Donnerstag, 15. Februar 2024

Alien Nightmare


Originaltitel: I Married A Monster
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Nancy Malone

Inhalt:

Blue Falls. Kelly Drummond will heute ihre Jugendliebe Nick Farrell heiraten. Dieser gerät in der Nacht davor aber in ein seltsames Licht im Wald und benimmt sich seitdem etwas komisch. Die Hochzeit läuft zwar noch normal ab, aber in den Flitterwochen wirkt Nick sehr fremd auf Kelly. Merkwürdig findet sie auch, daß er plötzlich so paarungsbedürftig ist und Verhaltensweisen aus dem Fernsehen kopiert, bald schon ist sie schwanger. Auch Nick's Freund gerät in dieses Licht, wird sofort heiratswütig und schwängert seine Frau Linda ebenfalls. Leider hat sie eine Fehlgeburt. Bald schon sind auch dien anderen Männer infiziert und Kelly kommt hinter ihr Geheimnis.

Review:

1958 erschien ein Film mit der folgenden Handlung: Eine junge Frau, die frisch geheiratet hat, fängt an zu begreifen, das sich ihr Mann verändert hat. Nicht mehr der ist, der er vor ihrer gemeinsamen Hochzeit war. Er hat jede echte Zuneigung zu ihr und zu seinem neuen Hund verloren, den sie ihm geschenkt hat. Danach stellt sie schnell fest, dass er nicht der einzige Mann in der Stadt ist, der sich verändert zu haben scheint. Jetzt misstrauisch, folgt sie ihm eines Abends, als er spazieren geht und schockierend entdeckt, dass ihr Mann tatsächlich ein außerirdischer Humanoider ist. Ein Science Fiction-Film namens I MARRIED A MONSTER FROM OUTER SPACE. Anfänglich von den Kritikern verschmäht, entpuppte der Film sich als alles andere als einen Reinfall, den man bitter bereut. 

1998 erschien der Remake zu I MARRIED A MONSTER FROM OUTER SPACE, der den Originaltitel I MARRIED A MONSTER trägt, hierzulande unter dem besseren Toten ALIEN NIGHTMARE veröffentlicht. Bis auf ein paar TV-Aufnahmen wurde ALIEN NIGHTMARE in Deutschland bislang nur auf Video veröffentlicht. Eigentlich schade, denn der Film hat gutes Potenzial und ist auch nicht spannungsarm, im Gegenteil! Er wirkt wie eine Spielfilmversion einer Akte X-Folge, der mit interessanten CGI-Effekten arbeitet, die in einem Fall wie diesem zu geizig angesetzt wurden. Die Ausserirdischen sind so etwas wie humanoide Energien vom Aussehen her, die sich zur Tarnung in Menschenkörper einverleiben. 

Leider kann ich nichts zum Original sagen um etwaige Vergleiche anzustellen, würde aber behaupten dass das Original wohl bei den Leuten besser ankommt als das Remake. Hier wurde schließlich für das Fernsehen produziert, was vermutlich vom Budget besser zu tragen war anstatt etwas "vernünftiges" zu produzieren. Zu der Zeit des Erscheinens ist auch das öffentliche Interesse an Remakes von 50er Jahre-Science Fiction-Filmen zurück gegangen, worauf man dementsprechend auch weniger wert gelegt hat. Die Idee war auch nicht ganz neu, denn Ausserirdische, die sich in Menschenkörpern verstecken und sehr hungrig auf Sex gab es 1995 bei SPECIES schon. Rechne ich ALIEN NIGHTMARE aber nicht negativ an. 

Fazit: Vermutlich würde der Film nur eingefleischten Akte X-Fans, Videosammlern und beinharten Science Fiction-Fans gefallen. Auf eine Auswertung auf DVD oder gar Bluray geb´ ich aktuell nichts, denn dafür ist der Titel vermutlich zu unbekannt oder weniger gefragt. Die VHS hat ein erstaunlich gutes Bild, was so manche DVD in den Schatten stellen würde. 


 

Mittwoch, 14. Februar 2024

Tote Zeugen singen nicht


Originaltitel: La Polizia incrimina la legge assolve
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Enzo G. Castellari

Inhalt:

Inspektor Belli (Franco Nero) ist einer Bande von Rauschgifthändlern und skrupellosen Killern auf der Spur. Von seinen Vorgesetzten hat er jedoch keine Unterstützung zu erwarten. Er ist auf sich allein gesetellt. Blind vor Wut versucht er im Alleingang, ohne jegliche Unterstützung die Jagd auf die Killer. Diese unbeschreiblich wahnsinnige Verfolgung der Bande beginnt. Wird es Inspektor Belli gelingen, die Killer zur Strecke zu bringen, ohne das Leben Unschuldiger aufs Spiel zu setzen?

Review:

TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT ist einer der größeren, bekannteren und erfolgreicheren Vertreter des italienischen Poliziottesco-Genres und prägte auch im Nachhinein eine Menge weitere Vertreter dieses Genres. Der Macher hinter dem Streifen ist  Enzo G. Castellari, Regisseur zahlreicher Spaghetti-Western. Zur Handlung In Genua versucht der ungestüme Kommissar Belli, das Drogenhandelsnetzwerk aufzuspüren, um an die Spitze zu gelangen. Angesichts einer weitläufigen Organisation und des Kampfes mit einem blockierten Verwaltungssystem werden seine Ermittlungen schnell zu einem Albtraum. 

Hier beleuchtet die Geschichte die Korruption der Honoratioren der Stadt, die von politischem Schutz profitieren. Es fängt mit einer langen Verfolgungsjagd in der Stadt Genua an, die sehr spektakulär von Rémy Julienne in Szene gesetzt wurde. Das Szenario entfaltet sich dann mit unbestreitbarer Meisterschaft und die Actionszenen sind durchaus gelungen. Nach heutigen Maßstäben kann man den Gewaltanteil als moderat bezeichnen. Franco Nero hat einen eher exzessiven Schauspielstil, besonders wenn er die Beherrschung verliert. Nichts was man nicht anderweitig schon gesehen hätte, denn meiner Erinnerung nach, hab ich ihn schon anderswo in einer ähnlichen Verfassung im Film  gesehen. 

Bei seiner Veröffentlichung feierte der Film international große Erfolge. Gedreht wurde in der italienischen Stadt Genua und genau die Orte geben dem Film einen ordentlichen Charme. Enzo G. Castellaris hartgesottener Krimi ist voller beeindruckender Actionsequenzen und intensiver Blicke. Es ist jedoch das Drehbuch und die Regie, die ihn von seinen Mitbewerbern abheben. In den frühen 1970er Jahren waren die Kinobesucher von Spaghetti-Western ausgebrannt, und so wandten sich Italiens Actionfilmemacher einem zeitgenössischeren Genre zu. Inspiriert durch den Erfolg von Hollywood-Action-Thrillern wie BULLITT oder FRENCH CONNECTION war das Genre „Poliziotteschi“ voller eigenwilliger Polizisten, die es mit skrupellosen Gangstern antraten, und wie die Spaghetti-Western lieferten diese italienischen Filme opernhafte Gewalt, wie man sie in amerikanischen Produktionen nicht findet.

Fazit: Erstklassiger Polizeifilm, der zwar anders war, wie was ich schon kannte, trotzdem sehr unterhaltsam, mit einer menge Action und einem Kommissar, der seinen eigenen Gesetze hat, was ihn irgendwie sympathisch macht. Wer gerne Zeit mit dem wilden italienischen Kino der 1970er verbringt, sollte sich TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT nicht entgehen lassen. Cleverer Italo-B-Movie mit einem coolen Plot, grandiosen Darstellern und einer unvergesslichen Musik, die von Guido De Angelis und Maurizio De Angelis beigesteuert wurde. 




 

Dienstag, 13. Februar 2024

Die gnadenlosen Sieben


Originaltitel: La Belva dalla calda pelle
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Fontana

Inhalt:

7 Söldner erhalten den Auftrag , einen britischen Gouverneur zu töten. Im Boot landen sie illegal in Afrika, führen den Auftrag durch, aber hungrig und betrogen und vergessen finden sie alle auf dem Rückmarsch den Tod. 

Review:

DIE GNADENLOSEN SIEBEN entstammt der Feder Bruno Fontana, der den Originalroman "Time of the wild beasts" geschrieben hat. So war es ihm irgendwann dann auch ein Anliegen, seinen eigenen Roman zu verfilmen, was er auch tat. Unter dem Titel LA BELVA DALLA CALDA PELLE wurde das Actiondrama auf Zypern gedreht und im Sommer 1983 veröffentlicht. Weiter handelt es sich um einen weiteren Film mit Laura Gemser, der aufgrund ihres schauspielerischen Daseins als einen weiteren Black Emanuelle-Teil in den USA vermarktet, wohl dem nicht so ist. Der dortige Titel lautete: EMANUELLE, QUEEN OF THE DESERT. Weil ich in Spanien eine VHS bestellen wollte, aber bis zum Betrag, das überhaupt verkauft wird noch ein paar Euro gefehlt haben, hab ich mich für die spanische VHS zu DIE GNADENLOSEN SIEBEN entschlossen, der unter dem Titel OPERACION NICARAGUA vermarktet wurde. 

Zum Inhalt, der ist tatsächlich gar nicht schlecht und weist auch harte Szenen auf. Eine Gruppe Söldner wird auf einer Insel abgeschmiert, in dem sie von anderen Söldnern angegriffen werden, die sich auf dem Schiff befinden. Der Kommandant wurde an den Beinen verletzt und wird von den Söldnern getragen, so gut es geht. Doch nach einer Zeit verstirbt er und gibt einem der ruhigeren Söldner das Kommando. Nach einem Marsch findet man ein bewohntes Bauernhaus, bei dem man zum Dank für die Gastfreundlichkeit ermordet und die Tochter vergewaltigt, anschließend umgebracht wird. Doch ein Racheengel namens Sheila lässt nicht lange auf sich warten und schnappt sich einen nach dem anderen, der ihre Schwester umgebracht hat. 

Interessanterweise ist das Fontana´s einzigster Film den er gedreht hat und meiner Meinung nach war durchaus Potential vorhanden. Die Gegend in der gedreht wurde war trostlos, heiß von der Sonne, steinig mit vielen Hügeln. Das Geisterdorf, in dem die Mannschaft landet setzt dem ganzen noch eins drauf, in dem es wie so ein symbolischer Ort wirkt und den Film die ganze Laufzeit über in eine Magie hüllt. Übersetzt heisst der Originaltitel "Das Biest mit der warmen Haut", was sich auf die rätselhafte Sheila bezieht, die glänzend von Laura Gemser verkörpert wird. Und wie schon öfters es der Fall war, sah man auch ihren Ehemann Gabriele Tinti in manchen italienischen Produktionen und auch hier passen die beiden wie gewohnt sehr gut ins Bild. 

Sehr aufstoßend war eine Szene im Film, die wahrscheinlich ein Mitgrund ist, warum es innerhalb Deutschlands und vermutlich in diversen anderen Ländern zu Zensurproblemen gekommen ist. Die Gewalt könnte es auch sein, aber ich denke eine Vergewaltigung mit anschließendem Mord an einer 14-jährigen wiegt schwer auf und die resultierende Selbstjustiz-Thematik macht es dann auch nicht besser, damit ein Film wie dieser ohne zu meckern ungeschnitten durch die Zensur kommt. War eben noch zu dieser Rape n Revenge-Zeit, in der Filme wie ICH SPUCK AUF DEIN GRAB und DAS LETZT HAUS LINKS noch angesagt waren und die Leute vom Hocker gerissen haben. 

Fazit: Unter´m Strich ein astreiner Söldnerfilm, der ordentliche Spannung bietet, wenn auch manches voraussehbar ist, wie zum Beispiel, warum Sheila auf die Jagd nach den Söldnern geht. Ansonsten bietet der Film ein paar härtere Gewaltszenen, besonders die Vergewaltigung, die großteils mehr zu hören als zu sehen ist, hat ordentlich in den Schädel gedrückt. Sonst hat der Film einen guten Unterhaltungswert und wird hoffentlich alsbald mal in einer ungeschnittenen Fassung in High Definition veröffentlicht!



 

Chained Heat - Das Frauenlager


Originaltitel: Chained Heat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Paul Nicholas

Inhalt:

Frauen landen im Gefängnis und erleben die Hölle auf Erden. Hilflos sind sie den Demütigungen der erbarmungslosen Aufseher ausgesetzt und werden zu Opfern rivalisierender Mitgefangener. Terror und Mord gehören ebenso zur Tagesordnung wie Drogenhandel und Aggression. Mit Linda Blair ("Der Exorzist") und Sybil Danning, zeichnet der Regisseur Paul Nicolas ein schonungsloses Bild des amerikanischen Strafvollzugs, bei dem das Gesetz der Gewalt regiert und Menschen zu Unmenschen werden lässt. Hier wird die Zivilisation mit Füßen getreten, bleibt das Recht auf der Strecke.

Review:

CHAINED HEAT ist mit Abstand einer der besten, wenn nicht gar der beste Frauengefängnisfilm den es gibt. Es war das Jahr 1983, als man annahm, dass das Women in Prison-Genre schon lechzend am Boden vor sich hinvegetiert. Die 70er waren vorbei und dementsprechend auch die Hochzeit des WIP-Movies. Doch in den 80ern gab es dann nochmal so eine kleine Welle Mitte der 80er Jahre und ein paar Exemplare durften das Licht der Welt erblicken. CHAINED HEAT ist einer dieser Filme der nahtlos vollgestopft ist, mit all den Eigenschaften und Kriterien die ein gesunder WIP-Film haben sollte. Dampfende Duschen, ein perverser Gefängnisdirektor der mehr Abschaum als Mensch darstellt, Gefängnisunruhen, Wärter die vergewaltigen und ein ordentlicher Spritzer Erotik. Als exquisiten Bonus wurden noch reichlich Drama- und Thriller-Elemente mit rein gestreut, um dem Film einen zusätzlichen Pfiff zu geben. 

Die Geschichte handelt von Carol, die zum ersten mal in den Un-Genuß von gesiebter Luft kommt. 18 Monate lautete das Urteil. Unglücklicherweise gerät sie in ein Gefängnis, was von zwei machtgeilen Personen geführt wird: Der Direktor, der in seinem Büro Sexfilme mit den gefangenen dreht oder sie vergewaltigt und zudem im Drogenhandel involviert ist und die Wärterin, ebenfalls im Drogenhandel mitmischt. So ist die Luft in den Zuchthausmauern von Grund auf schon dick genug. Zusätzlich muss sie sich noch gegen die Knastlöwin behaupten, die den Handlanger für den Direktor spielt. Jedoch gibt es von der Gegenseite Freundschaft für sie. Im Allgemeinen spitzt sich die Lage im Gefängnis zu und es kommt zu Morden und einer Revolte der gefangenen Frauen. 

So erfolgreich der Film an den Kinokassen war, so undurchsichtig ist der Wille der Labels den Film zu veröffentlichen, denn bislang gab es noch nicht viele Veröffentlichungen, die brauchbar wären. Viele geschnittene Versionen, R-Ratings usw. sind als das Leid der Veröffentlichungspolitik zu beklagen. Ob und wann da jemals was vernünftiges heraus kommt, steht in den Sternen. Gedreht wurde das Schmuckstück von dem deutschen Regisseur Paul Nicholas, der bis dato zwar schon Erfahrungen hatte, aber bis zu diesem Zeitpunkt erst einen Film gedreht hatte. 

Für viele Zuschauer wird es damals das Highlight gewesen sein, das Exorzistenmädchen Linda Blair eine der Hauptrollen in dem Film hat. Zusätzlich noch mit Sybil Danning an der Seite kann des was werden. Hier wurden zwei Stars zusammen geführt, die man aus heutiger Sicht wohl aus dem ein und anderen Horrorfilm der 1980er kennt und nun in einem Exploitationfilm dieser Güte? Alle Achtung! CHAINED HEAT ist ein typischer Film, den man sich leicht auf dem Titelbild der Grindhouse-Kinos auf der 42nd Avenue in New York vorstellen kann. Er spiegelt seine Zeit wider: Das sehr schmierige Thema verdrängt dennoch die schäbigeren Seiten des Genres. 


 

Montag, 12. Februar 2024

Hellblock 13


Originaltitel: Hellblock 13
Erscheinungsjahr: 1999
Herstellungsland: USA
Regie: Paul Talbot

Inhalt:

Eine zum Tode Verurteilte bekommt Besuch von ihrem Henker, der vorher gerne mit seinen Opfern redet, um sein Gewissen zu beruhigen. Die Verurteilte erzählt ihm drei gruselige Geschichten und am Ende ist alles anders als erwartet.

Review:

Ein Anthologiefilm aus dem Hause Troma klingt für jemanden wie mich vielversprechend, weil ich so einige Filme von Troma mag und bisher wenige Enttäuschungen zu verbuchen hatte. HELLBLOCK 13 aus dem Jahre 1999 wurde von Paul Talbot geschrieben, produziert und inszeniert. Talbot ist kein Großer der filmschaffenden Szene, weist seine Filmographie grad mal 3 Filme auf, die sich ebenfalls mit dem Anthologie-Spektrum beschäftigen: CAMPFIRE TALES von 1991 und FREAKSHOW von 1995. Bei HELLBLOCK 13 ist die Rahmenhandlung, das die Gefangene Mörderin Tara in ihrer Zelle auf den Tod wartet und Besuch von dem Henker bekommt und ihn drei Geschichten erzählt. Das sehenswerte daran ist, das der Henker von Original-Leatherface Gunnar Hansen gespielt wird. 

In der ersten Geschichte handelt es sich um eine junge Mutter, die ihre Kinder ertränkt hat um ihren bescheuerten Freund zu beeindrucken. Auch die Polizei kommt hinter ihr dunkles Geheimnis und versucht sie zu vernehmen. Sie ist nicht gerade gut im lügen, schafft es aber trotzdem, anschließend auf freien Fuß zu kommen. Bevor die Polizei die Beweise ausgraben und sie wegen Mordes verhaften können, tauchen ihre Opfer aus ihrem wässrigen Grab auf, um sich zu rächen. Diesen Teil des Filmes würde ich als einen Kurzausflug in das Zombiegenre bezeichnen, weil die Kinder aus dem Wasser auftauchen und Rache an ihrer Mutter ausüben. Das Make Up der Zombies ist gut und die Effekte auch nicht schlecht und ordentlich blutig. 

In der zweiten Geschichte begleiten wir Ehefrau Heidi, die von ihrem Ehemann nur runter gemacht und geschlagen wird. Aus ihrer Verzweiflung heraus sucht sie sich Rat bei einer (männlichen) Hexe, die ihr ein Rezept für ein Gebräu gibt, was das Problem lösen soll. Gesagt, getan. Sie kocht das Zeug auf, eine schleimige, grüne Brühe, und mischt etwas davon in sein Bier. Nach seinem Umtrunk verwandelt er sich in ein großes Fettsack-Monster, schlägt ihr mit einer Schelle den Kopf ab und fertig ist die Geschichte. Nette Story, nette Effekte die sehr Troma-like sind, jedoch verfehlt das Ende sein Ziel. Im Normalfall hätte Heidi überleben sollen und nicht andersrum. Aber hier nach Logik zu fragen, sollte man sich ersparen. Dennoch unterhaltsamer Mittelteil des Filmes. 

In der dritten Geschichte geht es um eine Bande Biker, die ein Faible für Voodoo-Magie haben. Dies führt dazu, das sie nach Mexiko reisen, aber vorweg Big Rhonda besuchen wollen, ein verstorbenes Bikerbabe, was auch während ihrer zeit als Tote nicht davor zurück schreckt, zwischendurch Polizisten an den Kragen zu gehen. Beim Opferritual der Biker wird in einem Kelch Blut aufgefangen, um es Rhonda ins Maul zu schütten. Während der Bikerparty mit viel Alkohol, Lesbensex und brummenden Schädeln kehrt Rhonda als lebende Leiche zurück und metzelt sich mit ihrer Machete durch die illustre Runde, auch wenn es nur einen trifft. Auch hier ein klarer Zombiefilm mit einer "gutaussehenden" Rhonda, die herrlich verfault aus sieht, mit röhrenden Geräuschen glänzt und sich nicht zu schade ist, die Machete auf blutige Art und Weise zu schwingen. 

HELLBLOCK 13 macht mit Sicherheit jedem Spaß, der auf die alten trashigen Horrorfilme der 90er steht. Positiv zu betrachten ist hier, das es sich um einen Horror-Anthologiefilm wie Creepshow handelt und mit blutigen Szenen, gut gemachten Spezialeffekten und albernen Dialogen und schlechter Schauspielkunst aufwartet. Die Anthologie hat ein angenehmes Tempo und die Geschichten lassen nie lange auf sich warten, was den Film kurzweilig macht und keine Langeweile aufkommt. Debbie Rochon als gestörte Gefangene macht auch ziemlich viel Spaß und passt perfekt in ihre Rolle, ganz zu schweigen von Gunnar Hansen, der eine Menge Spaß dabei hatte, so großkotzig zu sein. 



 

Sonntag, 11. Februar 2024

Ausbruch der Pantherkatzen


Originaltitel: Curral de Mulheres
Herstellungsland: Brasilien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Oswaldo De Oliveira

Inhalt: 

Mit falschen Versprechungen in den Dschungel gelockt..
Unter sklavenartigen Bedingungen gefangengehalten...
Gedemütigt, zum Lustobjekt degradiert und zum Sex gezwungen...
Nun wollen sie zurück in die Freiheit!!!

Die jungen bildhübschen Mädchen versprachen sich Erfolg und einen lukrativen seriösen Job auf der Hacienda des Ehepaares Edgar und Helena. Doch dort angekommen erwartet sie die Hölle. Geschunden und erniedrigt, werden sie von dem sexbesessenen Verbrecherpaar in Käfigen zusammengepfercht. Als gefügige Sklavinnen sollen sie zahlungskräftigen Freiern zu Willen sein. Um Folter und Qual zu entgehen, wagen sie den Ausbruch der Pantherkatzen. Ein scheinbar auswegloses Unterfangen, denn vor ihnen liegt der dichte gefährliche Dschungel mitsamt seinen unliebsamen Bewohnern, hinter ihnen lauern die unbarmherzigen Verfolger.

Review:

Das wilde Kino Brasiliens präsentierte sich bei mir bisher immer als recht speziell. O TRAPALHÃO NO PLANALTO DOS MACACOS, auch bekannt unter dem Titel BRAZILIAN PLANET OF THE APES, AMAZONAS - GEFANGEN IN DER HÖLLE DES DSCHUNGELS und jetzt das! Erinnerte mich inhaltlich doch sehr an benannten Amazonas-Film, bei dem Sleaze, Humor, Grindhouse-Ästhetik und eine gesunde Dosis Trash ebenfalls an erster Stelle standen. Zur Geschichte: Ein Ehepaar aus weißen Sklavenhändlern hält im brasilianischen Dschungel einen Käfig voller Frauen gefangen. Sie nutzen die Mädels, um Kunden bei Orgien zu unterhalten, bei denen sie nackt herumtanzen und die Gäste "verwöhnen" sollen. Während einer solchen Party flüchten ein paar Mädchen in den Dschungel, wo sie von Goldgräbern entführt werden, die ebenso unappetitlich sind wie die Sklavenhändler.

Den Film als direkten Women in Prison-Film zu bezeichnen, halte ich für falsch, er trägt zwar Elemente des WIP-Genres in sich, aber durch die ganzen weiteren Einfälle der Macher, kann man ihn eher als einen mittelständischen WIP-Film bezeichnen. Und das einzige "Gefängnis" in dem sich die Frauen befinden ist nichts weiter als ein Bambuskäfig mitten im Dschungel. Um den Film als Teil des WIP-Genres definieren zu können, trägt er viele Elemente des Genres in sich: Sleazige Szenen, Lesbenszenen, Duschszenen, Bitchfights, alles was ein klassischer WIP-Vertreter hat. Was ich hier schmerzlich vermisst habe, waren handfeste Folterungen der Damen, was auch der einzigste Kritikpunkt an dem Film wäre.

Positiv zu verzeichnen ist, das der Film recht schäbig rüber kommt, aber zeitgleich trotzdem unterhaltsam ist. Es ist kein Spitzenfilm aus diesem Genre, aber zu verachten eben auch nicht. Die Schauplätze im Regenwald passen perfekt um eine Dschungelatmosphäre aufkommen zu lassen und tragen dazu bei, das keine Langeweile aufkommt. Interessant ist, das vom selben Regisseur auch der hierzulande beschlagnahmte Film BARE BEHIND BARS gedreht worden ist, der etwas mehr Gewalt zu bieten hat. Das Drehbuch wurde von Alfredo Palacios und Osvaldo de Oliveira unter den Namen A. Palacios und O. de Oliveira geschrieben. Palacios war nicht nur Co-Autor, sondern auch Produzent des Films. Das Drehbuch ist eine typische WIP-Geschichte und ich glaube nicht, dass sich irgendjemand wirklich für das Drehbuch interessiert.

Zusammengerechnet ist AUSBRUCH DER PANTHERKATZEN ein unterhaltsamer Film voller alberner Dialoge, schlechter Synchronisation und jeder Menge Nacktheit und kommt dem Tenor eines herkömmlichen Sexploitation-Actionfilms viel näher. Wer auf solche abgefahrene Trasher abfährt und den Film noch nicht kennt, sollte unbedingt was nach holen. Zwar kommt man nicht an Oswaldo de Oliveira´s Debütfilm WOMEN BEHIND BARS ran, findet trotzdem seinen Spaß daran. 





 

Cola, Candy, Chocolate


Originaltitel: Cola, Candy, Chocolate
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Sigi Rothemund

Inhalt:

Von ihrem Freund tierisch genervt, beschließt Gaby, sich den Reiseplänen von Freundin Carmela anzuschließen. Schon am Flughafen wirft sie ein Auge auf den süßen Dr. Andreas Witzig, der mit einer schrillen Walküre an seiner Seite dasselbe Ziel ansteuert. Er soll auf Manila mit Christine von deren Bruder getraut werden. Was für eine Verschwendung, denkt sich Gaby und lässt fortan keine Gelegenheit aus, um die Hochzeit zu vereiteln und Andreas zu verführen. Das Schicksal scheint der aufgeweckten Schönen wohlgesonnen, denn der Pfarrer wird mittels Intrige kurzfristig seines Amtes enthoben. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, und so beginnt ein aufregender und amüsanter Wettkampf um die Zeit, der alle Beteiligten gehörig auf Trab hält.

Review:

Auf Wikipedia braucht man sich wahrlich nicht immer verlassen, wenn man Informationen zu einem Film sucht. Wer dort als Erotik- und Sexlustspiel den Film beschreibt, hat den Film entweder nicht gesehen oder es gibt, was ich aber weniger glaube, eine frivolere Fassung des Filmes. Da es eine derartige Fassung nicht gibt, beschränken wir uns darauf, den Film als Komödiantischen Liebesfilm zu bezeichnen, als die Sexwelle in den deutschen Kinos allmählich abebbte und derartige Produktionen weniger wurden. COLA, CANDY, CHOCOLATE ist eine Zusammenarbeit der deutschen Filmproduktionsfirmen Lisa Film und Geiselgasteig Film, die in den früheren Jahren des öfteren frivoles Filmgut produziert haben, um den Deutschen als auch Deutschlandfans in internationalen Kreisen das zu geben wonach es dürstet. 

Regie führte Sigi Rothemund, auch bekannt unter seinem Pseudonym Siggi Götz, der in den 1970ern ein paar reizende Beiträge im deutschen Erotikfilm zum Thema Jodelfilme ablieferte. Einer meiner favorisierten Filme von ihm ist GEH, ZIEH DEIN DIRNDL AUS, eine herrliche Schmuddelkomödie mit noch herrlicheren Dialogen im bayrischen Dialekt. Nach den 70ern drehte Rothemund eher jugendfreiere Filme und Serien und "wandte" sich ab vom schmuddeligen Milieu der Filmschaffenden.

Aufgrund des Inhalts trägt der Film auch den Alternativtitel DREI KESSE BIENEN AUF DEN PHILIPPINEN und beschreibt schon besser worum es sich in dem Film dreht: Zwei Freundinnen, Gaby und Carmela, Gaby von Olivia Pascal gespielt, machen Urlaub auf einer Südseeinsel. Parallel macht auch ein verlobtes Paar auf der Insel Urlaub, weil es ein paar Tage später zur Trauung gehen soll. Gaby verliebt sich in den potentiellen Bräutigam und tut alles dafür, die Hochzeit zu verhindern und an sein Herz zu kommen. Das alles führt natürlich zu viel Situationskomik, die nicht zu verachten ist. 

Erwartungsgemäß gibt es hier viel zu lachen, dank der Figuren, auf die man hier trifft. Da gäbe es einen Schimpansen, der soweit gesellschaftstauglich erzogen wurde, einen Amerikaner(?) der ständig verballert zu sein scheint, die Verlobte von Andreas die wohl die Creme de la Creme der Frauen ist, die man sich nie angeln würde. Und an den vorderen Fronten der bekannteren Darstellern sind Olivia Pascal, Herbert Fux und Ursula Buchfellner zu verzeichnen, da man sie aus manchen deutschen Produktionen kennt. Besonders hervorzuheben wäre Herbert Fux, dessen Charaktergesicht jedem bekannt sein dürfte!

Fazit: Wer mehr Wert auf Schmuddel liegt, wird hier mit Sicherheit falsch und am Ende enttäuscht sein. Dennoch spreche ich dem Film seine Daseinsberechtigung nicht ab, denn ich persönlich stehe eh auf die ganzen deutsche 70er-Komödien und bilden auch eine große Ausnahme im deutschen raum, was Filme betrifft, wenn man von diversen Amateursplatterfilmen absieht. Die 70er waren aus filmischer Sicher eben eins der Top-Jahrzehnte in mehreren Genres, wenn nicht sogar das beste, was aber in der Ansichtssache eines jeden für sich selbe verankert ist, wessen Jahrzehnt er als sein persönliches Lieblingsjahrzehnt ansieht. Zum Film: Definitiv mal einen Hingucker wert!



 

Planet der Monster


Originaltitel: Planet of Dinosaurs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: James K. Shea

Inhalt:

Das Raumschiff Odyssey explodiert, als es sich einen unbekannten Planeten nähert. Neun Mitglieder der Besatzung gelingt es, sich auf den Planeten zu retten. Hier begegnen sie schrecklichen Kreaturen aus einer vorsintflutlichen Zeit. Auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort werden zwei der Männer getötet, eine Frau von einer Riesenspinne angegriffen und ein anderer Mann von einem Riesensaurier verschlungen. Der überlebende Rest der Mannschaft beschließt den Monstern eine Falle zu stellen.

Review:

Ein Filmstapel wird meistens nur deswegen größer, weil man sich innerlich bewusst ist, das manche Film nicht ewig in der Sammlung bleiben, weswegen man ihre Erstsichtung weit nach hinten verschiebt. So ein Fall ist auch PLANET DER MONSTER, dessen Originaltitel PLANET OF DINOSAURS treffender klingt. Nicht, das ich den Film schlecht fände, aber eine einmalige Sichtung reicht mir, bis irgendwann mal eine Bluray erscheint. Inhaltlich ist das ganze nichts neues: Ein Raumschiff stürzt auf einem unbekannten Planeten ab, auf dem prähistorische Monster leben, und seine Passagiere müssen um ihr Leben kämpfen. Und so ein Kampf um´s Überleben kann manchmal ziemlich stressig sein, wenn es einen Antagonist in der reihe gibt. 

Im Jahre 1977 wurde der Film erstveröffentlicht und entstammt aus der Feder von Jim Aupperle und der Regie von James K. Shea. Die Filmographie von Shea ist recht klein, nahezu winzig bei nur 4 Filmen, da dürfte der planet der Monster wohl der beste Film von allen sein, wenn man auf Science Fiction-Dinotrash-Gekröse steht. Es wird versucht Elemente des Dramas mit B-Action zu verbinden, was nur bedingt funktioniert. Ich halte es jedoch für unvorstellbar, dass das ein Problem für Leute sein dürfte, die auf solche trashigen Filme stehen. Zugegeben, manchmal war es sogar mir zu trashig, was schon was zu heissen hat, aber man hat schon schlimmeres gesehen. 

PLANET DER MONSTER war James K. Sheas erste und einzige Regiearbeit in seiner sehr kurzen Karriere auf diesem Gebiet. Viel Geld wird da wohl auch nicht zur Verfügung gestanden zu haben, das meiste ging vermutlich für die Dinosaurier-Spezialeffekte drauf, die im übrigen das beste am ganzen Film waren. Man hat sich die Stop Motion-Technik zur rate gezogen und die Ergebnisse waren beeindruckend. Eine nette Hommage an den Rhedosaurus aus PANIK IN NEW YORK gibt es auch zu verzeichnen, bei der sogar Ray Harryhausen höchstpersönlich bei der Produktion im Studio war und sein Einverständnis für das Auftreten des Dinomonsters gab. 

Positiv hervorzuheben ist auch die interessante elektronische Musik von Kelly Lamers und John O'Verlin, was in bestimmten Momenten etwas deplatziert klingt, aber in den meisten Fällen ist es in Ordnung und trägt dem Spektakel einiges bei. Nur an den Dialogen hätte man noch arbeiten können, weil die zum Teil so dämlich sind, das man darüber lachen kann. Muss man aber selber gesehen haben, wenn man Fan von Filmen GWANGI´S RACHE, CAPRONA 1 & 2, ALS DINOSAURIER DIE ERDE BEHERRSCHTEN usw. ist.