Donnerstag, 21. März 2024

Das Blutgericht der (Frau) Schulz


Originaltitel: Das Blutgericht der Schulz
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Horrack

Inhalt:

Frau Schulz hat es wieder verdammt nötig, Blut zu sehen. Sie nistet sich in einem Kühlschrank ein und nimmt sich vor, den ersten der die Tür öffnet, über unerträgliche Schmerzen bis in den Tod zu schicken. 

Review:

Im Leben eines Sammlers hat man oftmals zahlreiche, schwierige Aufgaben vor sich, bei denen man sich nahezu ausschließlich die Zähne ausbeißt. Insbesondere im deutschen Untergrund gibt es noch eine Menge Titel die ich suche, aber nicht fündig werde. Vieles habe ich schon versucht, aber bisher war die Bilanz negativ. Umso schöner ist es, wenn man nahezu nur aus Zufall bei manchem Titel fündig wird, nach denen man fast schon ein Jahrzehnt damit verbracht hat, immer mal wieder zu schauen, wie der Stand der Dinge ist. Das allerneueste und absolute Highlight, der wahre heilige Gral in meiner Sammlung ist die meine neueste Errungenschaft die den Namen DAS BLUTGERICHT DER SCHULZ trägt. 

In der OFDB wird der Film als DAS BLUTGERICHT DER FRAU SCHULZ geführt, was inhaltlich nicht verkehrt ist, denn um die gute, alte Frau Schulz geht es in dieser Kurzfilmsammlung, die aus mehreren Teilen besteht. Es ist laut dem Cover nicht gelogen, dass es sich um Trash bei dieser Sammlung handelt. Trash in Reinkultur und stumpf dazu, aber Hallo! Besonders das Artikular des "Synchronsprechers" lässt sehr zu wünschen übrig, erinnert es doch eher an einen Jugendlichen, Aussagen wie "Du Missgeburt", "Du Mistkröte" und Co. gehören zum Standard des Sprachgebrauchs, was die Filme natürlich auf ein höchst unterhaltsames stellt, sofern man mit derartigem Humor was anfangen kann. Im übrigen entstammt dieses Highlight aus Braunschweig aus dem Jahre 1998.

Der erste Film auf dieser VHS ist der Kurzfilm UNDERTAKER GEGEN ALIEN. Inhaltlich ist der Film genau das, was sein Titel verspricht: Ein Kampf zwischen Ridley Scott´s Alien und dem Undertaker. Dargestellt werden die Charaktere von Actionfiguren der jeweiligen Charaktere. Auch zu sehen sind Jabba the Hutt, ein Klonkrieger aus Star wars und viele andere. Alle sind auf der Jagd nach dem fiesen Alien. Nur schlecht, das der Undertaker mit Bauchweh auf der Waschmaschine liegt und nicht wirklich einsatzfähig ist. Zum Kampf zwischen den beiden kommt es trotzdem. Die Stimmen werden vom Filmemacher in einer ziemliche pubertären Art und Weise gesprochen. 

Nach dem der erste Kurzfilm beendet war, folgte der nächste und startet das filmische Kollektiv der Dreckschleuder Frau Schulz! Den Anfang macht der Kurzfilm: FRAU SCHULZ: BORN TO KILL. Eingeleitet wird man von einer musikalischen Neu-Interpretation des Tracks "Dark Night" von The Blasters, was auch bei FROM DUSK TILL DAWN zu hören ist. Auch hier sind die Hauptdarsteller Actionfiguren. Frau Schulz ist hier die mordlüsterne alte Schreckschraube die Prinzessin Leia und Luke Skywalker tötet. eine singende Banane killt, die ihr zu laut singt. Sehr witzig mit an zu sehen, wie die Banane durch die "Hand" der Frau Schulz stirbt: Durch ein Messer, anschließend einer Bohrmaschine und mehreren Zahnstochern. Das ganze ziemlich blutig. Das ruft DIE MASKE ins Spiel, der sich auf die Jagd nach Frau Schulz macht. 

Der nächste Teil trägt den Titel: FRAU SCHULZ - DIE DRECKSCHLEUDER KEHRT ZURÜCK. Man merkt, es bleibt weiterhin trashig-unterhaltsam und man setzt auf grenzdebil-komödiale Akzente. In diesem Kurzfilm sind es die Klonkrieger die Jagd auf Frau Schulz machen. Beide Seiten führen einen erbitterten Krieg gegeneinander. Dargestellt werden die Charaktere in gewohnter Manier von Actionfiguren, deren Stimme vom Macher selber gesprochen wird. Drehort ist ebenfalls wie beiden Filmen zuvor das eigene Zuhause, wenn nicht gar das Kinderzimmer. 

Teil 3 der sagenhaften Kurzfilm-Sammlung wird mit dem Titel FRAU SCHULZ KILLT WIEDER betitelt. Den Anfang macht der Filmemacher, der kurz etwas zum Film sagt und meint, das er gar keinen weiteren Teil drehen wollte, doch Frau Schulz wieder aufgetaucht ist. Dieses mal bekommt sie es mit einem Predator und Ernie aus der Sesamstraße zu tun. Es bleibt auch hier alles wie gehabt, außer dass sich der Drehort in den Wald verlagert hat. Auch die Puppe Barbie ist hier mit von der Partie, die sich auf der Mülltonne sonnt, bis sie von Ernie geköpft wird. 

Den Abschluss macht der Kurzfilm DAS BLUTGERICHT DER SCHULZ! Nun wissen wir auch wie der richtige Name des Filmes ist, wobei es mich persönlich nicht stört, ob man es Frau Schulz nennt oder nicht. Frau Schulz versteckt sich hier in einem Kühlschrank und wird jeden töten, der sich ihr nähert. Bei diesem Kammerspiel sind nur Frau Schulz und der Macher der Filme zu sehen, der sich in den Kampf mit Frau Schulz begibt. 

Fazit: Ich kann mir vorstellen, das es sich bei der echten Frau Schulz um die Lehrerin oder Nachbarin des Jungen handelt, und die beiden zu damaliger Zeit im Clinch gestanden sind. Man weiß ja, wie es manchmal so ist, wenn jemand zum Hassobjekt auserkoren ist. Was die Filme betrifft: Die sind zwar bescheuert, aber gerade deswegen ziemlich geil. Am besten fand ich die Puppe, die Frau Schulz darstellt. Ziemlich geil und im Bezug auf die Filme bezogen richtiger geiler Bullshit-Trash, der zum grinsen einlädt. Auf ein Drehbuch wurde hier verzichtet, wie im Abspann angemerkt wird. Kann man sich ob des Inhalts vermutlich aber schon selber denken. Nichts desto trotz: Herrlich schräger Amateur-Trash aus Deutschland den ich Fans von stumpfen Amateurfilmen nur zu gerne ans Herz lege!

Bilder aus meiner privaten Sammlung: 





Die Originalhülle, wie ich sie erhalten habe: 


Frau Schulz:





 

Freitag, 15. März 2024

Söldner des Todes


Originaltitel: Horror Safari
Herstellungsland: Philippinen, Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Alan Birkinshaw

Inhalt:

Tief im Dschungel der Philippinen haben drei japanische Offiziere Gold versteckt, welches sie im 2. Weltkrieg geraubt hatten. 36 Jahre später ermordet Rex Larson die Offiziere, um so an eine Karte zu gelangen, in der das Versteck eingezeichnet ist. Mit dem Geld eines Millionärs wird eine Expedition ausgerüstet, um das Gold zu bergen. Doch es stellt sich heraus, dass einer der Gruppe die anderen eiskalt umlegt, um das Gold für sich alleine zu haben.

Review:

1945 während des zweiten Weltkrieges: Eine kleine Gruppe japanischer Soldaten ist mit einer Kiste voller Gold im Dschungel auf den Philippinen unterwegs. Sie verstecken die Kiste in einer Höhle und werden anschließend bis auf drei Soldaten nach und nach von den Kannibalen getötet. Nach 36 Jahren wird der Oberst von Rex Larson aufgespürt. Bei dem Oberst handelt es sich um den Verantwortlichen für die damals schief gegangene Mission. Zusätzlich ist er im Besitz der Karte die zum Gold führt. Nachdem Larson den Oberst umgebracht und sich die Karte angeeignet hat, geht es darum, Geld für eine Expedition zu organisieren. Da kommt der reiche Douglas Jefferson ins Spiel, der das Geld samt Träger und diverses anderes Zeug zur Verfügung stellt, sich aber auch für den Abenteurer Mark Forrest entscheidet, der die Truppe durch den Dschungel führen soll, zeitgleich aber Larsons Erzfeind ist. So startet eine Reise in den philippinischen Dschungel mit einer illustren Runde und das große Sterben kann beginnen...

Rückblickend auf die Filmographie des neuseeländischen Regisseurs Alan Birkinshaw war nichts dabei was mir bekannt war, bis auf die Science Fiction-Serie SPACE COPS: TATORT DEMETER CITY. Die Serie war einer meiner Lieblingsserien in meiner Kindheit, die auf RTL damals ausgestrahlt wurde. 1982 erschien von Alan Birkinshaw der Abenteuerfilm SÖLDNER DES TODES, der im Original den Titel HORROR SAFARI bzw. den treffenderen Titel SAFARI SENZA RITORNO trägt, was übersetzt ´Safari ohne Wiederkehr´ bedeutet. Egal nach was sich der Film nun anhören mag, es ist und bleibt ein Abenteuerfilm, der thematisch in die Kerbe eines Dschungelschatzjagd-Films einschlägt und allgemein einen starken Unterhaltungswert hat. 

Man verspürt schnell, das es sich um einen Film mit einem kleineren Budget handelt, sonst wäre stellenweise vermutlich mehr drin gewesen. Sehr ansprechend ist die Besetzung die von Bond-Bösewicht Harold Sakato über Exploitation-Expertin Laura Gemser bis hin zu Schauspiel-Workaholic Stuart Whitman. Das Jahr 1982 war für Laura Gemser eins der produktivsten Jahre von vielen bei ihr, da sie nach SÖLDNER DES TODES anschließend bei ATOR - HERR DES FEUERS & FRAU DOKTOR KANN´S NICHT LASSEN zu sehen ist, davor noch in drei weiteren Filmen mit gewirkt hat. Nur wirkt sie hier irgendwie dezent Fehl am Platz und es erscheint merkwürdig sie hier zu sehen. Passend jedoch zum Set des Filmes, sofern Alan Birkinshaw vor Drehbeginn EMANUELLE UND DIE LETZTEN KANNIBALEN gesehen hat. 

Was dem Film noch gut getan hätte, wäre etwas mehr Action und Nervenkitzel gewesen. Man ist nicht gelangweilt vom Geschehen, aber man merkt, das der Film vor sich hintreibt und das Tempo mal in die Höhe geht als auch wieder zurück. Auch fühlt man sich eher an einen Kannibalenfilm zu Beginn erinnert, was sich besonders an den "Markenzeichen" eines Kannibalenfilms widerspiegelt, weil es zwei exquisite Szenen gibt, die ich so nicht erwartet hätte. Im Grunde ist SÖLDNER DES TODES einer der Filme, den man sich anschaut, wenn man billige Filmproduktionen aus den 1980ern mag und auch seinen Spaß daran findet. Besonderen Anklang sollten die namhaften B-Movie-Legenden beim Zuschauer finden, die hier mitwirken. 

Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle noch in eigener Sache die schönen Veröffentlichungen von Astro Filmworks loben. Die Idee eines Premium Medienbuches finde ich gar nicht schlecht, besonders die Eigenschaft einer inneren Tasche für die ganzen Gimmicks wie Picture-Cards, Poster und das Booklet selber. So hat man alles dort wo es hin gehört und fliegt nicht irgendwo herum oder geht verloren. Das Mediabook selber macht von der Verarbeitung her auch einen ordentlichen Eindruck, so gibt es nichts zu beklagen. 

Freitag, 8. März 2024

Bloodrome


Originaltitel: Bloodrome
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Sade Sato

Inhalt:

Eine Frau schneidet sich das Handgelenk auf.

Review:

BLOODROME. Bei dem Cover war ich schon sehr gespannt drauf, was mich hier wohl erwartet. Am meisten erinnert mich das Cover an die L' ÉTUDIANTE BLESSÉE-Teile, die sehr, sehr selten sind und schwer aufzutreiben. Es beginnt schon mit einem Hinweis, das die gezeigten Bilder, die nun folgen werden, keine Spezialeffekte gebraucht haben, alles real ist und das ganze nicht ganz ungefährlich war. Nun gut, von Sade Sato sind mir die anderen Filme nicht unbekannt gewesen, von dem her war ich mit allem safe und wusste, was mich erwartet. Alles ist besser, als der grottenschlechte BLOODBLACK von ihm. 

Wir sehen eine japanische Frau, die abwechselnd im Bett liegend und in einem Stuhl ´chillend´ zu sehen ist. Von der Decke tropft Blut, direkt in ihr Gesicht. In den Bettszenen hat sie eine Gabel in der Hand. Aus dem Bett aufgestanden, befindet sie sich im nächsten Schnitt in einem Rollstuhl und kratzt mit der Gabel in ihren mit tiefen Schnitten übersäten Arm. Bis es dann mit einem Skalpell weiter geht und weitere Schnitte hinzugefügt werden. Nach genug Schnitten und viel Blut, wird das Blut auf eine kleinere Leinwand geschmiert und das Zimmer verlassen. Es wirkt wie in einem Sanatorium, in dem sich die Frau befindet. 

Richtig interessant wird es bei den Behind the Scenes, als im ersten Text die Info erscheint, dass die Darstellerin Ms. Chiyo zu Boden fiel und mysteriöse Krämpfe hatte. Gefolgt wird die Info von Aufnahmen der Darstellerin die am Boden liegt und schwer atmende, fast hustende Geräusche von sich gibt, während ein Mann auf sie einredet. Anschließend erscheint noch eine Info, dass die Darstellerin mit ihrem eigenen Blut Leinwände bemalt. Nach 18 Minuten ist die DVD durch gewesen. 

Fazit: Das Cover ist nur fast besser wie der Film. Sade Sato hat hier eher einen Art zweiten Teil von BLOODRUNNER ZERO erschaffen, der, wenn man mit dem Inhalt umgehen kann, sehenswert ist. Einmal sehen reicht hier auch vollkommen, weil es nichts ist, was man wirklich verpasst hätte, wenn man es nicht sieht. Interessant trotzdem und ein interessanter Einblick in die Selbstverletzungs-Fetisch-Szene, die es scheint´s gibt.



 

Bloodblack


Originaltitel: Bloodblack
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Sade Sato

Inhalt: 

Mädchen schneidet sich mit Messer ins Bein

Review:

BLOODBLACK startet mit der Einleitung, das drei Personen während der Aufnahmen zu dem Film sehr betrunken waren. Aufgenommen wurde mit einem Smartphone. In der nächsten Aussage erfährt man, das die Besitzerin des Handys sich nicht mehr daran erinnert, das diese Aufnahmen getätigt wurden und Sie sie einige Zeit später auf ihrem Smartphone gefunden hat. Als der Film startet weiß man umso besser, wovon man geredet hat: Es wurde im Hochkantformat gefilmt, anstatt im Querformat. 

Zu sehen gibt es ein Mädchen namens Kikuri, was sich in einer Hoteleck in die Beinritzt und sich dabei zuschaut, wie das Blut runter läuft. In der zeit wird sich noch mit einem Tempo das Blut abgewischt bzw. abgetupft. Alles in allem geht das ganze 15 Minuten und hat auch keinen weiteren Zweck im allgemeinen. So ein Video hätte ich eher auf Tiktok erwartet, würde ich diese Plattform nutzen, aber nicht auf einer DVD. 

Nun gut, 15 Minuten sind nicht die Welt und als kleines Obskurium kann die DVD definitiv bleiben. 


 

Bloodrunner Zero 2


Originaltitel: Bloodrunner Zero 2
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Sade Sato

Inhalt:

Fortsetzung zum ersten Teil

Review:

Nach dem eher blutigen ersten Teil, ließ Sade Satô Gnade walten und baute im zweiten Teil so etwas wie eine Geschichte mit ein. Auch hier hat das Thema der Selbstverletzung seinen Platz, kommt aber nicht so explizit und oft zum Einsatz wie im ersten Teil. Der große Schritt in die richtige Richtung seitens Satô´s war, das er mit dem zweiten Teil einen atmosphärisch-mysteriösen Kurzfilm erschaffen hat. Mir sind Filme wie die ganzen RING-Teile bekannt, sagen mir aber nicht sonderlich zu. Ähnlich gestaltet ist BLOODRUNNER ZERO 2 auch, gefällt mir aber auch besser wie die "Originale". 

Es beginnt mit dem Mädchen Zero, gespielt von Zero Syoujyo, was auf der Straße liegt und nach kurzer Zeit aufsteht und einen Zettel vom Haus ab macht. Nach dem sie das Haus betreten hat, findet sie darin einen Spiegel in dem sie von einer Gestalt entdeckt wird. Anschließend verwandelt der Film sich in einen alptraumhaften Film, der sehr an die RING-Filme erinnert. In diesem Fall kann man das als positiv bezeichnen, weil mir die ganze Düsternis, die auf einmal präsent wird, bestens gefallen hat. 

Zero windet und wendet sich, bevor sie beginnt sich selber an der Oberweite zu berühren, bis in der nächsten Szene schon ein Baby zu sehen ist, was sie stillt und im Arm hält. Parallel dazu fängt sie an, ihre Unterarme mit einem Messer zu ritzen, ihr Blut zu lecken und mit dem blutigen Lippen das Baby auf den Mund zu knutschen. Nach dieser "Alptraumsequenz" rennt sie wieder raus zur Straße, bleibt sitzen und blättert in einem Büchlein rum. 

Fazit: Wer mehr auf japanische Geisterfilme oder dergleichen steht, kann sich den Film besorgen. Man sollte mit der Ritzer-Sequenz zumindest klar kommen. Ansonsten bietet der Film nicht wirklich was, was man gesehen haben müsste. Für einen Untergrund-Film aus dem fernen Osten geht der Film natürlich vollkommen in Ordnung. 


 

Bloodrunner Zero


Originaltitel: Bloodrunner Zero
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Sade Satô

Inhalt: 

Eine Frau schneidet sich das Handgelenk auf.

Review:

Aus Japan erreichen einen oftmals Filme, die sehr exotischer Natur sind. Insbesondere im Bereich des Fetisch, habe ich schon einige skurrile Auswürfe gesehen, die beim Mainstream-Zuschauer für Kopfschütteln und Unverständnis sorgen. Geht man aber etwas weiter in den Untergrund Japans, findet man teilweise noch extremere Sachen, die nicht minder schockierend sind. Zeitgleich handelt es sich aber auch um Dinge, die geradezu ein geheimnisvoll einzustufen sind und sich auch bei manchen Titeln wilde Gerüchte drumherum ranken, was für Sammler eben hochattraktiv wirkt und man sich auf die Suche nach derlei Titeln macht. 

Informationen zu BLOODRUNNER ZERO sind leider sehr spärlich bis gar nicht vorhanden. Veröffentlicht wurde der 16-minütige Kurzfilm 2018. Der Mann hinter dem Film nennt sich Sade Satô und ist für sein Werk MAI-CHAN´S DAILY LIFE bekannt. Das Kernthema in dem Film ist Selbstverletzung/Selbstverstümmelung. Zu sehen ist die Hauptdarstellerin Null Syoujyo´, die sich den Arm mit einem Messer mehrmals aufschneidet, sich das Blut teilwiese ableckt und in unnatürlichen Posen da liegt. Gestellt ist hier nichts, die Schnitte sind echt, also nichts mit Kunstblut oder Spezialeffekte. 

Null Syoujyo scheint das ganze schon gewöhnt zu sein, man könnte ihr quasi unterstellen, dass sie solche Dinge hobbymäßig praktiziert. Viel zu sagen hatte sie nicht, da die einzigste Stimme aus einem Abspielgerät stammt und irgendwas auf deutsch redet. Ansonsten wird der Film mit Musik von Bride Wore Black unterlegt, die eher ´experimenteller´ Natur ist. Ich denke der Film die Aussichtslosigkeit eines Mädchen zeigen, was von Depressionen, Suizidgedanken, Alkohol- und Drogensucht geplagt ist und aus dieser Hölle nicht heraus kommt und sich immer weiter und weiter im Kreis dreht. 

Sade Satô hat hier definitiv einen coolen Beitrag abgeliefert, der für manchen Zuschauer nur schwer verdaulich sein dürfte. Ob man den Film als Kunstfilm bezeichnen kann oder nicht, obliegt der Entscheidung eines jeden Einzelnen. Wenn man sich mit der Thematik des Selbstverletzungsfetisch etwas beschäftigt, erkennt man bei BLOODRUNNER ZERO mit Sicherheit einen künstlerischen Gehalt. Vorausgesetzt man verschließt die Augen nicht vor allem. 

 

I Love Snuff


Originaltitel: I Love Snuff
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Jean-Louis Costes, Pierog

Inhalt:

Ein S/M Pärchen in Geldnöten entführt eine junge Frau. Sie foltern die Frau und senden Videos ihrer Taten an den Freund des Opfers, um von diesem Geld zu erpressen. Allerdings freut er sich über die Videos und verlangt noch weitere. 

Review:

Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem ich teilweise über die Untergrund-Szene mehr kotzen könnte, als das Fassungsvermögen meines Magens vermag. Man hört und sieht ständig immer dieselben Filme, wenn es um extrem verstörende, gewalttätige, kranke Filme gehen soll. Standardbeispiele sind Lucifer Valentine, A SERBIAN FILM oder der belanglose chilenische Film TRAUMA. Wieso nicht mal ein paar Stufen tiefer in den Untergrund gehen und sich mal die richtigen Drecksäcke angeln, bei denen sich vermutlich jeder "normaldenkende" Mensch den Kopf schüttelt? I LOVE SNUFF wäre da so ein Beispiel und ja, es ist definitiv eines der Paradebeispiele, die es gibt. 

Die Handlung ist recht schnell erklärt: Ein sadomasochistisches Fetisch-Ehepaar hat Geldprobleme. So kommen sie auf die Idee, jemanden zu entführen, die betroffene Person zu foltern, vergewaltigen usw., um Lösegeld beim Partner zu verlangen. Gesagt, getan. Es wird eine junge Frau entführt und die Pläne sofort in die Tat umgesetzt, das Videomaterial erhält der Freund der Entführten. Mit einer Lösegeldforderung in der Tasche zieht sich der Freund des Opfers das Video rein und findet Gefallen an dem, was er sieht. So sieht sein Plan vor, dass das Sadomaso-Pärchen ihm noch mehr Videos machen soll. 

Was will uns dieser Film sagen? Wahrscheinlich gar nichts. Denn er ist ausnahmslos nur für eine kleinere Zielgruppe gemacht worden. Zum anderen soll der Film verstören, abstoßen, schockieren, ekeln! Also was man hier zu sehen bekommt, bekommt man nur selten bis nie zu Gesicht. Ausnahmen bilden Scat-Fetisch-Videos, Natursekt-Videos, BDSM-Videos, eventuell noch diverse Sicko-Filme, die Grenzen überschreiten wollen. Hier gibt´s alles, was das Untergrundherz begehrt. Aber mitten in die Fresse, wenn man es so bezeichnen darf. 

Zu den bemerkenswerten Szenen gehören die, in der der Sub-Typ sich in Damenkleidern auf die Straße stellen muss, um als Prostituierter zu dienen, er dann auf offener vergewaltigt und ausgeraubt wird usw., anderweitig bemerkenswert sind die benannten Szenen, die aus diversen Fetischfilmen sein könnten. Man fragt sich jetzt, was daran bemerkenswert sein soll. Nun, sich ständig immer dasselbe anzuschauen langweilt mich, es darf nur zu gerne mal etwas exorbitant sein. In Verbindung mit Horror und Torture Porn natürlich genau das richtige, um mal etwas abzudriften. 

Erschienen ist der Film 1995 unter der Regie von Jean-Louis Costes und Yves Pierog. Costes ist in der französischen als auch der Untergrund-Szene kein unbekannter und gilt als ein filmischer Krawallmacher, der nur zu gerne mit seinen Filmen polarisiert. Bekannter ist er für seinen Film IRREVERSIBEL. Mit einer Laufzeit von 51 Minuten hat man den Film auch schnell durch und fragte sich am Ende nur, was die letzten 51 Minuten los war. I LOVE SNUFF ist ein Schundfilm ohnesgleichen und gehört zurecht in jede Sicko-Sammlung, weil es ein absolut räudiger Film ist, den es so nicht gibt. Nur zu schade, das aus der von Marian Dora, ein Remake zu diesem Film zu drehen, nichts geworden ist.




 

Donnerstag, 7. März 2024

Schlachtfest des Teufels


Originaltitel: Schlachtfest des Teufels
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Jochen Taubert

Inhalt:

Bei einer Hochzeit hat die schwangere Braut eine Frühgeburt. Viele Jahre später kommt es zu einer blutige Mordserie, denn das Kind von damals, inzwischen durch furchtbare Misshandlungen körperlich und geistig geschädigt, beginnt einen grausamen Rachefeldzug. Das "Schlachtfest des Teufels" beginnt.

Review:

Eine Frau feiert ihre Hochzeit und bringt zur gleichen Zeit ihr Kind auf die Welt, weil sie eine Frühgeburt erleidet. Nach vielen Jahren beginnt in der Stadt eine plötzliche Mordserie, denn das Kind, was damals bei der Frühgeburt auf die Welt kam, wurde über die Jahre schwer misshandelt und zieht hier seinen Rachefeldzug durch bis zum bitteren Ende. 

Wenn man sich die Filmographie von Jochen Taubert näher anschaut, dann stellt man fest, das es einen Film gibt, der noch nicht auf DVD veröffentlicht wurde. Die Frage ist immer das Warum? Durch einen glücklichen Zufall bin ich dem Film habhaft geworden und konnte mir selber ein Bild machen, weil das einer der Filme ist, der mich von allen Taubert-Filmen am meisten interessiert hat, aufgrund seiner "Unzugänglichkeit", weil bisher nur eine VHS von Astro veröffentlicht wurde und die auch so gut wie nie irgendwo auftaucht. Zwischendurch hat man aber das Glück, das man nach etlichen Jahren in den Genuss kommt, den Film zu sehen, von dem man es am wenigsten dachte. 

Man sieht dem Film die Herkunft sofort an. Gedreht wurde mit der üblichen technischen Ausstattung die um die Jahrtausendwende beim Stadtlohner Filmteam angesagt war. Man sollte das nicht als schlechte Kritik betrachten, ich habe kein Problem damit, wenn ein Film etwas billiger aus sieht. Frank Reglinski ist einer der Darsteller, den man in vielen Taubertfilmen gesehen hat und auch kennt, ebenso Jochen Taubert selber gibt sich hier die Ehre und fungiert als Darsteller. Erwarten braucht man keine Höchstleistungen, denn es wurde bewusst im Amateurbereich agiert, um dem Film seine gewisse Portion an hanebüchenen Trash zu verleihen. 

Kommen wir zu dem Punkt, wovon ich glaube, dass das der Grund ist, warum der Film nicht mehr veröffentlicht worden ist. Insbesondere in der heutigen Zeit, könnte der Film manche Gemüter etwas zu sehr erhitzen. Die Darstellung eines behinderten Kerls der zeitgleich auch ein Serienkiller ist mag nicht jedem gefallen und in gewissen Kreisen für Aufschreie sorgen. Man kann dazu stehen wie man will, aber meiner Meinung nach hört sich das ganze auch einer gewissen Fuck You-Attitüde an, die sagen soll, das es den Machern egal ist, was andere über ihre Produktionen denken, denn im Vordergrund steht der Spaß. 

Fazit: Jochen Taubert´s Filme mag man oder man mag sie nicht, etwas dazwischen gibt es nicht. Ich gehöre zu der Kategorie, die seinen Filmen noch was abgewinnen können, weil sie manchmal einen derart bescheuerten Humor beinhalten, der auf der anderen Seite schon wieder geil ist. Gefällt nicht jedem, ist mir auch bewusst und klar, daher zwinge ich keinem Filme dieses Formats auf. Mit einer knappen Laufzeit von 62 Minuten war der Film in Ordnung, hatte einige schwarzhumorige Bretter die mich zum lachen brachten und auch sonst gewohntes Trashfeuerwerk aus Stadtlohn.