Samstag, 30. Dezember 2023

Drugs: A River of No Return


Originaltitel: Droga sterco di Dio
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Stelvio Massi

Inhalt:

Dieser Film befasst sich mit einer grausamen und unmenschlichen Wahrheit über verschiedene weltweite Drogenprobleme, so der Text, der in der Eröffnungssequenz läuft. Zu den Problemen gehören: Drogenhandel, Ermittlungen und die Auswirkungen von Drogen auf Menschen auf der ganzen Welt.

Review:

Die Geburtsstunde des War on Drugs war am 17. Juni 1971 und nahm bis in die heutige Zeit, in der man vieles widerlegen oder als Schwachsinn abtun kann, ziemlich groteske Formen an. In Ländern wie Sri Lanka fanden erste die letzten Tage um die 15.000 Festnahmen statt, weil man nichts besseres zu tun hatte und eine weitere Groteske dieses Landes ist, das es immer noch die Todesstrafe für Drogenkriminelle gibt. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, das ich übertrieben(?) ausgedrückt, nur gehängt werde, weil ich einen Joint rauche, dann bin ich froh, in einem Land zu wohnen, bei dem man im eher mit einer Verwarnung davon kommt anstatt mein Leben lassen zu müssen. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, das der Konsum von Drogen negative Folgen haben kann, wobei es die Sache des Einzelnen ist was und wie viel er konsumiert, denn nicht umsonst heisst es, das die Dosis das Gift macht. 

Stelvio Massi ist ein Filmemacher, der durch seine actionreiche Polizeifilme bekannt worden ist und 1987 kam er auf die Idee, einen Mondofilm zum Thema Drogen zu machen. Ob das Jahr 1987 das richtige dafür war, kann man dahin gestellt lassen, da das Mondogenre zu der zeit eher schon seinen Rückzug hatte, aber zu der Zeit trotzdem noch interessante Mondos erschienen sind und DROGA STERCO DI DIO kann man durchaus dazu zählen. Was den Film sehenswert macht, ist, das eben das gezeigte stets der Realität entspricht und weniger ein reißerischer Zurschaustellungs-Film ist, wie man es sonst kennt. Es spricht aber auch nichts dagegen, wenn man als Filmemacher im Mondo-Genre versucht, den Zuschauer zu schockieren, denn dafür sind sie schließlich gemacht. 

Massi hat bei seinem Dokumentarfilm das Shockumentary- und Mondo-Genre bewusst miteinander kombiniert, damit eine Schockwirkung nicht ausbleibt. Aufnahmen aus aller Welt flattern über den Bildschirm und weisen auf die Problematiken der Drogenwelt hin, vornehmlich dreht es sich um härtere Drogen wie Heroin, Opium, Kokain, aber auch Marihuana kommt zur Ansprache. Damit verbundene Todesfälle, Krankheiten, Kinderprostitution, Kriminalität stellen keine Seltenheit innerhalb dieser Szene dar, insbesondere in Dritte Welt-Ländern. Auch gibt es Einblicke in indigene Kulturen, buddhistischen Praktiken, Tierversuchen, missgebildete Kinder drogenabhängiger Eltern oder Sezierungen von Baby- und Erwachsenenkörpern, die für den Drogenschmuggel missbraucht wurden, um Kokain zu schmuggeln. Wahrlich nichts, was für jedermann leicht verdaulich sein dürfte. 

Das einzigste was stellenweise etwas schwarzhumorig wirkt, ist die Musik, die bei manchen Szenen im Hintergrund läuft, macht das gezeigte aber nicht weniger schockierend. Ja, der Film weiß zu schockieren, aber viel schockierender ist, das es sich um Bilder handelt, die der Realität entsprechen und sich jeden tag zu jeder Minute auf der Welt so ereignen. Es gibt Momente in diesem Film, die besonders schwer zu ertragen sind und vielleicht auch zum Nachdenken anregen. So gewichtig der Inhalt dieser Doku auch sein mag, so wichtig ist der Film auch heute noch, um aufzuzeigen, das nicht alles gut für den Mensch sein kann, wobei es jedem selber obliegt was und wie viel er in sich rein jagt. Nur schade, das es der Film noch nicht in in einer deutschsprachigen Veröffentlichung erschienen ist und man sich auf Importware beschränken muss. 


 

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