ihn fest. Im Laufe der äußerst unkonformen Befragung packt er nach und nach die volle Wahrheit aus und legt ein mehr als schockierendes Geständnis ab.

Review:

Anthony Wong besitzt die Fähigkeit, sich in Rollen eines Psychopathen derart realistisch zu geben, dass man ihm die Rolle zu 100% abnimmt, der beste Beweis ist der im Jahre 1996 erschienene Film EBOLA SYNDROME, den ich mir im Laufe meines Lebens schon mehrere Male angeschaut habe, weil es einfach ein herrliches Spektakel ist. Das er 3 Jahre zuvor schon in THE UNTOLD STORY mitgewirkt hat, war mir bewusst, hatte ich aber nie so auf dem Schirm, das es jetzt sofort sein müsste, den Film anzuschauen. So kam es gestern zur Erstsichtung und die Erwartungen waren sehr hoch, nachdem ich immer mal wieder hörte, das Wong auch hier einen nicht minder irren Psychopathen verkörpert, zumal die Handlung auch auf wahrer Begebenheit basieren soll. 

Die wahre Geschichte, auf der THE UNTOLD STORY basiert ist folgende: Das Eight Immortals-Restaurant war ein chinesisches Restaurant im Stadtteil Iao Hon der Gemeinde Nossa Senhora de Fátima in Macao, damals eine portugiesische Kolonie. Das bescheidene Restaurant, das mit dem Eight Immortals Hotel verbunden ist, gehörte und wurde von Zheng Lin betrieben, einem ehemaligen Straßenhändler , der in den 1960er Jahren sein Geschäft von einem Stand in ein formelles Restaurant verlegt hatte. Zheng lebte mit seiner Familie in der Nähe seines Restaurants, die ihm bei der Führung des Unternehmens half. Das Restaurant war ein finanzieller Erfolg, aber Zheng und seine Frau galten als starke Glücksspieler. 

1973 ermordete Huang Zhiheng einen Mann wegen Schulden im Haus seines Opfers wegen Schuldenangelegenheiten, schnitt sich die Spitze seines linken Zeigefingers ab und verbrannte seine Fingerabdrücke, um nicht mit dem Mord in Verbindung gebracht zu werden. Zuvor floh er nach Guangzhou, heiratete dort die Tochter seines Vermieters und flüchtete mit ihr nach Macau. Dort engagierte er sich in der Glücksspielszene lernte die Zhengs kennen, seine zukünftigen Opfer. Zu dem Zeitpunkt war Huang etwa 50 Jahre alt. 

1984 gab es dann Verwicklungen seitens Huang und Zheng im Bezug auf Glücksspiele, weil Huang 180.000 Patacas, umgerechnet 20.000 US-Dollar gewann und die Zhengs nicht in der Lage waren, die Spielschulden zu zahlen, so wurde mündlich vereinbart, dass die Familie Zheng die Hypothek ihres Restaurants an Huang abtreten würde, wenn die Schulden nicht innerhalb eines Jahres zurückgezahlt würden. Huang stimmte zu. Die Familie blieb auch nach diesem Jahr verschuldet. Huang behauptete später, dass die Familie ihm nicht nur die Rückzahlung nicht geleistet habe, sondern auch bei weiteren Wetten weiterhin Geld verloren habe und angeblich insgesamt 600.000 75.047 (US-Dollar) geschuldet habe.

SO kam eins zum anderen und die Familie wurde von Huang ermordet, die Leichenteile ins Meer und in den Müll geworfen, aber von einem Taucher gefunden worden bzw. an Land gespült worden sind und alsbald die Polizei auf den Plan rief, die sich im Laufe der Ermittlungen näher mit dem Fall befasste und es anschließend zur Festnahme und Inhaftierung von Huang kam. Während seiner Haftzeit hat er sich die Pulsadern aufgeschnitten und verstarb noch im Gefängnis. Die urbane Legende an der ganzen Geschichte ist, das es heißt, das er Teile der Toten zu Schweinefleischbrötchen verarbeitet habe. 

Wie man dem ganzen entnehmen kann, wurde die Geschichte für den Film 1:1 umgesetzt und ebenso detailliert dargestellt. So darf es nicht verwundern, dass THE UNTOLD STORY einer der härtesten Filme aus Hong Kong ist und nicht minder drastisch dargestellt wurde. Oftmals stellt man Parallelen zu EBOLA SYNDROM fest, da auch hier der Bestandteil des ungewollten/unwissenden Kannibalismus vorhanden ist. Jedoch gibt es bei dem Film auch viele komödiale Einflüsse, was den Film stellenweise nicht mehr ernsthaft darstellen, aber er im Gesamten nichts anhand der Drastigkeit verliert, die eindrucksvoll von Anthony Wong verkörpert wird. 

Der größte Schlag in die Fresse dürfte wohl die Ermordung der Familie sein, bei der auch nicht die Kinder verschont werden und man die Morde als ordentlich detailliert präsentiert bezeichnet werden können. Neben THE UNTOLD STORY wurde der reale Mordfall auch unter dem Namen HUMAN PORK CHOP verfilmt, der bisher noch nicht im westlichen Teil der Erde veröffentlicht wurde. Was THE UNTOLD STORY betrifft, handelt es sich um ein sehr sehenswerten Film, den man unbedingt gesehen haben muss, wenn man sich mit CAT III-, True Crime und Anthony Wong-Filmen befasst, denn auch hier glänzt er mit einer immensen Authentik innerhalb eines soziopathischen Killers, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt. 





 

Grotesque


Originaltitel: Gurotesuku
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Kôji Shiraishi

Inhalt: 

Ein junges Liebespaar erwacht gefesselt an einem ihnen unbekannten Ort als Gefangene eines offensichtlich geistesgestörten Fremden. Der Unbekannte macht seinen beiden Opfern unmittelbar klar, dass sie nun eine Zeit des Schmerzes und der Pein erwartet. Er stellt ihnen aber ein Entkommen aus diesem Martyrium in Aussicht: Sie sollen ihn von ihren Überlebenswillen überzeugen. Doch der Weg zu dieser Erlösung ist gnadenlos hart, denn der Wahnsinnige versteht viel von seinem perversen Handwerk: Mithilfe diverser Folterwerkzeugen und ausgerichtet auf das größtmögliche Schmerzempfinden zerstört und verstümmelt er langsam die Körper seiner Gefangenen und degradiert sie zu fleischlichen Spielzeugen seiner ultragewalttätigen Gelüste.

Review:

2009 war für Fans extremerer Kunst, Torture Porn und Splatterfilme ein durchaus gutes Jahr. Im Zuge der Torture Porn-Welle wurden so manche Filme auf die Fanbase los gelassen, die großen Anklang finden und die Welle zu der Zeit noch lange nicht abebben sollte. So macht es sich auch ein Film der den unscheinbaren Titel GUROSETUKU, in der Öffentlichkeit auch als GROTESQUE bekannt schnell einen Namen, wurde zeitglich mit anderen Ablegern wie SAW, HOSTEL oder gar der GUINEA PIG-Reihe verglichen. 2010 hatte ich die Ehre, den Film in die Finger zu bekommen und war nicht weniger überrascht, was Regisseur Kôji Shiraishi hier auf die Beine gestellt hat. 

Zur Story: Ein junges Paar geht verliebt durch eine verlassene Gasse. So weit so gut, doch dann taucht plötzlich ein mysteriöser Mann auf und schlägt das Duo mit einem Hammer nieder. Als die beiden aufwachen, werden sie an einen Operationstisch gefesselt. Der Täter plant, seine Perversionen an ihnen auszuleben. Ein Werkzeugkasten und sein kranker Verstand sind seine Waffen. Aki und ihr Freund Kazuo versuchen, die Launen des namenlosen Sadisten zu überleben. 

Na, klingelt da bei manchem was? Die Story kennt man irgendwoher, die Umsetzung nicht! Denn hier geht man auf´s Ganze und erschuf einen regelrechten Alptraum, bei dem man nur hofft, das einem so etwas niemals widerfahren möge, denn die Gesellschaft hat genug Irre und eine Besserung ist nicht in Sicht Hintergrundgeschichten zu den drei Beteiligten, die übrigens die einzigen zu sehenden Darsteller sind, gibt es nicht. Nur auf das paar werden in Rückblenden ein paar kleinere Geschichten erzählt, wie sie sich gedatet haben und es so läuft wie meistens: Der Kerl verliebt sich zu schnell, die Frau will der Sache Zeit geben Der Übeltäter lässt nicht lange auf sich warten. 

Was die beiden dann auszuhalten haben sprengt die Vorstellungskraft vieler Zuschauer: Nachdem sie sexuell "missbraucht" werden, geht es ans Eingemachte: Mit der Kettensäge abgetrennte Finger, die zu einer Halskette geschnürt werden, Nägel in den Hodensack geschlagen, Augen ausgestochen, abgetrennte Arme, ja die Facette ist reichlich und wird extrem brutal dargestellt. Eine Verschnaufpause gibt es nach all den Folterungen, in dem man die beiden Opfer medizinisch behandelt in sie i dem Glauben lässt, sie kämen frei und gehen mit einem Batzen Geld nach Hause. Doch falsch gedacht, nach ein paar Tagen Heilung kommt dann das große Finale und der Kampf ums Überleben. 

Verwunderlich ist es nicht, das der Film in mehreren Ländern verboten wurde, zu brutal sind die Szenen, zu provokativ und ein Alptraum für jede Jugendschützer ebenso. Dennoch hat der Film einen hohen Unterhaltungswert und ist spannend genug, damit die Zeit schnell verfliegt. Es wird auch nicht viel zeit damit verbracht, über die Beweggründe, des sadistischen Killers zu erklären, hier geht es nur darum zu schockieren und das wurde erreicht bzw. war auch das Ziel der Produzenten, die den Film in Auftrag gegeben haben. Allein schon wegen den realitätsnahen Spezialeffekten sollte der Film eine Auszeichnung bekommen, denn die gibt es nicht sehr oft. GROTESQUE ist ein wahrer Geheimtipp für Gorehounds und Splatterfans, die hier falls noch nicht gesehen, ein Auge riskieren sollten. 




 

Samstag, 28. Oktober 2023

Puppetmaster: The Legacy


Originaltitel: Puppet Master: The Legacy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Charles Band

Inhalt:

André Toulon ist tot, doch sein Geheimnis um die Erweckung seiner tödlichen Puppen hat er nicht mit ins Grab genommen. Die Auftragskillerin Maclain stellt im Bodega Bay Hotel Eric Weiss, dem letzten lebenden Vertrauten des Puppenspielers. Unnachgiebig übt Maclain Druck auf ihn aus, bis Eric nach und nach sein Wissen mit ihr teilt. Doch wissen beide eigentlich, worin das Erbe des André Toulon besteht? 

Review:

In meiner gestrigen Review zu RETRO PUPPET MASTER habe ich mich noch darüber ausgelassen, dass das der langweiligste Teil von allen war. Das muss ich wohl revidieren, denn die Langeweile hat einen neuen Höhepunkt erreicht in PUPPET MASTER: THE LAGCY! Das Problem an dem Film ist, dass er eher wie ein Best Of rüber kommt und in die Rahmenhandlung eingebaut wurde, dass eine Frau bei Peter Hertz, dem Jungen aus dem ersten Teil, der mit seinem Vater zu Toulon flieht, einbricht und die Informationen zu dem Zauber des ewigen Lebens will, und Peter ihr die Geschichte von vorne bis hinten erzählt. 

So kommt es zu Rückblenden, die aus Inhalten der vorherigen Filmen besteht, sprich: Szenen und das nimmt dem Film die Spannung, bietet aber auch nichts neues. Über die schlechte deutsche Synchronisation konnte ich noch drüber hinweg sehen, die spricht ja für sich bei einer billigen Produktion wie dieser und man kann ein Auge zudrücken, das schlimmere ist eher, das man eben altes Gulasch neu aufwärmt, um der reihe einen weiteren PUPPET MASTER-Film "anzudrehen". 

Somit gibt es auch nicht mehr viel mehr dazu zu erzählen, da in den paar Sätzen alles gesagt ist, worum es sich dreht. Hoffen wir mal dass sich AXIS OF EVIL wieder auf einen Film bezieh, der eine neue Story und Inhalte zu bieten hat.




 

Retro Puppetmaster


Originaltitel: Retro Puppet Master
Herstellungsland: USA, Rumänien
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: David DeCoteau

Inhalt:

Paris vor dem Ersten Weltkrieg. Der avantgardistische Puppenspieler André Toulon erfährt von einem sterbenden ägyptischen Magier das "Geheimnis des Lebens". Das will jedoch der mächtige Sutekh, eine mystische Gottheit, an sich reißen und schickt seine Krieger los. André gelingt es im letzten Moment, mit dem "Geheimnis des Lebens" seine Puppenschar zum Leben zu erwecken. Aber haben sie überhaupt eine Chance gegen Sutekhs skrupellose Häscher? 

Review: 

Wer hätte das gedacht, das ich jemals sagen muss, dass es innerhalb der PUPPET MASTER-Reihe einen Teil gibt, der mir nicht ganz so gefällt und ich als langweilig bezeichnen muss? Klar, man kann nicht davon ausgehen, dass innerhalb einer Reihe alles sehenswert ist, so zu denken wäre etwas blauäugig. Dennoch war ich etwas enttäuscht, weil sich die Inhaltsangabe recht interessant angehört hat, was sie auch ist. Denn sie beleuchtet die Geschichte des Puppenmeisters in der Vergangenheit und wie er zu der Magie, die Puppen zu beleben, kam. Leider verpatzt man es damit, zu zeigen, wie Toulon genau erlernt hat, den Zauber genau zu lernen. 

Der Film beginnt 194 in der Schweiz mit Toulon, in der er seinen Puppen seine Vorgeschichte erzählt wie alles dazu kam. Als junger Puppenmacher bekommt er von Afzel das Geheimnis des Lebenszauber zugesteckt, weil er von drei Mumien seitens Sutekh gejagt und ermordet wird. Nachdem Toulons Puppenspieler auch von den Mumien ermordet werden, sinnt er auf Rache mit seinen Puppen. 

Geschichtlich ist dem Film anzurechnen, dass er vor den Ereignissen von Teil 3 spielt und den Ursprung des ganzen beleuchtet. So fällt sofort auf, dass die Ur-Versionen der Puppen, wie wir sie heute kennen, anders aussehen, aber dennoch ein feiner Augenschmaus bleiben Zu den neu eingeführten Puppen gehören Dr. Tod und der Zyklop, der in der Rahmenhandlung der Stein des Anstoßes ist, das Toulon über seine Vergangenheit erzählt. Sehr erfreuend war, dass Guy Rolfe hier nochmal in der Rolle des alten Puppenmeisters zu sehen ist, es aber zeitgleich auch seine letzte Rolle in der Reihe war. 

Die Drehzeit des Filmes betrug 12 Tage und fand ausschließlich in Rumänien statt und das merkt man auch. Es will irgendwie nicht so recht funken bei mir, weswegen ich eher hoffte, dass der Film bald zu Ende sein möge. Was hier gefehlt hat, war etwas mehr Action seitens der Puppen, wie man sie sonst kennt. Insbesondere bei, vorherigen Teil, ging es durchaus blutiger zu, hier fehlt davon jede Spur. Im Endeffekt ist es das letzte Drittel des Filmes der sich zieht, der vorherige Rest ist durchaus annehmbar und macht sogar mal Spaß, aber umso näher es dem Ende zu geht, umso schläfriger wird der Film. 


 

Nekromantik


Originaltitel: Nekromantik
Herstellungsland: West-Deutschland
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Jörg Buttgereit

Inhalt:

Robert Schmadtke ist Mitarbeiter bei der Firma „JSA - Joe's Säuberungs Aktion“, einem Unternehmen, das sich auf Aufräumarbeiten nach Todesfällen spezialisiert hat und Unfallschauplätze und Tatorte von Leichen und Leichenresten säubert. Seine Arbeit kommt Robert gelegen, da er ein Nekrophiler ist, welcher immer wieder Leichenteile entwendet, um sie in seiner Wohnung in Einmachgläsern aufzubewahren, ganz zur Freude seiner Freundin Betty, die den Fetisch mit ihm teilt. Als Robert eines Tages eine ganze ziemlich verweste Leiche mitbringt, beginnen er und Betty zunächst eine Dreiecksbeziehung mit dem toten Körper. Aber nachdem er allerdings seinen Job verliert, brennt Betty mit der Leiche durch. Robert bleibt allein zurück und versucht den Verlust durch Alkohol, Drogen, Gewalt und Sex zu kompensieren, findet aber erst ekstatische Erfüllung im Suizid.

Review:

NEKROMANTIK war Jörg Buttgereits erster Langfilm, nachdem er sich mit verschiedenen Kurzfilmen einen Namen im deutschen Untergrund machte. Es lässt sich nicht bestreiten, dass der Film trotz seiner amateurhaften Machart ein wahres Meisterwerk ist, aber zeitgleich auch nichts für den gemütlichen Familienabend ist, aufgrund seiner schwerverdaulichen Thematik der Nekrophilie. Man darf als Unwissender natürlich nicht vermuten, dass es der ultimative Sicko ist, wie man in der heutigen Zeit von Filmen kennt, die sich ebenfalls mit dieser "verbotenen" Thematik befassen. NEKROMANTIK ist als ein Kunstfilm anzusehen, der eine Mischung aus Love-Story, Drama und einer poesiehaften Ausstrahlung ist, wie es diese Mischung nur selten gab, insbesondere im Jahre 1987. 

Die Geschichte setzt sich aus einem jungen Kerl namens Robert Schmidtke zusammen, der einem durchweg leid tun kann. Auf der Arbeit ist er eher ein Aussenseiter, die Beziehung mit seiner Freundin läuft auch mehr schlecht als recht, trotz dass auch sie bei den nekrophilen Handlungen dabei ist und auch sonst führt er eher ein einfaches Leben. Im Verlauf des Filmes verliert er seinen Job als auch seine Freundin, die den gemeinsamen Spielgefährten, eine Leiche mit nimmt und er sich dazu gezwungen sieht, in einen ekstatischen Selbstmord zu verfallen.

Der Film entstand nachdem Buttgereit´s Projekt an einer Filmhochschule abgelehnt wurde, zu heiß war der Inhalt. Jedoch ließ er sich davon nicht beeindrucken und ging seinen Weg weiter. Nahezu schon guerillahaften Stil wurde der Film produziert, um der Nachwelt ein Vermächtnis zu hinterlassen, was provozieren als auch nach all den Jahren zum Kultfilm aufsteigen sollte. Die technische Umsetzung lässt keine Fragen offen, man erkennt, dass hier noch junge Geister am Werk waren, die einen Film machen wollten. Gedreht wurde noch auf 8 Millimeter, was, wenn man mich fragt, eine stylishe Retro-Atmosphäre in Zeiten von High Definition hervor ruft. 

Was die Schockwirkung auf den damaligen Zuschauer verstärkt haben dürfte, war die einzigartige Darstellung der Leichen selber. Nur selten sieht man in der (deutschen) Filmlandschaft solch exzellent dargestellten Leichen, die so realitätsnah aussehen und einem das Gefühl vermitteln, was sich auf dem Bildschirm gerade abspielt, kann nur real sein. Gepaart wird das ganze mit dem Drehstil, der wie ein Traum wirkt und mit einer einzigartigen Musik untermauert wird. Was wollten Buttgereit und Jelinski mit diesem Film bezwecken? ich denke anhand des jungen Alters, sollte der Film ein Mittelfinger an die Zensur und des geistigen Gefängnisses darstellen, in das man die Buben stecken wollte. Es ist ein freigeistlicher Film, dessen Antwort ist: Wir machen das worauf wir Bock haben und kann nur zurecht als ein Kunstwerk angesehen werden. 


 

Donnerstag, 26. Oktober 2023

The Art of Self-Harm


Originaltitel: The Art of Self-Harm
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Jonathan Doe

Inhalt:

Achtung: Dieser Film ist für Personen ab 18 Jahren. Dieser Film zeigt unsimulierte Szenen von Bluttrinken, Selbstverstümmelung, Sex und Paraphilie. Die Diskretion des Betrachters wird dringend empfohlen.

„The Art of Self-Harm“ ist ein kompromissloser und unerschütterlicher Blick auf das Kunstkollektiv „White Gardenia“. Eine Gruppe von Künstlern, die ihre kathartischen Ausdrucksformen durch Blut trinken, Selbstverstümmelung und andere Formen der Paraphilie erforschen. Dieser Dokumentarfilm wirft einen detaillierten Blick auf das Werk dieser Gruppe und führt ausführliche Interviews mit Gruppenmitgliedern, um die Inspirationen und Motivationen hinter der Kunst „White Gardenia“ zu verstehen.

Review:

ACHTUNG: Bevor man sich diese Review durchliest, sollte man sich im Klaren sein, dass es sich um keinen Spielfilm mit gut gemachten Spezialeffekten handelt, sondern um eine Dokumentation, bei dem das gezeigte weder gestellt noch unecht ist, sondern alles beschriebene der Realität entspricht. Wer Probleme mit derartigen Darstellungen hat oder nicht vorurteilsfrei in seinem Denkvermögen ist, möge sich von diesem Review entfernen!

Jonathan Doe. Ein Mann, ein Macher, ein Distributor, ein Filmemacher. Was erstmal ganz gewöhnlich klingt, wird ab dann ungewöhnlich, wenn man sich seine bisherigen Arbeiten anschaut. 2018 gründete er die Produktionsfirma Putrid Production, aus deren Arbeit das Unterlabel Vile Video Productions erwuchs, was sich darauf spezialisiert, mehr als aussergewöhnliche Filme hervor zu bringen. Als ob das nicht alles schon genug wäre, betreibt er auf Youtube den Kanal Cinema´s Underbelly, Hauptthemen sind Untergrundfilme aus dem Bereich des extremen Kinos. So faulig, wie sich die Hauptfirma anhört, ist Jonathan dann doch nicht und überrascht immer wieder auf´s Neue, das er ein Arbeitstier mit dem richtigen Riecher ist. 

2019 erschuf er seinen ersten Filme, der den Namen CARVING THE CADAVER trägt, was darin mündete, das eine Trilogie entstand. Ab 2019 erschien dann etwas themenbasierteres, was der Anfang der Erotic Grotesque Nonsense-Reihe war und sich pro Film auf eine bestimmte Paraphilie besinnte. BARF BUNNY, THE DEGENERATES & DEFILMENT OF A PORCELAIN DOLL. Nachdem eine Weile lang Ruhe war, startete er im Hintergrund drei weitere Projekte: GOING BEYOND THE DISTURBING MOVIE ICEBERG, IF TREE COULD TALK: A CONVERSATION WITH TERRY HOBBS & THE ART OF SELF-HARM. Um den dritten Film wird  es in dieser Review gehen. 

Auf THE ART OF SELF-HARM war ich schon länger gespannt, weil es sich so ankündigte, das eine eher extremere Dokumentation produziert wird und ich das Geschehen verfolgte und nur darauf wartete, bis es sich mir anbot, den Film schon vor seiner regulären Veröffentlichung zu sehen. Glück gehabt! Jonathan suchte fleißige Reviewer, die sich sein neuestes Werk ansehen, so habe ich mich umgehend bei ihm gemeldet und einen Screener bekommen. Er ließ mich mit den Worten "Excited to hear what you think" und dem Film allein und suchte nur noch den passenden Zeitpunkt, um mir den Film anzusehen. 

Was daraufhin folgte, als ich den Film startete, war ein Sog in eine Welt, die mir bisher dezent bekannt war, aber nicht in diesem Ausmaße. Nun gut, White Gardenia war mir zwar auch ein Begriff, aus musikalischer Sicht, aber was das ganze Drumherum betrifft, war mir das alles neu. Vor der Sichtung habe ich mir noch die Interviews durch gelesen und war voller Vorfreude was mich erwartet. Film ab! 

White Gardenia ist eine Zusammenkunft aus Künstlern, die sich der fetischisierten Kunst der Selbstverstümmelung, der Selbstverletzung, des Vampirismus, und wenn man es dazu nehmen kann, des Masochismus verschrieben. Ich meine, wenn man etwas englisch kann, sagt einem der Filmtitel schon mehr über den Inhalt aus. Nach einem Haftungsausschluss fängt der Film auch schon gut an, in dem Daniel Valient, sich eine Schere in die Hand sticht, bis sie blutet. Und es ist nicht dieses leichte pieksen, sondern er haut richtig zu, ohne Rücksicht auf Verluste. Weiter geht es dann mit Interviews, in denen Daniel und Allison oder Daniel und Cherokee anfangen zu erzählen und es Ausschnitte aus Frühwerken zu sehen gibt, die nicht grad ohne sind. Inhaltlich definitiv nichts für Schwächlinge denn das gezeigte beschränkt sich unter anderem darauf, wie sich Daniel einen Nagel in die Hand schlagen lässt und seine Gespielin sein Blut trinkt. 

Nach dem ersten Abschnitt und Hintergrundinformationen seitens Daniel wie es zu dem Namen White Gardenia gekommen ist, folgt der Abschnitt "Allison´s special place", der mir besonders gut gefallen hat. Allison hat hier ihren Platz, der mit diversen Tierkadavern bestückt ist und sozusagen ihr Rückzugsort ist, um sich der Meditation hin zu geben oder um Nachzudenken. Das ganze macht auch einen ziemlich esoterischen Eindruck, zumal Allison eine Passion für den Tod hat, die ich sehr gut nachvollziehen und hinein versetzen kann. Somit ist sie mein klarer Favorit bei White Gardenia. 

Daraufhin lässt der nächste Hirnfick nicht lange auf sic warten und wir bekommen, eins der Mädchen zu sehen, was sich, wie es scheint, mit einer Schere blutig masturbiert, um sich am Ende ein enormes Stück Fleisch von der Scheide schneidet, um exakt dieses Stückchen Fleisch zu essen. Das war vorerst der ultimative bizarre Todesstoß für meine Sinne, aber dennoch war ich fasziniert davon, dem ganzen zuzusehen!

Was dann folgt, hat mir ehrlich gesagt, ein seltsames Gefühl verschafft, was mich blitzartig durchflutete beim zusehen: Daniel hackt sich seinen kleinen Finger ab! Der Finger wird anschließend in einer Pfanne geröstet und auf einem Teller Salat präsentiert. In einer anderen Szene dient der abgetrennte Finger als Beigabe zu Popcorn, um das Popcorn geschmacklich zu pimpen. Wie sich heraus stellt, ist die Szene mit dem Finger in dem Film XXX DARK WEB zu sehen, was für mich bedeutet, das ich dem Film habhaft werden muss, scheint eine interessante Sache zu sein, sich diesen Film anzusehen. 

Darauf folgt dann der Mastermind höchstpersönlich im Abschnitt "Fate of the Finger": Jonathan Doe, der im Besitz des Fingers ist, injiziert eine durchsichtige Flüssigkeit in den Finger und erzählt auch, während die Kamera läuft. Leider ist mein Englisch-Verständnis nicht gerade berühmt dafür, gut zu sein, somit hoffe ich bei der DVD-Auswertung auf englische Untertitel, was mir das Verständnis erleichtert. Dennoch: Sehr derb mit anzusehen und das Wissen, dass das der echte Finger von Daniel ist, mag den ein und anderem ein komisches Gefühl überkommen. 

Zum Abschluss folgen wir Daniel und einem der Mädchen in ein verlassenes haus, bei dem es dann zum ´großen Finale´ kommt. Ein paar Becher mit einer durchsichtigen Flüssigkeit und eine Hand voll Nägel lassen mich erahnen, dass jetzt etwas sehr deftiges aufgetischt wird und so kommt es auch: Daniel lässt sich seinen Hodensack von dem Mädchen in den Tisch nageln, anschließend werden die Nägel mit einem Bunsenbrenner erwärmt um darauf Kerzen zu befestigen. Yeah, das tut schon beim alleinigen Zuschauen weh, aber hat dennoch eine enorme Kraft, die zu schockieren weiß. Absolut grandios.

Mein persönliches Fazit zu THE ART OF SELF-HARM: Eine absolut grandiose Dokumentation über das Treiben und das Dasein von White Gardenia, bei denen auch die Hintergründe beleuchtet werden. Ich schätze jeden Beteiligten der Dokumentation sehr und empfinde höchsten Respekt für jeden, seien es Daniel und die Mädels oder Jonathan, der dem Untergrundfanatiker tiefe Einblicke in eine Welt gewährt, die von vielen vermutlich missverstanden wird. Es sei gerade deshalb empfohlen, dass sich nur Leute die Dokumentation anschauen, die mit der Thematik aus Ernsthaftigkeit etwas anfangen können, ohne hinterher negativ zu beurteilen, denn für solcherlei Menschen ist an dieser Stelle keinen Platz! White Gardenia besteht aus Menschen/Künstlern die zu 100% ihr eigenes Ding machen und nichts darauf geben, was andere von ihnen denken und allein schon deshalb gebührt ihnen der höchste Respekt! Ich hoffe im weiteren Verlauf noch mehr davon zu hören und zu sehen, denn nach dieser Dokumentation bin ich angefixt und nahezu süchtig danach, mehr davon zu sehen. 

Grüße gehen an dieser Stelle raus an Jonathan, Daniel, Allison & Cherokee! Lasst euch von euren Wegen nicht abbringen und macht worauf ihr Lust habt. Ihr seid die geilsten!🔥

Bestellbar ist die kommende DVD Putrid Productions:





 

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Todesmarsch nach Chiasso


Originaltitel: Todesmarsch nach Chiasso
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Todesmarsch nach Chiasso vermischt Fiktion mit Realität. Es geht vor allem um den deutschen Darsteller Marco Klammer und ein fiktives "Ich". Er teilt Gedanken, Gefühle und Überzeugungen, die zeigen, wie jemand versucht, mit dem Verlust eines Seelenverwandten umzugehen.

Review:

Freundlicherweise wurde mir ein Screener zum kommenden Film TODESMARSCH NACH CHIASSO zur Verfügung gestellt, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann, was der Schweizer Untergrund-Regisseur dieses mal auserkoren hat, auf die Menschheit los zu lassen. Ich für meinen Teil bin sehr überrascht gewesen, dass es sich dieses mal um keinen Spielfilm in diesem Sinne handelt, sondern eher um eine Dokumentation. Die inhaltliche  Idee dahinter war, dem Zuschauer Einblicke in die seelische Welt von Allrounder Marco Klammer zu bieten, aber auch sein fiktives "Ich" teil haben zu lassen. 

Gemischt wird die Doku mit Interviews mit Marco Klammer als auch der Darstellerin, Isabelle Fitzgerald, die schon längstens mehr keine Unbekannte in der Untergrund-Szene mehr ist. Den Großteil der Doku begleiten wir Marco durch seine innere Welt, in der er über sich und seiner Vergangenheit erzählt, aber auch seine Meinung zu diversen anderen Dingen wieder gibt, die ihn so beschäftigen. Man mag bei manchen seiner Meinungen wahrscheinlich nicht immer im Einklang sein oder sie gar verstehen, jedoch kann ich dem meisten perfekt nach empfinden, warum und wieso. 

Bei den Interviews mit Isabelle hat sich heraus gestellt, dass sie eine ganz andere Sichtweise zum Thema Tod hat, die ich sehr begrüßenswert finde, insbesondere zu der Thematik, was Energien betrifft. Man sollte diesbezüglich schon mit esoterischen als auch ´parawissenschaftlichen´ Thematiken bewaffnet sein, um dem ganzen folgen zu können. 

Es gibt immer wieder kurze Einspiel-Szenen, die Marco Klammer bei diversen Tätigkeiten zeigen, die sich an der Thematik von Selbstmord, Frauenschändung, Mord und dergleichen anlehnen. Insbesondere sind Frauen die Opfer von Marco, deren Leben durch seine Hand bzw. Taten zeitig enden. Passt natürlich zu den Dingen die ihm vorgeworfen werden, er sei ein Misogynist. Meine persönliche Meinung zu den Vorwürfen ist, dass seitens der Leute viel zu schnell vorverurteilt wird und gleich die wildesten Gerüchte in die Welt gesetzt werden, ohne etwas über die Hintergründe zu wissen. ich würde es eher so betiteln, das Frauen viel dazu beigetragen haben, das Marco eine gewisse Portion Misstrauen gegenüber Frauen an den Tag legt, was bei diversen Vorkommnissen kein Wunder darstellt, aber das soll und muss jeder für sich selber entscheiden. 

Sehr schön empfand ich die Idee, dass man den Film hauptsächlich der verstorbenen Schauspielerin Shivabel Coeurnoir widmet, die die Hauptakteurin in Marian Dora´s DAS VERLANGEN DER MARIA D. war, aber auch in wenigen  anderen Untergrund-Produktionen zu sehen war. So gibt es auch zwischendurch auch mal Ausschnitte, in denen sie zu sehen ist und auch reichliche Worte seitens von Marco, bei dem sich heraus kristallisiert, das zwischen den beiden eine gewisse Art von Seelenverwandtschaft bestand und er an ihrem Tod sehr zu nagen hat, was von meiner Seite aus auf vollstes Verständnis stößt. 

Fazit: Eine Dokumentation, die sehr an Werke von Untergrund-Dokumentarfilmer Rene Wiesner erinnert, dessen Arbeiten ich im übrigen genau so sehr schätze. Trotz das TODESMARSCH NACH CHIASSO kein Spielfilm ist, gibt es hier recht krasse Szenen zu sehen, die womöglich nicht jedermanns Sache sein werden, aber wer sich mit Juval´s Filmen beschäftigt, weiß auch, dass sie inhaltlich nicht für die breite Masse gedacht sind. Zum anderen gibt es viele Einblick in zwei Größen der Untergrundfilm-Szene, die durchaus sehr informativ sind und Zugänge zu den Personen erschaffen, die sie natürlich sympathisch machen, je welcher Denkweise man in seinem Leben nach geht. 

Beziehen kann man die DVD bei uncuttv.at, die in einem Schuber mit einem Artwork von dem Künstler Martin Trafford veröffentlicht wird und auf 500 Stück limitiert sein wird. Also lieber zu früh zugreifen anstatt im Nachhinein zu rumheulen. Es lohnt sich definitiv, insbesondere wenn man einen guten Bezug zum deutschen Untergrund hat. Veröffentlichungstermin ist der 31.Oktober 2023

Todesmarsch nach Chiasso Bestell-Link:





 

Dienstag, 24. Oktober 2023

Saw X


Originaltitel: Saw X
Herstellungsland: USA, Mexico
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Kevin Treutert

Inhalt:

Zwischen den Ereignissen von SAW I und II begibt sich John Kramer nach Mexiko, um sich einer experimentellen medizinischen Behandlung zu unterziehen. Die Hoffnung auf eine Wunderheilung treibt ihn an. Doch stattdessen entdeckt er, dass die gesamte Operation ein teuflischer Betrug ist. Mit einem neuen Ziel vor Augen kehrt der berüchtigte Serienmörder zu seiner Arbeit zurück: Er dreht den Spieß um und zieht die Betrüger auf seine ganz eigene, hinterhältige und raffinierte Art zur Rechenschaft. 

Review:

Die SAW-Reihe hat inzwischen eine langjährige Serie hinter sich, die 2004 mit dem weltweiten Erfolg von SAW los ging und sich im Laufe der Jahre immer weiter nach vorne bewegte. Nach all den Jahren dürfte mittlerweile bekannt sein, dass die Serie ihre Liebhaber als auch Hasser hat. Ich positioniere mich eisern zu den ersteren, weil mir die Filme bis auf SAW 8 und SAW: SPIRAL alle bestens gefallen haben. So blickte ich auch erwartungsvoll nach vorne als sich der inzwischen zehnte Teil ankündigte und für den geneigten Horrorfan verfügbar war. Die Serie ist berühmt-berüchtigt für ihre einfallsreichen Fallen als auch der verdrehten Moral, die die Filme bzw. die Haupt-Bösewichte zu bieten haben und Teil 10 macht auch hier keine Ausnahme!

Die gute Nachricht bei diesem Film ist, dass Tobin Bell als Hauptdarsteller zurück gekehrt ist und ihn und seine Denkweise als auch seine Vergangenheit näher beleuchtet als es je ein SAW-Film gemacht hat und ja, das Ergebnis ist einfach erstklassig geworden! Bis jetzt hat es noch kein Teil der Serie geschafft, in mir so viel Nähe zu Jigsaw aufzubauen wie hier, man wird, wenn man sich in die Lage von ihm rein versetzt mit einer enormen empathischen Energie überschüttet und fühlt den Hass, den die Verursacher erzeugen, wie eine hochexplosive Druckwelle in sich aufsteigen und wünscht den Verantwortlichen alles schlechte der Welt und eine harte, aber gerechte Strafe, die in diesem Fall auch nicht mit milden Haftstrafen aufzuwiegen wäre 

Von Anfang an begleiten wir John Kramer bei seinem Leidensweg, therapeutische Hilfe zu bekommen, weil nach wie vor der Hirntumor eine große Rolle in seinem Leben spielt, an dem er zu nagen hat. Alsbald erfährt er von einer Art Untergrundorganisation, die einem auf schnelle Art und Weise Heilung verspricht, dass er sich auf den Weg nach Mexico macht um sich behandeln zu lassen. Als er jedoch feststellt, dass das ganze ein hinterhältiges und perfides Spiel ist, explodieren seine Gedanken zusehends und er macht sich auf die Suche nach allen Beteiligten, um sie ihrem endgültigen Schicksal auszusetzen, bei dem sie selber entscheiden, ob sie weiter leben werden oder nicht. Das Spiel hat begonnen. 

Wo John in den Vorgängern mehr im Hintergrund arbeitete und zu sehen war, sind wir hier live bei allem dabei, wie es sich entwickelt und wandelt. Ein wichtiger Zusatz ist der Einsatz von Amanda, die besonders hervor sticht, weil die Entwicklung ihrer Figur, die auf ihre zukünftige Bedeutung hin weist, eine Reihe innerer Kämpfe und moralischer Unklarheiten hindeutet. Ein weiterer wichtiger Punkt, auf die man als Zuschauer scharf ist, sind die Fallen. Sie fallen zwar dezent "leichter" aus, was verständlich ist, weil der Film zwischen Teil 1 und 2 spielt, aber verfehlen ihre Wirkung nicht und sind gewohnt brutal!

Das Drehbuch stammt von Pete Goldfinger und Josh Stolberg und ich muss sagen, dass die Geschichte und vor allem die Wendungen geschickt eingefädelt worden sind und teilweise für Überraschungen sorgen, die man so nicht erwartet hätte. Weil man ab einem bestimmten Zeitpunkt anfängt zu rätseln, ob es das jetzt war oder wie es nun weiter geht. Der einzigste Punkt der mich etwas ankotzt ist das Ende, denn ich hätte mir zu sehr gewünscht, das zumindest eine Person einen exorbitant schmerzhaften Tod stirbt, wer das ist, lasse ich natürlich aussen vor, da der Film in Deutschland noch nicht angelaufen ist. Jedoch wird das Ende bei den Post-Credits wieder halbwegs gut gemacht, was auf eine eventuelle Fortsetzung deuten könnte, was wünschenswert wäre. 

Fazit: Schaut euch den Film an! Mit einer Laufzeit von zwei Stunden ist damit gut beraten und es wird auch zu 100% keine Langeweile aufkommen. Was man dazu noch eventuell sagen muss: Man sollte nicht dieses Splatterfest erwarten, wie man es sonst so kennt. Brutale Szenen sind da, aber es wird auch sehr viel wert auf die Geschichte von John gelegt, was längstens Zeit wurde und den Film zu einem Abschiedsfilm seitens Tobin Bell macht, der sich mit 81 Jahren noch vor die Kamera gestellt hat und in der SAW-Welt ein rundum sorgloses Vermächtnis hinterlassen hat! Jetzt dürfen und sollen andere ran, wenn es nach mir geht! Ganz klar einer der besten Teile der gesamten Reihe und allzu schnell nicht vom Thron zu stoßen.



 

Montag, 23. Oktober 2023

Romance post-mortem


Originaltitel: Romance post-mortem
Herstellungsland: Framkreich
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Tinam Bordage

Inhalt:

Eine Frau wacht lebendig begraben und in Panik in einem Keller auf und hat überhaupt keine Ahnung, was sie hier tut oder warum sie an diesen Ort gebracht wurde. Doch ihre Gedanken ändern sich, als sie beim Herumtasten plötzlich auf die Leiche ihrer besten Freundin stößt...

Review:

Es ist mir immer wieder eine Ehre, wenn ich in den Kontakt zu Untergrund-Regisseuren komme, die Filme machen und zudem auch noch die Power haben, etwas auf die Beine zu stellen und das Endergebnis zu beeindrucken weiß! Mein neuester Fang in diesem Sektor ist ein französischer Regisseur, der den Namen Tinam Bordage trägt und hat mir seinen ersten Kurzfilm ROMANCE POST-MORTEM zur Sichtung zur Verfügung gestellt hat. Der Titel des Filmes deutete mir schon an, dass es vermutlich in die thematische Richtung der Nekrophilie geht, was im übrigen mein absolutes Lieblingsthema im extremen Filmsektor ist!

Mit einer Laufzeit hat man den Film gleich durch und kann ihn sich definitiv während einer kurzen freien Phase des Tages anschauen und sich davon beeindrucken lassen. Der Inhalt beschränkt sich auf eine Frau namens Sophie, die von Hikiko Mori gespielt wird, die in einem zugeschütteten Keller aufwacht und erstmal nicht weiß, wie sie hier her gekommen ist. Kurz darauf hin findet sie ihre beste Freundin, die von Vanda Spengler gespielt wird. Erst gehen ihre Gedanken in ihrer Verzweiflung mit ihr durch, bevor es zu einer geistigen Explosion kommt und sie sich an der Leiche ihrer Freundin auf sexueller Weise vergeht. 

Yeah, was Tinam hier abgeliefert hat ist definitiv erstklassig und Freunde des extremen Untergrundkinos werden am Ende Tränen in den Augen vor Freude haben! Die Geschichte ist ganz klar verstörend, aber auch genau so gut umgesetzt. Es beginnt damit, dass Sophie ihre beste Freundin via Mund-zu-Mund wiederbeleben will, bevor sie auf den Geschmack kommt und ihr einen Kuss gibt. So geht es dann über dass sie ihr den Nippel ab beißt, ihre Augen in den Schädel drückt, die Zunge abschneidet und sie isst, um die Leiche anschließend mit einem großen Knochen vergewaltigt. All das wird auf blutige Art und Weise präsentiert und ja, die Spezialeffekte dazu sehen dermaßen realistisch aus, das man der Meinung sein könnte, das ganze passiert gerade wirklich. Was zu der ganzen Umsetzung zuvorkommend für die Atmosphäre ist, ist, dass beide Frauen komplett unbekleidet sind und dem Zuschauer rätseln lassen können, wie sie in den Keller gekommen sind und was die Vorgeschichte war

Man merkt dem Film an, dass hier ein deutlicher Einfluss von Marian Dora zu verzeichnen ist, was nicht weiter verwundert ist, weil Tinam ausgesprochener Fan von Marian Dora ist und Dora auch höchstpersönlich bei der Erstaufführung des Filmes, beim Sadique Master-Festival anwesend war und den Film in den Himmel gelobt hat. Tinam selber ist unter anderem der Organisator des Sadique Festivals und wollte sich mit ROMANCE POST-MORTEM selber an das ran wagen, für was er sich persönlich sehr interessiert. 

Fazit: A new star is born und man darf hoffen, dass sich Tinam dazu entscheidet im Laufe der Jahre noch mehrere Filme zu drehen und es hoffentlich darin mündet, dass ein Langfilm entsteht. Explizit muss ich darauf hinweisen, dass mein persönlicher größter Wunsch bei dem ganzen wäre, dass der Marian Dora-Stil beibehalten wird, weil ich Marian Dora für einen absoluten Ausnahme-Künstler im gesamten deutschen Untergrund halte!


 

Freitag, 20. Oktober 2023

Curse of the Puppetmaster


Originaltitel: Curse of the Puppet Master
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: David DeCoteau

Inhalt:

Dr. Magrew, hat das Puppenkabinett der lebenden Puppen ersteigert und will hinter das Geheimnis kommen. Seine Tochter Jane verliebt sich in den Automechaniker Robert. Ihr Vater will den neuen Freund in seine Versuche mit einbeziehen. Zusammen mit ihm, oder besser gesagt durch ihn, möchte er eine neue Menschenrasse erschaffen. Doch den Puppen gefällt sein Plan nicht wirklich. Schaffen sie es, den verrückten Dr. Magrew aufzuhalten? 

Review:

4 Jahre nachdem man dachte, dass es vorbei mit der Reihe ist, erschien der sechste teil, der den Namen CURSE OF THE PUPPET MASTER trägt und hier geht man den Weg eines Horrorfilms, bei dem unsere kleinen Freunde mordend durch den Bildschirm ziehen, wie man es von ihnen erwartet. Zwar nicht dauerhaft, aber wenn, dann ziemlich blutig, das steht fest. Man wollte dem Fan der Filme einen neuen Anreiz bieten und hat es auch geschafft in die Kategorie des Slasherfilms abzudriften, was der Regie, die von David DeCoteau geführt wurde, durchaus gelungen ist, wenn auch böse Zungen behaupten, dass der Film schlecht sei, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. 

Die Story dreht sich um einen Kerl, über dessen Herkunft nicht viel bekannt ist und ein tristes Dasein fristet und bei einem "Puppenspieler" anfängt zu arbeiten, in dem er eine neue Puppe schnitzen soll. Was er nicht weiß, dass seine Seele dazu dienen soll, der neuen Puppe Leben einzuhauchen. In der Zwischenzeit gibt es eine nebensächliche Lovestory und einen blutigen Kill, seitens Blade und Tunneler. Achja, am Ende wird noch etwas Blut vergossen, nachdem die Puppen mit den Plänen ihres "Meisters" nicht ganz so einverstanden sind, nachdem eh schon alles zu spät ist und die Seele des jungen Kerls in die neue Puppe installiert wurde. 

Was ich dem Film negativ ausstelle, ist das abrupte Ende, bei dem man nicht weiß ob und wie es weiter geht. Man hätte es noch um ein paar Minuten Filmlänge besser ausarbeiten können, aber nicht so. Im Gesamten, je nach Geschmackssache, ist der Film unterhaltsam und weist auch in Sachen Brutalität ein paar nette Szenen auf, mehr aber auch nicht. Auch ist die Geschichte eine ganz eigene, ohne Bezug auf die Vorgängerfilme zu nehmen, was auch kein Problem für mich darstellte, weil es dann schon etwas neues war, ohne immer das gleiche zu wiederholen. 

 

Puppet Master 5


Originaltitel: Puppet Master V
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Jeff Burr

Inhalt:

Das finale Schreckens-Abenteuer wird für die legendären Mörderpuppen zu einer infernalischen Schlacht - und zur schwärzesten Stunde ihres Daseins. Decapitron führt Blade, Tunneler, Toulon und die anderen Mörderpuppen in den Kampf gegen den furchtlosen Dämon Eyad. Es geht um Leben und Tod: die Zwerg -Monster müssen die magische Formel ihrer Existenz verteidigen. Doch der Dämon scheint unverletzlich und eine schreckliche Katastrophe bahnt sich an - denn das Leben von Decapitron hängt nur noch an einem seidenen Faden. 

Review:

Nach dem Geschehen aus Teil 4 geht es im fünften Teil nahtlos dort weiter, wo es aufgehört hat. Der junge Rick Myers wurde verhaftet wegen des Tatverdachts die Morde verursacht zu haben, wird aber von seinem Vorgesetzten gegen Kaution frei gelassen. Ebenjener Vorgesetzter hat starkes Interesse an den Puppen und bricht mit ein paar Typen in das Hotel ein, um nach den Puppen zu suchen. Auch Rick und seine Freundin lassen nicht lange auf sich warten. Doch ganz allein werden sie auch nicht sein, den Sutekh schickt seine neueste Kreation vor, um die Hölle auf Erden los zu brechen. Es kommt zum großen Showdown. 

Wie bei Teil 4 führt auch bei Teil 5 Jeff Burr wieder die Regie und stellt sein Können unter Beweis. So rein an sich gibt es zum fünften Teil gar nicht viel zu sagen, wenn man schon den vierten Teil gesehen hat, bis auf die Tatsache, dass es hier ordentlich ins Gefecht gegen Sutekh und seine Schöpfung geht. Auch hier erscheint Andre Toulon nochmals um seinen Puppen anzuführen und Rick quasi zum Ritter zu schlagen, in dem er ihn zum neuen Puppenmeister ernennt. Die technische Umsetzung bleibt weitgehendst solide und man bekommt das geboten, was von einem PUPPET MASTER-Film erwartet. 

Gegebenenfalls könnte man den fünften teil als eine Art Wiederholung des vierten Teils betrachten, der aber immer noch Spaß macht und sehenswert ist. 



 

Puppet Master 4


Originaltitel: Puppet Master IV
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Jeff Burr

Inhalt:

Rick Myers ist ein junger Wissenschaftler, der im Auftrag einer großen Firma an der Schaffung künstlicher Intelligenz arbeitet. Er findet auf dem Dachboden des leeren Hotels, in das er für seine Arbeit gezogen ist, damit er seine Ruhe hat, den Koffer des Puppenspielers André Toulon. Durch das Material, daß er dort findet, kann Myers dessen Puppen reanimieren. Zur gleichen Zeit beschließt der altägyptische Höllenfürst Sutek, daß dieses Geheimnis behütet bleiben soll und schickt seine Kreaturen auf die Erde.

Review:

Die Puppen, die man normal als Killermaschinen kennt, sind auf einmal brave "Mitbürger" geworden und kämpfen Seit´ an Seit´ mit den Menschen gegen die "neuen" bösen Puppen...So oder so ähnlich könnte man den vierten teil der Saga beschreiben. Derzeit bin ich dabei, die komplette PUPPET MASTER-Reihe zu sichten und zu rezensieren, so wie es die Zeit zu lässt und auf Grund des tragischen Schicksal des Regisseurs von Teil 4 und 5 gewannen die Sichtungen eine noch größere Bedeutung für mich, weil es einige Filme von Jeff Burr gibt, die ich besonders feiere! 

Die Geschichte spielt sich in der Jetztzeit der frühen Neunziger ab, bei der sich um einen jungen Mann dreht, der mit dem Thema der künstlichen Intelligenz arbeitet und auf die Puppen von Andre Toulon stößt. Zeitgleich brütet die Unterwelt via des ägyptischen Dämons Sutekh auch was aus und zwar werden seinerseits sogenannte Totems in die Welt geschickt um jeden zu ermorden, die hinter das Geheimnis des "ewigen Lebens" im Bezug auf die Puppen kommen. So beginnt ein Kampf gegen Gut und Böse.

Es gibt so Leute, die behaupten die Teile nach Toulons Rache wären nicht mehr so gut, eher langweilig usw. usf. Dem ganzen muss ich entschieden entgegen stimmen, weil mich Teil 4 besonders beeindruckt hat, am meisten von der Erneuerung der ägyptischen Dämonen, die hier vorgestellt werden. Man merkt einfach gleich zu Beginn des Filmes, dass hinter dem Projekt Leute gestanden haben, die etwas kurioses mit viel Liebe zum Detail erschaffen wollten, sprich: Die Spezialeffekte und die Designs sind ein wahrer Hingucker und machen ordentlich was her, seien es die Totems oder Sutekh, der mir wie eine ausserirdische Version des Cryptkeepers rüber kam, aber dennoch die Unterschrift von Full Moon trug, weil er ein ähnliches Design wie die Biester bei SHOCKING FEAR hat. Absolut geil!

Was weiß man aber über Sutekh? Nunja, Sutekh ist ein ganz Spezieller: Er gilt als der finstere ägyptische Gott des Unheils, der Katastrophe, der Wüste und der Dunkelheit und war der ursprüngliche Besitzer der Magie des ewigen Lebens, die vor vielen Jahren von einem Zauberer namens Afzel gestohlen wurde. Afzel war der Meinung, das Sutekh in 1000 Jahren auferstehen würde und die einzige Macht gegen ihn in der Magie läge. Nach dem Diebstahl Afzels, weckte Sutekh drei königliche Mumien aus einem Grab in Ägypten und schickte sie los, um ihn zu vernichten und das Geheimnis zurückzuholen. Afzel floh dann 1902 nach Frankreich um das Geheimnis Andre Toulon zu übergeben und brachte sich selber um. 

Man merkt schnell, dass alles bisher da gewesene, was man von den PUPPET MASTER-Filmen kennt über Bard geworfen wird und man eine neue Geschichte erzählt und die Puppen dieses mal die Helden sind. Im Kampf gegen die Totems bekommen sie soweit alle Hände voll zu tun, schaffen es auch unter der Mithilfe der neuen Puppe Decapitron das Böse zu besiegen. Decapitron ha zudem einen besonderen Auftritt, weil Altmeister Toulon sich auch mal blicken lässt und den jungen Menschenhelden ein paar Tipps gibt, mit dem sie an ihr Ziel kommen. Das Hauptgeschehen findet auch hier wieder in diesem Hotel statt, was man bereits kennt und macht auch großen Spaß dem ganzen Treiben zuzusehen. 

Ich würde glatt behaupten, wenn man den Film nicht unter dem Deckmantel eines Horrorfilms anschaut, macht er definitiv Spaß, andernfalls wird man etwas enttäuscht sein. Und wenn man mit der Filmographie von Full Moon Entertainment halbwegs ver- und betraut ist, weiß man eigentlich auch, dass die Filme eine gesunde Portion Fantasy mit einbeziehen. Fazit: Bisher hab ich noch keinen der PUPPET MASTER-Filme bereut und erfreue mich nach wie vor an den Filmen. 




 

Im Camp der gelben Tigerinnen


Originaltitel: Yeosu 407ho 2
Herstellungsland: Südkorea
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Shin San-ok

Inhalt:

In einem abgelegenen Straflager für Frauen, weit hinter der chinesischen Mauer, ereignen sich täglich schreckliche Dinge: Der Oberaufseher des Lagers führt ein despotisches und selbstherrliches Regiment. Die kleinsten Verfehlungen der Insassinnen werden hart bestraft, alle sind der brutalen Willkür des Aufsehers ausgesetzt! Verrat und Folterungen schüren des Hass der "gelben Tigerinnen"... Da beschließen die Frauen, grausame Rache zu nehmen! Wird es ihnen gelingen, aus dem Hexenkessel des Camps auszubrechen?

Review:

CAMP DER GELBEN TIGERINNEN ist einer der schwächsten Lager-Exploitationfilme, der mir bisher unter die Augen gekommen ist. Entstanden ist der Film in den 1970er Jahren unter der Regie von Shin Sham Ok, der an den Erfolg von BAMBUSCAMP DER FRAUEN anknüpfen wollte. Leider ist dies nicht ganz gelungen, ehrlicherweise. Dennoch war es mir wert, mir den Film einmal anzuschauen, weil er der Nachfolgefilm von MÄDCHEN IM TIGERKÄFIG ist, dessen Sichtung bei mir noch aus steht. 

Die Geschichte ist ein und derselbe Brei, den man in diesem Genre immer wieder mal zu Gesicht bekommt: Frauen machen Ärger und wollen ausbrechen, werden jedoch wieder geschnappt und stehen unter der Folter des Aufsehers und den Aufsehern. Man will insbesondere die beiden Haupt-Unruhestifterinnen dazu bringen, das sie es wieder versuchen auszubrechen, um sie dann während ihrer Flucht zu erschießen. Doch ein dem zuvor kommt ein Brand im Lager. 

Was den Film von vielen anderen Vertretern dieses Genres unterscheidet, ist, das er ausschließlich komplett ohne erotischen Nacktszenen auskommt und selbst wenn es seitens der Aufseher heisst, das man sich ausziehen soll, bekommt man hier gar nichts zu sehen, was mich verwundert hat, da dass Hauptaugenmerk oftmals darauf liegt, so viel nackte Haut wie möglich zu zeigen. Auch der Gewaltanteil lässt zu wünschen übrig. Der Fokus liegt hier mehr auf der Geschichte, die nicht ganz so runter gerasselt wird, sondern gut erzählt wird und sich auch Zeit lässt bis zum Ende zu kommen. 

Es reicht den Film einmal gesehen zu haben, um ihn dann wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen, wenn man sich mit dem Thema Exploitation- und/oder Frauenlagerfilme befasst. Der Film ist nichts halbes und nichts ganzes und wird wohl sein "Leben" lang ein Dasein in der Ecke der Nischenfilme frist, nach denen kein Rabe kräht, was nicht ganz unverständlich ist. 






 

Sonntag, 15. Oktober 2023

Gesichter des Todes 2


Originaltitel: Faces of  Death 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: John Alan Schwartz

Inhalt:

Die Dokumentation des Todes geht weiter. Nach dem 1. Teil werden Sie auch in diesem Film wieder geschockt von der Brutalität des Todes. Schonungslos und offen zeigt dieser Film wieder den Tod in allen möglichen Erscheinungsformen - keine Szene ist hier gestellt. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von GESICHTER DES TODES wollte es John Alan Schwartz nochmal wissen und produzierte einen zweiten Teil dazu, der 1981 erschien. Wer hätte auch erwartet, dass nach den ganzen negativen Kritiken zum ersten Teil dennoch ein solcher Erfolg zu verbuchen war? Wahrscheinlich keiner. Wie schon bei seinem Vorgänger, inszenierte Schwartz den zweiten Teil unter den Pseudonymen ´Alan Black´ und/oder ´Conan Le Cilaire´. Ein weiteres bekanntes Gesicht, der Dr. Francis Gröss verkörpert ist Michael Carr. 

Thematisch konzentriert man sich hier auch wieder auf den Tod, jedoch nicht in dieser extremen Art und Weise wie es schon beim Vorgänger der Fall war. Ich habe das Gefühl, dass man nach so manchen Verboten des Erstlings versuchen wollte, eine zahmere Version zu machen, um mehr Menschen zu erreichen, wenn ein Verbot ausbleibt. Zu den gezeigten Aufnahmen gehören hier Autounfälle, etwas Tierschlachtung, einen Überfall von Drogensüchtigen auf einen Supermarkt, eine Busentführung. Nichts gravierendes, aber somit auch wenig bis fast gar nichts gestelltes. 

Ja, ich würde sagen, dass der Film für eine Shockumentary schon als zu soft zu bezeichnen ist und eher wie ein US-amerikanischer Mondofilm ala DAS IST AMERIKA  rüber kommt, was keineswegs negativ gemeint ist, weil es nicht immer derbe abdriften muss auf dem Bildschirm und es unterm Strich doch recht interessant ist anzusehen. Zumindest haben sich Designer des damaligen VHS-Covers was extremst geiles einfallen lassen und eins der besten Artworks der Shockumentary/Mondo-Geschichte einfallen lassen, zudem ich seit vielen, vielen Jahren sogar ein T-Shirt dazu habe.