Montag, 26. August 2024

Dämonenbrut - Insel der Dämonen 2


Originaltitel: Dämonenbrut
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt: 

Eine Gruppe brutaler Bankräuber flieht vor der Polizei auf eine vermeintlich einsame Insel. Als die Gangster die Insel durchkämmen, entdecken sie ein Skelett mit nicht menschlichen Gebiss, sondern mit Reisszähnen. Die Freundin des Anführers der Bande schneidet sich an einem der Fangzähne und verwandelt sich in einen Dämon. Die Polizei ist den Bankräubern bereits auf den Fersen, doch treffen sie auf der Insel nicht nur auf die Gangster, sondern auch auf eine Armee von Dämonen. 

Review:

Junge, waren das damals in den 90ern noch Zeiten als deutsche Amateurhorrorfilme noch was taugten und Spaß machten. Leider nagte auch hier inzwischen der Zahn der Zeit und man sehnt sich danach, das die alten Hasen des deutschen Untergrunds nochmal die Kameras in die Hand nehmen mögen und ein paar Bretter raus hauen würden. Einer, von dem ich nur zu gerne was in der Richtung sehen wollen würde wäre Andreas Bethmann. Schon früh, als ich mit dem deutschen Amateurfilm in Kontakt kam, konnte ich von seinen Filmen nicht genug bekommen und war stets erfreut, wenn es neues Material gab. Das er was drauf hat, hat er mit dem sensationellen PRISON ISLAND MASSACRE und ROSSA VENEZIA zweifelsohne bewiesen, die weit oben auf meiner Favoritenliste stehen, was seine Filmographie anbetrifft. Was ich nach wie vor immer noch hoffe, ist, das er irgendwann mal in den Film kommt, endlich INSEL DER DÄMONEN 3 zu drehen, der im Abspann angekündigt wurde! 

2000 drehte er den Sexploitation-Horrorfilm DÄMONEBRUT, der als der zweite Teil von INSEL DER DÄMONEN gilt, aber nicht ganz mit dem ersten Teil zu tun hat. Die Geschichte handelt von einem kriminellen Pärchen die mit ihrem Komplizen samt Geisel auf eine Insel fliehen, um der Polizei zu entkommen. Parallel zu dem ganzen Geschehen geschah es, das Tentakeln aus der Hölle Frauen vergewaltigen und dafür sorgen, dass sie selber zu Dämonen werden und sich, wie es der Zufall will, ebenfalls auf der Insel befinden. So dauert es nicht lange, bis es zu den ersten dämonischen Kontakten als auch Metamorphosen kommt. 

ich habe mich bewusst für die über 2-stündige Fassung entschieden, weil meine Maxime nach all den Jahren immer noch ist, das von einem Film die längst mögliche Fassung angeschaut wird, die man bekommen kann. Es existiert zwar noch eine knapp 70-minütige Fassung, aber wer weiß was und wie viel da fehlt, dann doch lieber die Langfassung. Zu Beginn des Filmes musste ich eine Szene um ein paar Minütchen vor spulen, weil sie mir zu langwierig war(die Sauna-Szene), den Rest habe ich erfolgreich geschafft und dachte nicht, das mir dieser bei der Gemeinde ´verhasste´ Film nach knappen 15 Jahren immer noch so gut gefällt. Ich kann es selber nicht erklären, aber ich stehe auf diese billig, aber mit Herzblut gemachten Amateurhorror/Splatter-Filme, Ja, ich kann selbst Filmen von Jochen Taubert was abgewinnen, warum als nicht auch hier?

Die Idee mit den vergewaltigenden als auch Säure spritzenden Tentakeln gefällt mir ganz gut, hat sie was von manchen japanischen Tentakel-Animes- Dazu kommen noch die günstigen Spezialeffekte wie man sie eben aus Amateurhorrorfilmen aus den 90ern kennt (und liebt!) als auch die teilweise herrlichen Dialoge. Besonders die des Anführers des kriminellen Trios. Hier wird pure Erotik mit Dämonenhorror gemischt, was irgendwann mit Action-Komponenten versatzstückt wird was unter anderem eine Hommage an diverse italienische (Horror)-Filme sein soll. Man sollte, falls man sich entscheidet den Film anzuschauen, keine großartigen Hochleistungen seitens der Darsteller erwarten, denn die gibt es nicht, was im Rahmen des Genres in Ordnung ist. Bekannte Gesichter gibt es dennoch zu sehen: Anja Gebel, Katja Bienert, Jochen Taubert´s Soldatentruppe, Amateurherz, was willst du mehr?

Dank der Musik, die eingespielt wurde kommt auch tatsächlich sowas wie eine düstere Bedrohung auf, die sich sehen lassen kann. Musik macht hier halt schon viel aus und so manches wieder gut. Man mag sich fragen, warum ich den Film eher positiv bewerte. Das ist einfach erklärt: INSEL DER DÄMONEN fand selbst ich damals richtig Scheiße, würde ihn mir aber heutzutage nochmal anschauen, wie er nach all den Jahren auf mich wirkt. Bei DÄMONENBRUT spürt und sieht man eine deutliche Steigerung als auch manche Verbesserungen. DÄMONENBRUT mag zwar nicht das hellste Licht in Bethmann´s Filmographie sein, aber es lässt sich nicht abstreiten, das er unterhaltsam ist. Man muss sich halt im voraus schon im Klaren darüber sein, das es sich um ein Low Budget-Werk handelt. Zu den dicken Pluspunkten gehören meiner Ansicht nach die Tentakeln, die Geräusche der Dämonen (Schweinegrunzen), das Gesplatter, wenn es der Fall erfordert, und in gewisser Weise auch das Geschmuddel, was reichlich und viel vorhanden ist. 

Fazit: Als Partyfilm würde DÄMONENBRUT durchaus noch durchgehen und man sollte ein hartes "Nervenkostüm" mit bringen, wenn man sich sonst nur Mainstreamzeug rein pfeift und mit dem Amateurgenre nicht oder nie warm geworden ist, sonst hat es keinen wert. Irgendwann werde ich mir noch den Directors Cut anschauen um mögliche Vergleiche schaffen zu können, bis dahin hat die Dämonenbrut weiterhin einen besonderen Platz bei mir wie so viele andere Amateurfilme auch.


 

Die Gruft des Grauens


Originaltitel: Grave of the Vampire
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: John Hayes

Inhalt:

Es ist Mitternacht als Leslie und Paul die Party einer Freundin verlassen. Ihr Weg führt sie am alten Friedhof vorbei, auf dem sie als Kinder gespielt haben. - Doch plötzlich öffnet sich die Gruft eines Mörders. - Am nächsten Morgen steht die Polizei vor einem Rätsel. Man findet Paul ermordet und Leslie vergewaltigt auf. Leutnant Mason versucht den Fall aufzuklären, doch auch er wird ermordet. Monate später bringt Leslie ihren Sohn James zur Welt. - Jeder, der mit ihm in Berührung kommt, findet ein grausames Ende. Leslie kann es nicht glauben, sie hat einem Vampir das Leben geschenkt.

Review:

In Ausnahmefällen kann es nicht schaden, wenn man vor einem Kauf erstmal auf Streaming zurückgreift, ob es ein Film wert ist, sich ihn in die Sammlung zu stellen. So war es auch bei dem 1972 erschienen Vampirfilm DIE GRUFT DES GRAUENS. Da ich von WMM bisher nur sehr wenig gesehen habe und auch weiß, das es eher so B-Movies sind, bin ich dementsprechend etwas vorsichtig, man kauft die Katze schließlich nicht im Sack. Enttäuscht wurde ich von dem Werk definitiv nicht, auch wenn er sehr blutleer ist, dafür aber mehr von seiner 70er Jahre-Atmosphäre lebt. 

Die Handlung ist schnell erklärt: Ein Pärchen chillt auf dem Friedhof, woraufhin Er seiner Freundin einen Heiratsantrag macht, dem Sie nur zu gerne zustimmt. Kurz darauf entsteigt ein Vampir, Caleb Croft – im Leben ein Serienvergewaltiger und Mörder, jetzt ein Vampir, aus seiner Gruft und tötet den Kerl und vergewaltigt seine Freundin. Aus dieser Vergewaltigung entsteht ein Kind, was sich nur von Blut ernährt. 30 Jahre später ist das Baby zu einem starken, erwachsenen Mann heran gereift und kämpft innerlich mit seinem Schicksal und versucht mit allen Mitteln seinen biologischen Vater zu finden, dem er die Schuld am Tod seiner Mutter gibt. Er wird fündig und es braucht seine Zeit, bis er davon überzeugt ist, das er es auch wirklich ist, bevor er ihm den Garaus macht. 

Von Regisseur John Hayes kam mir bisher noch nicht viel vor´s Auge, die einzige Ausnahme bildet die erste Episode der Horror-Serie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT. bekannt wurde er ab den 70ern für seine B-Movies, Exploitationfilme und paar Erotikfilme, die er drehte. Selbst einen Oscar war er 1959 für seinen Kurzfilm THE KISS nominiert. Für Leute, die eher auf geldschwerere Filme stehen wird der Film eher nichts sein, da er recht unspektakulär daher kommt, weil er so vorhersehbar ist. Darunter leidet eben auch die Spannung und man muss sich manchmal durch den Film ´kämpfen´ anstatt man ihn genießen kann. Nichtsdestotrotz hat er seine Momente und dürfte Freunden des schlechten Geschmacks sicherlich gefallen. 

Die Darsteller wirken etwas hölzern und versuchen aus ihren Rollen wohl das beste draus zu machen, nicht wirklich zum Film beiträgt. Eher hatte ich den Eindruck, das es sich um einen ´misslungenen´ Rachefilm handelt und die Vampirgeschichte zur Nebensächlichkeit verkommt, auch wenn sie immer mal wieder auftritt. Das traurige ist, das der Film einen sehr guten Start hinlegt, aber dann zügig von seinem Tempo verliert, was aber nicht bedeutet das der ganze Film schrottreif ist, sondern eben etwas mehr Würze hätte vertragen können. Aber um ihn einmal gesehen zu haben, reicht es vollkommen. Ob ich mir die DVD noch nachträglich hole, wird sich zeigen. Mehr als 10 Euro würde ich dafür nicht ausgeben.  

Banned & Exposed 200X 2


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Mondo-Shockumentary nach Art von Gesichter des Todes

Review:

BANNED & EXPOSED 200X hat es nach dem sich ziehenden ersten Teil schon besser verstanden zu unterhalten, weil der Fokus hier auf den Tod liegt. Demzufolge passt der Zusatz-Slogan "Too Hot For Cable TV" um Weiten besser als beim ersten Teil, der eher eine Schlaftablette war. Erschienen ist der zweite Teil direkt nach dem ersten Teil im selben Jahr: 2010. Auch hier ist unbekannt, wer hinter dem Projekt steckt, ich gehe mal davon aus, das es irgendeiner war, der zu viel Langeweile hatte und eine Vintage Shockumentary produzieren wollte, die aus aneinander gereihten Aufnahmen diverser anderer Shockumentarys als auch Videos zum Thema Tod besteht. Man hat das Gefühl spätestens dann, als man merkt, das der Beginn einer neuen Szene mit dem abrupten Abbruch des Sprechers endet, auch, weil es von der Stimme her verschiedene Kommentatoren aus dem Off sind. 

Der Film beginnt mit Aufnahmen von einem großen Gebäude, in dem ein Großbrand ausgebrochen ist. Datiert wird das Geschehen mit dem 20. November 1980, bei dem 48 Leute um´s Leben gekommen sind und auch einige aus dem Fenster springen, um den tödlichen Flammen zu entgehen. Anschließend erfolgt ein Vorspann mit folgendem Inhalt: Glücklicherweise sind wir dank medizinischer Technologien in der Lage unser Wissen über den menschlichen Körper unter Mithilfe des menschlichen Körpers zu erweitern. Ich ahnte schon was nun kommt: Eine Autopsieszene, in der im Leib eines Menschenkörpers herum geschnitten und in den Eingeweiden rumflatscht wird. Sehr schön! Für Autopsieszenen war ich schon immer empfänglich, weil es ein hochinteressantes Gebilde ist, wie es in uns wirklich aus sieht. 

In der folgenden Aufnahme bekommt man eine Ranch zu sehen, die Schauplatz mehrere Morde in Mexico war. Dem Kommentator zufolge handelt es sich um den Fund des Opfers Mark Killroy, der Opfer einer satanischen Sekte war, die unter Drogen mehrere Leute getötet hat und Teile der Leichen gekocht und gegessen hat. Mark Killroy wurde damals 1989 entführt, gefoltert und von seinen Peinigern sodomisiert, bevor es mit ihm zu Ende ging. In seinem Fall wurde ihm der Kopf entfernt, das Hirn entnommen und von den Tätern verspeist. Auf einer Ranch wurde er dann dort vergraben, wo schon 14 andere Menschen vergraben wurden. Anführer dieser Sekte war Adolfo Constanzo, der seinen Anhängern erzählte, dass ihnen Menschenopfer Immunität vor den Strafverfolgungsbehörden für ihre Drogenschmuggelaktivitäten gewährten. Der Mord erregte weltweite Medienaufmerksamkeit und löste wegen der ungewöhnlichen Umstände des Verbrechens eine internationale Fahndung aus. Sämtliche Leichen werden dem Zuschauer hier vorgeführt, unter anderem auch Killroy selbst, der ausgegraben wird. 

Nach dem Killroy-Fall erfolgen Aufnahmen aus dem 5-minütigen chinesischen Kurzfilm CHINESE JUSTICE von 1937 von Mink De Ronda. Der Film zeigt die grafischen Details einer authentischen Hinrichtung verurteilter chinesischer Drogenhändler. Viel gibt es nicht zu sehen außer einer Exekution. In der nächsten Aufnahme wohnen wir dem Kameramann bei seiner Reise durch Südamerika oder Afrika bei. Mehrere Leichen liegen auf der Straß als auch in ländlichen Gebieten, es endet damit, das einem Mann in den Kopf geschossen wird. Darauf folgt wieder eine Autopsieaufnahme, in der ein Schädel gehäutet, aufgesägt und das Hirn entnommen wird. Die folgende Aufnahme könnte glatt aus einem italienischen Kannibalenfilm stammen: Eine Gruppe Kannibalen öffnet einen Körper, den Brustkorb, entfernt mehrere Organe, um sie über dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Ob diese Aufnahme real ist oder einem Film entnommen, kann ich nicht sagen, jedoch ist mir die Szene gänzlich unbekannt, daher gehe ich mal von authentischem Material aus. 

Die nachfolgenden Aufnahmen bestehen von einem asiatischen Verkäufer, der Affenköpfe in Aufbewahrungsschüsseln verkauft, Schlangen verkauft, eine Boa constrictor gehäutet und gekocht wird, einem kurzen Kapitel zum Thema Atombomben, bei dem der Fokus auf Hiroshima liegt, Schießereien, Autobomben/Bomben die in Pakistan explodieren, Straßenkrawallen in London in denen Skins und Punks gegen die Polizei kämpfen und dem krönenden Abschluss, bei dem Aufnahmen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gezeigt werden und der Kommentator etwas über die Hintergründe dieser Aufnahmen erzählt. 


 

Banned & Exposed 200X


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Billige Vintage-Shockumentary von 2010

Review:

BANNED & EXPOSED 200X ist ein nur Insidern bekannter Mondofilm, den ich dem Vintage Shockumentary-Genre zuordnen würde, aufgrund seines gezeigten Inhalts. Ich muss zugeben, das es sich um einen sehr obskuren Mondofilm handelt, von dem ich schon etwas mehr erwartet habe, aber nicht, das er eher in die Kategorie "langweilig" passen würde. Aber schließlich ist auch nicht alles Gold was glänzt. Erschienen ist das rare "Schmuckstück" 2010, jedoch ist unbekannt, wer der Macher der Doku ist, als auch woher die ganzen Aufnahmen stammen. Es sind auf jeden Fall ältere Aufnahmen, die aus den 80ern stammen müssen, denn bei einem Video stand die Jahreszahl 1988 dabei, weswegen ich der Annahme bin, das ich nicht ganz unfalsch damit liege, aus welchem Jahrzehnt sie stammen.

Es beginnt mit einem Ausschnitt zum Thema Frauenboxen, die sich in einem Ring verkloppen. Im nächsten Video darf man zwei Damen betrachten, die oben ohne am Strand liegen, sich sonnen, ihre Busen streicheln, anschließend etwas rumblödeln und mit einem Ball spielen. Sinn und Zweck dieser Aufnahme sind mir unbekannt. ich kann mir vorstellen, dass es sich um private Aufnahmen handelt. Eventuell ein verflossener Ex, der diese Clips zur Verfügung gestellt hat? Nach den zwei Ladies folgt ein Vorspann mit einer Beschreibung folgenden Inhalts: Du wirst gleich einige Ergebnisse der Folgen unsicheren Fahrens sehen. Jedes Jahr sterben viele Menschen an Unfällen aufgrund des Genusses von Alkohol, Drogen, wenn sie beim Fahren einschlafen oder rücksichtslosem Fahren. 

Man kann sich denken wohin die Reise geht. Es folgen Aufnahmen von Unfällen, kaputten Autos, ein paar wenigen Leichen als auch Leichenteilen. Das ist auch der erste von zwei Parts in dem Film, in dem Shockumentary-Allüren aufkommen. Danach geht es weiter mit dem Thema Tattoos. Der Erzähler erzählt irgendwas über Tattoos und dem Lifestyle der Tattooszene an sich, gefolgt von diversen Aufnahmen von Tätowierten Frauen und Männern und Tätowierern bei ihrer Arbeit manchen Körper zu bebildern. Anschließend geht das ganze wieder von vorne los wie fast zu Beginn des Filmes. 

Es gibt einen FKK-Strand zu begutachten, bei dem das Hauptaugenmerk der Kamera auf barbusige Damen liegt, wieder ein Autounfall, bei dem ein Auto in einen Zug gecrasht und verbrannt ist. Verbrannte Leiche inklusive. Wieder das Thema Tattoos, was mit dem Thema Piercings gewürzt wurde, selbst Einblick in des Weibes gepiercte Scham gibt es zu sehen, was womöglich dazu dienen soll, dem Film einen expliziten Touch zu geben. Eine weitere Aufnahme von zwei Kickboxern und zu guter Letzt eine längere Aufnahme der Unruhen in Los Angeles 1992, als vier Polizisten, die in der kalifornischen Metropole Los Angeles der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King beschuldigt worden waren, von einem Gericht freigesprochen wurden und die schwarze Bevölkerung diesbezüglich eskalierte. 


 

Sadi Scream Vol. 1


Originaltitel: Sadi-sukurîmu
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2007
Regie:  Masayoshi Shiki

Inhalt:

Eine Fernsehreporterin ermittelt gegen eine Organisation, die mit menschlichen Organen handelt. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Müllentsorgungsunternehmen, wo sie zu Tode gefoltert wird.

Review: 

SADI SCREAM VOL. 1, im Originaltitel unter dem Namen "Sadi-sukurîmu" erschienen ist ein japanischer Frauenfolter-Horrorfilm aus dem Jahre 2007. Insgesamt sind 5 Filme in der Reihe erschienen, die sich alle ähnlich sind und eine eher oberflächliche Geschichte vorzuweisen haben und der Kernpunkt darin besteht, dem Zuschauer einen deftigen Torture Porn zu präsentieren. Im Bezug auf "Porn" gilt die Devise: Im wahrsten Sinne des Wortes, weil es explizites Material im Bezug auf die weibliche Herrlichkeit zu sehen gibt, jedoch geblurrt, was einem fast schon den Spaß an der Sache nimmt. 

Die Geschichte funktioniert hier wie folgt: Eine Journalistin bekommt den Auftrag einen Kerl zu interviewen, der beruflich als Müllmann tätig ist. Um dem Interview etwas Würze zu geben, bekommt sie einen Bikini ausgehändigt und zieht sich extra heiß an, um dem Müllmann das zu entlocken, was sie wissen will. Während des Interviews sagt sie etwas, was dem Müllmann nicht ganz so passt und fängt sich eine Faust ein. So wird sie inkl. ihrer Kollegen, die das Interview via Kamera in ihrem Kleinbus überwachen, in einen Art Lagerraum entführt und wird von den Komplizen(?) des Müllmanns gefoltert, sexuell missbraucht und vergewaltigt. Das Ende vom Lied ist: Sie stirbt an ihren Verletzungen.

Kein allzu schlechter Film, jedoch mit zu vielen Längen meiner Meinung nach. In der ersten Hälfte passiert soweit gar nichts, wofür es sich lohnt, aus zu halten. Interessant wird es erst, als sie in dieser Lagerhalle sind. Dort wird einer der Aufpasser der Journalistin geköpft, was eindrucksvoll damit bewiesen wird, das der abgeschlagene Kopf durch den Lagerraum rollt. Sie selber wird gefingert, mit der Axt angeschnitten, was darin mündet, das sie einen tiefen Schnitt in den Unterleib bekommt, was zur Folge hat, das ihre Gedärme, genauer gesagt, der Langdarm raus flutscht, den sie versucht fest zu halten. Während dieser Ereignisse wird sie noch vergewaltigt. Es macht jedoch den Eindruck, das ihr das ganze zu gefallen scheint, was ziemlich makaber erscheint. 

Arg viele Infos zu dem Film findet man nicht, außer das der Mann dahinter Masayoshi Shiki ist, der schon ein paar wenige Gore-Fetischfilme gedreht hat, unter anderem HEROINE CRUEL STORY 2 und SPLATTER HEROINE 4, die in dieselbe Kerbe einschlagen wie SADI SCREAM. Kennen muss man den Film jetzt nicht unbedingt, ist aber bei Sammlern der gepflegten Untergrundkunst ein begehrtes Sammlerstück, was man sich schon mal anschauen kann. Nur sei dazu gesagt, das die gepressten Original-DVDs schwer zu bekommen und sehr teuer sind, aber alleine wegen den Covern schöne exorbitante Veröffentlichungen sind. 


 

Sonntag, 25. August 2024

Carcinoma


Originaltitel: Carcinoma
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Marian Dora

Inhalt:

Ein junger Mann erkrankt an Darmkrebs. Aus Angst verweigert er sich einer operativen Therapie. In seinem sozialen Umfeld, welches Leibfeindlichkeit predigt oder sich in der Verherrlichung von Äußerlichkeiten und Erfolg ergeht, findet er keine Unterstützung. Die darauffolgenden Jahre, in denen der Tumor an Größe zunimmt, bedeuten für den Patienten mit zunehmender körperlicher Einschränkung den Verlust des Arbeitsplatzes sowie jeglicher sozialer Kontakte.

Review:

Mein lieber Scholli, was für ein Film. Ich kann verstehen, das es Leute gibt, die CARCINOMA aufgrund seiner Thematik womöglich so gut es geht meiden, ist das Thema Krebs ein schwerwiegendes Leidthema, vor dem niemand so wirklich gefeit ist und es jeden treffen kann. Wenn ein Filmemacher dann noch auf die Idee kommt, darüber einen Film zu machen und es kein anderer wie Marian Dora ist, darf man sich sicher sein, das es sich um keinen Film handelt, den man nur mal so eben anschaut und wieder vergisst. Nein, in diesem Fall braucht man starke Nerven, wenn nicht gar einen stahlharten Magen, um die Bilder zu ertragen, die sich einem hier auf tun. Es wird gemunkelt das MELANCHOLIE DER ENGEL sein widerlichster Film ist. Ich selber habe es bisher schon 2-3x versucht, aber konnte dem Film bisher noch nichts abgewinnen, weil ich nach einer halben Stunde aus gemacht hab, weil er mich langweilte. ich denke schon fest darüber nach, mir MELANCHOLIE DER ENGEL nach diesem Review nochmalig an zu tun und bis zum Schluss zu schauen, allein nur aus dem Grund, weil ich wissen will, was den Film so schockierend macht, worüber sich viele das Maul zerreißen. 

Nun zu CARCINOMA: Die Geschichte handelt von einem Kerl namens Dorian, dem eine schwere Darmkrebserkrankung diagnostiziert wird, er sich mit der Sache aber nicht wirklich auseinandersetzen will und sein Leben so weiter lebt, wie bisher. Kann man es ihm verübeln? Nein, sicherlich nicht. Denke ich an mich, würde ich nach einer derartigen Diagnose vermutlich nicht anders handeln oder im schlimmsten Fall durchdrehen. Sicher sagen kann ich es nicht, daran denken will ich ebenfalls nicht! Dorian taucht in eine gänzlich andere Welt ein, die aus sexuelle Seltsamkeiten besteht und wird zunehmend wilder und kränklicher, was zur Folge hat, das sich seine Freundin ebenfalls nach und nach von ihm abwendet. Umso mehr Zeit verstreicht, umso schlimmer breitet sich die Krankheit in seinem Körper aus bis es zu einem großen Showdown kommt, der ihm sein Leben kostet. 

Eine respektable Leistung, die Dora hier abliefert! Muss so gesagt werden, denn auch hier hat er es wieder geschafft, eine sehr düstere als auch dreckige Atmosphäre zu erschaffen, die dank des Farbfilters extrem beklemmend wirkt. Aber nicht nur das, es ist ein Zwischenspiel aus widerlichen als auch meditativen Momenten, die dem Zuschauer präsentiert werden und nicht nur einmal schockieren, bevor es in den Wechsel ruhigerer Momente geht. Momente, die nur dazu dienen, das man kurz Luft schnappt, um in den nächsten Abgrund gestoßen zu werden. Ein wildes Gemisch aus Ekel, Erotik, Medizin und Tod sind die Substanzen die CARCINOMA aus machen. Und man hat hinterher die Qual der Wahl, ob man den Film liebt oder hasst. Von meiner Seite aus ist es Liebe dank der sehr realistischen Effekte, auf der anderen Seite ist es abgrundtiefer Hass aufgrund der Thematik, die jedoch brillant umgesetzt wurde und fast schon dokumentarisch anmaßt.

Auch sind es die Darsteller, die sehr glaubwürdig zu Werke gehen und im weiteren Verlauf des Filmes kennen lernt, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, besonders zu Dorian, dem Hauptakteur des Filmes. Man empfindet Mitleid mit ihm und wünscht ihm den ganzen Film über nur das beste und eine schnelle Genesung, aber man weiß auch zu Beginn des Filmes, das er es nicht schaffen wird. Viel zu viel Zeit hat er sich damit gelassen, die Geschichte ordentlich an zu gehen, viel zu schwerwiegend ist die Krankheit, die einen großen Platz in seinem Leben ein nimmt. Fazit des ganzen ist: Selten habe ich ein so ekelerregendes Werk gesehen, wie es Carcinoma ist. Ich kann nicht ganz unstolz darauf behaupten, schon viel irres Zeug gesehen zu haben, weil es einfach mein Ding ist und ich soweit alles liebe, was weit weit entfernt des alltäglichen Mainstreams ist. Auch hätte ich nicht gedacht, das es noch Filme gibt, die meine Gedanken zu kurbeln bringen. Erstklassige Arbeit!


 

Samstag, 24. August 2024

Cadavericon


Originaltitel: Cadavericon
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Marian Dora

Inhalt:

Zeigt die Vorbereitungen eines Verstorbenen vor seiner Beerdigung.

Review:

Marian Dora gehört wohl zu einem der umstrittensten, aber auch brillantesten Filmemachern im deutschen Untergrund. Viele Geschichten als auch Mythen ranken sich um ihn, aber so wirklich weiß man auch nicht, was davon wahr ist und was nicht. Am ehesten dürfte wohl eher der innere Zirkel Bescheid wissen, der mit ihm zu tun hat oder hatte, Seine Filmkarriere ging irgendwann in den 90ern mit diversen Kurzfilmen los. Wann genau, weiß nur Marian selbst. Auch ist es ein ziemliches schwieriges Unterfangen, sie alle in die Hände zu bekommen, weil zum Teil wahre Raritäten dabei sind, bei denen man auf Granit beißt, wenn man danach sucht. 

CADAVERICON stammt aus dem Jahre 2002 und ist ein knapp 12-minütier Kurzfilm, der sich mit dem Thema des Todes und der Bestattung beschäftigt. Der Tod ist in der Gesellschaft nach wie vor das Tabuthema Nummer eins und wird erst zur bitteren, schrecklichen Realität, wenn man mit ihm konfrontiert wird. Der Tod kann jeden treffen, ob alt oder jung, egal wie man gelebt  hat. In diesem Kurzfilm wohnen wir der Vorbereitung eines Toten bis zu seiner Beerdigung bei. 

Man weiß zwar nicht wie er genau gestorben ist, aber dem Beginn des Filmes nach, darf man davon ausgehen, das er an einem Autounfall gestorben ist. Ein Auto fährt die Landstraße entlang, der Fahrer startet das Auto, während in der nächsten Szene ein Bild von dem Fahrer von der Wand fällt und sinnbildlich das Ende des Fahrers markiert. Explizit wie man es meinen möchte wird es hier nicht. Der Tote wird gewaschen, bekleidet, in den Sarg gelegt und bestattet. Untermalt wird der Film mit einem atmosphärischen elektroschien Beat der in kirchliche Beerdigungsmusik mündet.




 

Bio-Slime


Originaltitel: Contagion
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: John Lechago

Inhalt:

Als ein zwielichtiger Waffendeal schiefgeht und zwei Menschen ums Leben kommen, bringt eine verzweifelte junge Frau einen Aktenkoffer aus Edelstahl mit einer tödlichen biologischen Lebensform in ein altes, heruntergekommenes Wohnhaus. Das Gebäude ist voller Süchtiger, Alkoholiker und Pornodarstellerinnen und wird zu einem wahren Schlachtfeld für die triefende Monstrosität und ihre lovecraft´schen Tentakeln. Jetzt müssen sich die Abschaums zusammenschließen, um den klebrigen Ansturm aufzuhalten, während sie nach einem Fluchtweg aus dem Gebäude suchen. Kann die Gruppe lange genug am Leben bleiben, um dieses unbekannte Wesen zu besiegen, oder ist für die Menschheit alle Hoffnung verloren?

Review:

So kurz vor dem Mittagessen noch schnell geschaut, wessen Film ich mich annehmen kann und überglücklich darüber, welche Auswahl ich getroffen hab. BIO-SLIME aus dem Jahre 2010 war meine Wahl, weil sich der Titel halbwegs interessant angehört hat und ich eh auf schleimiges zeug abfahre. Was hier aber kredenzt wurde, schlägt dem Fass in positiver Hinsicht den Boden aus: Hier wurden mehrere Genreklassiker des Science Fiction und Horror in einen Topf geworfen, ordentlich rum gerührt und fertig war der Bioschleim. TANZ DER TEUFEL, DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT, ALIEN-DIE WIEDERGEBURT und DER BLOB standen hier Pate und John Lechago hat es tatsächlich hin bekommen, einen geilen Sci Fi-Horrorfilm raus zu boxen, der auch noch Spaß macht. 

In nur 12 tagen wurde der Film abgedreht, während die Post Produktions-Phase etwas zwei Jahre ging. Die Handlung erinnert sehr an TANZ DER TEUFEL: Mehrere Personen sind in einem Haus bzw. einer Wohnung eingesperrt, während sich vorerst ein Killerschleim auf den Weg macht, jeden zu killen, den es findet. Doch im Haus selber existiert noch ein Vater-Alien, auch "Gestaltwandler" genannt, von dem aus der ganze Terror aus geht. Hier heisst es entweder zusammen halten oder sterben. Ende der Geschichte. 

Der Schwerpunkt, der den Film sehenswert macht sind die Spezialeffekte. Ich sage mal, das grobe 75-80% der Effekte handgemacht sind und der Rest computergeneriert ist. Demzufolge wird der Großteil des Budgets von 50.000 Dollar in die Spezialeffekte geflossen sein. Und ja, die können sich wirklich sehen lassen. Es gibt viel Schleim als auch viel Tentakelaction zu bestaunen, was sehr an die Alien-filme erinnert. Apropos Alien: In einer Szene gibt es eine "Räumlichkeit", in der eine der Personen von Tentakeln gefesselt ist und eine gut gemachte Kopie des Kokon-Raumes aus ALIEN-DIE WIEDERGEBURT ist, bei der auch der Gestaltwandler an sich zum ersten mal zu sehen ist, der sich mit der Gefangenen unterhält. Und yes, selbst das Design des Gestaltwandlers sieht fantastisch aus!

Hier und da kommt mal kurzzeitig Langeweile auf, weil der Zwischentalk recht irrelevant ist, aber das geschieht selten. Auch muss man nicht ewig warten, bis der Film los legt und darf sich schon im ersten Viertel daran erfreuen, dass der Killerschleim zuschlägt und es auch herrliche Wandlungen gibt, in dem der Schleim eine der Ladies "frisst" und sie sich wieder zu einer Schleimkreatur "Zusammenfügt", nackt natürlich, denn das Auge isst schließlich mit. Leider bisher nicht in deutscher Sprache erschienen, aber nicht wirklich tragisch, denn man kann sich oftmals denken, von was die reden und man kommt trotzdem gut mit. Klipp und klare Empfehlung meinerseits, wer Fan von den oben genannten Filmen ist! So muss Low Budget aussehen und nicht anders!