Samstag, 12. Oktober 2024

Black Emanuelle 2. Teil


Originaltitel: Emanuelle nera: Orient reportage
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Joe D´Amato

Inhalt:

Die Reporterin Emanuelle reist nach Bangkok, um dort eine Fotoreportage über das Königshaus anzufertigen. Doch schon auf dem Schiff dorthin trifft sie auf den attraktiven Archäologen Roberto, der die Sinnlichkeit der Journalistin weckt und die Reise wieder einmal zu einem erotischen Abenteuer werden lässt.

Review:

Wie es schon beim Originalfilm BLACK EMANUELLE aus dem Jahre 1975 der Fall war, spielt der offizielle zweite Teil ebenfalls in Bangkok. In altbekannter Manier spielt Laura Gemser eine Fotojournalistin, die zusammen mit ihrem Freund, dem Archäologen Roberto die fernöstliche Welt bereist um allerlei erotische Abenteuer zu erleben. Regie bei führte hier Kult-Regisseur Joe D´Amato, der innerhalb der Black Emanuelle-Serie zum ersten mal auf dem Regiestuhl saß. Der kleine, aber feine Unterschied zum ersten Teil besteht darin, das der zweite Teil eher mittelmäßiger ist, jedoch nicht uninteressant. 

Inspiriert wurde der Film von dem französischen Erotikfilm EMANUELLE mit Sylvia Kristel in der Hauptrolle, der wiederum vom gleichnamigen Skandalroman von Emmanuelle Arsan inspiriert ist. D´Amato gab sich recht wenig Mühe dabei, eine solide Story zu behandeln, weswegen der Film eher als einen Reisebericht mit Mondo-Elementen und viel erotischen Szenen zu betrachten ist. Womöglich ist es das, was das Publikum von einem Film wie diesem wirklich erwartet: Viel nackte Haut, etwas Spannung und wenig Tiefgang. Somit wechseln sich lustige Moment mit reichlichem Dilettantismus ab und machen die "Reportage" zu einem verhältnismäßig reizenden Film. 

Besonders hervorstechend ist die poppige Musik von Nico Fidenco, die im Ohr bleibt und die Szenen auf amüsante Art und Weise unterstreichen. Inhaltlich hat der Film vielleicht nicht viel zu bieten, aber es gelingt ihm gut, die Ära darzustellen, in der der Film in die Kinos kam. Laura Gemser spricht oft über persönliche Freiheit und die Entdeckung ihres Selbst, Begriffe, die in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre „in“ waren. Was teilweise eher ins komische abdriftet, sind Szenen wie die Ping Pong Ball-Szene, in der die Stripperin Tischtennisbälle aus ihrer Vagina schießt. Auch die Vergewaltigungsszene ist nicht so recht ernst zu nehmen, behalten einige der Herren ihre Hosen dabei an, was es unrealistisch erscheinen lässt, was gerade passiert. 

Unter´m Strich vielleicht nicht der beste Film mit Laura Gemser, aber immerhin ein sehenswerter Beitrag, der den Startschuss mehrerer Black Emanuelle-Filme seitens Joe D´Amato darstellt. Ebenfalls für jeden Schmuddelfreund sei hervor gehoben, das fast keine Minute vergeht, ohne das irgendjemand nackt zu sehen ist. Aber das gehört sich auch so bei einem Film dieser Art, weswegen das Auge nicht leer ausgeht und das vorgesetzt bekommt, was es sehen will. 


 

Dienstag, 8. Oktober 2024

Electric Dreams - Liebe auf den ersten Bit


Originaltitel: Electric Dreams
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Steve Barron

Inhalt:

Architekt Miles Harding möchte endlich Ordnung in sein Leben bringen und kauft sich einen hochmodernen Computer, den er Edgar nennt. Total überfordert mit der Bedienung, löst er bei Edgar einen Kurzschluss aus. Der entwickelt daraufhin ein Eigenleben. Zunächst freundet sich Miles sogar mit ihm an. Bis sich Edgar in die Romanze mit Nachbarin Madeline einmischt. 

Review:

Seit dem Shocktober Sale 2023 steht das Mediabook des deutschen Indie-Labels Wicked Vision bei mir rum und ward bisher ungesehen, weswegen ich mich heute mal von der Muse küssen ließ und mich an den Film ran wagte. Ich muss dazu sagen, das ich weniger auf Liebeskomödien stehe, aber bei einem derartigen Titel samt dem Erscheinungsjahr musste ich dennoch einen Blick riskieren, schließlich kauft man Filme nicht nur, um sie verstauben zu lassen, sondern weil man einen Mehrwert in puncto Unterhaltung darin sieht. Und tatsächlich, der Film hat mich sogar sehr gut unterhalten, trotz den romantischen Zügen die er vorzuweisen hat. 

Bei ELECTRIC DREAMS handelt es sich um das Regie-Debüt des US-amerikanischen Regisseurs Steve Barron, der danach noch eine kleine Anzahl Filme gemacht hat und dann von der Bildfläche verschwunden ist. Bekannt wurde er, da er eine Vielzahl an Musikvideos gemacht hat und sich hier an seinen ersten Spielfilm ran wagte. Einen größeren Bekanntheitsgrad erreicht er zudem wohl eher in den 1990ern, als er die Führung zu Filmen wie TURTLES und CONEHEADS übernahm, die aus heutiger Sicht Kultfilme sind und an die gute, alte Zeit erinnern, als Komödien noch wirklich super waren im Gegensatz zu heute.  

In der Story dreht es sich um einen jungen Architekten namens Miles, der sein Leben etwas organisierter haben will und sich einen Computer besorgt und ihn in seiner Wohnung aufstellt. Zeitgleich zieht Madeline, eine junge Cellistin in das selbe Haus ein und übt mit ihrem Cello, wenn sie zuhause ist. Der Computer, der auf den Namen Edgar hört fängt alsbald an, sich in Madeline zu verlieben, was zu einem kleinen Konkurrenzkampf aus Eifersucht und Kampf um Madeline zwischen ihm und Miles führt. 

Wenn man sich einen Film dieser Art anschaut, der im Jahre 2024 schon 40 Jahre alt ist, dann wirkt er fast schon wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, als die Technik noch nicht so fortgeschritten war wie heute. In Zeiten von Smartphones, Notebooks und Flachbildfernsehern mag man es fast nicht glauben, wie jungfräulich die Technik doch damals war. SO ertappt man sich hin und wieder dabei, das einem der Film sehr phantasievoll und Science Fiction-lastig erscheint, auch  weil der Computer Sachen kann, die im Regelfall kein Computer im Normalfall kann. Während des Filmes bekommt man fast schon Mitleid mit dem Computer, wenn man bedenkt, das er so etwas wie "Gefühle" entwickelt. Gott, er wollte sogar in den Arm genommen werden, was ja schon irgendwie niedlich rüber kommt. Das Ende vom Lied ist, das er sich selbst zerstört. 

Die Hauptprotagonisten werden von Lenny von Dohlen und Virginia Madsen gespielt, die ihre Arbeiten einwandfrei machen und auch perfekt in ihre Rollen passen. Doch der Hauptstar des Filmes ist Edgar, der Computer, der im Original von Bud Cort, in der deutschen Fassung von Stephan Remmler gesprochen wird, jedoch für diverse TV-Ausstrahlungen andere Synchronstimmen erhielt.

Fazit: Wer einen nahezu perfekten Retro-Film sucht, der auch wirklich Retro, in dem Fall 80er-Retro ist, sollte sich mal an ELECTROC DREAMS ran wagen. Zwar ist mein Nummer 1-Hit von Steve Barron immer noch CONEHEADS, ganz klar, aber ich bereue es definitiv nicht, mir die Zeit für den verliebten Computer Edgar genommen zu haben, vor allem, weil das Mediabook ebenfalls sehr schon gestaltet als auch ausgestattet ist und es ein netter, unterhaltsamer Zeitvertreib war, der mich in Erinnerungen schwelgen ließ, als Film noch cool waren! Ebenfalls hat auch der Soundtrack einen dezenten Ohrwurmcharakter, den man so schnell nicht vergisst. Gute Arbeit, Wicked Vision! 


 

Die Nonne und das Biest


Originaltitel: Suor Emanuelle
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Guiseppe Vari

Inhalt:

Schwester Emmanuelle überführt die junge und triebhafte Monika auf Wunsch ihres Vaters in eine Klosterschule. Schon bald zeigt sich, dass Monika nicht bereit ist, sich unterzuordnen. Sie unternimmt bei Emmanuelle Annäherungsversuche, trifft sich mit Männern und verführt junge Klosterschülerinnen. Als sich jedoch der entflohene Sträfling René im Kloster versteckt, beginnt zwischen ihm, Monika und Emmanuelle ein teuflisches Spiel voller Liebe, Hass und Sex. 

Review:

DIE NONNE UND DAS BIEST ist der erstmalige Einstieg Laura Gemser´s in die Rolle einer Nonne, weswegen man des Film als Nunploitationfilm bezeichnen kann. Im Zusammenspiel mit ihrer Spielgefährtin Monica Zanchi, die man schon aus EMANUELLE UND DIE LETZTEN KANNIBALEN kennt, versprach sich ein durchaus amüsanter Film daraus zu werden, der es auch geworden ist. Auf die Story braucht man hier nicht wirklich Rücksicht nehmen, denn die ist nichts besonderes, aber auch nicht gänzlich uninteressant. 

Monica, eine junge lüsterne Göre wird von ihrem Vater ins Kloster geschickt, nach dem er die Schnauze voll hat, das seine Tochter sich auch ihre Stiefmutter unter den Nagel reißt und verführt. Im besagten Kloster "untersteht" sie unter anderem auch Schwester Emanuelle, die sie mit aller Gewalt zu brechen versucht, es aber nicht gelingen will. Parallel zu dem ganzen lernt Monica den entflohenen Sträfling Renè kennen, den sie in ihrem Geheimversteck versteckt. So nach und nach kommt eins zum anderen und auch Emanuelle lässt sich von ihren Sinnen treiben und  bricht alsbald ihre Gelübde. 

Ein Top-Beitrag zum Nunploitation-Subgenre des italienischen Regisseurs Guiseppe Vari, der mir persönlich schon wieder besser gefallen hat, weil mir da ein paar Beiträge untergekommen sind, die mir nicht ganz so zugesagt haben. Aber wenn ein Gemser-Tinti-Geschwader am Start ist, kann man nicht viel falsch machen und hat sich für mich schon immer bewährt. Nur hier ist Laura Gemser ziemlich züchtig bis über die Hälfte des Filmes, was man so nicht kennt. Dafür ist Monica Zanchi die barbusige Wollüstige, die den Zuschauer zu unterhalten weiß. 

Ein hohes Maß an Erotik ist dementsprechend reichlich vorhanden, wirkt aber nur lückenfüllend, sondern eher passabel zu den Szenen ohne zu viel oder zu wenig zu werden. Ebenfalls bewähren sich die Drehorte als exzellent und verleihen dem Film seinen Glanz, den er verdient. Nicht zu vergessen sei da noch der Soundtrack von Stelvio Cipriani, der ein Ohrenschmaus schlechthin ist und das Abenteuer rund um Schwester Emanuelle abrundet. 

Fazit: Selbst in seiner Hardcore-Version ist der Film sanft und driftet nie in das Schmierentheater eines Joe D´Amato ab, sondern ist für die damalige Zeit ein schwungvoller als auch taktvoller Film, der sehenswert ist und in eine gut sortierte Filmsammlung gehören sollte, die sich unter anderem auch auf italienisches Filmgut spezialisiert. Und mal ehrlich, Filme mit Laura Gemser gibt es fast nicht, die man als schlecht bezeichnen kann. Mir ist diesbezüglich noch keiner davon untergekommen. 

Montag, 7. Oktober 2024

Winnie the Pooh: Blood and Honey 2


Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey 2 
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Rhys Frake-Waterfield

Inhalt:

Winnie Puuh und Ferkel wollen sich an ihrem ehemals besten Freund rächen: Nach Christopher Robins Enthüllung ihrer Existenz sehen sie ihr Zuhause und ihr Leben bedroht. Wild entschlossen geben die monströsen Kreaturen ihr Schattendasein im Hundert-Morgen-Wald auf und fallen mit ihren nicht minder mordlustigen Komplizen Tigger und Eule in der Kleinstadt Ashdown ein. Dort veranstalten die einstigen Kuscheltiere ein schreckliches Gemetzel.

Review:

Eine gute Sache ist, wenn Filmemacher versuchen sich weiter zu entwickeln und aus ihren Projekten was machen, was stetig besser und solider wird. So auch im Falle WINNIE THE POOH: BLOOD & HONEY 2! Es gab ja im voraus schon eine große Aufregung über den Erstling, weil er so manche Kindheit angeblich zerstört haben soll. Tja, Pech gehabt, eine Horror-Version einer Figur aus Kindheitstagen ist gerne willkommen und wird von meiner Seite aus auch bestens aufgenommen ohne großes Gejammer. Sehr erfreut darüber bin ich natürlich, das beim zweiten Teil ein größeres Budget zur Verfügung stand und man sich nicht lumpen ließ, quasi meinen Wunsch, den ich beim ersten Teil hatte, hier einzubauen!

Inhaltlich beginnt der Film wie der erste, in dem die Einführung aus einem Cartoon besteht, in dem der Kommentator eine kurze Geschichte erzählt, die an den ersten Film anknüpft. Christopher ging es psychisch nicht gut nach dem sogenannten 100-Morgenwald-Massaker, so tauchte er erstmal unter, weil auch die Stadt gegen ihn war und ihn für den Mörder hielt, was auch seine Eltern zu spüren bekamen. Nur eine kleine Anzahl glaubte seiner unglaublichen Story und haben begonnen eine Selbstjustiz-Aktion durchzuführen, in dem sie große Teile des Waldes niederbrannten. Nach einem langen kalten Winter wurde es Winnie und seinen Freunden Zeit, in der Öffentlichkeit nach dem Rechten zu sehen und ihren Feldzug gegen die Menschen fort zu führen. 

Surprise, Surprise, es gibt neue Mittäter des Killerbären, denn zum ersten mal debütiert hier auch Tigger als auch die Eule. Umso schöner war es anzusehen, das die beiden, insbesondere Tigger nicht die verkindlichten Figuren waren, die die Herzen der Kinder immer erwärmt haben, sondern fiese, böse, grimmige und mörderische Kreaturen, die mit den Originalfiguren vom Aussehen nicht mehr viel gemeinsam haben. Leider wird das Leben des Ferkels zeitig beendet, weswegen der Rest dafür Sorge zu tragen hat, das man unterhalten wird. Und ja, das wird man bestens für einen Low Budget-Horrorfilm wie diesem. 

Es wird auch hier wieder auf blutiges Handwerk gesetzt, was zudem in manchen Fällen brutal umgesetzt wurde und fast keine Wünsche offen lässt. Ganz großer und wichtiger Pluspunkt: Kein CGI! Auch die Drehorte bestehen nicht nur aus dem Wald, sondern man wagt sich auch in öffentliches Terrain vor. Manchmal hatte ich das Gefühl, HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS beizuwohnen, weil diverse Ähnlichkeiten bestanden. Auch ließ man sich was einfallen, was den Ursprung der Tiermenschen anbetrifft: Sie waren das Ergebnis eines gentechnischen Experiments was mit Kindern durch geführt wurde, in dem man die Gene von Tier und Mensch miteinander kreuzte! Sehr geil, ich steh auf solche gentechnischen Themen!  

Fazit: Der zweite Teil ist definitiv böser, gemeiner und brutaler, hat aber auch ein paar komödiale Prisen eingebaut bekommen, weil unsere Helden der Neuzeit auch ab und zu mal einen lockeren Spruch auf Lager haben, was sogar recht witzig und passend erscheint. Weitere Highlights sind die Überlieferungen der Figuren, die sorgfältig ausgearbeitet wurden. ich für meinen Teil war und bin schwer begeistert, was Regisseur Rhys Frake-Waterfield hier kredenzt hat und freue mich natürlich auf den kommenden dritten Teil und weitere Auskopplungen aus dem Disney-Universum, Zeit wurde es schon lange bei diesem Thema mal auf die Kacke zu hauen! 


 

Sonntag, 6. Oktober 2024

Winnie the Pooh: Blood and Honey


Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Rhys Frake-Waterfield

Inhalt:

Christopher Robin hat seine Freunde aus Kindheitstagen, wie Winnie Pooh und Ferkel, seit Jahren nicht mehr gesehen bzw. besucht. Als er, mittlerweile erwachsen und vergeben, wieder einmal nach dem honigliebenden Bären schauen will, gibt´s einige böse Überraschungen.

Review:

Im Zuge der kommenden Verfilmungen zu BMABI: THE RECKONING und PETER PAN´S NEVERLAND NIGHTMARE, die ich mir zu 100% auf meine Wunschliste gesetzt habe, bitzelte es mir die ganze Zeit im Kopf, das ich mir zuvor unter Umständen die aktuell verfügbaren Winnie Pooh-Horrorfilme anschauen sollte. Grund hierfür, das ich haderte war ein großes Misstrauen, das ich damit meine Zeit verschwenden würde, weil es eben Low Budget-Filme der Neuzeit sind und man diesbezüglich schon allerhand Schrott gesehen hat. Das aber auch hier Ausnahmen gibt, die selbst mir gefallen haben die US-amerikanischen Low Budget-Horrorfilme FIELD OF BLOOD - LABYRINTH DES SCHRECKENS und FIELD OF BLOOD 2 bewiesen. 

So habe ich mich einfach mal an so einen Stream ran gesetzt und habe mich von dem berieseln lassen, was mich nun erwartete. Ja, es ist kein Kracher und Nein, er ist kein allzu krasser Schrottfilm, dafür fand ich ihn schon wieder zu gut. Die Geschichte bezüglich der Umsetzung des Filmes liegt darin begründet, das das Original von A. A. Milne von 1926 im Jahre 2022 gemeinfrei wurde, was bedeutet, das es keine Urheberrechte mehr gibt, mit denen man sich Ärger einhandeln kann. Warum also keine Horror-Version daraus basteln? Gesagt, getan. 

Rhys Frake-Waterfield schnappte sich knappe 100.000 Euro und fing an einen Film daraus zu machen. Die offen geheimen Zutaten, die einen Einfluß auf den Inhalt hatten lauteten HALLOWEEN, TEXAS CHAINSAW MASSACRE und eine große Prise WRONG TURN, was einem sofort auffällt, wenn man geschult genug ist. Damit es nicht in eine allzu große Horrorkomödie abdriftet, hat man sich bei den Masken die Mühe gemacht eher fiesere und grimmigere Gesichtsausdrücke zu wählen, was den Killern etwas böses verleiht, sie aber auch etwas grotesk erscheinen lässt. Gott sei Dank! Alles andere wäre zu parodisch geworden und überhaupt nicht mein Fall. 

Zu dem großen Minus meinerseits gehört der spärliche Gehalt an Gewalt, denn etwas mehr Gesplatter hätte dem Film sicherlich gut getan, war aber aufgrund des Budgets nicht möglich. Schlimm? Nicht unbedingt, zu sehen gibt es für einen Slasher trotzdem etwas und ich hoffe, das man im zweiten Teil etwas mehr auf die Kacke haut. Zu den Darstellern lässt sich nur sagen, das sie Durchschnitt sind. ich habe nicht erwartet hier die Creme de la Creme der Schauspielwelt zu sehen, konnte mich aber damit anfreunden, das ihre Leistungen insoweit genügend sind, das man nicht gähnend vor dem Bildschirm sitzt. 

Fazit: Ich kann verstehen, das die Kritiken negativ ausgefallen sind. Bei einer derartigen Idee wie die Horror-Version einer Disneyfigur zu erschaffen hat man durchaus seine Erwartungen, aber als kompletten Reinfall würde ich WINNIE THE POOH: BLOOD & HONEY nicht bezeichnen, eher etwas für Low Budget-Horrorfans, die wissen was sie erwartet. 

Pre-Order-Review-Special 4 Crisálida - Release by UltraVisual Films

 

Für das kommende und wohl brutalste Release von UltraVisual Films wurde ich beauftragt, auf die darin enthaltenen Filme ein Auge zu werfen und zu beurteilen, was ich selbstverständlich nur zu gerne übernommen habe. Dieses Release wird mehrere Filme des mexikanischen Untergrund-Filmemacher Mikel Balerdi enthalten, der sich auf sehr extremen inhaltlichen Content spezialisiert hat, der aufgrund seiner handgemachten und extremen Spezialeffekte dem ein oder anderen Zuschauer sicherlich den Boden unter den Füßen weg reißen wird. 

Neben dem titelgebenden Film CRISALIDA werden unter anderem auch mehrere Bonusfilme enthalten sein, die definitiv ein paar wilde Untergrund-Kracher sind, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man es härter mag! Und sollten sich böse Zungen schon wild peitschend im Maul bewegen: Nein, es handelt sich um keine Arschkriecher-Reviews, sondern um meine persönlichen Meinungen zu den Filmen!

Zu den enthaltenen Filmen gehören folgende:

CRISALIDA - Hauptfilm, Review dazu gibt es hier: CRISALIDA

Dogsmile - Arm4Harm


Originaltitel: Dog Smile - Arm4Harm
Herstellungsland: Mexico
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Mikel Balerdi

Inhalt: 

Psychopath tötet einen Hund und hat seinen Spaß mit der Hundeleiche.

Review:

Was für ein starkes Brett eines Gore-Shorties wie man es nur selten gesehen hat, es sei denn man treibt sich auf den üblichen Gore-Schock-Seiten herum, die es im Internet zu bestaunen gibt. Bei diesem Film verschmilzt die kranke Phantasie eines potentiellen gestörten Individuums mit der Kunst eines Filmemachers in einem. Der Hund ist bekannterweise der beste Freund des Menschen, umso mehr trifft es einen wenn sein geliebter Freund das Reich der Lebenden verlässt und in das Jenseits einkehrt. Hier trifft der Fall zu, das der Hund auch nach seinem Tod eine verlässliche Partnerschaft zu seinem Besitzer aufzuweisen hat und die Liebe zueinander nicht enden will. 

Der Besitzer eines Hunde schläfert seinen Hund ein, oder betäubt ihn auch nur, wer weiß. In den folgenden Szenen geht es dann richtig grenzwertig zur Sache und dürfte jedem Tierliebhaber die Tränen in die Augen treiben. Es wird begonnen dem Hundekadaver das Fell abzuziehen und mit den Innereien zu spielen. Anschließend geht der Hundebesitzer einen drastischen Schritt weiter und masturbiert im Zusammenspiel mit den Innereien und lässt es sich sich auch nicht nehmen, mit dem felllosen Hundekadaver zu kuscheln und sich ein großes saftiges Stück Fleisch nach Leatherface-Manier über das Gesicht zu ziehen. 

Die ganze Szenerie wird atmosphärisch untermauert mit einem düsteren als auch wie ich finde, verstörendem Industrial-Soundtrack, der einen in eine mentale Hölle hinab reißt und den Zuschauer hoffentlich fassungslos zurück lässt. Bei einer Laufzeit von um die 18 Minuten ist man hinterher auch ordentlich bedient und denkt sich eventuell seinen Teil über den Macher des Filmes. Mir selber hat dieses kleine, fiese Stück "Zelluloid" trotz der Drastigkeit sehr gut gefallen, weil es aus experimenteller und visueller Sicht sehr gut umgesetzt wurde und für manchen ein ziemlicher Schlag in die Fresse sein dürfte! 

Über Mikel selber ist mir bekannt, das er absolut gegen jede Form von Tiermissbrauch ist und mit diesem Film seine abgrundtiefe Ablehnung gegen den Tiermissbrauch zum Ausdruck bringen möchte. Demzufolge lässt sich hier von einem sozialkritischen Film sprechen, der ungeschont zeigt, wie es in manchen Teilen der Welt zu geht und die man definitiv nicht glauben braucht, das es Menschen gibt, die zahm mit manchen Tieren umgehen! Allein schon aus dem Kontext heraus, dass der Kurzfilm zum Nachdenken anregen soll, ist der Film eine 10/10!!


Cat aka Amo Los Animal


Originaltitel: Amo Los Animal
Herstellungsland: Mexico
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Mikel Balerdi

Inhalt: 

Aufnahme einer toten Katze

Review: 

Ich muss schon sagen, mit jedem weiteren Werk was ich von Mikel Balerdi sehe, wird mir der Mann immer sympathischer und umso mehr fange ich an seine filmischen Bastarde, die er zähnefletschend auf die Menschheit los lässt, zu lieben! Ich bin definitiv tierlieb und liebe Tiere und bin ein großer feind der Tierquälerei, aber ich habe auch wenige Probleme damit, wenn Tierquälerei zum Inhalt gemacht wird, wenn es sich ausschließlich auf handgemachte Spezialeffekte beruht, denn Ziel an solchen Filmen ist es zu schockieren und damit kann ich eher leben, als wie wenn ein paar gestörte Freaks Tiere zum Spaß quälen und sich dabei cool fühlen. Das aber nur am Rande um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen. 

Bei diesem Kurzfilm, der nur eine kurze Laufzeit von ca. 3 Minuten hat geht es wieder rasant zur Sache. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Amo Los Animal "Ich liebe Tiere". Man wird wahrscheinlich erkennen, dass diese Aussage eher sarkastisch gemeint ist und eher das Gegenteil dessen ist, was Tierliebe bedeutet. In diesem Kurzfilm, der nicht minder verstörend ist, sehen wir eine gehäutete Katze, die an einer Schnur an der Wand hängt und mit ihrem Blut an die Wand "Amo Los Animal" steht. Auch hier setzt Mikel wieder auf sehr real aussehende Spezialeffekte, um dem Zuschauer einen kleinen, fiesen Tritt in den Arsch zu verpassen, der insbesondere bei Katzenliebhabern sitzen wird. 


Umbilical


Originaltitel: Umbilical
Herstellungsland: Mexico
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Mikel Balerdi

Inhalt:

Ein Mann tötet nach einem Streit seine eigene Mutter. 

Review: 

UMBILICAL ist der dritte Teile einer Trilogie, der mir bisher am unverständlichsten ist. Es scheint sich um einen Mann namens Marko zu handeln, der schwere psychische Probleme hat und in einen Streit mit seiner Mutter gerät, die ihn aufsucht und ihren Hass ihm gegenüber zum Ausdruck bringt. Was der Hintergrund dieses Hasses ist, ist unbekannt, weil nicht näher darauf eingegangen wird. Marko gerät außer Kontrolle und beginnt damit, seiner Mutter eine Gehirnerschütterung hinzu zu fügen, bei der sie ohnmächtig wird. Daraufhin zückt er ein Messer und fängt an, ihre Brust abzuschneiden und davon zu kosten. Als ob das noch nicht genug ist, wird ihr auch noch die Kopfhaut vom Schädel abgezogen. 

UMBILICAL ist mir aus dem Grund am unverständlichsten, weil mir hier ei paar Hintergrundinfos fehlen, was den Streit zwischen Marko und seiner Mutter auslöste und ich immer noch am rätseln bin, ob ein paar Szenen etwa andeuten sollen, das Marko Sex mit der Leiche seiner Mutter hat oder nicht. Leider erkennt man das nicht im Detail, wenn dem doch so ist, dann bleibt das ganze dem eigenen Kopfkino überlassen. Man merkt zudem sehr stark, das Andrey Iskanov wohl Pate stand, weil es sehr experimentell von statten geht, was mir persönlich schon zu experimentell ist, aber nicht schlechter als das ist, was ich von Mikel bisher gesehen habe. 


The Conarium of Thanatos


Originaltitel: The Conarium of Thanatos
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Androstaub

Inhalt: 

Maskierter Typ hat seinen "Spaß" mit einem Tierembryo.

Review:

Sehr begrüßenswert finde ich, das von einem meiner früheren französischen Lieblingsblogger ein Film in dieser unsäglich genialen Collection erscheint! Androstaub ist mir kein Unbekannter, war sein Internet-Blog in jungen Jahren nur zu oft eine meiner Anlaufstellen, wenn es sich darum drehte, die extremsten Untergrundfilme zu finden. Auch ist er bei Kennern kein Unbekannter und bekannt dafür, so ziemlich alles in der Sammlung zu haben, was extrem schwer zu finden ist, besonders wenn es sich um Originale handelt. Und es ist so gut wie alles dabei von härtesten Splatter/Gore-Filmen als auch diverse fetischfilme und Independentproduktionen. Sickos eben, wie der gemeine Mund es bezeichnet. 

2020 hat er sich dann entschieden selber so einen Film zu machen und wollte nicht nur irgendwas machen, sondern etwas, was im Kopf bleibt und mehr als nur schockiert und weiß jetzt schon eins: Es wird schockieren, es wird ekeln, es wird ihn vielleicht auch zu einem der Menschen machen, die man hasst! Zu Unrecht natürlich, aber das ist nur meine persönliche Meinung. 

Ein Konarium ist nichts anderes als das Synonym für die Zirbeldrüse, die dafür verantwortlich ist, das nächtens Melatonin frei gesetzt wird, insgesamt nur bei Dunkelheit gebildet und in in Blut und Liquor freigesetzt wird. Demzufolge verwundert es nicht weiter, das der Film eher im Dunkeln statt findet, aber die Beleuchtung immer noch hell genug ist, damit man alles, was hier vor sich geht, erkennt. 

Als Zuschauer erlebt man einen Mann, der in einer mit Wasser gefüllten Badewanne liegt und eine Fetisch-Maske trägt. Zu seinem Spielgefährten gehört ein, wie mir scheint, Embryo eines größeren Tieres, kann aber auch ein von der Haut abgezogener Hase sein, um das Objekt der Begierde näher zu beschreiben. Der Mann beginnt damit, an dem toten Wesen mit der Zunge zu spielen und es von unten nach oben ab zu lecken als auch zu liebkosen. Im nächsten Schritt wird das Wesen mit dem Messer bäuchlings aufgeschlitzt, im Innenbereich des Körpers mit den Eingeweiden gespielt und an den Eingeweiden rum geleckt. 

Auch lässt der Mann es sich nicht nehmen, ein Stück von den Organen abzubeißen, darauf zu kauen und sich nach dem runter schlucke nochmal einen Bissen davon zu nehmen. Nach erfolgter Speiseaufnahme folgt dann auch die Retourkutsche frei nach Lucifer Valetine´s Vomit Gore Trilogy und er steckt sich die Finger in den Hals, um alles auf das Wesen zu kotzen, was er sich gerade einverleibt hat. 

Zum Nachtisch erfolgt die Steifmachung des Glieds als auch eine Masturbation, bis er das Wesen nochmal unter´s Wasser abtauchen lässt, um sich ein Kondom über das Glied zu ziehen. Man ahnt bereits, was nun folgt: Der Kadaver des Wesens wird sexuell benutzt, um anschließend auf den Kopf des Wesens seinen Männersaft zu ergießen. Zum Schluß sitzt auch urplötzlich eine nackte Dame mit in der Wanne, die bei dem ganzen Treiben wohl zugesehen hat oder nicht, zumindest beim Ende des Filmes anwesend ist. 

Ja, was sagt man dazu? Sehr starkes teil, um ehrlich zu sein und mal was neues. Auch rätsle ich hier, ob das Tierwesen nun echt ist oder es nur ein sehr guter Spezialeffekt ist. Wenn zweiteres der Fall ist, frage ich mich, warum der Effektemacher sein Können nicht auch noch anderweitig anwendet, weil das Potenzial dazu scheint da zu sein. Sollte es sich um einen echten Tierkadaver handeln, dann meinen Respekt davor, so etwas, was hier präsentiert wird, in die tat umzusetzen, um einen der wohl perversesten Fetischkurzfilme zu machen, den ich bisher gesehen habe. 

Samstag, 5. Oktober 2024

Crisálida


Originaltitel: Crisálida
Herstellungsland: Mexiko
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Mikel Balerdi

Inhalt:

Ein junger Mann geht zu einem Psychiater, um Hilfe zu suchen, weil er plötzlich in Masochismus und Selbstverstümmelung verfällt. Während seines Aufenthalts beschreibt er ausführlich, wie er sich selbst verletzt hat und wie weit er gehen würde, um neue Empfindungen zu erleben. Als diese Taten jedoch in den illegaleren Bereich des Mordes an seiner Frau übergehen, beschließt der Psychiater, die Polizei über die Eskapaden des jungen Mannes zu informieren.

Review: 

Mikel Balerdi ist ein spanischer Untergrund-Filmemacher, der seit ein paar Jahren die Untergrundfilm-Szene versucht auf zu mischen und mit ein paar wenigen Produktionen dafür gesorgt hat, das sein Name zumindest nicht unbekannt ist. Zu seinen bekannteren Filmen LARVA MENTAL, sein Beitrag in VORE GORE oder THE GIRL WITH THE CUTTER. Im Falle von CRISALIDA haben wir es speziell mit einem Prequel von LRVA MENTAL zu tun. LARVA MENTAL befindet sich leider nicht in meiner Sammlung, weswegen ich zu dem Film nichts sagen kann, werde ich aber nach holen, nachdem mir CRISALIDA außerordentlich gut gefallen hat!

Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, das ich mit Experimentalfilmen recht wenig anfangen kann und bisher auch nur wenige gesehen habe und es in diesem filmischen Bereich auch nur sehr wenig gibt, was mir gefallen hat. Zu der Spitze gehört für mich Lucifer Valentine´s Vomit Gore Trilogy, die nach all den Jahren immer noch ordentlich im Schädel knallt. Aber die Konkurrenz schläft schließlich auch nicht und in Mikel Balerdi scheint ein ´Newcomer´ aufzukommen, der sich ein großes Stück vom Kuchen nimmt, ohne erst nach zu fragen, was ich sehr amüsant finde, im Bezug darauf, was uns Mikel noch alles präsentieren wird. 

In CRISALIDA lernen wir einen Mann kennen, der wohl psychische Probleme hat. Das bedeutet für ihn, den Gang zu einem Psychiater zu wagen, um sich helfen zu lassen. Grund hierfür sind die aufkeimende Gewalt gegenüber sich selber in Form von Masochismus und einem sehr autoaggressiven Verhalten. Im Laufe der Erzählungen gegenüber des Psychiaters stellt sich heraus, der der Mann immer neuere und extremere Weg sucht, um sein masochistisches Empfinden zu steigern. So stellt sich auch dann heraus, das er seine Frau ermordet hat, was den Psychiater veranlasst, die Polizei einzuschalten. 

Wie schon angesprochen handelt es sich um einen Experimentalfilm aus dem mexikanischen Untergrund, der nicht damit geizt, sehr verstörende Bilder zu präsentieren und dank der Geräuschkulisse in Form von Industrialmusik eine nicht minder verstörende Atmosphäre erzeugt. Glücklicherweise gibt es nicht viele Dialoge, denn die würden an dieser Stelle vermutlich nicht ganz dazu passen, eher sind es die Schreie und Tonlagen, die Verantwortung dafür tragen, das man sich in einem Alptraum aus Blut und Gewalt befindet. Und in Sachen Gewalt kommt man hier nicht zu kurz!

Es gibt so einiges zu bestaunen wie Genitalverstümmelungen, das Aufhängen von Körpern an Fleischerhaken, eine verstörende Geburtsszene die wirklich Pfeffer im Arsch hat, nekrophile Spielereien und vieles mehr, was für den ein und anderen zu einem mentalen Stillstand sorgen dürfte. Mehr sei an dieser Stelle auch nicht verraten. In puncto Spezialeffekte hat Mikel Balerdi auf jeden Fall abgeliefert. Es sind zwar Spezialeffekte auf Independent-Niveau, aber die wissen trotzdem zu überzeugen und sind ein Augenschmaus für jeden, der sich an Gore-Szenen erlaben will. 

Fazit des Ganzen: Wer also auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ist, sollte sich unbedingt CRISALIDA zulegen und man wird es nicht bereuen. Schon seit längerem bin ich immer mal wieder auf der Suche nach neuer Kunst des extremen Untergrund-Kinos und wurde hiermit bestens bedient und angefeuert das Thema Mikel Balerdi im Visier zu behalten. Mir gefällt die Art und Weise, Tabus zu brechen und zu versuchen immer verrückteren Stoff abzuliefern, was hier voll und ganz geschehen ist! 4 Finger Mexican Style mitten in die Fresse rein, mehr gibt es dazu nicht zu sagen! 

 

Dienstag, 1. Oktober 2024

Killerhunde


Originaltitel: Dogs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Burt Brinckerhoff

Inhalt:

Angst und Schrecken verbreiten sich unter den Bewohnern einen kleinen College-Stadt, denn immer häufiger werden grausam verstümmelte Leichen gefunden. Man vermutet die Taten eines wahnsinnigen Massenmörders, doch die Wirklichkeit ist noch viel schlimmer - sie ist der reinste Horror-Trip: Die Hunde, seit Menschengedenken unsere besten Freunde, haben sich in mordgierige, reißende Bestien verwandelt. Die geliebten Vierbeiner zerfleischen jeden, der ihnen begegnet. Es kommt zu der gnadenlosen Schlacht zwischen Mensch und Tier - der Kampf um das nackte Überleben beginnt.

Review:

KILLERHUNDE! Was für ein megageiler Film aus dem Bereich des Tierhorrors. Ich höre die Spatzen schon vom Dach schreien, was an dem Film gut sein soll, weil sich manche Lästermäuler schon das Maul als auch den Film selber zerrissen haben. Aber das soll mir recht sein, ich bin schließlich nicht hier, um für andere zu sprechen, weil es sich um meine Wahrnehmung eines Filmes dreht, den andere wohl eher durchschnittlich bis schlecht bezeichnen würden. Doch ist er das wirklich? Beileibe nicht, es kommt nur auf die Ansichtssache und die Erwartungen an und die waren meinerseits recht niedrig, weil ich nicht dachte, das mir ein Hundehorrorfilm gefallen könnte. 

Die Idee von Burt Brinckerhoff, einen Horrorfilm zu machen der sich darauf spezialisiert, das stinknormale Hunde Amok laufen fand ich gar nicht mal so schlecht. Klingt zwar nicht nach dem neuesten vom neuesten, hat aber bestens funktioniert und heraus gekommen ist ein unterhaltsamer Beitrag im Tierhorror-Genre, der mich sehr angesprochen hat. Eventuell sollte man den Film nicht nur als Tierhorrorfilm betrachten, sondern ihm eher exploitative Züge zuweisen, was ihn leichter zu verdauen macht, so muss man ihn auch nicht unbedingt ernst nehmen. 

Allgemein war das Interesse in den 1970ern groß, Tiere als angriffslustige, oftmals mordende Biester darzustellen, die aus unerklärlichen, manchmal erklärlichen Gründen die Menschen angriffen. Beiträge wie DIE FRÖSCHE, DER WEISSE HAI, SQUIRM - INVASION DER BESTIEN und viele weitere Filme mit aller Arten von Tieren wurden gerne gesehen und als Vorreiter darf man gut und gerne Alfred Hitchcock´s DIE VÖGEL bezeichnen, der 1963 wohl zum ersten mal einen Film erschuf, in dem Vögel die Übeltäter waren und heutzutage als der Tierhorrorklassiker schlechthin gilt.

Auch zum Alleinthema des angreifenden Hundes wurden sehr viele Beiträge veröffentlicht. Gelten die Streuner doch als der beste Freund des Menschen, spielen sie in besagten Filmen eher den Feind. Auch hier gibt es gute und schlechte als auch durchschnittliche Vertreter. Das Problem was bei KILLERHUNDE auftritt ist, das es sich um verschiedene Rassen handelt, die auf einmal eine finstere Seite zeigen. Im großen Ganzen hätte man eher mehr auf Dobermänner, Pit Bulls, Amstaffs setzen sollen, um den Horror mehr zu unterstreichen, denn niemand würde es so wirklich ernst nehmen, wenn zum Beispiel ein Bobtail seine finstere Seite entdeckt und sie auslebt. Da fehlt einfach das bedrohliche, was ebenfalls für so kleine Kläffer gilt. 

Gute Arbeite leisten trotz allem nicht nur die Hunde, sondern auch die Darsteller, die ordentlich agieren und dank ihrer überzeugenden Leistung auch eine Spannung erzeugen. Ebenfalls gibt es auch handgemachte blutige Spezialeffekte, die dem Film eine gewisse Brutalität verleihen, aber niemals ins extreme abdriften, sondern nur ihren Job machen, um noch als Horrorfilm zu gelten. KILLERHUNDE war auch der einzigste Film, der damals in den Kinos ausgestrahlt wurde.