Montag, 26. Februar 2024

Eiskalt


Originaltitel: Deadly Hero
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Ivan Nagy

Inhalt:

Der hartgesottene NYPD Officer Ed Lacy erschießt den geistesgestörten, aber wehrlosen "Rabbit" in einem Inferno der Selbstjustiz. Nun gilt es die schöne Zeugin Sally aus dem Weg zu räumen.

Review:

Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich glatt behauptet, dass das Label Cargo Records die Thematik des Filmes nur aufgegriffen hat, weil genau einen Monat davor die Schlagzeile lautete: Weisser Polizist tötet einen Afro-Amerikaner. Das Geschrei war groß, die Demos zahlreich und mancherorts gab es Proteste von beiden Seiten. Warum als nicht einen Film veröffentlichen, bei dem die aktuelle Situation bestens passt? 

Im Film erschießt der weisse Polizist Lacy den wehrlosen schwarzen Räuber Rabbit, der einen Raubüberfall bei der Cellistin Selly durchführt. Die Polizei geht der Sache auf den Grund ob es Notwehr oder Mord war. Selly ist die einzigste Zeugin, die wahrheitsgemäß aussagt, was gewesen ist. Zu Ungunsten von Lacy, der seinen Job verliert und die Jagd auf Selly beginnt. 

Bei der Veröffentlichung von EISKALT hagelte es schlechte Kritiken für den Film. Nach heutigen Maßstäben kann der Film jedoch voll punkten und versteht es, den Zuschauer zu fesseln und zu überzeugen. Es ist die charmante New York-Atmosphäre, die der Film versprüht. Hier kommt es um Längen besser zur Geltung als in manchen anderen Filmen. Auch die Darstellerriege ist  nicht von schlechten Eltern. Nur die Rolle des Polizisten Lacy wirkte auf mich zwar etwas grotesk, aber ist definitiv als Psychopath durchzugehen, der es versteht die Leute einzuschüchtern. Einerseits auch schade, das man seine Figur nicht weiter beleuchtet hat, was zum Beispiel erklärt, warum er so ist wie er ist. 

Müsste ich einen Vergleich anstellen, welchen Filmen EISKALT ähneln könnte, dann würde ich sagen, das man sich in die Richtung STEPFATHER bewegt. Nicht das der Hauptprotagonist sonst auch auf lieb und nett macht, er ist ständig schlecht drauf und dezent aggressiv, führt aber auch ein Doppelleben, wenn man es so sagen kann. Denn er scheint seit längerem sich an verlassenen Orten rumzutreiben, um zu wissen wo man ungestört ist, wenn man jemanden kalt machen will. Die zweitwichtigste Darstellerin, Diahn Williams, die sehr gut spielte, ihren Job nach dem Dreh an den Nagel gehängt hat, nachdem es zwischen ihr und dem Regisseur ständige Differenzen gab. 

Fazit: Auch wenn der deutsche Video-Titel EISKALT etwas in die irre führen mag, sollte man sich davon nicht leiten lassen. Der Film ist ein nicht zu verachtender US-amerikanischer Polizeifilm, den man sich auf jeden Fall anschauen sollte, sofern man mit Polizeifilmen was anfangen kann. Sehr spannungsgeladen an manchen Stellen und nie langweilig. In Deutschland bisher nur auf VHS und DVD erschienen, könnte man darüber nachdenken, dem Film eine Bluray zu widmen. 


 

Frauen im Bordell


Originaltitel: Mustang: The House That Joe Built
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Robert Goralnick

Inhalt:

Ein Dokumentarfilm über die Mädchen der Mustang Ranch, einem legalen Bordell in Nevada.

Review:

Die Mustang Ranch ist ein Bordell im Storey County, Nevada, etwa 20 Meilen östlich von Reno. Unter dem früheren ursprünglichen Eigentümer Joe Conforte wurde das Mustang Ranch Bordell, der Vorläufer der Mustang Ranch, 1971 Nevadas erstes lizenziertes Bordell. Dies führte schließlich zur Legalisierung von Bordellen in 10 von 17 Landkreisen des Bundesstaates. Die Mustang Ranch wurde 1971 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und war mit 166 Acres das größte und profitabelste Bordell Amerikas. 1977 schrieb und inszenierte Robert Goralnick einen Dokumentarfilm mit Mondonähe über dieses Bordell. In Amerika unter dem Titel MUSTANG: THE HOUSE THAT JOE BUILT veröffentlicht, erschien der Film in der Schweiz in den 1980ern auf VHS, Betamax und Video 2000. 

Es scheint sich um ein sehr kostengünstiges Filmprojekt gehandelt zu haben, weil die ganzen Drehs, wie es scheint und angegeben wird, in dem Gebäude des Mustang-Bordells statt finden. Robert Goralnick hat es geschafft, dem Film einen starken dokumentarischen, also auch einen erotischen sowie einen ausbeuterischen Touch zu geben. Es beginnt mit einer Sexszene, die dann in einer Mischung aus Erzählungen der Prostituierten, Freiern, kurzen Gesprächen mit dem Besitzer und vielen Zwischensequenzen bestehend aus Sexszenen, mündet. Bei manchen Sexszenen ertönt im Off die Stimme der Prostituierten, die zusätzlich etwas zu erzählen hat. 

Überraschenderweise fand ich den Film gar nicht so schlecht. Meine Erwartungen waren zwar niedrig, weil ich eher davon ausging, das es sich um einen lahmen Heuler der Video-Ära handelt, aber dem war nicht so. Es schien nichts gestellt und die anwesenden Personen waren authentisch genug, das man ihnen ihre Aussagen abnimmt. Ob es sich hierbei um die wirklichen Prostituierten des Bordells handelte, ist mir nicht bekannt. Wenn man dem Self-Hinweis der IMDB glauben kann, dürfte es sich um die tatsächlichen Prostituierten des Bordells handeln. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden Conforte, der damalige Bordellbesitzer, und seine Frau beide wegen Steuerhinterziehung verurteilt, wobei Conforte kurzzeitig eine Gefängnisstrafe verbüßte und später 1990 nach Brasilien floh, wo er 2019 starb. 

Fazit: Immer wieder herrlich, was man für Raritäten aus der Videozeit noch findet. Wenn man sich ernsthaft mit der Geschichte des Bordells auseinandersetzt, kommt man an dieser Dokumentation nicht ganz vorbei, da sie gar nicht so schlecht ist, wenn man sie eher als eine Exploitation-Doku betrachtet. Für eine einmalige Sichtung ganz in Ordnung und nicht zu bereuen, das ich mal ein Auge rein geworfen habe. 





 

Mondo Inferno - Alle Sünden dieser Welt


Originaltitel: Il pelo nel mondo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Antonio Margheriti, Marco Vicario

Inhalt:

Eigenartige Sitten und Gebräuche ferner Länder! Hochzeitsgäste aus Bomeo: Das Abendkleid ist überflüssig. Kuriosum in einem Schweizer Nachtlokal: Der zigarrenrauchende Hahn tritt trotz heftiger Proteste des Tierschutzvereins auf. Eigenartige Sitten der Papuas: Die Männer ziehen nicht das eigene Baby, sondern ihr Eheweib heran. Orientale Köstlichkeit: Striptease Spezial. Abartiger Aberglauben: Exorzismus mit einer lebenden Eule. Feine Küche Singapurs: Der Hundemetzger präsentiert seine Delikatessen. Schädelsammler mitten in Deutschland! Spanische Mutproben in engen Gassen, mit edlen Kampfstieren!

Review:

Mit MONDO CANE haben Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi was los getreten, was es zuvor so auch noch nicht gab. Und weil das ganze auch erfolgreich funktionierte, wollten auch andere Regisseure ein Stück vom Kuchen. Zwei Jahre später erschien der inzwischen recht selten gewordene Mondofilm MONDO INFERNO - ALLE SÜNDEN DIESER WELT von Antonio Margheriti und Marco Vicario. ILL PELLO NEL MONDO, was übersetzte "Der Pelz der Welt" bedeutet, versucht ebenso auf die pseudodokumentarische Schiene drauf zu springen und ist in mehreren thematischen Episoden aufgeteilt. Es werden allerlei Aufnahmen auf der ganzen Welt gezeigt, die den Zuschauer entweder schockieren oder erstaunen sollen. Trotz der Einteilung im Mondo-Genre gehört der Film zu den eher softeren Mondofilmen. 

Die Regisseure haben sich nicht lumpen lassen und haben weite Teile der Welt besucht, um ihre Aufnahmen tätigen zu können. Neben Laos, Papua-Neuguinea, Hawaii, ist man auch nach Europa und Amerika gekommen. Antonio Margheriti, der anderweitige Filme gemacht hat, hat sich hier zum ersten und letzten mal an einem dokumentarischen Film versucht. Im Off ertönt standesgemäß ein Sprecher, der mal ironisch, mal sarkastisch das Gezeigte kommentiert, jedoch nicht zu sehr in härtere Töne umschlägt, wie man es aus anderen Vertretern kennt. In puncto Veröffentlichungen sieht es ziemlich mau aus, mir sind nur zwei verschiedene VHS-Veröffentlichungen bekannt, die definitiv geschnitten sind. Die Laufzeiten schwanken von 82-87 Minuten im Original, die deutschen Fassungen weisen nur +-75 Minuten auf. 

Aber was erwartet den Zuschauer eigentlich, wenn man an den Film ran kommt? Nun, es ist das übliche was man in klassischen Mondos aus diesem Jahrzehnt findet. Stierkämpfe, Schlachthöfe, Restaurants die Hundefleisch als auch lebendes Getier zum Essen anbieten, oder den Stuhl um seine Notdurften zu verrichten, gleich mit an den Tisch bringen. Bauchtänzerinnen, Schlangen deren Gift extrahiert wird, um Menschen zu retten. Frauen, die sich für Autos interessieren als auch Stripperinnen, diverse indigene Völker und ihre Riten, sowie auch einen Zigaretten rauchenden Hahn. Die Palette ist hier reichlich und viel und für jeden etwas dabei. 

Fazit: Nicht gerade das Paradebeispiel eines Mondofilms, aber definitiv sehenswert, wenn man Mondofilme mag. Mir selber lag nur eine deutschsprachige Fassung vor, weswegen ich weiß, das die Originalfassung über 80 Minuten geht. Was genau aus den deutschen Fassungen raus genommen wurde, ist mir nicht bekannt. Käme auf einen Vergleich an, wenn es zeitlich passt. Fans von Filmen wie MONDO CANE, DAS IST AMERIKA und Co. werden den Film sicher mögen. Allein aus dem Standpunkt heraus, das man lange danach suchen muss, machen den Film zu einem reizenden Kleinod für die Mondo-Sammlung.  


 

Sonntag, 25. Februar 2024

Blutgarten


Originaltitel: Blutgarten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Alexander Klutzny

Inhalt: 

Die neuen Besitzer einer Gartenanlage fallen einem irren Killer zum Opfer. Und mit ihnen die Gäste ihrer Einweihungsfeier.

Review:

BLUTGARTEN stammt aus dem Jahre 1998 und ist von Alexander Klutzny. Hinzufügend: Es ist sein erster und letzter Film. Warum es keine weiteren Projekte mehr gab, ist nicht bekannt. Weitere Infos sind leider sehr begrenzt, weil ich gerne mehr erfahren hätte. Es beginnt bei schönem Wetter auf einer Wiese, wahrscheinlich ein Garten. Zusammen mit ihren Gästen wird das neue Anwesen gefeiert und ordentlich befeiert. In der Zwischenzeit tauchen zwei irre Killer auf und versuchen, jeden auf der Gartenparty in die Finger zu kriegen und zu ermorden. 

Der Film ist zwar selten, aber nicht das allergrößte Highlight. Auf der anderen Seite: Würde ich ihn als Amateurhorrorfan nicht kennen, würde ich ihn mir trotzdem anschauen. Nur um ihn mal gesehen zu haben. BLUTGARTEN erfindet das Rad nicht neu und ist nur einer unter vielen Amateur-Horror/Splatterfilmen, der es in den 1990ern in Deutschland auf eine begrenzte Stückzahl auf VHS geschafft hat. In Eigenproduktion versteht sich. Vermutlich ist es ein Projekt unter Freunden, was ein schnelles Ende nahm oder man nur einmal einen Film drehen wollte. 

Die Darsteller sind laienhaft, die Killer haben eine komische, emotionslose Stimme, die Effekte sind billig und das Acting naja. Klingt zwar alles nach einem schlechten Film, ist er auch, aber ich habe schon weitaus schlechteres gesehen, wo ich mich auch durch kämpfen musste, das war hier nicht der Fall. Eine kleine Perle der 90er kurz vor der Jahrtausendwende. Wenn man drauf stößt, kann man sich die 36 Minuten gerne die zeit nehmen und rein schauen, viel falsch macht man nicht. Ausgesprochen nur Zuschauer dieses speziellen Genres. 




 

Blood Angel 2


Originaltitel: Blood Angel 2
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Ingo Trendelbernd

Inhalt:

Marie Jennifer Selby will einen Kurzurlaub machen. Auf dem Weg zur gemieteten Hütte wird sie von mehreren Männern unter der Führung des brutalen Burt abgefangen und mehrfach vergewaltigt. Tony, der von Burts Freunden nicht vollständig akzeptiert wird, bekommt den Auftrag Marie zu beseitigen. Er bringt es jedoch nicht fertig die junge Frau zu töten. Marie geht zur Polizei, die ihr allerdings nicht helfen will. Von Alpträumen geplagt beginnt Marie sich zu verändern.

Review:

Marie Jennifer Selby will Urlaub in einer Hütte machen. Auf dem Weg dorthin kommt sie in Kontakt mit Burt, einem Straßenrowdy. Nach einem Small-Talk mit ihm trennen sich die Wege der beiden wieder. Bis sie sich wieder kreuzen, im Wald. Burt und seine Truppe aus Nichtsnutzen versperren Marie von vorne und hinten mit den Autos den weg, zerren sie aus dem Auto und vergewaltigen sie nacheinander. Nach der Vergewaltigung fordert Burt von Tony, das er sie umbringt, was er aber nicht schafft. Nachdem ihr die Polizei nicht helfen will, lässt sie es gut sein. Nach 9 Monaten von Alpträumen geplagt sinnt sie auf einen Rachefeldzug, der umgesetzt wird. 

Die Deutschen machen auf ICH SPUCK AUF DEIN GRAB. Die Idee dahinter gefällt mir, denn das Original ist ein Kultfilm, der zudem noch exzellent ist und zum anderen versprechen Rape & Revenge-Filme in den meisten Fällen einen knallharten Film. Interessanterweise muss ich an dieser Stelle anmerken, das die Frage auf kommt, ob es einen ersten Teil zu dem Film gibt. Die Antwortet lautet: Ja, gibt es. Der erste Teil ist das 1978 erschienene Original, der auch alternativ BLOOD ANGEL benannt wurde. BLOOD ANGEL II stellt den inoffiziellen zweiten Teil dar. Tatsächlich gab es aber schon in den 1990ern einen Film der als ICH SPUCK AUF DEIN GRAB 2 vermarktet wurde. 

Man hat sich bei der Produktion des Filmes ordentlich an diverse Zutaten eines Rape & Revenge-Filmes bedient, was ich als positiv betrachte. Schließlich musste man das Budget von grad mal knapp 500 Euro weise einsetzen, so tat man sich gut daran, auf gute Darsteller zu setzen, die für Amateurniveau wirklich gut waren, wenn auch manchmal knöchern. Der Film will als der Remake eines amerikanischen Kultfilms gelten, was er in gewisser Hinsicht sein kann. Leider ist BLOOD ANGEL II eben nicht so bekannt wie sein großes Vorbild und im Ausland kommt der Film weniger gut an als in Deutschland, weswegen es da wohl weniger bis keine Veröffentlichungen gibt. 

Optisch fand ich den Film auch in Ordnung. Es hat alles gepasst: Das Engagement der Darsteller solide zu wirken, die Geschichte konnte man auch gut und spannungsorientiert umsetzen, nur die Effekte sind dürftig bis fast gar nicht vorhanden oder via CGI eingefügt worden. Regisseur Ingo Trendelbernd war bis 2006 nicht unfleißig und hat ab 2000 mehrere Filme raus gebracht. TORSIL ULTRA kenn ich noch aus jungen Jahren, bei KINDER DER NACHT 2 muss ich mal die Augen offen halten. 

Bei BLOOD ANGEL 2 sollten andere ihre Augen offen halten, wenn es sie nicht stört, das der Film im besseren Independent-Bereich der jungen 2000er angesiedelt ist. Man sollte nur bei der Fassung aufpassen, weil exakt nur die in der großen Hartbox ungeschnitten ist. Was man auch immer man bei dem Film raus geschnitten hat. Ein knallharter Thriller aus deutschen Landen der sogar sehenswert ist, erlebt man leider zu selten, da ist es erfrischend, wenn man zufällig auf Filme trifft, die noch beweisen, dass das Gros der deutschen Filme nicht ausschließlich nur aus schlecht gemachten TV-Produktionen besteht. 


 

Angriff aus dem Schatten


Originaltitel: Angriff aus dem Schatten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2000/2006
Regie: Florian T. Mangold

Inhalt:

Teenager Michael entdeckt zufällig das Versteck eines kürzlich entkommenen Killers. Obwohl ihm die Flucht gelingt, ist der Mörder entschlossen, jeden Zeugen zu töten. Für Michael ist es keine gute Idee, unter seinen Freunden und Verwandten nach Schutz zu suchen.

Review:

ANGRIFF AUS DEM SCHATTEN von 2006. Entstanden ist der Film unter der Leitung von Florian T. Mangold. Florian T. Mangold ist der Mann, der auch schon den 2005 veröffentlichten Film BIER-ZOMBIES und nach ANGRIFF AUS DEM SCHATTEN einen zweiten Teil und S!CKSHIT gedreht hat. Das gute an dem Film ist die Laufzeit von nur 25 Minuten. Länger könnte man sich das Spektakel eh nicht geben, weil es total schlecht umgesetzt wurde. Von der Handlung sieht man recht wenig bis gar nichts, so entschließt sich mir eher, was der Film für eine Bedeutung haben soll. Und wie es scheint, gab es 2000 schon mal einen Film mit dem selben Titel, was aus dem Film aber geworden ist, ist mir nicht bekannt. 

Was die Story des Filmes betrifft: Ein Kerle entdeckt das Versteck eines entflohenen Mörders. So kommt es zu einer Fluchtaktion des Jungen, doch der Mörder bleibt entschlossen, ihn zu finden und zu töten, weil er jeden Zeugen aus schalten will. 

Was den Film verwirrend macht, ist die schlechte Tonlage der Dialoge. Würde man besser verstehen, was die Darsteller sagen, würde man noch mit kommen. Das Bild ist sehr VHS-lastig, aber weniger das Problem. Die Effekte sind billig, sehr billig...Die Innereien werden durch so eine Art Schaumstoff dargestellt, Schaumstoffstreifen oder sowas ähnliches. leider konnte man das nicht wirklich definieren. Zumindest beim Kunstblut hat man alles richtig gemacht, weil es eine schöne rote Farbe hat. Alles in allem ein Film, den man nicht wirklich gesehen haben muss, auch nicht als Fan von Amateurhorror. 


 

Nekronomikon: Das Buch des Satans


Originaltitel: Nekronomikon: Das Buch des Satans
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 199?
Regie: Andreas Wespe

Inhalt: 

Eine Bande Horror-Freaks zieht durch die Wälder und entdeckt einen verlassenen Trailer-Park. In einem Baumstumpf versteckt finden sie ein geheimnisvolles Buch, das Nekronomikon. Die Gang bricht in einen Wohnwagen ein und beschwört mithilfe eines Hexenbrettes die Geister des Nekronomikon. Doch auf dem Friedhof des Trailer-Parks liegt die Leiche eines Serienkillers begraben. Durch die magischen Worte wieder zum Leben erweckt, erhebt sich der Killer aus seinem kalten Grab und mordet auf´s neue. 

Review:

In den 1990ern erschien von Andreas Wespe der dreiviertelstündige Kurzfilm NEKRONOMIKON: DAS BUCH DES SATANS. Datiert wird das Jahr auf 1993, kann aber auch 1994 oder 1995 schon erschienen sein, genaueres weiß ich leider nicht und im Internet wird man auch nicht fündig. Zur Story: Eine Redneck-Bande erweckt mit einem mysteriösen Buch den Geist eines Serienmörders zum Leben. Er streift durch die Wohnwagensiedlung und ermordet Menschen. Das war´s. Auch hier wurde fleißig geklaut, sprich: Musik stammt aus den Händen von Charles Bernstein, dem Macher des Soundtracks von Nightmare on Elm Street. 

Wie schon bei diversen anderen Andi Wespe-Filmen sind die Darsteller noch sehr jung. Anhand der Biertrinkereien dürften Teile der Darsteller schon 16 gewesen sein, wobei mancher der Jungs teilweise jünger aus sieht. Aber nicht weiter schlimm. Gedreht wurde abwechselnd in den Wohnungen der Darsteller, aber auch Waldstücke fanden ihre Beachtung als Drehorte. Bei den Spezialeffekten bleibt es auch gleich: Nicht halbes und nichts ganzes, aber für einen Amateurhorrorfilm hat es gereicht und auf Grund des jungen Alters der Macher, bleibe ich nachsichtig.  

Fazit: Netter, dezent unterhaltsamer Wald und Wiesen-Slasher von Fans für Fans. Leider ist auch der Film sehr schwer bis gar nicht zu bekommen und nur in kleineren Kreisen erhältlich. Als Fan von dem ganzen Homevideo-Zeugs natürlich genau das richtige für die Sammlung. Die Idee das Nekronomikon mit einzubeziehen fand ich recht originell, was nur davon zeugt, das man damals einen guten Filmgeschmack hatte!


 

Blutige Trollgeschichten


Originaltitel: Blutige Trollgeschichten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 199?
Regie: Andreas Wespe

Inhalt: 

Nach Art von Geschichten aus der Gruft erzählt ein Troll mehrere Geschichten aus seinem Buch

Review:

BLUTIGE TROLLGESCHICHTEN ist eins der vier Werke von Andreas Espe, der in jungen Jahren den Versuch unternommen hat, Filme zu machen, die sich im Bereich des Amateurhorrors ansiedeln. bei diesem Film hat man sich was von den GESCHICHTEN AUS DER GRUFT abgeschaut, denn exakt so findet das Geschehen hier auch statt. Unter dem Soundtrack von GESCHICHTEN AUS DER GRUFT fährt die Kamera den Hauskeller runter, in dem sich ein Troll mit seinem Buch befindet und daraus vorliest. 

Den Anfang macht die Geschichte um einen kleinen Jungen, der keine Freunde hat und ständig von seinem Bruder geärgert wird. Abends, als der Junge ins Bett geht, erscheint ihm ein kleines Wesen, was die Fähigkeit hat zu zaubern und zaubert dem Jungen erstmal ein Legoschloß ins Zimmer. Am nächsten Tag gehen die beiden mit dem Hund spazieren, und während des Spaziergangs will das Wesen ein Spiel mit dem Jungen spielen. Das Spiel heisst: DU WIRST STERBEN. Und so endet der Junge als Beute für seinen eigenen Hund. 

In der zweiten Geschichte findet ein Junge einen Umhang, der ihn unsichtbar werden lässt. Nach anfänglicher Freude, was damit alles anstellen kann, Mord inklusive, erlebt er sein blaues Wunder dank einer Vogelspinne. In der dritten Geschichte, spielen zwei Jungs draussen im Garten, werden aber von einem keuchenden Mörder mit einer Hakenhand aufgesucht. In der nächsten Geschichte erscheint den beiden Jungs ein Geist, der ihnen Befehle gibt und es damit endet, das der geist mordlüstern wird. Die folgende Geschichte handelt von einem Arzt, der eine spezielle Operation durchführt. Bei der letzten Geschichte ist das Thema eine Mutprobe, die gründlich schief geht. 

Man darf nicht erwarten, das hier der Charme des Originals zur Ansprache kommt, auch sind die Geschichten kurz und bündig und wurden in eine insgesamte Lauflänger von 45 Minuten gepackt. Auch hier ist das Niveau sehr auf Amateurfilm bedacht, was in Ordnung geht. Wenn man nicht wüsste, das es sich um Amateurfilme handelt, könnte man eher denken, das es heimvideoaufnahmen sind, die eine Geschichte, in dem Fall mehrere Geschichten, erzählen sollen. Für eine einmalige Sichtung in Ordnung, ansonsten nur des Sammelns wegen relevant. 


 

Blutbad 2 - Die Rückkehr


Originaltitel: Blutbad 2 - Die Rückkehr
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Andreas Wespe

Inhalt: 

Ein maskierter Killer zieht durch die Gegend um Menschen zu töten. 

Review:

1995: Wenn die Angaben im Internet stimmen, erschien der erste Teil 1993, was ich aber etwas anzweifle, weil die Darsteller aus dem ersten Teil nicht arg viel älter aussehen also im zweiten Teil von BLUTBAD. Wie dem auch sei. Der maskierte Killer ist zurück und dieses mal hat er auch mehr Zeit bekommen, um ihm zu huldigen. So gesehen ist der zweite Teil die Langfassung des ersten Teils, denn arg viele Veränderungen gibt es hier nicht. Die Darsteller sind immer noch die selben, es gibt Dialoge, die den Zuschauer unter anderem darüber informieren, das die Polizei 15.000 Mark aussetzt, die zur Findung des Killers dienen, aber auch kurze zwischenmenschliche Dialogszenen. 

Das ganze Taschengeld wird wahrscheinlich nur in Spezialeffekte investiert worden sein, was man merkt. Mir haben die Effekte gefallen, erwarten darf man natürlich nichts großartiges. Auch musikalisch hat man sich hier wieder diversen Soundtracks bedient, unter anderem NIGHTMARE ON ELM STREET. Eins der Lieder war mir bekannt, jedoch nicht, zu welchem Film es gehörte. Auch die Laufzeit ist hier etwas länger und man bekommt einen 30-minütigen Kurzfilm geboten. Im Gegensatz zum ersten teil kann man hier sogar von einem Film sprechen. War der erste Teil nur eine kurze Aneinanderreihung von Morden seitens des Killers, gibt es hier sogar eine kurze Geschichte dazu. 

Darstellerisch und künstlerisch befindet man sich hier auf Laienniveau, was anhand dem Alter der Jungs kein Grund ist, den Film schlecht zu machen. Tatsächlich findet man, wenn man solche Filme mag, Spaß an dem Film, was auch der Musik geschuldet ist, die im Hintergrund ertönt, keine Frage. Zum anderen ist es die coole als auch jugendliche Machart des Filmes, in dem mehr Herzblut steckt als in manchen Blockbustern! Darum: Zugreifen, wenn man die Möglichkeit hat, an die Filme von Andi Wespe zu kommen. Ein Amateurslasher durch und durch!




 

Blutbad 1


Originaltitel: Blutbad 1
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Andreas Wespe

Inhalt: 

Maskierter Mörder bringt andere Menschen um

Review:

BLUTBAD Teil 1 ist ein knapp 7-minütiger Kurzfilm des damals noch sehr jungen Andreas Wespe. Woher der Kerle genau stammt ist mir unbekannt, was er heute macht, ebenso. In den frühen 1990ern war es in Deutschland fast schon Standard, das sich junge Kerle ihre Kameras schnappten und ihre eigenen Filme machten. Manche sind bekannter geworden, manche weniger. Wespe ist einer der unbekannteren davon. In BLUTBAD 1 geht es um einen maskierten Mörder, der Jagd auf seine Mitmenschen macht und sie umbringt, soviel zur Handlung des Filmes. 

Vermutlich dürfte es sich hier um drei Freunde handeln, die schon in jungen Jahren Horrorfans waren und was eigenes machen wollten und es auch umgesetzt haben. Während der ganzen Laufzeit über gibt es keine Dialoge, nur Musik. Musik die jedem bestens bekannt sein dürfte, denn es wurden Lieder aus den Soundtracks von NIGHTMARE ON ELM STREET verwendet. Der Mörder, der sich mit einer Totenkopfmaske tarnt, bringt seine Opfer mit einem Messer um, entfernt die Augen oder schneidet einen Finger ab. Die Spezialeffekte sind billig, aber nett gemacht, keine Frage. Gedreht wurde überwiegend im Garten, was wohl den Eltern eines der Jungs gehört. 

Fazit: So selten und so schwer wie der Film auch zu bekommen ist, so lohnt er sich auch, wenn man mit Amateurhorror was anfangen kann. Mit der ultrakurzen Laufzeit macht man auch nichts verkehrt und bekommt einen netten, kleinen Film geboten und einem passenden Soundtrack dazu. Meiner Meinung nach hätten die Jungs durchaus ein wenig Potenzial gehabt, aber waren noch zu jung, um was besseres auf die Beine zu stellen.


 

Avogardo: Murmansk Mutation


Originaltitel: Avogardo: Murmansk Mutation
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Siggi Sick

Inhalt:

Die Sexdroge mutiert die Süchtigen zu Bestien. Der Drogenboss und seine Gang kämpfen um Macht und Weltherrschaft. Der Labordoc kocht Drogen bis zum Abwinken und unternimmt gräuliche Experimente. Nebenwirkungen wie Kannibalismus, Sodomie und mutierte Genitalien müssen in Kauf genommen werden. Alles gerät außer Kontrolle.

Review:

2008 erschien der ostfriesische Amateursplatter-Trashfilm AVOGARDO MURMANSK MUTATION von Siggi Sick. Inhaltlich sollte man den Film eher als einen Art Splatterkomödie bezeichnen, denn bei dem ganzen Gewusel und dem Verhalten der Darsteller lässt sich das ganze nicht anders definieren. Nicht das man meine Worte falsch versteht, aber man merkt den Darstellern die offensichtliche "Unreife" an und dementsprechend wird auch agiert. Irgendwie erinnerte mich das ganze Treiben an den Schweizer Film BLUTGEIL, denn auch hier wird meistens nur gesoffen, gekifft, dummes zeug gelabert und zwischendurch mal gesplattert, in dem man bspw. Innereien von seinem Gegenüber frisst, die Leute mit der Machete metzelt usw. 

Die Handlung ergibt auch keinen Sinn, da es an der Umsetzung gescheitert ist. Es dreht sich um eine Sex-Droge, die die Konsumenten in kannibalistische Irre verwandelt und teilweise mutieren lässt. Rückblickend auf manche Szenen ergibt der ganze Film keinen Sinn. Was hier fehlte, war vermutlich ein vernünftiges Drehbuch. Es lässt sich nicht abstreiten, das man auch ohne Drehbuch einen halbwegs guten Film hin bekommt, aber hier ging es nur darum, irgendeinen Müll auf Zelluloid zu bannen und das als Film zu verkaufen. Klar, die Macher hatten ihren Spaß, merkt man auch total bei dem ganzen Gegröhle, Geschreie und was man dem Zuschauer sonst noch an tut. 

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren: Empfehlen kann ich dieses Schundwerk absolut niemanden! Interessant ist der Film nur in so weit, das er recht unbekannt und aus dem deutschen Untergrund ist und somit nur was für Sammler derartigen Werken. Einen sonstigen Mehrwert sehe ich leider nicht. 



 

Samstag, 24. Februar 2024

Spider-Man schlägt zurück


Originaltitel: Spider-Man strikes back
Erscheinungsjahr: 1978
Herstellungsland: USA
Regie: Ron Satlof

Inhalt:

In der New Yorker Universität, in welcher auch Peter Parker ist, wird zu Forschungszwecken Plutonium aufbewahrt. Dass dort die Sicherheitsbedingungen nicht hoch sind, ist klar- einige Studenten weisen darauf hin, werden aber nicht ernst genommen. Um die Öffentlichkeit auf diese Gefahr hinzuweisen, stehlen sie das Plutonium, doch die Tat wird von Polizei und Presse heruntergespielt. Was liegt da näher, als selbst eine Atombombe zu bauen? Sowas kann ja schließlich jeder Student- und genau das wollen sie beweisen. Dumm nur, dass die Atombombe direkt nach Fertigstellung gestohlen wird, und der Dieb nun eine Milliarde Dollar fordert - sonst würde er die Bombe inmitten in einer Stadt zünden. Die Polizei ist bei ihren folgenden Ermittlungen allerdings auf vollkommen falschen Spuren- sie verdächtigen sowohl Peter Parker, als auch Spider-Man, da dieser auf dem Dach der Universität gesehen wurde. Nun muss Spider-Man seine, und somit auch Peter's Unschuld beweisen- und nebenbei eine ganze Stadt retten.

Review:

Nach dem Erfolg des 1977 erschienenen SPIDER-MAN erschein ein Jahr drauf der zweite Teil mit dem Namen SPIDER-MAN SCHLÄGT ZURÜCK. Ursprünglich bestand der Film aus zwei Episoden der TV-Serie, wurde hier jedoch zusammen geschnitten um einen Film entstehen zu lassen. 

Zur Handlung: Peter Parker hat zwischen seinem Job als Zeitungsfotograf und seiner Verbrechensbekämpfung unter der Maske von Spider-Man bereits viel zu tun, aber die Dinge werden noch geschäftiger. Sein Chef J. Jonah Jameson ist immer auf der Suche nach weiteren Spider-Man-Bildern und ein neuer Mitarbeiter im Büro teilt dieses Interesse am maskierten Kreuzritter. Gale ist eine Reporterin, der sich für ein Interview in die Stadt gewagt hat, obwohl es natürlich keine leichte Aufgabe ist, Spider-Man zum Sitzen zu bewegen. Zufällig wird Gale mit Peter zusammengebracht, der dann in einen Plutonium-Alptraum verwickelt wird, der in einer Atomexplosion enden könnte!

Der Film wurde extra für´s damalige Fernsehen gedreht und weist mehr Spannung auf die der erste Teil. Was nicht so richtig rein passen will, sind die Auftritte von Nicholas Hammond als Peter Parker/Spiderman. Er unterscheidet sich von der Originalfigur aus den Comic, die stets gut gelaunt und witzig ist, aber auch einen gewissen Charme hat. Hammond wirkt hier eher schwach. Allgemein macht der Film Spaß, weicht aber mehr auf Spiderman-lose Szenen aus anstatt Spiderman vermehrt eine Bühne zu geben. Nichts, was den Film schlecht macht, aber in dem Fall wurde am falschen Ende gespart. 

Fazit: Halbwegs ordentliche Action- und Kampfszenen samt einer spannenden Geschichte ergeben wie in diesem Fall einen interessanten Film. Thematisch klingt es eher nach einem Thriller, ist aber nach wie vor ein Superheldenfilm. Spiderman´s Auftritte gehören wohl zu den besten Szenen die der Film zu bieten hat, denn deswegen schaut man sich den Film unter anderem auch an. Wie schon beim ersten Teil ist die Marktlage recht dünn in Deutschland, weil er bisher nur auf VHS erschienen ist. Man sollte annehmen, das man auf Grund der vielen Verfilmungen darüber nachdenken könnte, die alten Teile auch zu veröffentlichen.



 

Spider-Man - Der Spinnenmensch


Originaltitel: The Amazing Spider-Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: E.W. Swackhamer

Inhalt:

Peter Parker wird während eines Forschungsprojekts von einer radioaktiven Spinne gebissen und besitzt fortan Superkräfte. Mit Hilfe derer unterstützt er Captain Barbera bei seinen Ermittlungen. Doch obwohl Parker als Spider-Man schnell Ermittlungserfolge erzielen kann, stellen sich auch die ersten Probleme ein. 

Review:

Amazing Fantasy #15 war die entscheidende Geburtsausgabe von Spiderman im Jahre 1962. Auf Ebay werden Originale des Magazins mit bis zu knapp 300.000 Dollar gehandelt. Wer es nicht glaubt, sollte sich selbst davon ein Bild machen. Damals war Spiderman noch nicht so bekannt, konnte aber große Resonanzen in den Comics erzielen, was bedeutete, das man sich mit dem Thema näher beschäftigt. Die ersten Meinungen waren damals noch, das man sich nicht auf eine derartige Figur konzentrieren solle, weil Menschen bekanntlich Angst vor Spinnen haben. Es dauerte trotz allem nicht lange, bis Spiderman seinen eigenen Comic bekam und ab da sofort zum Publikumsliebling aufstieg. Das bedeutete, das man die Marke Superman auch anderweitig nutzte und sich auf Film und Fernsehen konzentrierte. 1967 erschien die erste TV-Zeichentrickserie, die Jahre darauf Filme und weitere Serien bis ins heute.

Zur Handlung: Während er mit radioaktivem Material arbeitet, wird der Physikstudent Peter Parker von einer verstrahlten Spinne gebissen. Danach stellt Peter fest, dass er bemerkenswerte Kräfte erlangt hat, die es ihm nun ermöglichen, Wände zu erklimmen und Gefahren zu spüren, genau wie eine Spinne. Er nimmt ein maskiertes Kostüm an und beginnt, diese Kräfte zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen. Dies führt dazu, dass er von der Presse bald als „Spider-Man“ bezeichnet wird. Bei der Zeitung, bei der er nebenbei als Fotograf arbeitet, erhält Peter den Auftrag, Fotos von Spider-Man zu besorgen. Er wird aktiv, als der Erpresser Edward Byron von der Stadt ein Lösegeld in Höhe von 55 Millionen Dollar verlangt, andernfalls lässt er zehn Menschen frei, von denen jeder mit Gedankenkontrollgeräten programmiert ist, damit sie sich zu einer bestimmten Zeit umbringen.

In den 1970ern kam die Idee auf Spiderman einen Realfilm zu gönnen, was seitens E.W. Swackhamer, der Regie führte und Hauptdarsteller Nicholas Hammond umgesetzt wurde. Das Drehbuch entstammt Alvin Boretz, wobei das "Ur-Drehbuch" von Spiderman-Erfinder Stan Lee kommt. In diesem Jahrzehnt bekamen auch andere Marvel-Superhelden ihre eigene Serie wie zum Beispiel DER UNGLAUBLICHE HULK oder CAPTAIN AMERICA. Der Ursprung des Filmes ist, das er und seine zwei Nachfolger Zusammenschnitte aus einer nie regelmäßigen ausgestrahlten TV-Serie sind, die damals produziert wurde und 13 Episoden umfasste. Und wie man so hört muss die Serie total langweilig sein und die Leistung  von Spiderman eher verschlechtert aussehen. Son wurde SPIDER-MAN zum Pilotfilm zur Serie.

Aus heutiger Sicht kann ich mir durchaus vorstellen, das der Film eine größere Fangemeinde haben dürfte als früher. Frühere Fans hassten den Film, weil er an mehreren Stellen seine Minuspunkte aufzuweisen hat. Allzu große Schauspielkunst war hier fehl am Platz, wobei es heute eher amüsant wirkt und eher an einen Trashfilm erinnert. Selbiges gilt auch für die Spezialeffekte: Herrlich trashig und nett anzusehen. Man darf nicht vergessen, das der Film aus den 70ern ist, aber genau das macht ihn so sehenswert. Spannung ist hier zwar eher der Durchschnitt, aber man kann seine Augen nicht vom Film lassen, bis zum Ende. Ich hab den Film aus zweierlei Augen angesehen: Mit dem einen Auge eines Trashfans, mit dem anderen eines Anhängers der Kult-Figur. Diesbezüglich war es ein Augenschmaus, den Film nach weiß Gott wie viel Jahren wieder gesehen zu haben. 


 

Mittwoch, 21. Februar 2024

Die letzte Rechnung schreibt der Tod


Originaltitel: Milano violenta
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Mario Caiano

Inhalt:

Ein Raubüberfall auf ein großes Industriegebäude. Die Polizei umstellt das Haus. Zwei der Gangster können mit dem Geld fliehen, die beiden anderen erzwingen durch Geiselnahme ein Fluchtauto. Doch sie kommen nicht weit, denn das Benzin geht aus. Einer der Gangster wird an der Tankstelle erwischt, der andere, aus Zuhälterkreisen, flüchtet verletzt zu einer Prostituierten. Von ihr erfährt er, dass die mit dem Geld geflüchteten Komplizen in einem alten Schlachthof untergetaucht sind. Die Jagd nach dem Geld beginnt, ein Komplize traut dem anderen nicht über den Weg, jeder will den Hauptanteil. Wer im Weg steht wird kaltblütig liquidiert. Die letzte Rechnung zahlt der Tod.

Review:

Das schöne am sammeln ist, das man manchmal nie weiß, was man wirklich bekommt. Guter Film? Schlechter Film? Zwar hege ich keine großen Zweifel am Poliziottesco-Genre, weiß aber auch, das mir nicht explizit jeder Film eines Genres gefällt. Umso schöner immer, wenn man im Nachhinein sagen kann, das man einen extremen Glücksgriff gemacht hat. DIE LETZTE RECHNUNG SCHREIBT DER TOD von 1976 ist so ein Fall. Allzu bekannt scheint der Film nicht zu sein, am ehesten vermutlich bei Kennern und engeren Freunden des Poliziottescos. Auch gibt es bis auf ein paar wenige DVD-Auflagen auch nur eine deutsche VHS von VTD Dr. Dressler innerhalb Deutschlands, das war´s dann auch schon. 
Es beginnt mit vier maskierten Männern, die die Kasse einer großen Firma in Mailand überfallen. Als die Polizei kommt, hauen zwei der Räuber mit dem Auto ab, die anderen beiden werden zurück gelassen. So kommt es zur Geiselnahme und zur Erpressung nach einem Auto, dem auch statt gegeben wird. Nach der Flucht stirbt einer der Räuber, so das nur noch der Kopf der Bande und zwei Komplizen am Leben bleiben, die parallel dabei sind, ihre Spuren zu verwischen. Doch Raoul, der Bandenkopf, kommt den beiden auf die Schliche und fordert seinen Anteil. 

Es ist kein Geheimnis, das der italienische Polizeifilm in den 1970ern große Erfolge verbuchen konnte. An den Erfolgen wollte auch Regisseur Mario Caiano anknüpfen, der bis dato nicht zu den bekanntesten Regisseuren gehörte. ich denke, seine Filme dürften bekannter gewesen sein. Mit MILANO VIOLENTA hat er einen extrem unterhaltsamen, düsteren, aber auch spannenden Film gemacht, der wohl bei jedem Zuschauer hoch gelobt werden dürfte. Die Schwerpunkte hier sind die Schießereien, die Verfolgungsjagden, aber auch die Action. Es mag sein, das andere Vertreter actionreicher sind, kann man sich hier nicht beschweren, das es zu handzahm zu geht. 

Mit Claudio Cassinelli hat man einen exzellenten Darsteller arrangiert, der hier richtig Vollgas gibt und einen der übelsten Typen mimt, die von seinen Kollegen verarscht worden ist. Zudem gehört er zu der Sorte, die über Leichen geht, nur um an sein Geld zu kommen. Passt natürlich gut in den Film und dank eines solchen Talents, vergeht auch die Zeit wie im Flug. Krimi-Exploitationfans werden hier bestens bedient. Eine Mischung aus hinreißender Musik, knallharten Gaunern, raue Atmosphäre und ordentliche Männergewalt bestimmen den Takt und macht dazu noch reichlich´ Spaß. 


 

Dienstag, 20. Februar 2024

Die Gruft - Zombies des Grauens


Originaltitel: Una Notte al cimitero
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Lamberto Bava

Inhalt:

Eine Gruppe Jugendlicher flüchtet vor der Polizei in ein düsteres Waldgebiet. Nachts wollen sie in einem alten Gasthof übernachten. Der kauzige, alte Wirt zeigt ihnen einen Schatz, welcher demjenigen gehört, der es schafft, eine Nacht in der Gruft auf dem Friedhof zu verbringen. Die Jugendlichen entschließen sich, den Versuch zu wagen und wecken damit grausame Wesen und Kreaturen, welche jenseits ihrer furchtbarsten Alpträume liegen. Bald stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, dem Grauen aus den verwinkelten Labyrinthen der Gruft zu entkommen.

Review:

DIE GRUFT ist als Teil einer vierteiligen Horrorfilmreihe angedacht, die neben diesem Film auch noch die Filme BACK FROM HELL - EIN TOTER KEHRT ZURÜCK, GHOSTHOUSE 2 - DAS UNGEHEUER LEBT und DINNER WITH THE VAMPIRE enthalten. Während Lamberto Bava jeweils der Regisseur ist, wurden die Drehbücher von Dardano Sacchetti geschrieben, der mit Bava und fast allen wichtigen Filmemachern dieser Zeit zusammenarbeitete. Lamberto ist der Sohn der italienischen Filmlegende Mario Bava und ist glücklicherweise in die selben Fußstapfen rein, wie sein Vater. Zwar sind nicht alle Filme von ihm der Reißer, aber manche sind durchaus sehenswert. So auch DIE GRUFT. 

Nachdem sie etwas Schrott von einem Markt gestohlen haben, entkommen fünf junge Menschen, indem sie in ihren Kleinbus steigen und auf eine unbefestigte Straße mit abgesperrten Fahrspuren fahren, um der Polizei zu entkommen, die ihnen auf der Straße begegnet. Die jungen Leute, die durch dichten Nebel fahren, müssen nach einem kleinen Unfall den Kleinbus verlassen. Sie suchen Schutz in den Ruinen einer geheimnisvollen Gebäuderuine, um die Nacht zu verbringen. Später in der Nacht bemerken sie die Taverne direkt unter ihrer Unterkunft und gehen dorthin. Als sie erfahren, dass sie den Schatz in der Mitte des Ortes gewinnen können, wenn sie eine ganze Nacht in den Katakomben unter der Taverne verbringen können, beschließen sie, ihr Glück zu versuchen. Auf dem Friedhof erwarten sie Zombies, seltsame Kreaturen und Ghule.

Sehr positiv empfand ich, das der Film erst in der normalen Welt, wie wir sie kennen, anfängt und sich langsam aber sicher zu einem Horror-Fantasyfilm entwickelt. Besonders wenn sie den von Nebel bedeckten Feldweg betreten, kann man sich sicher sein, das unsere Protagonisten in eine andere Dimension gelangt sind. Auffallend ist der seichte Humor, mit dem man konfrontiert wird. So steht schon von Anfang an fest, das wir es mit einer Horrorkomödie zu tun haben, die zudem auch noch funktioniert, ohne langweilig zu werden. Erst gegen Ende geht es nochmal in die Vollen, wird man bis dahin jedoch mit allerlei verschiedenen Kreaturen, Freaks und Monstern konfrontiert und einer unheimlichen Atmosphäre wie es schon bei WAXWORK war, zumal mich DIE GRUFT inhaltlich sehr an WAXWORK erinnert. 

Man sollte sich den Film nicht unbedingt anschauen, wenn man auf Logik im Film steht. Denn hier gibt es mehrere Logiklöcher, die verzeihbar sind. Ok, eine Sache ist nicht verzeihbar: Kein Tropfen Blut gibt es zu sehen. Für eine Horrorkomödie doch recht schwach, aber kein Weltuntergang. So punktet der Film schon an anderen Stellen, besonders bei den Spezialeffekten, den Masken, den Kulissen, die den Eindruck vermitteln, das diese Gruft ewig groß ist. DIE GRUFT ist nicht das schlechteste was ich gesehen habe, aber auch nicht was ich nochmal anschauen würde, es sei denn, irgendwann erscheint eine Bluray, dann definitiv!

Death File: Black


Originaltitel: Desu fairu: Black
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt:

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review: 

Waren die Schauplätze im gelben Teil noch in Thailand, hat es den Death File-Helikopter im schwarzen Teil nach Brasilien verschlagen. Nach São Paulo, um genau zu sein. Begleitet unter bewaffnetem Polizeischutz reist man mit einem Auto durch die brasilianische Stadt und filmt allerlei obskures Zeug. Den Tatort eines Selbstmordes, bei dem sich der Selbstmörder im wahrsten Sinne das Hirn raus geblasen hat. Anschließend fährt man weiter. Man hält bei einer Durchsuchung eines Fahrzeugs seitens der Polizei, bevor es dann weiter geht, um irgendeinen Typen zu interviewen und noch eines Leichenhalle besucht. Der erste wirkliche Dampfhammer für manchen Zuschauer wird sein, als man den Leichnam eines Embryos filmt. Aufgrund Verständnisprobleme kann ich nicht sagen, um was es genau geht. Nach einem Kaffee am nächsten Morgen geht es wieder zurück nach Japan. 

Weitere Beiträge sind Damen, die auf einen Teller kacken und der "Gaumenschmaus" von einem Typen am Tisch gegessen wird. Zum Austausch gibt es für sie seinen Urin im Glas serviert. Ein Typ, der auf dem Dach steht und springen will/wird. Leider geht der Schnitt in die nächste Szene, so weiß man nicht, wie die Geschichte endet. Der nächste Schnitt führt uns durch die Welt der Missbildungen bei Babys, ein alter Bekannter aus dem roten Teil ist auch nochmal zu sehen. Sehr bizarr bisher, das ganze. Und so geht´s dann weiter mit Heroinschmugglern, Selbstmörder, Leute die von einem Aufzug zerrissen wurden usw. Tatsächlich ist der ganze Film mit dem gelben teil gleich zu setzen, da er inhaltlich sehr ähnlich von den Aufnahmen ist. 

Erschienen ist die VHS in Japan 1994 zum Auftakt des fünfjährigen Jubiläums der DEATH FILE-Serie. Der schwarze Teil ist der dritte Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE. Trotz des ganzen Inhalts sollte man auch diesen Teil der Serie nicht als direkte Shockumentary betrachten, sondern sich einen ordentlichen Teil Mondo dazu denken, denn es gibt wahrhaftige härtere Dokumentationen dieser Art. Ich denke der Film ist auch eher was für Mondofans, denn Gorehounds werden hier nur teilweise bedient, was schnell zu Enttäuschungen führen kann. Trotz allem ein weiterer erstklassiger Film, der wohl nur eine kleinere Zielgruppe anspricht. 

Death File: Yellow


Originaltitel: Desu fairu: Yellow
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review:

Im Gegensatz zu DEATH FILE: RED ist DEATH FILE: YELLOW schon eine andere Hausnummer. Hier hält das Cover, was es verspricht: Eine derbe Shockumentarys, die es versteht, Fans des Genres zu erfreuen, Mainstreamer aber zu schockieren! Ich gehe stark davon aus, das man sich von dem Cover zu aller erst schockieren lässt. Meines Erachtens das schönste Cover der DEATH FILE-Serie. Warum? Erstmal das Spiel der gelben Farbe, mit der schwarzen japanischen Schrift und dem Leichnam des Babys. Nicht das ich was gegen Babys hätte, aber Leben und Tod liegen dicht beieinander und sind das natürlichste das es gibt. Es ist eine Form von spezieller Kunst, die man in der westlichen Welt nicht allzu oft sieht, so erscheint sie manchem Auge als krank, verstörend usw. Mag in manchen Punkten stimmen, jedoch halte ich die Gesellschaft an sich kranker als alle explizit-provokanten Shockumentary-Cover zusammen. 

Yellow ist der zweite Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE und erschien am 21.5.1994 von MAD Video zum fünfjährigen Jubiläum der DEATH FILE-Serie. Inhaltlich bekommt man exakt das serviert, was man sich bestellt hat: Explizite Szenen von verschiedenen Dingen, die man nicht alltäglich sieht. Viele Aufnahmen von Selbstmorden und Unfällen, die Geburt eines Kindes, Rituale der Selbstquälerei und seltsame religiöse Rituale, eine Autopsie an einem Neugeborenen, die Säuberung eines chinesischen Friedhofs, Frauen die unter Wasser ihre Kinder auf die Welt bringen und vieles mehr. Man merkt vermutlich schon, in welche Richtung es geht. Nichts für schwache Mägen oder sensible Menschen, die sowas nicht sehen können. 

Der Höhepunkt des Films dürfte wohl die besagte Autopsie des neugeborenen Babys sein, sie zieht sich etwas, wird aber mit langsamer Klaviermusik unterlegt. Wie ich fest stellen konnte, hat man aus seinen Fehlern gelernt und diese ständige Verpixelung etwas sparsam angesetzt. Aus dem Off ertönt die meiste Zeit ein Sprecher, der vermutlich erklärt, was zu sehen ist. Ansonsten wird man für jedes "Kapitel" von einem Typ (Kaoru Adachi?) eingeführt, was mangels Verständnis der japanischer Sprache ebenso wenig möglich ist, dem Mann zu folgen. Englische Untertitel wären zumindest von Vorteil gewesen. Man sollte DEATH FILE: YELLOW nicht als Film ansehen, bei dem das Wort "Shockumentary" ständig mit schwingt, denn trotz der vielen Todesaufnahmen, gibt es auch Aufnahmen zu verzeichnen, die man in jedem normalen Mondofilm auch sehen würde. 

Wer Videos sammelt, wird um die Seltenheit des Filmes wissen, vor allem, wenn man ihn auch noch in einem halbwegs guten Zustand in der Sammlung will. Andernfalls kann man notgedrungen auf DVD-Boots zurück greifen, die immer mal wieder im Internet auftauchen. Wer Bock auf einen härteren Mondo hat, der aussergewöhnlich gut gemischt ist und nicht nur den Tod fixiert ist, sollte sich DEATH FILE: YELLOW definitiv ins Haus holen. Einer der besseren japanischen Mondos, die ich gesehen habe. 


 

Montag, 19. Februar 2024

Death File: Red


Originaltitel: Desu fairu: Red
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Mondo der DEATH FILE-Serie

Review:

Zugegeben, Cover machen bei einem Mondofilm schon viel aus und umso drastischer die Abbildungen, umso besser gefällt es dem Sammler. Unangefochten stehen bei mir die Cover der farbigen Trilogie der Serie ganz oben, weil sie zum einen total heavy sind, aber zum anderen die Realität so widerspiegeln, wie sie eben ist. Das andere ist, das es sich bei den DEATH FILE-Filmen um stellenweise begehrte Sammelobjekte handelt, besonders bei Untergrund- und Sickofans. Es ist halt was anderes, wenn man exotische Untergrundfilme in der Sammlung stehen hat, von denen der spießige Bürger vermutlich nie was gehört hat. Am 21.4.1992 wurde der neunte Beitrag der DEATH FILE-Serie in Japan auf VHS veröffentlicht. Über einen Zeitraum von drei monatlichen Abständen erschien jeweils ein Teil der Trilogie, exakt fünf Jahre nach der Veröffentlichung von DEATH FILE. Anlass die Trilogien zu veröffentlichen war der fünfte Jahrestag der Serie. 

Inhaltlich hat mir DEATH FILE: RED weniger gefallen, weil er ziemlich blutarm und weniger schockierend war, wie man es sonst kennt. Es lässt sich aber nicht abstreiten, das die Schockwirkung andernorts wunderbar funktionierte. Was mir allerdings ein Rätsel ist, warum gerade bei der Autopsie-Szene Innereien verpixelt sind, der ganze Rest nicht. Was auf den Zuschauer vermutlich schockierend wirken dürfte, sind die Aufnahmen der Hungersnöte in Afrika, verschiedene Arten von Missbildungen bei Neugeborenen. Besonders hervor sticht das Baby mit der seltenen Ichthyose-Erkrankung, was zu der Zeit versucht wird, am Leben zu erhalten. Mir selber ist eine ähnliche Aufnahme aus den 1990ern nicht unbekannt, weil es damals in den frühen 1990ern eine Reportage über die Krankheit gab, die abends im Fernsehen lief. 

Weitere Aufnahmen beschränken sich auf Politiker(?) die sich stressen, Kriegen, die Vorbereitung als auch Hinrichtung von Nicolae Ceaușescu, einem rumänischen Politiker, die benannten Autopsien, ein Interview mit einer Blinden usw. Das ganze ist aufgeteilt in exakt einer Stunde Laufzeit, wobei für mich persönlich nur die etwas "anstrengenderen" Videos interessant waren. Begleitet wird man von Kommentaren aus dem OFF, wobei alles auf japanische gesprochen wird und ich somit nicht weiß, was genau gesagt wird und ob der Kommentar eher sarkastisch oder ernst ist. 

Fazit: Vermutlich einer der schwächeren Teile der Serie. Ich habe bisher noch nicht alle gesehen, werde das aber je nach Lust und Laune nach holen. Bis auf ein paar interessante Szenen, hat der Film nichts allzu wichtiges zu bieten und kann getrost als Sammlerstück gelten, bei dem man inhaltlich nichts verpasst hat. 


 

Sonntag, 18. Februar 2024

American Monster


Originaltitel: Q 
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Larry Cohen

Inhalt:

In New York passiert Unglaubliches. Immer wieder beobachten Bürger wie ein gigantisches, geflügeltes Ungeheurer Menschen in Stücke reist. Ex-Junkie und Versager Quinn hat gerade eigentlich ganz andere Probleme. Nachdem er von ein Paar Gangstern dazu gezwungen wird ihnen bei einem Überfall zu helfen, flüchtet er in die Kuppel des Chrysler-Buildings. Dort entdeckt er ein riesiges Ei. Er zählt eins und eins zusammen und versucht sein Wissen über die Herkunft des geflügelten Ungeheuers für sich zu nutzen.

Review:

Ungefähr dreißig Jahre nachdem die atomwaffengesättigten 50er-Jahre gigantische Bestien hervorgebracht haben, erscheint AMERICAN MONSTER genau so, wie man es erwarten könnte: Es ist ein typisch amerikanischer "Kaiju", der das Genre in die 80er Jahre katapultiert, und das tut er auch. Larry Cohen´s Monster-Kultfilm ist ein Remake des 1946 erschienen Monsterfilms THE FLYING SERPENT und genießt unter Fans des phantastischen Films Kultstatus. 

Der Plot ist schnell erklärt: Der Kleinbetrüger Quinn kommt in die Bredouille und plant mit ein paar anderen Gangstern einen Überfall, der auch durchgezogen wird. Nur verliert Quinn während des Überfalls die Tasche mit dem ganzen Juwelierschmuck und versteckt sich eine Weile, bis man vor seiner Wohnung auftaucht. Quinn bringt seine Komplizen auf den Turm und lockt sie in eine Falle, weil der Turm von Quetzalcoatl bewohnt wird, einer geflügelten Schlange. Auch hat es ein Ei oben abgelegt, was beschützt werden muss. Doch Quinn steckt nach einer Unterbringung in einer Zelle der Polizei alles, im Glauben eine Menge Geld abstauben zu können. Am Ende steht er mit nichts da. Zeitgleich bricht auch ein Kampf gegen Quetzalcoatl los. 

AMERICAN MONSTER ist in dieser und einigen anderen Hinsichten etwas zottelig; Strukturell weitet es sich einfach aus und fühlt sich sogar eher wie ein Slasher im Stil eines Monsterfilms an, wenn Cohen eine Szene einfügt, in der Quetzalcoatl Bürger verschlingt, von denen die meisten ziemlich buntes Futter sind. Wie bei anderen Cohen-Filmen handelt es sich um eine rohe Produktion, die von urbanem Mut und einer minimalistischen Ästhetik durchdrungen ist. Es hat etwas sehr Authentisches, das merklich mit Quetzalcoatl selbst kollidiert, der durch Stop Motion-Effekten zum Leben erweckt wird. Selbst wenn er sie verhüllt, schafft Cohen mit einigen großartigen Luftaufnahmen, die über der Skyline von New York schweben, eine angenehme Präsenz für Quetzalcoatl, um den Zuschauern eine schwindelerregende Schlangenperspektive zu bieten. 

Während der Film aufgrund seines flotten Drehbuchs erfolgreich ist, verfügt er auch über eine weitere Geheimwaffe: Michael Moriarty. Moriarty ist in dem Film absolut großartig und liefert eine der besten Darstellungen seiner herausragenden Karriere als Quinn. Er besitzt die Leinwand, wann immer er auf ihr ist, und sein Auftritt verleiht dem Film einen skurrilen, unterhaltsamen Mittelpunkt. Die Szene, in der Quinn seine Forderungen an den Polizeikommissar stellt, einschließlich einer Bitte um eine „Nixon-ähnliche“ Begnadigung, ist unglaublich lustig und wahrscheinlich eine der besten des Films. 

Fazit: Innerhalb des deutschsprachigen Raumes sollte man die Hoffnung niemals aufgeben, das irgendwann mal eine Bluray erscheint. Von Shout Factory gibt es bisher eine Veröffentlichung in HD, somit müsste man sich vermutlich nur mit den Rechteinhabern zusammen setzen. Der Film selber ist total geiles 80er-Monsterkino was man sich ansehen sollte, wenn noch nicht passiert. Klarer Pflichtfilm für alle Monsterfans da draußen. 





 

Der Vernichter


Originaltitel: Il Giustiziere sfida la città
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Umberto Lenzi

Inhalt:

Als Rambo nach vielen Jahren seinen alten Freund Pino und dessen Familie in Mailand besuchen kommt, bietet sein einstiger Gefährte dem kampferfahrenen Rambo die Möglichkeit, bei einem privaten Sicherheitsdienst anzuheuern, der aufgrund sich mehrender Entführungsfälle ein Geschäftshoch erlebt. Zwar lehnt Rambo zunächst dankend ab, als Pino jedoch auf der Suche nach dem gekidnappten Sohn eines reichen Industriellen der Verbrecherbande eines gewissen Conti in die Quere kommt und ermordet wird, schwört Rambo Rache und macht es sich zur persönlichen Aufgabe, Conti mit Gewalt zur Strecke zu bringen. 

Review:

Umberto Lenzi gehört zu den Vorreitern des italienischen Kriminal- und Polizeithriller-Genres der 1970er Jahre, wobei der in Kuba geborene Tomas Milian sein häufiger Hauptdarsteller war. DER VERNICHTER  ist ein Paradebeispiel für die gewalttätigen Actionfilme dieser Zeit und kann Lenzi mit Sicherheit als guten und sogar sehr talentierten Filmemacher bezeugen. In DER VERNICHTER, auch bekannt als FLASH SOLO spielt Milian einen harten, bärtigen Biker, Rambo, der verschiedene rote Hüte trägt. Nach Ankunft in einer alten Stadt, um einen Freund zu besuchen, gerät das ganze Thema ins schleudern, denn Rambos Freund wird umgebracht. So begibt er sich selber auf die Suche nach den Mördern und gießt bei seinem Unterfangen noch mehr Öl ins Feuer und es kommt zum Eklat an mehreren Stellen. 

Ins Leben gerufen wurde der Film auf Initiative von Tomas Milian hin. Drehbuchautor Vincenzo Mannino erhielt den Auftrag, eine Geschichte über einen Motorradfahrer namens Rambo und einen ehemaligen Polizisten zu schreiben, der nach Mailand fährt, um die Verschwörung zweier rivalisierender Gangsterbanden zu verfolgen. Die Motivation für die Aktion ist persönliche Rache und das Recht der eigenen Hand, allerdings ohne die sonstigen Erwägungen der Rechtfertigung der Rückzahlung. Was Rambo auszeichnet, das er ein gutes herz hat, trotz seines badass-artigen Auftreten, was ihn umgehend sympathisch macht und ihm auch eine interessante Persönlichkeit verleiht, die mancherorts nicht alltäglich ist. 

Nach meiner Einschätzung ist das nicht gerade der beste Film von Lenzi, aber steht immer noch weit genug vorne, um mit anderen Filmen Lenzi´s mithalten zu können. Mir selber wurde der Film bei der Suche nach diversen Poliziottesco empfohlen und wurde nicht enttäuscht. Milian ist unvergleichlich cool als der taffe Rambo, der Kinder liebt und einen coolen Biker-Cowboy-Stil kreiert, während sein Gesicht fast schlicht bleibt. Er, die guten Nebendarsteller und die spannungsgeladene, geradlinige Regie von Lenzi sorgen dafür, dass auch die gewaltfreien Szenen nicht langweilig werden. 

Fazit: Nachdem ich zuvor erst den Berserker gesehen habe, war ich schon drauf eingestellt, das es hier nicht weniger wild zu geht. Wurde aber in soweit "enttäuscht", das es hier doch ruhiger zugange ging, das aber dem Film keinen Abbruch tat. DER VERNICHTER ist entgegen seinem wilden deutschen VHS-Filmtitel trotzdem actionreich und spannungsgeladen. Was einem im Kopf bleibt, ist der einprägsame Satz Rambos: „Man beginnt in einem Loch, man ernährt sich durch ein Loch, man scheißt aus einem Loch, man landet in einem Loch." Wie recht er doch damit hat. 




 

Samstag, 17. Februar 2024

Der Berserker


Originaltitel: Milano odia: la polizia non può sparare
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Umberto Lenzi

Inhalt:

Der wahnsinnige Giulio und zwei Kollegen planen Marilu, die Tochter eines reichen Firmenchefs zu entführen um eine halbe Milliarde Lire Lösegeld zu erpressen. Kommissar Grandi wird auf den Fall angesetzt. Grandi bleibt nicht viel Zeit, sich Sache aufzuklären. Giulio bringt jeden um, der sich gegen ihn stellt, egal ob Freund oder Feind. Und Giulio hat nicht vor, Marilu nach Übergabe des Geldes am Leben zu lassen.

Review:

Der Begriff Poliziottesco passt bestens zu dem Film. Unfähige und korrupte Polizisten als auch gewalttätige Kriminalität stellen die Hauptmerkmale dieses Genres dar. Die 1970er Jahre waren aus filmischer Sicht in Italien nicht schlecht, sind zu der Zeit viele gute Filme produziert worden, was sich im Jahrzehnt darauf nicht sonderlich änderte. Jedoch gab es zu der Zeit in Italien auch dunkle Wolken zu verzeichnen, besonders aus politischer Sicht. Waren es damals die sogenannten "Anni di piombo", die "Jahre des Bleis". Benannt weil sowohl Links- als auch Rechtsextremisten Terrorakte verübten, darunter Bombenanschläge und politische Attentate. Die Behörden schienen nicht in der Lage zu sein, dieser instabilen und schrecklichen Situation irgendeine Form der Kontrolle zu verleihen, und die italienischen Filme dieser Zeit zeigten dieses Chaos und Misstrauen durch explizite Darstellungen von Verbrechen und Horror.

Der Horror wird hier in Gestalt eines Kriminellen namens Guilio Sacchi gezeigt, der die Entführung der Tochter eines wohlhabenden Geschäftsinhabers plant, bei dem am Ende 500 Millionen Lire zu erbeuten sind. Ziel ist es, anschließend keinen Finger mehr krumm zu machen. Da Sacchi ohne Eltern und Chancen auf der Straße aufgewachsen ist, schimpft er ständig gegen das System. Er glaubt, dass er ein Genie ist und Verbrechen begehen kann, weil die Welt ihm seinen Lebensunterhalt schuldet. Bei einem Banküberfall tötet er einen Polizisten, was dazu führt, das der Mord Wellen schlägt und bei seinem Auftraggeber raus fliegt. So zieht er fortan sein eigenes Ding durch und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. 

Mailand kennt man eher als einen Ort an dem man als Nicht-Italiener Urlaub macht, doch wie Mailand hier dargestellt wird, erinnert es eher an ein gefährliches Pflaster, gemischt mit dem Reichtum als auch der Armut und Dekadenz der Gesellschaft. Die Straßen sind verkommen, die Wohnblöcke hatten auch schon bessere Zeiten und alles so trostlos. Exakt deswegen passt aber die Geschichte der Protagonisten und macht es noch räudiger als es eh schon ist. Regisseur Umberto Lenzi war in den 1970er Jahren einer der zuverlässigsten Namen der genreübergreifenden italienischen Klassiker und gewinnt immer mehr an Bedeutung, da jetzt die ganze Breite seines Schaffens gewürdigt werden kann. DER BERSERKER ist tatsächlich einer seiner besten Filme, die ich bisher gesehen habe und bin schon auf weitere Werke gespannt. 

Sehr zuvorkommend ist der schmierige Nervenkitzel der einen ständig begleitet, dazu noch Tomas Milian und Henry Silva, bei denen man manchmal das Gefühl hatte, das zwischen den beiden am Drehort ständige Wettkämpfe gegeben haben könnte, wer die bessere Schau vor der Kamera gibt. Meine Erwartungen wurden somit in vielen Punkten übertroffen. Ich konnte mir schon denken, das DER BERSERKER ein Knallerfilm ist, aber das er so extremst gut rein läuft, hätte ich nicht gedacht. In dem Punkt hat FilmART einen guten Riecher bewiesen, in dem sie den Film in der Reihe der Polizieschi Edition-Serie veröffentlicht haben.