Donnerstag, 4. Januar 2024

The Ghost of Slumber Mountain


Originaltitel: The Ghost of Slumber Mountain
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1918
Regie: Willis H. O´Brien

Inhalt:

In einem Traum blickt Onkel Jack durch ein magisches Teleskop, das dem Geist eines Einsiedlers gehört, und sieht, wie das Leben vor Millionen von Jahren aussah, einschließlich eines Kampfes zwischen prähistorischen Monstern.

Review:

Der Pionier der Tricktechnik, Willis H. O´Brien fing 1915 an, in Dinosaurierfilmen seine tricktechnischen Spezialitäten auszubauen. Der erste Film in dem man seine Effekttechnik bewundern konnte war der Kurzfilm THE DINOSAUR AND THE MISSING LINK: A PREHISTORIC TRAGEDY, ein Film der eher schon als eine Stummfilm-Urzeit-Komödie bezeichnet werden konnte. Jahr für Jahr folgten dann mehrere Filme, die sich der urzeitlichen Thematik widmeten. 1918 war es dann so weit, der Vorläufer des 1925 erschienenen DIE VERLORENE WELT war geboren und trug den Namen THE GHOST OF THE SLUMBER MOUNTAIN und ist mitnichten eine wichtige historische Besonderheit! Zum einen weil es wie schon gesagt, der Prototyp von DIE VERLORENE WELT ist und zum anderen einer der ersten, wenn nicht gar der erste, Zeitreisenfilm ist. 

Jack Holmes erzählt seinen beiden jungen Neffen eine Geschichte, die er in den Wäldern um den Slumber Mountain erlebt hat. Er und sein Partner Joe, finden bei einem Spaziergang die Hütte des verstorbenen Einsiedlers Mad Dick. Joe hat ihn einmal mit einem teleskopähnlichen Gegenstand gesehen. Nachts wird Jack von einer Stimme heimgesucht, die ihm sagt, er solle sich zur Hütte von Mad Dick auf machen, so geht er los und findet das Teleskopinstrument. Anschließend erscheint der geist von Mad Dick und und befiehlt ihm, mit dem Teleskop auf den Gipfel des Slumber Mountain zu schauen. Was er da zu sehen bekommt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: Er schaut damit in eine längst vergangene zeit von Millionen vor Jahren und bekommt prähistorische Geschöpfe und einen Dinokampf. Doch eine Minute zu lang und schon wird er von einem Tyrannosaurus Rex gejagt, dem er gerade noch so "entfliehen" kann, in dem er aus seinem Traum aufwacht. 

Der Film war zur damaligen zeit tatsächlich ein Kassenschlager und erzielte bei einem Budget von 3000 US-Dollar über 100.000 US-Dollar, was enorm war, besonders für einen Film der gerade mal etwas mehr als eine viertel Stunde geht. Die Ursprungsfassung ging 40 Minuten, jedoch ist unklar, warum er soweit runter gekürzt wurde. Vermutlich um unnötige Längen zu entfernen, da das Endergebnis so passt wie es ist. Die Stop Motion-Effekte sehen sehr gut darin aus, selbiges gilt auch für die Dinosaurier, die mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurden, was mich nicht weiter verwundert, da Dawleys Hintergründe  Ingenieur und Amateurpaläontologe waren und er diesbezüglich viel Wissen über prähistorische Tiere hatte und sie dementsprechend gestaltet hat. Weiterhin wissenswert ist, dass das der erste Film ist, der echte Schauspieler und Stop-Motion-Kreaturen gemeinsam auf der Leinwand zeigte. Und obwohl die Spezialeffekte im Vergleich zu den heutigen CGI-Monstern primitiv sind, haben sie auch einen unbestreitbaren Charme.

In der heutigen zeit sind Spezialeffekte was selbstverständliches für den Großteil der Zuschauer. Man sollte jedoch nicht vergessen, das Spezialeffekte auch viel Zeit, Geld und Ideentum kosten und es damals noch etwas besonderes war. Man könnte vermutlich schon von etwas magischem reden, wenn es um dieses Thema geht. Es wäre schon hochinteressant zu wissen, wie das Gefühl vor über hundert Jahren gewesen ist, als man einen Film zu sehen bekam, der von dieser Art stammte. Leider wird man heutzutage viel zu sehr verwöhnt mit allem und man kann solche Kleinode fast nicht mehr schätzen, bis auf jene die sich tief mit der Materie beschäftigen und großes Interesse zeigen. 



 

The Execution of Mary Stuart, Queen of Scots


Originaltitel: The Execution of Mary Stuart, Queen of Scots
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1895
Regie: Alfred Clark

Inhalt:

Dieser Kurzfilm, einer der ersten, bei dem Kameratricks zum Einsatz kamen, zeigt die Hinrichtung von Maria, der Königin von Schottland.

Review:

Immer mal wieder nehme ich mir zwischendurch vor, in die Geschichte des Films zurück zu blicken, weil mich das Thema so sehr fasziniert und ich auch etwas darüber wissen bzw. lernen will. Am meisten gefallen mir zu dem Thema eben das Produkt an sich am besten: Der Film. Heute habe ich mich dazu entschieden, nach dem ersten Film zu suchen, der Spezialeffekte benutzt. Darauf gekommen bin ich, weil ich nach dem ersten Film suchte, der Stop Motion-Effekte benutzte. Stop Motion ist zwar erst durch Ray Harryhausen so richtig bekannt worden, aber eben nicht der Erfinder dieser einzigartigen Art Spezialeffekte zu machen. Tatsächlich war es der 18-sekündige Kurzfilm THE EXECUTION OF MARY STUART aus dem Jahre 1895, damals benannte man die angewandte Tricktechnick noch Stop-Trick. Und hey, inhaltlich geht der Film definitiv als Horrorfilm durch, denn er zeigt das, was der Filmtitel vermuten lässt. 

Produziert wurde der Film von Grammophon-Erfinder Thomas Alva Edison und von Alfred Clark inszeniert. Man vermutet, das der Film sogar der erste Film war, bei dem ausgebildete Schauspieler eingesetzt wurden. Inhaltlich gibt es nicht viel zu erzählen: Man bekommt einen Henker und einige Zuschauer zu sehen und Mary Stuart, gespielt von Robert L. Thomas, der der Kopf mit einer Axt abgehackt wird. Ehrlich gesagt, das Endprodukt sieht gut aus und weiß zu gefallen und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man das ganze schon fast für echt halten. Was als Opfer gedient hat, war eine Schaufensterpuppe, die gezielt zum Schnitt zum Einsatz kam. Aufgrund des Alters ist der Film inzwischen gemeinfrei und jeder kann über ihn verfügen wie er will. 

Wie man sich vermutlich selber schon denken kann, steht eine Geschichte wie man es heute kennt, eher im Hintergrund und für die damalige Zeit war es gang und gebe, Ereignisse auf Film zu produzieren, so auch hier. Die Geschichte hinter der "Story" ist die Hinrichtung der ehemaligen Königin von Schottland, Maria Stuart, im Jahre 1587, nach dem sie mehr als 18 Jahre in Gefangenschaft war. Einen Kontext sucht man in dem Werk zwar vergebens, aber für den Zuschauer im Jahre 1895 dürfte der Film ein sehr ungewöhnliches als auch fast schon gruseliges Erlebnis gewesen sein, in ein Kinetoskop zu schauen und eine Enthauptung zu sehen. 

Der Film hat einen melancholischen Stich, der gleich zu Beginn schon Spannung erzeugt, nach der gewaltvollen Mitte, endet er ruhig und triumphal . Regisseur Alfred Clark war zum Zeitpunkt der Produktion gerade mal 21 Jahre alt. Es ist ihm gelungen einen kleinen, aber feinen und vergessenen Meilenstein zu erschaffen, dessen Inhalt, der Spezialeffekt das Tor zu neuen Pforten eröffnete, an dem man sich in heutigen Tagen reihenweise ergötzen kann. Für mich persönlich ist die Stoptrick/Stop Motion immer noch die schönste Art eines Spezialeffekts in einem Film. 


 

Mittwoch, 3. Januar 2024

Die Brut des Teufels


Originaltitel: Mekagojira no gyakushû
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ein U-Boot sucht den Meeresgrund nach den Trümmern von Mechagodzilla ab. Doch die Außerirdischen sind den Menschen zuvor gekommen. Sie haben mit Hilfe des wahnsinnigen Wissenschaftlers Dr. Mafune das mechanische Riesenmonster wieder aufgebaut. Gleichzeitig hat Mafune einen gefährlichen Titanosaurus unter seiner Kontrolle. Gemeinsam versuchen sie nun, die Macht über die Menschheit zu übernehmen. Doch Godzilla stellt sich erneut dem Kampf gegen die übermächtigen Feinde. Der Meeresbiologe Ichinosi versucht alles, um ihm dabei zu helfen. Ein gigantisches Duell beginnt.

Review:

DIE BRUT DES TEUFELS wurde in Japan am 15. März 1975 und stellt den fünfzehnten Film in der langlebigen Reihe um das japanische Riesenmonster Godzilla dar. Bei diesem Werk handelt es sich um eine Art nachfolgerfilm des erstklassigen Films KING KONG GEGEN GODZILLA, der besser bekannt unter dem Namen GODZILLA GEGEN MECHAGODZILLA ist. Zu dieser zeit hatte Godzilla noch zwei Verbündete, Angilas und King Caesar, hier ist er komplett auf sich alleine gestellt und muss sich gegen zwei Gegner behaupten: Einmal Mechagodzilla und einmal den Monster-Neuzugang Titanosaurus. Zu allem Überfluss wurde Mechagodzilla von den Black Hole-Bewohnern modifiziert, um es Godzilla nicht allzu leicht zu machen, somit muss er hier alles geben, um als Gewinner aus dieser Geschichte hervor zu gehen. 

Leider war der Erfolg des Filmes eher durchwachsen, und Mechagodzillas Popularität stieg eher in der Pop-Kultur an anstatt in den Filmen, was dazu führte, das man die Reihe um Godzilla erstmal auf Eis legte. In der Zwischenzeit konzentrierte man sich darauf, Filme für die im Jahre 1984 startende Showa-Reihe zu planen. Wie schon angesprochen ist Titanosaurus, der neueste Star in der Godzilla-Welt und hat mir sogar so gut gefallen, das ich mir ein paar Infos zu dem Monster besorgt habe. Das erste was mir auffiel, ist, das er Flossen hat, was ihn für mich interessant machte, weil ich auf Meeresmonster stehe und die Kombination aus Echse und etwas fischigem kommt natürlich gut an. Einige Quellen geben an, dass sein Geburtsort der Meeresboden vor der Küste der Ogasawara-Inseln war. 

Auch neu ist, das ein menschlicher Cyborg dabei ist, der zeitgleich die Funktionen von Mechagodzilla steuert. Es ist eine Sie namens Katsura, die sich jedoch selber umbringt, um dem ganzen ein Ende zu setzen und es halbwegs detailliert dargestellt wird, wie ihr Innenleben aus sieht. Dies war auch der letzte Spielfilm der Serie, bei der Ishirô Honda Regie führte, nachdem er sich 8x auf den Regiestuhl gesessen hat. Auch bedeutet der Film auch das insgesamte Ende der Showa-Reihe, bei der sich auch Jun Fukuda fünf mal dazu hin reißen ließ, Regie zu führen. Es sollte von nun an neun Jahre dauern, bis es seitens Toho grünes Licht gibt und die Rückkehr des Monsters einläutet. 

Meiner Meinung nach der krönende Abschluss der Showa-Reihe, bei der auch die Originalmusik von Godzilla mit dabei ist und dem ganzen ein rühmliches Ende zu geben. Der Film mag zwar auf manchen seine Tiefen haben, wie die teils lächerliche Zurschaustellung der Ausserirdischen, mich hat es weniger gestört und ehrlich gesagt, fand ich sie recht passabel, geben dem Film einen netten trashigen Einschlag. Die Kämpfe der Monster waren sehr actionreich gestaltet und ließen einem alles um die Ohren fliegen was nur geht. Ganz klarer Fall, das es sich um einen der besseren Filme der Showa-Reihe handelt und noch öfters im Player rotieren wird. 




 

King Kong gegen Godzilla


Originaltitel: Gojira tai Mechagojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

"Wenn ein schwarzer Berg über den Wolken am Himmel erscheint, wird ein riesiges Ungeheuer auftauchen und versuchen, die Welt zu zerstören. Wenn aber der rote Mond untergegangen ist und die Sonne im Westen aufgeht, dann werden zwei weitere Monster auftauchen und die Menschheit retten." So lautet die uralte Weissagung aus einer Höhle auf Okinawa, und so wird es geschehen. Japans Monsterikone Godzilla im Kampf mit seinem titanstählernden Ebenbild. Ein farbenprächtiger Taumel der Vernichtung.

Review:

Ein besserer Titel, geht man dem Inhalt nach, wäre gewesen: Godzilla vs. The Planet of the Apes! Und wieder so ein irreführender Titel, bei dem beim zuhören bzw. lesen, der Verdacht versteht, das sich Godzilla wieder im Kampf mit dem Riesenaffen handelt. Doch die Wahrheit ist, das Godzilla es mit einem ganz neuen Gegner zu tun bekommt, der ihm anfänglich erst mal ähnlich, gar wie ein Zwilling von ihm aus sieht, bevor sein Gegner sich seiner haut entledigt und eine Roboterversion von Godzilla zum Vorschein kommt. Das Motto bei der Veröffentlichung am 21.März 1974 war: "Springe durch den Weltraum und feuere Raketen ab! Der erstaunliche Godzilla, dessen gesamter Körper eine Waffe ist, ist aufgetaucht!" Ob sich der Sprung gelohnt hat? Ganz klares Ja! Nach den eher harmlosen Teilen hat man es zu Godzillas 20. Jubiläum krachen lassen und Jun Fukuda hat bewiesen, das er auch Godzillafilme der härteren Art machen kann. 

Geschichtlich hat man sich auch was einfallen lassen: Es beginnt, das Godzilla aus der Erde bricht und anfängt alles zu zerstören, was Angilas aus der Erde hervor hebt, der es mit seinem Kumpel aufnehmen will, aber schwer verletzt von dannen ziehen muss. Es ist auch schon einem aufgefallen, das an der Sache was nicht stimmen, was dadurch bewiesen wird, das der echte Godzilla auftaucht und sich Mechagodzilla stellen will. Doch ganz allein schafft er es nicht und die letzten Nachfahren des Azumi-Geschlechts müssen ihren Kaiju-Helden King Caesar erst erwecken, bevor er zum Einsatz kommen kann. So kommt es zu den obligatorischen Kämpfen zwischen den Riesenmonstern, während sich die Menschen mit einer Horde ausserirdischer Affen rumschlagen muss, von denen Mechagodzilla stammt. 

Das Drehbuch wurde von Hiroyasu Yamaura geschrieben, der zum ersten Mal an einem Toho-Werk teilnahm. Yamaura erhielt telefonisch direkt eine Anfrage von Direktor Jun Fukuda, der Grund für seine Ernennung ist jedoch unklar. Yamaura erinnerte sich, dass er zwar froh war, an der Godzilla-Serie teilnehmen zu können, da er sie bewunderte, sich aber nicht damit zufrieden gab, Godzilla als Helden darzustellen. Auch sonst gab es während der Produktionsphase viele Unklarheiten, wann Mechagodzilla auftauchen sollte, in welchem Film, weil es mehrere Titel zur Auswahl gab. Klar war jedoch von vornerein, das der Film ein erwachsenes Publikum ansprechen sollte. Zum Glück! Und man hat sich nicht lumpen lassen, denn Toho gab den Befehl heraus, auch blutige Szenen zum Einsatz kommen zu lassen, was dem Film einen gewissen Grad an Härte gibt und sehr einladend ist. 

Fazit: Godzilla is back und zwar auf eine ganze andere Art und Weise und das ist auch gut so. Für Kinder produzierte Filme mögen zwar schön und gut sein, aber ich persönlich bevorzuge im Reich der Kaijus doch eher richtige Hau drauf-Action. Mit „Godzilla vs. Mechagodzilla“ findet das Franchise endlich wieder Fuß und Regisseur Jun Fukuda beweist endlich, dass er bei einer soliden Fortsetzung Regie führen kann, nachdem er zuvor vier kleinere Fortsetzungen geleitet hatte. Und der Erfolg des Filmes gab ihm recht, da Mechagodzilla so beliebt wurde, das anschließend ein zweiter Teil gedreht wurde. 


 

Dienstag, 2. Januar 2024

King Kong - Dämonen aus dem All


Originaltitel: Gojira tai Megaro
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Die Bewohner des Unterwasser-Reiches Seatopia müssen befürchten, durch Atombombenversuche der Erdenmenschen ausgerottet zu werden. Sie rufen die Rieseninsekten Megalon und Gigan zu Hilfe, die sogleich mit der Zerstörung der menschlichen Zivilisation beginnen. Doch zum Glück ist der von zwei Junggesellen erbaute Kampfkunst-Roboter King Kong mit seinem Monsterkumpel Godzilla zu Stelle um die Menschheit zu beschützen. Ein haarsträubender Kampf der Urweltgiganten entbrennt. 

Review:

Wenn sich den deutschen Filmtitel durchliest, könnte man erst auf den Gedanken kommen, das es sich um einen Film mit dem berühmt-berüchtigten Riesenaffen handelt, aber dem ist nicht so. Im Original heisst der Roboter Jet Jaguar. Die Umbenennung erfolgte aus dem Grund, weil man eine Werbewirksamkeit erreichen wollte, was vermutlich auch bestens funktioniert hat, jedoch bevorzuge ich lieber die Originalnamen der Hauptakteure, um die es in den Godzillafilmen geht. Der Film wurde am 17. März 1973 im Rahmen des Toho Champion Festivals veröffentlicht und kam nur mäßig beim Publikum an. 

Im Original heisst der Film übersetzt GODZILLA GEGEN MEGALON und handelt von der Geschichte um einen Erfinder, seinem Bruder und seines Sohnes, die bei einem Picknick von einem Erdbeben heimgesucht werden, was zur Folge hat, das der See, in dem der Junge spielt, komplett leer wird. Parallel erfahren sie von Atombombentest, was das Volk der Seetopia auf den Plan ruft, die seit 3 Millionen Jahren unter Wasser "gefangen" sind und sich an der Menschheit rächen wollen, in dem sie die Monster Megalon und Gigan auf die Menschen hetzen. Das ruft Godzilla auf den Plan, der von Jet Jaguar auf der Insel der Ungeheuer geholt wird, um die Menschen gemeinsam mit Jet Jaguar vor den beiden gesandten Monstern zu beschützen. 

Zum ersten mal seit langem gerät hier wieder das Thema Atombomben in die Kritik, die verantwortlich ist, das Japan mal wieder kurz vor der Zerstörung steht, die jedoch rechtzeitig abgewandt werden konnte. Der Film endet mit einem Gespräch zwischen den Hauptfiguren, die über die von Menschen am Boden durchgeführten Atomtests nachdenken. Allerdings legt die Geschichte selbst mehr Wert auf den Kampf zwischen Monstern als auf das Thema. Nach der Veröffentlichung in den USA sagt man, das der Film in den USA mehr Fans als in Japan hat. Ob das wirklich stimmt, vermag ich nicht zu sagen. Anmerken muss man an dieser Stelle, das der Film eine zügige Produktionszeit von 30 Tagen hatte und der Beschluss, den Film zu drehen, ziemlich zeitig vor seiner Veröffentlichung kam, was man auch merkt, da ein gewisses Maß an Spannung hier fehlt. 

Ursprünglich wurde Shinichi Sekizawa gebeten, das Drehbuch für dieses Werk zu schreiben, aber zu der Zeit war er mit dem schreiben der Texte beschäftigt und hatte keine Zeit zum schreiben, also erfand er eine einfache Geschichte nach Art von „Unterwassermenschen ärgern sich über Atomkraft und versenden Monster als Rache". So entstand das Drehbuch aus der Hand von Jun Fukuda. Es ist wohl schon lange kein Geheimnis mehr, das in den Monsteranzügen Menschen stecken und bei Megalon sieht man es anhand der menschlichen Bewegungen, was das ganze etwas "unrealistisch" wirken lässt und den Spaß am Film etwas nimmt, aber kein Beinbruch darstellt. Man hätte sich eventuell dafür Zeit nehmen sollen, um das ganze etwas zu trainieren. 

Fazit: ich will den Film nicht schlechtreden, denn er ist für sich gesprochen nicht schlecht und vermag auch zu unterhalten. Der große Bonus ist, das ich den Film noch aus Kindertagen kenne und mir damals einen großen Spaß gemacht hat und mir die insektenähnlichen Designs von Megalon und Gigan bestens gefallen haben. Auch ihre Funktionen waren sehr beeindruckend für mich.  




 

Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster


Originaltitel: Gojira tai Hedora
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Yoshimitsu Banno

Inhalt: 

Die Bedrohung durch die globale Umweltverschmutzung wird immer größer. Aus einem Abfall-Teppich in der Suruga-Bucht mutiert ein gefährliches Schlammmonster, das den Schiffsverkehr bedroht und immer riesiger wird. Die Wissenschaftler stehen dem giftigen Ungetüm ratlos gegenüber. Dr. Yano kommt jedoch dahinter, dass das Monster sich durch Starkstrom zerstören lässt. Schließlich kommt den Menschen noch Godzilla zur Hilfe, der mit allen Kräften die immer gefährlicher werdende Mutation bekämpft. 

Review:

Bei der deutschen Titelgebung sollte man sich nicht täuschen lassen, denn es findet kein Kampf gegen mehrere Monster statt wie es das "die" im Titel suggeriert, sondern es bleibt ein 1:1 gegen Godzilla und das neue Müll-Schlamm-Monster Hedorah, in der deutschen Fassung Hydrox benannt. Ich bleibe lieber beim Originalnamen, weil sich Hydrox einfallslos anhört und man lieber bei dem Originalnamen hätte bleiben sollen. Dieses Werk ist der erste Godzilla-Film, der nach dem Tod von Eiji Tsuburaya gedreht wurde, und markiert einen Neuanfang für die Serie, nachdem überaus schlechten GODZILLA: ATTACK ALL MONSTERS. Aufgrund seines einzigartigen Stils ist es das einzigartigste Werk der Serie, und obwohl insbesondere Godzillas Flugszene gemischte Kritiken erhielt, erfreut es sich auch einer Kult-Popularität. 

Der Hintergrund des Filmes steht das damals zentrale Thema der Umweltverschmutzung, maßgeblich beeinflusst der Schlammverschmutzung in Tagonoura und dem enormen Fabrikruß im Industriekomplex Yokkaichi. Die Komposition des Kampfes zwischen Hedorah, dem Monster, das aus den verschmutzten Gewässern des Hafens von Tagonoura geboren wurde, und Godzilla, dem König der Monster, soll die Botschaft des ersten Godzilla-Films übernehmen, weil das Atombomben-Thema nicht mehr allzu relevant war. Yoshimitsu Sakano, der bei diesem Werk die Regie führte, schrieb später die Handlung der Fortsetzung „Godzilla vs. Hedorah II“, doch aufgrund seines Todes im Jahr 2017 wurde der Film nicht verfilmt.

In der Geschichte zu GODZILLA VS. HEDORAH geht es hauptsächlich um Hedorah, die aus dem Industrieabfällen, Ölen und Schlamm entsteht, die der Mensch verursacht. Sie ernährt sich weiter von dem toxischen Müll als auch den Abgasen aus den Schornsteinen. So verwundert es nicht weiter, das derartige smogverhangene Orte zu ihren Domizilen zählen. Ausgeschieden wird das ganze durch rote Strahlen, die Menschen zu skelettieren vermögen. Auch Godzilla stellt sich gegen Hedorah zum Kampf und verliert. Aber Aufgeben war und ist keine Option für die Riesenechse. Zudem kommt der kleine Junge eines Wissenschaftlers hinter Hedorahs Schwachpunkt: Elektrizität. Es dauert nicht lange, bis man versucht, Kräfte mit Godzilla zu bündeln und gegen Hedorah ankämpft. 

Nicht alle fanden den Film so prickelnd, ich selber muss zugeben, das ich ihn auch eher durchschnittlich, aber nicht grottenschlecht fand. Tomoyuki Tanaka, einer der Gründer von Godzilla stufte das Werk Banno´s runter und behauptete sogar, das der Regisseur den König des Monsters ruiniert habe. Nun, das mag jeder für sich selber entscheiden, aber von einem Ruin würde ich nicht unbedingt sprechen, man hat schon schlimmere Godzillafilme gesehen. Es ist einer der verrückteren Filme, aus der gesamten Godzilla-Filmographie, bei dem man nicht weiß, in welche Richtung er gehen soll. Der Hauptprotagonist ist ein kleiner Junge, die Atmosphäre jedoch sehr düster gehalten. Da tat man sich schwer einen eher fast schon horrormäßigen Film zu produzieren und mein Gefühl sagt mir, das man das dezent wollte, siehe den Schluss, als Godzilla Hedorah die Augen raus reisst. 

Fazit des Müllmonster-Filmes: Netter und unterhaltsamer Monstertrash aus den 70ern mit einer klaren Botschaft. Haltet unsere Umwelt sauber, oder es kann passieren dass sich eine ausserirdische Lebensform in der ganzen Umweltverschmutzung verfängt und daraus ein gigantisches Monster entsteht...Und uns eben kein Godzilla zur Seite steht, sondern wir alleine da stehen. Aber im Ernst jetzt: Es gibt viele Leute, die den Film nicht mögen, insbesondere wegen der Godzilla-Flug-Szene. ich fand daran nichts schlimmes, sondern fand es eher witzig, es mit an zu sehen. Damals war das sicherlich ein NoGo, aber über 50 Jahre später, darf man gerne mal bei manchen Patzern ein Auge zu drücken. 



 

Godzilla: Attack All Monsters


Originaltitel: Gojira · Minira · Gabara: Ôru kaijû daishingeki
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ichiro ist ein kleiner Junge, dessen Eltern kaum Zeit für ihn haben und der von seinen Mitschülern gemobbt wird. In seinen Gedanken und Träumen reist er auf die Monsterinsel, wo er Minya, Godzillas Sohn, trifft. Dieser will genauso stark und mutig sein wie sein Vater Godzilla, der es mit anderen Monstern aufnimmt. Als Ichiro erwacht und in einem alten Lagerhaus spielt, trifft er auf zwei Bankräuber, die sich dort verstecken. Sie entführen und verstecken den Jungen, der wieder einschläft. Währenddessen stellt sich Minya seinem Feind Gabara, ist aber nicht stark genug. Erst als Godzilla ihm hilft, lernt er sich zu wehren. Kann Ichiro den Mut und die Kraft seiner Fantasiefreunde nutzen, um sich selbst zu helfen? 

Review:

Wer hätte gedacht, das es mal einen Godzillafilm gibt, der mir absolut gar nicht gefällt? Nun, es gibt immer ein erstes mal. Es verwundert mich auch nicht weiter, weil der Film generell für ein jüngeres Publikum gedreht wurde und dementsprechend kindliche Eigenschaften beinhaltet. GODZILLA - ATTACK ALL MONSTERS wurde von Toho im Rahmen des ersten Toho Champion Festivals am 20. Dezember 1969 produziert. Es ist der einzige Godzillafilm, der in einer alltäglichen Gesellschaft spielt, in der Monster als auch Dinge der Fiktion in der Realität sind, und die Monster, einschließlich Godzilla, die im Film vorkommen, werden als Wesen in den Träumen eines Jungen dargestellt. Thematisch dreht es sich um Umweltverschmutzung, Schlüsselkinder und Kindesentführungen, wobei das Thema Umweltverschmutzung nur in manchen Szenen zur Ansprache kommt. 

Ichiro ist ein Junge, dessen Eltern mehr damit beschäftigt sind zu arbeiten anstatt sich mit ihrem Sohn abzugeben. Ein weiteres Problem seines Daseins ist, das er in der Schule gemobbt wird und eher ein schüchterner Junge ist. So verbringt er mehr Zeit bei seinem Onkel, der als eine Art Erfinder fungiert und eine Gerätschaft gebaut hat, mit der man sich in eine Art Traumwelt versetzen kann. Das Wunschziel des Jungen ist die Insel der Ungeheuer, in der sich Godzilla, Minilla und andere Kaiju-Monster befinden. Dort trifft Ichiro auf Minilla, der von Gabara gemobbt wird. So entsteht eine Situation in der sich Ichiro und Minilla anfreunden, weil sie dasselbe Schicksal haben. Das hat zur Folge, das Ichiro anhand der Hilfestellungen die er von Minilla bekommt, in seiner eigenen Welt profitieren kann und sich mit zwei Räubern anlegt. 

Es fällt auf, das hier einige Szenen aus anderen Godzillafilmen stammen, beispielsweise die Kämpfe gegen Ebirah, die aus aus FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUER AUS DEM MEER stammen, aber auch Szenen aus den Filmen FRANKENSTEINS MONSTER JAGEN GODZILLAS SOHN, KING KONG - FRANKENSTEINS SOHN und FRANKENSTEIN UND DIE MONSTER AUS DEM ALL eingefügt wurden. Hintergrund des ganzen ist das niedrige Budget was zur Verfügung stand. Das sind zumindest nicht die Punkte, die den Film in ein negatives Licht rücken, es ist eher die Art des Filmes an sich. Wer zum Teufel erwartet einen Kinderfilm wenn es um den König der Monster geht? Zu allem Überfluss kann Minilla sogar reden, was dem Fass den Boden raus haut. So wird Godzilla mehr in den Hintergrund gerückt und man wird enttäuscht von dem sein, was man zu sehen bekommt. 

Es lässt sich nicht von der Hand weisen, das die Pointe, das man sich nicht unterdrücken lassen soll, gerade in kindlichen Kreisen nicht ganz Unrecht ist, aber sowas hätte man anderweitig "vermarkten" können als in einem Godzillafilm. Vielleicht spricht hier der etwas bizarrere teil der japanischen Kultur heraus und da Godzilla eh eine große Fanbase hat, kommt er für so ein Thema gerade recht. Der größte Pluspunkt mit dem am schlechtesten designten Monster geht hier definitiv an Gabara, denn es sieht einfach lächerlich aus und ist nicht ernst zu nehmen, wie auch nahezu der Rest des Filmes. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Man darf froh sein, dass die Laufzeit des Filmes nicht allzu lang ist und man diese Qual schnell hinter sich hat. Wobei knappe 70 Minuten auch schon lange sein können, besonders, wenn man von Langeweile erschlagen wird. Mit Glück kann man sagen, das der Film nicht wirklich viel Beachtung in der Godzilla-Fanbase gefunden hat, denn wer weiß, ob Godzilla allgemein heutzutage nicht so erfolgreich gewesen wäre, wenn man auf diesem Weg geblieben wäre.





 

Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt


Originaltitel: Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Erwin C. Dietrich, Jess Franco

Inhalt:

Der nicht überbeschäftigte Privatdetektiv Al Pereira wird von der jungen, bildschönen Frau eines Politikers engagiert, diesen in kompromittierenden Situationen zu fotografieren. Dieser Auftrag wird prompt und mit Erfolg ausgeführt. Der Tod des Politikers in dem von Al Parreira fotografierten Ehebett macht diesen zum Haupt-Mordverdächtigen. Er gerät gnadenlos in die Mühle zwischen Gangster und Polizei. Al Parreira ist einem weiblichen Lockvogel, einer Gangsterpuppe, auf den Leim gegangen und blind in die Falle getappt.

Review:

DOWNTOWN - DIE NACKTEN PUPPEN DER UNTERWELT stellt die erste Kollabo zwischen Jess Franco und Erwin C. Dietrich dar. Es ist eine nahezu exzeptionelle Filmproduktion von und mit Jess franco, weil er hier selber als einer der Hauptdarsteller auftritt und einen abgewetzten, puertoricanischen Detektiv spielt, der von einem Lesbenduo erpresst wird und auf gut deutsch das Bauernopfer der beiden Damen wird. Mitte der 1970er war Franco´s Frau Lina Romay eine der größeren Stars auf der Sexploitation-Leinwand und wurde durch einige Filme seitens Franco bekannt. Hier spielt sie Cynthia, ein durchtriebenes Luder, die Detektiv Al Pereira den Auftrag gibt, kompromittierende Fotos ihres Mannes zu machen. Im Gegenzug erhält er einen Batzen Geld, von dem man gut leben kann. Doch eine böse Überraschung lässt nicht lange auf sich warten: Nach getaner Arbeit, wird der Fotografierte ermordet und seine angebliche Frau verschwindet. 

So düster sich auch der Plot anhören mag, so feucht-fröhlich und sonnig ist der in Puerto Rico gedrehte Film. Man könnte den Film eher als eine Erotik-Komödie mit einer gehöreigen dezenten Dosis Gangster-Thriller betrachten, dem ein guter Schuss Film Noir beigemischt wurde. Es wird nicht weiterhin wundern, warum er ausgerechnet seine eigene Frau zur Femme Fatale in dem Film machte, während er es sich nicht nehmen ließ, selber in eine der Hauptrollen zu schlüpfen. Was gibt es auch schöneres als berufliches mit Privatem und den Freuden des Lebens miteinander zu kombinieren? Als Schauspieler trat er recht oft in seinen Filmen auf, allerdings sehr selten in der Hauptrolle und noch seltener in erotischen Szenen.

Auch wenn franco einen Pechvogel spielt, ist gerade er es, der mit einem Charme glänzt und dem Film neben seiner Frau und ihrer Gespielin, die gewisse Würze gibt. Nicht aus erotischer Sicht, aber aufgrund seines Daseins und womöglich wegen der deutschen Synchronisation, bei der man eher Mitleid mit ihm bekommt, wenn man ihn so weinerlich reden hört. Interessanterweise konnte er auch die Darstellerinnen Monika Swinn und Martine Stedile für DOWNTOWN gewinnen, die schon im Kultfilm FRAUENGEFÄNGNIS ihre besten Seiten preis gaben. So darf man davon ausgehen, das er seine Stammdarstellerinnen hatte, die ihm bei manchen seiner Filme aushalfen, insbesondere seine Frau. 

Fazit: Vielleicht nicht der allerbeste Output des Kult-Regisseurs, aber definitiv einer der sehenswerteren Beiträge aus dem Franco-Reich und nicht zu verachten. Freunde von sleaziger Unterhaltung werden hier auf ihre Kosten kommen, jedoch sollte man Vorsicht walten lassen, wenn man eine tiefergreifende Geschichte erwartet, díe gibt es hier nicht und in so einem Fall wie diesem braucht es sie auch nicht wirklich. Wer Francos Filme kennt, weiß, worauf es ihm ankommt, so braucht man hinterher auch nicht negativ zu berichten, zumal die Filmographie von Jess franco groß genug ist, damit man sich anderweitig umsehen kann, wenn es einem hier zu schmuddelig wird.