Freitag, 14. April 2023

Atomic Reporter


Originaltitel: Revenge of the Radioactive Reporter
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Craig Pryce

Inhalt:

Die Abwasserrohre eines Kernkraftwerks sind undicht und Unmengen an verseuchtem Abwasser versickern im Boden. Ein Glück nur, dass der eifrige Reporter Mike an der Story dran ist und auch kurz davor steht sie publik zu machen. Pech für Mike nur, dass ihn die fiesen Firmenbosse bei einem Rundgang durch das Kraftwerk in den Giftmülltank schupsen, um genau dies zu verhindern. Doch damit hätten die Fieslinge nicht gerechnet: Mike überlebt und mutiert wegen der Strahlenüberdosis zum radioaktiv-verseuchten Racheengel. Jetzt wird mit den Yuppie-Schweinen kurzen Prozess gemacht...

Review:

Wenn man den Ursprung des Toxic Avenegrs kennt, weiß man wessen Geistes Kind der Macher dieses Filmes war und man merkt schnell, dass es sich hier um eine schlecht gemacht Kopie von Toxie handelt, wenn man von dem Make Up des ATOMIC REPORTER  ab sieht, was auch nur ein Klon von Dreamstar Freddy Krüger ist. Aber immer der Reihe nach.

Der junge Reporter Mike geht einer Story nach, bei der ans Tageslicht kommt, dass im örtlichen Kernkraftwerk mehrere Lecks am Start sind und giftgrüner Müll in Grund und Boden entweichen. Nach einem Besuch dort, teilt ihm der Firmenboss des Kraftwerks mit, dass das soweit alles beabsichtigt ist und schubst Mike in den Giftmüll nachdem dieser dem Boss mit teilt, dass er die Sache öffentlich machen will. Mit dem Denken, dass Mike tot ist, verlässt er den Raum wieder. In der Zwischenzeit erhebt sich Mike von den Toten, schwer entstellt und sinnt auf Rache.

Zugegebenermaßen habe ich mir von diesem seltenen Streifen etwas mehr erhofft und war etwas enttäuscht, nachdem ich schon gehofft hatte, etwas ähnliches wie den Toxic Avenger zu sehen. Vielleicht war der komödiale Anteil zur Zeit der Entstehung noch witzig, ist es aber heute nicht mehr. Diesbezüglich würde ich den Film eher in das Genre der Komödien einteilen anstatt einem "ernst" zu nehmenden Splattertrash. Was positiv zu vermerken wäre, sind die Effekte. Sie sehen nicht schlecht aus und funktionieren auch. Säurespucke, Strahlungsvebrennungen oder zwischendurch mal ein abgerissener Fuß und explodierte, alles da, was man schon woanders gesehen hat. 

Man könnte dem Film auch noch die schwarzhumorigen Dialoge zu Gute heißen, weil die sind zwar teilweise dämlich, aber bringen einen zum schmunzeln. Aber das war es auch alles schon was den Film aus macht. Meines Erachtens langweiliger Schmu mit ein paar netten Szenen und sonst nichts. Kein Wunder dass der Film bis heute noch nicht digital veröffentlicht wurde, da wäre jeder Cent anderweitig besser aufgehoben. 


 

Zuchthaus Hyänen


Originaltitel: Turning to Stone
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Eric Till

Inhalt:

Ein unschuldiges Mädchen wird von ihrem Freund reingelegt und endet mit einer siebenjährigen Haftstrafe wegen Drogendelikten. Jetzt muss sie die brutale Welt eines Bundesgefängnisses für Frauen überleben.

Review:

Ein Leben im Gefängnis mag für manche nicht immer so leicht sein. Man hat jeden Tag damit zu kämpfen, dass man von seiner Familie, seinen Freunden und vielen anderen Dingen weg ist, die das Leben erst erfüllt machen. Das andere ist, dass es Leute gibt die sind für den Knast gemacht, andere eben nicht. Die Hauptprotagonistin aus dem Film ZUCHTHAUS HYÄNEN gehört mit größter Sicherheit zur zweiten Gruppierung. 

Allison fährt ein, weil sie von ihrem Freund an der Grenzkontrolle mit Kokain im Stich gelassen wurde als sie aus Mexiko zurück kamen. Das Urteil hierzu war sehr hoch: 7 Jahre. Als sie ins Gefängnis gefahren wird, freundet sich die herzlichere Dunky mit Allison an und versucht ihr bei zu bringen, dass im Knast nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern man aufpassen muss, vor allem wenn es um schützende Dienstleistungen geht, denn: Nichts ist umsonst auf dieser Welt. So hat Alison anfänglich mit vielem zu kämpfen, bis sie sich halbwegs an den Alltag gewöhnt. 

Doch der Ärger lässt nicht lange auf sich warten und die Stallchefin muss sie vor Allisons erstem Übergriff einer Lesbe beschützen, was sie dann gleich ausnützt um von Allisons Vater, der sie regelrecht besucht, Dienstleistungen wie Drogentransporte zu verlangen. Alles natürlich im Rahmen des Schutzes. Es endet damit, dass sich Allison in die Schutzhaft verlegen lässt, weil sie die Stallchefin an die Schließer verrät. Sehr ironisch kommt dann die Aussage der Schließer, dass es Allisons Wahl war und sie nur mit "War es das?" antwortete. 

ZUCHTHAUS HYÄNEN ist nicht er klassische Women In Prison-Film wie man ihn womöglich erwartet, er ist eher ein Frauengefängnis-Drama wie es sich wahrscheinlich in vielen Knästen auf dem westlichen Kontinent abspielt: Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Drogenhandel und machtlose Wärter scheinen an der Tagesordnung zu sein. Was hier fehlt sind die obligatorischen WIP-Markenzeichen wie herrische bis sadistische Gefängnisleitungen, Lesbenexzesse, nackte Haut und haufenweise Duschszenen. Macht aber nichts, wenn man ohne große Erwartungen an den Film ran geht, kann er sogar gut unterhalten und Spaß machen. 

Bisher hat es noch kein Label geschafft oder für nötig erhalten, den Film auf DVD geschweige denn Bluray zu veröffentlichen, lediglich eine VHS macht hin und wieder mal die Runde durch die deutschen Auktionshäuser, das war es dann auch. Schade eigentlich, wie ich finde, denn schlecht ist der Film nicht, es fehlt halt als WIP-Fan der Exploitation-Anteil, ganz klar. 







 

Donnerstag, 13. April 2023

Vanessa


Originaltitel: Vanessa
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Hubert Frank

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Eltern wird Vanessa in einer Klosterschule erzogen. Als ein Verwandter aus dem fernen Osten sie als Alleinerbin einsetzt, macht sich die Frau auf den Weg, um ihr Erbe anzutreten. Dort angekommen findet sie schnell Gefallen an dem erotischen Zauber des Landes.

Review:

In der Erotik-Welle der 1970er kam bekanntlich vieles auf den Markt, insbesondere Europa kann mit vielen Vertretern des Genres glänzen, ob Deutschland, Spanien oder Italien. Aber auch die Japaner waren zu der Zeit fleißig am werkeln und die Videotheken wurden vermutlich überströmt damit. Einer der arbeitsameren Regisseure zu diesem Genre war der Tscheche Hubert Frank, der seine Anfänge mit Filmen namens DAS MÄDCHEN MIT DEM SEX-TEN SINN, dem HOCHZEITSNACHT-REPORT oder LILLI, DIE BRAUT DER KOMPANIE machte. Nach 13 eher komödialen Erotikfilmen und anderweitigen Abstechern erschien 1977 sein vierzehnter Film, der den Namen Vanessa trägt. 

Vanessa führt zu Beginn des Filmes ein Leben in einer Klosterschule, weil sie ihre Eltern früh verloren hat. Alsbald erfährt sie, dass ihr wohlhabender Onkel verstorben ist und sie ein großes Erbe antreten wird. Was, weiß sie innerhalb ihrer Heimat noch nicht und fliegt nach Hong Kong, wo ihr Onkel wohnhaft war. Angekommen wird ihr verkündet, dass sie Alleinerbin einer großen Bordellkette ist, zudem gehört noch ein größeres Anwesen in Form eines "Gartens" dazu, was ihr aber vom Helfer ihres Onkels streitig gemacht wird. 

Meiner Meinung nach, ist der Film einer von vielen zu dieser Zeit entstanden sind. Nichts neues, aber auch nichts altbackenes. Besonders hervor zu heben sind die Kamerafahrten durch die Innenstadt Hong Kongs, aber auch die ländlicheren Gebiete. Mal was neues anstatt immer nur das gleiche. Olivia Pascal hatte bei diesem Genrebeitrag ihren ersten Filmauftritt, auf den noch viele weitere folgten bis hin zu Serien wie DIE SCHWARZWALDKLINIK. 

VANESSA ist nicht dieser typische Exploitationfilm, wie ich es sonst so kenne, sondern eher ein Erotikfilm mit Drama-Elementen. Man ließ es sich aber dennoch nicht nehmen, Exploitation-Elemente an manchen Stellen einfließen zu lassen, was mich sehr angesprochen hat. ür eine einmalige Sichtung ging der Film in Ordnung, dennoch werde ich mir definitiv noch die japanische DVD in die Sammlung bei Zeiten stellen, wenn ich ihr habhaft geworden bin. Freunde der erotischen 70er Jahre-Kunst werden an diesem Filmchen mit Sicherheit ihre Freude dran haben, zumal der erotische Anteil hoch angelegt ist, aber zeitgleich nicht ins Extreme abgleitet.



 

Angriff der Dino Monster


Originaltitel: Attack of the Super Monsters
Herstellungsland: Japan, USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Kanji Ôtsuka, Tom Wyner

Inhalt:

Durch eine Katastrophe erwachen im Jahr 2000 Dinosaurier wieder zum Leben und beginnen mit der Zerstörung der Erde. Eigentlich sollten die Saurier längst ausgestorben sein, doch durch gewissen Umstände überlebten sie unterirdisch und mutierten zu Dino-Monstern. Der Oberschurke Lord Tyrannus bekommt die Dino-Monster unter seine Kontrolle und will mit ihrer Hilfe die Weltherrschaft erlangen. Eine Gruppe außergewöhnlicher Teenager (darunter cyborgähnliche Superwesen), die sogenannte "Gemini Force", stellt sich Tyrannus und den Dino-Monstern entgegen.

Review:

ATTACK OF THE SUPERMONSTERS ist mitnichten der suspekteste Film der mir die letzten Jahre unter gekommen ist, ein Film, bei dem man sich fragt, ob die Welt solche Filme wirklich braucht. Die Antwort dazu ist ein klares Jein! Ja, weil man ihn als Kaiju-Fan durchaus mal gesehen haben sollte, Nein, weil der Film wirklich der letzte Schrott ist, aber liebenswerter Schrott eben. Der Film ist ein Zusammenschnitt der ersten vier Folgen aus der japanischen Tokusatsu-Serie DINOSAUR WAR IZENBORG, einer Serie die aus einer Portion Realfilm und Zeichentrick bestand, in der es darum geht, dass die Dinosaurier unter der Führung von dem Tyrannosaurus Ururu die Menschheit auslöschen wollen und eine Spezialeinheit, genannt Gemini-Force(Die Zeichentrick-Kontrahenten), die gegen die Dinosaurier kämpft.

Wie man auf diese abstruse Idee gekommen ist, einen derartigen Film zu produzieren wissen wohl nur die Macher selber, dennoch hat der Film einen gewissen Unterhaltungswert, wenn mit wenigen Erwartungen ran geht und keinen traditionellen Kaijufilm erwartet. Die Mischung macht es halt und dass ein Kaijufilm mit Sequenzen aus der Starblazer-Ära der 1970er zusammen gewürfelt wurden, machen das Endprodukt irgendwie interessant. 

Im Off ertönt den ganzen Film über ein Erzähler, der die aktuellen Geschehnisse kommentiert und zusätzlich in drastischer Weise beschreibt, was jetzt passiert. Des weiteren haben die Dinosaurier inzwischen gelernt zu reden, was urkomisch rüber kommt und man den Film schlussendlich nicht mehr ernst nehmen kann, vor allem wenn die Dinos in gröhlendes Gelächter ausbrechen. Frei nach Superman haben sie zudem noch eine Technologie entwickelt, Laserstrahlen aus ihren Augen zu schießen, um damit die Tierwelt für sich gefügig zu machen, um die Menschen anzugreifen. Was für ein herrlicher Schwachsinn eben. 

Der einzige Nachteil an dem Film ist die Laufzeit von 85 Minuten, eine gute halbe Stunde hätte da vollkommen gereicht, alles andere macht den Film zu lang. Und er ist zu lang, denn als der erste Dinosaurier ins Ausbefördert wurde kommt schon der nächste, der zum Angriff über geht und so geht das den ganzen Film über. Auf Youtube kann man sich ein Bild dazu machen, dort ist er in seiner ganzen Länge zu sehen, wobei schon die ersten 10 Minuten reichen um sich einen Überblick zu verschaffen, was einen erwartet. Zudem wurde der Film sogar in Deutschland auf VHS & DVD veröffentlicht, wer sich auch immer sowas in die Sammlung stellt. 


 

Ein toter Taucher nimmt kein Gold


Originaltitel: Ein toter Taucher nimmt kein Gold
Herstellungsland: West-Deutschland, Südafrika
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Harald Reinl

Inhalt:

Drei junge Deutsche besitzen einen Plan, in dem die Stelle aufgezeichnet ist, an der vor Jahrhunderten ein mit mehreren Kisten Gold beladenes spanisches Segelschiff untergegangen sein soll. Der Schatz soll einen Wert von 4,5 Milliarden DM haben. So begeben sich die drei in die Karibik, um mit Unterstützung eines Tauchlehrers und dessen Partnerin, den Goldschatz zu bergen. Zwischen den Anwesenden herrschen bald Spannungen. Der Tauchlehrer und seine Freundin wollen zudem den Schatz für sich allein, und im Meer sind gefährliche Haie und ein Riesenkrake...

Review:

Was für ein brachialer Film! Als Vorlage dazu, diente der Roman von Heinz G. Konsalik, den ich schon kannte, weil ich ein großer, kleiner Verehrer von Konsaliks Werken bin und mich umso mehr darauf gefreut habe, in den Genuss einer Verfilmung einer seiner Romane zu kommen. Sollten mir an dieser Stelle noch mehr Verfilmungen habhaft werden, werden in bäldiger Kürze Filmkritiken dazu kommen, das nur mal am Rande. 

Entstanden ist der Film unter der Regie von Harald Reinl der auch mit einer beachtlichen Filmographie aufwarten kann. Sowohl als auch konnte man zudem einen alten Bekannten als Produzent an Board hole, niemand geringeres als Wolf C. Hartwig, an dem ich inzwischen einen Narren gefressen habe, weil mir seine Produktionen sehr gut gefallen. Der Film wurde damals auf englisch gedreht, weil man internationale Erfolge verbuchen wollte und ihn unter dem Titel DEADLY JAWS vermarktete, obwohl er  nichts mit blutrünstigen Haien zu tun hatte. 

Das Drehbuch war lediglich schnell zusammen geschustert: Eine fünfköpfige Truppe aus Taucheranfängern und einem erfahrenen Taucher samt Damenschaften wollen einen Schatz bergen, den sie auch im Laufe des Filmes finden. Das es natürlich nicht gänzlich ohne Probleme von dannen geht, sollte im voraus schon klar sein. Zu den Gegnern zählen eine Riesenkrake, Haie und natürlich ein paar anderweitige Gauner, die scharf auf die 4,5 Milliarden in Form von Goldmünzen und Edelsteinen sind. Und wie heisst es doch so schön? Der größte Feind sitzt immer in den eigenen Reihen, denn der "Tauchlehrer" und Zur-Verfügung-Steller des Bootes ist selber scharf auf den gesamten Schatz, der geborgen werden sollte.

Zu den positiven Aspekten des Filmes zählen die Darsteller und ihre Begabungen schauzuspielern. Das Hautaugenmerk dürfte auf die in Südafrika geborene Sandra Prinsloo liegen, die wohl jeden der Teilnehmer mit ihren Augen in den Bann gezogen haben dürfte und manchem aus DIE GÖTTER MÜSSEN VERRÜCKT SEIN, bei dem sie ein paar Jahre später mit gewirkt hat, in Erinnerung geblieben sein dürfte. 

Wer sich dafür interessiert, woher die Geschichte zu INTO THE BLUE Mit Jessica Alba und Paul Walker herstammt, sollte hier ein Auge drauf werfen. EIN TOTER TAUCHER NIMMT KEIN GOLD ist ein sehr sehenswerter westdeutscher Meeres-Exploitationfilm, der mit 95 Minuten schnell vorbei ist und dank mancher Dialoge sehr unterhaltsam ist und den Zuschauer mit ein paar Schmunzlern zurück lässt. Ein Film der mehr Beachtung verdient hätte, allein schon wegen den wundervollen Unterwasseraufnahmen, die er zu bieten hat.





 

Mittwoch, 12. April 2023

Die Nonne von Monza


Originaltitel: La Monaca di Monza
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Eriprando Visconti

Inhalt:

Nach Original-Prozeßakten des Vatikans: Im Namen Gottes spricht das Erzbischöfliche Tribunal in Mailand am 17. Oktober 1608 "Die Nonne von Monza" schuldig. Ihre Vergehen: Bruch des Keuschheitsgelübdes sowie Nichtanzeige von Vergewaltigung und Mord im Kloster Santa Margherita. Das Geständnis der Schwester Virginia: "Mir war, als zöge mich ein Dämon in die Sünde!" Sie lebte als Nonne und liebte als Frau. Ihr Vertrauen war Leichtsinn - ihr Verlangen war Sünde - ihr Verbrechen war Liebe. Das Tribunal spricht das Urteil über den Sittenskandal im Kloster. Im Namen Gottes wird Virginia de Leyva zu lebenslänglicher Haft in einer zugemauerten Zelle verurteilt. Das ist die grausame Strafe für eine Frau, die nichts wollte als etwas Liebe...

Review:

Im Allgemeinen bedeutete dieses Urteil den Tod. Es glich daher einem Wunder, das Virginia de Leyva nach zehn Jahren noch am Leben war. Auf Betreiben hoher kirchlicher Kreise wurde sie daraufhin nach dreizehn Jahren begnadigt. So geschehen im Jahre 1608 zu Mailand. Authentisch fest gehalten in den Akten des Vatikans. 

Das waren die Schlussworte des Filmes DIE NONNE VON MONZA, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Film ist ein recht zeitiger Vertreter eines, in den kommenden Jahren sich veränderten Genres, den man als Cassock-Movie, aber eher als Nunsploitationfilm kennt. Zu der Zeit der Entstehung dieses Filmes hat der Vatikan seinen Einfluss dezent verloren und man wagte sich, Filme zu produzieren, die gewagteres vorzuweisen hatten als wie man es sonst kennt. Obwohl Italien in puncto Filme schon immer recht offen war und sich wenig darum scherte, was man denken könnte. 

Der Film ist eine Mischung aus Drama und Historienfilm und wird Freunde nackter Tatsachen, wie es bei diesem Genre üblich ist enttäuschen, weil sich Regisseur Eriprando Visconti hier ordentlich zurück gehalten hat und die Libido in eine unsichtbaren Keuschheitsgürtel gesteckt hat. Der Film zeigt eher auf wie das Leben in einem Kloster so ist, frei von den Freuden des Lebens gilt es, ein Leben in Keuschheit, Armut und Gottesglaube zu führen. Dass dieses Leben nicht jedermanns Sache ist, kann man sich denken, so zog es auch die Hauptprotagonistin vor, zwischendurch etwas abseits des klösterlichen Daseins ihre Leben zu fristen, was zum Schluss hart bestraft wurde. 

Ein weiteres auffälliges Merkmal des Filmes ist die Spärlichkeit der Folterszenen, wie man sie in anderweitigen Vertretern schon kennt. Es wird mal eine Daumenschraube angehoben oder eine Dornenkrone um den nackten Oberkörper geschnürt, aber mehr auch nicht und das alles ohne in explizite Gewaltdarstellung zu versinken. Vielleicht war das vom Regisseur auch so gewollt und der Hintergrund war einfach ein Historiendrama ohne in irgendwelche Gebiete abzudriften, in die man nicht wollte, was so auch gut funktioniert. 



 

Die Nackte und der Satan


Originaltitel: Die Nackte und der Satan
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Victor Trivas

Inhalt:

Professor Dr. Abel ist das Unmögliche gelungen. Er hat es geschafft, den abgetrennten Kopf eines Hundes für 4 Monate am Leben zu erhalten. Als der Prof. verstirbt, sieht sein ehemaliger Assistent Dr. Brandt darin die Chance, auch den Kopf von Abel am Leben zu erhalten. Doch das ist ihm nicht genug. Nur wenige Zeit später setzt er den Kopf der deformierten Schwester Irene, auf den Körper der schönen Stripperin Stella. Wie lange wird er diesen Wahnsinn noch fortsetzen?...

Review:

Deutschland im Jahre 1959. Der Krieg war knapp 15 Jahre vorbei und Deutschland im Wiederaufbau auf allen Ebenen. Dazu gehört auch die Filmindustrie, die in Ost und West unterteilt war. Und was für den Westen diesbezüglich sehr problematisch war, ist die Tatsache dass der größte Teil der Filminfrastruktur des Landes, die legendären UFA-Studios, in Ostdeutschland lag. Nichtsdestotrotz hat sich die westdeutsche Filmindustrie in den 1950ern langsam, aber stetig erholt und konnte mit so manchem Film aufwarten den man hierzulande als Heimatfilm verstand. Nur um nichts i eine falsche Richtung zu lenken, es gab Ausnahmen, die alles andere als Heimatfilme waren und ein sehr ´expressionistisches´ Beispiel ist DIE NACKTE UND DER SATAN. 

Produziert wurde der Film von der deutschen Trashfilmlegende Wolfgang C. Hartwig, der zu dieser Zeit noch eine sehr kleine Filmographie vorweisen konnte und vermutlich noch nicht wusste, dass sie in den kommenden Jahren noch viel größer werden würde. Einen großen Einfluss zu seiner siebten Produktion war das amerikanische Horrorkino, insbesondere die Thematik des verrückten Wissenschaftlers. Frankenstein lässt grüßen. Für die Rolle des verrückten Wissenschaftlers Dr. Ood konnte man Horst Frank an Land ziehen, der seine Rolle ausgezeichnet beherrscht und man sie ihm sofort ab nimmt. Ich gestatte mir zudem die Bemerkung, dass auch wohl seine markanten Gesichtszüge einen Teil dazu beigetragen haben in die Rolle eines Wahnsinnigen zu schlüpfen. Weitere zu bezeichnenden Darsteller wären das 1950er Sexsymbol Christiane Maybach und die erst 20-jährige Stuttgarterin Karin Kernke, die hier ihren ersten Auftritt hatte. 

Stellenweise hat der Film bizarre Szenen und das waren mit Verlaub die, in denen der abgetrennte Kopf spricht, der mit Schläuchen am Leben erhalten wird. Die Klänge die bei den Szenen im Hintergrund laufen tun natürlich ihr übriges um die Bizarrheit zu untermauern. Wenn ich denke, dass das ein Film aus einem längst vergangenen Jahrzehnt ist, stellt sich mir die Frage, wie er wohl damals bei den Leuten angekommen ist. Die meisten werden sicherlich wegen dem irreführenden Titel in die deutschen Kinos geströmt sein, denn weder ein nackter Leib och einen Satan wird man hier zu Gesicht bekommen. Vielleicht war es aber auch die Storyline zu dem Film, die ich sogar sehr reizend finde und ich bisher nur aus MARS ATTACKS kannte. Ob DIE NACKTE UND DER SATAN hier wohl Pate stand?

Lange Rede, kurzer Sinn: DIE NACKTE UND DER SATAN ist ein exzellentes Stück deutscher Eurohorror-Geschichte und hat mich sehr beeindruckt. Dass der Film in schwarzweiß gedreht worden ist, stört mich recht wenig, sondern gibt dem Film eine gruselige Atmosphäre die ich nicht missen wollen würde. Und wenn man bedenkt was es heutzutage auf dem deutschen Filmmarkt so gibt, dann halte ich mich doch lieber nach wie vor an deutsche Film die vor der Jahrtausendwende erschienen sind, da macht man definitiv nichts kaputt, am wenigsten seine Zeit. 


 

Dienstag, 11. April 2023

Blood Beach - Horror am Strand


Originaltitel: Blood Beach
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Jeffrey Bloom

Inhalt:

In Höhlen unter einem amerikanischen Strandgebiet hat sich eine Riesenkrake eingenistet und fischt jetzt mittels Tentakeln von unten nach sich ahnungslos sonnenden Ausflüglern, bis ein besonders mutiger und ihnen zum Allheilmittel Dynamit greift.

Review:

Als was kann man BLOOD BEACH bezeichnen? Als Treibsand-Horror oder doch eher Tierhorror? Tierhorror klingt bei diesem 1980er B-Movie etwas zu fehl am Platz, auch wenn der Übeltäter ein unter dem Sand lebender Oktopus ist, den man im gesamten Film über gerade mal höchstens eine Minute zu sehen bekommt und selbst das nicht mal komplett. Belassen wir es dabei, dass es sich um einen Treibsandhorrorfilm handelt, der auch etwas vom Kuchen des weißen Hais ab haben wollte.

Jeffrey Bloom, der Mann hinter der dem Film ersann sich, das es am Strand von Santa Monica zu verschiedenen Vermisstenfällen kommt. Leider bleiben alle Fälle soweit spurlos und die Polizei rätselt und macht alles dafür um die Fälle aufzuklären. Jedoch erfolglos. Erst im Laufe des Filmes fühlt man dem ganzen Strand auf den Zahn und stellt fest, dass es sich um einen riesigen Oktopus handelt, der im Normalfall schon längst ausgestorben sein müsste. 

Vielerorts kommt der Film schlecht weg, was nicht weiter verwundert, weil man sich durch eine Ewigkeit "quälen" muss, bis man das Urvieh überhaupt erst zu sehen bekommt. In der Zeit bis dahin gibt es viel Gerede, Vermisstenfälle, Sandkuhlen die sich trichterförmig nach unten bewegen und ein gähnende Leere, bis zum nächsten Vermisstenfall. Was mich nicht gestört hat, war der dezente Unterhaltungsfaktor. Ich kann mich nicht den Leuten anschließen, die den Film verteufeln, was gefehlt hat, war einfach mehr Monsteraction, das ist alles. Andernfalls muss man sich mit dem 80er Jahre-Charme und den zynischen Kommentaren von Sergeant Royko begnügen, den der Film zu bieten hat.

Groß bewerben kann und will ich den Film nicht, weil er viele Zuschauer enttäuschen würden, wenn sie nur das Wort "Riesenkrake" lesen würden. Selbst ich hab mir mehr davon erhofft, aber bin auch nicht enttäuscht darüber, dass der Film so leer gewesen ist. Was ich den Machern aber hoch anrechnen muss, ist der legendäre Soundtrack den man ständig im Hintergrund hört. Gibt dem Film die nötige Bedrohung, wenn die Bestie wieder zuschlägt und hört sich zudem noch saugeil an. Alles in allem ist BLOOD BEACH nicht nur Horror am Strand, sondern auch für des manchen Zeit und Nerven.