Sonntag, 31. Dezember 2023

RawHead Rex


Originaltitel: RawHead Rex
Herstellungsland: Irland
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: George Pavlou

Inhalt:

Tom Garron bricht ein Siegel, das seine Vorfahren wohlweislich über Jahrhunderte nicht angerührt haben. Kurz darauf überfällt die Bewohner des sonst so verschlafenen Städtchens unbeschreibliches Grauen. Rawhead Rex, ein Dämon, der seit Ewigkeiten in der Tiefe der Hölle eingeschlossen war, wütet erbarmungslos in seiner unbändigen Gier nach Blut. Der Historiker Howard Hallenbeck will das Geheimnis ergründen. Der Schlüssel des Terrors liegt in der Dorfkirche. Doch können die Bewohner das Rätsel lösen und die Bestie aus der Urzeit stoppen? 

Review:

Lange genug habe ich mir das Spezialereignis aufgehoben, was Wicked Vision dieses Jahr raus gehauen hat: RAWHEAD REX in HD! Die Ankündigung war für mich eh schon der Knaller schlechthin, so war die Uhr gestellt bis es mit dem Vorverkauf los ging und ich mir die CMV Version bestellte. Nach Ankunft beschloss ich, das ich mir den Film bis Silvester aufhebe, um das alte Jahr mit ein paar coolen Filmen abzuschließen und einer davon war RAWHEAD REX! Es gibt die einen, die hassen den Film, weil er ihnen nicht gefällt, und dann gibt es einschließlich mir, die Gegenseite, die den Film extremst feiert. Ursprünglich aus einer Kurzgeschichte von Clive Barker über eine monströse heidnische Gottheit, produzierte man 1986 den irischen Fantasy-Horrorfilm unter der Regie von George Pavlou. Die Zusammenarbeit zwischen Barker und Pavlou kam zustande, weil man zuvor schon an TRANSMUTATIONS gearbeitet hat. 

Der Schriftsteller Howard Hallenbeck macht mit seiner Frau Elaine und seinen Kindern Urlaub in Irland auf dem Land. Er nutzt den Aufenthalt, um diverser Legenden und Mythen nachzugehen, die er in seinem nächsten Buch beschreiben will. Daher besucht er eine ländliche  Kirche, wo er ein paar antike Gräber fotografiert. Zeitgleich versuchen drei Bauern eine Steinsäule auszuheben, die auf einem Feld steht. Nachdem die Säule draussen ist, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten und eine große Dämonenkreatur entschwindet der Erde und geht auf die Jagd nach Menschen. 

Die Kurzgeschichte zu diesem Film ist mir leider nicht geläufig, der Film natürlich umso mehr, weil ich hörte, dass sich die Monster vom Aussehen her unterscheiden sollen. Mir persönlich sagt das Monster im Film dennoch zu, weil es mich an einen wild gewordenen germanischen Berserker erinnert, wenn man den Erzählungen glauben schenken mag, was man über Berserker so hört.  Wenn Sie auf kitschige Spezialeffekte der 1980er Jahre steht, wird die Szenen von Rawheads Werdegang und seinem Ableben lieben, definitiv. Es ist eine Mischung aus Horror, Slasher, Fantasy und Folklore, die hier miteinander kombiniert wurden. Clive Barker selbst mag den Film nicht so, wie ich gelesen hab. Kann man verstehen oder auch nicht. Als alter Retro-Horrorfan sagt er mir in allen Belangen zu!

Eine gute Arbeit kann man auch den Darstellern zuweisen, die so agieren, wie sie zu agieren zu haben. Manchmal wirkt es eher wie in einem Trashfilm, was sich dann abwechselt zu einem ernsterem Horrorfilm. Was man hier leidlich vermissen wird, sind blutige Gore-Effekte. Es wird zwar ein paar mal etwas blutiger, aber im gesamten hat man sich eher darum bemüht, keinen großen Ärger mit den Zensurbehörden zu bekommen, was ich schade finde, denn ein kleines, fieses Splatterfest hätte dem Film sicherlich gut getan. Man bei RAWHEAD REX eher von einer Genre-Kuriosität sprechen anstatt von einem handfesten Klassiker, weil er einer der aussergewöhnlichsten Oben ohne-Szenen beinhaltet, die es in den 80ern gab und das Ende auch verwirrend sein kann. Nichts desto trotz gehört der Film in eine gut sortierte Horrorfilm-Sammlung.




 

Jäger der verschollenen Galaxie


Originaltitel: Slave Girls From Beyond Infinity
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Ken Dixon

Inhalt:

Daria und Tisa müssen nach einer spektakulären Flucht auf einem unbekannten Planeten notlanden. Dort treffen sie auf den charmanten Zed, der sie zunächst bei sich aufnimmt. Doch schon bald müssen die beiden leichtbekleideten Schönheiten feststellen, dass ihr Gastgeber mitnichten nur hehre Ziele verfolgt. 

Review:

The Most Dangerous Game ist eine Kurzgeschichte von Richard Connell, die erstmals am 19. Januar 1924 veröffentlicht wurde und von einem Großwildjäger aus New York City handelt, der von einer Yacht fällt und zu einer scheinbar verlassenen und isolierten Insel in der Karibik schwimmt , wo er von einem russischen Aristokraten gejagt wird. Die Geschichte ist inspiriert von den Großwildjagdsafaris in Afrika und Südamerika, die in den 1920er Jahren bei wohlhabenden Amerikanern besonders in Mode waren. Darauf basiert auch das Drehbuch zum JÄGER DER VERSCHOLLENEN GALAXIE, was auf einer fremden Welt im Weltraum spielt, die mit in Bikinis gekleideten Weltraumgefängnisflüchtlingen und schauerlichen Kreaturen bevölkert wird. Man merkt, es ist ein schon nahezu spezieller Film, der den Traditionen eines Science Fiction-Films entfolgt. 

Betrachten wir ihn als eine Mischung aus Women in Prison- und Science Fiction-Film, in dem zwei Weltraum-Babes aus einem Weltraum-Gulag entfliehen und mit einer Spaceshuttle fliehen. Sie landen auf einem Planeten, der von dem Jäger Zed bewohnt wird, dessen liebste Aufgabe es ist auf die Jagd zu gehen und sich auch dementsprechend gibt. Beim Abendessen sind noch zwei weitere Personen anwesend, die ebenso auf dem Planeten gelandet sind und die zwei Girls vor Zed warnen, weil andere als vermisst gelten, was sich auch bewahrheitet, als man Zed´s Trophäenraum näher beäugt. So werden Pläne geschmiedet um den Planeten zeitig zu verlassen, doch davor sehen sich die Girls noch dem Jagdtrieb von Zed ausgesetzt. 

Der Film hat ein paar kleinere Kontroversen in Amerika ausgelöst, weil er trotz seiner Mischung aus Komödie, Drama, Action und Science Fiction Szenen beinhaltet, die die Jugendschützer aufhorchen ließen. Zwar nichts, was der Rede wert wäre, jedoch hat man nicht gegeizt, die Kleidungen der Darstellerinnen so knapp wie möglich zu halten und simulierten Sex ohne explizites Zeigen von anrüchigen Körperteilen in den Film ein zu bauen. SO kam es zu Tumulten seitens Jesse Helms, damaliger US-Senator, der den Film ausdrücklich kritisierte und quasi seine Wähler vor solch´ "bösen" Filmen schützen wollte, das derartige Filme im Kabelfernsehen laufen. Glücklicherweise kam es nie zu einer Durchsetzung. 

Unter´m Strich ist das ganze Unterfangen reinstes B-Movie-Futter aus dem Reich von Full Moon Entertainment und begleitet den Zuschauer in einen spaßigen Weltraumtrash, wie man es eventuell von STAR CRASH her kennt, nur mit der Full Moon-Note versetzt. Die Roboter und das fiese Alienmonster sehen designtechnisch gut aus und geben dem Film neben dem Ambiente und den Darstellern die nötige Würze. Garantiert kein Film den man ernst nehmen sollte, dafür gibt es in diesem Spektrum anderweitig genug. Der Fokus liegt hier auf Spaß und Unterhaltung der von der Zielgruppe auf Trashfans abzielt. Regisseur Ken Dixon wusste haargenau, was seine wollten und hat damit absolut den richtigen Nerv getroffen. Nur schade, das er nicht allzu viele Filme gedreht hat.


 

Die liebestollen Hexen


Originaltitel: Common Law Cabin
Erscheinungsjahr: 1967
Herstellungsland: USA
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

"Hoople's Haven" ist eine heruntergekommene Touristenfalle für übersättigte Städter inmitten Arizonas heißer Wüstensonne. Hier werden die menschlichen Begierden, Triebe und Emotionen zum Kochen gebracht. Die melonenbrüstige Sheila bringt mit ungebremst ausgelebten Lüsten Männer zum Bersten.

Review:

DIE LIEBESTOLLEN HEXEN ist ein typischer Russ Meyer-Film, in dem Meyer seine ganzen Markenzeichen zusammenschnürt und filmisch verwurstet. Schnelle Schnitte, Meyer-affine Darstellerinnen als auch Darsteller und ihr stellenweise nymphomanes Auftreten bestimmen das geschehen. Gepaart mit Dialogen, die immer einen Grinser, fast schon einen Lacher wert sind, gehört der Film zwar nicht zu den besseren Filmen Meyers, aber immer noch soweit sehenswert, dass man gut und gerne ein Auge riskieren kann. Als direkten Sexploitationfilm kann man den Film jedoch nicht ganz bezeichnen, sondern eher als ein komödiales Drama mit erotischen Spitzen, die sich sehr in Grenzen halten und das verhüllen, was bei Sittenwächter der 1960er zum Aufschrei führen würde. 

Die Geschichte: Dewey verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Betrieb einer Hütte für Touristen am Colorado River, wo er mit seiner blühenden Teenager-Tochter Coral und einem sexy französischen Dienstmädchen namens Babette lebt. Zu seinen neuesten Urlaubern gehören ein gehörnter Arzt, seine aufgedrehte Frau und ein mysteriöser Mann (Ken Swofford) mit einer Aktentasche voller Geld. Als ihr betrunkener Reiseleiter mit dem Boot davonläuft, sitzen die Gäste in der Hütte fest, wo ihre Leidenschaften schließlich aufeinanderprallen. 

Zweifelsfrei gehören DIE LIEBESTOLLEN HEXEN zu den eher unbedeutenderen Werken Russ Meyer´s, denn bis dato hat man schon besseres von ihm gesehen, worauf man mehr wert legen kann, aber er ist nicht ohne Charme. Mir haben beispielsweise die Charaktere sehr zugesagt, weil man sie im Grunde nicht ganz ernst nehmen kann oder braucht, dafür handeln es zu plakativ, eher noch so wie man es in der Realität nicht von einem erwarten würde. Bestes Beispiel: Der Arzt, dessen Frau, die von Alaina Capri gespielt wird und wie schon bei GUTEN MORGEN...UND AUF WIEDERSEHEN! die liebesdurstige und unersättliche Ehefrau spielt, der nichts sagt, wie sie sich an alles und jeden ranschmeißt. Ich gehe davon aus, das jeder Ehemann so einer Frau schon längstens den Laufpass gegeben hätte anstatt sich das ganze rein zu ziehen. 

Es ist nichts halbes, aber auch nichts ganzes, so reicht es wenn man den Film einmal sieht, der hauptsächlich nur von den Darstellern und ihren Dialogen lebt. Erwähnenswert sei vielleicht auch das dreckige, was den Film seitens des Sets umgibt. Das Nest in dem der Vater samt Tochter und Lebensgefährtin lebt ist herunter gekommen, liegt am Colorado River und scheint alles andere als lebenswert zu sein, dennoch scheint man dort seine Ruhe zu haben und ist weit abgeschnitten von einer hektischen Gesellschaft wie sie heute ist. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Fazit: Schäbiger, kleiner Film und absolut kein Höhepunkt im Schaffen eines Herrn Meyer, aber hat trotzdem seine Daseinsberechtigung. So oder so. 



 

Caprona 2 - Menschen, die die Zeit vergaß


Originaltitel: The People That The Time Forgot
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Auf der Suche nach ihrem verschollenen Landsmann Bowen Tyler verschlägt es die Expeditionsgruppe um Wissenschaftler Norfolk, Fotografin Charlotte und Expeditionsleiter Ben auf die urzeitliche Insel Caprona. Noch immer leben dort neben Dinosauriern noch einige urzeitliche Stämme, sogar ein aktiver Vulkan spukt regelmäßig Feuer. Tatsächlich gelingt es der Expedition, Tyler aufzuspüren. Doch bevor man auch zur Rettung schreiten kann, bricht auf der Insel die Hölle los.

Review:

Die Suche nach Tylor ging 1977 in die nächste Runde, bei der sich eine Gruppe Abenteurer auf die Suche auf Caprona macht und allerlei skurrile Begegnungen macht: Dinosaurier, ein Steinzeitmädel und einem samuraiartigen Kriegerstamm. Das Originaldrehbuch entstammt dem Roman The People That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, ebenso aus dem Jahre 1918. Inszeniert wurde der nachfolgerfilm von von Kevin Connor im Auftrag und Kooperation von Amicus Productions und vertrieben von American International Pictures, die für eine Menge phantastischer Filme bekannt sind. Was den Film von seinem Vorgänger unterscheidet, ist, das man sich hier mehr auf die Bewohner von Caprona konzentriert und das ganze eher ein Barbaren-Fantasy-Spektakel ist anstatt ein richtiger Dinosaurierfilm. Lässt ihn somit nicht an Teil 1 ran kommen, ist aber dennoch sehenswert. 

Die Spezialeffekte sind relativ uneinheitlich und Dinosaurier tauchen hier weniger auf als im ersten Film, aber es wird dem Zuschauer doch so einiges geboten, die der Unterhaltung dienen. Man gibt sich die Mühe, die Charaktere ordentlich zu entwickeln und punktet mit einer guten Besetzung. Hervorstechend sind Patrick Wayne, den man im selben Jahr noch als Hauptdarsteller bei SINDBAD UND DAS AUGE DES TIGERS zu Gesicht bekommt und mit Dana Gillespie wollte man ein Steinzeitmädchen einbauen, was man als eine Hommage zu Raquel Welch betrachten kann, die dem getreuen Steinzeitfilmfan in EINE MILLION JAHRE VOR UINSERER ZEIT im Gedächtnis geblieben sein dürfte. 

Die Drehorte wurden auf die kanarischen Inseln verlegt, die eine exzellente Kulisse abgeben und für eine Urzeitwelt nur zu perfekt sind und eine Top-Kulisse für Filme dieser Art bilden. Einen großartigen Trashfaktor ergeben die Dinosaurier als auch die Stadt der Schädel und die Einwohner, die Nargas, die an Fantasy-Samurais erinnern. Der Film ist eine liebevolle Ode,  an eine bescheidene, aber reine und ehrliche Vielfalt des fantastischen Kinos und seiner literarischen Wurzeln. Zu wenig Budget für Harryhausen´s Stop Motion-Effekte machten sich hier definitiv bezahlt und man setzt auf Puppen, animatronische Effekte, Gemälde um Landschaften zu simulieren, bedeuten aber zeitgleich nette Unterhaltung, insbesondere aus nostalgischer Sicht, als die Filmwelt von frei von CGI-Effekten oder zu viel Technik war. 

Fazit: Wenn man Barbaren, Indiana Jones, Dinosaurier und viel Fantasy in einen Topf wirft, kommt am Ende sowas wie Caprona 2 raus. Wenn man sich darauf einlassen kann, das der Film nicht an den ersten Film ran kommt, aber trotzdem seine Vorzüge hat, wird man viel Spaß an dem Werk haben. Vielleicht hätten ein paar mehr Dinosaurier dem Film gut getan, setzen ihn aber nicht auf eine Stufe, die den Film unanschaubar macht. McClure ist hier als derselbe Charakter aus dem ersten Film zurück, da es nur darum geht, ihn zu retten, weicht der Film ziemlich jedoch vom ursprünglichen Roman ab und McClures Charakter stirbt. Der gesamte Aufbau des Films war auf eine kitschige barbarische Art der frühen 80er Jahre eigentlich recht gut, aber für das Universum dieses Films einfach nicht gänzlich geeignet.


 

Samstag, 30. Dezember 2023

Caprona - Das vergessene Land


Originaltitel: The Land That Time Forgot
Herstellungsland: USA, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Im Jahr 1916 tobt der erste Weltkrieg auch auf den Ozeanen. Das deutsche U-Boot U33 versenkt einen britischen Frachter, von dem sich nur eine Handvoll Überlebende retten können, darunter der Amerikaner Tyler und die Biologin Clayton. Als das U-Boot seine Batterien wieder auflädt, erobern die Briten in einem Handstreich das U-Boot, doch als sie sich an die Briten wenden wollen, nehmen diese sie unter Feuer. Tyler will daraufhin nach Amerika fahren, doch die Deutschen sabotieren den Kompass, woraufhin man in antarktische Gefilde gerät - und dort an eine mysteriöse Vulkaninsel mit reichlich Vegetation. Das ist das schon einmal beschriebene Land "Caprona", in welchem die Besatzung jede Menge Dinosaurier und andere Urzeittiere entdeckt und nicht zuletzt auch mehrere Stämme von Höhlenmenschen, die sich bekriegen.

Review:

In grauer Vorzeit als man noch ein junger Knirps war und sich für den Weg des Cineasten entschieden hat, waren Filme wie CAPRONA, MÖRDERSAURIER, DER LETZTE DINOSAURIER oder GWANGIS RACHE das entscheidende TV-Programm, das man sich ansah, sofern es ausgestrahlt wurde. Solche Ausstrahlungen gehören leider schon lange der Vergangenheit an, ebenso wie die Dinokreaturen die man in diesem sagenhaften Abenteuer-Fantasyeops bewundern kann. Basierend auf dem Roman The Land That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, was im Jahre 1918 erschien, wurde der Film 1974 produziert und innerhalb von 16 Wochen abgedreht. Seitens Amicus Productions wurden zusammenhängend mit CAPRONA DER SECHSTE KONTINENT und CAPRONA 2 - MENSCHEN DIE DIE ZEIT VERGAß produziert. 

Zur Story: Während des ersten Weltkrieges wird ein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert, was zur Folge hat, das die Überlebenden das U-Boot einnehmen. nach anfänglichen Streitereien, stellt man fest, das man vom Kurs abgekommen ist, den man anvisiert hatte und beschließt, das Kriegsbeil vorerst nieder zu legen. So erreicht man die vergessene Insel Caprona, auf der die Urzeit stehen geblieben zu sein scheint und man versucht das U-Boot zu reparieren, was auch gelingt, aber es kommt zur Meuterei, bei der zwei der Passagiere auf der Insel gelassen werden und dort ihr Leben verbringen werden. Jedoch nicht ohne eine Nachricht an die Außenwelt in Form einer Art Flaschenpost zu hinterlassen. 

Wer sich mit einem Dinotrasher wie CAPRONA anfreunden kann, wird bestens bedient, insbesondere aus nostalgischer Sicht, weil hier die Spezialeffekte liebevoll gemacht wurden, die Dinosaurier Marionetten sind oder anhand von Fäden durch die Luft fliegen, der Schauplatz eine ansehnliche Flora darbietet und Monstertrash- und Actionurgestein Doug McClure verpflichtet werden konnte, hier mit zu spielen. Die Helden und ihre primitiven Freunde kämpfen gegen fleischfressende Riesenreptilien, bekommen es mit einer Horde Steinzeitmenschen zu tun und zum Schluss hin mit ausbrechenden Vulkanen, alles so wie man es sich vorstellt, wenn es urzeitlich werden soll. 

Fazit: CAPRONA ist ein absolut unterhaltsamer Abenteuerfilm mit einem wirkungsvollen Eröffnungsdrittel und einigen unterhaltsamen Dinosaurier-Sequenzen, obwohl er durch das Drehbuch dezent enttäuschend ist, das nicht so viel Charakterisierung aufbaut, wie es hätte sein können, gehört CAPRONA trotzdem zu den besseren Filmen, die aus dem Imperium der Dinosaurierfilme kommen. 



 

Guten Morgen...und auf Wiedersehen!


Originaltitel: Good Morning...and Goodbye!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Burt ist ein Mann wie aus dem Bilderbuch: rechtschaffen, solide, wohlhabend - nur seine Ehe mit Angel macht ihm zu schaffen. Sie ist unersättlich und so holt sie sich von der Straße, was sie braucht. Auch Lana, ihre Tochter mit faszinierenden Beinen und einem überwältigenden Busen, unternimmt alles, um ihre Unschuld zu verlieren. Burt hat es schwer mit den Frauen, aber erotische Magie verhilft ihm zu seiner Männlichkeit. Er schlägt zurück und erhält erstmals Bewunderung und funkelnde Augen seiner Ehefrau Angel.

Review:

Guten Morgen...und auf Wiedersehen. Was für ein bescheuerter Filmtitel für einen Film, der dennoch Spaß macht und mit Charme, ulkigen Dialogen und einer netten, aber nicht neuen Geschichte aufwartet. Es dreht sich um das Problem von Burt, dessen Vorzeigefrau mehr auf andere Männer fixiert ist als auf ihn selber und es sich auswärts holt was sie braucht. Das sie keinen Hehl daraus macht, interessiert sie nicht und reibt es ihm ständig unter die Nase. Burt selber hat das Problem, das er nicht mehr so wirklich im Bett kann wie er will...Altersbedingt. So trifft er auf eine Zauberin im Wald, die ihn verführt und ihm die nötige Magie ein bläut, die er braucht um wieder in voller Männlichkeit da zu stehen. Es endet damit, das Burt sich auch den Liebhaber von Angel, seiner frau, zusätzlich zur Brust nimmt und klare Regeln aufstellt, wer wem gehört. 

Was sich für den Leser wie ein Schmuddelfilm anhört, ist in Wahrheit alles andere als schmuddelig. Nun, nicht ganz so schmuddelig, wie man es sich vorstellen mag. Dem Russ Meyer-Universum eilt der Ruf womöglich etwas voraus, das es sich um Erotikfilme handelt, dem ist bisher nicht wirklich so, sondern es wird gezielt gewürzt in Meyer´s Filmen, mal mehr, mal weniger. Kommt auch drauf an, mit welchem Film man anfängt und wo es endet. 

Das Schöne an diesem Film ist der cartoonhafte Stil der Charakter als auch der Situationen, in denen sie sich befinden. Die Handlungsweisen würden eher sinnlos erscheinen, weil kein normaler Mensch so agieren würde. Beispielsweise Burt, der sehr zurückhaltend ist, während seine frau ihm unter die Nase reibt wann und wo und mit wem sie verkehrt und was sonst noch passiert, dann gibt es noch Ray, dem Freund von Burts Tochter, der auf keinen Fall Sex mit ihr haben will, weil sie noch Jungfrau ist. Der einzigste realistische Charakter ist der von Angel, Burts Ehefrau, da sie eine unersättliche Nymphomanin und Männerfresserin darstellt, die weiß was sie will und sich auch nimmt, was sie will. Große Probleme hat sie jedenfalls nicht bei ihrem Unterfangen. 

Kann man davon reden, das ein paar märchenhafte Stellen dabei sind? Ich meine Ja! Wenn man Russ Meyer´s Standard-Darstellerin Haji in einem Art Blumenkostüm durch den Wald hüpfen sieht und man sich bewusst ist, das sie eine Zauberin, eher schon sowas wie eine Fee darstellen soll, kommen mit Sicherheit märchenhafte Züge auf und lassen den Film an diesen Stellen etwas surreal wirken. Aber keine Sorge, alles halb so wild, irgendwie passt es ja auch zu dem Gesamtkonstrukt was Meyer da produziert hat. Auch wenn er dafür bekannt ist, das seine Darstellerinnen seinerseits ausgewählt größere Oberweiten haben, hält sich die Nacktheit hier sehr begrenzt. Einzig und allein am Anfang und im Abspann gibt´s eine nackte Dame zu sehen, die in der freien Natur rum hüpft, bei allen anderen Vorzeigeobjekten wird so gefilmt, das die Natur alles verhüllt, was nichts für Kinderaugen ist. 

Es mag auffällig erscheinen, dass sich die Drehorte bei Russ Meyer immer in der heißen Sonne abspielen, seien es Wüsten oder Dörfer, in denen immer die Sonne scheint. Man mag sich wohl denken, warum. Das sorgt trotz alledem für eine nette Atmosphäre, die gerade in der kalten Jahreszeit sehr erfrischend sein kann, wenn man sich auf den Film einlässt. Schaut man aus dem Fenster raus, sieht man nur trübes, kaltes Wetter, so sind Meyer´s Filme eher für den Winter gemacht, meiner Meinung nach. GUTEN MORGEN...UND AUF WIEDERSEHEN! ist nicht das größte Highlight von Russ Meyer, aber auch kein schlechter Film, sondern eine nette, kleine Perle die sehenswert und spaßig ist. Nicht zu verachten und wohl nicht das letzte mal im Player gewesen. 





 

Drugs: A River of No Return


Originaltitel: Droga sterco di Dio
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Stelvio Massi

Inhalt:

Dieser Film befasst sich mit einer grausamen und unmenschlichen Wahrheit über verschiedene weltweite Drogenprobleme, so der Text, der in der Eröffnungssequenz läuft. Zu den Problemen gehören: Drogenhandel, Ermittlungen und die Auswirkungen von Drogen auf Menschen auf der ganzen Welt.

Review:

Die Geburtsstunde des War on Drugs war am 17. Juni 1971 und nahm bis in die heutige Zeit, in der man vieles widerlegen oder als Schwachsinn abtun kann, ziemlich groteske Formen an. In Ländern wie Sri Lanka fanden erste die letzten Tage um die 15.000 Festnahmen statt, weil man nichts besseres zu tun hatte und eine weitere Groteske dieses Landes ist, das es immer noch die Todesstrafe für Drogenkriminelle gibt. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, das ich übertrieben(?) ausgedrückt, nur gehängt werde, weil ich einen Joint rauche, dann bin ich froh, in einem Land zu wohnen, bei dem man im eher mit einer Verwarnung davon kommt anstatt mein Leben lassen zu müssen. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, das der Konsum von Drogen negative Folgen haben kann, wobei es die Sache des Einzelnen ist was und wie viel er konsumiert, denn nicht umsonst heisst es, das die Dosis das Gift macht. 

Stelvio Massi ist ein Filmemacher, der durch seine actionreiche Polizeifilme bekannt worden ist und 1987 kam er auf die Idee, einen Mondofilm zum Thema Drogen zu machen. Ob das Jahr 1987 das richtige dafür war, kann man dahin gestellt lassen, da das Mondogenre zu der zeit eher schon seinen Rückzug hatte, aber zu der Zeit trotzdem noch interessante Mondos erschienen sind und DROGA STERCO DI DIO kann man durchaus dazu zählen. Was den Film sehenswert macht, ist, das eben das gezeigte stets der Realität entspricht und weniger ein reißerischer Zurschaustellungs-Film ist, wie man es sonst kennt. Es spricht aber auch nichts dagegen, wenn man als Filmemacher im Mondo-Genre versucht, den Zuschauer zu schockieren, denn dafür sind sie schließlich gemacht. 

Massi hat bei seinem Dokumentarfilm das Shockumentary- und Mondo-Genre bewusst miteinander kombiniert, damit eine Schockwirkung nicht ausbleibt. Aufnahmen aus aller Welt flattern über den Bildschirm und weisen auf die Problematiken der Drogenwelt hin, vornehmlich dreht es sich um härtere Drogen wie Heroin, Opium, Kokain, aber auch Marihuana kommt zur Ansprache. Damit verbundene Todesfälle, Krankheiten, Kinderprostitution, Kriminalität stellen keine Seltenheit innerhalb dieser Szene dar, insbesondere in Dritte Welt-Ländern. Auch gibt es Einblicke in indigene Kulturen, buddhistischen Praktiken, Tierversuchen, missgebildete Kinder drogenabhängiger Eltern oder Sezierungen von Baby- und Erwachsenenkörpern, die für den Drogenschmuggel missbraucht wurden, um Kokain zu schmuggeln. Wahrlich nichts, was für jedermann leicht verdaulich sein dürfte. 

Das einzigste was stellenweise etwas schwarzhumorig wirkt, ist die Musik, die bei manchen Szenen im Hintergrund läuft, macht das gezeigte aber nicht weniger schockierend. Ja, der Film weiß zu schockieren, aber viel schockierender ist, das es sich um Bilder handelt, die der Realität entsprechen und sich jeden tag zu jeder Minute auf der Welt so ereignen. Es gibt Momente in diesem Film, die besonders schwer zu ertragen sind und vielleicht auch zum Nachdenken anregen. So gewichtig der Inhalt dieser Doku auch sein mag, so wichtig ist der Film auch heute noch, um aufzuzeigen, das nicht alles gut für den Mensch sein kann, wobei es jedem selber obliegt was und wie viel er in sich rein jagt. Nur schade, das es der Film noch nicht in in einer deutschsprachigen Veröffentlichung erschienen ist und man sich auf Importware beschränken muss. 


 

Dienstag, 26. Dezember 2023

The Ice Cream Truck


Originaltitel: The Ice Cream Truck
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Megan Freels Johnston

Inhalt:

Marys Familie zieht um und das führt die Schriftstellerin zurück in jenen Vorort, in dem sie einst aufgewachsen ist. Während ihre Lieben sich noch im ehemaligen Zuhause um die letzten Angelegenheiten kümmern, richtet sie schon einmal das neue Haus ein. Dabei erinnert die Umgebung sie ständig an ihre Jugend. Doch etwas Unheimliches ist im Gange. Während Mary mit dem Älterwerden hadert und einen lustvollen Blick auf den Nachbarssohn wirft, lauert im Dunkel ein tödliches Grauen. Ein Eisverkäufer mit einer fanatischen Liebe für Tugend und Moral beginnt unbemerkt damit, all die Sünder, die er findet, brutal zu ermorden.

Review:

Wenn man sich bei dem Mediabook von Wicked Vision zum Film THE ICE CREAM TRUCK anschaut, dann mag man meinen, dass es sich um einen ähnlichen Film wie WE ALL SCREAM FOR ICE CREAM handeln könnte. So erging es mir zumindest, weil ich eben benannten Film eh total mag. Es gibt eh zu wenig Eiskrem-Horrorfilme (Was für ein Begriff, um ein Subgenre zu beschreiben, ich weiß!), so hätten wir mit dem ICE CREAM TRUCK nahezu den dritten, ersterer wäre in diesem Fall der 1995 erschienene Film ICE CREAM MAN. Ob man ICE CREAM TRUCK wirklich als reinen Horrorfilm bezeichnen kann, wage ich anzuzweifeln, denn vom Horror gibt es zu wenig, vom dramatischen Thrill zu viel. Muss man mögen, sonst wird man bitterlichst enttäuscht sein, wenn der Abspann runter rasselt. Was mich betrifft, hat das Label Wicked Vision meinen Nerv getroffen, denn mich konnte der Film bestens unterhalten, nach anfänglichen Zweifeln der ersten paar Minuten Laufzeit. 

Mary zieht in ihr Kaff, in dem sie aufgewachsen ist und steht noch halbwegs möbellos da, der Mann und ihre Kinder treffen erst in einer Woche ein, weil die Kinder die Schule noch fertig machen sollen, so steht sie erstmal allein dar. Von den Nachbarinnen wird sie zu einer Abschlussfeier des Sohnes von einer Nachbarin eingeladen und geht auch dort hin. Doch davor trifft sie auf den besagten Sohn samt Freundin und verheizt eine Tüte mit den beiden. Jedoch ist ihr der Eiskremmann bis dato nicht unbekannt, denkt sich aber nichts weiter dabei. So kommt es, das die Freundin von Max, dem Nachbarsjungen von dem Eiskremmann umgebracht wird und im Verlauf des Filmes fängt Mary was mit Max an, nachdem er selber auch nicht locker lassen konnte. Nach ihrem One Night Stand stehen beide dem Eiskremkiller gegenüber und müssen kämpfen, damit sie nicht die nächsten sind. 

Man merkt dem Film die feministische Note an, wenn man ihn sich genauer unter die Lupe nimmt. Eine Mutter, die nochmal darüber nachdenkt, wie es ist jünger zu sein, ob sie wirklich schon für ihre Mutter/Ehefrau-Rolle bereit ist und ein junger Kerl, gegen den sie innerlich ankämpft, nicht schwach zu werden. Und was ist? Sie wird es doch! Einmal nochmal jung kurz sein, bevor der Ernst des Lebens los geht. Und in diesem Licht steht die Figur Mary den ganzen Film über, leider gibt es keine Hinweise, was es mit dem Eiskremtruck und dem Besitzer auf sich hat, woher er kommt, was sein Auftrag ist oder sonst was in der Richtung. Auch fällt es keinem in der Stadt auf, das Leute seitens von ihm ermordet werden, daher frage ich mich, wie dann dieser Filmtitel zustande kommt. Klar, es wirkt gruselig wenn er auftaucht und man versucht Horror-Elemente zu öffnen, aber indirekt kann man den Film eher als ein Drama mit Thriller und winzigen Horror-Elementen bezeichnen, der Hoffnung auf was macht, was er nicht ist. 

Kleinstadt-Horror könnte so schön sein, wenn man alle möglichen verfügbare Ressourcen ausschöpfen würde, das war/ist hier leider nicht der Fall, was ich auch nicht weiter schlimm finde, denn ich bin mit weniger bis keiner Erwartung an den Film ran gegangen. Schauspielerisch konnten die Darsteller auf ganzer Linie überzeugen und ließen den Film wie im Flug vergehen, nur hat die Regisseurin mehr wert drauf gelegt, eine zwischenmenschliche Geschichte zu erschaffen anstatt das, was wahrscheinlich ursprünglich vor hatte. So muss jeder für sich selber entscheiden, wie er dem Film entgegen tritt, erwarten sollte man keinesfalls einen Horrorfilm.