Sonntag, 31. Dezember 2023

Pridemoore - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Reform School Girls
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Tom DeSimone

Inhalt:

Jenny, die einzige Überlebende eines Raubüberfalls, landet im Frauenzuchthaus. Dort machen die Starken den Schwachen das Leben zur Hölle. Als sadistische Wächterin regiert Edna mit eiserner Faust. Die Oberaufseherin ist felsenfest überzeugt, ihre Gefangenen auf den rechten Weg zu führen - auch wenn sie auf halber Strecke krepieren. Misshandelt und völlig geschwächt landet Jenny auf der Krankenstation. Doch als der Selbstmord ihrer einzigen Freundin einen Aufstand der Gefangenen auslöst, setzt sie mit letzter Kraft alles auf eine Karte. 

Review:

Nach 31 Jahren, fand das Index-Leiden von REFORM SCHOOL GIRLS ein Ende, nachdem sich das deutsche Label Wicked Vision dafür eingesetzt hat, das der Film vom Index runter kommt und im November 2023 erstmalig auf HD in Deutschland veröffentlicht wird. Die Indizierung des Filmes wurde auf zweimal aufgeteilt. Die Erstindizierung fand am 31.10.1987 statt, nach der 25 Jahre-Ablauffrist wurde der Film am 28.09.2012 nochmalig folgeindiziert. Was das über unsere Zensurpolitik aussagt, muss ich nicht extra erwähnen, insbesondere wenn man sich den Inhalt des Filmes anschaut: Satirischer Frauengefängnisfilm, der mehr wie eine Action-Komödie rüber kommt als ein bierernster Frauengefängnisfilm, wie man es aus dem Subgenre des Exploitationfilms sonst kennt. 

Was den Inhalt betrifft: Jennifer, die einen netten Eindruck macht landet dank eines Überfalls seitens ihres Freundes in einer Besserungsanstalt für "schwererziehbare" Mädchen bzw. kriminelle Mädchen. Als ein Gefängnis kann man es nicht direkt bezeichnen, vom Alltag her durchaus. Der Alltag beschränkt sich darauf, das die Mädels den ganzen Tag in Unterwäsche in einem großen Raum lungern, auf dem Feld arbeiten und einer Oberaufseherin unterstellt sind, die jenseits von Gut und Böse ist. Jedenfalls kein Vergleich zu den Aufseherinnen, die man sonst aus dem Genre kennt. Jennifer muss sich mit ihren Freundinnen gegen andere behaupten, insbesondere gegen Charlie und ihren Mädchen, die vor nichts zurück schrecken, um den anderen das Leben zur Hölle zu machen, zumal sich auch Charlie unter einer Decke mit der Oberaufseherin befindet. 

Eins muss man Tom DeSimone lassen, auch wenn ich mit seinen Schwulenpornos nichts anfangen kann, hat er bei manchen Filmen doch den richtigen Riecher bewiesen und beste Exploitation-Unterhaltung raus gehauen. Erst kürzlich wurde ich mit SAVAGE STREETS bestens unterhalten und mit REFORM SCHOOL GIRLS geht es hier weiter. Mich hat es erst abgeschreckt, als ich hört, das der Film eher satirisch auf das WIP-Genre sein soll, aber als großer Fan des WIP-Genres wollte ich dem Film dennoch eine Chance geben und wurde nicht enttäuscht. Klar, mir fehlten durchaus die Spannungseinlagen, aber ich will mich nicht beschweren. Der Film punktete bei mir auf jeden Fall mit den grenzwertigen Dialogen, der gediegenen Brutalität, die nicht zu exzessiv wurde und dem B-Movie-Faktor, den er hat. 

Interessant für Unwissende, insbesondere Punkrockfans dürfte sein, das die Sängerin der Plasmatics, Wendy O. Williams, hier eine der Hauptrollen hat und zwar die von Charlie. Entweder scheint sie eine gute Schauspielerin zu sein oder sie gibt sich im Film genau so, wie sie es in ihrem Leben auch tat, denn ihre Kontroversen sprechen Bände und machen sie durchaus sympathisch. Nur mit der Musik selber kann ich nichts anfangen, Punkrock war noch nie mein Ding, jedoch haben die Tracks, die man während des Filmes zu hören bekommt, Ohrwurmcharakter, weil sie extremst rotzig sind und bei mir ankommen. Mir war die Band namentlich zwar bekannt, aber nie wirklich interessant, jetzt natürlich umso mehr. 

Fazit des ganzen: Respekt an Wicked Vision für den großartigen Einsatz und zum Film kann man nur sagen: Man sollte sich selber ein Bild davon machen. Hartgesottene WIP-Fans werden unter Umständen enttäuscht sein, sollten jedoch trotzdem einen Blick riskieren, weil man genug WIP-Elemente eingebaut hat, die das WIP-Herz höher schlagen lassen, versprochen. Nur die Rolle von Sybille Danning fand ich im Bezug, das sie religiösen Quatsch von sich gibt, etwas unpassend, als Direktorin der Anstalt macht sie ansonsten eine gute Figur. 




 

RawHead Rex


Originaltitel: RawHead Rex
Herstellungsland: Irland
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: George Pavlou

Inhalt:

Tom Garron bricht ein Siegel, das seine Vorfahren wohlweislich über Jahrhunderte nicht angerührt haben. Kurz darauf überfällt die Bewohner des sonst so verschlafenen Städtchens unbeschreibliches Grauen. Rawhead Rex, ein Dämon, der seit Ewigkeiten in der Tiefe der Hölle eingeschlossen war, wütet erbarmungslos in seiner unbändigen Gier nach Blut. Der Historiker Howard Hallenbeck will das Geheimnis ergründen. Der Schlüssel des Terrors liegt in der Dorfkirche. Doch können die Bewohner das Rätsel lösen und die Bestie aus der Urzeit stoppen? 

Review:

Lange genug habe ich mir das Spezialereignis aufgehoben, was Wicked Vision dieses Jahr raus gehauen hat: RAWHEAD REX in HD! Die Ankündigung war für mich eh schon der Knaller schlechthin, so war die Uhr gestellt bis es mit dem Vorverkauf los ging und ich mir die CMV Version bestellte. Nach Ankunft beschloss ich, das ich mir den Film bis Silvester aufhebe, um das alte Jahr mit ein paar coolen Filmen abzuschließen und einer davon war RAWHEAD REX! Es gibt die einen, die hassen den Film, weil er ihnen nicht gefällt, und dann gibt es einschließlich mir, die Gegenseite, die den Film extremst feiert. Ursprünglich aus einer Kurzgeschichte von Clive Barker über eine monströse heidnische Gottheit, produzierte man 1986 den irischen Fantasy-Horrorfilm unter der Regie von George Pavlou. Die Zusammenarbeit zwischen Barker und Pavlou kam zustande, weil man zuvor schon an TRANSMUTATIONS gearbeitet hat. 

Der Schriftsteller Howard Hallenbeck macht mit seiner Frau Elaine und seinen Kindern Urlaub in Irland auf dem Land. Er nutzt den Aufenthalt, um diverser Legenden und Mythen nachzugehen, die er in seinem nächsten Buch beschreiben will. Daher besucht er eine ländliche  Kirche, wo er ein paar antike Gräber fotografiert. Zeitgleich versuchen drei Bauern eine Steinsäule auszuheben, die auf einem Feld steht. Nachdem die Säule draussen ist, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten und eine große Dämonenkreatur entschwindet der Erde und geht auf die Jagd nach Menschen. 

Die Kurzgeschichte zu diesem Film ist mir leider nicht geläufig, der Film natürlich umso mehr, weil ich hörte, dass sich die Monster vom Aussehen her unterscheiden sollen. Mir persönlich sagt das Monster im Film dennoch zu, weil es mich an einen wild gewordenen germanischen Berserker erinnert, wenn man den Erzählungen glauben schenken mag, was man über Berserker so hört.  Wenn Sie auf kitschige Spezialeffekte der 1980er Jahre steht, wird die Szenen von Rawheads Werdegang und seinem Ableben lieben, definitiv. Es ist eine Mischung aus Horror, Slasher, Fantasy und Folklore, die hier miteinander kombiniert wurden. Clive Barker selbst mag den Film nicht so, wie ich gelesen hab. Kann man verstehen oder auch nicht. Als alter Retro-Horrorfan sagt er mir in allen Belangen zu!

Eine gute Arbeit kann man auch den Darstellern zuweisen, die so agieren, wie sie zu agieren zu haben. Manchmal wirkt es eher wie in einem Trashfilm, was sich dann abwechselt zu einem ernsterem Horrorfilm. Was man hier leidlich vermissen wird, sind blutige Gore-Effekte. Es wird zwar ein paar mal etwas blutiger, aber im gesamten hat man sich eher darum bemüht, keinen großen Ärger mit den Zensurbehörden zu bekommen, was ich schade finde, denn ein kleines, fieses Splatterfest hätte dem Film sicherlich gut getan. Man bei RAWHEAD REX eher von einer Genre-Kuriosität sprechen anstatt von einem handfesten Klassiker, weil er einer der aussergewöhnlichsten Oben ohne-Szenen beinhaltet, die es in den 80ern gab und das Ende auch verwirrend sein kann. Nichts desto trotz gehört der Film in eine gut sortierte Horrorfilm-Sammlung.




 

Jäger der verschollenen Galaxie


Originaltitel: Slave Girls From Beyond Infinity
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Ken Dixon

Inhalt:

Daria und Tisa müssen nach einer spektakulären Flucht auf einem unbekannten Planeten notlanden. Dort treffen sie auf den charmanten Zed, der sie zunächst bei sich aufnimmt. Doch schon bald müssen die beiden leichtbekleideten Schönheiten feststellen, dass ihr Gastgeber mitnichten nur hehre Ziele verfolgt. 

Review:

The Most Dangerous Game ist eine Kurzgeschichte von Richard Connell, die erstmals am 19. Januar 1924 veröffentlicht wurde und von einem Großwildjäger aus New York City handelt, der von einer Yacht fällt und zu einer scheinbar verlassenen und isolierten Insel in der Karibik schwimmt , wo er von einem russischen Aristokraten gejagt wird. Die Geschichte ist inspiriert von den Großwildjagdsafaris in Afrika und Südamerika, die in den 1920er Jahren bei wohlhabenden Amerikanern besonders in Mode waren. Darauf basiert auch das Drehbuch zum JÄGER DER VERSCHOLLENEN GALAXIE, was auf einer fremden Welt im Weltraum spielt, die mit in Bikinis gekleideten Weltraumgefängnisflüchtlingen und schauerlichen Kreaturen bevölkert wird. Man merkt, es ist ein schon nahezu spezieller Film, der den Traditionen eines Science Fiction-Films entfolgt. 

Betrachten wir ihn als eine Mischung aus Women in Prison- und Science Fiction-Film, in dem zwei Weltraum-Babes aus einem Weltraum-Gulag entfliehen und mit einer Spaceshuttle fliehen. Sie landen auf einem Planeten, der von dem Jäger Zed bewohnt wird, dessen liebste Aufgabe es ist auf die Jagd zu gehen und sich auch dementsprechend gibt. Beim Abendessen sind noch zwei weitere Personen anwesend, die ebenso auf dem Planeten gelandet sind und die zwei Girls vor Zed warnen, weil andere als vermisst gelten, was sich auch bewahrheitet, als man Zed´s Trophäenraum näher beäugt. So werden Pläne geschmiedet um den Planeten zeitig zu verlassen, doch davor sehen sich die Girls noch dem Jagdtrieb von Zed ausgesetzt. 

Der Film hat ein paar kleinere Kontroversen in Amerika ausgelöst, weil er trotz seiner Mischung aus Komödie, Drama, Action und Science Fiction Szenen beinhaltet, die die Jugendschützer aufhorchen ließen. Zwar nichts, was der Rede wert wäre, jedoch hat man nicht gegeizt, die Kleidungen der Darstellerinnen so knapp wie möglich zu halten und simulierten Sex ohne explizites Zeigen von anrüchigen Körperteilen in den Film ein zu bauen. SO kam es zu Tumulten seitens Jesse Helms, damaliger US-Senator, der den Film ausdrücklich kritisierte und quasi seine Wähler vor solch´ "bösen" Filmen schützen wollte, das derartige Filme im Kabelfernsehen laufen. Glücklicherweise kam es nie zu einer Durchsetzung. 

Unter´m Strich ist das ganze Unterfangen reinstes B-Movie-Futter aus dem Reich von Full Moon Entertainment und begleitet den Zuschauer in einen spaßigen Weltraumtrash, wie man es eventuell von STAR CRASH her kennt, nur mit der Full Moon-Note versetzt. Die Roboter und das fiese Alienmonster sehen designtechnisch gut aus und geben dem Film neben dem Ambiente und den Darstellern die nötige Würze. Garantiert kein Film den man ernst nehmen sollte, dafür gibt es in diesem Spektrum anderweitig genug. Der Fokus liegt hier auf Spaß und Unterhaltung der von der Zielgruppe auf Trashfans abzielt. Regisseur Ken Dixon wusste haargenau, was seine wollten und hat damit absolut den richtigen Nerv getroffen. Nur schade, das er nicht allzu viele Filme gedreht hat.


 

Die liebestollen Hexen


Originaltitel: Common Law Cabin
Erscheinungsjahr: 1967
Herstellungsland: USA
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

"Hoople's Haven" ist eine heruntergekommene Touristenfalle für übersättigte Städter inmitten Arizonas heißer Wüstensonne. Hier werden die menschlichen Begierden, Triebe und Emotionen zum Kochen gebracht. Die melonenbrüstige Sheila bringt mit ungebremst ausgelebten Lüsten Männer zum Bersten.

Review:

DIE LIEBESTOLLEN HEXEN ist ein typischer Russ Meyer-Film, in dem Meyer seine ganzen Markenzeichen zusammenschnürt und filmisch verwurstet. Schnelle Schnitte, Meyer-affine Darstellerinnen als auch Darsteller und ihr stellenweise nymphomanes Auftreten bestimmen das geschehen. Gepaart mit Dialogen, die immer einen Grinser, fast schon einen Lacher wert sind, gehört der Film zwar nicht zu den besseren Filmen Meyers, aber immer noch soweit sehenswert, dass man gut und gerne ein Auge riskieren kann. Als direkten Sexploitationfilm kann man den Film jedoch nicht ganz bezeichnen, sondern eher als ein komödiales Drama mit erotischen Spitzen, die sich sehr in Grenzen halten und das verhüllen, was bei Sittenwächter der 1960er zum Aufschrei führen würde. 

Die Geschichte: Dewey verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Betrieb einer Hütte für Touristen am Colorado River, wo er mit seiner blühenden Teenager-Tochter Coral und einem sexy französischen Dienstmädchen namens Babette lebt. Zu seinen neuesten Urlaubern gehören ein gehörnter Arzt, seine aufgedrehte Frau und ein mysteriöser Mann (Ken Swofford) mit einer Aktentasche voller Geld. Als ihr betrunkener Reiseleiter mit dem Boot davonläuft, sitzen die Gäste in der Hütte fest, wo ihre Leidenschaften schließlich aufeinanderprallen. 

Zweifelsfrei gehören DIE LIEBESTOLLEN HEXEN zu den eher unbedeutenderen Werken Russ Meyer´s, denn bis dato hat man schon besseres von ihm gesehen, worauf man mehr wert legen kann, aber er ist nicht ohne Charme. Mir haben beispielsweise die Charaktere sehr zugesagt, weil man sie im Grunde nicht ganz ernst nehmen kann oder braucht, dafür handeln es zu plakativ, eher noch so wie man es in der Realität nicht von einem erwarten würde. Bestes Beispiel: Der Arzt, dessen Frau, die von Alaina Capri gespielt wird und wie schon bei GUTEN MORGEN...UND AUF WIEDERSEHEN! die liebesdurstige und unersättliche Ehefrau spielt, der nichts sagt, wie sie sich an alles und jeden ranschmeißt. Ich gehe davon aus, das jeder Ehemann so einer Frau schon längstens den Laufpass gegeben hätte anstatt sich das ganze rein zu ziehen. 

Es ist nichts halbes, aber auch nichts ganzes, so reicht es wenn man den Film einmal sieht, der hauptsächlich nur von den Darstellern und ihren Dialogen lebt. Erwähnenswert sei vielleicht auch das dreckige, was den Film seitens des Sets umgibt. Das Nest in dem der Vater samt Tochter und Lebensgefährtin lebt ist herunter gekommen, liegt am Colorado River und scheint alles andere als lebenswert zu sein, dennoch scheint man dort seine Ruhe zu haben und ist weit abgeschnitten von einer hektischen Gesellschaft wie sie heute ist. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Fazit: Schäbiger, kleiner Film und absolut kein Höhepunkt im Schaffen eines Herrn Meyer, aber hat trotzdem seine Daseinsberechtigung. So oder so. 



 

Caprona 2 - Menschen, die die Zeit vergaß


Originaltitel: The People That The Time Forgot
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Auf der Suche nach ihrem verschollenen Landsmann Bowen Tyler verschlägt es die Expeditionsgruppe um Wissenschaftler Norfolk, Fotografin Charlotte und Expeditionsleiter Ben auf die urzeitliche Insel Caprona. Noch immer leben dort neben Dinosauriern noch einige urzeitliche Stämme, sogar ein aktiver Vulkan spukt regelmäßig Feuer. Tatsächlich gelingt es der Expedition, Tyler aufzuspüren. Doch bevor man auch zur Rettung schreiten kann, bricht auf der Insel die Hölle los.

Review:

Die Suche nach Tylor ging 1977 in die nächste Runde, bei der sich eine Gruppe Abenteurer auf die Suche auf Caprona macht und allerlei skurrile Begegnungen macht: Dinosaurier, ein Steinzeitmädel und einem samuraiartigen Kriegerstamm. Das Originaldrehbuch entstammt dem Roman The People That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, ebenso aus dem Jahre 1918. Inszeniert wurde der nachfolgerfilm von von Kevin Connor im Auftrag und Kooperation von Amicus Productions und vertrieben von American International Pictures, die für eine Menge phantastischer Filme bekannt sind. Was den Film von seinem Vorgänger unterscheidet, ist, das man sich hier mehr auf die Bewohner von Caprona konzentriert und das ganze eher ein Barbaren-Fantasy-Spektakel ist anstatt ein richtiger Dinosaurierfilm. Lässt ihn somit nicht an Teil 1 ran kommen, ist aber dennoch sehenswert. 

Die Spezialeffekte sind relativ uneinheitlich und Dinosaurier tauchen hier weniger auf als im ersten Film, aber es wird dem Zuschauer doch so einiges geboten, die der Unterhaltung dienen. Man gibt sich die Mühe, die Charaktere ordentlich zu entwickeln und punktet mit einer guten Besetzung. Hervorstechend sind Patrick Wayne, den man im selben Jahr noch als Hauptdarsteller bei SINDBAD UND DAS AUGE DES TIGERS zu Gesicht bekommt und mit Dana Gillespie wollte man ein Steinzeitmädchen einbauen, was man als eine Hommage zu Raquel Welch betrachten kann, die dem getreuen Steinzeitfilmfan in EINE MILLION JAHRE VOR UINSERER ZEIT im Gedächtnis geblieben sein dürfte. 

Die Drehorte wurden auf die kanarischen Inseln verlegt, die eine exzellente Kulisse abgeben und für eine Urzeitwelt nur zu perfekt sind und eine Top-Kulisse für Filme dieser Art bilden. Einen großartigen Trashfaktor ergeben die Dinosaurier als auch die Stadt der Schädel und die Einwohner, die Nargas, die an Fantasy-Samurais erinnern. Der Film ist eine liebevolle Ode,  an eine bescheidene, aber reine und ehrliche Vielfalt des fantastischen Kinos und seiner literarischen Wurzeln. Zu wenig Budget für Harryhausen´s Stop Motion-Effekte machten sich hier definitiv bezahlt und man setzt auf Puppen, animatronische Effekte, Gemälde um Landschaften zu simulieren, bedeuten aber zeitgleich nette Unterhaltung, insbesondere aus nostalgischer Sicht, als die Filmwelt von frei von CGI-Effekten oder zu viel Technik war. 

Fazit: Wenn man Barbaren, Indiana Jones, Dinosaurier und viel Fantasy in einen Topf wirft, kommt am Ende sowas wie Caprona 2 raus. Wenn man sich darauf einlassen kann, das der Film nicht an den ersten Film ran kommt, aber trotzdem seine Vorzüge hat, wird man viel Spaß an dem Werk haben. Vielleicht hätten ein paar mehr Dinosaurier dem Film gut getan, setzen ihn aber nicht auf eine Stufe, die den Film unanschaubar macht. McClure ist hier als derselbe Charakter aus dem ersten Film zurück, da es nur darum geht, ihn zu retten, weicht der Film ziemlich jedoch vom ursprünglichen Roman ab und McClures Charakter stirbt. Der gesamte Aufbau des Films war auf eine kitschige barbarische Art der frühen 80er Jahre eigentlich recht gut, aber für das Universum dieses Films einfach nicht gänzlich geeignet.


 

Samstag, 30. Dezember 2023

Caprona - Das vergessene Land


Originaltitel: The Land That Time Forgot
Herstellungsland: USA, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Im Jahr 1916 tobt der erste Weltkrieg auch auf den Ozeanen. Das deutsche U-Boot U33 versenkt einen britischen Frachter, von dem sich nur eine Handvoll Überlebende retten können, darunter der Amerikaner Tyler und die Biologin Clayton. Als das U-Boot seine Batterien wieder auflädt, erobern die Briten in einem Handstreich das U-Boot, doch als sie sich an die Briten wenden wollen, nehmen diese sie unter Feuer. Tyler will daraufhin nach Amerika fahren, doch die Deutschen sabotieren den Kompass, woraufhin man in antarktische Gefilde gerät - und dort an eine mysteriöse Vulkaninsel mit reichlich Vegetation. Das ist das schon einmal beschriebene Land "Caprona", in welchem die Besatzung jede Menge Dinosaurier und andere Urzeittiere entdeckt und nicht zuletzt auch mehrere Stämme von Höhlenmenschen, die sich bekriegen.

Review:

In grauer Vorzeit als man noch ein junger Knirps war und sich für den Weg des Cineasten entschieden hat, waren Filme wie CAPRONA, MÖRDERSAURIER, DER LETZTE DINOSAURIER oder GWANGIS RACHE das entscheidende TV-Programm, das man sich ansah, sofern es ausgestrahlt wurde. Solche Ausstrahlungen gehören leider schon lange der Vergangenheit an, ebenso wie die Dinokreaturen die man in diesem sagenhaften Abenteuer-Fantasyeops bewundern kann. Basierend auf dem Roman The Land That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, was im Jahre 1918 erschien, wurde der Film 1974 produziert und innerhalb von 16 Wochen abgedreht. Seitens Amicus Productions wurden zusammenhängend mit CAPRONA DER SECHSTE KONTINENT und CAPRONA 2 - MENSCHEN DIE DIE ZEIT VERGAß produziert. 

Zur Story: Während des ersten Weltkrieges wird ein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert, was zur Folge hat, das die Überlebenden das U-Boot einnehmen. nach anfänglichen Streitereien, stellt man fest, das man vom Kurs abgekommen ist, den man anvisiert hatte und beschließt, das Kriegsbeil vorerst nieder zu legen. So erreicht man die vergessene Insel Caprona, auf der die Urzeit stehen geblieben zu sein scheint und man versucht das U-Boot zu reparieren, was auch gelingt, aber es kommt zur Meuterei, bei der zwei der Passagiere auf der Insel gelassen werden und dort ihr Leben verbringen werden. Jedoch nicht ohne eine Nachricht an die Außenwelt in Form einer Art Flaschenpost zu hinterlassen. 

Wer sich mit einem Dinotrasher wie CAPRONA anfreunden kann, wird bestens bedient, insbesondere aus nostalgischer Sicht, weil hier die Spezialeffekte liebevoll gemacht wurden, die Dinosaurier Marionetten sind oder anhand von Fäden durch die Luft fliegen, der Schauplatz eine ansehnliche Flora darbietet und Monstertrash- und Actionurgestein Doug McClure verpflichtet werden konnte, hier mit zu spielen. Die Helden und ihre primitiven Freunde kämpfen gegen fleischfressende Riesenreptilien, bekommen es mit einer Horde Steinzeitmenschen zu tun und zum Schluss hin mit ausbrechenden Vulkanen, alles so wie man es sich vorstellt, wenn es urzeitlich werden soll. 

Fazit: CAPRONA ist ein absolut unterhaltsamer Abenteuerfilm mit einem wirkungsvollen Eröffnungsdrittel und einigen unterhaltsamen Dinosaurier-Sequenzen, obwohl er durch das Drehbuch dezent enttäuschend ist, das nicht so viel Charakterisierung aufbaut, wie es hätte sein können, gehört CAPRONA trotzdem zu den besseren Filmen, die aus dem Imperium der Dinosaurierfilme kommen. 



 

Guten Morgen...und auf Wiedersehen!


Originaltitel: Good Morning...and Goodbye!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Burt ist ein Mann wie aus dem Bilderbuch: rechtschaffen, solide, wohlhabend - nur seine Ehe mit Angel macht ihm zu schaffen. Sie ist unersättlich und so holt sie sich von der Straße, was sie braucht. Auch Lana, ihre Tochter mit faszinierenden Beinen und einem überwältigenden Busen, unternimmt alles, um ihre Unschuld zu verlieren. Burt hat es schwer mit den Frauen, aber erotische Magie verhilft ihm zu seiner Männlichkeit. Er schlägt zurück und erhält erstmals Bewunderung und funkelnde Augen seiner Ehefrau Angel.

Review:

Guten Morgen...und auf Wiedersehen. Was für ein bescheuerter Filmtitel für einen Film, der dennoch Spaß macht und mit Charme, ulkigen Dialogen und einer netten, aber nicht neuen Geschichte aufwartet. Es dreht sich um das Problem von Burt, dessen Vorzeigefrau mehr auf andere Männer fixiert ist als auf ihn selber und es sich auswärts holt was sie braucht. Das sie keinen Hehl daraus macht, interessiert sie nicht und reibt es ihm ständig unter die Nase. Burt selber hat das Problem, das er nicht mehr so wirklich im Bett kann wie er will...Altersbedingt. So trifft er auf eine Zauberin im Wald, die ihn verführt und ihm die nötige Magie ein bläut, die er braucht um wieder in voller Männlichkeit da zu stehen. Es endet damit, das Burt sich auch den Liebhaber von Angel, seiner frau, zusätzlich zur Brust nimmt und klare Regeln aufstellt, wer wem gehört. 

Was sich für den Leser wie ein Schmuddelfilm anhört, ist in Wahrheit alles andere als schmuddelig. Nun, nicht ganz so schmuddelig, wie man es sich vorstellen mag. Dem Russ Meyer-Universum eilt der Ruf womöglich etwas voraus, das es sich um Erotikfilme handelt, dem ist bisher nicht wirklich so, sondern es wird gezielt gewürzt in Meyer´s Filmen, mal mehr, mal weniger. Kommt auch drauf an, mit welchem Film man anfängt und wo es endet. 

Das Schöne an diesem Film ist der cartoonhafte Stil der Charakter als auch der Situationen, in denen sie sich befinden. Die Handlungsweisen würden eher sinnlos erscheinen, weil kein normaler Mensch so agieren würde. Beispielsweise Burt, der sehr zurückhaltend ist, während seine frau ihm unter die Nase reibt wann und wo und mit wem sie verkehrt und was sonst noch passiert, dann gibt es noch Ray, dem Freund von Burts Tochter, der auf keinen Fall Sex mit ihr haben will, weil sie noch Jungfrau ist. Der einzigste realistische Charakter ist der von Angel, Burts Ehefrau, da sie eine unersättliche Nymphomanin und Männerfresserin darstellt, die weiß was sie will und sich auch nimmt, was sie will. Große Probleme hat sie jedenfalls nicht bei ihrem Unterfangen. 

Kann man davon reden, das ein paar märchenhafte Stellen dabei sind? Ich meine Ja! Wenn man Russ Meyer´s Standard-Darstellerin Haji in einem Art Blumenkostüm durch den Wald hüpfen sieht und man sich bewusst ist, das sie eine Zauberin, eher schon sowas wie eine Fee darstellen soll, kommen mit Sicherheit märchenhafte Züge auf und lassen den Film an diesen Stellen etwas surreal wirken. Aber keine Sorge, alles halb so wild, irgendwie passt es ja auch zu dem Gesamtkonstrukt was Meyer da produziert hat. Auch wenn er dafür bekannt ist, das seine Darstellerinnen seinerseits ausgewählt größere Oberweiten haben, hält sich die Nacktheit hier sehr begrenzt. Einzig und allein am Anfang und im Abspann gibt´s eine nackte Dame zu sehen, die in der freien Natur rum hüpft, bei allen anderen Vorzeigeobjekten wird so gefilmt, das die Natur alles verhüllt, was nichts für Kinderaugen ist. 

Es mag auffällig erscheinen, dass sich die Drehorte bei Russ Meyer immer in der heißen Sonne abspielen, seien es Wüsten oder Dörfer, in denen immer die Sonne scheint. Man mag sich wohl denken, warum. Das sorgt trotz alledem für eine nette Atmosphäre, die gerade in der kalten Jahreszeit sehr erfrischend sein kann, wenn man sich auf den Film einlässt. Schaut man aus dem Fenster raus, sieht man nur trübes, kaltes Wetter, so sind Meyer´s Filme eher für den Winter gemacht, meiner Meinung nach. GUTEN MORGEN...UND AUF WIEDERSEHEN! ist nicht das größte Highlight von Russ Meyer, aber auch kein schlechter Film, sondern eine nette, kleine Perle die sehenswert und spaßig ist. Nicht zu verachten und wohl nicht das letzte mal im Player gewesen. 





 

Drugs: A River of No Return


Originaltitel: Droga sterco di Dio
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Stelvio Massi

Inhalt:

Dieser Film befasst sich mit einer grausamen und unmenschlichen Wahrheit über verschiedene weltweite Drogenprobleme, so der Text, der in der Eröffnungssequenz läuft. Zu den Problemen gehören: Drogenhandel, Ermittlungen und die Auswirkungen von Drogen auf Menschen auf der ganzen Welt.

Review:

Die Geburtsstunde des War on Drugs war am 17. Juni 1971 und nahm bis in die heutige Zeit, in der man vieles widerlegen oder als Schwachsinn abtun kann, ziemlich groteske Formen an. In Ländern wie Sri Lanka fanden erste die letzten Tage um die 15.000 Festnahmen statt, weil man nichts besseres zu tun hatte und eine weitere Groteske dieses Landes ist, das es immer noch die Todesstrafe für Drogenkriminelle gibt. Wenn ich mir das bildlich vorstelle, das ich übertrieben(?) ausgedrückt, nur gehängt werde, weil ich einen Joint rauche, dann bin ich froh, in einem Land zu wohnen, bei dem man im eher mit einer Verwarnung davon kommt anstatt mein Leben lassen zu müssen. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, das der Konsum von Drogen negative Folgen haben kann, wobei es die Sache des Einzelnen ist was und wie viel er konsumiert, denn nicht umsonst heisst es, das die Dosis das Gift macht. 

Stelvio Massi ist ein Filmemacher, der durch seine actionreiche Polizeifilme bekannt worden ist und 1987 kam er auf die Idee, einen Mondofilm zum Thema Drogen zu machen. Ob das Jahr 1987 das richtige dafür war, kann man dahin gestellt lassen, da das Mondogenre zu der zeit eher schon seinen Rückzug hatte, aber zu der Zeit trotzdem noch interessante Mondos erschienen sind und DROGA STERCO DI DIO kann man durchaus dazu zählen. Was den Film sehenswert macht, ist, das eben das gezeigte stets der Realität entspricht und weniger ein reißerischer Zurschaustellungs-Film ist, wie man es sonst kennt. Es spricht aber auch nichts dagegen, wenn man als Filmemacher im Mondo-Genre versucht, den Zuschauer zu schockieren, denn dafür sind sie schließlich gemacht. 

Massi hat bei seinem Dokumentarfilm das Shockumentary- und Mondo-Genre bewusst miteinander kombiniert, damit eine Schockwirkung nicht ausbleibt. Aufnahmen aus aller Welt flattern über den Bildschirm und weisen auf die Problematiken der Drogenwelt hin, vornehmlich dreht es sich um härtere Drogen wie Heroin, Opium, Kokain, aber auch Marihuana kommt zur Ansprache. Damit verbundene Todesfälle, Krankheiten, Kinderprostitution, Kriminalität stellen keine Seltenheit innerhalb dieser Szene dar, insbesondere in Dritte Welt-Ländern. Auch gibt es Einblicke in indigene Kulturen, buddhistischen Praktiken, Tierversuchen, missgebildete Kinder drogenabhängiger Eltern oder Sezierungen von Baby- und Erwachsenenkörpern, die für den Drogenschmuggel missbraucht wurden, um Kokain zu schmuggeln. Wahrlich nichts, was für jedermann leicht verdaulich sein dürfte. 

Das einzigste was stellenweise etwas schwarzhumorig wirkt, ist die Musik, die bei manchen Szenen im Hintergrund läuft, macht das gezeigte aber nicht weniger schockierend. Ja, der Film weiß zu schockieren, aber viel schockierender ist, das es sich um Bilder handelt, die der Realität entsprechen und sich jeden tag zu jeder Minute auf der Welt so ereignen. Es gibt Momente in diesem Film, die besonders schwer zu ertragen sind und vielleicht auch zum Nachdenken anregen. So gewichtig der Inhalt dieser Doku auch sein mag, so wichtig ist der Film auch heute noch, um aufzuzeigen, das nicht alles gut für den Mensch sein kann, wobei es jedem selber obliegt was und wie viel er in sich rein jagt. Nur schade, das es der Film noch nicht in in einer deutschsprachigen Veröffentlichung erschienen ist und man sich auf Importware beschränken muss. 


 

Dienstag, 26. Dezember 2023

The Ice Cream Truck


Originaltitel: The Ice Cream Truck
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Megan Freels Johnston

Inhalt:

Marys Familie zieht um und das führt die Schriftstellerin zurück in jenen Vorort, in dem sie einst aufgewachsen ist. Während ihre Lieben sich noch im ehemaligen Zuhause um die letzten Angelegenheiten kümmern, richtet sie schon einmal das neue Haus ein. Dabei erinnert die Umgebung sie ständig an ihre Jugend. Doch etwas Unheimliches ist im Gange. Während Mary mit dem Älterwerden hadert und einen lustvollen Blick auf den Nachbarssohn wirft, lauert im Dunkel ein tödliches Grauen. Ein Eisverkäufer mit einer fanatischen Liebe für Tugend und Moral beginnt unbemerkt damit, all die Sünder, die er findet, brutal zu ermorden.

Review:

Wenn man sich bei dem Mediabook von Wicked Vision zum Film THE ICE CREAM TRUCK anschaut, dann mag man meinen, dass es sich um einen ähnlichen Film wie WE ALL SCREAM FOR ICE CREAM handeln könnte. So erging es mir zumindest, weil ich eben benannten Film eh total mag. Es gibt eh zu wenig Eiskrem-Horrorfilme (Was für ein Begriff, um ein Subgenre zu beschreiben, ich weiß!), so hätten wir mit dem ICE CREAM TRUCK nahezu den dritten, ersterer wäre in diesem Fall der 1995 erschienene Film ICE CREAM MAN. Ob man ICE CREAM TRUCK wirklich als reinen Horrorfilm bezeichnen kann, wage ich anzuzweifeln, denn vom Horror gibt es zu wenig, vom dramatischen Thrill zu viel. Muss man mögen, sonst wird man bitterlichst enttäuscht sein, wenn der Abspann runter rasselt. Was mich betrifft, hat das Label Wicked Vision meinen Nerv getroffen, denn mich konnte der Film bestens unterhalten, nach anfänglichen Zweifeln der ersten paar Minuten Laufzeit. 

Mary zieht in ihr Kaff, in dem sie aufgewachsen ist und steht noch halbwegs möbellos da, der Mann und ihre Kinder treffen erst in einer Woche ein, weil die Kinder die Schule noch fertig machen sollen, so steht sie erstmal allein dar. Von den Nachbarinnen wird sie zu einer Abschlussfeier des Sohnes von einer Nachbarin eingeladen und geht auch dort hin. Doch davor trifft sie auf den besagten Sohn samt Freundin und verheizt eine Tüte mit den beiden. Jedoch ist ihr der Eiskremmann bis dato nicht unbekannt, denkt sich aber nichts weiter dabei. So kommt es, das die Freundin von Max, dem Nachbarsjungen von dem Eiskremmann umgebracht wird und im Verlauf des Filmes fängt Mary was mit Max an, nachdem er selber auch nicht locker lassen konnte. Nach ihrem One Night Stand stehen beide dem Eiskremkiller gegenüber und müssen kämpfen, damit sie nicht die nächsten sind. 

Man merkt dem Film die feministische Note an, wenn man ihn sich genauer unter die Lupe nimmt. Eine Mutter, die nochmal darüber nachdenkt, wie es ist jünger zu sein, ob sie wirklich schon für ihre Mutter/Ehefrau-Rolle bereit ist und ein junger Kerl, gegen den sie innerlich ankämpft, nicht schwach zu werden. Und was ist? Sie wird es doch! Einmal nochmal jung kurz sein, bevor der Ernst des Lebens los geht. Und in diesem Licht steht die Figur Mary den ganzen Film über, leider gibt es keine Hinweise, was es mit dem Eiskremtruck und dem Besitzer auf sich hat, woher er kommt, was sein Auftrag ist oder sonst was in der Richtung. Auch fällt es keinem in der Stadt auf, das Leute seitens von ihm ermordet werden, daher frage ich mich, wie dann dieser Filmtitel zustande kommt. Klar, es wirkt gruselig wenn er auftaucht und man versucht Horror-Elemente zu öffnen, aber indirekt kann man den Film eher als ein Drama mit Thriller und winzigen Horror-Elementen bezeichnen, der Hoffnung auf was macht, was er nicht ist. 

Kleinstadt-Horror könnte so schön sein, wenn man alle möglichen verfügbare Ressourcen ausschöpfen würde, das war/ist hier leider nicht der Fall, was ich auch nicht weiter schlimm finde, denn ich bin mit weniger bis keiner Erwartung an den Film ran gegangen. Schauspielerisch konnten die Darsteller auf ganzer Linie überzeugen und ließen den Film wie im Flug vergehen, nur hat die Regisseurin mehr wert drauf gelegt, eine zwischenmenschliche Geschichte zu erschaffen anstatt das, was wahrscheinlich ursprünglich vor hatte. So muss jeder für sich selber entscheiden, wie er dem Film entgegen tritt, erwarten sollte man keinesfalls einen Horrorfilm. 



 

Mittwoch, 20. Dezember 2023

The Loreley´s Grasp - Die Bestie im Mädchenpensionat


Originaltitel: Las Garras de Lorelei
Herstellungsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Amando de Ossorio

Inhalt:

Eine kleine Ortschaft am Rhein wird von einer blutrünstigen Bestie heimgesucht. Nachts, im fahlen Licht des Mondes, erscheint das Monstrum um seinen Opfern das Herz heraus zu reißen. Der erfahrene Jäger Sirgurd wird engagiert um der Bestie Einhalt zu gebieten. Doch er hat nicht mit der Loreley gerechnet, die einer alten Sage nach, sich die Herzen der jungen Menschen holt.

Review:

DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN-Erfinder Amando de Ossorio hat mit dem Film auf jeden Fall den Bock abgeschossen, in positiver Weise versteht sich. Wenn man bedenkt, das er hier eine deutsche Sage mit der germanischen Sage versatzstückt hat, kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen und nach der jetzigen Sichtung, hat sich auf meiner Fave-Eurohorror-Liste THE LORELEYS GRASP definitiv seinen Platz verdient. Das Drehbuch entstammt ebenso von Amando de Ossorio und es scheint, das er sich inhaltlich für die deutschen Sagen interessiert hat. Warum hat er sich nicht für eine spanische Sage interessiert? Ganz einfach: Weil wir eben die schönsten Sagen ever haben und es sich lohnt, damit einen Sagen-Konglomerat zu schaffen und einen Film draus zu machen und das ist Amando de Ossorio auch gelungen! Nur schade, dass die Rhein-Stadt, in der sich das ganze abspielt, nicht namentlich genannt wurde. 

Die Geschichte hinter der Lorelei ist die: An einem Ufer des Rheins gibt es einen Felsen, der aufgrund seiner Tiefe und der starken Strömungen ein besonders gefährliches und schwierig zu befahrendes gebiet ist. Daher verloren eine Menge Seeleute an dieser Stelle früher ihr Leben. Was diesem bestimmten, geografischen Punkt eine noch mystischere Note verleiht, sind die seltsamen Geräusche, die einem murmeln ähneln, die das vorbeiströmende Wasser verursacht. So kam es im Laufe der Zeit zu verschiedenen Legenden um die Gegend in der es unter anderem heisst, das der Schatz der Nibelungen unter dem Felsen der Lorelei verborgen liegt, während eine andere Legende besagt, das Lorelei, eine Jungfrau von ihrem Geliebten verraten wurde, von der Klippe sprang und sich in ein Wasserwesen verwandelte und fortan mit ihrem Gesang die Seeleute in den Tod führt. 

Wie man sieht wurde die Story zum Film gut kombiniert, selbiges gilt auch für die Darsteller, die optisch perfekt in den Film passen. Allem voran konnte man die deutsche, aber in Madrid lebende Schauspielerin Helga Line engagieren, die die Rolle der Lorelei spielt und bestens in ihre Rolle passt. In einem Interview äusserte sich Line eher negativ über Ossorio und meinte, er sei ein schlechter Regisseur und menschlich grauenhaft, so hätte sie ihre Rolle nur angenommen, weil sie Geld brauchte, da sie zu der zeit alleinerziehend von zwei Kindern war. Zur weiteren Vervollständigung holte man noch den Italiener Tony Kendall und die Spanierin Silvia Tortosa ins Boot, beide dem Fantasykino vertraut. Um den Film deutscher Herkunft wirken zu lassen, nutzte man verschiedene Aufnahmen aus der Dokumentation "Die Burgen am Rhein" und schnitt die Szenen einfach in den Film. So ging auch ich erstmal von einer deutschen Produktion unter der Hand von Ossorio aus, da ich mich im Vorfeld nicht über den Film informiert habe. 

Die damaligen Kritiken fielen damals sehr negativ aus, am meisten wurde das Monster bemängelt, was man vom Gesicht her nur schlecht zu Gesicht bekommt und es sich in den meisten Fällen nur um einen Gummihandschuh handelt, den man bei den Angriffen auf die Mädchen zu sehen bekommt. Man muss Ossorio aber lassen, das die Szenen, in denen die Herzen raus gerissen wurden, nicht schlecht sind und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch das Unterwasserreich ist ganz nett gemacht worden, zwar nichts eindrückliches, aber nicht schlecht. Grenzt schon eher an Trash. Auch wenn sich viele über den Film lustig machen, mir hat dieses Horror-Fantasy-Märchen sehr gut gefallen, was auch der großartigen Atmosphäre zu verdanken ist. Leider hat es bis 2012 gedauert, bis der Film in Deutschland erstmalig synchronisiert wurde. Für Freunde des Eurohorrors definitiv ein Muss!


 

Savage Streets - Straße der Gewalt


Originaltitel: Savage Streets
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Danny Steinmann

Inhalt:

Super-Star LINDA BLAIR spielt Brenda, die Anführerin der "Satins", einer Straßenbande, die nur Frauen aufnimmt. Sie liegen im ständigen Streit um Achtung und Gleichberechtigung mit den "Scars", einer Männerbande. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als Brendas taubstumme Schwester vergewaltigt wird. Die Frauen wollen die bestialische Tat gemeinsam aufklären, denn die im Koma liegende Schwester kann der Polizei nicht weiterhelfen. Alle Hinweise, die die Frauen erhalten, deuten auf die "Scars". Brenda ist außer sich vor Entsetzen und Wut. Sie schwört nicht eher zu ruhen, als bis alle "Scars" die gerechte Strafe erhalten haben. Noch in der selben Nacht taucht sie im Versteck der Bande auf, zieht sich vor den Bandenmitgliedern aus und verspricht den Männern eine Nacht, die sie nicht vergessen werden. 

Review:

SAVAGE STREETS war und ist eine willkommene Abwechslung im tristen Alltag und einer der Exploitationfilme der 1980er, der von Anfang bis Ende unterhält und aufgrund seines reißerischen Inhalts genau das richtige heute war. Schade, das von dem Regisseur, der auch FREITAG DER 13. Teil 5 gedreht hat, mehr Filme gemacht wurden. In SAVAGE STREETS spielt Linda Blair die High School-Schülerin Brenda, bekannt aus DER EXORZIST, eine Art Anführerin einer Mädchengang die auf eine männliche Gang trifft und es zum Streit kommt. So schaukelt sich das ganze im Laufe des Films so hoch, dass ihre Schwester von der Männergang vergewaltigt wird und eine ihrer Freundinnen zusätzlich von ihnen umgebracht wird. So sinnt sie auf Rache und nimmt sich jeden der Jungs vor. 

Ja, man kennt die Geschichte bestimmt schon irgendwo her. Klingt wie eine Mischung aus DIE KLASSE VON 1984 und SPIT ON YOUR GRAVE, und genau das ist SAVAGE STREETS auch. Es ist eine Art Rape and Revenge-Geschichte, nicht mehr und nicht weniger. Es sollte klar sein, das der Film viel mehr als ein krimineller Jugendfilm ist. Das mag ein übergreifendes Thema sein, aber darin sind auch andere unterschiedliche Subgenres des Exploitation vermischt. Mir ist klar, dass die Beschreibung des Films im Hinblick auf seine Ähnlichkeit mit anderen Genre-Standards dazu führt, dass er wie eine unvollständige Kopie von allen klingt. Aber das Tolle an SAVAGE STREETS ist, dass es sich nicht mit komplizierter Logik überfrachtet oder versucht, clever oder originell zu sein. Tatsächlich ist der Film ehrlich bis zur Selbstironie. Und genau das ist das Tolle daran: Es handelt sich um eine hauchdünne und absolut vorhersehbare Aneinanderreihung billiger Nervenkitzeleien. Es gibt überhaupt keinen Grund, sich schuldig zu fühlen, wenn man jede Minute genießt, denn der Film  gibt nicht vor, etwas zu sein, was er nicht ist.

Interessant ist die Zensurgeschichte von SAVAGE STREETS: In Australien und Schwede wurde er wegen der exzessiven Gewalt verboten, in den USA wurden auch mehrere Schnitte angesetzt, auch in Großbritannien wurden 13 Minuten aus dem Film raus geschnitten. Und wie könnte es auch anders sein? In Deutschland wurde zu VHS-Zeiten alles für die Prüfer störende aus den Videofassungen entfernt. Zum Glück ist diese Welle die letzten Jahre etwas abgeflacht, das man alles mögliche beschlagnahmt und indiziert. Diesbezüglich gehe ich mal davon aus, das wir besseren Zeiten entgegen steuern. 

Mein Fazit zu allem: Nominiert für eine Goldene Himbeere und einen Saturn-Award als schlechteste bzw. beste Hauptdarstellerin für SAVAGE STREETS, liefert Linda Blair eine großartige Leistung, indem sie den Film verkörpert, die Rolle ausfüllt und das etwas dumme Drehbuch mit so viel Ernsthaftigkeit liefert, wie sie aufbringen kann. Der Rest der Besetzung ist einigermaßen glaubwürdig, wenn auch etwas stereotyp, und John Vernon taucht in einer Szene auf, in der er als unflätiger Hauptdarsteller die Leistung stiehlt nur um alles noch interessanter zu machen. Aus Sicht eines Exploitationfans ist der Film jedoch einer der erstklassigeren Filme, die es auf diesem Gebiet gibt!!





 

Starring at Death - The Medical Atrocities - Stephen Bessac


Originaltitel: Starring at Death - The Modern Atrocities
Herstellungsland: Frankreich, Thailand
Erscheinungsjahr: 2023
Autor: Stephen Bessac

Inhalt: 

In einer Gesellschaft, die von Ethik und „Abbruchkultur“ besessen ist, ist die Ausstellung menschlicher Überreste zum Zweck der Wissenschaft in letzter Zeit zu einem Tabu geworden. Dies veranlasste die Kuratoren renommierter Sammlungen krankhafter Anatomie dazu, ihre ästhetisch unappetitlichsten Exemplare vor der Öffentlichkeit zu verstecken und manchmal sogar ganze Museen zu schließen und ihren Katalog für unbestimmte Zeit in Lagereinheiten zu schicken.

Stephen Bessac fotografiert seit zehn Jahren die Regale nicht mehr existierender Anatomiemuseen und archiviert Hunderte unglaublicher Exemplare der Teratologie und Kriminalanthropologie, die nur wenigen Besuchern gezeigt wurden. Illustriert mit mehr als 200 Farbfotos, die im Musée Testut-Latarjet, der Dupuytren-Sammlung und den medizinischen Museen Siriraj und Congdon in Thailand aufgenommen wurden, ist „Staring at Death The Medical Atrocities“ ein wahres Zeugnis der beunruhigenden Schönheit dreibeiniger Monster, Harlekinbabys und anenzephalischer Kreaturen, die für die Ewigkeit in Formaldehyd ertrunken sind.

Review: 

Wir leben in einer Welt , in der man die Augen vor der Schönheit des Bizarren verschließt und die Leute nur zu gerne die Augen davor verschließen, was für sie fremd ist. Erfahrungsgemäß kann ich sagen, das eine gewisse "Angst" dabei mitschwingt, wenn man sich auf unbekanntem  Terrain bewegt und man nicht weiß, was einen erwartet. Kann ich durchaus verstehen, ich bin in vielen Punkten auch nicht anders und bin froh, wenn ich mir nichts aneignen muss, wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir gut tut oder gar relevant für mich ist. Jedoch habe ich ein großes Faible dafür, mich mit Dingen zu beschäftigen, die für den sogenannten "Normalo" befremdlich, widerwärtig, ethisch nicht vertretbar oder sonstiges wirken, weil ich darin eine Welt gefunden habe, die mir etwas glückseliges gibt. Es ist zum Teil  eine Art Voyeurismus die mich voran treibt um nach derlei Dingen zu suchen, einerseits besteht auch ein großes Interesse dafür, etwas kennen zu lernen, was man im Alltag nicht so oft zu Gesicht bekommt. 

Aus dem Blickwinkel zu meiner Person kann ich sagen, das mich beispielsweise der Tod schon immer in irgendeiner Form interessiert hat. Seien es Horrorfilme, Serienkiller, Folter im Mittelalter, diverse True Crime-Fälle, Anatomie, Pathologie, die Reichweite ist groß. Als ich das erste mal mit dem Tod konfrontiert wurde, war ich in einem sehr jungen Alter von vielleicht 8-10 Jahren, als ich bei meinem Großvater saß und er sich die Nachrichten anschaute. Bilder von toten Menschen, insbesondere toten Kindern flatterten über den Bildschirm, die während des Krieges starben und mir war zu dem Zeitpunkt klar, dass es sich um unschöne Bilder handelt, weil die Menschen nicht mehr am Leben teilnahmen. Ehrlich gesagt, war dies ein sehr prägendes Ereignis, weil mich die Frage beschäftigte, was Menschen fühlen, wenn sie sterben, sofern sie es mitbekommen, wie es danach weiter geht, ob es danach weiter geht. 


Bei einer Reportage die ich auch in einem recht jungen Alter wahrgenommen habe, wurde das Thema Krankheiten thematisiert. Menschen die in jungen Jahren sehr schnell "alterten", es handelte sich um die Erbkrankheit der Progerie oder Aufnahmen von Babys, die am Harlekin-Syndrom erkrankt sind faszinierten mich. Das war dann der Knackpunkt, das ich mich immer wieder mal nach solchen Reportagen umsah. Da gab es dann im Teenageralter eine Sendung die man nur nach 23 Uhr ausstrahlte, in denen Menschen vorgestellt wurden, die schwere genetische Erkrankungen vorzuweisen hatten, wie zum Beispiel Dede Koswara, auch bekannt als der Baum-Mann, oder Menschen mit schwersten Hauterkrankungen, als auch Menschen die an Hypertrichose leiden. Solche Sachen haben mich schon immer fasziniert und werden es auch weiterhin tun, ethisch hin oder her, sie lassen sich nicht aus der Welt verleugnen, weil sie existent sind. Jetzt, heute, morgen, für immer. 


Oftmals kursiert die Frage ob es einen Gott gibt. Andererseits stellen sich die Leute die Frage, wie "Gott" es zulassen kann, dass es Kriege, Zerstörung, Mord, Krankheit usw. gibt. Die Antwort darauf ist einfach: Es gibt keinen Gott, Punkt! Und wenn doch, scheint er einen großen Hass auf die Menschen zu haben, denn sonst wäre die Welt ein ganz anderer Ort. Beschränken wir uns dementsprechend darauf, das die Menschen was brauchen woran sie festhalten können, trotz das die Realität anders aus sieht: Bitter! Ich persönlich bin nicht gläubig und halte auch nicht viel von dieser religiösen Gehirnwäscherei, weil Religionen nur dazu dienen, die Leute unten zu halten, quasi Marionetten zu erschaffen, die dumm genug sind für andere die Drecksarbeit zu machen. Kurz gesagt: Eine Farce ist noch der sanfteste Begriff um Religionen zu beschreiben.

Stephen Bessac ist so ein Interessierter, der sich nur zu gerne in Anatomiemuseen begibt und dort Archivaufnahmen tätigt um sie quasi für die Nachwelt zu archivieren. Seit mehreren Jahren treibt ihn das Interesse der Teratologie(Die Wissenschaft die Lehre von Fehlbildungen der normalen physiologischen Entwicklung, und meist auf die Entwicklung des Embryos bezogen, auf die Embryogenese.) und Kriminalanthropologie voran, deren Ausstellungen nur sehr wenigen Augen vorbehalten sind. In Laufe der Zeit hat er mehrere Ausstellungen und Museen besuchen können und einiges an Material zusammen bekommen. Und dieses Material wurde seitens Nico Claux, dem Gründer und Besitzer von Serial Pleasures in Kooperation mit  Stepfen Bessac in einem Buch zusammen getragen, was sich auf photographische Weise mit den Thema auseinandersetzt. 


Ich schäme mich nicht, frei zu sagen, dass ich an derartigen "Freakshows" eine andersartige Form der Schönheit sehe und es für mich und meine Sinne wie eine Droge wirkt und ein positives Gefühl hervor ruft. So schade finde ich es dann auch, dass ebensolche Zentren wie das Testut-Latarjet-Museum oder das Dupuytren Museum geschlossen wurden. Was war aber der Hintergrund für die Schließung? Der Öffentlichkeit sagte man, das mangelndes Interesse der Menschen und fehlende Gelder der Grund sein. Nun, ein Schelm wer böses denkt. Denn rückblickend auf die gesellschaftliche Entwicklung, in der es der neueste Schrei ist, "woke" zu sein, denke ich eher, das andere Gründe dafür verantwortlich sind, solche Stätten zu schließen: Ethik und geistige Verweichlichung sind die Zeichen der Zeit, eine Entfremdung der Realität, in der man im besten Fall noch dafür sorgen würde, das man fromm und gläubig wird und diversen Phantomen nach rennt, um am Ende des Lebens in den Himmel zu kommen. 

Das Testut-Latarjet-Museum in Lyon, Frankreich, wurde 1854 gegründet und 1992 nach zwei Anatomen der Fakultät, Jean- Léo Testut und André Latarjet, benannt. Es trägt nicht umsonst den Spitznamen "Musem of Horrors", denn die ausgestellten Sammlung beinhaltet Exponate aus der Embryologie, Kriminalanthropologie, der allgemeinen Anatomie, Teratologie, Osteologie und der Medizin. Aufgeteilt ist es in acht Bereiche: Vergleichende Anatomie, Allgemeine Anatomie, Kriminelle Anthropologie, Ägyptologie und Konservierungstechniken, Embryologie und Teratologie, Osteologie, Paläoanthropologie und Parasitologie und Tropenkrankheiten. Zusammengetragen wurde die Sammlung seit 1789 von vielen Ärzten, die sich von der örtlichen Universität trennten. So handelte es sich um das einzigste Museum dieser Art, was auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Leider wurde es 2022 geschlossen und bis heute ist unklar, ob es jemals wieder seine Pforten öffnet.


Das zweite Museum, Musée Dupuytren, wurde 1835 von Mathieu Orfila als Museum für pathologische Anatomie der medizinischen Fakultät der Universität Paris im Auftrag von Baron Guillaume Dupuytren, Anatom und gefeierter Professor für Chirurgie, gegründet. Während des zweiten Weltkrieges im Jahre 1937, ordnete Gustave Roussy die Schließung des Museums an, woraufhin viele Gegenstände verloren gingen oder zerstört wurden. Doch 1967 erweckte Jacques Delarue das Museum mit einer Generalsanierung wieder zum Leben. Was dieses Museum vom Testut-Latarjet-Museum unterscheidet, ist, das viele der Exponate aus Wachs hergestellt sind, aber nicht minder gruselig oder bizarr erscheinen. Zu den Hauptattraktionen gehören Wachsgebilde die Krankheiten und Missbildungen veranschaulichten. Doch leider ist auch dieses Museum geschlossen worden. 
Abschließend gibt es in dem Buch noch das Congdon Anatomical Museum und Siriraj Museum in Bangkok, Thailand zu bestaunen. Beide Museen sind bis heute noch geöffnet und eins davon wurde auch schon von Untergrund-Filmer Rene Wiesner in seinem Film MONDO SIAM veranschaulicht. Das Siriraj Museum hat auch den Spitznamen "Museum of Death" und ist eins der bekannteren Museen zu dem Thema. So ist es auch für die Öffentlichkeit zugänglich und insbesondere für Studenten und Mediziner eine wertvolle Ressource. Es besteht aus sieben kleinen medizinischen Museen: Siriraj Bimuksthan Museum, Ellis Pathological Museum, Congdon Anatomical Museum, Songkran Niyomsan Forensic Medicine Museum, Parasitological Museum, Touch Museum in Honor of Queen Mother Sirikit und Sood Sangvichien Prehistoric Museum Laboratory, was verschiedenste Krankheiten, Deformierungen, Anatomie, Vorgeschichtliches, Parasitologie, Forensik und vieles mehr veranschaulicht. Für True Crime-Fans dürfte das Songkran Niyomsan Museum für forensische Medizin höchstinteressant sein, weil es die mumifizierten Überreste des Serienmörders Si Uey Sae-Ung enthielt. 


Das Congdon’s Anatomical Museum  zeigt Organe der Spender, die ihren Körper für die Sektion von Medizinstudenten für ihr Fach „Makroanatomie“ gespendet haben. Konservierte Föten, die bei Embryo-Probanden verwendet wurden, wurden zusammen mit Proben von Geburtsfehlern ausgestellt. Das Museum besteht aus 2 Zonen, darunter dem Raum für allgemeine Anatomie und dem Skelettraum. Dieses Museum dürfte für Leute interessant sein, denen der Zugang der Musée Dupuytren- und Testut-Latarjet-Museen verwehrt bleibt. 

Das Buch selber ist 92 Seiten lang und besteht weitgehendst aus Fotos der benannten Museen und ist als Softcover-Buch erhältlich. Als kleines, aber feines Extra befindet sich auf der ersten Seite eine kleine Handgekritzel in Form eines in ein Glas eingelegten Embryos samt Autogramm des Autors. In der Starring at Death-Reihe sind zudem noch Bücher zu den Themen Totenköpfe und Leichenschauhäuser enthalten, die im Laufe der zeit ebenso Einzug in meine Sammlung halten werden. Für mich als Freund von solchen obskuren Werken ist es eine große Freude, das es noch Leute gibt, die sich mit derlei Thematiken befassen und sie uns "Fans" zugänglich machen. So sind die Bücher nicht nur für Leute wie uns interessant, sondern sollten auch angehende Mediziner, Studenten usw. ansprechen. 

Zu bestellen gibt es das Buch hier: Serial Pleasures








 

Dienstag, 19. Dezember 2023

Vore Gore


Originaltitel: Vore Gore
Herstellungsland: Weltweit
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Diverse Regisseure weltweit

Inhalt:

Vore Gore besteht aus neun Kurzfilmen und ist eine Anthologie, die die Zusammenhänge zwischen Sex und Gewalt, Konsum und Kapitalismus unter dem Oberthema der Voraphilie untersucht.

Review:

VORE GORE ist ein Anthologiefilm, der aus 9 Kurzfilmen von verschiedenen Regisseuren besteht. Zu Beginn des Filmes wird erstmal die Begrifflichkeit des Wortes (Vore)aphilie erklärt, was wiederum bedeutet, dass es sich um eine Paraphilie handelt, bei der der Gedanke sexuell erregend wird, etwas zu verschlingen oder gefressen zu werden. Zu den Regisseuren, die sich bei VORE GORE beteiligt haben, gehören 9 Untergrund-Regisseure, deren Namen bei manchem bekannt sein dürften, Die mir bekanntesten Namen waren Patrick Fortin, Domiziano Christopharo, White Gardenia und Mikael Balerdi. Mein persönlicher Favorit bei dem ganzen geht natürlich an White Gardenia. Dazu später mehr. Die Rahmenhandlung sind rote Lippen, die jeden Film ankündigen und man sozusagen als Rahmenhandlung bezeichnen könnte. 

Segment 1: Mouth von Mikael Balerdi

Das erste Segment macht einen sehr guten Anfang, der mit einem Mund anfängt, dem die Zähne gezogen wurden. So mischen sich verschiedene Aufnahmen von Beinen denen Zehen fehlen, einem Penis, der von mit einer Klinge bearbeitet wird und einem Typ der seine Prothese aus dem Mund raus holt. Als musikalischer Hintergrund dienen Frauengestöhne, elektronische Musik und Babygeschrei. So kann man sich schon fast sicher sein, dass das ganze kein Film für die ganze Familie ist. 

Segment 2: Sweet as Honey von Emanuele Marchetto

In diesem Segment begleiten wir einen Imker, der zu Beginn des Kurzfilms bei seinen Bienen chillt. Im nächsten Szenenwechsel steht er auf einem Dachboden in einer Scheune und masturbiert im Stehen, bis sein eigenes Ich vor ihm auftaucht und ihn angreift, was damit endet, das sein Ich seinen Penis abbeißt. 

Segment 3: Finger Lickin Good von Lorenzo Zanoni

Das dritte Segment ist das absolute Highlight von VORE GORE und erinnert mich sehr an eine Neu-Verfilmung des japanischen Splatterfilms NAKED BLOOD oder gar GUINEA PIG 3 - HE NEVER DIES, denn vom Inhalt geht es hier recht ähnlich zur Sache. Ein junger Kerl verliert im Bad seinen Metallschmuck, danach sieht es zumindest aus. In der nächsten Szene befindet er sich in seinem Zimmer und schaut sich im Fernsehen einen pornographischen Clip an, in dem sich eine Frau an der Vagina reibt. So geschieht es, das der Kerl diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf bekommt und sich ins Bad begibt. Beim Zähneputzen erfüllen ihn sexuelle Gedanken als die Zahnpasta mit seiner Spucke den Abfluss runterläuft und ihm kommen wieder die Bilder mit der sich reibenden Vagina hoch. So fängt er an, mit einem Löffel seinen Augapfel raus zu pulen und ihn im Abfluss versinken zu lassen. 

Als nächstes schneidet er sich mit Messer und Gabel die Zunge ab, die ebenso im Abfluss verschwindet. Im großen Finale des Filmes kommt es dann knüppelhart: Er schneidet sich seinen Penis inklusive Hodensack ab und fängt an, den Abfluss mit seinem abgeschnittenen Penis samt Hoden zu ficken. Alles in allem hält die Kamera voll drauf und es geht sehr blutig als auch extrem zur Sache. ich hätte mir definitiv gewünscht, das die anderen Segmente ebenso brutal gewesen wären, wobei es Ausnahmen gab, die alles andere als zahm waren. 

Segment 4: Please not in my Mouth von Poison Rouge

Segment 4 dürfte wohl das kürzeste Segment von VORE GORE sein. An sich kann man den Kurzfilm eher als Musikvideo bezeichnen, weil die Musik die dabei abgespielt wird ist von der Black Metal-Band Geimhreadh, die sich für meinen Geschmack, was Black Metal anbetrifft schrecklich anhört. Zu sehen gibt es eine Frau, die in eine Wanne steigt und sich in ihr Gedanken auftun, in dem sie einen an einen Stuhl fest gemachten Kerl mit einem Schraubenzieher foltert. Dieses Segment war nicht schlecht, aber hätte etwas mehr Gewalt und Blut vertragen, wenn man mich fragt. 

Segment 5: Italian Ladies do it better von Irene Baruffetti 

Bei diesem Segment hätte ich ohne zu schauen schwören können, dass dieser Kurzfilm von einer Frau stammt. Wie recht ich doch hatte, stellte sich erst im Abspann heraus. In der Geschichte geht es um eine Modedesignerin, die ein Kleid zusammen nähen bzw. fertig gestalten muss. Während ihrer Arbeit näht sie sich in den Finger, was sie, wie es scheint auf eine Idee bringt: Sie näht an das Kleid einfach Hautfetzen mit Haaren von ihrem Kopf. Das Endprodukt, was sie kreierte konnte sich sehen lassen. 

Segment 6: Infernal Gluttony 2 von Patrick Fortin

Yeah, das ist wieder ein Kurzfilm ganz nach meinem Geschmack gewesen. Absolut räudig, dreckig, splattrig und den Gedanken eines gestörten Individuums entsprungen, anders kann man es nicht beschreiben. Wir sehen einen langhaarigen Typen, der wie ein Hillbilly rüber kommt, der sich nonstop Blut, Innereien und Leichenteile in sich reinstopft, sprich: Frisst! Das ganze geht dann so weit, das er sich aufschneidet und anfängt seine Gedärme zu fressen, als ob das nicht genug ist, frisst er noch sein Auge und seine Zunge, hackt sich mit der Gabel seine Hand ab, aus der eine riesige Monsterhand raus wächst und er sich zum Schluß hin in ein irres Monster verwandelt. Hier könnte stellenweise das Monster von Ittenbach´s BLACK PAST Pate gestanden haben.

Segment 7: Yummy Fur von White Gardenia

Wie schon oben angesprochen feier ich die Arbeiten der Selbstverstümmelungs-Performance-Künstler White Gardenia total! Wenn man etwas richtig krasses sehen will, was auch nicht gestellt ist oder mit Spezialeffekten gearbeitet wurde, dann sollte man sich an White Gardenia wenden! In diesem Segment sehen wir das Mitglied Cherokee Nevin anfänglich mit einem Burzum-Shirt bekleidet(Gute Wahl!!) und können ihr zuhören, was sie zu sagen hat. Sie erklärt uns ihre Liebe zu White Gardenia und Daniel Valient, es kommen ein paar Aufnahmen zwischen ihr und Daniel zum Vorschein bevor dann die großartige Hauptattraktion ihrerseits kommt: Sie beginnt mit einer langen Schere zu masturbieren und sie lässt sich dabei viel zeit. Es endet damit, das sie ein Stück ihrer Schamlippen abschneidet und isst! Und ja, es ist definitiv ein realer Akt, ohne Effekte, ohne Schauspielerei, sondern die pure Kunst für die White Gardenia steht! Man kann es für geisteskrank halten oder auch nicht, aber Yummy Fur gehört definitiv zu meinen Lieblingssegmenten bei VORE GORE!

Segment 8: Stretching von Domiziano Christopharo

Hier muss ich leider gestehen, dass dieses Segment das langweiligste Segment des ganzen Filmes ist. Ich will dem Regisseur seine künstlerischen Absichten nicht abstreiten, aber da hier hätte ich mir definitiv etwas blutigeres gewünscht. In diesem Kurzfilm dreht es sich um einen Mann, der der Paraphilie des Eingesperrtseins nach geht. Sein Wunsch in engste Räume eingeschlossen zu sein nimmt im Laufe des Filmes immer extremere Formen an. Schlecht ist dieser Teil von VORE GORE nicht, denn wenn man den Hintergrund dieser Paraphilie kennt, erscheint der Film schon in einem anderen Licht, doch wie gesagt, mir hat er weniger gefallen, wenn auch die Umsetzung zum Thema sehr gelungen war. 

Segment 9: The Egg von Dario Almerighi

Ein Mann schlendert durch den Wald und vergräbt ein Ei. Aus dem Ei schlüpft alsbald eine Frau in einem weißen Gewand, die seitens des Mannes getötet wird. Kurze und bündige Geschichte, die mit beeindruckenden Gore-Effekten aufwartet und ein atmosphärischer als auch recht extremer Abschluss zur Anthologie. Reiht sich definitiv auch zu den besseren Segmenten ein, die mir gefallen haben. 

Fazit: Alles in allem stellt VORE GORE eine exzellente Untergrund-Anthologie dar, bei der jeder auf seine Kosten kommen dürfte. Stinknormale Horrorfans, werden bei manchen Segmenten eher schon schockiert sein, insbesondere bei dem Auftritt von Cherokee von White Gardenia. Deshalb sollte man sich am besten im voraus über VORE GORE informieren, bevor man sich auf die Suche danach macht. Mich hat das ganze Spektakel sehr gut unterhalten und würde ich auch jedem empfehlen, der sich mit dem ganzen Untergrund befasst und Spaß an exorbitanten Filmen hat. Jeder Regisseur hat seine eigene Art Filme zu machen und es aus künstlerischer Sicht geschafft aus wenig Geld etwas Großes zu machen, daher geht mein Respekt an jeden, der bei dieser Anthologie beteiligt war und an die, die dieses Untergrund-Highlight dem blutdurstigen Sammler ermöglicht haben!




 

Visum für die Hölle


Originaltitel: Black Gunn
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Robert Hartford-Davis

Inhalt:

Mitternacht in Los Angeles. Drei Angehörige einer militanten schwarzen Bewegung überfallen ein Wettbüro der Mafia. Aber ihre Beute ist heißer als sie zunächst ahnten. Außer Geld findet ihr Anführer Scott die Kassenbücher der Mafia - in falschen Händen Dynamit gegen das Syndikat. Die Mafia muß handeln. Ein Killertrupp wird auf ihn angesetzt. Scott stirbt, bevor sein Bruder Gunn ihm helfen kann. Gunn will jetzt nur noch eines, den Mörder seines Bruders. 

Review:

Das VISUM ZUR HÖLLE, auch bekannt unter dem Originaltitel BLACK GUNN ist einer der früheren Blaxploitationfilme, die das Genre ausgeworfen hat. Mit am Start ist der US-amerikanischer American-Football-Spieler Jim Brown, der seine Schauspielkarriere 1964 begonnen hatte und in mehreren Spielfilmen sein Können unter Beweis stellte. Ein weiteres bekanntes Gesicht ist Martin Landau, der auch kein Unbekannter ist und in einer großen Reihe an Filmen mit gespielt hat, hier aber meines Erachtens etwas zu kurz kommt mit seinen Auftritten. 

Jim Brown spielt Gunn, einen Nachtclubbesitzer, dessen Vietnam-Veteranenbruder Scotty in Schwierigkeiten gerät, als seine ultramilitante Gruppe, die schwarze Aktionsgruppe, der Mafia ein Buch mit Namen und Informationen stiehlt. Die Mafia ernennt einen aufstrebenden Mann namens Capelli zum Leiter einer Task Force, die Scotty finden und das belastende Buch zurückfordern soll, bevor es veröffentlicht wird. Capellis Männer belästigen Gunn, um Scottys Aufmerksamkeit zu erregen. Als Scotty getötet wird, nimmt  Gunn seinen ganzen Mut zusammen und zieht sein eigenes Ding durch, indem er sich den Militanten anschließt und sich der Mafia stellt. Im Finale kommt es zu einem Blutbad epischen Ausmaßes, als Gunn und seine bis an die Zähne bewaffneten Kameraden das Drogenlager der Mafia belagern.

Es handelt sich um einen einfachen Film, der gut zu verfolgen ist und eine Menge Action bietet, bei der es dem Zuschauer sicher nicht langweilig wird. Schießereien und Schlägereien bestimmen oft den verlauf des Filmes und bieten das, was man als Actionfreund sehen will. Das souveräne Auftreten von Jim Brown tut sein übriges, das man sich komplett auf den Film einlassen kann und für gute eineinhalb Stunden unterhalten wird. Was den Film ausmacht, ist der fast schon klischeehafte Inhalt eines Blaxploitationfilms: Schwarze Militante, eine War On Drugs-Szene, Mafiastrukturen und ein dezenter Rassismus seitens der Schwarzen und den Weißen. Garniert wird das ganze mit einer coolen Musik, wie man es aus 1970er-Filmen kennt und mag. Es mag manche fahle Stellen geben, die den Film in die Länge ziehen, aber die sind nicht der Rede wert, das Komplettpaket unterhält auf jeden Fall. 

Fazit: Cooler Film, der mir gefallen hat, jedoch finde ich SLAUGHTER und AUSBRUCH DER VERDAMMTEN immer noch am besten, wenn man sich darauf bezieht, das Jim Brown eine der Hauptrollen hat. In den Anfängen der Blaxploitation war der Football-Star Jim Brown einer der ersten Superstars, der Muskeln und Klasse zu einem zweifäustigen, charismatischen Hauptdarsteller vereinte. So kann man sagen, das er es ist, der Filme erst gut aussehen lässt. Freunde des exploitativen Black Cinemas werden hier mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen.