Samstag, 23. März 2024

Züri Metzgete


Originaltitel: Züri Metzgete
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Oliver Kessler

Inhalt:

In Zürich kann der Dealer Mike, der selbst auch abhängig ist, in einem Hinterhof einen geheimnisvollen Dolch erstehen. Er ahnt nicht, dass es sich dabei um ein Opferwerkzeug einer Nazi-Sekte handelt. Darum wird kurz darauf seine Freundin von den Nazis entführt und brutal gefoltert. Doch Mike will Rache.

Review:

Der drogenabhängige Drogendealer Mike treibt sich in den Slums von Zürich herum und kommt in den Besitz eines mysteriösen Dolches, dessen Ursprung bei einer Nazi-Sekte ist und eben dieser Sekte gestohlen wurde. Nicht weiter verwunderlich, das die Sekte ihren Dolch wieder zurück haben will. So wird eben die Freundin von Mike entführt und gefoltert, um bei Mike Druck zu machen. Doch der Plan geht nicht auf und Mike sinnt auf Rache, die er auf gewaltvolle und blutige Weise umsetzt. 

Bis 2014 wurde in der Schweiz ein Eintagesrennen im Straßenradsport veranstaltet, was man unter Züri Metzgete kennt. Grob ins hochdeutsche übersetzt bedeutet das Doppelwort "Züricher Schlachtfest". Bei dem Kampf den sich die Teilnehmer lieferten wurde ohnehin mit harten Bandagen gekämpft, weswegen "Schlachtfest" sehr gut zu dem ganzen passt. Im Jahre 2000 erschien von dem Mann, der auch hinter dem Schweizer Amateursplatterfilm BLUTGEIL steckt, der knapp halbstündige Kurzfilm ZÜRI METZGETE. Thematisch bewegt man sich hier auf ganz anderem Niveau, weil man den Ärger, den man damals mit BLUTGEIL HATTE, aus dem Weg gehen wollte. 

Ich bin froh, das der Film nur eine halbe Stunde ging, weil er mich nicht ganz so sehr beeindruckt hat wie BLUTGEIL, was im übrigen mein absoluter Lieblingsfilm aus dem Schweizer Untergrund ist. Die Geschichte hier ist nicht wirklich der Rede wert, eigentlich schon typisch reißerisch, wenn man auf den Inhalt schaut. Das Nazi-Thema hat eben damals wie heute schon gezogen und wirkt oftmals wie ein Magnet auf manche Zuschauer. Eine okkulte Sekte hätte mir da mehr gefallen, weil es besser passen würde. Als kleinen Ausgleich bekommt man trotzdem was geboten: Ziemlich ordentliche und blutige Szenen samt Spezialeffekten, die zu gefallen wissen. 

Probleme wird man vermutlich nur bekommen, weil man dieses schweizerdeutsch nicht versteht. So kann man fast schon raten, was die reden oder man spitzt die Ohren. Einen kleinen Bruchteil versteht man schon, so kann man dem ganzen halbwegs folgen. Erschienen ist der Film bisher nur auf VHS von SPI, es gibt jedoch Mittel und Wege den Film auch auf DVD zu erwerben, googeln könnte hilfreich sein und man kommt an sein Ziel. Kein Film den ich unbedingt weiter empfehlen möchte, allerhöchstens dem geneigten Amateursplatterfan, der ihn im Normalfall jedoch eh schon in der Sammlung stehen hat. 


 

Im Reich der Dämmerung


Originaltitel: Im Reich der Dämmerung
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: F.X. Obermeier, Alexander Berger

Inhalt:

Ein Hinterhalt. 
Ein Moment der Unachtsamkeit hinter dem Lenkrad. 
Ein Unglück an einer Bahnkante. 
...und die Erkenntnis, das man Fehler machen kann, 
die einem nie mehr verziehen werden. 

Review:

Manche Filme bringen einen wirklich an die Grenzen, wenn es darum geht brauchbare Informationen über sie zu finden. IM REICH DER DÄMMERUNG ist so ein Präzedenzfall, bei dem ich nicht wirklich weiter komme. Erstanden habe ich den Film durch einen glücklichen Zufall und bin über den Besitz sehr erfreut, weil es sich um einen Film handelt, der, wenn ich mich nicht komplett irre von der deutschen Untergrund-Zeitschrift Gory News veröffentlicht wurde. Geht man den Nummernschildern, die im Film zu sehen sind, nach, dann sollte es sich bei dem Film um ein Projekt aus dem bayrischen Regen handeln. 

Geboten bekommt man einen 42-minütigen Amateurfilm, der relativ wortlos ausfällt, im Grund genommen gar nichts geredet wird und man nur mit der Filmmusik und der Geräuschkulisse auskommen muss. Es beginnt mit einem Mann jungen Alters, der in einer traumartigen Szene durch den dunklen Wald läuft, bevor das Filmintro los geht. Aus unerfindlichen Gründen geht es in einem Waldgebiet mit einer Schießerei weiter, bei der der Mann aus dem Anfang das Ziel ist und mit dem Auto flüchten kann. Und so geht es nahezu die ganze Zeit des Filmes über: rasante Fluchten zu Fuß oder mit dem Auto, Schießereien, Morde mit der Waffe und das vergraben einer Leiche im Wald. 

Ab ca. Mitte des Filmes geht das ganze Geschehen im Dunkeln weiter, wird aber relativ gut beleuchtet alles, damit man keine Schwierigkeiten beim zuschauen hat. Erst zum Schluß hin fallen ein paar Sätze, in denen der junge Mann vom Anfang erklärt, das er gar nicht weiß, was er mit der Sache zu tun hat, noch die Typen kennt die auf ihn Jagd machen und er seinem Freund helfen sollte, auf den geschossen wurde. Alles in allem etwas sehr zusammenhanglos das ganze, wobei der Drehstil und die Schnitte nicht uninteressant waren und zu gewissen Spannungen eingeladen haben, damit man den Film auch bis zum Schluss sieht. 

An den Film ran zu kommen ist sehr schwer, da es bisher keine DVD-Veröffentlichung gab, sondern nur eine Videokassette. Ob die Macher jemals einen weiteren Film gedreht haben, ist mir nicht bekannt, gehe aber davon aus, das es sich um ein Einzelprojekt handelte. Über die Regisseure findet man auch nicht mehr Informationen, außer einer Praxis zu einer Psychiatrie. Ob das ein eventueller Regisseur des Filmes ist, ist mir nicht bekannt, lässt sich aber auf Grund des Wohnortes nicht ausschließen. 




 

Harry Pottwal und der Trichter der Breiten


Originaltitel: Harry Potter und der Trichter der Breiten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Hannes Graubohm

Inhalt:

Harrys Onkel und seine Tante machen sich Sorgen. Ständig liegt Harry besoffen im Wandschrank und so beschließen die beiden ihn auf ein Internat für schwererziehbare Kinder zu schicken. Am nächsten Morgen kommt ein freundlicher Mann namens Hagrid vorbei um Harry abzuholen. Ihm wird vorgeschwindelt das er jetzt auf eine Zauberschule kommt und so macht sich Harry voller Vorfreude auf den Weg zur Harald Juhnke Schule und erlebt dort zusammen mit Ron Presley und Hermine Ranger aufregende Abenteuer.

Review:

Der Titel gebende Harry Pottwal ist ein 17-jähriger Junge, dessen Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit es ist, sich zu besaufen und scheint auch sonst geistige Probleme zu haben. Das macht sich auch bemerkbar, weil er ernsthaft an Zauberei glaubt. Sein derzeitiger Wohnort ist bei seinen Verwandten Onkel Horst und Tante Betty, die sich entschlossen haben, Harry in eine Schule für schwererziehbare zu schicken, weil sie mit ihm nicht mehr fertig werden. Um ihn nicht zu ängstigen, sagen sie zu Harry, das er auf eine Zauberschule kommt. Harry ist begeistert und wird von Hagrid, einem Mitarbeiter der Zauberschule geholt. Was allerdings keiner weiß: Es handelt sich um keine normale Schule, in die Harry kommt. 

Das schöne am deutschen Amateurfilm ist, das man immer mal wieder kleine Überraschungen erlebt, so wie auch in diesem Fall. Mir war zwar bekannt, das es sich um keinen Splatterfilm handelt, sondern eher um eine Komödie. Zwar bin ich nicht unbedingt komödien-affin, aber fühlte mich dank des 2006 erschienen Werkes von Chillmeister Productions bestens unterhalten. Der kluge Kopf wird sich sicherlich schon denken können, das es sich bei dem Film um eine Parodie von Harry Potter handelt. Ich selber habe nur ein oder zwei Verfilmungen von Harry Potter gesehen, was aber schon ewig her ist, so kann ich nicht genau sagen, was genau auf die Schippe genommen wird. Zumindest erscheinen hier Harrys Freund Ron und Hermine, aber ganz anders wie man die beiden sonst kennt. 

Technisch ist der Film auf Amateurniveau, was sich an den Kostümierungen bemerkbar macht. Fake-Bärte, langweilige Klamotten usw. Am witzigsten ist der Hauptcharakter Harry Pottwal anzusehen, der einen Zauberhut und einen Umhang trägt, dazu noch die runde obligatorische Brille des Originals. Auch sonst geht es hier trashig zur Sache und kombiniert das ganze Spektakel mit einer ordentlichen Portion Humor. Harrys neue Schule, die auch als Harald Junke Schule bekannt ist, entpuppt sich für ihn selber als das reinste Paradies, weil es Alkohol in reichlichen Mengen gibt und man sich den Tag damit vertreibt, den ganzen Tag zu saufen und dummes Zeug zu reden. 

Wer in den Besitz des Filmes kommen sollte, braucht keine geradlinige Story erwarten, denn die gibt es fast nicht. Aber braucht ein Film dieses Formats eine Story? Ich denke nur bedingt! Denn der Kernpunkt des Filmes ist Spaß, nichts anderes. Und den gibt es hier zuhauf. Die ganzen Slapstick-Einlagen sind einfach nur köstlich und entlocken jedem Zuschauer ein grinsen, definitiv. Wer auf der Suche nach einem funny Trash-Film aus deutschen Landen ist, ist bei HARRY POTTWAL UND DER TRICHTER DER BREITEN bestens aufgehoben. Aktuell ist der Film auch auf Youtube in voller Länge zu sehen, wer nun scharf darauf ist, sich das recht amüsante Filmchen anzuschauen. 



 

Donnerstag, 21. März 2024

Das Blutgericht der (Frau) Schulz


Originaltitel: Das Blutgericht der Schulz
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Horrack

Inhalt:

Frau Schulz hat es wieder verdammt nötig, Blut zu sehen. Sie nistet sich in einem Kühlschrank ein und nimmt sich vor, den ersten der die Tür öffnet, über unerträgliche Schmerzen bis in den Tod zu schicken. 

Review:

Im Leben eines Sammlers hat man oftmals zahlreiche, schwierige Aufgaben vor sich, bei denen man sich nahezu ausschließlich die Zähne ausbeißt. Insbesondere im deutschen Untergrund gibt es noch eine Menge Titel die ich suche, aber nicht fündig werde. Vieles habe ich schon versucht, aber bisher war die Bilanz negativ. Umso schöner ist es, wenn man nahezu nur aus Zufall bei manchem Titel fündig wird, nach denen man fast schon ein Jahrzehnt damit verbracht hat, immer mal wieder zu schauen, wie der Stand der Dinge ist. Das allerneueste und absolute Highlight, der wahre heilige Gral in meiner Sammlung ist die meine neueste Errungenschaft die den Namen DAS BLUTGERICHT DER SCHULZ trägt. 

In der OFDB wird der Film als DAS BLUTGERICHT DER FRAU SCHULZ geführt, was inhaltlich nicht verkehrt ist, denn um die gute, alte Frau Schulz geht es in dieser Kurzfilmsammlung, die aus mehreren Teilen besteht. Es ist laut dem Cover nicht gelogen, dass es sich um Trash bei dieser Sammlung handelt. Trash in Reinkultur und stumpf dazu, aber Hallo! Besonders das Artikular des "Synchronsprechers" lässt sehr zu wünschen übrig, erinnert es doch eher an einen Jugendlichen, Aussagen wie "Du Missgeburt", "Du Mistkröte" und Co. gehören zum Standard des Sprachgebrauchs, was die Filme natürlich auf ein höchst unterhaltsames stellt, sofern man mit derartigem Humor was anfangen kann. Im übrigen entstammt dieses Highlight aus Braunschweig aus dem Jahre 1998.

Der erste Film auf dieser VHS ist der Kurzfilm UNDERTAKER GEGEN ALIEN. Inhaltlich ist der Film genau das, was sein Titel verspricht: Ein Kampf zwischen Ridley Scott´s Alien und dem Undertaker. Dargestellt werden die Charaktere von Actionfiguren der jeweiligen Charaktere. Auch zu sehen sind Jabba the Hutt, ein Klonkrieger aus Star wars und viele andere. Alle sind auf der Jagd nach dem fiesen Alien. Nur schlecht, das der Undertaker mit Bauchweh auf der Waschmaschine liegt und nicht wirklich einsatzfähig ist. Zum Kampf zwischen den beiden kommt es trotzdem. Die Stimmen werden vom Filmemacher in einer ziemliche pubertären Art und Weise gesprochen. 

Nach dem der erste Kurzfilm beendet war, folgte der nächste und startet das filmische Kollektiv der Dreckschleuder Frau Schulz! Den Anfang macht der Kurzfilm: FRAU SCHULZ: BORN TO KILL. Eingeleitet wird man von einer musikalischen Neu-Interpretation des Tracks "Dark Night" von The Blasters, was auch bei FROM DUSK TILL DAWN zu hören ist. Auch hier sind die Hauptdarsteller Actionfiguren. Frau Schulz ist hier die mordlüsterne alte Schreckschraube die Prinzessin Leia und Luke Skywalker tötet. eine singende Banane killt, die ihr zu laut singt. Sehr witzig mit an zu sehen, wie die Banane durch die "Hand" der Frau Schulz stirbt: Durch ein Messer, anschließend einer Bohrmaschine und mehreren Zahnstochern. Das ganze ziemlich blutig. Das ruft DIE MASKE ins Spiel, der sich auf die Jagd nach Frau Schulz macht. 

Der nächste Teil trägt den Titel: FRAU SCHULZ - DIE DRECKSCHLEUDER KEHRT ZURÜCK. Man merkt, es bleibt weiterhin trashig-unterhaltsam und man setzt auf grenzdebil-komödiale Akzente. In diesem Kurzfilm sind es die Klonkrieger die Jagd auf Frau Schulz machen. Beide Seiten führen einen erbitterten Krieg gegeneinander. Dargestellt werden die Charaktere in gewohnter Manier von Actionfiguren, deren Stimme vom Macher selber gesprochen wird. Drehort ist ebenfalls wie beiden Filmen zuvor das eigene Zuhause, wenn nicht gar das Kinderzimmer. 

Teil 3 der sagenhaften Kurzfilm-Sammlung wird mit dem Titel FRAU SCHULZ KILLT WIEDER betitelt. Den Anfang macht der Filmemacher, der kurz etwas zum Film sagt und meint, das er gar keinen weiteren Teil drehen wollte, doch Frau Schulz wieder aufgetaucht ist. Dieses mal bekommt sie es mit einem Predator und Ernie aus der Sesamstraße zu tun. Es bleibt auch hier alles wie gehabt, außer dass sich der Drehort in den Wald verlagert hat. Auch die Puppe Barbie ist hier mit von der Partie, die sich auf der Mülltonne sonnt, bis sie von Ernie geköpft wird. 

Den Abschluss macht der Kurzfilm DAS BLUTGERICHT DER SCHULZ! Nun wissen wir auch wie der richtige Name des Filmes ist, wobei es mich persönlich nicht stört, ob man es Frau Schulz nennt oder nicht. Frau Schulz versteckt sich hier in einem Kühlschrank und wird jeden töten, der sich ihr nähert. Bei diesem Kammerspiel sind nur Frau Schulz und der Macher der Filme zu sehen, der sich in den Kampf mit Frau Schulz begibt. 

Fazit: Ich kann mir vorstellen, das es sich bei der echten Frau Schulz um die Lehrerin oder Nachbarin des Jungen handelt, und die beiden zu damaliger Zeit im Clinch gestanden sind. Man weiß ja, wie es manchmal so ist, wenn jemand zum Hassobjekt auserkoren ist. Was die Filme betrifft: Die sind zwar bescheuert, aber gerade deswegen ziemlich geil. Am besten fand ich die Puppe, die Frau Schulz darstellt. Ziemlich geil und im Bezug auf die Filme bezogen richtiger geiler Bullshit-Trash, der zum grinsen einlädt. Auf ein Drehbuch wurde hier verzichtet, wie im Abspann angemerkt wird. Kann man sich ob des Inhalts vermutlich aber schon selber denken. Nichts desto trotz: Herrlich schräger Amateur-Trash aus Deutschland den ich Fans von stumpfen Amateurfilmen nur zu gerne ans Herz lege!

Bilder aus meiner privaten Sammlung: 





Die Originalhülle, wie ich sie erhalten habe: 


Frau Schulz:





 

Freitag, 15. März 2024

Söldner des Todes


Originaltitel: Horror Safari
Herstellungsland: Philippinen, Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Alan Birkinshaw

Inhalt:

Tief im Dschungel der Philippinen haben drei japanische Offiziere Gold versteckt, welches sie im 2. Weltkrieg geraubt hatten. 36 Jahre später ermordet Rex Larson die Offiziere, um so an eine Karte zu gelangen, in der das Versteck eingezeichnet ist. Mit dem Geld eines Millionärs wird eine Expedition ausgerüstet, um das Gold zu bergen. Doch es stellt sich heraus, dass einer der Gruppe die anderen eiskalt umlegt, um das Gold für sich alleine zu haben.

Review:

1945 während des zweiten Weltkrieges: Eine kleine Gruppe japanischer Soldaten ist mit einer Kiste voller Gold im Dschungel auf den Philippinen unterwegs. Sie verstecken die Kiste in einer Höhle und werden anschließend bis auf drei Soldaten nach und nach von den Kannibalen getötet. Nach 36 Jahren wird der Oberst von Rex Larson aufgespürt. Bei dem Oberst handelt es sich um den Verantwortlichen für die damals schief gegangene Mission. Zusätzlich ist er im Besitz der Karte die zum Gold führt. Nachdem Larson den Oberst umgebracht und sich die Karte angeeignet hat, geht es darum, Geld für eine Expedition zu organisieren. Da kommt der reiche Douglas Jefferson ins Spiel, der das Geld samt Träger und diverses anderes Zeug zur Verfügung stellt, sich aber auch für den Abenteurer Mark Forrest entscheidet, der die Truppe durch den Dschungel führen soll, zeitgleich aber Larsons Erzfeind ist. So startet eine Reise in den philippinischen Dschungel mit einer illustren Runde und das große Sterben kann beginnen...

Rückblickend auf die Filmographie des neuseeländischen Regisseurs Alan Birkinshaw war nichts dabei was mir bekannt war, bis auf die Science Fiction-Serie SPACE COPS: TATORT DEMETER CITY. Die Serie war einer meiner Lieblingsserien in meiner Kindheit, die auf RTL damals ausgestrahlt wurde. 1982 erschien von Alan Birkinshaw der Abenteuerfilm SÖLDNER DES TODES, der im Original den Titel HORROR SAFARI bzw. den treffenderen Titel SAFARI SENZA RITORNO trägt, was übersetzt ´Safari ohne Wiederkehr´ bedeutet. Egal nach was sich der Film nun anhören mag, es ist und bleibt ein Abenteuerfilm, der thematisch in die Kerbe eines Dschungelschatzjagd-Films einschlägt und allgemein einen starken Unterhaltungswert hat. 

Man verspürt schnell, das es sich um einen Film mit einem kleineren Budget handelt, sonst wäre stellenweise vermutlich mehr drin gewesen. Sehr ansprechend ist die Besetzung die von Bond-Bösewicht Harold Sakato über Exploitation-Expertin Laura Gemser bis hin zu Schauspiel-Workaholic Stuart Whitman. Das Jahr 1982 war für Laura Gemser eins der produktivsten Jahre von vielen bei ihr, da sie nach SÖLDNER DES TODES anschließend bei ATOR - HERR DES FEUERS & FRAU DOKTOR KANN´S NICHT LASSEN zu sehen ist, davor noch in drei weiteren Filmen mit gewirkt hat. Nur wirkt sie hier irgendwie dezent Fehl am Platz und es erscheint merkwürdig sie hier zu sehen. Passend jedoch zum Set des Filmes, sofern Alan Birkinshaw vor Drehbeginn EMANUELLE UND DIE LETZTEN KANNIBALEN gesehen hat. 

Was dem Film noch gut getan hätte, wäre etwas mehr Action und Nervenkitzel gewesen. Man ist nicht gelangweilt vom Geschehen, aber man merkt, das der Film vor sich hintreibt und das Tempo mal in die Höhe geht als auch wieder zurück. Auch fühlt man sich eher an einen Kannibalenfilm zu Beginn erinnert, was sich besonders an den "Markenzeichen" eines Kannibalenfilms widerspiegelt, weil es zwei exquisite Szenen gibt, die ich so nicht erwartet hätte. Im Grunde ist SÖLDNER DES TODES einer der Filme, den man sich anschaut, wenn man billige Filmproduktionen aus den 1980ern mag und auch seinen Spaß daran findet. Besonderen Anklang sollten die namhaften B-Movie-Legenden beim Zuschauer finden, die hier mitwirken. 

Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle noch in eigener Sache die schönen Veröffentlichungen von Astro Filmworks loben. Die Idee eines Premium Medienbuches finde ich gar nicht schlecht, besonders die Eigenschaft einer inneren Tasche für die ganzen Gimmicks wie Picture-Cards, Poster und das Booklet selber. So hat man alles dort wo es hin gehört und fliegt nicht irgendwo herum oder geht verloren. Das Mediabook selber macht von der Verarbeitung her auch einen ordentlichen Eindruck, so gibt es nichts zu beklagen. 

Freitag, 8. März 2024

Bloodrome


Originaltitel: Bloodrome
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Sade Sato

Inhalt:

Eine Frau schneidet sich das Handgelenk auf.

Review:

BLOODROME. Bei dem Cover war ich schon sehr gespannt drauf, was mich hier wohl erwartet. Am meisten erinnert mich das Cover an die L' ÉTUDIANTE BLESSÉE-Teile, die sehr, sehr selten sind und schwer aufzutreiben. Es beginnt schon mit einem Hinweis, das die gezeigten Bilder, die nun folgen werden, keine Spezialeffekte gebraucht haben, alles real ist und das ganze nicht ganz ungefährlich war. Nun gut, von Sade Sato sind mir die anderen Filme nicht unbekannt gewesen, von dem her war ich mit allem safe und wusste, was mich erwartet. Alles ist besser, als der grottenschlechte BLOODBLACK von ihm. 

Wir sehen eine japanische Frau, die abwechselnd im Bett liegend und in einem Stuhl ´chillend´ zu sehen ist. Von der Decke tropft Blut, direkt in ihr Gesicht. In den Bettszenen hat sie eine Gabel in der Hand. Aus dem Bett aufgestanden, befindet sie sich im nächsten Schnitt in einem Rollstuhl und kratzt mit der Gabel in ihren mit tiefen Schnitten übersäten Arm. Bis es dann mit einem Skalpell weiter geht und weitere Schnitte hinzugefügt werden. Nach genug Schnitten und viel Blut, wird das Blut auf eine kleinere Leinwand geschmiert und das Zimmer verlassen. Es wirkt wie in einem Sanatorium, in dem sich die Frau befindet. 

Richtig interessant wird es bei den Behind the Scenes, als im ersten Text die Info erscheint, dass die Darstellerin Ms. Chiyo zu Boden fiel und mysteriöse Krämpfe hatte. Gefolgt wird die Info von Aufnahmen der Darstellerin die am Boden liegt und schwer atmende, fast hustende Geräusche von sich gibt, während ein Mann auf sie einredet. Anschließend erscheint noch eine Info, dass die Darstellerin mit ihrem eigenen Blut Leinwände bemalt. Nach 18 Minuten ist die DVD durch gewesen. 

Fazit: Das Cover ist nur fast besser wie der Film. Sade Sato hat hier eher einen Art zweiten Teil von BLOODRUNNER ZERO erschaffen, der, wenn man mit dem Inhalt umgehen kann, sehenswert ist. Einmal sehen reicht hier auch vollkommen, weil es nichts ist, was man wirklich verpasst hätte, wenn man es nicht sieht. Interessant trotzdem und ein interessanter Einblick in die Selbstverletzungs-Fetisch-Szene, die es scheint´s gibt.



 

Bloodblack


Originaltitel: Bloodblack
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Sade Sato

Inhalt: 

Mädchen schneidet sich mit Messer ins Bein

Review:

BLOODBLACK startet mit der Einleitung, das drei Personen während der Aufnahmen zu dem Film sehr betrunken waren. Aufgenommen wurde mit einem Smartphone. In der nächsten Aussage erfährt man, das die Besitzerin des Handys sich nicht mehr daran erinnert, das diese Aufnahmen getätigt wurden und Sie sie einige Zeit später auf ihrem Smartphone gefunden hat. Als der Film startet weiß man umso besser, wovon man geredet hat: Es wurde im Hochkantformat gefilmt, anstatt im Querformat. 

Zu sehen gibt es ein Mädchen namens Kikuri, was sich in einer Hoteleck in die Beinritzt und sich dabei zuschaut, wie das Blut runter läuft. In der zeit wird sich noch mit einem Tempo das Blut abgewischt bzw. abgetupft. Alles in allem geht das ganze 15 Minuten und hat auch keinen weiteren Zweck im allgemeinen. So ein Video hätte ich eher auf Tiktok erwartet, würde ich diese Plattform nutzen, aber nicht auf einer DVD. 

Nun gut, 15 Minuten sind nicht die Welt und als kleines Obskurium kann die DVD definitiv bleiben. 


 

Bloodrunner Zero 2


Originaltitel: Bloodrunner Zero 2
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Sade Sato

Inhalt:

Fortsetzung zum ersten Teil

Review:

Nach dem eher blutigen ersten Teil, ließ Sade Satô Gnade walten und baute im zweiten Teil so etwas wie eine Geschichte mit ein. Auch hier hat das Thema der Selbstverletzung seinen Platz, kommt aber nicht so explizit und oft zum Einsatz wie im ersten Teil. Der große Schritt in die richtige Richtung seitens Satô´s war, das er mit dem zweiten Teil einen atmosphärisch-mysteriösen Kurzfilm erschaffen hat. Mir sind Filme wie die ganzen RING-Teile bekannt, sagen mir aber nicht sonderlich zu. Ähnlich gestaltet ist BLOODRUNNER ZERO 2 auch, gefällt mir aber auch besser wie die "Originale". 

Es beginnt mit dem Mädchen Zero, gespielt von Zero Syoujyo, was auf der Straße liegt und nach kurzer Zeit aufsteht und einen Zettel vom Haus ab macht. Nach dem sie das Haus betreten hat, findet sie darin einen Spiegel in dem sie von einer Gestalt entdeckt wird. Anschließend verwandelt der Film sich in einen alptraumhaften Film, der sehr an die RING-Filme erinnert. In diesem Fall kann man das als positiv bezeichnen, weil mir die ganze Düsternis, die auf einmal präsent wird, bestens gefallen hat. 

Zero windet und wendet sich, bevor sie beginnt sich selber an der Oberweite zu berühren, bis in der nächsten Szene schon ein Baby zu sehen ist, was sie stillt und im Arm hält. Parallel dazu fängt sie an, ihre Unterarme mit einem Messer zu ritzen, ihr Blut zu lecken und mit dem blutigen Lippen das Baby auf den Mund zu knutschen. Nach dieser "Alptraumsequenz" rennt sie wieder raus zur Straße, bleibt sitzen und blättert in einem Büchlein rum. 

Fazit: Wer mehr auf japanische Geisterfilme oder dergleichen steht, kann sich den Film besorgen. Man sollte mit der Ritzer-Sequenz zumindest klar kommen. Ansonsten bietet der Film nicht wirklich was, was man gesehen haben müsste. Für einen Untergrund-Film aus dem fernen Osten geht der Film natürlich vollkommen in Ordnung.