Originaltitel: Vixen!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Russ Meyer
Inhalt:
Kaum hat der Pilot Tom das Haus verlassen, treibt seine rassige Frau Vixen es mit dem Nächsten. Doch Tom weiß, keiner befriedigt sie so wie er! Mit Toms Freund, dem Iren O'Bannion taucht Gefahr auf. Er plant einen großangelegten Drogendeal und überredet den jungen Schwarzen Niles, bei dem Geschäft mitzumachen. Niles und Vixen können sich nicht ausstehen. Die lange aufgestauten Aggressionen entladen sich.
Review:
Der berühmte Chicago Sun Times-Filmkritiker hält VIXEN! für einen reinrassigen Russ Meyer-Film und lobte ihn in seiner Filmkritik hoch. Auch die Los Angeles Times nannte den Film „einen guten, sauberen Spaß für Erwachsene...könnte durchaus Meyers bisher bester Film sein“. Derartige Gefallen und Sichtweisen liegen wohl eher im Auge des Betrachters, wenn man mich fragt, denn diverse Meyer-Filme aus vorigen Jahren haben mir schon wesentlich besser gefallen. Was nicht heissen soll, das VIXEN! es nicht wert sei, gesehen zu werden, denn jeder Film unter der Regie von Russ Meyer ist wert zumindest einmal gesehen zu werden, je nach individuellem Gefallen der eine Filme mehr, der andere weniger. Dem besseren Verständnis halber, nutze ich lieber den Namen des Originaltitels, Vixen!, anstatt den deutschen Titel OHNE GANDE - SCHÄTZCHEN.
Fernab der Zivilisation, einer abgelegenen und bergigen Gegend in Kanada, lebt die nymphomane Vixen mit ihrem Ehemann Tom Palmer, der beruflich Pilot ist und Touristen in die Wildnis von Nordwestkanada fliegt, während Vixen mehr oder weniger vereinsamt und sich zwischendurch, je nach Möglichkeit einen anderen Kerl ins Haus holt. In der Zeit, in der ihr Mann wieder mal unterwegs, macht sie allerhand Bekanntschaften und nimmt sich, was sie will und macht vor nichts halt, weder vor anderen Frauen, noch vor ihrem eigenen Bruder. Die einzige Abneigung die sie hat, ist der schwarze Niles.
In der Produktionsphase von VIXEN! wurden Darstellerinnen für den Film gesucht und die Nachtclub-Tänzerin Erica Gavin meldete sich, da sie Bekanntschaften zu anderen Frauen hatte, die vor ihr in Russ Meyer-Filmen mit gewirkt haben. Meyer war ziemlich angetan von Gavin, da sie etwas an sich hatte, was er sich nicht erklären konnte und nahm sie. Gedreht wurde in Miranda, Kalifornien. Zum Zeitpunkt des Drehs war Gavin mit Meyers Regieassistent George Costello in einer Beziehung, was wohl dazu führte, das die Beziehung zu Arbeitsbeziehung zwischen Meyer und Costllo in die Brüche ging.
Zu den vermutlichen Schock-Elementen gehört der unverhohlene Rassismus von Vixen gegenüber Niles, dem sie nach allen den Regeln der Kunst zeigt, was sie von ihm hält. Ob der Film in der heutigen Zeit wie sie ist, so veröffentlicht werden würde ohne Zensur zu betreiben, wage ich etwas zu bezweifeln. Der nächste für die damalige Zeit vermutliche Schock liegt wohl in der Inzest-Szene, in der Vixen ihren Bruder unter der Dusche verführt. Unter Umständen könnte auch die Lesbenszene für einen kleinen Aufruhr im Jahre 1968 gesorgt haben, war man zu der Zeit noch dezent "prüde", was das Thema Erotik im Film anbetrifft.