Freitag, 30. August 2024

Der Teufel tanzt weiter

 


Originaltitel: Night of the Demon
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: James C. Wasson

Inhalt: 

In den unheimlichen Wäldern von Sharon Wood sucht Professor Nudge mit seinen Studenten nach einem sagenhaften, grauenhaften Fabelwesen. Bald beginnt eine Reihe von furchtbaren Ereignissen voller Angst und Terror. Es scheint, dass niemand lebend aus den Fängen des Sharon Wood entkommen kann, denn der blutige Terror kennt keine Grenzen.

Review:

Wenn ein Film runter vom Index genommen wird, der zuvor auch noch in Deutschland beschlagnahmt wurde, ist das immer ein gutes Zeichen, das in der aktuellen Bundesprüfstelle nicht mehr geistig umnachtete Sittenwächter sitzen, sondern Leute die mit der Zeit zu gehen scheinen. Bis auf winzige unverständliche Ausnahmen natürlich, über die ich noch immer den Kopf schütteln kann. DER TEUFEL TANZT WEITER trat 1980 in Erscheinung und wurde auch in Deutschland von Westside Video auf VHS veröffentlicht. Wann genau ist mir unbekannt. 1988 erfolgte die Indizierung, 1989 kam die Beschlagnahme. Nach Ablauf von 23 Jahren erfolgte im Jahre 2012 die Neuprüfung, die erfolglos verlief und der Film weiterhin im Giftschrank blieb. Selbiges widerfuhr dem Film auch in Großbritannien, was ihn auf die Liste der sogenannten "Video Nasties" setzte. 

Aus heutiger Sicht wirkt das ganze Verfahren lächerlich, weil der Film an sich mehr Horrortrash als das personifizierte Böse ist, vor dem die Jugend geschützt werden muss. Die Story behandelt einen Professor für Anhropologie, der sich mit seinen Studenten in ein wäldliches Gebiet begibt, um mehreren statt gefundenen Morden nach zu gehen. Es wird gemunkelt, das hinter den Morden ein Bigfoot stecken soll, was das ganze Unterfangen umso spannender macht. Als Zuschauer muss man nicht lange warten, um hinter das Geheimnis zu kommen und es stellt sich heraus, das es tatsächlich ein Wesen ist, was dem Bigfoot sehr ähnlich ist. 

Ich bin wirklich froh, das sich hier in Deutschland jemand die Arbeit gemacht hat, den Film frei zu boxen, weil er ein wahres Trashfeuerwerk vom feinsten ist und der Welt nicht vorenthalten werden sollte. Technisch gesehen vielleicht der reinste Schmu, weil er so gestaltet ist, das die ganzen Geschichten, die die Truppe zu hören bekommt, bildlich nach erzählt wird und sie erst gegen Ende hin die persönliche Bekanntschaft mit dem Bigfoot machen, aber genau das und wie es umgesetzt wurde machen einen großen Spaß. Falls man den Film bisher nicht kennt, sollte man sich keine Hoffnungen machen, das einen ein hyperkrasses Schlachtwerk erwartet, aber es gibt dennoch genug Blut, auch Gedärme und eine fast schon irrwitzige Vergewaltigung zwischen dem Bigfoot und dem Mädchen zu sehen, die ebenfalls Teil der Handlung ist. 

Gespickt wird das ganze mit schrillen, pfiffigen Synthesizer-Tönen, die auf meine Wahrnehmung schrill gewirkt haben, aber bestens zum Film passen. Der Bigfoot selber sieht nicht wirklich aus wie ein Bigfoot und scheint irgendwo mitten im Wald ein Fitnessstudio stehen zu haben. An dieser stelle muss man noch auf die deutsche Synchronisation eingehen, die zum ´davon laufen´ ist! Ich hab schon viele schlechte Synchro gehört und die hier gehört definitiv dazu, aber kann man noch unter dem Slogan "So Scheiße, das es wieder geil ist!" stehen lassen und man wird seine Freude an diesem Schundwerk haben. 

Ursprünglich war geplant, dass das Ende damit endet, das die Studenten mit einem Hubschrauber seitens der Polizei gerettet werden. Der Verleih sah das aber anders, weil er Angst hatte, das sich der Film diesbezüglich schlechter vermarkten ließe, weshalb man sich für das Ende entschieden hat, das alle Studenten von dem Bigfoot gekillt werden. Mit sehr aufschlussreichen Szenen bekommt man das auch geboten was meines Erachtens auch das bessere Ende ist. Alles in allem eine Top-Trashperle aus den 80ern, die es hoffentlich demnächst in die deutschen Kaufhäuser schafft, da sie viel zu schade wäre, wenn sie in Vergessenheit geraten würde! 


Donnerstag, 29. August 2024

Taro! Tokyo Demon War


Originaltitel: Taro! Tokyo makai taisen
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Teruyoshi Ishii

Inhalt:

Basierend auf dem japanischen Volksmärchen Momotaro schildert es die Aktivitäten von Schülern der Mittelstufe, die mit der Verschwörung einer neuen religiösen Bewegung konfrontiert werden.

Review:

Im Rahmen meiner Suche nach Tokusatsu-Filmen, die man rezensieren kann bin ich auf den unbekannten Film TARO! TOKYO DEMON WAR aus dem Jahre 1991 gestoßen. Fündig wurde ich auf Youtube, wo er inklusive englischer Untertitel zur Verfügung steht, falls sich einer für den Film interessieren sollte. Die Geschichte beruht auf einer japanischen Sage, bei der es um einen jungen Kerl namens Momotarō geht, der die Welt vor dem Bösen als auch vor diversen Ungeheuern rettet oder gegen sie kämpft. Hört sich fast schon wie das Grimm´sche Märchen "Von einem der auszog das Fürchten zu lernen" an, nur mit dem Unterschied, das Momotarō aus einem Pfirsich schlüpft und von den Eheleuten, die den Pfirsich finden, groß gezogen wird. 

Bei meinen Recherchen wird der Film als Horror-Fantasyfilm bezeichnet. Meines Erachtens würde ich das Horror weg lassen und eher auf einen Jugend-Fantasyfilm tippen, der mit etwas Abenteuer und Mystery garniert ist. Die Story erzählt die Geschichte eines Jungen namens Taro, der bei einer Idol-Show vorspricht. Er selber zweifelt an sich, aber eine Art Sekte will ihm unter die Arme greifen und bietet ihm die Chance auf einen Plattenvertrag. Beim Grundtakt den er ihrerseits hört, verfällt er in eine Art Trance und redet in einer unbekannten Sprache. Nach und nach stellt sich heraus, das eine Verschwörung im Gange ist, bei der um eine uralte Rasse zum Vorschein kommt, gegen die Momotarō am Ende kämpfen muss, um die Welt zu retten. 

Nun, so genial wie das Filmposter ist, so mager ist der Film um ehrlich zu sein. Man muss sich über eine Stunde durch den Film kämpfen, bis es zum Finale mit dem Monster kommt. Davor geschieht erst mal nicht viel. Die einzige Ausnahme ist eventuell die Szene mit diesen kleinen Minischweinchen ie aber sehr kurz gehalten ist. Der große Showdown folgt gegen Ende, als sich Momotarō mit der Kreatur messen muss, die wie eine Spargelversion des Wishmasters aus sieht. Der Film scheint eher gemacht worden zu sein, um ein jüngeres Publikum anzusprechen, was auch in Ordnung war, wenn man mit diesem Wissen an den Film ran geht. 

Veröffentlicht wurde der nur in Japan auf VHS, wie ich heraus finden konnte. Netterweise wurde der Anzug des Monsters von Shinichi Wakasa, der bei mehreren GODZILLA-Filmen der Millenium-Reihe für die Spezialeffekte verantwortlich war. Die Gesamthöhe des Anzugs betrug 3 Meter und sah optisch nicht schlecht aus, wie schon angemerkt, sehr Wishmaster-ähnlich, aber leider viel zu kurz im Film zu sehen. Da hätte gerne mehr gehen können. Alles in allem war mir der Film eine Sichtung wert, weil es ein sehr unbekanntes Stück japanischen Zelluloids ist und Tokusatsu-Fans gerne mal einen Blick riskieren können. Nur der englische Filmtitel ist sehr trügerisch, denn eine satte Dämonenaction sucht man hier vergebens. 


 

Dienstag, 27. August 2024

The Gruesome Gore Collection


Originaltitel: The Gruesome Gore Collection
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: Unbekannt
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Shockumentary über Verkehrsunfälle, Autopsien und mehr

Review:

Auf meiner Tour durch meine Shockumentary-Sammlung bin ich heute auf ein extrem prachtvolles Stück gestoßen, was mir seit langer, langer Zeit den Atem geraubt und den Verstand durchgewirbelt hat. Diese aussage sollte man nicht so verstehen, dass es der Inhalt ist, der mich euphorisch stimmt, in diesem Fall ist es eher das Gesamtprodukt. Von wem diese Shockumentarys genau produziert wurde, ist mir gänzlich unbekannt, bis auf den Namen derer, die hinter der Veröffentlichung stecken: Dead Planet Entertainment. Der Name verspricht sehr vieles und mit gutem Gewissen kann ich behaupten, das dieses Versprechen auch eingehalten wurde. 

Ich tendiere darauf, das es sich bei THE GRUESOME GORE COLLECTION zwar um ein Mixtape handelt, wie es Hardcore-Insider in diesem ungewöhnlichen Kulturkreis sicher bestens kennen, jedoch wäre es das erste Mixtape, was meine Sinne berührt und mich in eine komplett andere Welt verschlungen hat. Der Film beginnt mit Aufnahmen eines schweren Unfalls, bei dem das Opfer im wahrsten Sinne des Wortes zerrissen wurde. Bei der zweiten Aufnahme kommt ein sehr spezielles religiöses Thema zum Einsatz, für das ich mich schon seit Längerem interessiere: Die tibetanische Himmelsbestattung. Eine Bestattungsform, bei der die Toten im wahrsten Sinne des Wortes den Geiern zum Fraß vor geworfen werden. Der buddhistische Glaube besagt diesbezüglich, das die Geier die Toten ins Bardo tragen, einen Zustand zwischen dem Tod und der Wiedergeburt. Eine sehr schön als auch seltene Art der Bestattung im östlichen Teil der Welt.

Zu den restlichen Aufnahmen gehören weiterhin schwere Verkehrsunfälle, bei denen die Verstorbenen schwer zugerichtet sind. Auch ein paar operative Aufnahmen haben es mit rein geschafft, hauptsächlich welche, bei denen der Fuß operiert werden muss, Schienen zum Einsatz kommen, die mittels Bohrmaschine und Schrauben den Fuß zusammen halten, eine Autopsie-Aufnahme, bei der ich mich frage, was dafür verantwortlich ist, das von dem Verstorbenen das Gesicht so aufgequollen ist. Bekanntlich heißt es, dass das Beste immer zum Schluss kommt. Hier kann man sagen, dass das schockierendste zum Schluss kommt und dem Zuschauer, wenn in diesem Metier unerprobt ist, die Faust richtig ins Gesicht schlägt. Die Aufnahme zeigt die Autopsie eines Neugeborenen, dessen Oberkörper schon komplett aufgeschnitten ist und in den Eingeweiden etwas gesucht wird. Sehr hart anzusehen und nicht ohne nachträglicher Wirkung auf die Mentalität. Komplett alle zu sehenden aufnahmen entstanden im asiatischen Raum, oftmals deute ich die Herkunft auf Thailand, da manche Polizisten thailändische Schriften auf ihren Uniformen tragen und andererseits auch Indien, weil bei einem Unfallhelfer ein tätowiertes Hakenkreuz auf dem Arm zu sehen ist, was allgemein als Zeichen für Glück in der Gegend bekannt ist.

Während der Sichtung ertappte ich mich oft dabei, wie ich Vergleiche mit der Shockumentary FACES OF GORE anstellte, da mir viele Aufnahmen in der Art und Weise, was für welche es sind, bekannt vor kamen. Was hier jedoch fehlt ist der sarkastisch-komödiale Off-Kommentar eines Sprechers, der seinen ´Blödsinn´ zum besten gibt. Der oder die Macher hinter diesem Film haben sich dazu entschieden einen wunderschönen Spundtrack einzubauen, der auf melancholische Klaviermusik basiert und dezente Ambient-Töne mit bringt, um das Geschehen ´abzumildern´, und dafür verdienen die Macher meinen höchsten Respekt, weil es den Film ruhiger und sanfter macht und einen gewissen Respekt an die Toten zollt, die hier zu sehen sind. Aufgrund der Schönheit und Wahl der Musik habe ich sie aus dem Video extrahiert und auf Youtube hoch geladen, denn so eine akustische Schönheit sollte nicht irgendwo im Untergrund versauern. 

Mein Fazit: Shockumentary ist nicht gleich Shockumentary und Mixtape ist nicht gleich Mixtape. In den meisten Fällen sind Mixtapes nur dazu gedacht, möglichst viele schockierende Video in schnellen Abständen zu präsentieren, um den Zuschauer möglichst bei Laune zu halten oder zu flashen. Hier bewegt sich die Kamera langsam, aber auch nah an das Geschehen ran, ohne das es zu einer Reizüberflutung kommt, die man nicht so schnell verarbeiten kann. Unabhängig von den Aufnahmen gebührt den Machern der Musik ein großes Lob, weil sie mich sehr angesprochen hat und ich allgemein auf melancholische Musik stehe und mir der Soundtrack zu diesem Film sehr gut gefallen und ein großes Vergnügen bereitet hat. 

Soundtrack auf Youtube:


Ausschnitte aus dem Film: 









Des Töchterleins Leid


Originaltitel: Des Töchterleins Leid
Herstellungsland: Schweiz, Frankreich
Erscheinungsjahr: 2023/2024
Regie: Juval Marlon

Inhalt: 

Es war der letzte Wunsch der Mutter, dass Vater und Tochter ihre Differenzen begraben und wieder miteinander auskommen. Ein gemeinsames Wochenende im Ferienhaus der Familie soll die beiden wieder zusammenbringen. Wenn plötzlich ein Reisender auftaucht, ändert sich die Dynamik der Gruppe.

Review:

Juval Marlon´s Schaffen verfolge ich schon seit längerer Zeit. Um genau zu sein seit 2015, als ich damals die VHS-Veröffentlichung von TORTURE FETISH in den Händen hielt, aber damals keinen VHS-Recorder zur Hand hatte, um die VHS abzuspielen. Via Toxic Filth war es mir irgendwann dann doch möglich endlich in den Genuss von TORTURE FETISH zu kommen. Bis 2018 war es dann recht still um den Schweizer Newcomer, bis in diesem Jahr TORTURE FETISH 2 erschien. Das Jahr darauf wurde die Untergrund-Szene mit dem kontroversen Film STURMGEWEHR belohnt, der es hierzulande sogar geschafft hat, beschlagnahmt zu werden. Dann wurde es wieder 3 Jahre still um Juval, bis es dann jährliche Produktionen gab, die bis heute anhalten. 

Sein neuester Streich, der 2023 produziert wurde trägt den Namen DES TÖCHTERLEINS LEID und man kann sich in etwa vorstellen, um was es thematisch gehen könnte. Eine Tochter, der mit Sicherheit nichts gutes widerfährt und exakt das trifft hier auch zu. Inhaltlich erzählt uns der Film die Geschichte von einem Vater (Gespielt von Jörg Wischnauski) und seiner Tochter(Violetta Sangue), deren Verhältnis zueinander nicht gerade das einfachste war und ist. Der letzte Wunsch der Verstorbenen Frau/Mutter war, das die beiden wieder zueinander finden und ihr Verhältnis zueinander aufbauen und man alte Geschichten hinter sich lässt. Es wäre an dieser Stelle interessant zu wissen gewesen, wie es zu diesem "Bruch" zwischen Vater und Tochter kam. So weiß man nur, das der Vater eher freigeistig unterwegs war und wohl nicht bereit dafür gewesen schien, eine Tochter groß zu ziehen. 

Sie verabreden sich auf ein Wochenende, was in einer ländlichen Gegend in einem Ferienhaus statt finden soll und erhoffen sich dadurch, ihre Streitigkeiten nieder zu legen, was nur bedingt funktioniert. Grund hierfür ist, das sich der Vater im Vorfeld über seine Tochter informiert und heraus gefunden hat, das sie beruflich dem horizontalen Gewerbe nach geht. Nichts was man als Vater gerne über seine Tochter erfahren will, aber so ist es nun mal. Während ihres Wochenendtrips kommt es immer mal wieder zu kleinen Streitigkeiten, woraufhin sich die Tochter in den Wald zurück zieht, um runter zu kommen und auf einen Fremden (Gespielt von Günther Brandl) trifft, der sich scheint´s verlaufen hat. Nach langem betteln, bekommt er die Chance mit ins Ferienhaus zu kommen, was damit endet, das alle drei sich abends etwas betrinken und Spaß haben. So ´gezwungen´ harmonisch wie es ist, endet das Wochenende in einer dramatischen Wandlung, aus der nur zwei lebend heraus spazieren. 

Hier geht es dieses mal nicht so drastisch zu, wie man es aus anderen Filmen von Juval kennt. Ich würde den Film eher als ein Drama bezeichnen, der ab dreiviertel des Filmes mit gut portioniertem Horror aufwartet und ein kontroverses Thema aufgreift, was in der Gesellschaft zwar streng tabuisiert wird, es aber immer wieder mal die Realität ist, bei der die Dunkelziffer bestimmt höher liegen dürfte, als an die Öffentlichkeit kommt. Für den Film sprechen die schönen Bilder, die die Kamera eingefangen hat. Gut kombiniert wurde das ganze mit musikalischer Aufwertung, die aus den Händen von Timo L. Klein und Juval selber stammt und sich nicht nur zum Film schön anhört, sondern ich mir auch mal so anhören würde, wenn es mir nach einer meditativen Auszeit beliebt. 

Sehr freut war ich über die Anfangssequenz, in der der deutsche Untergrundregisseur Rene Wiesner zu sehen ist, der sich das Töchterlein für seine privaten Zwecke "ausleiht", zumindest im Film, nicht privat, falls das einer falsch verstehen möge. Ebenfalls war Rene auch als Assistenz in der Regie beteiligt, was die Produktionsgeschichte abrundet, da ich eh der Ansicht bin, dass es sich immer lohnt, wenn Untergrund mit Untergrund zusammen arbeitet! Ein großes Lob an dieser Stelle auch an Violetta Sangue. Sie scheint ein Neuling in der "Branche" zu sein, weist aber mit einem gehörigen Schauspieltalent auf, was man so auch nur selten sieht, weil es oft der Fall ist, das Neulinge ziemlich emotionslos agieren, was dem Filmvergnügen selber manchmal einen kleinen Abbruch tut und man sich fragt, ob die Darsteller wirklich Lust auf ihre Rolle haben oder nur mit machen, um hinterher posaunen zu können, sie haben in einem Film mit gespielt. Auch was ihre Rolle anbetrifft gehört viel vertrauen zu sich selber als auch zu dem Produktionsteam dazu, was in dem Fall männerdominiert war. Respektable Leistung!

An dieser Stelle noch etwas Promotion für die kommenden Veröffentlichung zu DES TÖCHTERLEINS LEID: UncutTV hat sich mit Black Lava Entertainment zusammen getan und releasen im 3. Quartal dieses Jahres den Film in Hartboxen und Mediabooks. Mehr als nur geil, wobei für mich nur bedingt interessant, da ich bis auf das Töchterlein die dazu gehörigen Filme, die im Mediabook dabei sind schon seit Anfang an in der Sammlung habe. Nicht uninteressant sind die Releases aus dem Grund für mich, weil von Juval und Rene die Kurzfilme DIE SCHÄNDUNG & EMANZIPATION & MÜßIGGANG und zwei Interviews dabei sind! EINÖDE DER PEINIGER & TODESMARSCH ANCH CHIASSO dienen für mich eben als zusätzliches Extra, falls mal meine alten DVDs nicht mehr laufen sollen, wie sie sollen. Dennoch starke Releases, bei der eins davon seinen Weg in meine Sammlung finden wird!

Grüße übrigens an Martin Trafford, der sich erkenntlich gezeigt hat, das Filmposter zu entwerfen. Ebenfalls ein respektabler Artworker, der aus der Szene nicht mehr weg zu denken ist. 

Da die Erlaubnis seitens der Labels gegeben ist, hier ein paar zusätzliche Bild-Informationen als auch Werbungen zu den kommenden Releases: 

Mediabooks:


Große Hartbox:
 

Zu bestellen bei: 


Montag, 26. August 2024

Dämonenbrut - Insel der Dämonen 2


Originaltitel: Dämonenbrut
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt: 

Eine Gruppe brutaler Bankräuber flieht vor der Polizei auf eine vermeintlich einsame Insel. Als die Gangster die Insel durchkämmen, entdecken sie ein Skelett mit nicht menschlichen Gebiss, sondern mit Reisszähnen. Die Freundin des Anführers der Bande schneidet sich an einem der Fangzähne und verwandelt sich in einen Dämon. Die Polizei ist den Bankräubern bereits auf den Fersen, doch treffen sie auf der Insel nicht nur auf die Gangster, sondern auch auf eine Armee von Dämonen. 

Review:

Junge, waren das damals in den 90ern noch Zeiten als deutsche Amateurhorrorfilme noch was taugten und Spaß machten. Leider nagte auch hier inzwischen der Zahn der Zeit und man sehnt sich danach, das die alten Hasen des deutschen Untergrunds nochmal die Kameras in die Hand nehmen mögen und ein paar Bretter raus hauen würden. Einer, von dem ich nur zu gerne was in der Richtung sehen wollen würde wäre Andreas Bethmann. Schon früh, als ich mit dem deutschen Amateurfilm in Kontakt kam, konnte ich von seinen Filmen nicht genug bekommen und war stets erfreut, wenn es neues Material gab. Das er was drauf hat, hat er mit dem sensationellen PRISON ISLAND MASSACRE und ROSSA VENEZIA zweifelsohne bewiesen, die weit oben auf meiner Favoritenliste stehen, was seine Filmographie anbetrifft. Was ich nach wie vor immer noch hoffe, ist, das er irgendwann mal in den Film kommt, endlich INSEL DER DÄMONEN 3 zu drehen, der im Abspann angekündigt wurde! 

2000 drehte er den Sexploitation-Horrorfilm DÄMONEBRUT, der als der zweite Teil von INSEL DER DÄMONEN gilt, aber nicht ganz mit dem ersten Teil zu tun hat. Die Geschichte handelt von einem kriminellen Pärchen die mit ihrem Komplizen samt Geisel auf eine Insel fliehen, um der Polizei zu entkommen. Parallel zu dem ganzen Geschehen geschah es, das Tentakeln aus der Hölle Frauen vergewaltigen und dafür sorgen, dass sie selber zu Dämonen werden und sich, wie es der Zufall will, ebenfalls auf der Insel befinden. So dauert es nicht lange, bis es zu den ersten dämonischen Kontakten als auch Metamorphosen kommt. 

ich habe mich bewusst für die über 2-stündige Fassung entschieden, weil meine Maxime nach all den Jahren immer noch ist, das von einem Film die längst mögliche Fassung angeschaut wird, die man bekommen kann. Es existiert zwar noch eine knapp 70-minütige Fassung, aber wer weiß was und wie viel da fehlt, dann doch lieber die Langfassung. Zu Beginn des Filmes musste ich eine Szene um ein paar Minütchen vor spulen, weil sie mir zu langwierig war(die Sauna-Szene), den Rest habe ich erfolgreich geschafft und dachte nicht, das mir dieser bei der Gemeinde ´verhasste´ Film nach knappen 15 Jahren immer noch so gut gefällt. Ich kann es selber nicht erklären, aber ich stehe auf diese billig, aber mit Herzblut gemachten Amateurhorror/Splatter-Filme, Ja, ich kann selbst Filmen von Jochen Taubert was abgewinnen, warum als nicht auch hier?

Die Idee mit den vergewaltigenden als auch Säure spritzenden Tentakeln gefällt mir ganz gut, hat sie was von manchen japanischen Tentakel-Animes- Dazu kommen noch die günstigen Spezialeffekte wie man sie eben aus Amateurhorrorfilmen aus den 90ern kennt (und liebt!) als auch die teilweise herrlichen Dialoge. Besonders die des Anführers des kriminellen Trios. Hier wird pure Erotik mit Dämonenhorror gemischt, was irgendwann mit Action-Komponenten versatzstückt wird was unter anderem eine Hommage an diverse italienische (Horror)-Filme sein soll. Man sollte, falls man sich entscheidet den Film anzuschauen, keine großartigen Hochleistungen seitens der Darsteller erwarten, denn die gibt es nicht, was im Rahmen des Genres in Ordnung ist. Bekannte Gesichter gibt es dennoch zu sehen: Anja Gebel, Katja Bienert, Jochen Taubert´s Soldatentruppe, Amateurherz, was willst du mehr?

Dank der Musik, die eingespielt wurde kommt auch tatsächlich sowas wie eine düstere Bedrohung auf, die sich sehen lassen kann. Musik macht hier halt schon viel aus und so manches wieder gut. Man mag sich fragen, warum ich den Film eher positiv bewerte. Das ist einfach erklärt: INSEL DER DÄMONEN fand selbst ich damals richtig Scheiße, würde ihn mir aber heutzutage nochmal anschauen, wie er nach all den Jahren auf mich wirkt. Bei DÄMONENBRUT spürt und sieht man eine deutliche Steigerung als auch manche Verbesserungen. DÄMONENBRUT mag zwar nicht das hellste Licht in Bethmann´s Filmographie sein, aber es lässt sich nicht abstreiten, das er unterhaltsam ist. Man muss sich halt im voraus schon im Klaren darüber sein, das es sich um ein Low Budget-Werk handelt. Zu den dicken Pluspunkten gehören meiner Ansicht nach die Tentakeln, die Geräusche der Dämonen (Schweinegrunzen), das Gesplatter, wenn es der Fall erfordert, und in gewisser Weise auch das Geschmuddel, was reichlich und viel vorhanden ist. 

Fazit: Als Partyfilm würde DÄMONENBRUT durchaus noch durchgehen und man sollte ein hartes "Nervenkostüm" mit bringen, wenn man sich sonst nur Mainstreamzeug rein pfeift und mit dem Amateurgenre nicht oder nie warm geworden ist, sonst hat es keinen wert. Irgendwann werde ich mir noch den Directors Cut anschauen um mögliche Vergleiche schaffen zu können, bis dahin hat die Dämonenbrut weiterhin einen besonderen Platz bei mir wie so viele andere Amateurfilme auch.


 

Die Gruft des Grauens


Originaltitel: Grave of the Vampire
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: John Hayes

Inhalt:

Es ist Mitternacht als Leslie und Paul die Party einer Freundin verlassen. Ihr Weg führt sie am alten Friedhof vorbei, auf dem sie als Kinder gespielt haben. - Doch plötzlich öffnet sich die Gruft eines Mörders. - Am nächsten Morgen steht die Polizei vor einem Rätsel. Man findet Paul ermordet und Leslie vergewaltigt auf. Leutnant Mason versucht den Fall aufzuklären, doch auch er wird ermordet. Monate später bringt Leslie ihren Sohn James zur Welt. - Jeder, der mit ihm in Berührung kommt, findet ein grausames Ende. Leslie kann es nicht glauben, sie hat einem Vampir das Leben geschenkt.

Review:

In Ausnahmefällen kann es nicht schaden, wenn man vor einem Kauf erstmal auf Streaming zurückgreift, ob es ein Film wert ist, sich ihn in die Sammlung zu stellen. So war es auch bei dem 1972 erschienen Vampirfilm DIE GRUFT DES GRAUENS. Da ich von WMM bisher nur sehr wenig gesehen habe und auch weiß, das es eher so B-Movies sind, bin ich dementsprechend etwas vorsichtig, man kauft die Katze schließlich nicht im Sack. Enttäuscht wurde ich von dem Werk definitiv nicht, auch wenn er sehr blutleer ist, dafür aber mehr von seiner 70er Jahre-Atmosphäre lebt. 

Die Handlung ist schnell erklärt: Ein Pärchen chillt auf dem Friedhof, woraufhin Er seiner Freundin einen Heiratsantrag macht, dem Sie nur zu gerne zustimmt. Kurz darauf entsteigt ein Vampir, Caleb Croft – im Leben ein Serienvergewaltiger und Mörder, jetzt ein Vampir, aus seiner Gruft und tötet den Kerl und vergewaltigt seine Freundin. Aus dieser Vergewaltigung entsteht ein Kind, was sich nur von Blut ernährt. 30 Jahre später ist das Baby zu einem starken, erwachsenen Mann heran gereift und kämpft innerlich mit seinem Schicksal und versucht mit allen Mitteln seinen biologischen Vater zu finden, dem er die Schuld am Tod seiner Mutter gibt. Er wird fündig und es braucht seine Zeit, bis er davon überzeugt ist, das er es auch wirklich ist, bevor er ihm den Garaus macht. 

Von Regisseur John Hayes kam mir bisher noch nicht viel vor´s Auge, die einzige Ausnahme bildet die erste Episode der Horror-Serie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT. bekannt wurde er ab den 70ern für seine B-Movies, Exploitationfilme und paar Erotikfilme, die er drehte. Selbst einen Oscar war er 1959 für seinen Kurzfilm THE KISS nominiert. Für Leute, die eher auf geldschwerere Filme stehen wird der Film eher nichts sein, da er recht unspektakulär daher kommt, weil er so vorhersehbar ist. Darunter leidet eben auch die Spannung und man muss sich manchmal durch den Film ´kämpfen´ anstatt man ihn genießen kann. Nichtsdestotrotz hat er seine Momente und dürfte Freunden des schlechten Geschmacks sicherlich gefallen. 

Die Darsteller wirken etwas hölzern und versuchen aus ihren Rollen wohl das beste draus zu machen, nicht wirklich zum Film beiträgt. Eher hatte ich den Eindruck, das es sich um einen ´misslungenen´ Rachefilm handelt und die Vampirgeschichte zur Nebensächlichkeit verkommt, auch wenn sie immer mal wieder auftritt. Das traurige ist, das der Film einen sehr guten Start hinlegt, aber dann zügig von seinem Tempo verliert, was aber nicht bedeutet das der ganze Film schrottreif ist, sondern eben etwas mehr Würze hätte vertragen können. Aber um ihn einmal gesehen zu haben, reicht es vollkommen. Ob ich mir die DVD noch nachträglich hole, wird sich zeigen. Mehr als 10 Euro würde ich dafür nicht ausgeben.  

Banned & Exposed 200X 2


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Mondo-Shockumentary nach Art von Gesichter des Todes

Review:

BANNED & EXPOSED 200X hat es nach dem sich ziehenden ersten Teil schon besser verstanden zu unterhalten, weil der Fokus hier auf den Tod liegt. Demzufolge passt der Zusatz-Slogan "Too Hot For Cable TV" um Weiten besser als beim ersten Teil, der eher eine Schlaftablette war. Erschienen ist der zweite Teil direkt nach dem ersten Teil im selben Jahr: 2010. Auch hier ist unbekannt, wer hinter dem Projekt steckt, ich gehe mal davon aus, das es irgendeiner war, der zu viel Langeweile hatte und eine Vintage Shockumentary produzieren wollte, die aus aneinander gereihten Aufnahmen diverser anderer Shockumentarys als auch Videos zum Thema Tod besteht. Man hat das Gefühl spätestens dann, als man merkt, das der Beginn einer neuen Szene mit dem abrupten Abbruch des Sprechers endet, auch, weil es von der Stimme her verschiedene Kommentatoren aus dem Off sind. 

Der Film beginnt mit Aufnahmen von einem großen Gebäude, in dem ein Großbrand ausgebrochen ist. Datiert wird das Geschehen mit dem 20. November 1980, bei dem 48 Leute um´s Leben gekommen sind und auch einige aus dem Fenster springen, um den tödlichen Flammen zu entgehen. Anschließend erfolgt ein Vorspann mit folgendem Inhalt: Glücklicherweise sind wir dank medizinischer Technologien in der Lage unser Wissen über den menschlichen Körper unter Mithilfe des menschlichen Körpers zu erweitern. Ich ahnte schon was nun kommt: Eine Autopsieszene, in der im Leib eines Menschenkörpers herum geschnitten und in den Eingeweiden rumflatscht wird. Sehr schön! Für Autopsieszenen war ich schon immer empfänglich, weil es ein hochinteressantes Gebilde ist, wie es in uns wirklich aus sieht. 

In der folgenden Aufnahme bekommt man eine Ranch zu sehen, die Schauplatz mehrere Morde in Mexico war. Dem Kommentator zufolge handelt es sich um den Fund des Opfers Mark Killroy, der Opfer einer satanischen Sekte war, die unter Drogen mehrere Leute getötet hat und Teile der Leichen gekocht und gegessen hat. Mark Killroy wurde damals 1989 entführt, gefoltert und von seinen Peinigern sodomisiert, bevor es mit ihm zu Ende ging. In seinem Fall wurde ihm der Kopf entfernt, das Hirn entnommen und von den Tätern verspeist. Auf einer Ranch wurde er dann dort vergraben, wo schon 14 andere Menschen vergraben wurden. Anführer dieser Sekte war Adolfo Constanzo, der seinen Anhängern erzählte, dass ihnen Menschenopfer Immunität vor den Strafverfolgungsbehörden für ihre Drogenschmuggelaktivitäten gewährten. Der Mord erregte weltweite Medienaufmerksamkeit und löste wegen der ungewöhnlichen Umstände des Verbrechens eine internationale Fahndung aus. Sämtliche Leichen werden dem Zuschauer hier vorgeführt, unter anderem auch Killroy selbst, der ausgegraben wird. 

Nach dem Killroy-Fall erfolgen Aufnahmen aus dem 5-minütigen chinesischen Kurzfilm CHINESE JUSTICE von 1937 von Mink De Ronda. Der Film zeigt die grafischen Details einer authentischen Hinrichtung verurteilter chinesischer Drogenhändler. Viel gibt es nicht zu sehen außer einer Exekution. In der nächsten Aufnahme wohnen wir dem Kameramann bei seiner Reise durch Südamerika oder Afrika bei. Mehrere Leichen liegen auf der Straß als auch in ländlichen Gebieten, es endet damit, das einem Mann in den Kopf geschossen wird. Darauf folgt wieder eine Autopsieaufnahme, in der ein Schädel gehäutet, aufgesägt und das Hirn entnommen wird. Die folgende Aufnahme könnte glatt aus einem italienischen Kannibalenfilm stammen: Eine Gruppe Kannibalen öffnet einen Körper, den Brustkorb, entfernt mehrere Organe, um sie über dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Ob diese Aufnahme real ist oder einem Film entnommen, kann ich nicht sagen, jedoch ist mir die Szene gänzlich unbekannt, daher gehe ich mal von authentischem Material aus. 

Die nachfolgenden Aufnahmen bestehen von einem asiatischen Verkäufer, der Affenköpfe in Aufbewahrungsschüsseln verkauft, Schlangen verkauft, eine Boa constrictor gehäutet und gekocht wird, einem kurzen Kapitel zum Thema Atombomben, bei dem der Fokus auf Hiroshima liegt, Schießereien, Autobomben/Bomben die in Pakistan explodieren, Straßenkrawallen in London in denen Skins und Punks gegen die Polizei kämpfen und dem krönenden Abschluss, bei dem Aufnahmen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gezeigt werden und der Kommentator etwas über die Hintergründe dieser Aufnahmen erzählt. 


 

Banned & Exposed 200X


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Billige Vintage-Shockumentary von 2010

Review:

BANNED & EXPOSED 200X ist ein nur Insidern bekannter Mondofilm, den ich dem Vintage Shockumentary-Genre zuordnen würde, aufgrund seines gezeigten Inhalts. Ich muss zugeben, das es sich um einen sehr obskuren Mondofilm handelt, von dem ich schon etwas mehr erwartet habe, aber nicht, das er eher in die Kategorie "langweilig" passen würde. Aber schließlich ist auch nicht alles Gold was glänzt. Erschienen ist das rare "Schmuckstück" 2010, jedoch ist unbekannt, wer der Macher der Doku ist, als auch woher die ganzen Aufnahmen stammen. Es sind auf jeden Fall ältere Aufnahmen, die aus den 80ern stammen müssen, denn bei einem Video stand die Jahreszahl 1988 dabei, weswegen ich der Annahme bin, das ich nicht ganz unfalsch damit liege, aus welchem Jahrzehnt sie stammen.

Es beginnt mit einem Ausschnitt zum Thema Frauenboxen, die sich in einem Ring verkloppen. Im nächsten Video darf man zwei Damen betrachten, die oben ohne am Strand liegen, sich sonnen, ihre Busen streicheln, anschließend etwas rumblödeln und mit einem Ball spielen. Sinn und Zweck dieser Aufnahme sind mir unbekannt. ich kann mir vorstellen, dass es sich um private Aufnahmen handelt. Eventuell ein verflossener Ex, der diese Clips zur Verfügung gestellt hat? Nach den zwei Ladies folgt ein Vorspann mit einer Beschreibung folgenden Inhalts: Du wirst gleich einige Ergebnisse der Folgen unsicheren Fahrens sehen. Jedes Jahr sterben viele Menschen an Unfällen aufgrund des Genusses von Alkohol, Drogen, wenn sie beim Fahren einschlafen oder rücksichtslosem Fahren. 

Man kann sich denken wohin die Reise geht. Es folgen Aufnahmen von Unfällen, kaputten Autos, ein paar wenigen Leichen als auch Leichenteilen. Das ist auch der erste von zwei Parts in dem Film, in dem Shockumentary-Allüren aufkommen. Danach geht es weiter mit dem Thema Tattoos. Der Erzähler erzählt irgendwas über Tattoos und dem Lifestyle der Tattooszene an sich, gefolgt von diversen Aufnahmen von Tätowierten Frauen und Männern und Tätowierern bei ihrer Arbeit manchen Körper zu bebildern. Anschließend geht das ganze wieder von vorne los wie fast zu Beginn des Filmes. 

Es gibt einen FKK-Strand zu begutachten, bei dem das Hauptaugenmerk der Kamera auf barbusige Damen liegt, wieder ein Autounfall, bei dem ein Auto in einen Zug gecrasht und verbrannt ist. Verbrannte Leiche inklusive. Wieder das Thema Tattoos, was mit dem Thema Piercings gewürzt wurde, selbst Einblick in des Weibes gepiercte Scham gibt es zu sehen, was womöglich dazu dienen soll, dem Film einen expliziten Touch zu geben. Eine weitere Aufnahme von zwei Kickboxern und zu guter Letzt eine längere Aufnahme der Unruhen in Los Angeles 1992, als vier Polizisten, die in der kalifornischen Metropole Los Angeles der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King beschuldigt worden waren, von einem Gericht freigesprochen wurden und die schwarze Bevölkerung diesbezüglich eskalierte. 


 

Sadi Scream Vol. 1


Originaltitel: Sadi-sukurîmu
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2007
Regie:  Masayoshi Shiki

Inhalt:

Eine Fernsehreporterin ermittelt gegen eine Organisation, die mit menschlichen Organen handelt. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Müllentsorgungsunternehmen, wo sie zu Tode gefoltert wird.

Review: 

SADI SCREAM VOL. 1, im Originaltitel unter dem Namen "Sadi-sukurîmu" erschienen ist ein japanischer Frauenfolter-Horrorfilm aus dem Jahre 2007. Insgesamt sind 5 Filme in der Reihe erschienen, die sich alle ähnlich sind und eine eher oberflächliche Geschichte vorzuweisen haben und der Kernpunkt darin besteht, dem Zuschauer einen deftigen Torture Porn zu präsentieren. Im Bezug auf "Porn" gilt die Devise: Im wahrsten Sinne des Wortes, weil es explizites Material im Bezug auf die weibliche Herrlichkeit zu sehen gibt, jedoch geblurrt, was einem fast schon den Spaß an der Sache nimmt. 

Die Geschichte funktioniert hier wie folgt: Eine Journalistin bekommt den Auftrag einen Kerl zu interviewen, der beruflich als Müllmann tätig ist. Um dem Interview etwas Würze zu geben, bekommt sie einen Bikini ausgehändigt und zieht sich extra heiß an, um dem Müllmann das zu entlocken, was sie wissen will. Während des Interviews sagt sie etwas, was dem Müllmann nicht ganz so passt und fängt sich eine Faust ein. So wird sie inkl. ihrer Kollegen, die das Interview via Kamera in ihrem Kleinbus überwachen, in einen Art Lagerraum entführt und wird von den Komplizen(?) des Müllmanns gefoltert, sexuell missbraucht und vergewaltigt. Das Ende vom Lied ist: Sie stirbt an ihren Verletzungen.

Kein allzu schlechter Film, jedoch mit zu vielen Längen meiner Meinung nach. In der ersten Hälfte passiert soweit gar nichts, wofür es sich lohnt, aus zu halten. Interessant wird es erst, als sie in dieser Lagerhalle sind. Dort wird einer der Aufpasser der Journalistin geköpft, was eindrucksvoll damit bewiesen wird, das der abgeschlagene Kopf durch den Lagerraum rollt. Sie selber wird gefingert, mit der Axt angeschnitten, was darin mündet, das sie einen tiefen Schnitt in den Unterleib bekommt, was zur Folge hat, das ihre Gedärme, genauer gesagt, der Langdarm raus flutscht, den sie versucht fest zu halten. Während dieser Ereignisse wird sie noch vergewaltigt. Es macht jedoch den Eindruck, das ihr das ganze zu gefallen scheint, was ziemlich makaber erscheint. 

Arg viele Infos zu dem Film findet man nicht, außer das der Mann dahinter Masayoshi Shiki ist, der schon ein paar wenige Gore-Fetischfilme gedreht hat, unter anderem HEROINE CRUEL STORY 2 und SPLATTER HEROINE 4, die in dieselbe Kerbe einschlagen wie SADI SCREAM. Kennen muss man den Film jetzt nicht unbedingt, ist aber bei Sammlern der gepflegten Untergrundkunst ein begehrtes Sammlerstück, was man sich schon mal anschauen kann. Nur sei dazu gesagt, das die gepressten Original-DVDs schwer zu bekommen und sehr teuer sind, aber alleine wegen den Covern schöne exorbitante Veröffentlichungen sind. 


 

Sonntag, 25. August 2024

Carcinoma


Originaltitel: Carcinoma
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Marian Dora

Inhalt:

Ein junger Mann erkrankt an Darmkrebs. Aus Angst verweigert er sich einer operativen Therapie. In seinem sozialen Umfeld, welches Leibfeindlichkeit predigt oder sich in der Verherrlichung von Äußerlichkeiten und Erfolg ergeht, findet er keine Unterstützung. Die darauffolgenden Jahre, in denen der Tumor an Größe zunimmt, bedeuten für den Patienten mit zunehmender körperlicher Einschränkung den Verlust des Arbeitsplatzes sowie jeglicher sozialer Kontakte.

Review:

Mein lieber Scholli, was für ein Film. Ich kann verstehen, das es Leute gibt, die CARCINOMA aufgrund seiner Thematik womöglich so gut es geht meiden, ist das Thema Krebs ein schwerwiegendes Leidthema, vor dem niemand so wirklich gefeit ist und es jeden treffen kann. Wenn ein Filmemacher dann noch auf die Idee kommt, darüber einen Film zu machen und es kein anderer wie Marian Dora ist, darf man sich sicher sein, das es sich um keinen Film handelt, den man nur mal so eben anschaut und wieder vergisst. Nein, in diesem Fall braucht man starke Nerven, wenn nicht gar einen stahlharten Magen, um die Bilder zu ertragen, die sich einem hier auf tun. Es wird gemunkelt das MELANCHOLIE DER ENGEL sein widerlichster Film ist. Ich selber habe es bisher schon 2-3x versucht, aber konnte dem Film bisher noch nichts abgewinnen, weil ich nach einer halben Stunde aus gemacht hab, weil er mich langweilte. ich denke schon fest darüber nach, mir MELANCHOLIE DER ENGEL nach diesem Review nochmalig an zu tun und bis zum Schluss zu schauen, allein nur aus dem Grund, weil ich wissen will, was den Film so schockierend macht, worüber sich viele das Maul zerreißen. 

Nun zu CARCINOMA: Die Geschichte handelt von einem Kerl namens Dorian, dem eine schwere Darmkrebserkrankung diagnostiziert wird, er sich mit der Sache aber nicht wirklich auseinandersetzen will und sein Leben so weiter lebt, wie bisher. Kann man es ihm verübeln? Nein, sicherlich nicht. Denke ich an mich, würde ich nach einer derartigen Diagnose vermutlich nicht anders handeln oder im schlimmsten Fall durchdrehen. Sicher sagen kann ich es nicht, daran denken will ich ebenfalls nicht! Dorian taucht in eine gänzlich andere Welt ein, die aus sexuelle Seltsamkeiten besteht und wird zunehmend wilder und kränklicher, was zur Folge hat, das sich seine Freundin ebenfalls nach und nach von ihm abwendet. Umso mehr Zeit verstreicht, umso schlimmer breitet sich die Krankheit in seinem Körper aus bis es zu einem großen Showdown kommt, der ihm sein Leben kostet. 

Eine respektable Leistung, die Dora hier abliefert! Muss so gesagt werden, denn auch hier hat er es wieder geschafft, eine sehr düstere als auch dreckige Atmosphäre zu erschaffen, die dank des Farbfilters extrem beklemmend wirkt. Aber nicht nur das, es ist ein Zwischenspiel aus widerlichen als auch meditativen Momenten, die dem Zuschauer präsentiert werden und nicht nur einmal schockieren, bevor es in den Wechsel ruhigerer Momente geht. Momente, die nur dazu dienen, das man kurz Luft schnappt, um in den nächsten Abgrund gestoßen zu werden. Ein wildes Gemisch aus Ekel, Erotik, Medizin und Tod sind die Substanzen die CARCINOMA aus machen. Und man hat hinterher die Qual der Wahl, ob man den Film liebt oder hasst. Von meiner Seite aus ist es Liebe dank der sehr realistischen Effekte, auf der anderen Seite ist es abgrundtiefer Hass aufgrund der Thematik, die jedoch brillant umgesetzt wurde und fast schon dokumentarisch anmaßt.

Auch sind es die Darsteller, die sehr glaubwürdig zu Werke gehen und im weiteren Verlauf des Filmes kennen lernt, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, besonders zu Dorian, dem Hauptakteur des Filmes. Man empfindet Mitleid mit ihm und wünscht ihm den ganzen Film über nur das beste und eine schnelle Genesung, aber man weiß auch zu Beginn des Filmes, das er es nicht schaffen wird. Viel zu viel Zeit hat er sich damit gelassen, die Geschichte ordentlich an zu gehen, viel zu schwerwiegend ist die Krankheit, die einen großen Platz in seinem Leben ein nimmt. Fazit des ganzen ist: Selten habe ich ein so ekelerregendes Werk gesehen, wie es Carcinoma ist. Ich kann nicht ganz unstolz darauf behaupten, schon viel irres Zeug gesehen zu haben, weil es einfach mein Ding ist und ich soweit alles liebe, was weit weit entfernt des alltäglichen Mainstreams ist. Auch hätte ich nicht gedacht, das es noch Filme gibt, die meine Gedanken zu kurbeln bringen. Erstklassige Arbeit!


 

Samstag, 24. August 2024

Cadavericon


Originaltitel: Cadavericon
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Marian Dora

Inhalt:

Zeigt die Vorbereitungen eines Verstorbenen vor seiner Beerdigung.

Review:

Marian Dora gehört wohl zu einem der umstrittensten, aber auch brillantesten Filmemachern im deutschen Untergrund. Viele Geschichten als auch Mythen ranken sich um ihn, aber so wirklich weiß man auch nicht, was davon wahr ist und was nicht. Am ehesten dürfte wohl eher der innere Zirkel Bescheid wissen, der mit ihm zu tun hat oder hatte, Seine Filmkarriere ging irgendwann in den 90ern mit diversen Kurzfilmen los. Wann genau, weiß nur Marian selbst. Auch ist es ein ziemliches schwieriges Unterfangen, sie alle in die Hände zu bekommen, weil zum Teil wahre Raritäten dabei sind, bei denen man auf Granit beißt, wenn man danach sucht. 

CADAVERICON stammt aus dem Jahre 2002 und ist ein knapp 12-minütier Kurzfilm, der sich mit dem Thema des Todes und der Bestattung beschäftigt. Der Tod ist in der Gesellschaft nach wie vor das Tabuthema Nummer eins und wird erst zur bitteren, schrecklichen Realität, wenn man mit ihm konfrontiert wird. Der Tod kann jeden treffen, ob alt oder jung, egal wie man gelebt  hat. In diesem Kurzfilm wohnen wir der Vorbereitung eines Toten bis zu seiner Beerdigung bei. 

Man weiß zwar nicht wie er genau gestorben ist, aber dem Beginn des Filmes nach, darf man davon ausgehen, das er an einem Autounfall gestorben ist. Ein Auto fährt die Landstraße entlang, der Fahrer startet das Auto, während in der nächsten Szene ein Bild von dem Fahrer von der Wand fällt und sinnbildlich das Ende des Fahrers markiert. Explizit wie man es meinen möchte wird es hier nicht. Der Tote wird gewaschen, bekleidet, in den Sarg gelegt und bestattet. Untermalt wird der Film mit einem atmosphärischen elektroschien Beat der in kirchliche Beerdigungsmusik mündet.




 

Bio-Slime


Originaltitel: Contagion
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: John Lechago

Inhalt:

Als ein zwielichtiger Waffendeal schiefgeht und zwei Menschen ums Leben kommen, bringt eine verzweifelte junge Frau einen Aktenkoffer aus Edelstahl mit einer tödlichen biologischen Lebensform in ein altes, heruntergekommenes Wohnhaus. Das Gebäude ist voller Süchtiger, Alkoholiker und Pornodarstellerinnen und wird zu einem wahren Schlachtfeld für die triefende Monstrosität und ihre lovecraft´schen Tentakeln. Jetzt müssen sich die Abschaums zusammenschließen, um den klebrigen Ansturm aufzuhalten, während sie nach einem Fluchtweg aus dem Gebäude suchen. Kann die Gruppe lange genug am Leben bleiben, um dieses unbekannte Wesen zu besiegen, oder ist für die Menschheit alle Hoffnung verloren?

Review:

So kurz vor dem Mittagessen noch schnell geschaut, wessen Film ich mich annehmen kann und überglücklich darüber, welche Auswahl ich getroffen hab. BIO-SLIME aus dem Jahre 2010 war meine Wahl, weil sich der Titel halbwegs interessant angehört hat und ich eh auf schleimiges zeug abfahre. Was hier aber kredenzt wurde, schlägt dem Fass in positiver Hinsicht den Boden aus: Hier wurden mehrere Genreklassiker des Science Fiction und Horror in einen Topf geworfen, ordentlich rum gerührt und fertig war der Bioschleim. TANZ DER TEUFEL, DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT, ALIEN-DIE WIEDERGEBURT und DER BLOB standen hier Pate und John Lechago hat es tatsächlich hin bekommen, einen geilen Sci Fi-Horrorfilm raus zu boxen, der auch noch Spaß macht. 

In nur 12 tagen wurde der Film abgedreht, während die Post Produktions-Phase etwas zwei Jahre ging. Die Handlung erinnert sehr an TANZ DER TEUFEL: Mehrere Personen sind in einem Haus bzw. einer Wohnung eingesperrt, während sich vorerst ein Killerschleim auf den Weg macht, jeden zu killen, den es findet. Doch im Haus selber existiert noch ein Vater-Alien, auch "Gestaltwandler" genannt, von dem aus der ganze Terror aus geht. Hier heisst es entweder zusammen halten oder sterben. Ende der Geschichte. 

Der Schwerpunkt, der den Film sehenswert macht sind die Spezialeffekte. Ich sage mal, das grobe 75-80% der Effekte handgemacht sind und der Rest computergeneriert ist. Demzufolge wird der Großteil des Budgets von 50.000 Dollar in die Spezialeffekte geflossen sein. Und ja, die können sich wirklich sehen lassen. Es gibt viel Schleim als auch viel Tentakelaction zu bestaunen, was sehr an die Alien-filme erinnert. Apropos Alien: In einer Szene gibt es eine "Räumlichkeit", in der eine der Personen von Tentakeln gefesselt ist und eine gut gemachte Kopie des Kokon-Raumes aus ALIEN-DIE WIEDERGEBURT ist, bei der auch der Gestaltwandler an sich zum ersten mal zu sehen ist, der sich mit der Gefangenen unterhält. Und yes, selbst das Design des Gestaltwandlers sieht fantastisch aus!

Hier und da kommt mal kurzzeitig Langeweile auf, weil der Zwischentalk recht irrelevant ist, aber das geschieht selten. Auch muss man nicht ewig warten, bis der Film los legt und darf sich schon im ersten Viertel daran erfreuen, dass der Killerschleim zuschlägt und es auch herrliche Wandlungen gibt, in dem der Schleim eine der Ladies "frisst" und sie sich wieder zu einer Schleimkreatur "Zusammenfügt", nackt natürlich, denn das Auge isst schließlich mit. Leider bisher nicht in deutscher Sprache erschienen, aber nicht wirklich tragisch, denn man kann sich oftmals denken, von was die reden und man kommt trotzdem gut mit. Klipp und klare Empfehlung meinerseits, wer Fan von den oben genannten Filmen ist! So muss Low Budget aussehen und nicht anders!



 

Bikini Bloodbath Christmas


Originaltitel: Bikini Bloodbath Christmas
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Im wahren Weihnachtsgeist legen die Mädchen ihre Rivalität und ihren Selbsterhaltungstrieb beiseite und laden alle zu einer großen Weihnachtsfeier ein. Auf mysteriöse Weise verschwinden Menschen auf der Party zu Tode. Wer könnte sie töten? Es könnte jeder auf der Party sein! Wer wird leben? Wer wird sterben? Von wem werden die Oberteile abfallen? Und vor allem: Wer wird den epischen Eierlikör-Wrestling-Kampf gewinnen?

Review:

Ho Ho Ho, hier kommt der Weihnachtsmann oder was? So oder so ähnliche dürften die Macher Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour gedacht haben, als sie das Drehbuch geschrieben und Regie geführt haben. Beide saßen auch hier auf dem Regiestuhl wie sie es schon bei den Vorgängerfilmen getan haben und man fragt sich ernsthaft, ob es pure Absicht ist, das man die Filme so schlecht produziert hat oder ob da was anderes dahinter steckt. Hatte ich bei den Vorgängerfilmen noch etwas Freude daran, besonders bei BIKINI BLOODBATH, ist hier die Luft endgültig raus. Da retten auch die Ladys hier nichts mehr, sind sie noch so schön anzuschauen. 

Der thematische Schwerpunkt wird auf die Weihnachtszeit verlegt, sonst bleibt alles weiterhin bestehen, wie man es schon kennt. Inklusive Weiberparty, bei der irgendwann der Killerkoch auftaucht. Normal müsste er doch tot sein, wurde ihm bei BIKINI BLOODBATH CAR WASH die Rübe abgeschlagen, aber er schafft es immer wieder sich aus den Gräbern zu erheben. Hat System nach Art von Michael Myers, ganz klar. 

Zur Handlung lässt sich folgendes sagen:  Die Bikini-Bloodbath-Mädchen sind zurück und arbeiten nun in einem Marihuana-Kaufhaus namens „Snotlocker“, während sie sich ständig mit ihren christlichen Rivalen auf der anderen Straßenseite herumschlagen, die im „The Underground Deli“ arbeiten. In der Zwischenzeit ist Chefkoch Death wieder einmal aus dem Grab zurückgekehrt, um an den Feiertagen für Chaos zu sorgen!

Lange Rede, kurzer Sinn: Man muss die ersten beiden Teile nicht kennen, um dem hier folgen zu können. Aufgekochter Brei, der nicht mehr schmeckt, aber es dennoch halbwegs "wert" war, ihn aus Komplettierungsgründen anzuschauen. War ehrlich gesagt hart, durch zu halten, trotz einer Laufzeit von etwas über 70 Minuten und bin froh, das ich die Trilogie durch habe. 


 

Freitag, 23. August 2024

Bikini Bloodbath Car Wash


Originaltitel: Bikini Bloodbath Car Wash
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Eine Gruppe heißer College-Mädchen beschließt, Geld und Hülsenfrüchte zu sammeln, indem sie Bikinis für eine Autowaschanlage anziehen. Doch ein verrückter Koch lauert auf der Straße und will sich einen Teil des Erlöses sichern.

Review:

Lange ist es her als ich den ersten Teil gesehen habe. Sehr lange! Zumal es den ersten Teil auch auf deutsch gibt, die Nachfolger leider nicht mehr, was bei den Filmen aber eh nicht tragisch ist. Wenn man den ersten Teil kennt, weiß man nur zu gut, was einen erwartet: Heiße Bikini-Babes, den Killerkoch und ein Haufen dummer Sprüche, mehr nicht. Erschienen ist der Film 2008 unter der Regie von Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour, die schon für den ersten Teil auf dem Regiestuhl saßen. Interessanterweise konnte man auch hier wieder Debbie Rochon verpflichten, die keine Unbekannte im Independent-Sektor ist. Müsste sie nicht eigentlich seit dem ersten Teil tot sein? Naja, totgesagte leben länger. 

Die Handlung ist nichts, was einen vom Hocker reisst: Ms. Johnson hat die glorreiche Idee einen Car Wash mit den Girls zu eröffnen, bei dem sie eben in den titelgebenden Bikinis die Autos waschen und das Geschäft läuft nicht schlecht. Bei einer Mädelsparty fangen die Damen an Gläserrücken zu spielen und genau deswegen schaffen sie es, den Killerkoch, der schon tot ist, wieder zu erwecken in dem er aus dem Grab steigt und seiner Verpflichtung, dem killen mit dem Hackebeil, nach kommt. 

Zugegeben, man braucht schon eisenharte Nerven, wenn man sich den Film vornimmt, denn er ist alles andere als spannend und ein reiner Geekfilm vor dem Herrn. Aber so dämlich wie er auch ist, so witzig ist er auch, da er keinen wert darauf legt irgendeine Art von Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen. Es ist zwar eine Horrorkomödie, aber eher noch eine Parodie auf alles Horrorkomödien, die man so kennt und in den meisten Fällen besser sind. 

Unter´m Strich liegt der halbwegige "Erfolg" des Filmes vermutlich auch nur darin begründet, das die Mädels nett anzusehen sind und im schlimmsten Fall noch der Killerkoch sehenswert ist, der leider viel zu selten auftritt. Blutiges Slashergematsche wird man hier nicht wirklich finden, dafür reichte das Geld wohl nicht. Somit hätten wir einen klaren Viel Bier, wenig Hirn-Film, den man sich einmal und nie wieder anschaut. 



 

Red Room 2


Originaltitel: Shin akai misshitsu (heya): Kowareta ningyô-tachi
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Daisuke Yamanouchi

Inhalt:

Weitere vier Durchschnittsbürger spielen das „Königsspiel“, um viel Geld zu gewinnen. Sie quälen sich gegenseitig auf immer grausamere Weise, wie es die Spielregeln vorschreiben.

Review:

RED ROOM 2 ist mit größter Sicherheit der bessere Teil der Duology, was nicht heisst, das der erste Teil schlecht sein soll. Gar nicht, im Gegenteil! Nur beim zweiten Teil hat man die Gewaltschippe nochmal eine Stufe höher gelegt und ein paar nette Extras mit rein gepackt, die ich so auch nicht erwartet hätte. Im Grunde ist die Geschichte wieder dieselbe: 4 Personen treffen sich in einem Red Room, es werden vier Karten gemischt auf denen sich jeweils die Zahlen 1-3 befinden und eine, eine Krone drauf hat. Wer die Krone zieht, darf die Befehle geben und die sind auch hier wieder gesalzen. 

Den Unterschied machen hier die Rückblenden, als sich die Spieler kennen lernen, die es im ersten Teil nicht gab. Ich fand es nur bedingt in Ordnung, weil mir persönlich lieber gewesen wäre, wenn man das komplette Spiel ohne Rückblenden gezeigt hätte, hatte aber auch nichts dagegen über die Protagonisten etwas zu erfahren. Die Darsteller waren alle sehr talentiert und waren in der Lage ihre Rollen glaubhaft und ernst rüber zu bringen. Besonders ansprechend fand ich die Rolle von Yukio Kokago´, die hier eine geheimnisvolle Frau spielt, sich aber zum Schluss des Filmes als was ganz anderes entpuppt als das, was sie vorgibt zu sein! Erstklassig!

Bei den Charakteren an sich gefiel mir, das sie alle vier grundverschieden waren und der Streit bei manchen schon vorprogrammiert war: Ein Typ, der denkt er sei der Profi schlechthin, eine seltsame religiöse Frau, den ruhigeren und melancholischen Einzelgänger und die geschiedene Polizistin. Dieses reizende Quartett sorgt währende der ganzen Laufzeit des Filmes über für beste Unterhaltung. Ein Gemisch aus Ekelhaftigkeit, brutaler Gewalt und einer beklemmenden Atmosphäre tun ihr übriges, damit keine Langeweile aufkommt. Und ja, auch für die Gorebauern gibt es hier etwas zu sehen, zudem fließt das Blut reichlich!!

Als Fan von diversen Torture Porn-Filmen gehört RED ROOM 2 definitiv zu meinen hinzugewonnenen Lieblingen des Subgenres. Für das Alter sieht der Film immer noch gut aus und kann locker mit so manchen Filmen mit halten, wenn es darum geht, seinen sadistischen Voyeurismus befriedigen zu wollen. Auch was den Ekel in manchen Befehlen, die vergeben werden anbetrifft, lässt der Film keine Wünsche offen, was ebenfalls für den Gewaltgrad gilt, der hier schon sehr tabubrechend ist und bei manchem Zuschauer gegebenenfalls ein Kopfschütteln hinterlassen wird.