Originaltitel: Deadly Hero
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Ivan Nagy
Inhalt:
Der hartgesottene NYPD Officer Ed Lacy erschießt den geistesgestörten, aber wehrlosen "Rabbit" in einem Inferno der Selbstjustiz. Nun gilt es die schöne Zeugin Sally aus dem Weg zu räumen.
Review:
Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich glatt behauptet, dass das Label Cargo Records die Thematik des Filmes nur aufgegriffen hat, weil genau einen Monat davor die Schlagzeile lautete: Weisser Polizist tötet einen Afro-Amerikaner. Das Geschrei war groß, die Demos zahlreich und mancherorts gab es Proteste von beiden Seiten. Warum als nicht einen Film veröffentlichen, bei dem die aktuelle Situation bestens passt?
Im Film erschießt der weisse Polizist Lacy den wehrlosen schwarzen Räuber Rabbit, der einen Raubüberfall bei der Cellistin Selly durchführt. Die Polizei geht der Sache auf den Grund ob es Notwehr oder Mord war. Selly ist die einzigste Zeugin, die wahrheitsgemäß aussagt, was gewesen ist. Zu Ungunsten von Lacy, der seinen Job verliert und die Jagd auf Selly beginnt.
Bei der Veröffentlichung von EISKALT hagelte es schlechte Kritiken für den Film. Nach heutigen Maßstäben kann der Film jedoch voll punkten und versteht es, den Zuschauer zu fesseln und zu überzeugen. Es ist die charmante New York-Atmosphäre, die der Film versprüht. Hier kommt es um Längen besser zur Geltung als in manchen anderen Filmen. Auch die Darstellerriege ist nicht von schlechten Eltern. Nur die Rolle des Polizisten Lacy wirkte auf mich zwar etwas grotesk, aber ist definitiv als Psychopath durchzugehen, der es versteht die Leute einzuschüchtern. Einerseits auch schade, das man seine Figur nicht weiter beleuchtet hat, was zum Beispiel erklärt, warum er so ist wie er ist.
Müsste ich einen Vergleich anstellen, welchen Filmen EISKALT ähneln könnte, dann würde ich sagen, das man sich in die Richtung STEPFATHER bewegt. Nicht das der Hauptprotagonist sonst auch auf lieb und nett macht, er ist ständig schlecht drauf und dezent aggressiv, führt aber auch ein Doppelleben, wenn man es so sagen kann. Denn er scheint seit längerem sich an verlassenen Orten rumzutreiben, um zu wissen wo man ungestört ist, wenn man jemanden kalt machen will. Die zweitwichtigste Darstellerin, Diahn Williams, die sehr gut spielte, ihren Job nach dem Dreh an den Nagel gehängt hat, nachdem es zwischen ihr und dem Regisseur ständige Differenzen gab.
Fazit: Auch wenn der deutsche Video-Titel EISKALT etwas in die irre führen mag, sollte man sich davon nicht leiten lassen. Der Film ist ein nicht zu verachtender US-amerikanischer Polizeifilm, den man sich auf jeden Fall anschauen sollte, sofern man mit Polizeifilmen was anfangen kann. Sehr spannungsgeladen an manchen Stellen und nie langweilig. In Deutschland bisher nur auf VHS und DVD erschienen, könnte man darüber nachdenken, dem Film eine Bluray zu widmen.