Mittwoch, 6. Dezember 2023

Die Satansweiber von Tittfield


Originaltitel: Faster, Pussycat! Kill! Kill!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Drei Stripperinnen, die ein junges Mädchen als Geisel genommen haben, treffen auf einen verkrüppelten alten Mann, der mit seinen zwei Söhnen in der Wüste lebt. Als sie erfahren, dass er eine Summe Geld versteckt hat, beginnen die Frauen, ihn in eine Intrige zu verwickeln.

Review:

Nach Sichtung dieses Filmes ist mir klar, woher die der Einfluss auf den 2009 erschienen Neo-Exploitationfilm BITCH SLAP stammt. DIE SATANSWEIBER VON TITTFIELD dienten als nahezu exakte Vorlage zu dem Streifen und könnte als die Ur-Version durchgehen, die jedem Exploitationfan Spaß macht. Der Film ist eine Fortsetzung des Meyer-Films MOTORPSYCHO, bei dem die Geschlechterrollen nur getauscht werden und hier drei knallharte Frauen den Ton angeben und es sich nicht leugnen lässt, das sie ihre Arbeit bestens verrichten. Aus Gründen der niedrigen kosten von 45.000 Dollar wurde der Film in schwarzweiß gedreht, büßt aber nichts von seiner Originalität ein. Interessant ist die Aussage der feministischen Filmkritikerin B. Ruby Rich, die den Film in den 1970ern als frauenfeindlich darstellte, ihn aber in den 1990ern feierlich lobte. 

Das größte Plus in dieser Produktion machte wohl Tura Satana, die bisher in der Filmwelt eher unbekannt war und hier einen kleinen Durchbruch in ihrem Bekanntheitsgrad erlangte, sie ist es auch, die den Film aufgrund ihres Daseins lebhaft macht und einige spektakuläre Szenen aufzuweisen hat, die dem Film den nötigen Kick geben, weiterhin gebührt Lori Williams ein großes Lob, die mit ihrer großen Klappe, dem Film einen frechen Touch verleiht. Viele betrachten den Film als einen Höhepunkt in der Karriere Meyers, was man durchaus so unterschreiben kann, weil er damit einen Kultfilm des Exploitationgenres geschaffen hat, wie es zu der Zeit nur wenige gab. 

Die Geschichte um drei Stripperinnen, die man eher als Rowdys bezeichnen könnte und in der Wüste auf einen alten Krüppel samt seinen Söhnen inklusive Geisel treffen scheint erstmal nichts besonderes, jedoch bringen sie in Erfahrung, das in der Gegend eine Menge Geld versteckt sein muss, weswegen man versucht Intrigen zu schaffen, die jedoch nicht ganz gelingen wollen. Mich persönlich hat die Familie um den alten Krüppel eher an die Texas Chainsaw Massacre-Familie erinnert, weil mit dem größten und stärksten Sohn was nicht zu stimmen scheint und sein Bruder als der normalste durch gehen kann. 

Im Verlauf des Filmes bildet sich bei jedem der Beteiligten eine Ein-Mann/Frau-Gruppierung, bei dem alle anfangen verrückt zu werden und anfangen, gegeneinander zu kämpfen. Es ist eine sehr schnelle Geschichte voller Ereignisse, die schwer zusammen zu fassen ist und in der staubigen Wüste Amerikas spielt, die Russ Meyer so am Herzen liegt. Es ist ein Film, der angesichts des hektischen, manchmal sogar übertriebenen Tempos nie müde wird. Zusammenfassend ein wahres Meisterwerk, das eine ganze Reihe von Kuriositäten mit sich bringt, die den Streifen noch legendärer und kultiger machen. Wer ihn also noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nach holen, denn auch ich habe das ganze viel zu lange aufgeschoben und bereue es es inzwischen, nicht schon vor über zehn Jahren damit angefangen zu haben, mich mit den Russ Meyer-Filmen zu beschäftigen, obwohl das schon seit damals mein Plan war, aber wie es manchmal ist. 




 

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