Originaltitel: Faces of Death
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: John Alan Schwartz
Inhalt:
Sie werden diesen Film nicht mehr vergessen können - Denn der Tod hat 1000 Gesichter!
Dies ist ein einmaliger Film, der die gesamte Menschheit schockieren wird. Denn der Tod ist hier nicht gestellt, sondern Realität.
Review:
Ach, waren das noch Zeiten, als Filme Millionen von Menschen schockierten. Eine großartige Auswahl dessen waren eine Menge italienischer Horror- und Splatterfilme, aber auch viele Mondofilme, die damals produziert wurden, um den Leuten die Welt ausserhalb ihres Wohnzimmers, ihrer heilen Welt zu zeigen. 1978 wurde ein Film veröffentlicht, der beides beinhaltete: Horror und Dokumentation, ein Film, auf den wohl der Begriff der Shockumentary zurück geht: GESICHTER DES TODES. Die Leute liebten und hassten den Film zugleich und er war auch der wahre Begründer des Shockumentary-Genres, weil er eine Menge Nachahmer bis in die heutige Zeit hat, bei denen es nur noch heisst: Härter, krasser, tödlicher!
GESICHTER DES TODES ist ein für die damalige Zeit wahrer Video Nasty, der spaltete, allein schon wegen den Bildern, die hier gezeigt werden. Damals hielt man das meiste noch für echt, jedoch ist schon seit Jahr und Tag klar, dass über die Hälfte der Szenen gestellt sind, aber die Wirkung dennoch gravierend war, was dafür sorgte, dass er in mehreren Ländern verboten wurde. Schaut man sich GESICHTER DES TODES in der heutigen Zeit an, dann könnte man den Film eher als einen dokumentarischen Exploitationfilm bezeichnen, so ausbeuterisch ist er anhand der Szenen und den Kommentaren aus dem Off seitens Dr. Francis Gröss, der von Michael Carr gespielt wird.
Geschrieben und inszeniert wurde der Film von John Alan Schwartz, der auch gleich 3 weitere Nachfolger mit demselben Titel hinterher produzierte, weil sich das Original weltweit gut verkaufte, trotz aller negativer Kritiken. Inhaltlich ist alles an Szenerien vertreten, was man sich nur denken kann, es soll ausschließlich um die verschiedenen Facetten des Todes gehen, die hier ausreichend gezeigt und demonstriert werden.
Die Schattenseiten des Filmes zeigten sich auch in bitterer Weise in der Realität, als im Juni 1985 zwei Schülerinnen der Escondido High School in Kalifornien nach der Sichtung des Filmes durch den Lehrer derart traumatisiert wurden, dass eine unnatürliche Angst vor dem Sterben hatten und unter emotionalen Belastungen litten. Die Folge davon, dass der Schulbezirk einen Schadensersatz in Höhe von 100.000 Dollar bezahlen musste. In einem Fall im November 1986 kam es in der Canton High School zu einem Mord seitens des 14-järhigen Rod Mathews an seinen Klassenkameraden, nachdem er den Film gesehen hatte und es wissen wollte, wie es ist jemanden umzubringen. Im Februar 2022 wurde ihm zum vierten Mal die Bewährung verweigert.
Für mich ist der Film immer noch einer der Highlights in der Filmwelt schlechthin. Ein Film der zu schockieren wusste und es bis heute noch tut, trotz er inzwischen rehabilitiert wurde und ungeschnitten für (fast) jedermann frei zugänglich ist. Ich habe zwar die Schulhof-Zeiten nicht mit gemacht, in denen es schon als eine Mutprobe galt, den Film anzusehen, aber er war einer meiner meistgesuchten Filme, als ich in jungen Jahren davon gehört habe und es war wie ein Segen für mich ihn endlich zu Gesicht bekommen zu haben.