Originaltitel: The Ghost of Slumber Mountain
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1918
Erscheinungsjahr: 1918
Regie: Willis H. O´Brien
Inhalt:
In einem Traum blickt Onkel Jack durch ein magisches Teleskop, das dem Geist eines Einsiedlers gehört, und sieht, wie das Leben vor Millionen von Jahren aussah, einschließlich eines Kampfes zwischen prähistorischen Monstern.
Review:
Der Pionier der Tricktechnik, Willis H. O´Brien fing 1915 an, in Dinosaurierfilmen seine tricktechnischen Spezialitäten auszubauen. Der erste Film in dem man seine Effekttechnik bewundern konnte war der Kurzfilm THE DINOSAUR AND THE MISSING LINK: A PREHISTORIC TRAGEDY, ein Film der eher schon als eine Stummfilm-Urzeit-Komödie bezeichnet werden konnte. Jahr für Jahr folgten dann mehrere Filme, die sich der urzeitlichen Thematik widmeten. 1918 war es dann so weit, der Vorläufer des 1925 erschienenen DIE VERLORENE WELT war geboren und trug den Namen THE GHOST OF THE SLUMBER MOUNTAIN und ist mitnichten eine wichtige historische Besonderheit! Zum einen weil es wie schon gesagt, der Prototyp von DIE VERLORENE WELT ist und zum anderen einer der ersten, wenn nicht gar der erste, Zeitreisenfilm ist.
Jack Holmes erzählt seinen beiden jungen Neffen eine Geschichte, die er in den Wäldern um den Slumber Mountain erlebt hat. Er und sein Partner Joe, finden bei einem Spaziergang die Hütte des verstorbenen Einsiedlers Mad Dick. Joe hat ihn einmal mit einem teleskopähnlichen Gegenstand gesehen. Nachts wird Jack von einer Stimme heimgesucht, die ihm sagt, er solle sich zur Hütte von Mad Dick auf machen, so geht er los und findet das Teleskopinstrument. Anschließend erscheint der geist von Mad Dick und und befiehlt ihm, mit dem Teleskop auf den Gipfel des Slumber Mountain zu schauen. Was er da zu sehen bekommt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: Er schaut damit in eine längst vergangene zeit von Millionen vor Jahren und bekommt prähistorische Geschöpfe und einen Dinokampf. Doch eine Minute zu lang und schon wird er von einem Tyrannosaurus Rex gejagt, dem er gerade noch so "entfliehen" kann, in dem er aus seinem Traum aufwacht.
Der Film war zur damaligen zeit tatsächlich ein Kassenschlager und erzielte bei einem Budget von 3000 US-Dollar über 100.000 US-Dollar, was enorm war, besonders für einen Film der gerade mal etwas mehr als eine viertel Stunde geht. Die Ursprungsfassung ging 40 Minuten, jedoch ist unklar, warum er soweit runter gekürzt wurde. Vermutlich um unnötige Längen zu entfernen, da das Endergebnis so passt wie es ist. Die Stop Motion-Effekte sehen sehr gut darin aus, selbiges gilt auch für die Dinosaurier, die mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurden, was mich nicht weiter verwundert, da Dawleys Hintergründe Ingenieur und Amateurpaläontologe waren und er diesbezüglich viel Wissen über prähistorische Tiere hatte und sie dementsprechend gestaltet hat. Weiterhin wissenswert ist, dass das der erste Film ist, der echte Schauspieler und Stop-Motion-Kreaturen gemeinsam auf der Leinwand zeigte. Und obwohl die Spezialeffekte im Vergleich zu den heutigen CGI-Monstern primitiv sind, haben sie auch einen unbestreitbaren Charme.
In der heutigen zeit sind Spezialeffekte was selbstverständliches für den Großteil der Zuschauer. Man sollte jedoch nicht vergessen, das Spezialeffekte auch viel Zeit, Geld und Ideentum kosten und es damals noch etwas besonderes war. Man könnte vermutlich schon von etwas magischem reden, wenn es um dieses Thema geht. Es wäre schon hochinteressant zu wissen, wie das Gefühl vor über hundert Jahren gewesen ist, als man einen Film zu sehen bekam, der von dieser Art stammte. Leider wird man heutzutage viel zu sehr verwöhnt mit allem und man kann solche Kleinode fast nicht mehr schätzen, bis auf jene die sich tief mit der Materie beschäftigen und großes Interesse zeigen.