Originaltitel: Violent Shit 2: Mother Hold My Hand
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Andreas Schnaas
Inhalt:
Nach Karl the Butcher ist nun Karl jr. in die Fußstapfen seines Vaters getreten und meuchelt unschuldige Waldpassanten. Angeleitet wird Karl jr. dabei von seiner nicht minder debilen Mutter, zu der er eine äußerst 'innige' Beziehung pflegt... Ab hier heißt das Motto "Guts and Gore, Splatter and More!"
Review:
20 Jahre nach den Morden von Karl the Butcher geht die Session in die nächste Runde. Karl Junior ist am Start und lebt bei seiner wahnsinnigen Adoptivmutter, die dafür sorgt, das er in die Fußstapfen seines Vater tritt und eine blutige Schneise innerhalb einer ländlichen Gegend hinterlässt. Zwischendurch kommt Karl Junior nach Hause um sich auszuruhen und die perversen Geschichten seiner Adoptivmutter an zu hören, auch haben die beiden eine sehr intime Beziehung zueinander, was das ganze abscheulicher macht. Zum Schluss hin gibt es nochmal ein Wiedersehen mit dem Journalisten Herr X Glas, der zu Beginn des Filmes zu sehen war und berichtet, dass man in der Behausung des Mörders Karl Berger den abgetrennten Kopf seiner Adoptivmutter und fünfzehn zerstückelte Leichen gefunden wurden. Vom Mörder selber fehlt jede Spur.
Ehrlich gesagt, wo der erste Teil noch ein richtig geiler Kracher war, zeigen sich hier leichte, lahme Züge. Es liegt daran, das hier komödiantische Züge vorzuweisen sind, die das geschehen zwar witzig machen und man sogar was zu lachen hat aufgrund der Stumpfheit, aber ich nicht immer für so etwas empfänglich bin. Aber das soll den Film nicht schmälern, denn er bietet andere Vorzüge, die mir wie beim ersten Teil schon ausserordentlich gefallen haben. Es werden Gliedmaßen abgesägt, Eingeweide aus den Bäuchen gerissen, ein Hodensack mit dem Fleischhaken heraus gerissen. Schnaas hat sich von seinen Ideen her, möglichst kontroverses Material mit ein zu bauen, nicht lumpen lassen und allerlei in den Film eingebaut. Was vielleicht nicht ganz so zu Karl passt, wäre die gepitchte Synchronisation selber, die Karl etwas minderbemittelt wirken lässt und ihm was von dem brutalen Wesen nimmt.
Sehr ansprechend ist auch das Erzähltempo, so das man nicht unbedingt von Langeweile überschwemmt wird und ständige Action das Bild repräsentieren. Schnaas scheint sich auch mehr Mühe gegeben zu haben, als es um die Mischung für das Kunstblut ging. Das sieht hier viel realistischer aus als es bei VIOLENT SHIT der fall und ich finde, das macht schon was aus. Eine Handlung wird man hier mit Sicherheit nicht erwarten brauchen, denn um das geht es hier nicht, sondern um möglichst viele Gewaltszenen zu zeigen und in puncto räudigerer Szenen der damaligen deutschen Zensur den Mittelfinger zu zeigen. Das I-Tüpfelchen dürfte wahrscheinlich noch das tabubrechende Thema des Inzests sein, was hier betrieben wird. Allgemein erinnert der Film etwas an den Tromafilm MUTTERTAG, der eine recht ähnliche Handlung aufzuweisen hat.
Fazit: VIOLENT SHIT 2: MOTHER HOLD MY HAND ist exakt das, was man als Amateursplatterfan sehen will. Stumpfe und rohe Gewalt, dämliche Dialoge und eine gehörige Portion Verdorbenheit wie man es bis dato nur selten in einem Film dieser Art gesehen hat. Klar, der Film im Gegensatz zum ersten Teil eine gewisse Weiterentwicklung und das sollte er auch sein. Es wäre zu schade, wenn man sich als Regisseur nicht weiter entwickeln würde. Wer jedoch nichts mit derartiger Kost anfangen kann, sollte lieber das Weite suchen, denn die technische Umsetzung ist zwar billig umgesetzt, aber für das, was man produziert hat auf jeden Fall sehenswert, vorausgesetzt man ist von solchen Filmen schon abgehärtet.