Montag, 22. Januar 2024

Black Blood Forest


Originaltitel: Black Blood Forest
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Daniel Sittenhöfer

Inhalt: 

Siehe Review

Review:

2013 erschien der 18-minütige Horror-Kurzfilm BLACK BLOOD FOREST von dem Schwarzwälder Independent-Team Blackwood Production. Man hat sich hier darauf fixiert einen Wald und Wiesen-Slasher mit Zombiehorror-Elementen zu machen, der auch gut funktioniert und kurzweilig daher kommt. Die Geschichte dreht sich um eine Camper-Gruppe bestehend aus drei Kerlen und einem Mädchen, die in den Wald fahren um zu campen, kiffen und Bier zu trinken, was man eben halt in seiner Jugend so macht. Auf dem Weg zu ihrem Zeltplatz treffen sie auf einen alten Einsiedler, der die Camper davor warnt, weiter in den Wald zu gehen, weil bisher viele Leute verschollen sind. Das hält sie natürlich nicht auf und sie laufen direkt ins Verderben. Der wäldliche Platz ist in der Nähe eines alten Truppenübungsplatzes der Wehrmacht und einer der Wehrmachtssoldaten kehrt als Zombie zurück, um sich die Leben der Camper zu nehmen. 

Relativ unblutig, bis auf das viele Blut, das den Bach rot verfärbt, kann man sich den Film anschauen und verspürt auch keine Langeweile. ich hab zumindest auf ein blutigeres Spektakel gehofft, besonders als der Wehrmachtszombie das erste mal kurz zu sehen ist. Und so bleibt es leider auch. Der Zombie bleibt nur kurz auf dem Bildschirm und schon folgt der Schnitt. Die Morde geschehen im Off und man bekommt nur die Schreie der Opfer mit. Kommt atmosphärisch rüber, jedoch bin ich der Ansicht, man hätte dem Zombie eine größere Bühne für seine Auftritte geben können, denn das Kostüm und Make Up waren optisch erste Klasse für einen Low Budget-Amateurstreifen.




 

Axeman - Zombie Mutant Killer


Originaltitel: Axeman - Zombie Mutant Killer
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: ???
Regie: Fischkock Movies

Inhalt: 

Siehe Review:

Review:

In der Rahmenhandlung handelt es sich bei AXEMAN um eine  Art interaktive Show, bei der man es irgendwie schafft in den Film Axeman zu springen und am Geschehen teil zu nehmen. Axeman ist ein Zombiemutantenjäger, der seine Fantasy-Welt, in der er sich befindet, von diversen Mutantenzombies jeder Coleur befreien will. Hilfe bekommt er von zwei Jungs, Steve und Paul, die den ganzen Tag am kiffen sind und durch den Fernseher springen und in Axeman´s Welt landen und ihm zur Seite gegen die ganzen Unholde stehen. In dieser Welt scheint es ziemlich skurril zuzugehen, denn wo sonst findet man mitten im Wald unter der Erde ein Radio, geht die Sonne in nur fünf Sekunden unter oder hängt rein zufällig ein Klebeband an einem Baum, wenn man versehentlich einem in den Fuß schiesst? 

AXEMAN ist ein Funsplatter aus deutschen Landen von Fischkock Movies, zu dessen Jahrgang und genauere Herkunft ich nichts finden konnte. Inhaltlich und von der Umsetzung her erinnerte mich das ganze sehr an den Film AUF DER SUCHE NACH DER GOLDENEN UNTERHOSE von Exquisiter Müll. Denn Dialoge und die Ideen waren ziemlich ähnlich und machen den Film zu einem kitschigen Vergnügen. Die Spezialeffekte sind blutig und gut umgesetzt, selbiges gilt auch für die Masken und Kostüme der Zombiemutanten, auf die man trifft. Durch einen Farbton den man über das Endprodukt gelegt hat, fällt alles in einen ockergelben Ton. Mit seiner knappen halben Stunde hat man den Film auch schnell  durch. 




 

Art of Pain


Originaltitel: Art of Pain
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Sebastian Hammer

Inhalt:

Siehe Review:

Die Handlung dreht sich um einen Killer namens Mark River, der mittels einer schwarzen Messe ins Leben gerufen wurde und mit seiner Machete unschuldige Passanten umbringt. Drei Jungs wollen der Sache auf den Grund gehen, nachdem sie in den Nachrichten davon sehen und von einem der Jungs ergreift der Geist von Mark River Besitz und tötet seine beiden Freunde. 

ART OF PAIN ist ein rund 18 Minuten langer Amateursplatter-Kurzfilm aus Deutschland der 2001 veröffentlicht wurde. Die Jungs deren Projekt sich Splatterfreaks Production nannte, waren zum Zeitpunkt des Drehs noch jugendliche Eiferer, die ihr eigenes Werk auf die Beine gestellt haben. Löblicherweise muss gesagt werden, das Potenzial hinter dem Projekt steckte, weil die Umsetzung zu ART OF PAIN gar nicht schlecht war und einige splattrige Momente zu bieten hat. Sehr wohlwollend sind zudem auch die Splattereffekte, die für wenig Geld im typischen Amateursplatterniveau, aber ordentlich anzuschauen sind. 



Redneck Revenge


Originaltitel: Redneck Revenge
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Konstantin Wissner

Inhalt: 

Siehe Review

Review:

REDNECK REVENGE entstand auch unter der Regie von Konstantin Wissner und werde ebenfalls 2002 gedreht. Hier beträgt die Laufzeit nur knappe 6 Minuten und scheint wohl ein Vorläufer zu 7 HOURS OF DOOM zu sein. Ich denke, das die Projekte von Primitive Film Production eher Hobby- und Spaßprojekte waren, die mir als Fan von so deutschen Amateurfilme dennoch Spaß bereiten. Hier dreht es es sich um einen Landwirt, der mit seinem Traktor vorfährt, weil es zu einem Treffen zwischen ihm und den Mördern seines Bruder kommt. Wie sich heraus stellt, hatte der Bruder Geldschulden, für die er mit seinem Leben bezahlen musste. Als der Landwirt den ersten der Männergruppe mit der Mistgabel umbringt, kommt es zu einer Schießerei zwischen ihnen. Der Landwirt gewinnt, in dem er mit der Schrotflinte alle über den Haufen schießt und fährt anschließend wieder nach Hause. 




 

7 Hours of Doom


Originaltitel: 7 Hours of Doom
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Konstantin Wissner

Inhalt:

Siehe Review:

7 HOURS OF DOOM ist ein 13-minüter Kurzfilm von Primitive Film Production aus Gießen (Hessen) dem Jahre 2002. Viel gibt es darüber nicht zu erzählen, weil auch das Internet absolut keine Informationen ausspuckt. Weder woher die Jungs genau kommen ist bekannt, noch sonst irgendwas, ob es das einzigste Projekt war. Entstanden ist der Film 2002 unter der Regie von Konstantin W. und handelt von einer Gruppe freunden, sie sich auf Bier und Marihuana treffen und einer der Jungs aus Versehen einen Spiegel kaputt macht. Das hat zur Folge, das 7 Stunden Pech über sie hängt und jeder einzelne auf irgendeine Art und Weise stirbt. Ob es beim geköpft werden beim Brot machen ist, ein Typ mit einem Maschinengewehr ist oder einer (Auch aus Versehen!) mit einem Stück des zerbrochenen Spiegels umgebracht wird, jeder findet auf irgendeine Art und Weise seinen Tod. 

Fazit: Muss man nicht kennen und ist wohl eher für Extrem-Amateursplatter/Horror-Sammler interessant.






 

Sonntag, 21. Januar 2024

Die Mühle der versteinerten Frauen


Originaltitel: Il Mulino delle Donne di Pietra
Herstellungsland: Italien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1960
Regie: Giorgio Ferroni

Inhalt:

Der junge Student Hans von Arnim reist zum bekannten Bildhauer Professor Wahl , der in einer Windmühle auf einer Insel nahe Amsterdam lebt, um über dessen Wirken und Werk zu schreiben. Hans verliebt sich in Wahls hübsche Tochter Elfie , die an einer mysteriösen Krankheit leidet. Sie stirbt, doch Hans sieht sie kurze Zeit später wieder in der Mühle umherwandeln. Was hat der unsympathische Dr. Loren Bohlem damit zu tun, und warum sehen die von Professor Wahl geschaffenen Frauenskulpturen so lebensecht aus? 

Review:

Unter der Regie von Giorgio Ferroni erschien 1960 DIE MÜHLE DER VERSTEINERTEN FRAUEN via Erstaufführung in den italienischen Kinos. Was damals das besondere an dem Streifen war: Es war, laut Angaben, der erste farbige Horrorfilm, der in die italienischen Kinos kam. Der Film fängt eine farbenfrohe Gothic-Sensibilität ein, die den Zuschauer an frühe Hammer Studios-Produktionen erinnert, ein klassischen Gothic-Film, der eine Welt impliziert, in der alle möglichen Schrecken und Monster existieren können. Das geschehen spielt um die Wende im 20 Jahrhundert und handelt von einem jungen Kunststudenten, Hans van Harnim, der auf einem abgelegenen Ufer in Holland ankommt. Sein Weg führt ihn zu Professor Wahl, bei dem er eine wissenschaftliche Arbeit über Wahl schreiben will. Wahls ´Lebenswerk´ ist ein Karrussel, was aus Figuren besteht, die Frauen in ihrer letzter Stunde zeigen. Wahls Tochter Elfie hat auf Hans eine fast anziehende Kraft, jedoch leidet sie unter einer seltsamen Krankheit. Auch sonst scheint es sehr merkwürdig in Wahls Mühle zu zu gehen. 

Lange habe ich keinen Film mehr gesehen, der Dank der Schauspieler so eine standhaft und gruselige Atmosphäre aufzuweisen hat. Die Handlung fängt erst sanft an, mündet aber nach und nach auf schleichende Art und Weise zu einem schauerlichen Horrorfilm, der noch weitab der Extreme ist, die in den kommenden Jahren innerhalb des Horrorgenres aufkommen mag. Die Geschichte ist ganz klar die, eines Mad Scientists, der im Auftrag eines Mannes handelt, der seiner Tochter das Leben retten will. Kann man verstehen. Doch wohin mit den ganzen Opfern? Das regelt Papa Wahl ganz einfach: Sie werden zu Figuren für sein Karussell verarbeitet, die sie bei einem Todeskampf, verschiedene Darstellungen von Hexen auf dem Scheiterhaufen, gehängten Frauen, Giftmördern und einer Darstellung von Kali zeigen. Nachtaufnahmen der Mühle betonen ihre Unheimlichkeit und machen sie zu einem schaurig-schönen Ort. 

Der Film lebt von dem Inhalt bestehend aus Elementen wie Krankheit, Wahnsinn, Mysterium, Mord, Halluzination, Albtraum, bizarren wissenschaftlichen Experimenten, dunklen Umgebungen und einer finsteren Mühle, ein kleines nebliges Dorf und das Verschwinden von Frauen. Unweigerlich erinnert der Film an Klassiker wie DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI und summa summarum hat man jederzeit das Gefühl oder gar die Hoffnung, das Vincent Price hier noch auftauchen könnte. Nachtaufnahmen der Mühle betonen ihre Unheimlichkeit und machen sie zu einem schaurig-schönen Ort. Die Darstellung der Halluzinationen, die Hans erleidet empfand ich auch als sehr gelungen. Wenn man sich in das Jahr 1960 zurück versetzt, kann man sich gut vorstellen, das diese Art von Tricktechnik dem Zuschauer einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt hat. 

Fazit: Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte es nach holen, sich DIE MÜHLE DER VERSTEINERTEN FRAUEN anzuschauen. Inzwischen ist der Film auch für kleineres Geld zu bekommen, nachdem das deutsche Label Pidax Film ihn auf Bluray veröffentlicht hat. Davor war er nur via Subkultur Entertainment in HD beziehbar oder auf DVD via NEW. Zu Videozeiten gab es noch eine Videoveröffentlichung von Toppic, die ich nur zu gerne in der Sammlung hätte, aber das wohl ein ewiger Traum sein wird. Denn preislich dürfte das über dem liegen, was ich als Videosammler bezahlen würde. Bereut habe ich den Film definitiv nicht, denn er hat genau das, was ich von so einem alten Schinken erwarte und zudem noch richtig Spaß gemacht!


 

Freitag, 19. Januar 2024

Rocktober Blood - An der Schwelle zum Wahnsinn


Originaltitel: Rocktober Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Beverly Sebastian

Inhalt:

Billy E. Harper ist tot - hingerichtet für kaltblütigen Mord. Er war ein gefeierter Superstar - ein musikalisches Genie - der heißeste Rockstar der 80er. In seiner Band lebt seine Musik weiter. Lynn Starling, seine frühere Geliebte, ist Lead-Sängerin. Sie empfängt plötzlich dämonische Botschaften aus der Hölle - von Billy! Er kehrt zurück aus dem Reich der Toten zurück und killt alle, die sich ihm in den Weg stellen. Für Lynn hat er sich die sadistischsten Quälereien ausgedacht: Er treibt sie genüsslich in den Wahnsinn. Verrückt vor Angst sucht sie an seinem Grab die Bestätigung für seinen Tod. Horror überfällt sie, als sein verfaulter Leichnam ihr blutrünstig entgegen starrt. Sie will fliehen, aber es gibt kein Entkommen. Ihr letztes Konzert wird vom Tod dirigiert: Eine Blutoper beginnt.

Review:

Beverly Sebastian ist eine der wenigen Filmemacherinnen der großartigen VHS-Zeiten gewesen, die Anfang der 1970 den Versuch unternommen hatte ein paar wenige Filme zu machen. Manche sind ihr sogar richtig gut gelungen und kann man heutzutage als VHS-Kultfilme bezeichnen wie die Drive In-Kracher HETZJAGD IM SUMPF oder ABRECHNUNG IM DSCHUNGEL, die ich beide total feier´ und zu den Ausnahmeerscheinungen gehören, wenn mal eine Frau auf dem Regiestuhl saß. ROCKTOBER BLOOD war ihr einziger Versuch, einen Genrefilm zu machen, der sich dem Thema des Heavy Metal-Horrorfilms beschäftigte. In den 1980ern gab es eine Menge Vertreter dieser Sparte, wobei mein absoluter Favorit aus dem Bereich erst in den 1990ern gedreht wurde, SHOCK EM DEAD, der unter dem deutschen Verleihtitel DER PAKT MIT DEM TEUFEL veröffentlicht wurde. 

Die Story hört sich zwar gebräuchlich an, aber die Umsetzung haperte etwas. Während er ein neues Album aufnimmt, wird Billy Eye Harper, Leadsänger der Band Rocktober Blood, verrückt und bringt alle anderen im Studio um. Die Einzige, die fliehen kann, ist die Sängerin Lynn Starling. Vier Jahre später, zwei Jahre nach Billys Hinrichtung, kehrt Lynn als neue Leadsängerin von Rocktober Blood auf Tour zurück. Billy scheint jedoch wieder am Leben zu sein und quält sie. Obwohl alle darauf bestehen, dass Billy tot ist, ist Lynn sicher, dass er von den Toten zurückgekehrt ist und die Menschen um sie herum tötet.

An sich ist ROCKTOBER BLOOD gar nicht schlecht und hätte etwas mehr Potenzial gehabt, wenn man die Darstellung von Billy anders gestaltet hätte und eventuell seine Storyline geändert hätte. Zur Klärung muss ich etwas spoilern: Während alle der Ansicht sind, das Billy auf dem elektrischen Stuhl gelandet ist, gab es eine Verwechslung und es wurde Billys Zwillingsbruder hingerichtet, während Billy in Freiheit war. Man hätte die Zwillingsgeschichte raus lassen sollen und einen Supernatural-Heavy Metal-Horror daraus machen können und geschickterweise hätte man dementsprechend Billy anders gestalten können, in dem man sich ran gesessen hätte und ein dämonisches Make Up entworfen hätte, was in die Richtung seiner Live Auftritt-Maske gewesen wäre. Aber so geistert Billy im ganz normalen Dress durch den Film und haut einen eben nicht vom Hocker, was ich etwas schade finde, weil das VHS-Cover hat mir besseres suggeriert.

All das bedeutet nicht, das der Film schlecht ist und für die Tonne wäre. Anschaubar ist er schon und für einen eher blutarmen Horrorfilm, weist er anfänglich trotzdem ein paar Slasher-Elemente auf, die gefallen. Erst zum Schluss hin, als der Live-Auftritt der Band Rocktober Blood statt findet, gibt es nochmal etwas Blut zu sehen, das war´s dann auch schon. Man kann von einem gewöhnlichen Horrorfilm sprechen, den man anschauen kann, aber nicht gänzlich von Bedeutung wäre. Er hat eine gute 80er Jahre-Atmosphäre aufzuweisen, darstellerisch gibt es auch nichts auszusetzen, aber das war´s dann auch schon. Ich denke, bei einer Punktevergabe würde ich hier zwischen 3-4 Punkte vergeben, eher 4, weil man hat schon schlimmeres gesehen. 



 

Donnerstag, 18. Januar 2024

Dog Dick aka White Trash Holocaust


Originaltitel: Dog Dick
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: James Bell

Inhalt:

Dies ist eine Sammlung von Filmmaterial, das verdorbene Hinterwäldler zeigt, die ihren Alltag leben und sich mit Tierquälerei unterhalten. Ursprünglich mit dem Titel „White Trash Holocaust“ betitelt, handelt es sich um einen echten James-Bell-Klassiker: „Dog Dick“.

Review:

DOG DICK, ein Filmtitel bei dem man vermutlich erst an was anderes denkt, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Zum Glück hat DOG DICK von James bell nichts mit irgendwelchen zoophilen Praktiken zu tun, sondern beleuchtet eher das Vorstadt-Leben von ein paar Assis i, US-Bundesstaat Michigan. Zutreffender ist in diesem Fall eher der Beiname WHITE TRASH HOLOCAUST, denn exakt das trifft es auf den Punkt, was der Zuschauer dieses Filmes hier zu sehen bekommt. In Deutschland gibt es zum Beispiel diese Hartz4-Serie "Hartz und herzlich", DOG DICK ist die krassere Version davon, definitiv. Die Produktionszeit für den 50-minütigen Film dauerte drei Jahre und in der Zeit hat James Bell Personen bei ihrem Alltag gefilmt und sich weitgehendst darauf beschränkt, möglichst runter gekommene, körperlich eingeschränkte und von Drogen zerfressene Leute zu filmen. In welchem Bezug er zu den Personen steht, ist mir unklar. 

Was den Film zu einem cineastischen Kuriosum macht ist der Inhalt bestehend aus mehreren Szenen des Alltags besagter Personen: Eine Frau, die versucht einen nicht flugfähigen Vogel zum fliegen zu bringen, um ihn danach zu töten um Aussagen wie "Nur der Stärkere überlebt" zu bringen, ein übergewichtiges und wie es scheint, geistig zurück gebliebenes Kind, was sich lieber damit beschäftigt in der Wohnung rum zu hüpfen, Jugendliche, die Tierkadaver verstümmeln, diverse Messie-Wohnungen in denen der Siff schon steht und zwischendurch besoffene Typen, die öffentlich auf der Straße rumpöbeln. Man kann Mitleid empfinden mit solchen armen Kreaturen, sich seinen Teil denken oder sie einfach für ihre, teilweise Blödheit, hassen. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Meiner Meinung nach könnte DOG DICK perfekt dazu dienen, als Lehrvideo für angehende Misantrophen zu fungieren. 

Eine Handlung wird man hier vergebens suchen, weil das Ziel, was James bell verfolgte, war, eine Art Schockdokumentation über den weißen Abfall Amerikas zu machen. Wenn man sich den Film anschaut wird man durchaus eine gewisse Faszination aufbringen können, weil man einfach nicht glauben kann, was man gerade sieht und exakt das die Faszination ausmacht, warum man nicht weg schauen will. Mir stellt sich nur noch die Frage, was uns der Regisseur mit diesem Film sagen will? Ging es darum,. der Welt zu zeigen, in was für einem Dreckhaufen wir eigentlich leben oder wollte er für sein Debüt einfach ein kontroverses Thema benutzen und inhaltlich das ganze bebildern? Geschafft hat er es auf jeden Fall, keine Frage. Für mich als Fan von manchen Schockdokumentationen war DOG DICK so oder so ein Erlebnis, wobei mir zeitgleich auch bewusst ist, das es eben solche Ghettos gibt mit solchen Leuten. 

Fazit: Kein Film, den ich dringend empfehlen würde, weil solche Filme nur für ein kleines Publikum gemacht sind und ebensolch ein Publikum sich eher im cineastischen Untergrund befindet anstatt im Mainstream oder der Mitte davon. Wer nicht gerade in dieser "Heile Welt-Bubble" lebt, wird bestens Bescheid wissen, das es auf der Welt Plätze gibt, die menschenunwürdig, runtergekommen und alles andere als das sind, wo man gerne leben möchte. So kann und darf man froh sein, wenn es einem halbwegs gut geht und man noch Herr seiner Sinne ist und sein Leben soweit im Griff hat. Aus Sicht eines Filmfans mit anstößigen Inhalt gebe ich eine klare Empfehlung für DOG DICK raus!