Originaltitel: Violent Shit
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Andreas Schnaas
Inhalt:
Der vom Teufel besessene junge Karl tötet seine Mutter und verbringt sein Leben in der Anstalt. 20 Jahre später bricht er aus und wird zum Karl the Butcher. Er jagt mit seinem Hackebeil alle, die ihm über den Weg laufen. Die Freddys und die Jasons können wieder zurück zum Mainstream, hier spricht und spritzt die Blutfontäne...!
Review:
VIOLENT SHIT hat seine Lover und Hater, das steht ausser Frage. Jedoch scheint es, als ob die Hater überwiegen, weil man mehr negative Kritiken findet als positive, somit will ich dem ganzen mal etwas Gegenwind bieten, in dem ich mich zu diesem herrlich splattrigen Schundfilm aus der Führung von Andreas Schnaas äußere. Wenn man Jörg Buttgereit´s NEKROMANTIK außen vor lässt, könnte man 1989 als das Geburtsjahr des deutschen Amateursplatterfilms bezeichnen, denn exakt in dem Jahr sind mehrere Amateursplatterfilme erschienen, die den Fokus auf Splatter, hohe Gewalt und literweise Blut setzten. Bei allen Filmemachern handelte es sich um blutjunge Kerle die einen auf Lucio Fulci, Herschell Gordon Lewis und diverse weitere große Regisseure machen wollten. Einer davon war der damals 21-jährige Andreas Schnaas, der neben Olaf Ittenbach zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, das er seine Spuren in der Untergrund-Filmszene hinterlassen würde mit seinem Langfilm-Debütwerk.
Die Handlung die VIOLENT SHIT ist schnell erzählt: Ein kleiner Junge namens Karl Berger ermordet seine Mutter, die ihn jahrelang missbraucht hat, mit einem Fleischerbeil, nachdem er von ihr Schläge bekommen hat, weil er zu spät nach Hause gekommen ist. Zwanzig Jahre nach diesem Vorfall wird Karl von der Polizei an einen unbekannten Ort transportiert, aber schafft es zu flüchten, nicht ohne das er vorher seine Chauffeure zu töten. Bewaffnet mit einem Fleischerbeil flieht er in die Wildnis und beginnt eine blutige Mordserie im Land zu hinterlassen , verstümmelt seine Opfer und frisst Teile von ihnen gelegentlich. Nach einem Ohnmachtsanfall erscheint ihm in Gedanken auch sein perverser Vater, der via Dämon in Karl eingefahren ist, bevor er seine Mutter abgeschlachtet hat.
Interessanterweise war VIOLENT SHIT der erste Direct-to-Video-Horrorfilm in der Bundesrepublik Deutschland. Der große Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, und US-amerikanische Videotheken rissen sich um den Film, als auch der Rest von Europa. Es gab aber auch Schattenseiten zu bekunden, weil der Film sofort nach seiner Veröffentlichung verboten wurde. Verstehen kann ich es nur bedingt, schließlich war man zu der Zeit noch etwas unpässlich was Filme mit einem derart hohen Gewaltanteil betraf. Wo die Handlung eher aufhört, geht das Spezialeffektegewitter bei VIOLENT SHIT schon ordentlich los. Jeder schauspielerische Neuzugang findet alsbald seinen Tod auf grauenvolle Art und Weise und Karl tobt sich richtig aus und alles natürlich so blutig-splattrig wie möglich. Man sollte bei allem um der Welt keine Hollywood-Produktion erwarten, sondern einen old schooligen Shot-On-Video-Splatterfilm, der einfach nur abgedreht und eine abnormale Splattergranate ist wie es sich gehört.
Was ich im privaten immer wieder betone, ist, das man aufhören sollte, Indie-Regisseure schlecht zu machen, wenn man vorher schon weiß, das man mit Low Budget-Filmen nichts anfangen kann. Was Andreas Schnaas hier abgeliefert hat ist für mich als Freund alter Amateursplatterfilme nach all den Jahren immer noch ein Hochgenuß und wird sich vermutlich bis an mein Lebensende nicht mehr ändern. Die primitive und stumpfe Machart machen verdammt nochmal Spaß und bieten mir persönlich eine größere Unterhaltung als so mancher Mainstreamschrott ala Marvel und Co. Glücklicherweise lief es für Andreas so gut, das er nochmal zwei Teile drehte und diverse andere Filme, über die man sich streiten kann, ob sie gut oder schlecht sind. An dieser Stelle einen dicken Stinkefinger an die ganzen Hater des Low Budget-Films! Lang lebe der Untergrund! VIOLENT SHIT gehört definitiv zu den geilsten Indie-Splatterfilmen, die jemals gedreht wurden.