Montag, 1. Januar 2024

Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn


Originaltitel: Kaijûtô no kessen: Gojira no musuko
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Auf einer Insel führt ein Team von Wissenschaftlern ein streng geheimes Klimaexperiment durch. Ein erster Versuch hat dazu geführt, dass die Temperaturen enorm angestiegen sind. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist das Riesenwachstum einiger Tiere. So wimmelt die Insel von haushohen Raubinsekten. Gleichzeitig nähert sich das Monster Godzilla. Der radioaktive Saurier erhält Signale aus einem riesigen Ei, in dem sein monströser Sohn steckt. Godzilla muss seinen Sohn fortan gegen die tödlichen Monster der Insel verteidigen und natürlich die Erziehung übernehmen. Für die Menschen inmitten des monströsen Geschehens beginnt ein Überlebenskampf.

Review:

Im Zuge des japanischen Monsterbooms erschien am 16. Dezember 1967 FRANKENSTEINS MONSTER JAGEN GODZILLAS SOHN und ist der achte Film der Gesamt-Filmographie und der letzte Godzillafilm in der Shōwa-Reihe. In Anlehnung an den Vorgängerfilm FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUER AUS DEM MEER ist der Schauplatz eine Südseeinsel, die von gigantischen Gottesanbeterinnen-ähnlichen Wesen bewohnt wird und im Zuge ihres Daseins ein Ei aus dem Fels hauen, aus dem Godzillas Sohn, Minilla schlüpft. Nach dem Ausschlupf fangen die Kamakuras, so der Name der Heuschreckenmonster, an, Minilla zu quälen, was Godzilla auf den Plan ruft, der nicht lange auf sich warten lässt, nachdem er die Hilfeschreie seines Nachwuchses hört. Zur selben Zeit befindet sich eine Gruppe Wissenschaftler auf der Insel, um wetterverändernde Experimente durchzuführen und geraten ins mitten in einen Monsterkrieg. 

Zur zeit der Veröffentlichung kam die Frage auf: Ist Godzilla nun männlich oder weiblich? Die Antwort folgte auf dem Fuße: Godzilla war ein Kerl, so bekam er den Spitznamen Papa Godzilla. Um eine familienfreundliche Version zu erschaffen, fügte man Minilla in den Film mit ein, um auch etwas für Kinder zu produzieren. Die Idee zu Minilla entstand drei Jahre, bevor der Film produziert wurde, jedoch gab es schon früher einen Vorläufer von Minilla, bei dem ein Godzilla-Jungtier in dem Film TWO GODZILLA: JAPAN SOS namens Godzilla Junior zu sehen sein sollte, der Film selber jedoch nie produziert wurde. Minillas Design wurde der Manga-Figur Chibita aus dem Manga Osomatsu-kun nachempfunden und auch auch hier steckte ein Mensch in einem Kostüm: Der Wrestler Masao Fukazawa der aufgrund seiner Körperform Schwierigkeiten hatte, sich im Anzug zu bewegen. Ein weiteres neues Kaiju-Monster war die Riesenspinne Kumonga, die erst viel später im Film auftaucht. Kumonga schaffte es Minilla und die Kamakuras gefangen zu nehmen, bis Godzilla dem Spinnenvieh eine Kriegserklärung macht und zusammen mit Minilla Kumonga tötet. 

Gedreht wurde auf der westpazifischen Insel Guam, die sich sehr gut für die Kulissen eignete und zu dem Südseeflair passte, den der Film beinhaltet. Für die Spezialeffekte, insbesondere die der Kamakuras und Kumonga wurden eigens dafür Pupppen hergestellt, die von mehreren Leuten bedient wurden. Für den Schnee nutzte man Styroporpulver und Paraffin, was für die schneeschmelzende Wirkung eingesetzt wurde. Einen kleinen Funfact gibt es zu dem Film auch: Als der Film in Italien in die Kinos kam, wurde er unter dem Namen II RITORNO DI GORGO veröffentlicht, was übersetzt DIE RÜCKKEHR VON GORGO bedeutet und wie man weiß, ist das Monster Gorgo eher eine Abzocke von Godzilla. 

Fazit zum Film: Ich hab den Film das erste mal als kleiner Junge gesehen, als ihn meine Mutter auf einer Videokassette aufgenommen hat. Das muss irgendwann in den 90ern gewesen sein. Mir hat der Film auf Anhieb bestens gefallen, weil ich bis dato eh schon mehrere Godzilla- und andere Kaijufilme gesehen habe und total fixiert auf Monsterfilme aller Art war. So ist FRANKENSTEINS MONSTER JAGEN GODZILLAS SOHN eine schöne Erinnerung an Zeiten, als ich total besessen von Monster-Trashfilmen aller Art war und diese Liebe bis heute nicht geendet ist. Die Idee, ein Godzillababy mit einzubauen finde ich persönlich sehr schön, so hat auch ein jüngeres Publikum was davon, da bspw. die Millenium-Reihe schon in eine ganz andere Richtung geht und nicht wirklich was für die jungen Scharen an Monsterfans ist. 





 

Blutspur ins Totenreich


Originaltitel: La Casa de las sombras
Herstellungsland: Argentinien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Ricardo Wullcher

Inhalt:

Audrey geht nachts alleine durch die Straßen, als sie von fern eine Stimme angstvoll um Gnade flehen hört. Plötzlich erscheint vor ihr am oberen Absatz eines Treppenhauses eine Frauengestalt, die erschossen zusammenbricht, noch bevor sie etwas sagen kann. Audrey wird in einen rätselhaften Mord verwickelt, der 23 Jahre zurückliegt. Die Mächte des Jenseits benutzen sie als Botschafterin...

Review:

heute habe ich mal meinen Videorecorder in Beschlag genommen und ihn quasi defloriert mit, indem ich ihn in Erstbetrieb genommen habe, nachdem er jetzt mehrere Wochen unbenutzt hier stand. Den ersten Film, den ich mir ansehen wollte, war BLUTSPUR INS TOTENREICH des argentinischen Regisseurs Ricardo Wullicher. Der Film ist hierzulande als auch weltweit ein eher unbekannter Vertreter des Myster/Horror-Genres, der in seinem Heimatland nie veröffentlicht wurde und nur im dortigen Kabelfernsehen gelaufen ist, das war´s dann aber auch. In Deutschland, Spanien und Holland wurde in den 1980/1990ern eine VHS veröffentlicht, alle drei ungekürzt, mit schlechter Bildqualität inklusive. So stellt die VHS zwar eine extreme Rarität dar, inhaltlich jedoch nicht wirklich zu gebrauchen. 

Der Film handelt von einer Waise namens Audrey, die eines nachts "Zeugin" eines Mordes wird. Der Haken an der Sache: Der Mord liegt schon 23 Jahre zurück. So wird Audrey quasi als Medium seitens der Mächten der Astralwelt benutzt, um den Geist der Ermordeten in Audrey zu installieren, was zur Folge hat, das Audrey allmählich glaubt, dass sie besessen ist. 

Das Problem an dem Film ist die wirre Erzählweise und die langatmigen Szenen, die hier viel zu oft auftreten und zu lang sind. So kommt beim Zuschauer schnell mal Langeweile auf und man kämpft sich mehr durch den Film anstatt das man sich unterhalten fühlt. Ein weiterer Nachteil sind die Rückblenden, die den Film auch nicht besser machen, aber immerhin etwas Gruselatmosphäre aufkommen lassen, wenn die geisterhaften Erscheinungen auftreten. Was man aber anrechnen kann, das eine sanfte Gothic-Atmosphäre vorzuweisen ist. Die Hauptdarstellerin Leonor Manso hatte beim Dreh das vergnügen, dass sie die Rolle als Audrey, zeitgleich auch die Rolle der ermordeten Catherine Webster bekam, die sie ausserordentlich gut meistert. 

Fazit: Man hat bei dem Film nichts verpasst, wirklich nicht. Es ist unersichtlich, warum der Mörder, den man nicht zu Gesicht bekommt, Audrey nicht gleich umbringt, wenn sie schon da ist, auch geht man nicht wirklich auf die Charaktere ein, um ihnen eine Persönlichkeit zu geben. Von Ricardo Wullicher habe ich heute das erste mal was gehört und wird vermutlich auch das letzte mal sein, da seine Filmographie auch nicht wirklich was aufzuweisen hat, was mich ansprechen würde. SO verschwindet meine VHS wieder in der Sammlung und bleibt eben als eine Seltenheit bestehen, um die sich keiner scheren wird. 








 

Sonntag, 31. Dezember 2023

Pridemoore - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Reform School Girls
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Tom DeSimone

Inhalt:

Jenny, die einzige Überlebende eines Raubüberfalls, landet im Frauenzuchthaus. Dort machen die Starken den Schwachen das Leben zur Hölle. Als sadistische Wächterin regiert Edna mit eiserner Faust. Die Oberaufseherin ist felsenfest überzeugt, ihre Gefangenen auf den rechten Weg zu führen - auch wenn sie auf halber Strecke krepieren. Misshandelt und völlig geschwächt landet Jenny auf der Krankenstation. Doch als der Selbstmord ihrer einzigen Freundin einen Aufstand der Gefangenen auslöst, setzt sie mit letzter Kraft alles auf eine Karte. 

Review:

Nach 31 Jahren, fand das Index-Leiden von REFORM SCHOOL GIRLS ein Ende, nachdem sich das deutsche Label Wicked Vision dafür eingesetzt hat, das der Film vom Index runter kommt und im November 2023 erstmalig auf HD in Deutschland veröffentlicht wird. Die Indizierung des Filmes wurde auf zweimal aufgeteilt. Die Erstindizierung fand am 31.10.1987 statt, nach der 25 Jahre-Ablauffrist wurde der Film am 28.09.2012 nochmalig folgeindiziert. Was das über unsere Zensurpolitik aussagt, muss ich nicht extra erwähnen, insbesondere wenn man sich den Inhalt des Filmes anschaut: Satirischer Frauengefängnisfilm, der mehr wie eine Action-Komödie rüber kommt als ein bierernster Frauengefängnisfilm, wie man es aus dem Subgenre des Exploitationfilms sonst kennt. 

Was den Inhalt betrifft: Jennifer, die einen netten Eindruck macht landet dank eines Überfalls seitens ihres Freundes in einer Besserungsanstalt für "schwererziehbare" Mädchen bzw. kriminelle Mädchen. Als ein Gefängnis kann man es nicht direkt bezeichnen, vom Alltag her durchaus. Der Alltag beschränkt sich darauf, das die Mädels den ganzen Tag in Unterwäsche in einem großen Raum lungern, auf dem Feld arbeiten und einer Oberaufseherin unterstellt sind, die jenseits von Gut und Böse ist. Jedenfalls kein Vergleich zu den Aufseherinnen, die man sonst aus dem Genre kennt. Jennifer muss sich mit ihren Freundinnen gegen andere behaupten, insbesondere gegen Charlie und ihren Mädchen, die vor nichts zurück schrecken, um den anderen das Leben zur Hölle zu machen, zumal sich auch Charlie unter einer Decke mit der Oberaufseherin befindet. 

Eins muss man Tom DeSimone lassen, auch wenn ich mit seinen Schwulenpornos nichts anfangen kann, hat er bei manchen Filmen doch den richtigen Riecher bewiesen und beste Exploitation-Unterhaltung raus gehauen. Erst kürzlich wurde ich mit SAVAGE STREETS bestens unterhalten und mit REFORM SCHOOL GIRLS geht es hier weiter. Mich hat es erst abgeschreckt, als ich hört, das der Film eher satirisch auf das WIP-Genre sein soll, aber als großer Fan des WIP-Genres wollte ich dem Film dennoch eine Chance geben und wurde nicht enttäuscht. Klar, mir fehlten durchaus die Spannungseinlagen, aber ich will mich nicht beschweren. Der Film punktete bei mir auf jeden Fall mit den grenzwertigen Dialogen, der gediegenen Brutalität, die nicht zu exzessiv wurde und dem B-Movie-Faktor, den er hat. 

Interessant für Unwissende, insbesondere Punkrockfans dürfte sein, das die Sängerin der Plasmatics, Wendy O. Williams, hier eine der Hauptrollen hat und zwar die von Charlie. Entweder scheint sie eine gute Schauspielerin zu sein oder sie gibt sich im Film genau so, wie sie es in ihrem Leben auch tat, denn ihre Kontroversen sprechen Bände und machen sie durchaus sympathisch. Nur mit der Musik selber kann ich nichts anfangen, Punkrock war noch nie mein Ding, jedoch haben die Tracks, die man während des Filmes zu hören bekommt, Ohrwurmcharakter, weil sie extremst rotzig sind und bei mir ankommen. Mir war die Band namentlich zwar bekannt, aber nie wirklich interessant, jetzt natürlich umso mehr. 

Fazit des ganzen: Respekt an Wicked Vision für den großartigen Einsatz und zum Film kann man nur sagen: Man sollte sich selber ein Bild davon machen. Hartgesottene WIP-Fans werden unter Umständen enttäuscht sein, sollten jedoch trotzdem einen Blick riskieren, weil man genug WIP-Elemente eingebaut hat, die das WIP-Herz höher schlagen lassen, versprochen. Nur die Rolle von Sybille Danning fand ich im Bezug, das sie religiösen Quatsch von sich gibt, etwas unpassend, als Direktorin der Anstalt macht sie ansonsten eine gute Figur. 




 

RawHead Rex


Originaltitel: RawHead Rex
Herstellungsland: Irland
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: George Pavlou

Inhalt:

Tom Garron bricht ein Siegel, das seine Vorfahren wohlweislich über Jahrhunderte nicht angerührt haben. Kurz darauf überfällt die Bewohner des sonst so verschlafenen Städtchens unbeschreibliches Grauen. Rawhead Rex, ein Dämon, der seit Ewigkeiten in der Tiefe der Hölle eingeschlossen war, wütet erbarmungslos in seiner unbändigen Gier nach Blut. Der Historiker Howard Hallenbeck will das Geheimnis ergründen. Der Schlüssel des Terrors liegt in der Dorfkirche. Doch können die Bewohner das Rätsel lösen und die Bestie aus der Urzeit stoppen? 

Review:

Lange genug habe ich mir das Spezialereignis aufgehoben, was Wicked Vision dieses Jahr raus gehauen hat: RAWHEAD REX in HD! Die Ankündigung war für mich eh schon der Knaller schlechthin, so war die Uhr gestellt bis es mit dem Vorverkauf los ging und ich mir die CMV Version bestellte. Nach Ankunft beschloss ich, das ich mir den Film bis Silvester aufhebe, um das alte Jahr mit ein paar coolen Filmen abzuschließen und einer davon war RAWHEAD REX! Es gibt die einen, die hassen den Film, weil er ihnen nicht gefällt, und dann gibt es einschließlich mir, die Gegenseite, die den Film extremst feiert. Ursprünglich aus einer Kurzgeschichte von Clive Barker über eine monströse heidnische Gottheit, produzierte man 1986 den irischen Fantasy-Horrorfilm unter der Regie von George Pavlou. Die Zusammenarbeit zwischen Barker und Pavlou kam zustande, weil man zuvor schon an TRANSMUTATIONS gearbeitet hat. 

Der Schriftsteller Howard Hallenbeck macht mit seiner Frau Elaine und seinen Kindern Urlaub in Irland auf dem Land. Er nutzt den Aufenthalt, um diverser Legenden und Mythen nachzugehen, die er in seinem nächsten Buch beschreiben will. Daher besucht er eine ländliche  Kirche, wo er ein paar antike Gräber fotografiert. Zeitgleich versuchen drei Bauern eine Steinsäule auszuheben, die auf einem Feld steht. Nachdem die Säule draussen ist, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten und eine große Dämonenkreatur entschwindet der Erde und geht auf die Jagd nach Menschen. 

Die Kurzgeschichte zu diesem Film ist mir leider nicht geläufig, der Film natürlich umso mehr, weil ich hörte, dass sich die Monster vom Aussehen her unterscheiden sollen. Mir persönlich sagt das Monster im Film dennoch zu, weil es mich an einen wild gewordenen germanischen Berserker erinnert, wenn man den Erzählungen glauben schenken mag, was man über Berserker so hört.  Wenn Sie auf kitschige Spezialeffekte der 1980er Jahre steht, wird die Szenen von Rawheads Werdegang und seinem Ableben lieben, definitiv. Es ist eine Mischung aus Horror, Slasher, Fantasy und Folklore, die hier miteinander kombiniert wurden. Clive Barker selbst mag den Film nicht so, wie ich gelesen hab. Kann man verstehen oder auch nicht. Als alter Retro-Horrorfan sagt er mir in allen Belangen zu!

Eine gute Arbeit kann man auch den Darstellern zuweisen, die so agieren, wie sie zu agieren zu haben. Manchmal wirkt es eher wie in einem Trashfilm, was sich dann abwechselt zu einem ernsterem Horrorfilm. Was man hier leidlich vermissen wird, sind blutige Gore-Effekte. Es wird zwar ein paar mal etwas blutiger, aber im gesamten hat man sich eher darum bemüht, keinen großen Ärger mit den Zensurbehörden zu bekommen, was ich schade finde, denn ein kleines, fieses Splatterfest hätte dem Film sicherlich gut getan. Man bei RAWHEAD REX eher von einer Genre-Kuriosität sprechen anstatt von einem handfesten Klassiker, weil er einer der aussergewöhnlichsten Oben ohne-Szenen beinhaltet, die es in den 80ern gab und das Ende auch verwirrend sein kann. Nichts desto trotz gehört der Film in eine gut sortierte Horrorfilm-Sammlung.




 

Jäger der verschollenen Galaxie


Originaltitel: Slave Girls From Beyond Infinity
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Ken Dixon

Inhalt:

Daria und Tisa müssen nach einer spektakulären Flucht auf einem unbekannten Planeten notlanden. Dort treffen sie auf den charmanten Zed, der sie zunächst bei sich aufnimmt. Doch schon bald müssen die beiden leichtbekleideten Schönheiten feststellen, dass ihr Gastgeber mitnichten nur hehre Ziele verfolgt. 

Review:

The Most Dangerous Game ist eine Kurzgeschichte von Richard Connell, die erstmals am 19. Januar 1924 veröffentlicht wurde und von einem Großwildjäger aus New York City handelt, der von einer Yacht fällt und zu einer scheinbar verlassenen und isolierten Insel in der Karibik schwimmt , wo er von einem russischen Aristokraten gejagt wird. Die Geschichte ist inspiriert von den Großwildjagdsafaris in Afrika und Südamerika, die in den 1920er Jahren bei wohlhabenden Amerikanern besonders in Mode waren. Darauf basiert auch das Drehbuch zum JÄGER DER VERSCHOLLENEN GALAXIE, was auf einer fremden Welt im Weltraum spielt, die mit in Bikinis gekleideten Weltraumgefängnisflüchtlingen und schauerlichen Kreaturen bevölkert wird. Man merkt, es ist ein schon nahezu spezieller Film, der den Traditionen eines Science Fiction-Films entfolgt. 

Betrachten wir ihn als eine Mischung aus Women in Prison- und Science Fiction-Film, in dem zwei Weltraum-Babes aus einem Weltraum-Gulag entfliehen und mit einer Spaceshuttle fliehen. Sie landen auf einem Planeten, der von dem Jäger Zed bewohnt wird, dessen liebste Aufgabe es ist auf die Jagd zu gehen und sich auch dementsprechend gibt. Beim Abendessen sind noch zwei weitere Personen anwesend, die ebenso auf dem Planeten gelandet sind und die zwei Girls vor Zed warnen, weil andere als vermisst gelten, was sich auch bewahrheitet, als man Zed´s Trophäenraum näher beäugt. So werden Pläne geschmiedet um den Planeten zeitig zu verlassen, doch davor sehen sich die Girls noch dem Jagdtrieb von Zed ausgesetzt. 

Der Film hat ein paar kleinere Kontroversen in Amerika ausgelöst, weil er trotz seiner Mischung aus Komödie, Drama, Action und Science Fiction Szenen beinhaltet, die die Jugendschützer aufhorchen ließen. Zwar nichts, was der Rede wert wäre, jedoch hat man nicht gegeizt, die Kleidungen der Darstellerinnen so knapp wie möglich zu halten und simulierten Sex ohne explizites Zeigen von anrüchigen Körperteilen in den Film ein zu bauen. SO kam es zu Tumulten seitens Jesse Helms, damaliger US-Senator, der den Film ausdrücklich kritisierte und quasi seine Wähler vor solch´ "bösen" Filmen schützen wollte, das derartige Filme im Kabelfernsehen laufen. Glücklicherweise kam es nie zu einer Durchsetzung. 

Unter´m Strich ist das ganze Unterfangen reinstes B-Movie-Futter aus dem Reich von Full Moon Entertainment und begleitet den Zuschauer in einen spaßigen Weltraumtrash, wie man es eventuell von STAR CRASH her kennt, nur mit der Full Moon-Note versetzt. Die Roboter und das fiese Alienmonster sehen designtechnisch gut aus und geben dem Film neben dem Ambiente und den Darstellern die nötige Würze. Garantiert kein Film den man ernst nehmen sollte, dafür gibt es in diesem Spektrum anderweitig genug. Der Fokus liegt hier auf Spaß und Unterhaltung der von der Zielgruppe auf Trashfans abzielt. Regisseur Ken Dixon wusste haargenau, was seine wollten und hat damit absolut den richtigen Nerv getroffen. Nur schade, das er nicht allzu viele Filme gedreht hat.


 

Die liebestollen Hexen


Originaltitel: Common Law Cabin
Erscheinungsjahr: 1967
Herstellungsland: USA
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

"Hoople's Haven" ist eine heruntergekommene Touristenfalle für übersättigte Städter inmitten Arizonas heißer Wüstensonne. Hier werden die menschlichen Begierden, Triebe und Emotionen zum Kochen gebracht. Die melonenbrüstige Sheila bringt mit ungebremst ausgelebten Lüsten Männer zum Bersten.

Review:

DIE LIEBESTOLLEN HEXEN ist ein typischer Russ Meyer-Film, in dem Meyer seine ganzen Markenzeichen zusammenschnürt und filmisch verwurstet. Schnelle Schnitte, Meyer-affine Darstellerinnen als auch Darsteller und ihr stellenweise nymphomanes Auftreten bestimmen das geschehen. Gepaart mit Dialogen, die immer einen Grinser, fast schon einen Lacher wert sind, gehört der Film zwar nicht zu den besseren Filmen Meyers, aber immer noch soweit sehenswert, dass man gut und gerne ein Auge riskieren kann. Als direkten Sexploitationfilm kann man den Film jedoch nicht ganz bezeichnen, sondern eher als ein komödiales Drama mit erotischen Spitzen, die sich sehr in Grenzen halten und das verhüllen, was bei Sittenwächter der 1960er zum Aufschrei führen würde. 

Die Geschichte: Dewey verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Betrieb einer Hütte für Touristen am Colorado River, wo er mit seiner blühenden Teenager-Tochter Coral und einem sexy französischen Dienstmädchen namens Babette lebt. Zu seinen neuesten Urlaubern gehören ein gehörnter Arzt, seine aufgedrehte Frau und ein mysteriöser Mann (Ken Swofford) mit einer Aktentasche voller Geld. Als ihr betrunkener Reiseleiter mit dem Boot davonläuft, sitzen die Gäste in der Hütte fest, wo ihre Leidenschaften schließlich aufeinanderprallen. 

Zweifelsfrei gehören DIE LIEBESTOLLEN HEXEN zu den eher unbedeutenderen Werken Russ Meyer´s, denn bis dato hat man schon besseres von ihm gesehen, worauf man mehr wert legen kann, aber er ist nicht ohne Charme. Mir haben beispielsweise die Charaktere sehr zugesagt, weil man sie im Grunde nicht ganz ernst nehmen kann oder braucht, dafür handeln es zu plakativ, eher noch so wie man es in der Realität nicht von einem erwarten würde. Bestes Beispiel: Der Arzt, dessen Frau, die von Alaina Capri gespielt wird und wie schon bei GUTEN MORGEN...UND AUF WIEDERSEHEN! die liebesdurstige und unersättliche Ehefrau spielt, der nichts sagt, wie sie sich an alles und jeden ranschmeißt. Ich gehe davon aus, das jeder Ehemann so einer Frau schon längstens den Laufpass gegeben hätte anstatt sich das ganze rein zu ziehen. 

Es ist nichts halbes, aber auch nichts ganzes, so reicht es wenn man den Film einmal sieht, der hauptsächlich nur von den Darstellern und ihren Dialogen lebt. Erwähnenswert sei vielleicht auch das dreckige, was den Film seitens des Sets umgibt. Das Nest in dem der Vater samt Tochter und Lebensgefährtin lebt ist herunter gekommen, liegt am Colorado River und scheint alles andere als lebenswert zu sein, dennoch scheint man dort seine Ruhe zu haben und ist weit abgeschnitten von einer hektischen Gesellschaft wie sie heute ist. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Fazit: Schäbiger, kleiner Film und absolut kein Höhepunkt im Schaffen eines Herrn Meyer, aber hat trotzdem seine Daseinsberechtigung. So oder so. 



 

Caprona 2 - Menschen, die die Zeit vergaß


Originaltitel: The People That The Time Forgot
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Auf der Suche nach ihrem verschollenen Landsmann Bowen Tyler verschlägt es die Expeditionsgruppe um Wissenschaftler Norfolk, Fotografin Charlotte und Expeditionsleiter Ben auf die urzeitliche Insel Caprona. Noch immer leben dort neben Dinosauriern noch einige urzeitliche Stämme, sogar ein aktiver Vulkan spukt regelmäßig Feuer. Tatsächlich gelingt es der Expedition, Tyler aufzuspüren. Doch bevor man auch zur Rettung schreiten kann, bricht auf der Insel die Hölle los.

Review:

Die Suche nach Tylor ging 1977 in die nächste Runde, bei der sich eine Gruppe Abenteurer auf die Suche auf Caprona macht und allerlei skurrile Begegnungen macht: Dinosaurier, ein Steinzeitmädel und einem samuraiartigen Kriegerstamm. Das Originaldrehbuch entstammt dem Roman The People That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, ebenso aus dem Jahre 1918. Inszeniert wurde der nachfolgerfilm von von Kevin Connor im Auftrag und Kooperation von Amicus Productions und vertrieben von American International Pictures, die für eine Menge phantastischer Filme bekannt sind. Was den Film von seinem Vorgänger unterscheidet, ist, das man sich hier mehr auf die Bewohner von Caprona konzentriert und das ganze eher ein Barbaren-Fantasy-Spektakel ist anstatt ein richtiger Dinosaurierfilm. Lässt ihn somit nicht an Teil 1 ran kommen, ist aber dennoch sehenswert. 

Die Spezialeffekte sind relativ uneinheitlich und Dinosaurier tauchen hier weniger auf als im ersten Film, aber es wird dem Zuschauer doch so einiges geboten, die der Unterhaltung dienen. Man gibt sich die Mühe, die Charaktere ordentlich zu entwickeln und punktet mit einer guten Besetzung. Hervorstechend sind Patrick Wayne, den man im selben Jahr noch als Hauptdarsteller bei SINDBAD UND DAS AUGE DES TIGERS zu Gesicht bekommt und mit Dana Gillespie wollte man ein Steinzeitmädchen einbauen, was man als eine Hommage zu Raquel Welch betrachten kann, die dem getreuen Steinzeitfilmfan in EINE MILLION JAHRE VOR UINSERER ZEIT im Gedächtnis geblieben sein dürfte. 

Die Drehorte wurden auf die kanarischen Inseln verlegt, die eine exzellente Kulisse abgeben und für eine Urzeitwelt nur zu perfekt sind und eine Top-Kulisse für Filme dieser Art bilden. Einen großartigen Trashfaktor ergeben die Dinosaurier als auch die Stadt der Schädel und die Einwohner, die Nargas, die an Fantasy-Samurais erinnern. Der Film ist eine liebevolle Ode,  an eine bescheidene, aber reine und ehrliche Vielfalt des fantastischen Kinos und seiner literarischen Wurzeln. Zu wenig Budget für Harryhausen´s Stop Motion-Effekte machten sich hier definitiv bezahlt und man setzt auf Puppen, animatronische Effekte, Gemälde um Landschaften zu simulieren, bedeuten aber zeitgleich nette Unterhaltung, insbesondere aus nostalgischer Sicht, als die Filmwelt von frei von CGI-Effekten oder zu viel Technik war. 

Fazit: Wenn man Barbaren, Indiana Jones, Dinosaurier und viel Fantasy in einen Topf wirft, kommt am Ende sowas wie Caprona 2 raus. Wenn man sich darauf einlassen kann, das der Film nicht an den ersten Film ran kommt, aber trotzdem seine Vorzüge hat, wird man viel Spaß an dem Werk haben. Vielleicht hätten ein paar mehr Dinosaurier dem Film gut getan, setzen ihn aber nicht auf eine Stufe, die den Film unanschaubar macht. McClure ist hier als derselbe Charakter aus dem ersten Film zurück, da es nur darum geht, ihn zu retten, weicht der Film ziemlich jedoch vom ursprünglichen Roman ab und McClures Charakter stirbt. Der gesamte Aufbau des Films war auf eine kitschige barbarische Art der frühen 80er Jahre eigentlich recht gut, aber für das Universum dieses Films einfach nicht gänzlich geeignet.


 

Samstag, 30. Dezember 2023

Caprona - Das vergessene Land


Originaltitel: The Land That Time Forgot
Herstellungsland: USA, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Im Jahr 1916 tobt der erste Weltkrieg auch auf den Ozeanen. Das deutsche U-Boot U33 versenkt einen britischen Frachter, von dem sich nur eine Handvoll Überlebende retten können, darunter der Amerikaner Tyler und die Biologin Clayton. Als das U-Boot seine Batterien wieder auflädt, erobern die Briten in einem Handstreich das U-Boot, doch als sie sich an die Briten wenden wollen, nehmen diese sie unter Feuer. Tyler will daraufhin nach Amerika fahren, doch die Deutschen sabotieren den Kompass, woraufhin man in antarktische Gefilde gerät - und dort an eine mysteriöse Vulkaninsel mit reichlich Vegetation. Das ist das schon einmal beschriebene Land "Caprona", in welchem die Besatzung jede Menge Dinosaurier und andere Urzeittiere entdeckt und nicht zuletzt auch mehrere Stämme von Höhlenmenschen, die sich bekriegen.

Review:

In grauer Vorzeit als man noch ein junger Knirps war und sich für den Weg des Cineasten entschieden hat, waren Filme wie CAPRONA, MÖRDERSAURIER, DER LETZTE DINOSAURIER oder GWANGIS RACHE das entscheidende TV-Programm, das man sich ansah, sofern es ausgestrahlt wurde. Solche Ausstrahlungen gehören leider schon lange der Vergangenheit an, ebenso wie die Dinokreaturen die man in diesem sagenhaften Abenteuer-Fantasyeops bewundern kann. Basierend auf dem Roman The Land That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, was im Jahre 1918 erschien, wurde der Film 1974 produziert und innerhalb von 16 Wochen abgedreht. Seitens Amicus Productions wurden zusammenhängend mit CAPRONA DER SECHSTE KONTINENT und CAPRONA 2 - MENSCHEN DIE DIE ZEIT VERGAß produziert. 

Zur Story: Während des ersten Weltkrieges wird ein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert, was zur Folge hat, das die Überlebenden das U-Boot einnehmen. nach anfänglichen Streitereien, stellt man fest, das man vom Kurs abgekommen ist, den man anvisiert hatte und beschließt, das Kriegsbeil vorerst nieder zu legen. So erreicht man die vergessene Insel Caprona, auf der die Urzeit stehen geblieben zu sein scheint und man versucht das U-Boot zu reparieren, was auch gelingt, aber es kommt zur Meuterei, bei der zwei der Passagiere auf der Insel gelassen werden und dort ihr Leben verbringen werden. Jedoch nicht ohne eine Nachricht an die Außenwelt in Form einer Art Flaschenpost zu hinterlassen. 

Wer sich mit einem Dinotrasher wie CAPRONA anfreunden kann, wird bestens bedient, insbesondere aus nostalgischer Sicht, weil hier die Spezialeffekte liebevoll gemacht wurden, die Dinosaurier Marionetten sind oder anhand von Fäden durch die Luft fliegen, der Schauplatz eine ansehnliche Flora darbietet und Monstertrash- und Actionurgestein Doug McClure verpflichtet werden konnte, hier mit zu spielen. Die Helden und ihre primitiven Freunde kämpfen gegen fleischfressende Riesenreptilien, bekommen es mit einer Horde Steinzeitmenschen zu tun und zum Schluss hin mit ausbrechenden Vulkanen, alles so wie man es sich vorstellt, wenn es urzeitlich werden soll. 

Fazit: CAPRONA ist ein absolut unterhaltsamer Abenteuerfilm mit einem wirkungsvollen Eröffnungsdrittel und einigen unterhaltsamen Dinosaurier-Sequenzen, obwohl er durch das Drehbuch dezent enttäuschend ist, das nicht so viel Charakterisierung aufbaut, wie es hätte sein können, gehört CAPRONA trotzdem zu den besseren Filmen, die aus dem Imperium der Dinosaurierfilme kommen.