Mittwoch, 4. Oktober 2023

Scarecrow gone wild


Originaltitel: Scarecrow gone wild
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Brian Katkin

Inhalt:

Für das Aufnahmeritual einer College-Verbindung wird Neuling Sam in ein Maisfeld gelockt und dort an ein Kreuz mit einer Vogelscheuche gebunden. Keiner der Beteiligten nimmt Rücksicht darauf, dass Sam regelmäßig Medikamente einnehmen muss. Als Verbindungs-Oberhaupt Mike die anderen Anwärter zum Maisfeld schickt ist es bereits zu spät: Sam ist ins Koma gefallen und sein Geist hat Besitz von der Vogelscheuche ergriffen. Diese will jetzt blutige Rache und begibt sich zur Beach-Party der Studenten.

Review:

Vogelscheuchen-B-Horror Nummer 3 in der Scarecrow-Trilogie bestehend aus SCARECORW, SCARECROW SLAYER und hiesigem SCARECROW GONE WILD. SO wild wie der Titel einem weis machen will, geht es hier zwar nicht zu, wenn man aber die Vorgänger kennt, weiß man das auch und am meisten, was einen erwartet. Billiger Horrorschund, der vermutlich direkt für´s TV von The Asylum produziert wurde. Witzigerweise ist der Mann auf dem Regiestuhl, Brian Katkin, auch der Mann, der beim TOXIC AVENGER damals im Casting saß und mit entscheiden durfte, wer eine Rolle in dem Film bekommt. 

Auch hier haben wieder eine ähnliche Story wie beim ersten Teil: Auf einem College ist Sam eher ein Aussenseiter und wird von den anderen schikaniert. Bei einem Schikanierungsritual wird Sam an eine Vogelscheuche gebunden, erleidet aber einen Insulinshock und liegt im Koma. Währenddessen wandert sein Geist in die Vogelscheuche und macht in altbekannter Manier Jagd auf seine Schikaneure. 

Viel Neues bietet der Film nicht mehr, ausser die Dramaturgie das im Leben eines College-Schülers jeder jeden verarscht, jeder mit jedem ins Bett geht und auch keine Scheu davor gemacht wird, alles ins Bett zu kriegen was man bekommen kann. Demnach muss diese Welt eine richtig beschissene Welt sein...um ehrlich zu sein: Ist sie auch. Bis auf zwei splattrig-gorige Szenen Szenen hält sich der Gewaltgrad recht überschaulich, somit seien Gorehounds gleich vor gewarnt: Bitte gehen sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen. 

Nun, wer auf billig produzierten B-Horror aus der Asylum-Schmiede abfährt, kann hier gerne seine Zeit investieren, wer aber auf höherwertiges steht, sollte sich die Zeit gar nicht ert nehmen, bevor das Geflenne am Ende riesengroß ist. Ich fühlte mich wie bei den Vorgängern trotz der Umstände bestens unterhalten. 


 

Dark Harvest 3 - Skarecrow


Originaltitel: Skarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Ben Dixon

Inhalt:

In den Wäldern von Tennessee kommt es zu Terroranschlägen, als ein uralter Fluch wieder auftaucht und sich an einer Gruppe von Freunden auf einem Wochenendausflug in eine Familienhütte rächt.

Review:

Nach dem DARK HARVEST 2: THE MAIZE rein gar nichts mit Vogelscheuchenhorror zu tun hatte und unterm Strich der allerletzte und billigste Dreck war, habe ich mich gleich DARK HARVEST 3: SKARECROW zugewandt um meine Wut abzukühlen, dass man mich um knapp zwei Stunden Lebenszeit gebracht hat für nichts. Tja, und hier war es leider auch nicht besser, weswegen mich dieser Schund zwar "nur" 62 Minuten Lebenszeit gekostet hat. Veröffentlicht wurde der Film von Lionsgate unter dem Namen DARK HARVEST: SKARECROW, heißen tut er lediglich nur SKARECROW, aber was tut man nicht alles, um ein paar Dollar einzuheimsen. 

Trotz eher mehr schlechten Low Budget-Filmen bin ich immer noch ein Fan von solchen Filmen, bin mir aber auch bewusst, dass 70-80% richtiger Rotz sind, den man nicht gesehen haben braucht und dieser Müllfilm gehört definitiv dazu Die Geschichte ist quasi wie die aus dem ersten Teil, nur schlechter umgesetzt. Das Schauspiel ist auch schlecht und zu sehen gibt es auch nicht wirklich was, was der Rede wert wäre. Es wurde sich nicht mal die Mühe gemacht, die Vogelscheuche anständig zur Geltung zu bringen, noch schlimmer, sie ist so gut wie gar nicht zu sehen und das ist unterste Schublade, denn selbst das kriegt man mit billigsten Mitteln hin. 


 

Dark Harvest


Originaltitel: Dark Harvest
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Paul Moore

Inhalt:

Eine Gruppe Teenager begibt sich auf die geerbte Familienfarm und wird dort von einer mörderischen Vogelscheuche angegriffen.

Review:

Wenn ein Film in der IMDB eine 2,7 hat, dann bin ich in den meisten Fällen schon auf das schlimmste vorbereitet und erwarte auch nichts (großartiges). Natürlich freue ich mich dann umso mehr, wenn der anscheinend schlechte Film von mir mehr als nur 2,7 Punkte bekommen würde. DARK HARVEST würde von mir sogar eine 6 von 10 bekommen, zudem hätte er locker potenzial für mehr Punkte, aber das liegt wohl eher daran, das in dem Punkt der Gorehound aus mir spricht, der sich nicht zufrieden geben kann, wenn die Ladung dennoch passt. 

Die Geschichte behandelt den jungen Sean, der ein Bauernhaus in West Virginia erbt, dessen Vorfahre wohl ein Heidenspaß hatte, Leute umzubringen und sie als Vogelscheuchen einzusetzen. Sean weiß natürlich nichts von der Vorgeschichte, zumal er von seinem "Vater" adoptiert wurde, aber lässt sich drauf ein, mit seinen Freunden dort hin zu fahren. Als sie ankommen, werden sie von drei mörderischen Vogelscheuchen angegriffen.

Eins ist sowas von sicher: Auch wenn es sich um eine Independent-Produktion handelt, gehört DARK HARVEST aus dem Jahre 2004 zu den weitaus besseren Filmen zum Thema Vogelscheuchenhorror, als das, was ich bisher gesehen habe. Der Film hat seine guten Momente, ganz klar und ein wirklich großes Lob geht an die Vogelscheuchen, die von der Maske her sehr geil und gruselig aussehen, aber auch dieses geile schrille Geräusch, wie sie irgendwelche Kreaturen manchmal machen, machen. Am ehesten erinnerte mich das Geräusch an das Gekeife dieser Dämonen an Ittenbach´s CHAIN REACTION. 

Große Höhepunkte von den Darstellern braucht man nicht erwarten, aber man hat schon mit Sicherheit weitaus schlechteres gesehen, wogegen ich die Darsteller mal in Schutz nehme, da sie ihr bestes gaben. Auch die Spezialeffekte waren sehr gut, kein CGI, sondern handgemachte Slashereffekte rundeten den Film, wenn sie auch nicht allzu oft vorhanden waren, was dem Film die letztendlich Würze gegeben hätte, die er brauchte, um eine Liga höher zu spielen. Im Abspann werden noch ein paar Deleted Scenes mit eingebaut und gerade da waren Szenen dabei, die man besser hätte in den Film eingebaut, weil sie blutig und handgemacht waren. Auch der Score trägt dazu bei, dass der Film eine gruselige, als auch bedrohliche Atmosphäre beibehält. 

Ja, es ist eher leichte Horrorkost, die Paul Moore einem hier verabreicht, aber wem das reicht, kann sich mit DARK HARVEST zufrieden geben. Ich hab mir schlimmeres bzw. schlechteres vorgestellt und bin mit dem Endergebnis zufrieden. Wenn die Nachfolgerfilme, THE MAIZE und SKARECROW in dieselbe Kerbe einschlagen, dann gebe ich mich mit der Trilogie zufrieden, einen guten Anfang hat sie mit DARK HARVEST schon gemacht. 



 

Zombie 4 - After Death


Originaltitel: After Death
Herstellungsland: Italien, Philippinen
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Claudio Fragasso

Inhalt:

Südamerika – ein Alptraum wird wahr. Es begann ganz harmlos. Sechs unternehmungslustige Teens wollen ihren Urlaub mit Spaß und Abenteuer verbringen, doch sie müssen sehr schnell die grausame Erfahrung machen, dass der legendäre Fluch über „Cat Island“ blutige Realität ist: Das einst an derv Pest verstorbene Inselvolk ist auferstanden – als menschenfressende Untote! Das tropische Paradies wird zum Grauen, die lebenden Toten beginnen ihre brutale Schlacht. Ihre auserwählten Opfer flüchten sich in eine versteckte Grotte. Was sie nicht ahnen können: Sie haben das Tor zur Hölle entdeckt.

Review:

Regisseur Claudio Fragasso bezeichnet diesen Film als den „letzten Atemzug“ der italienischen Zombiefilme und irgendwie muss ich ihm da zustimmen, man merkt an dem Film schon, dass die besten Jahre des italienischen Zombiefilms vorbei waren. Hier wurde mehr Trash als Zombiefilm produziert und das verspürt man in jeder Minute, die der Film vor sich hin rasselt. Gleich vorweg: Man sollte meine Meinung zu diesem Machwerk nicht falsch verstehen, im Gegenteil, ich feier den Film sogar sehr, würde ihn aber auch nicht mit Werken von Lucio Fulci gleich oder auf eine Ebene stellen, das würde schon an Blasphemie grenzen. 

Die Geschichte bei ZOMBIE 4 - AFTER DEATH ist ganz einfach gestrickt: Es fängt mit einer Voodoo-Session an, die schon einleitet wie der der restliche Film wird. Grund hierfür ist ein misslungenes "Experiment", bei dem Wissenschaftler gegen den Krebs ankämpfen wollen, das aber den Tod der Voodooprister-Tochter zur Folge hat, der daraufhin ziemlich sauer ist und das Tor zur Hölle öffnet. Die einzige die bei dem ganzen Wahnsinn entkommt, ist ein kleines Mädchen, was 20 Jahre später wieder mit einer Truppe Soldaten zurück kehrt, um nach Überlebenden zu suchen. Doch so wie es geplant war, läuft es dann doch nicht, weil eine Horde Untoter den Suchenden das Leben schwer macht. 

Nach Romero´s ZOMBIE, auch unter DAWN OF THE DEAD bekannt, wollte man in Italien bei dem ganzen Treiben mit machen und schuf ZOMBI 2, bekannt unter WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES, sodann folgten noch ZOMBI 3, die eigentlich unter der Mitführung von Lucio Fulci entstanden wäre, aber seitens von ihm vorzeitig aufgegeben wurde, so dass Fragasso alleine da stand und anschließend ZOMBIE 4 - AFTER DEATH, auch unter der Hand von Fragasso entstanden. ZOMBIE 4 sollte man als keinen Nachfolgefilm von einem der benannten Teile betrachten, weil es sich um einen eigenständigen Film handelt. 

Irgendwie denke ich mir immer noch, dass der Film hier vielen Einflüssen unterlegen war, da hätten wir zum einen TANZ DER TEUFEL, zum anderen Lamberto Bava´s DÄMONEN 1 & 2 und zum anderen eventuell ZOMBIES UNTER KANNIBALEN, wenn man sich die Zombies anschaut, die zudem eher wie Ninjakrieger oder Mitglieder einer Black Metal-Band aussehen. Von der Synchronisation will ich gar nicht anfangen, die könnte aus einem schlechten, das er schon wieder geil ist-Trashfilm stammen, die aber so schlecht es sich anhört, richtig viel Spaß macht und Herzen von Trash- und B-Moviefans höher schlagen lässt, einschließlich mir. 

Fragasso ist in der Vertonung von Action- und Horrorszenen gelassen und in der Lage, einem Produkt, das für rein kommerzielle Zwecke geschaffen wurde, filmische Würde zu verleihen. Wir stehen zwar nicht vor einem denkwürdigen Film, das steht fest, aber die Vollversion ist insgesamt sehenswert. Ernst zu nehmen ist das Ganze natürlich nicht, aber wer mal wieder Bock hat auf ein unterhaltsames, bescheuertes Trashkino, sollte hier die Augen stets offen halten, denn enttäuscht wird man sicherlich nicht. 


 

In den Krallen des Hexenjägers


Originaltitel: The Blood on Satan´s Claw
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Piers Haggard

Inhalt:

Der junge Bauer Ralph Gower gräbt beim Pflügen einen menschenähnlichen Schädel aus, der mit einem Fell überzogen ist. Überzeugt davon, dass er einen Dämon befreit hat, bittet er den Richter des Dorfes um Hilfe. Doch als beide an den Fundort zurückkehren, ist das bizarre Objekt spurlos verschwunden. Fortan geschehen unheimliche Dinge: Die Kinder der Gemeinde verfallen einer okkulten Macht und werden zu fanatischen Jüngern der schönen Angel, die alles andere als himmlische Absichten hat. Mit Hilfe menschlicher Opfer will sie dem Teufel wieder zu seiner monströsen Gestalt verhelfen. Der Richter wird zum unerschrockenen "Hexenjäger" und formiert eine Gruppe tapferer Dorfbewohner, um dem Satanskult und seiner Anführerin ein Ende zu machen. 

Review:

Beim Kauf des Filmes, war ich erst der Ansicht, dass es sich um einen Film über die Hexenverfolgung handeln würde, denn der Titel IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS lässt darauf schließen. Bei der Erstsichtung stellte sich heraus, dass der Film nur bedingt mit der Thematik was zu tun hatte, was aber zu keiner Enttäuschung meinerseits führte, da es einer dieser Gothic-Horrorfime ist, der sich im Mittelalter abspielt und sehr an die großbritannischen Hammer-Filme erinnert die man als Cineast zu schätzen weiß. Sehr interessant ist auch, dass der Film zu einem kurzlebigen Subgenre gehört, gar als das Paradebeispiel dafür gilt, was zum Subgenre des Folk Horrors gehört. 

Die Story des Filmes ist zudem auch wie geschaffen, für einen Film der das mysteriöse behandelt: In eine englischen Dorf entdeckt Ralph Gower einen schrecklich deformierten Schädel, der nicht ganz menschlich aussieht. Aus Angst vor dem Übernatürlichen bittet er den örtlichen Richter um Hilfe, doch seine Entdeckung ist verschwunden. Zeitgleich bekommen Teile der Bevölkerung fellige große Flecken auf der Haut und es scheint, als ob hexenhafte Rituale abgehalten werden von einer gewissen Angel Blake. 

Wynne-Simmons schafft ein herausragendes historisches Stück, indem er dem Drehbuch zu IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS ein wesentliches Maß an historischer Tiefe verleiht. Jedes Detail im Film schafft es, eine Authentizität zu vermitteln, die niemals nachlässt. Die harte Realität des Lebens in der Zeit, die der Film nachahmt, wird selbst in den unbedeutendsten Aspekten gut dargestellt. Es gibt zum Beispiel eine Szene, in der ein Arzt einem Fieberkranken mitteilt, dass er eine Vene öffnen will, um die Krankheit auszubluten. Obwohl das heute ziemlich verrückt klingt, war es im 17. Jahrhundert gängige Praxis. Durch die starke Betonung der Genauigkeit bis ins kleinste Detail gelingt es Haggard, den Betrachter in einen anderen Zeitrahmen zu versetzen.

Die trübe, aber auch unheilvolle Atmosphäre kann der Glanzarbeit des Kameramanns zugeschrieben werden. Es gibt keine Szene in der mal die Sonne scheint, sondern es ist schon der Standard, das dauerhaft graue Wolken hängen und dem Gesamtbild eine hoffnungslose Atmosphäre verleihen. Zudem besticht auch der Drehort, der seinen Teil dazu beiträgt, damit man bloß nicht auf die Idee kommt, es gäbe Friede, Freude, Eierkuchen. Und wer weiß, ob im 18. Jahrhundert wirklich alles so schön war, war zu der Zeit die Hexenverfolgung quasi schon vorbei, aber das Misstrauen immer noch groß. 

Freunde des klassischen Okkult-Horrors und der Hammer Studios sollten, wenn nicht schon geschehen dringend ein Auge auf dieses großbritannische Schmuckstück werfen, weil es inhaltlich perfekt in die damalige Zeit passt, als hinter satanischen Riten zeitgleich auch Hexereien gesehen wurden, was nach heutigen Maßstäben Quatsch ist. 


 

Dienstag, 3. Oktober 2023

Scarecrow Slayer


Originaltitel: Scarecrow Slayer
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: David Michael Latt

Inhalt:

Die beiden Jugendlichen Dave und Karl bewerben sich für freie Plätze in einer Studentenverbindung. Um die Aufnahmekriterien zu erfüllen müssen sie allerdings zunächst eine Mutprobe bestehen und die Vogelscheuche von einem verfluchten Feld des Farmers Caleb stehlen. Als dieser die beiden auf seinem Grundstück erwischt eröffnet er unverzüglich das Feuer, wobei Dave tödlich getroffen wird. Der Geist des jungen Mannes gelangt in die Vogelscheuche und die nunmehr lebende Stroh-Puppe startet einen blutigen Feldzug um ihr eigentliches Ziel zu erreichen: Die Vermählung mit Mary, Dave's Ex-Freundin! 

Review:

SCARECROW SLAYER stammt aus dem Jahre 2003 und ist nach damaligen Maßstäben richtig schlecht, wenn man sich den Film aber 20 Jahre später anschaut und ein Gespür für Bad B-Movies hat, kann man dem ganzen doch noch etwas spaßiges abgewinnen, aber auch nur wenn man schon abgestumpft genug ist und au solche trashige Gurken steht. Was die Fortsetzung zu SCARECROW aus dem Jahre 2003 angeht, enthält SCARECROW SLAYER nicht die gleichen Charaktere wie das erste Werk. Die Auferstehung der Vogelscheuche findet also auf neuem Boden statt, mit dem Tod eines neuen unschuldigen Menschen. Aber ganz von vorne. 

Als Schikane wird zwei Teenagern befohlen, einem psychotischen Bauern (gespielt von Tony Todd, den man auch als Candyman kennt) eine Vogelscheuche vom Feld zu stehlen. Offensichtlich eskaliert die Studentenmission und einer der Jugendlichen wird versehentlich von unserem Bauern getötet. Sein Geist fährt in den Körper der Vogelscheuche und schon kann der blutige Spaß los gehen in dem sie sich auf die Suche nach seiner menschlichen Freundin macht. 

Es gibt die hassen diesen Film, genau so wird es bestimmt auch Leute geben, die dem Film was abgewinnen können. Ich positioniere mich an zweiter Stelle, weil ich Filme aus dieser Kategorie mag, sofern sie nicht gerade erst ein paar Jahre alt sind und mit gutem HD aufwarten, sondern noch etwas VHS-lastig sind, die Kostüme handgemacht und manche Spezialeffekte aus dem Computer stammen. Eine große Überraschung war die Anwesenheit von Tony Todd, den man öfters mal in irgendwelchen Horrorfilmen sieht, hier zu sehen als Bauer, der zu viel Whiskey säuft und wirres Zeug labert. 

Verantwortlich für dieses meiste, aber nette Schmuckstück ist The Asylum, was natürlich unter´m Strich alles erklärt, was es zu erklären gibt. Wer nach eine komplexen Story, Sinnhaftigkeit und guten Darstellern sucht ist hier sicherlich an der falschen Adresse. Das hier ist nur was für hartgesottene Allesgucker, Trash- und B-Movie-Fans und eventuell Fans von Tony Todd. Allein schon wegen der Vogelscheuche einen Blick wert, denn sie hat sich im Gegensatz zu der Vogelscheuche im ersten Teil nicht verändert, sieht immer noch gleich aus, macht Salto-Sprünge und geht mit einer Sichel an ihre Jobs als Vogelscheuchenkiller. Und wer es bis zum nahen Ende durch hält wird zudem noch mit einem Zweikampf der Vogelscheuchengiganten belohnt der das I-Tüpfelchen des Filmes darstellt!


 

Return of the Scarecrow


Originaltitel: Return of the Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Walter Lodes III

Inhalt:

„Return of the Scarecrow“ ist eine Horrorkomödie aus den 80er-Jahren, die von einer ländlichen Legende über eine böse Vogelscheuche erzählt, die schläft, bis ihr Böses nicht mehr eingedämmt werden kann, dann erwacht und immer wieder zurückkehrt, um ihren unheiligen Schrecken zu entfesseln. Doch ein schiefgelaufener Hinterwäldlerstreich hat zu einer Verwechslung und einer Nacht geführt, die eine Gruppe ahnungsloser Camper und Städter niemals vergessen wird.

Review:

Nein, es handelt sich um keinen Nachfolger von einem bereits erschienenen Vogelscheuchenhorrorfilm, sondern stellt einen eigenständigen Film dar, der von Walter Lodes III produziert und geführt wurde. Lodes III, der sich bisher nur auf mehrere Kurzfilme beschränkte, schuf 2017 seinen ersten Langfilm und hat sich auf das Thema mordende Vogelscheuchen beschränk. Dass das Budget begrenzt war, merkt man in jeder Minute des Films, weil er nahezu ausschließlich nur bei Nacht abspielt und das im Endeffekt nur nervig ist für jeden Film, wenn man etwas geboten bekommen will. 

Wie oft ich dieselbe Storyline schon gesehen oder gehört habe, lässt sich schon gar nicht mehr aufzählen, denn beim Drehbuch hat man sich recht wenig Mühe gegeben: Eine gruppe Freunde macht einen Ausflug, landet in einer Kneipe, in der vom Barkeeper eine Gruselgeschichte über eine Vogelscheuche erzählt wird, sie sich im letzten Jahrhundert ereignet haben soll. Nachdem die Gruppe jegliche Warnungen ausschlägt, geht es weiter zum Ort des Geschehens und wie man sich denken kann, lässt die Vogelscheuche nicht lange auf sich warten und murkst alle ab. 

Als Horrorfilm vermarktet, fällt man nur zu gerne drauf herein, wenn man das Wort "Scarecrow" im Filmtitel liest. Was es aber in Wirklichkeit ist, eine Horrorkomödie mit schlechten Darstellern, zu wenig bis keinen vorhanden Spezialeffekten, die dem Film noch einen Punkt verschaffen würden. Einen punkt vergebe ich allerhöchstens an die Vogelscheuche, die, wie man es so kennt, ziemlich nett gestaltet ist. Mehr ist nicht drin und bestenfalls lässt man auch hier die Finger. 



 

Amityville Scarecrow 2


Originaltitel: Amityville Scarecrow 2
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Adam Cowie

Inhalt:

Seit den Ereignissen des ersten Films ist ein Jahr vergangen, und die Überlebenden stehen kurz davor, das Lager wieder zu eröffnen. Doch etwas Unheimliches lauert. Und es ist nicht alles so, wie es scheint.

Review:

AMITYVILLE SCARECROW 2 macht allein schon aus dem Grund mehr Spaß, weil hier Camp-Slasher-Elemente mit eingebaut wurden und nicht auf diesen Zug aufspringt, eine Geisterhaus-Geschichte zu erzählen, wie man es sonst kennt, wenn das Wort Amityville im Titel steckt. Es handelt sich lediglich um eine Fortsetzung des ersten teils, die die Geschichte weiter führt. 

Ein Jahr nach den Vorfällen in dem geerbten Camp sind die Töchter drauf und dran, das Camp auszubauen und zu wiedereröffnen, doch spielt auch hier wieder ein Antagonist in Firm einer Vogelscheuche mit, die das Unterfangen behindern will. 

Was diesen Film hier besser macht als den ersten Teil ist das anständige Drehbuch. Die Geschichte ist zwar nicht neu, aber inhaltlich hat man es drauf abgesehen, einen netten Indie-Camp Slasher zu kredenzen, der den Film sehenswerter macht. Gerade die Slasher-Elemente gehen hier etwas härter zur Sache und wie könnte es auch anders sein? Auch für das männliche Auge wurde vorgesorgt und ein paar Nudie-Elemente mit eingebaut. Und was ganz wichtig ist: Es gibt auch mehr Einsätze von der Vogelscheuche, die ihr Geschäft ordentlich verrichtet und nicht ganz unzimperlich ist. 

Keine Sorge, es kein neuer Höhepunkt im Horrorgenre, aber wenn man auf Independent Steht, ein sehenswerter Film, der seine Momente hat, mehr aber auch nicht. Nach allem was ich bisher im Vogelscheuchenhorror gesehen habe, aber einer der etwas besseren Filme, dem man ruhig eine Chance geben kann.