Donnerstag, 12. September 2024

Family Recipe (A Texas Chainsaw Massacre Fanfilm)


Originaltitel: Family Recipe
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Gus Trapani

Inhalt:

Zwei freunde, deren Auto auf der Straße stehen geblieben ist, weil das Benzin leer war, geraten an zwei Hinterwäldler, die ihnen nach dem Leben trachten. Es kommt zum Kampf um das nackte Überleben. 

Review:

Eine meiner absoluten Horror-Highlights und favorisierten Horror-Serien ist die von THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE! Es gibt meiner Meinung nach fast keine bessere ausser den üblichen Verdächtigen wie HELLRAISER, NIGHTMARE ON ELM STREET und diverse andere bekannte Horror-Stars. Auf Platz 1 hat es bei mir Leatherface geschafft. Leatherface ist nahezu schon eine Naturgewalt, die nicht so einfach tot zu kriegen ist und rückblickend auf sämtliche erschienene Filme kann man sagen, das der Kult um Leatherface unsterblich ist. 

So sah es auch Gus Trapani, der sich an die Arbeit gemacht hat, einen knapp 23-minütigen Kurzfilm zu drehen um Leatherface einen abgrundtiefen Tribut zu zollen und ihm ein kleines, aber feines Filmchen zu widmen. Für einen Fanfilm mit einer so kurzen Laufzeit hat der Film enorm viel Spaß gemacht und Trapani wusste was er zu tun hatte. Die Geschichte dreht sich um zwei Freunde deren Auto auf der Landstraße stehen geblieben ist. Die Jungs marschieren zur Tankstelle, werden aber vom "Besitzer" gefangen genommen, denn im Hintertürchen wartet Leatherface, um das Familienrezept am laufen zu halten. Es kommt zum Kampf um Leben und Tod. 

Gleich zu Beginn des Filmes wird man mit der handwerklichen Spezialeffekte-Kunst bekannt gemacht, die jedem Indie-Regisseur die Augen nässen dürfte. Selten hat man solche guten Masken, Horror/Splatter-Requisiten und eine Kulisse gesehen. Und das alles für einen Film, der nicht mal eine halbe Stunde geht? Respekt! Der Film nimmt auch schnell fahrt auf und man ist schon ordentlich gefesselt von dem Treiben auf dem Bildschirm. Auch Leatherface´ Erscheinung gibt mächtig Vollgas und man darf sich mit einigen Anspielungen auf die Originale konfrontiert betrachten. 

Dank eines dunklen Filters kommt eine dreckige Atmosphäre auf, wie man sie aus den Originalen schon kennt. Also es dann außerhalb der Metzgerkammer ins Finale geht wird man als Zuschauer noch damit verwöhnt, das der Filter ins gelbliche abdriftet und weitere traditionsgemäße Tributes gezollt werden. Ein herrlicher Horror-Traum schlechthin, bei dem der Regisseur als auch die Darsteller ihr Bestes gegeben haben und ihre Liebe zum Original unter Beweis gestellt haben. Hier galt nicht etwas zu machen, damit was gemacht wurde, hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. 

Fazit: Geil! Geil! Geil! Und zur Nachahmung empfohlen...zumindest die Produktion eines Filmes, bei dem man sein ganzes Herzblut rein steckt. Und ich kann mit höchster Sicherheit sagen, dass dieser Film JEDEM Texas Chainsaw Massacre-Fan definitiv gefallen wird, denn hier treffen Können samt einer guten Maske und einwandfreie Spezialeffekte aufeinander, wie man es nicht oft innerhalb der Independent-Szene sieht! Respekt und Grüße an Gus Trapani! 

Offizieller Stream zu Family Recipe:


Ausschnitte:







 

Mittwoch, 11. September 2024

X-Tro - Nicht alle Außerirdischen sind freundlich


Originaltitel: Xtro
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Harry Bromley Davenport

Inhalt:

Der kleine Tony wird Zeuge, wie sein Vater Sam eines Nachts von Außerirdischen entführt wird. Seitdem plagen ihn furchtbare Albträume. Nach mehreren seltsamen Zwischenfällen taucht Sam plötzlich wieder auf, ohne eine Erinnerung daran, was mit ihm passiert ist. Doch Sam hat sich auf unerklärliche Weise verändert und er hat einen teuflischen Plan. Schon bald benimmt sich auch Tony merkwürdig. Als es zu den ersten Todesopfern kommt, wird klar, dass bösartige Mächte am Werk sind. Verzweifelt nimmt Tonys Mutter den Kampf gegen die fremde Bedrohung auf. 

Review:

Um einen genaueren Vergleich anstellen zu können, sollte ich mir vielleicht irgendwann die kommenden Jahre oder gar Jahrzehnte E.T. - DER AUSSERIRDISCHE nochmal anschauen, denn so oder so ähnlich kam mir X-TRO vor. Warum? Ganz einfach erklärt: Ein außerirdisches Wesen tritt in das Leben einer Familie ein. Besonders angetan von dem Alien ist der Junge, der drei Jahre zuvor seinen Vater verloren hat durch eine Alien-Entführung. Ab hier entfernen wir uns bei dem Vergleich. Es folgen verrückte Bilder, der zurückkehrende Vater entpuppt sich als Alien, der fleißig auf seine Art Nachkommen schaffen will und Schleim, Blut und eine ordentliche Dosis Bizarrheit bestimmen den Bildschirm. 

Das ist also X-TRO des Briten Harry Bromley Davenport aus dem Jahre 1982. Hat fast schon den Anschein als wollte er ALIEN gleich mit kopieren oder sich zumindest ein Stück des Erfolgskuchen unter den Nagel reißen. Nun, meiner Meinung nach ergibt der Film nicht wirklich Sinn, weil die Szenen wie ineinander geworfen wirken, von X-TRO keine Rede im Film ist und auch Fragen offen bleiben. Beispielsweise was mit der Französin passiert, die in diesem Kokon gefangen ist. Überlebt sie es oder schlüpft aus ihr noch so ein Alien raus? Wieso sieht der Vater samt Sohn aus wie Skeletor gegen Schluß? Was passiert mit den restlichen Alien-Eiern am Ende? Nun gut, vielleicht die Sache mit den Alien-Eiern in Teil 2 beantwortet. 

Was sich vielleicht bis hierher eher durchwachsen anhört, ist nicht schlecht gemeint. Freunde reizender Spezialeffekte kommen auf ihre Kosten und dürfen gleich zu Beginn eine genial aussehende Kreatur begrüßen, die nach ALIEN-Tradition gleich mal seine Zunge in einen Damenkörper fahren lässt und sein Aliensperma rein pumpt! Ja, rein pumpt! So schlüpft der verloren geglaubte Vater auch gleich als Erwachsener aus dem Körper der Dame. Telefonhörer schmelzen in seiner Hand oder es gibt zwischendurch mal blutigen Schleim. Nur Szenen mit dem tanzenden Clown fand ich zu albern, während der mannsgroße Actionman, der die Nachbarin killt von grotesk bis gruselig reicht. 

Fazit: Durchschnittlicher Film, der mit kleinem Budget gedreht wurde, aber nette Spezialeffekte aufzuweisen hat. Die Story ist eher so lala bis halbwegs brauchbar. Ich hätte mir nur mehr Alien-Szenen gewünscht samt mehr Einsatz ebensolcher Kreaturen. Hätte man anders anpacken sollen, aber fand den Film auch nicht schlecht. Wird aber wohl eher bei einer einmaligen Sichtung bleiben. 


 

Zaat

Originaltitel: Zaat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Don Barton, Arnold Stevens

Inhalt:

Der ehemalige Nazi-Wissenschaftler Dr. Kurt Leopold entwickelt in Cypress Groves, Florida aus DNA und speziellen giftigen Abwässern ein Destillat, dass es ihm ermöglichst, Menschen in fischähnliche Wesen zu verwandeln. Natürlich - wie verrückte Wissenschaftler nun mal so sind - probiert er es auch gleich an sich selbst aus und verwandelt sich in eine Mischung aus Mensch und Wels auf zwei Beinen, der fortan der spärlichen Bevölkerung der Gegend, dem Sheriff und diversen Regierungsbeamten ordentlich Stress macht.

Review:

Im Laufe der Jahrzehnte ab den 1950ern gab es eine beachtliche Anzahl Filme, die inhaltlich die Geschichten von humanoiden-tierischen Lebensformen thematisierten. Was sie alle dasselbe an sich hatten? Es waren Monster die meistens aus dem Wasser kamen, in vielen Fällen versteht sich. Los getreten dürfte das ganze das Monster aus DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS haben, etwas früheres fällt mir diesbezüglich auf Anhieb nicht ein. So entstanden immer wieder mal so cineastische Kuriositäten, mal mehr, mal weniger anschaubar. Und manche wurden richtige Trash-Klassiker, nach denen man sich anschließend die Finger leckt. 

ZAAT aus dem Jahre 1971 gehört nur bedingt dazu, ist aber einer der halbwegs besseren Erscheinungen, die ich bisher gesehen habe. Die Story behandelt einen alleinstehenden Wissenschaftler, der hoch hinaus will und eine Formel entwickelt, die es schafft, ihn in einen Fischmenschen zu verwandeln. Seiner Ansicht nach eignet sich niemand besseres als er selber, um sie zu testen, was auch prompt geschieht. Wels-DNA mischt sich mit menschlicher DNA und sorgt dafür, das er einen Feldzug gegen alle unternimmt, die ihn in vergangenen Tagen ausgelacht haben, zudem begibt er sich auch auf die Suche nach Frauenfleisch, um weitere Wesen seiner Art zu zeugen.

Mich hat der Film von seiner Machart und der Umsetzung sehr an den 1960er-Klassiker DER SCHRECKEN AUS DER MEERESTIEFE erinnert, weil der Film ebenfalls sehr günstig produziert rüber kommt, aber nicht uninteressant ist. Ebenfalls steckt auch bei ZAAT, was übrigens der Name dieser Formel ist, die der Wissenschaftler erfindet, ein Mensch in einem Gummikostüm, was sich auf die Jagd macht. Bemängeln muss ich das der Film nicht wirklich ein Reißer wie so mancher anderer Vertreter ist und nicht nur einmal mit Längen zu kämpfen hat, die langweilen. Etwas mehr Action hätte dem Film sicherlich gut getan. 

Das Budget lag bei 50.000 Dollar und Drehzeit belief sich auf 30 Tage. Die Besetzung kann man gerade noch so springen lassen. Für einen derartigen Film zwar ok, aber nichts, was einem im Nachhinein im Gedächtnis bleibt. Nach seiner Veröffentlichung unter mehreren Filmtiteln geriet er eine lange Zeit in Vergessenheit, bis 2012 eine DVD/Bluray-Combo erschien, die inzwischen ordentliche Preise veranschlägt, wenn man die Veröffentlichung sein Eigen nennen will. Fazit: Netter, aber durchschnittlicher Fischmenschen-Monsterfilm, der seine Momente hat und nur für Monsterfilmfans empfehlenswert ist. 



 

Zontar - The Thing from Venus


Originaltitel: Zontar - The Thing from Venus
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Larry Buchanan

Inhalt:

Der Raketenwissenschaftler Curt Taylor (John Agar) startet einen neuen lasergestützten Satelliten in die Umlaufbahn, was seinem Kollegen Keith Ritchie (Tony Huston) gar nicht behagt, da er befürchtet, daß Aliens verhindern werden, daß sich die Menschheit ins All hinaus wagt. Prompt verliert man einige Zeit später die Kontrolle über den Satelliten, der in der Nähe der Kleinstadt Jackson niedergeht. An Bord: das Wesen Zontar, das sofort kleine Symbionten losschickt, die die entscheidenden Personen im weiteren Umkreis über eine Verbindung zur Wirbelsäule kontrollieren sollen. Schließlich muß Taylor einsehen, daß an Ritchies Ideen offenbar etwas dran ist, aber der Kollege ist keine Hilfe, denn er steht mit Zontar in Kontakt und sieht in dem Invasoren eine große Chance für die Erde...

Review:

Als B-Movie-Fan hat man manchmal das große Unglück, über Filme zu stolpern, die einem alles abverlangen. Vor allem Zeit, viel Zeit, die nicht enden zu wollen scheint. Aber man will es nicht anders, so bekommt man es nicht anders. So auch im Fall ZONTAR - THE THING FROM VENUS! Zontar ist eine US-amerikanische Science Fiction-TV-Produktion aus dem Jahre 1967, die von Larry Buchanan gedreht wurde und John Agar und Susan Bjurman in den Hauptrollen beinhalten. Der Film stellt zusätzlich ein schlechter Klon von Roger Corman´s IT CONQUERED THE WORLD von 1956 dar. 

Der geschichtliche Inhalt, der auch nicht gerade besser ist, erklärt sich folgendermaßen: Ein abtrünniger Wissenschaftler kommuniziert mit einer Kreatur von der Venus, die die Menschheit „retten“ will. Der Wissenschaftler ahnt nicht, welches Blutbad seine Bemühungen anrichten werden, den Außerirdischen auf die Erde zu bringen. Nun, wer das original von Corman kennt, wird sich hier dauerhaft gelangweilt vorkommen, weil nahezu 1:1 abgekupfert wurde und wie ein Aufguss daher kommt, der nicht mal im Ansatz versteht, zu unterhalten. 

Ein weiteres Problem an der Sache ist, das der Charme, den man im 1956er Original noch hatte, hier komplett den Bach runter geht und nicht erreicht wird. Ich denke, das einzig sehenswerte sind die Vögel, die eben nicht wie Vögel aussehen sondern nur sowas ähnliches darstellen. Der beste Part während des Films könnte man Zontar zusprechen, der ebenfalls extrem billig aus sieht, aber bei seinen Auftritten trotzdem noch etwas Spaß macht, weil er wie eine sehr schlechte Kopie des Vogelmonster aus DER SECHSTE KONTINENT aussieht, wenn man viel Phantasie hat. 

Fazit: Gnadenloser Z-Movie, der nicht umsonst auf Plex kostenlos zu streamen angeboten wird oder auf 50-Filme-Compilations auf US-amerikanischen DVDs vorzufinden ist. Da kann man sich die drei 3 Euro auf Amazon Prime gleich sparen, denn der Film wird höchstens nur was für hartgesottenste Z-Movie-Fans was sein, zu denen ich mich an dieser Stelle weniger zähle. 



 

Montag, 9. September 2024

Thanksgiving - Es ist angerichtet


Originaltitel: Thanksgiving
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Eli Roth

Inhalt:

Nachdem Unruhen am Black Friday in einer Tragödie enden, terrorisiert ein mysteriöser, vom Thanksgiving-Fest inspirierter Killer die Einwohner von Plymouth in Massachusetts - der Geburtsstätte des berüchtigten Feiertags. Ein Einwohner nach dem anderen muss dran glauben. Wird die Stadt den Killer finden und den Feiertag überleben?

Review:

Was Eli Roth hier wieder auf die Menschheit los gelassen hat, ließ mir von Anfang bis zum Ende das Wasser im Mund zusammen laufen. Die Idee hinter dem Film, die schon in Roth´s Kindheit erste Formen an nahm, entstand 2007 während des Grindhouse Double Features zu PLANET TERROR und DEATH PROOF, in dem man einen Fake Trailer zu THANKSGIVING bastelte. Der Trailer kam beim Volk natürlich so gut an, das es nach einem Spielfilm schrie, was zu der Zeit noch unmöglich erschien, weil die passende Geschichte dazu fehlte. In der Zwischenzeit hat sich Roth eben mit den Produktionen zu INGLORIOUS BASTERDS oder THE GREEN INFERNO beschäftigt und ließ sein Projekt zu THANKSGIVING nebenher reifen. Bis es 2023 veröffentlicht wurde.

Roth hat such in der Horror-Szene der Masse bei vielen Zuschauern und Fans einen Platz im Herzen gesichert, gehört er schließlich zu den Könnern der Filmemacher, von denen man nur selten enttäuscht, so wie auch hier. Man erkennt die starke Inspiration zu den guten, alten 80er-Slasherfilmen, die man liebt und verehrt, wenn man was auf sich hält. Auch in puncto Storyline ließ man sich nicht lumpen und stellt dem Zuschauer John Carver vor, der aus historischer Sicht dafür bekannt war, das er der erste Unterzeichner des historischen Mayflower-Vertrags, der erste Gouverneur der Plymouth-Kolonie und der Mann, der Frieden mit der indianischen Wampanoag-Gemeinschaft aushandelte, war. 

Thanksgiving ist ein amerikanischer Feiertag, traditionell am vierten Donnerstag im November gefeiert, bei dem Familien zusammen kommen, ordentlich gegessen wird, ebenfalls traditionell Truthahn, Kartoffelbrei und Preiselbeersoße. Der folgende Freitag darauf ist der allseits beliebte "Black Friday", an dem viele Geschäfte Rabatte anbieten und die Shoppinglust der Kunden ausreizen. An dieser Stelle sei noch erwähnt, das dafür gesorgt werden will, das die Weihnachtsshoppingsaison eingeleitet werden soll. So beginnt der Film gleich damit, das einkaufswütige Kunden sich um ein Waffeleisen schlagen und es diesbezüglich auch zu Todesfällen kommt. Ja, um ehrlich zu sein, exakt so stelle ich mir manche Leute vor, wenn es darum geht, abzustauben. Seitens Roth aus ein satirischer Blick auf die Konsumkultur, wenn Black Friday eingeläutet wird. 

Aufgrund der tragischen Ereignisse in dem Einkaufszentrum hat sich eine langzeitige Trauer über die Stadt gelegt, bei manchem auch Hass auf ebenjene Anwesenden, die an diesem Tag dabei waren, wenn auch nur anwesend. Das hat zur Folge, das sich einer, der sich besonders davon ge- und betroffen von der ganzen Sache fühlt und macht, auf die Jagd geht. Und an vorderster Opfer-Front stehen natürlich eine Menge Teenager, die dem Killer zum Opfer fallen. Eben eine gesunde Mischung aus allem, denn der Bodycount im Allgemeinen kann sich sehen lassen und es wird nicht gerade zimperlich damit umgegangen, um seinen Schmerz des tragischen Verlustes, über den man erst viel später erfährt, zu kompensieren. 

Garniert wird der Film mit prisenhaften Darbietungen aus Komödie, die aber nie zu sehr ins Gewicht fällt, Mystery, reichlich Horror und einem ordentlichen Thrill, der mich gut gefesselt hat. Ich gebe nur zu gerne zu, das ich mich bei Mainstream-Horror immer wieder mal schwer tue und dem "Subgenre" so gut es geht aus dem Weg gehe, aber ich kenne auch einige Werke von Eli Roth und bin mir um seiner Schaffenskunst als Regisseur bewusst, weswegen ich THANKSGIVING im Hinterkopf behalten habe und froh darüber, dem Film eine Chance gegeben zu haben, denn Enttäuschung sieht anders aus. 

Also große Klasse empfand ich die sportlichen Kills, die der Film zu bieten hat und vieles mal was neues war, aber es auch für manchen hart ins Gericht ging. Ebenfalls geht ein großer Pluspunkt an die Auflösung, wer jetzt nun wirklich der Killer ist. Mein Verdacht lag anfänglich auf zwei Personen, deren Namen ich unerwähnt lasse, um spoilerfrei zu agieren, war zutiefst überrascht, wer denn nun wirklich hinter der Maske steckte und das Gefühl, was ich am Anfang hatte in Sachen "Da geht doch was!", hat sich dann wiederum bestätigt. Solche Filme feier ich, bei dem man am Ende doch noch damit überrascht wird, das der Killer jemand ist, den man am wenigsten auf dem Schirm gehabt hätte. 

Fazit: 2025 soll die Fortsetzung zu THANKSGIVING kommen und ich freue mich schon sehr darauf. So wie es bei HOSTEL der Fall war, war die Fortsetzung HOSTEL 2 ebenfalls ein megageiles Stück Horrorfilm, was bei den meisten gut angekommen ist. So erhoffe ich mir bei der Fortsetzung zu THANKSGIVING eine noch wildere und blutigere Action, die nur zu gerne den Hahn aufdrehen darf. THANKSGIVING an sich sei uneingeschränkt jedem empfohlen, der mit den Arbeiten von Roth im Durchschnitt mehr anfangen kann und Anhänger des Künstlers ist. Eine willkommene Abwechslung im Gegensatz zu manchem Schmodder, den man einem immer mal wieder vorsetzt! 


 

Donnerstag, 5. September 2024

Ameisen - Die Rache der schwarzen Königin


Originaltitel: It Happened at Lakewood Manor
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Robert Scheerer

Inhalt:

Neben Lakewood Manor, einem altehrwürdigen Hotel, wird ein neues Kasino unter der Aufsicht des Vorarbeiters Mike gebaut. Bei der Aushebung des Fundaments zerstört er einen Bau einer Kolonie von Killerameisen. Losgelassen auf die Menschheit, werden die Ameisen todbringend, da sie giftige Insektizide in der Nahrung zu sich genommen haben, die in das Erdreich eingedrungen waren. In einer wütenden Masse wimmelnd, stürzen sich die nun giftigen Ameisen auf ihr nächstgelegenes Opfer - die Einwohner von Lakewood Manor. Nach einer Reihe wilder Angriffe, in denen die Ameisen einige Menschen töteten, gelingt es ihnen, eine Gruppe von Leuten in dem Hotel gefangen zu halten. Die entsetzten Menschen flüchten in das oberste Geschoß des Hotels. Draußen versuchen Polizei und Feuerwehr die Ameisen zurückzuhalten. Sie ziehen einen Graben um das Hotel. Gasolin wird in den Graben gegossen und angezündet. Ein meterhohes Feuer soll die Ameisen fernhalten. Während das Feuer vor dem Hotel wütet, kämpfen die eingeschlossenen Leute um ihr Leben.

Review:

Die goldenen 70er haben nicht nur einmal einwandfreie Tierhorrorfilme hervor gebracht, die bestens unterhalten. Bezieht man sich auf Ameisenhorrorfilme ist auch hier Facettenreichheit geboten. Es scheint, als ob die kleinen unscheinbaren Wesen schon immer das Potenzial hatten, als mordende Monster zu dienen. Die "Hauptschuld" daran trägt der 1954 erschienene FORMICULA; bei dem Riesenameisen die Menschheit bedrohen. Exakt dasselbe Thema wurde dann auch in BIG´s IN DER GEWALT DER RIESENAMEISEN aufgegriffen, der ebenfalls wie die schwarze Königin 1977 erschien. Wer von den beiden zuerst da war, ist mir leider nicht bekannt, tippe aber darauf das es die Riesenameisen waren und man an diesem Erfolg anknüpfen wollte. 

Geschichtlich merkt man dem Film an, das es eine reine TV-Produktion war, dementsprechend hat man sich mit dem Drehbuch nicht so wirklich die Mühe gemacht, etwas investigatives einzubauen. Das Lakewood Manor Hotel, dessen Aussenbereich derzeit renoviert wird, wird zu Beginn Schauplatz eines Todes seitens der Bauarbeiter. Man weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was die Ursache dafür ist. Nach mehreren Angriffen seitens der Ameisen stellt der Bauarbeiterchef fest, das es sich um Ameisen handeln könnte und versucht das an die Öffentlichkeit im Hotel zu bringen. Als er anfänglich noch belächelt wird, gräbt er die Stelle des Unfalls um und sorgt dafür, das Scharen von Ameisen das Hotel überfallen und es zum Kampf ums Überleben kommt. 

Drehbuchautor Guerdon Trueblood scheint wohl ein Faible für Tierhorror zu haben, war das Drehbuch nicht das erste im Bezug zum Thema angriffslustige Tiere im Film und schrieb auch die Drehbücher zu DER WEISSE HAI 3, TARANTELN: TÖDLICHE FRACHT und MÖRDERBIENEN GREIFEN AN. Das Ziel war es nicht, das Genre neu zu erfinden und Dank des Budgets verspürt man die Nähe eines typischen B-Movies, der mit billigen, aber charmanten Effekten arbeitet und eine unterhaltsame Geschichte liefern. Die Botschaft hinter dem Film sollte klar sein: Haltet unsere Umwelt als auch Natur sauber und euch passiert nichts. 

Glücklicherweise gehört der Film zu den Werken, die trotz einer guten Laufzeit von eineinhalb Stunden keine Langeweile aufkommen lassen. Als Zuschauer ist man gespannt auf die nächsten Schritte und fiebert fast schon mit, das alles gut ausgehen möge. Die Musik tut ihr übriges, um den Nervenkitzel zu wahren, wenn eine Front Ameisen durch den Bildschirm krabbelt und man fast schon das Gefühl hat, es krabbelt auf einem selber rum. Seitens Filmjuwelen darf man sich in Deutschland über eine Veröffentlichung auf Bluray freuen, was 2024 erschienen ist und ein liebevolles Kleinod in jeder Tierhorrorsammlung ist.


 

Nekro Fuck Maniac


Originaltitel: Nekro Fuck Maniac
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: John Shaw

Inhalt:

Ein geisteskranker Kerl hat seinen Spaß mit einer Leiche und Leichenteilen.

Review:

NEKRO FUCK MANIAC ist einer der seltensten Shot On Video-Filme aus dem englischen Untergrund. Erschienen 2017 auf DVD-R seitens des Regisseurs, wurde er nur noch einmal von dem damaligen deutschen Untergrundlabel Gorecollector´s Films veröffentlicht, anschließend nie wieder. Warum, ist mir nicht bekannt, wird aber wohl seine Gründe haben. Eventuell wegen des sehr verstörenden Inhalts? Wer weiß. Sehenswert ist der Film allemal, wenn man auf Hardcore Sickos steht. 

In der knappen Stunde begleiten wir einen Kerle, den ich mal Maniac nenne, der in seinem Raum, in dem er sich befindet, eine verrottete Leiche auf einem Seziertisch liegen hat. Es beginnt damit, das die Leiche von dem Maniac sexuell missbraucht und vergewaltigt wird. Danach geht die Party erst richtig los. Es wird an ihr herum geschnitten, die Organe entfernt und siehe dar, auch ein ungeborenes Baby kommt zum Vorschein, dem es auch nicht besser ergeht und missbraucht wird, zumindest nicht sexuell, aber an der Nabelschnur bzw. dem Langdarm aufgehangen zu sein, scheint zum guten Ton zu gehören. 

Nachdem der Maniac damit fertig ist, geht es mit einem abgeschnittenen Kopf weiter, dem die Schädeldecke entfernt und das Hirn heraus genommen wird, bevor der Hohlraum des Schädels ebenfalls sexuell missbraucht wird. Selbiges passiert mit dem abgetrennten Kopf danach, ohne sexuellen Missbrauch. Im Kern ist der ganze Film eine abartige Perversion und Gorefest, was jedem Gorehound das Wasser im Munde zusammen laufen lässt und alles andere als ein Familienfilm. Besonders stechen die sehr gut gemachten Spezialeffekte vor, die sehr an El Gore´s SNUFF TAPE ANTHOLOGY erinnern.

Gehalten wird der komplette Film in schwarzweiß, was ich als kleinen Minuspunkt bezeichne, weil mir Farbe lieber gewesen wäre und das die Schockwirkung nochmal um einiges angehoben hätte. Gerade mal 58 Minuten geht das ganze Spektakel und wird mit elektronischen Geräuschen und auch mal Death Metal unterlegt. Regisseur John Shaw ist in Insiderkreisen kein Unbekannter in der Szene und hat schon ein paar anderweitige filmische Experimente hervor gebracht, die jedoch ebenso schwer zu finden sind, das man es fast schon aufgibt danach zu suchen. Trotzdem eine hartes Stück Film, der bei höherem Bekanntheitsgrad sicherlich polarisieren würde.


 

Mittwoch, 4. September 2024

Sleepaway Camp 3: Teenage Wasteland


Originaltitel: Sleepaway Camp 3: Teenage Wasteland
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Michael A. Simpson

Inhalt: 

Maria ist auf dem Weg zum Feriencamp "New Horizons", als sie plötzlich von einem Müllabfuhrwagen überrollt und getötet wird. Angela, die Fahrerin, gibt sich als Maria aus und trifft mit den anderen Besuchern im Camp ein. Niemand weiß, dass Angela "Erzieherin" in einem nahegelegenen Camp war, in dem 13 Besucher auf schreckliche Weise von ihr verstümmelt und ermordet wurden. Niemand ahnt, wieviel Hass sich hinter ihrem lachenden Gesicht verbirgt. Ein abgrundtiefer Hass auf alle Camp-Besucher, die zusammen fröhliche Ferien verleben wollen, aber in Angelas Augen vorlaute und verdorbene Teenager sind, denen man nur mit besonders ausgefallenen "Methoden" den entsprechenden Gehorsam beibringen kann. Und Angela macht sich lächelnd an ihr grausames Werk - bis nur noch zwei Besucher übrigbleiben.

Review:

Während zwischen dem ersten und dem zweiten Teil 5 Jahre lagen, liegt zwischen dem zweiten und dem dritten Teil gerade mal ein Jahr im Bezug auf die Veröffentlichung. Hier führte wie bei Teil 2 Michael A. Simpson Regie, nur merkt man, das es hier mit der Produktion etwas zu schnell von statten ging. Grund dafür ist, das man den dritten Teil zeitgleich mit dem zweiten Teil gedreht hat. Inhaltlich geht es auch hier wieder um dieselbe Thematik: Angela nistet sich in eine Truppe Camper ein, indem sie sich als Maria ausgibt, die sie gleich zu Beginn mit einem Lastwagen tötet und treibt ihr Spiel weiter, in dem sie alle, naja fast alle, tötet. Einen nach dem anderen. 

Als Fortsetzung der Reihe fehlt hier leider das gewisse Etwas, was man auch gleich zu Beginn merkt. Die Darsteller sind nicht das gelbe vom Ei, Pamela Springsteen als Angela hat mir im zweiten Teil auch besser gefallen, aber es gibt einige nette Kills zu sehen, die zudem nicht von schlechten Eltern sind und keine Kopien der Kills aus den Vorgängern sind. Wenn man die Messerattacken beiseite lässt. Man muss den SLEEPAWAY CAMP-Filmen zugutehalten, dass sie oft originelle und grausame Morde hervorgebracht haben, nur sind sie hier nicht sehr drastisch. Da hat mir Teil 2 schon mehr Spaß gemacht. 

Man hätte sich nach dem zweiten Teil eine kleine Pause verschaffen sollen, bevor man an den dritten Film ran geht, das hätte ihm sicherlich gut getan. Was hier an der Story und dem Horror fehlt, wurde damit ausgeglichen, das man etwas beknackten Humor mit eingebaut hat. Alles fühlt sich sehr hastig von der Produktion her an, was einem den Spaß nimmt. So verwundert es wahrscheinlich nicht weiter, das die  Produktionsfirma Double Helix Films nur ein paar Jahre später pleite ging. Eigentlich schade, denn Potenzial wäre da gewesen, nur nicht vernünftig genutzt. 

Fazit des Ganzen: Ein einmaliges anschauen ist definitiv drin und SLEEPAWAY CAMP-Fans werden sich auch amüsieren und unterhalten fühlen. Wer wert auf besseres legt, wird vielleicht enttäuscht darüber sein, das der Film eher wie ein TV-Horrorfilm erscheint, der zumindest gute Kills hat und nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern umgeht.