Originaltitel: The Profane Exhibit
Herstellungsland: USA, Deutschland, Japan, Italien
Erscheinungsjahr: Aktuell noch unbekannt
Regie: Marian Dora
Ruggero Deodato
Ryan Nicholson
Yoshihiro Nishimura
Sergio Stivaletti
Michael Todd Schneider
José Mojica Marins
Andrey Iskanov
Anthony DiBlasi
Richard Stanley
Nacho Vigalondo
Uwe Boll
Inhalt:
Anthologie aus Kurzfilmen von diversen Regisseuren des Horrorfilm-Universums.
Review:
THE PRFANE EXHIBIT ist eine internationale Horror-Anthologie aus dem Jahre 2013, die von verschiedenen Filmemachern auf der ganzen Welt produziert wurde. Es befinden sich darunter namhafte Namen wie Ruggero Deodato (CANNIBAL HOLOCAUST), Marian Dora (MELANCHOLIE DER ENGEL), Yoshihiro Nishimura (TOKYO GORE POLICE) oder Uwe Boll (BLOODRAYNE). Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen und es ist was durchaus großartiges dabei entstanden. Anfänglich startete das ganze mit Amanda L. Manuel, die sich an Todd Schneider wandte um ihren ersten Kurzfilm zu drehen. Das ganze ging jedoch soweit, das Amanda bei Uwe Boll und Scott Swan unterschrieben hat, um mehrere Teile für den Film zu entwickeln, die auf Amandas Story-Konzepten basieren.
Amanda drehte einen großen Teil für THE PROFANE EXHIBIT zwischen den Jahren 2012-2019 und gab auf dem Housecore Horror Film Festival einen Einblick in ihr Schaffen, während das Projekt weiter lief und stetig wuchs. Am 31. Oktober 2019 wurde von Unearthed Films bekannt gegeben, dass die Anthologie 2020 über Unearthed Films veröffentlicht werden würde, was jedoch bis heute nicht passiert ist. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum einen kam die Corona-Pandemie dazwischen, zum einen fehlte es manchem an Geld oder andere zogen ihre Anteile der Anthologie zurück. Was aber genau der Fall war und ist, ist mir weitgehend unbekannt.
Kommen wir zum Film bzw. der Anthologie selber. Die von mir gesehene Fassung ist die Workprint-Fassung, somit kann ich auch nur über diese Fassung etwas sagen und stellt keine Review für die hoffentlich, noch kommende Endfassung dar. The Profane Exhibit besteht aus exakt 8 Kurzfilmen, die eine Durchschnittslänge von 10 Minuten haben. Abgetrennt werden die Filme von Szenen in denen Fleisch geschnitten oder ähnliches wird, was jedoch sehr "gory" rüber kommt kommt, wenn man es so sagen kann. Im Einzelnen hatte die Anthologie folgende Filme im Angebot:
MANNA von Todd Schneider: Dieser Film ist ein kleiner, aber feiner Torture Porn-Movie der eine gute Mischung an Erotik und Gore zu bieten hat. Zu sehen ist auch hier die Gründerin Amanda Manuel. Definitiv einer der besseren Kurzfilme in, weil er sehr brutal und blutig daher kommt und ein paar BDSM/Sadomaso/Fetisch-Einlagen zu bieten hat.
Anschließend folgt das skurrile Werk von Yoshihiro Nishimura mit seinem Werk THE HELL CHEF. Man erkennt die Unterschrift des japanischen Regisseurs eindeutig und auch dieser Kurzfilm ist einer der besseren Segmente der Anthologie. Insbesondere das Ende kommt mehr witzig rüber, aber gleichzeitig auch von der Idee her brutal. Ein bekanntes Gesicht ist hier auch zu sehen und zwar der Hauptpolizist aus TOKYO GORE POLICE.
Der dritte Kurzfilm BASEMENT ist von Uwe Boll, einer meiner Hass-Regisseure schlechthin, weil mir seine Filme gar nicht gefallen. Hier muss ich aber ausnahmsweise ein Auge zudrücken, weil der Kurzfilm sehr gut geraten ist und von der Thematik her treffend gewählt ist für die Anthologie. Es behandelt das Thema Josef Fritzl und wird auch sehr gut umgesetzt.
Der vierte Film BRIDGE ist das Werk von Ruggero Deodato, der jedem, aber wirklich jedem Horrorfan ein Begriff sein sollte. Doch hier muss ich sagen, dass der Name des Regisseurs mehr her macht als der Film selber. Der Film dauert gerade mal ein paar Minuten und bietet leider nicht das, was man wohl erwarten könnte.
Film Nummer 5 der auf den Namen TOPHET QUOROM hört ist das Werk von Sergio Stivaletti, der für seine Spezialeffektein aus diversen Horrorfilmen bekannt ist. Dieser Kurzfilm ist ein weiterer Teil, den ich wirklich gefeiert hab, weil er sehr düster und brutal ist und sich die Spezialeffekte samt Story dahinter wirklich sehen lassen können. Gorehounds werden hier ihre helle Freude dran haben!
Der sechste Film entstammt aus der Hand des amerikanischen Splattermeisters Ryan Nicholson. Und genau das was man von einem Nichsolson-Film erwartet, bekommt man auch geboten. In GOODWIFE sehen wir ein Ehepaar, was wohl ein ziemlich pikantes Hobby hat: Frauen foltern. Hier darf man sich definitiv wieder freuen, was zu sehen bekommen. In alter Nicholson-Manier bekommt man eine Mischung aus Sleaze und Brutalität geboten.
Der darauf folgende Film kommt von dem deutschen Untergrundkönig Marian Dora. Und wo Marian Dora drauf steht, ist auch Marian Dora drin. In MORS IN TABULA wir ddas Thema Euthanasie behandelt und stilvoll in alter Dora-Manier umgesetzt. Sehr atmosphärisch, aber auch sehr intensiv. Gut zu wissen ist, dass die Version, die mir vorlag, die Version von THE PROFANE EXHIBIT war, in der der erste von Marian Dora eingereichte Kurzfilm vorhanden war.
Der nächste Kurzfilm SINS OF THE FATHER hat zwar eine gute Geschichte, aber visuell leider nicht viel zu bieten. Es geht um einen Sohn der von seinem Vater in der Kindheit missbraucht wurde und Rache an ihm übel soll. Leider sieht man davon nichts, was ich sehr schade finde.
Im letzten Film MOTHERS DAY I geht es genau so wenig deftig zur Sache, ist aber nicht uninteressant zu sehen. In einem Mädchenkloster für schwer erziehbare hat die Obermutter die Oberhand und sorgt für Zucht und Ordnung, was hier eindrucksvoll gezeigt wird, wenn auch sehr unblutig. Dennoch ein guter Kurzfilm von Anthony Diblasi.
Im Kompletten ist die Anthologie sehr gelungen und es ist für jeden was dabei. Von Zart bis Hart ist hier alles vertreten und ich wünsche mir für alle, die das Gesamtwerk noch nicht gesehen haben, dass es hoffentlich bald zu einer Veröffentlichung kommt. Sehenswert ist der Film bzw. die Filme allemal. So sei auch noch schlussendlich gesagt, dass man eher mit kleineren Erwartungen an die Sache ran geht, wenn man ein Gorefest nach dem anderen erwartet.