Sonntag, 15. Oktober 2023

Death File


Originaltitel: デスファイル
Herstellungsland: Japan, Thailand usw.
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Susumu Saegusa

Inhalt:

Die Kamera fängt die Wahrheit des Vorfalls ein. Die Kamera erzählt die Geschichte hinter dem Vorfall. Liegt die Wahrheit irgendwo oder ist sie irgendwo verborgen? ... Die Kamera sucht nach der Realität der Menschen. Death File sucht weiter! Beim Tod gibt es Kein Aktenverzicht! (Aus der Eröffnungssequenz)

Review:

Es ist grundlegend schwierig, bei manchen Filmen Informationen zu finden, die ausreichen, um etwas über das drum herum zu wissen. Speziell die DEATH FILE-Serie gibt mir immer wieder Rätsel auf und bringt mich manchmal an seine Grenzen, weil man sich darüber nur mit Sammlern unterhalten kann, die sich mit der Materie zutiefst befassen, seien es Tape-Sammler, Mondo-Sammler oder oder oder. Ich schließe dennoch nicht aus, dass es insbesondere im japanischen Raum genug Leute gibt, die mit Informationen glänzen können, definitiv nicht. 

Über Shockumentarys muss wahrscheinlich nicht mehr viel verloren werden. Entweder man liebt sie oder man hasst sie und geht ihnen aus dem Weg, als ihnen irgend etwas schlechtes nach zu sagen. Ich kann verstehen, dass man nicht unbedingt scharf drauf ist, sich manches anzusehen, was solche Filme beinhalten, aber es lässt sich auch nicht abstreiten, dass sie eine wahrhaftige Faszination auf einen ausüben, wenn man sich damit nähers befasst. Die Vorreiter des ganzen waren italienische Mondos, bis mit GESCHTER DES TODES eine Tür geöffnet wurde, die mancher lieber hätte verschließen wollen. Glücklicherweise ist das nicht passiert. 

1989 wurde von MAD Video der erste Teil einer Serie veröffentlicht, die in bäldiger Kürze bekannt werden sollte und auch für Raritätenjäger das Öl im Feuer war. Aus heutiger Sicht sind insbesondere originale VHS begehrte Sammlerobjekte, die für vermutlich hohe Geldbeträge über den Tisch gehen und rund um die Welt geflogen werden, um den für Feuer und Flamme-Stehenden Sammler zu befriedigen. Es handelt sich um die berühmt-berüchtigte DEATH FILE-Serie, von der man zumindest schon am Rande gehört haben dürfte. 

Für die Zusammenstellung, den Kommentar, die Produktion und die Regie war zu der zeit der Entstehung Susumu Saegusa der Mann für alle Fälle, für die Musik, die bei manchen Szenen die Dramatik untermalen, oder wie bei der Autopsie-Szene das gezeigte "Leid" mildern sollte, wurde Keiichi Mashiko arrangiert. Veröffentlicht wurde die VHS am 27.September 1989 von MAD Video, ein Sublabel von V&R Planning.

So mancher mag sich jetzt fragen, was es dann so zu sehen gibt? Nun, wer auf eine ultrabrutale Gore-Compilation steht oder auf derartiges steht, wird beim ersten Teil nicht fündig. Wie ich finde, war der Film relativ handzahm und es gibt weitaus krassere Streifen, wie FACES OF GORE, die die Gelüste eines Real Death-Fans befriedigen. Zu den eher verstörenden Aufnahmen gehören hier ein paar Aufnahmen von Unfällen, eine Autopsie-Szene, die Schlachtung eines Hundes, um ihn am Ende zu grillen und essen. Auch gibt es einen kurzen, harmlosen Auftritt bei einer Prostituierten(?), die sich mit einem Mann(Freier?) beim Liebesspiel befindet. Die schönste Aufnahmen, wie ich finde, gibt es jedoch erst am Schluss, bei der so etwas wie ein Totenfest gefeiert wurde und man einen Berg voller Schädel zu Gesicht, aber auch eine ordentliche Menge an Knochen zu sehen bekommt. 

Abgerundet wird die ganze Dokumentation durch einen netten Herren, die in einem Anzug wie in den Nachrichten da sitzt und das ganze wie es scheint, anmoderiert. leider sind meine japanisch-sprachigen Kenntnisse gleich null, wo ich nicht sagen, ob er auf die kommenden gezeigten Aufnahmen eingeht oder nicht. Was mir auch bekannt ist, wäre, das es zwei verschiedene Versionen des Filmes gibt, zu sehen bei der Autopsie-Aufnahme, die einen zensierten Eindruck macht, weil mitten im Bild große schwarze, schwer durchsichtige Blöcke zu verzeichnen sind, die die Sicht erschweren, aber dennoch genug von dem preis geben, was man eigentlich sehen will, dennoch ärgerlich, das gerade ich an diese Version geraten bin. 


 

Samstag, 14. Oktober 2023

Straße zum Jenseits


Originaltitel: Across 110th Street
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Barry Shear

Inhalt: 

Cops gegen Killer: Abrechnung in Harlem. Drei Schwarze in Polizeiuniform überfallen die Zahlstelle einer Unterwelt-Gang und erbeuten 300000 Dollar. Bei dem Wahnsinnscoup schießen die Gangster sieben Männer, Mafiosi und Polizisten nieder. Am Tatort trifft der altgediente Harlem-Cop Frank Mattelli auf den schwarzen Polizeidetektiv Pope. Captain Mattelli fühlt sich ausgebootet und will den Fall auf seine Art klären. Während die beiden Polizisten ihren Privatkrieg austragen, beginnt New Yorks Unterwelt zu brodeln. Für Mafia-Boss Don Gennarro und “Doc” Johnson, Führer der schwarzen Harlem-Gang, geht es um die Macht jenseits der 110. Straße. In den Häuserschluchten von New York beginnt eine blutige Jagd auf die Geldräuber.

Review:

STRASSE ZUM JENSEITS ist ein 1972 entstandener Kriminal-Actionfilm, der aus der gleichnamigen Novelle von Wally Ferris entstammt. Man kann gut und gerne behaupten, dass der Film einer der gewalttätigsten Filme aus den 1970ern ist, wenn man das Genre des Horror- und Splatterfilms aussen vor lässt. So wie auch damals sind auch heute noch viele der Themen, die in dem Film behandelt werden aktuell: Rassismus, Kriminalität, Armut und Reichtum, es hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre nicht all zu viel verändert. 

Im Film dreht es sich um drei Verbrecher, die eine Transaktion eines Syndikats verhindern, bei der der Mafia 300.000 Dollar durch die Lappen gehen und das will sie nicht auf sich sitzen lassen. Zu dem ganzen gesellen sich noch ein weißer, eher rassistisch angehauchter Polizist, der kurz vor der Pension steht und ein schwarzer Polizist, der alles dafür tun würde, also fast alles, um Anerkennung zu bekommen. Beide versuchen und geben ihr Bestes, den Fall zusammen abzuschließen, bevor ganz Harlem in einer Fülle von Gewalt und Blut durchtränkt wird. 

Meiner Meinung nach ist der Film ein unterschätzter Thriller aus den 1970ern, der dank Wicked Vision in der Black Cinema Collection endlich die nötige Anerkennung bekommt, die er verdient. Es handelt sich um einen recht dreckigen Kriminalfilm mit einer ordentlichen Dosierung Drama und Thriller, der zudem von guten Darstellern verkörpert wird, aber auch sehr gute Drehorte wie das originale Harlem benutzt, um der ganzen Szenerie seine nötige Authentizität zu verleihen. Ich denke, anders wäre das auch nicht möglich gewesen, galt Harlem damals noch als das Dreckloch von um den Central Park und New York. 

Man kann den Film nicht als puren Blaxploitationfilm betrachten, denn das ist er nicht und es fehlt auch zu viel von dem übertriebenen Inhalt, den man aus Exploitationfilmen kennt. Ich denke, der Film sollte damals eher zum Denken anregen, auch weil die Jahre vor der Veröffentlichung für die schwarze Bevölkerung ziemlich hart war und es auch in der Unterwelt nicht besser aussah und man sich beweisen musste, bevor man sang- und klanglos unterging. Korruption, Rassismus und das totale Chaos sind hier an der Tagesordnung und unterm Strich hat keiner von den ganzen Beteiligten erlösende Eigenschaften. 


 

Puppet Master 3


Originaltitel: Puppet Master 3: Toulon´s Revenge
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: David DeCoteau

Inhalt:

Berlin 1941. Die Nazis dringen in das Theater des französischen Puppenspielers André Toulon ein und verbieten ihm seine politischen Satiren. Es besteht zudem ein großes Interesse, wie er seine Puppen ohne Schnüre bewegen kann. Während einer Auseinandersetzung mit den Besatzern wird Toulons Frau erschossen. Aus Rache animiert der Künstler seine Puppen zu neuem Leben. Zusammen mit politischen Flüchtlingen versteckt sich Toulon in einer alten Ruine, um von dort aus gezielt seinen blutigen Racheplan gegen die Nazis auszuüben.

Review:

PUPPET MASTER 3 ist bisher mein liebster Teil der Reihe und stellt ein Prequel zu den ersten beiden teilen dar, nur mit dem kleinen Fehler, wenn man aufgepasst hat, dass die Jahresangaben keinen Sinn ergeben. Im ersten Teil begeht Toulon 1939 Selbstmord und hier flieht er aus Deutschland im Jahre 1941. Aber gut, es stand eh schon von vornerein klar, dass soweit jeder PUPPET MASTER-Film eher als eigenständig anzusehen ist. Und genau dort spielt sich der Film auch ab: Im Deutschland während der Herrschaft unter den Nationalsozialisten. 

Berlin 1941: Der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange. In den Kerkern der Gestapo führt Doktor Hess mit Zustimmung der Geschäftsleitung Experimente zur Wiederbelebung der Toten durch, um anschließend eine unbesiegbare Wehrmachtsarmee zu schaffen, doch alle Experimente enden mit null Ergebnissen. Währenddessen zeigt der berühmte Puppenspieler Andre Toulon in seinem kleinen Theater sein berühmtes Puppenspiel, in dem er sich über Hitler selbst lustig macht. Major Krauss interessierte sich für Toulon, doch sein Interesse galt ausschließlich den Puppen, oder vielmehr einem mysteriösen Elixier, mit dem es möglich wäre, eine riesige Armee unsterblicher Kämpfer zu erschaffen, doch der Puppenspieler weigert sich zu kooperieren. Daraufhin tötet Krauss Toulons Frau Elsa und nimmt den Meister selbst gefangen. Der Tod seiner Frau verwandelte einen freundlichen Puppenspieler in einen Rachesüchtigen, den er mit Hilfe gehorsamer Puppen ausüben wird.

Ursprünglich war für den Dreh Rumänien angedacht, wo viele der Full Moon-Filme gedreht wurden, aber weil ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wurde das Geschehen nach Los Angeles verlagert. Da die Vorgängerfilme ein großer Erfolg waren, war es demnach auch möglich einen dritten Teil zu finanzieren und umzusetzen, in dem man für die Regie David DeCoteau anheuern konnte, der zu der Zeit mehr auf einem anderen Sektor agierte: Schwulenpornos. Sein erster "normaler" Film war 1986 DREAMANIAC, worauf er dann auch seinen Durchbruch im Filmgeschäft hatte und weitere Filme für beispielsweise Full Moon anführte. 

PUPPET MASTER 3 ist eine gut inszeniert und klug ausgedachte Rachegeschichte die einen Schritt zurück in den Mythos macht und Toulons Leben entdeckt. Während in den Teilen eins und zwei die Bösartigkeit der Marionetten und der Wahnsinn von Toulon thematisiert wurden, handelt es sich bei „Toulons Rache“ um ein Prequel, das eine Zeit erforscht, in der Toulon ein edles Genie und seine Puppen eine unschuldige Gruppe von Antihelden waren und das weiß zu gefallen und macht auch Spaß, dem Treiben zuzuschauen. Ein weiteres dickes Plus ist auch die Vorstellung der neuesten Puppenkreation: Six Shooter, ein kleiner Cowboy mit 6 bewaffneten Armen, der seinem Namen alle Ehre macht. 










 

Barracuda


Originaltitel: Barracuda
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Harry Kerwin

Inhalt:

Zerfleischte Meerestiere werden mehr und mehr an den Strand eine kleinen Fischerdorfes gespült. Niemand hat eine Erklärung dafür. Nur eine paar Studenten finden heraus das giftige Substanzen ins Wasser gelangen. Doch die übrigen verhaltensauffälligen Meeresbewohner sind nicht ihr einziges Problem.

Review:

Ein Film, der seinem Titel alles andere als gerecht wird. Wer denkt, es mit einem ausgefeilten Tierhorrorfilm zu tun bekommen, wird unterm Strich gnadenlos enttäuscht sein, denn ausschließlich mit Killerfischen hat der Film weniger zu tun. Schrauben wir mal einen Gang zurück und bezeichnen den Film eher als einen Öko-Horror, das trifft bei Weitem besser zu. Schade eigentlich, denn das Zeug zu einem waschechten Tierhorror nach Art des weissen Hais, hätte BARRACUDA sicherlich gehabt, wenn auch eher im unteren Durchschnitt angesiedelt. 

Die Geschichte, die der Film aufgreift ist nach heutigen Maßstäben nichts ungewöhnliches: Ein streng geheimes Regierungsexperiment führt zu tödlichen Barracuda-Angriffen an den Stränden einer kleinen Küstenstadt, die früher für ihren Hummer bekannt war. Ein Meeresbiologe und ein Sheriff decken eine Verschwörung auf, in der ein psychisch instabiler ehemaliger Kriegsmediziner Pionierarbeit in der Erforschung von Hypoglykämie und ihren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten leistet. Fertig. 

Man könnte über den Film schimpfen oder ihn gar als eine Gurke bezeichnen, was er mit Sicherheit auch in etwa ist, aber eine angenehme Gurke, die nicht ganz unspannend ist und auch kurzweilig daher kommt, wenn man keine großen Erwartungen hat und/oder sich darauf eingestellt hat, einen Film über einen Killerfisch zu bekommen. Denn die besagten Barrakudas kommen zwar zwischendurch mal vor, machen aber nicht das Gesamtpaket aus. Es ist eher ein Öko-Thriller gemischt mit dezentem Krimi der in einen Verschwörungsfilm gegen dreiviertel des Filmes mündet. 

Barracuda, auch bekannt als THE LUCIFER PROJECT(Was im übrigen null Sinn ergibt), wurde von Wayne Crawford und seinem Kumpel Harry Kerwin, dem Bruder von William Kerwin, geschrieben, inszeniert und produziert , der im Film den Sheriff spielt. Obwohl er normalerweise in die Reihe der echten Tierhorrorfilme eingeordnet wird, macht BARRACUDA eine Biegung nach links und bleibt inhaltlich nahezu vergessen. Trotz dem ganzen Wirrwarr ein netter Film, der Spaß machen kann, wenn man damit klar kommt. 




 

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Puppet Master 2 - Die Rückkehr


Originaltitel: Puppet Master 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: David Allen

Inhalt:

Eine Gruppe ehrgeiziger Parapsychologen startet ihre Nachforschungen in dem verlassenen Hotel des Andre Toulon. Das Gebäude, nach den Angaben des alten Ägypters von einer exzentrischen alten Dame erbaut, beherbergt seit jeher das Übernatürliche. In diesem fand man bereits die grausam entstellten Überreste der Architektin, neben einer Anzahl merkwürdig anmutender Puppen, von des Meisters Hand erschaffen. Die Todespuppen, gespeist durch das Elixier des Lebens, dienen nur einem Zweck - Ihren 1941 verstorbenen Künstler dem Grab zu entreißen.

Review:

EIn Jahr nach dem Erfolg von PUPPET MASTER war der Ofen heiß genug, das man sich dran setzte um eine Fortsetzung des Puppenhorrorfilms zu machen, der sich dem ersten Teil halbwegs anschloß, denn schließlich will die Geschichte um Andre Toulon, dem Puppenmacher weiter erzählt werden und hat hier auch bestens funktioniert, wenn auch auf etwas andere Art und Weise wie gedacht. Der Film wurde direkt auf Video veröffentlicht, und stand am Anfang des Booms von Full Moon, was dazu beigetragen hat, dass sich die US-amerikanischen Videotheken mit Full Moon-Produktionen füllten. 

Es gibt einen direkten Anschluß an den ersten Teil und das wird man auch im Laufe der Reihe merken, dass nahezu jeder Film für sich selber steht, was keine allzu große Sache ist. Hier beschränkt man sich auf eine Gruppe von Hellseherforschern, die im Bodega Bay Hotel versuchen heraus zu finden, was mit den Forschern passiert ist, die davor drin waren. Im Laufe der zeit merken sie, das sie nicht alleine sind und auch der ominöse wiederauferstandene Andre Toulon gibt Rätsel auf. 

Andre Toulon: Seine Rolle feier ich nach Jahren immer noch, weil es eine knallharte Hommage, falls sie bewusst eingebaut wurde, an die DER UNSICHTBARE-Filme aus den 1930ern sind. Man erinnert sich noch bestimmt, an die unsichtbare Gestalt, die mit Bandagen eingewickelt ist. Klasse einfach. Die anderen Darsteller sind auch nicht ganz ohne, klar, keine Highlights, aber trotzdem brauchbarer als manches was man schon gesehen hat. Sehr zum schmunzeln brachten mich das Hinterwäldlerpaar, denen man schon anmerkt, dass die zünftig was an der Klatsche haben, aber genau das macht sie bzw. ihre Rollen eben aus und machen auch Spaß. 

Das beste sind natürlich die Puppen, die dank Stop Motion-Effekten in Bewegung ver- und gesetzt werden. Auch einen Neuling gibt es zu begrüßen und zwar Torch! Torch ist ein gnadenloser Killer mit einem Flammenwerfer als Hand und scheut sich vor nichts, weder Erwachsene oder Kinder, in den Gebrauch seines Flammenwerfers zu kommen. Auch scheint er hier der kleine Star des Filmes zu sein, weil er viel Aufmerksamkeit bekommt. Das einzigste Minus ist, dass das Blutegel-Mädchen zeitig ihr Leben lassen muss, weil sie im Ofen verbrannt wird. 

Insgesamt gefiel mir der zweite Teil etwas besser als der erste, was auch dem coolen Ende zu verdanken ist, in dem Toulon versucht sich in eine lebensgroße Puppe zu integrieren und es verkündet, dass er letztendlich seine eigenen Puppen nur diesbezüglich ausnutzt und die ihm dann das Ende bereiten. Der Style der Lifesize-Puppen sieht trotz ihres menschlichen Antlitzes gruselig aus und man möchte derartigen Wesen besser nicht im Dunkeln begegnen. 





 

Dienstag, 10. Oktober 2023

Puppet Master


Originaltitel: Puppet Master
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: David Schmoeller

Inhalt:

Der Puppenmacher Andre Toulon besitzt die einmalige Gabe, toten Figuren Leben zu geben. Nach seinem Tod hinterläßt er der Welt ein mörderisches Erbe: Killerpuppen, jede von ihnen zum Töten bereit. Ihre Körper sind ihre Waffen: Die niedliche "Miss Leech" würgt aus ihrem wizigen Mund riesige Killer-Blutegel hervor, die ihre Opfer wie Vampire aussaugen; ein glänzender Enterhaken und ein Messer scharf wie eine Rasierklinge sind die Hände von "Blade"; mit Armen wie Schraubstöcken hat sich "Pin Head" darauf spezialisiert, seine Opfer zu strangulieren; "Tunneler" dagegen liebt es blutig: er bohrt sich mit Spitzen Kopf am liebsten in Fleisch. 50 Jahre nach dem Tod ihres Schöpfers erwachen die Puppen wieder zum Leben - ein neuer Meister braucht sie für seine blutrünstigen Pläne.

Review:

Die Puppet Master-Reihe genießt unter Horrorfans keinen unbedeutenden Ruf als eine der langlebigsten, längsten und kultigsten Horror-Reihen überhaupt. 1989 war der Startschuss mit dem ersten Teil und endete vorerst mal 2018 mit dem 13ten Teil PUPPET MASTER: DAS TÖDLICHSTE REICH. Ob und wann da noch was nach kommt ist derzeit ungewiss, zumal man mit der Nummer 13 ein schöne Zahl hätte, die die Reihe beenden würde/könnte und weil es irgendwann auch mal genug ist. Jedoch hat man es sich nicht nehmen lassen, noch ein paar Spin-Offs wie THE IRON CROSS oder DOKTOR DEATH raus zu hauen, die aktuell jüngeren Alters sind. Was sich jedoch weiterhin nicht leugnen lässt: Die Reihe hat eine große Fangemeinde weltweit. 

PUPPET MASTER hat sich nach dem Zusammenbruch von Charles Band´s Filmfirma Empire Productions und nach der Gründung von Fullmoon Productions als voller Erfolg erwiesen, was zur Folge hatte dass die Fullmoon-Maschine heiß gelaufen ist und viele weitere Puppet Master- als auch andere Titel hervor gebracht wurden. 

Der Regisseur von PUPPET MASTER hat mit dem Film einen reizenden, atmosphärischen Film erschaffen, der toten Dingen, sprich: Puppen Leben einhaucht und sie quasi zu Mordwerkzeugen umfunktioniert. Die Angriffe der Puppen sind herrlich anzusehen und von der Umsetzung her gut gemeistert. Am besten gefiel mir die Aktion der Leech Woman, die die Fähigkeit besitzt für ihre Größenverhältnisse große Blutegel auszukotzen und sie ihrem Opfer zu hinterlassen, aber auch die andere Puppen machen ihre Arbeit sehr gut und sind optisch kleine, aber feine Augenweiden. 

Was hier ausgelassen wurde, ist etwas über Meister Toulon zu erfahren. Vermutlich wurde das aber für die kommenden Filme aufgehoben, um mit dem ersten Teil einen Grundstein legen zu können, dem noch viele weitere folgen. Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Castle Green Pasadena und im Mission Inn Riverside Kalifornien USA statt., was sich als gute Wahl erwiesen haben, weil sie dem Gesamtspektrum in dem sich alles abspielt die Atmosphäre geben, die der Film und der Zuschauer brauchen. Somit bildet der PUPPET MASTER den Auftakt einer der besten Horror-Reihen schlechthin, die noch mir noch viel Vergnügen bereiten wird. 


 

Sonntag, 8. Oktober 2023

Die Gefangene des KuKluxKlan

Originaltitel: Storm Warning
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1950
Regie: Stuart Heisler

Inhalt:

Marsha Mitchell, ein reisendes Modemodel, macht in einer Stadt im Süden Halt, um ihre Schwester zu besuchen, die ein Ku-Klux-Klan-Mitglied geheiratet hat. Marsha sieht, wie der KKK einen Mord begeht, und hilft Bezirksstaatsanwalt Burt Rainey dabei, die Kriminellen vor Gericht zu bringen.

Review:

DIE GEFANGENE DES KU-KLUX-KLANS, im Originaltitel auch unter STORM WARNING bekannt, ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahre 1950, der sich der Thematik des KuKluxKlans widmet, zeitgleich aber auch ein Powerfrauen-Film, in dem Ginger Rogers die Hauptrolle spielt. Die 1911 geborene Schauspielerin hat bis zum Dreh des Films schon eine weitreichende Erfahrung in der Schauspielerei gehabt und glänzt hier in einer Rolle, die wie für sie geschaffen schien. Weitere namhafte Darsteller sind Ronald Reagan, der 17 Jahre nach Erscheinen des Films Gouverneur von Kalifornien wurde und es sogar bis zum Amt des Präsident der Vereinigten Staaten in den 1980ern geschafft hat. Eine weitere Berühmtheit des Filmes stellt die Schauspielerin Doris Day dar, deren Namen es bis auf den Walk of Fame geschafft hat. Unter´m Strich ein Film mit einer für damals, hochkarätigen Besetzung. 

Die Geschichte handelt von einer Frau, die ihre Schwester in den Südstaaten besucht und Zeuge eines Mordes seitens des KKKs wird. Bei ihrer Schwester angekommen, fällt sie fast vom Glauben ab, denn einer der KKKler ist der Ehemann ihrer Schwester und ab da geht es dann schon los, spannend zu werden. Marsha Mitchell klärt ihre Schwester auf, was sie gesehen hat und so gerät der Stein ins Rollen, weil es zu einer Gerichtsverhandlung kommt und sie gezwungenermaßen eine Falschaussage tätigt. Doch der Spuk ist trotz des guten Ausgangs für den KKK für Marsha noch nicht vorbei, bis es zu einem Showdown zum Schluss kommt. 

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Klan als korrupte, betrügerische Organisation und nicht als Vehikel des Hasses dargestellt wird. Es gibt auch sehr wenige nicht-weiße Gesichter im Film, was dem Film ein paar negative Kritiken eingebracht hat. Man darf und sollte dennoch nicht vergessen, sofern man sich mit der Materie des Films auseinander gesetzt hat, dass es ein klarer Anti-Klanfilm ist, der aufzeigen will, was der Klan wirklich ist, ohne auf den mit ihm verbundenen Rassismus einzugehen, was eine willkommen Abwechslung ist im Gegensatz zu den meisten KuKluxKlan-Filmen. 

DIE GEFANGENE DES KU-KLUX-KLAN ist ein klaustrophobischer und düsterer Film und Regisseur Stuart Heisler und sein Kameramann Carl Guthrie machen uns stets die Macht der Masse und die Isolation des Einzelnen bewusst. Aber es ist kein Film, den der Zuschauer so schnell vergessen wird. Wer sich entscheidet, den Film anzuschauen, dem wird die Gewalt der letzten zehn Minuten wahrscheinlich noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben, denn diese Bilder und die klaustrophobische Atmosphäre, die durch den Film erzeugt wird, schnüren einem sprichwörtlich den Hals zu. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das war, was die Drehbuchautoren wollten.





 

Freitag, 6. Oktober 2023

Der rasende Teufel


Originaltitel: The Fast and the Furious
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: John Ireland, Edward Sampson

Inhalt:

Frank Webster sitzt unschuldig wegen Mordes im Gefängnis. Aber ihm gelingt die Flucht und nun hat er nur noch ein Ziel: schnellstmöglich das Land verlassen. Als er jedoch in einem Imbiss von einem Zivilisten gestellt wird, schlägt er den Mann nieder und nimmt die hübsche Rennfahrerin Connie Adair samt ihres weißen Jaguars als Geisel. Um seinen Häschern zu entgehen, schreibt er sich für das „International“ ein, einem halsbrecherischen Autorennen, das über die Grenze nach Mexiko führt. Doch kann er Conny trauen?

Review:

DER RASENDE TEUFEL, im Original THE FAST AND THE FURIOUS genannt, ist der Urfilm der Filmreihe die man heute unter dem gleichnamigen Titel kennt. Unter der Regie von Hauptdarsteller John Ireland wurde der Film vom berühmten B-Movie-Regisseur/Produzenten Roger Corman geschrieben und produziert und war der erste Film von Americana International Pictures. Die Dreharbeiten für den Film dauerten nur weniger als zehn Tage, neun, um genau zu sein, erhielt schlechte Kritiken, wurde aber zu einem Kultklassiker. 

Inhaltlich spielt der Film mit dem Stereotyp der schnellen Autos und schnellen Frauen, was die Grundlage für den Film darstellen soll. Jedoch ist die Romanze zwischen Webster und Connie, um die es hauptsächlich geht, recht handzahm. Für die Rennszenen wurden reale Aufnahmen von Wettrennen benutzt, um dem Film die nötige Authenzität zu verleihen, was damals in den 1950ern bestimmt was besonderes gewesen sein dürfte. Trotz dieser Kritik hat dieser Film etwas Lustiges an sich. Es liegt wahrscheinlich an seiner Einfachheit und Retro-Natur. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere nach ein paar Minuten, in denen sie sich kennengelernt haben, nicht ´ankommen´, wirkt etwas kurios und macht Momente, in denen sie sich nahe stehen, bedeutungsvoller.

Abschließend gilt für das Gesamtpaket zu sagen, dass es sich um einen netten und kurzweiligen B-Movie dreht, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, zumal er der Namensgeber einer der besten "Illegale Autorennen"-Filmreihe ist, die allseits bekannt ist. Vom Schauspiel sollte man bloß nicht all zu viel erwarten, damals hat man das noch nicht so eng gesehen, wenn das Schauspiel mittelmäßig war. Trotz allem: Cooler Film!