Sonntag, 4. August 2024

Frühreife Betthäschen


Originaltitel: Frühreife Betthäschen
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Ralf Gregan

Inhalt:

Dieser deutsche Sexploitation-Klassiker aus den 70er-Jahren beglückt uns mit einer Reihe sexy Vignetten, präsentiert von den Gästen eines Clubhauses, unter dem Deckmantel eines gesellschaftlich relevanten Erlebnisberichts.

Review:

Es mag Filme geben, die kennt man nicht und man findet sie in den meisten Fällen nur aus Zufall. Besonders im Bereich des deutschen Sexploitationfilms ist es immer wieder erstaunlich, auf was man stößt. Im wörtlichen Sinne natürlich. Die FRÜHREIFEN BETTHÄSCHEN ist eine Produktion unter der Regie von Ralf Gregan, der hier unter dem Pseudonym Ilja von Anutroff agierte. gedreht wurde der Film in Berlin und erschien 1972 in den deutschen Kinos, wo er nicht lange sein Dasein fristete, da er ziemlich zeitnah wegen Pornographie beschlagnahmt wurde und seitdem nicht mal im Ansatz veröffentlicht wurde. Weder auf VHS noch auf sonst einem retromedium, wie man sie heute kennt. 

Zu der Zeit hat es leider noch mehrere Filme getroffen, die unter diese falsche Ansichten eines beschlagnahmungswütigen Staatsanwalts gefallen sind, unter anderem diverse Walter Boos-Filme als auch die Erwin C. Dietrich-Produktion MÄDCHEN MIT OFFENEN LIPPEN. Ausschlaggebend für diese "Beschlagnahmungswelle" war der KRANKENSCHWESTERN-REPORT von Walter Boos. Lange hat man es versucht, das Ruder noch rum zu reißen, jedoch erfolglos. Dies führte dazu, das man den Film einfach ins Ausland verschiffte, wo er unter diversen englischsprachigen Titeln veröffentlicht wurde und man so die Möglichkeit hatte, ihn doch noch zu Gesicht zu bekommen. 

Inhaltlich bietet der Film alles andere als pornographische Elemente. Eine mittelmäßige Dosis Erotik, viel Humor und wie so üblich bei Filmen aus diesem Metier durchschnittliche Darsteller. Die inhaltliche Geschichte ist ebenfalls recht zügig erzählt. Die Rahmenhandlung ist eine Kneipe in der zwei freunde arbeiten und unter den Gästen erzählt man sich allerlei "feurige" Geschichten die sich zugetragen haben. Auch die zwei Freunde haben etwas zu erzählen, um die Rahmenhandlung ebenfalls abzurunden. Erzählt werden die Stories in mehreren Episoden, die sich durchaus sehen lassen können. Zwar hat der Film in der IMDB eine durchschnittliche Bewertung von grad mal 3,6 Punkten, jedoch sollte man sich davor nicht abschrecken lassen, denn so schlecht ist er sicherlich nicht. 

Zu den Darstellern die hier ihr Debut gaben gehören Doris Henke, die man aus mehreren Sexfilmen der goldenen 70er kennen dürfte, am ehesten aus dem Pasolini-Streifen DIE 120 TAGE VON SODOM, parallel dazu gibt es noch Gabi Heinecke, die auch kein unbeschriebenes Blatt in der Film- und Serienwelt ist. ich bin mir nicht sicher, ob der Film jedem zusagen wird, der ihn in die Hände bekommt und gehe davon aus, das er eher was für die Hardcore-Sammler des Genres ist, würde mir aber dennoch wünschen, das vielleicht irgendwann mal offiziell im deutschen Land auf DVD erscheint. Allein schon wegen der "dramatischen" Beschlagnahmungsgeschichte, die sich damals zugetragen hat. 


 

Mittwoch, 24. April 2024

Dolls Are Meant to Be Trash


Originaltitel: Dolls are meant to be Trash
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Jack Mulvanerty

Inhalt:

Eine Frau verbringt ihre Tage damit, ihren Körper nach Jahren unerbittlichen Traumas zu verstümmeln. Sie sieht sich einer höllischen Realität gegenüber, als ihr eine noch härtere und unversöhnlichere Zukunft bevorsteht.

Review:

Eigentlich war der Plan, das wenn ich mit den Filmen von Jack Mulvanerty anfange, mir zuerst SCARLETT PISS PRINCESS zugänglich mache. Aber wie es im echten Leben so ist, kommt es meistens anders als geplant. mal gut, mal schlecht. In diesem Fall sehr gut! Vor mehreren Monaten bekam ich zu Review-Zwecken Jonathan Doe´s Dokumentation THE ART OF SELF-HARM und lernte dort zum ersten mal die Performance-Künstler White Gardenia kennen, die mir auch sofort mit ihren "Shows" zugesagt haben. Ich hab kein Problem damit, jemanden dabei zu zusehen, wie er/sie sich selber verstümmelt. Nicht dass das was bestimmtes bei mir auslöst, ich habe für derartige Projekte ein Auge, was eine Kunst darin sieht, wo mir wohl viele widersprechen würden, das als Kunst anzusehen, aber gut, Geschmäcker sind verschieden. 

Der aktuell 26-jährige Filmemacher hat sich Filme spezialisiert, die man dezent als Fetischfilme kategorisieren kann. Kernpunkt: Masochismus. Denn nichts anderes ist der Film, aber eben anders. Mit einer Laufzeit von einer knappen dreiviertel Stunde hat der Film eine angenehme Laufzeit, die nicht zu lang und nicht zu kurz ist. Mich stört es im Independent/Untergrund-Bereich oft, wenn manche Filmemacher extrem lange Filme drehen, weil man sich oftmals mühsam durchkämpfen muss. So kommt mir DOLLS ARE MEANT TO BE TRASH sehr gelegen. Auch wenn hier keine Handlung aufzuweisen ist, war der Film ein durch und durch geniales Erlebnis, was ich nicht bereut habe. 

Der Beginn des Filmes wird durch Puppenköpfe markiert, die eher aus einem gruseligen Horrorfilm stammen könnten und den Zuschauer grob in die Schranken weisen, das es sich hier nicht um einen Spielfilm handelt. Dann ist auch schon der Star des Filmes zu sehen: Emily E., bekannt durch frühere Produktionen mit Jack Mulvanerty. Auf einer Matratze sitzend in einem Raum, der im übrigen den kompletten Film über als Drehort dient, sitzt Emily, komplett nackt und lässt nicht lange auf sich warten und schneidet ihr mit einer Klinge mehrere Schnitte in den Arm, um das Blut zusammen zu schaben und es in einem Glas aufzufangen. Nachdem sie genug gesammelt hat, folgt eine Masturbationsszene ihrerseits, die dann von einer Kotz-Szene, in der sie sich mit ihrer blutigen Kotze einreibt, abgelöst wird. 

In der nächsten Szene ist sie wieder fein säuberlich in ihrem Raum anzutreffen und entscheidet sich mit zwei Haken und einem Gummiband, die Nase lang zu ziehen. Daraufhin folgt eine Sexszene zwischen ihr und einem Mann, den man nicht sieht. Zu ihrer Ausstattung gehört ein Spreizer in ihrem Mund. Schnitt. Die Frau scheint keine Schmerzen zu kennen, was als nächstes folgt, könnte für Piercingfans interessant sein: Sie steckt sich einen Nagel durch die Brust. Daraufhin entscheidet sie sich, beide Oberseiten ihrer Brüste mit Rasierklingen-Schnitten zu ´verschönern´ und es sind in der Tat nicht wenige Schnitte, die sie sich hinzufügt. Auch hier wird das ganze Blut zusammen geschabt und in einem Glas gesammelt. Im Anschluss leckt sie die Klinge ab, damit kein Tropfen Blut verschwendet wird, spuckt alles ins Glas und zieht die Blutsuppe mit einer Spritze auf. Das gute an der Szene ist die Musik, die ausnahmsweise mal harten Metal auffährt anstatt Elektro-Beats. 

Kurz vor Ende des Filmes pisst sie noch in die Wanne, wird von einem Mann erwürgt und bekommt mit der Spritze ihr blutiges Gemisch auf den Hals gespritzt. Ende. Fast. Der große Knall kommt dann am Ende des Filmes, wobei ich mir nach dem ganzen Film überlege, ob das, was dort zu sehen ist, auch echt ist und extra für den Film "produziert" wurde oder nicht. Es endet damit, das einem Fötus oder Embryo, die Kehle durch geschnitten wird. ich deute diese Szene mal symbolisch für den seelischen Tod von Emily, den sie in frühester Kindheit erfahren haben muss. Deute auch dies nur vorerst mal nur für die Filmfigur, da mir über Emily E. nicht wirklich was bekannt ist.

Fazit: Jack Mulvanerty rockt! DOLLS ARE MEANT TO BE TRASH ist definitiv eine Empfehlung an Fans von White Gardenia, ein Stück weit auch Lucifer Valentine, Experimental-Fans, Fetisch-Fans und alle, die auf extreme Filme stehen. Durch den gräulichen Farbton bekommt der Film die düstere Atmosphäre einer Welt in der es nur Schmerz, Hass, Vernichtung, Verachtung und keine Liebe gibt. ich bin gespannt, wie seine anderen Filme so sind, denn eins habe ich jetzt sicher: Blut geleckt. 

 

Sonntag, 21. April 2024

Die Rache des Mark S.


Originaltitel: Die Rache des Mark S. 
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Timo Rose

Inhalt: 

Mark S. sinnt auf Rache, nachdem eine Bande einer Samhain verehrenden Kannibalensekte seine Schwester vergewaltigt und ermordet.  

Review:

Timo Rose gehört wie viele andere deutsche Indie-Filmemacher auch zu der Sorte, die schon in Teenie-Jahren die Kameras in die Hand genommen und Filme gemacht haben. Besonders im Amateurbereich gibt es viele Perlen zu entdecken, wenn man mit diesem Genre warm geworden ist. Im Jahre 1998 erschien Rose´ dritter Film, der bisher nur auf Video veröffentlicht wurde. Was kaum irgendwo angesprochen wurde: Der Film wurde zudem auch noch von der ehemaligen BPJM indiziert aufgrund der Vergewaltigung und der Gewalt, die meines Erachtens eher seltener gezeigt wurde. 


Die Geschichte behandelt eine dreiköpfige Sekte, die sich wie Anhänger der Black Metal-Szene schminken und teilweise kleiden, wenn sie unter sich sind. Zu ihrem weiteren Repertoire gehört, dass sie jedes Jahr an Halloween eine schwangere Frau vergewaltigen und töten. Als ob das noch nicht reicht, wird auch noch Kannibalismus betrieben. Ihr nächstes Opfer ist die hochschwangere Schwester von Mark. Nachdem er heraus findet, was mit seiner Schwester passiert ist, begibt er sich auf einen Feldzug und kommt der Wahrheit auf die Spur, was die Freundschaft zwischen ihm und seinen Kumpel angeht. 

Ich denke, wenn man den Film etwas restaurieren würde, wäre das Seherlebnis ein ganz anderes. Es würde den Film wahrscheinlich sogar besser machen als er jetzt schon ist. Für das, das es Timo Rose´s dritter Film ist, fand ich ihn gar nicht so schlecht. Wenn man Rose-Filme kennt, weiß man zumindest, was einen im Schnitt erwartet. Viel Gewalt, große Schnauzen und dezenten Horror, das alles auf Low Budget-Basis. Mark wird von Rose selber gespielt, was man sofort hört. Da es bis dato noch keine Zusammenarbeit mit Olaf Ittenbach gab, lag der Gore-Anteil recht niedrig bzw. beschränkte sich nur auf eine ordentliche Szene. Der Rest war eher so lala, also sollte man keinen Splatterfilm erwarten, eher einen Thriller auf Amateurniveau. 

Fazit: Unterhaltsamer, mittelmäßiger Rose-Streifen, der definitiv mal ausgebessert werden sollte, weil das Bild total dunkel ist und das das Sehvergnügen schmälert, ansonsten nicht von schlechten Eltern und allemal nur was für Rose- und Amateurfilmfans. 

A Guads Neix Joah


Originaltitel: A Guads Neix Joah
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: David Mayrhofer

Inhalt: 

2 Freunde wollen gerade mit der Silvesterfeier beginnen, als der Streit um eine Flasche Wein eskaliert.

Review:

Was schreibt man über einen Kurzfilm, der nur 10 Minuten geht? Viel gibt es da nicht, auf was man eingehen könnte. 2005 kam David Mayrhofer, vermutlich Chef des damaligen Produktionsteams Blutbad Productions aus Österreich, auf Idee einen Kurzfilm zu drehen, der sich mit dem Thema Silvester und einem Mord beschäftigt. 

Zwei Freunde sitzen an Silvester in der Bude und gönnen sich eine Flasche Wein. Einer der beiden hat Blut geleckt und mehr von dem Wein getrunken, als er hätte sollen. Das seinem Kumpel schon, um seinen Kumpel zu töten, was auch mittels eines kleinen Beils umgesetzt wird. 

Der einzigste Spezialeffekt ist in dem Film der, als dem Kumpel der Arm abgehackt werden soll, was nicht ganz so funktioniert und nur eine tiefe Fleischwunde bleibt. In Amateurfilmkreisen reicht das jedoch schon aus um komplett daran zu sterben. Mit 10 Minuten hat man gewiss keinen Film vor sich, bei dem man sich durch kämpfen muss und hat ihn auch schnell hinter sich. Mir persönlich hat der SCHLAMPEN SCHLÄCHTER zwar besser gefallen, aber ich habe die Sichtung auch nicht bereut. Ein kleiner Snack für zwischendurch, mehr nicht. 

 

Die Hand des Mörders


Originaltitel: Die Hand des Mörders
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Hannes Graubohm

Inhalt:

Ein Junge hat seine Freundin verloren. Bei einem gemeinsamen Spaziergang wurde sie kaltblütig hinterrücks erschossen. Nach ihrem Tod wird der Junge zum Einzelgänger. Ihn quält die Frage, wer der Mörder ist. In seinem Wahn malt er sich aus wer sie getötet haben könnte. So beginnt sein blutiger Streifzug durch seinen Bekanntenkreis und er will nicht eher ruhen bis er in wahren Mörder gefunden hat.

Review:

Hannes Graubohm, der Mann hinter Chillmeister Productions hat schon früh angefangen, in der Indie-Filmszene Fuß zu fassen. Angefangen hat er damit 2003 mit dem Kurzfilm THE UNBELIEVABLE STALKER, gefolgt von dem 20-minütigen Kurzfilm DIE HAND DES MÖRDERS, um die es in meiner Rezension geht. Leider konnte ich nicht wirklich was an brauchbaren Informationen auftreiben, weil auch hier der Fall ist, dass das Internet nichts dazu ausspuckt außer einem OFDB-Eintrag. Das höchste der Gefühl wäre zudem noch ein Eintrag auf Letterboxd, aber dann verläuft es soweit im Sande und man muss mit dem zufrieden sein, was man bekommt. 

In dem Film, der sich eher wie ein Krimi-Thriller-Roman anhört geht es um einen Jungen, dessen Freundin von hinten mit der Pistole erschossen wird, während sie mit ihm im Park auf einer Bank chillt. In seinem Wahn, der ihn nun antreibt, unternimmt der Junge alles, um den Mörder seiner Freundin zu finden und zur Strecke zu bringen. Im Verlauf des Filmes trifft es dementsprechend auch so einige und werden von dem Jungen ermordet. Männlein als auch Weiblein. Was er nicht weiß, das seine Suche, egal wie er es macht, nicht von Erfolg gekrönt sein wird, denn, Achtung: Jetzt kommt´s, SPOILER: Er selber ist der Mörder seiner Freundin, was in einer Rückblende seitens des Geistes der Freundin erklärt wird, wie es dazu kam. 

Ja, kurz und bündig war wohl hier die Devise. Aber mal ehrlich, mir sind Kurzfilme manchmal lieber anstatt das man einen Film ewig in die Länge zieht und man den Zuschauer damit abquält bis zum Ende durch zu halten. Dies betrifft hauptsächlich nur Filme aus dem Amateur- und Independent-Bereich. Nicht das der Film jetzt der Knaller wäre, aber seine Unbekanntheit macht ihn interessant, selbiges gilt auch für seine Verfügbarkeit, die es eben nicht gibt, weil der Film damals nur auf Video-CD veröffentlicht wurde und seitdem auch nichts mehr nach kam. 

Fazit: Einmal ansehen reicht vollkommen, von nun an wird der Film eben bei mir verstauben und als Archiv-Produkt sein Dasein verweilen. Die Geschichte ist nicht neu, das Schauspiel war amateurhaft, die Effekte ebenso. Musikalisch wird man von Death Metal bis Klavierspielen begleitet, die glatt von einem Marian Dora-Film stammen könnte. Nichts desto trotz war es mir eine Freude, in den Genuss des Filmes kommen zu können. 


 

Das Weststadt-Massaker 3


Originaltitel: Das Weststadt-Massaker 3
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt:

Es ist zwei Jahre her, seit der Mörder ermordet wurde, aber das Morden beginnt erneut, nachdem drei Menschen verschwunden sind.

Review:

Teil 3 des Weststadt-Massakers ist dann wohl der längste Teil der Trilogie mit einer knappen Stunde. Es beginnt mit zwei Jungs, die an einem Fahrrad rumschrauben und quatschen. Die Dialoge sind schwer zu verstehen, als könnte es fast alles sein, worüber sie quatschen. Ich konnte zumindest vernehmen, dass sie sich an jemanden rächen wollen und einen Einbruch begehen und im Keller des Eingebrochenen den Schädel des Weststadt-Killers finden. Das ruft den untoten Bethmann-Zombie auf den Plan, der sich einen der beiden mit der elektrischen Heckenschere vor nimmt. In der nächsten Szene wird der Überlebende tot gefahren und zur Sicherheit fährt man noch ein paar mal drüber, damit der verblichene auch wirklich tot ist. 

Dunkelheit. Kurze Friedhofszene und man befindet sich im Wald mit einem Pärchen, bei dem der männliche Part mal schnell ins Gebüsch will, einen weg stecken, aber der Killer nicht weit ist und kurzen Prozess mit beiden macht. So ergeht es auch der besorgten Freundin des Mädchen, deren Lebenssaft zeitig versiegt. In der nächsten Szene wird es dann schon interessanter: Unter dem Geplänkel des originalen Halloween-Soundtracks bekommen wir eine Katze zu sehen, die im Off mal eben schnell in einem Stoffbeutel verschwindet und im Wald an eine Wand geklatscht wird, bis sie tot ist und man das Blut dazu nehmen kann, um ein schwarzes Ritual zu veranstalten. Es duftet nach Skandal. Nichts für Tierfreunde, aber auch nichts, worüber man sich aufregen müsste, da es keine Anzeichen auf eine Tierquälerei gab. 

Im weiteren Verlauf trifft der Killer auf seine Freundin und wir erfahren, das Andreas schon seit 2 Jahren tot sein müsste. Die Betonung liegt auf "müsste". Denn für einen Toten ist er immer noch ziemlich lebendig und mordlüstern, was den ganzen Film über geht. Zu den Charakteren gibt es keinen großen Aufbau, da sie zügig im Totenreich enden. Knapp 20 Minuten vor dem Ende des Filmes erscheint eine Einblendung, das 3 Tage vergangen sind und muss sich einem ewig langen Geplapper hingeben, was in Tränen endet, auf männlicher Seite. Dem ganzen folgt noch eine ewige Sequenz mit zwei Typen bis der Zombie-Andi endlich auftaucht und es zu einem Showdown um Leben und Tod kommt. Sehr löbliche Texas Chainsaw Massacre-Hommage am Ende. Fertig.

Fazit: Nein, auch hier kann ich nicht sagen, das es sich um Schrottfilme handelt. Mir ist bewusst, das jeder eine andere Wahrnehmung hat und Amateurfilme für manche eben Schrott sind. Gut, für mich sind bspw. Marvelfilme Schrott, daher schenkt sich nichts. Über was ich mich freuen würde: Über jeweilige vollständige Fassungen der Filme die am besten noch bei X-Rated persönlich in einer großen Hartbox ausschließlich nur für Fans und Sammler veröffentlicht werden. Alle 3 Filme auf einer DVD versteht sich. 


 

Das Weststadt-Massaker 2


Originaltitel: Das Weststadt-Massaker 2
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt:

Junge Menschen werden einer nach dem anderen im Wald abgeschlachtet. Schließlich werden sie vom Mörder begraben. Einer der Jugendlichen wird durch das Blut einer toten Katze zum Zombie, er klettert aus dem Grab und übt Rache.

Review:

War der erste Teil noch ein Slasherfilm, kommen hier Zombie-Elemente zum Einsatz. Wo der Film anfängt und wo er aufhört ist hier eine sehr gute Frage, denn alle drei Teile sind aneinander zusammen gefügt worden und besitzen weder Vorspann noch Abspann. So kann man als Zuschauer fast nur mutmaßen, wo bei den Filmen der Anfang und das Ende ist. Ich tippe mal stark darauf, das der zweite Teil dort anfängt, wo man eine Frau mit ihrem Auto zu Gesicht bekommt. Und ab da geht es dann schon los: Sie überfährt ein Tier und wirft es in den Wald. Hätte sie nur ein paar Zentimeter daneben geworfen, hätte sie nicht die Sorge zu tragen, das durch das Tierblut ein untoter Andreas Bethmann als Zombie wieder auf ersteht und sich auf die Jagd nach dem Weststadt-Killer macht. 

Es dauert auch nicht lange und die beiden treffen aufeinander und bekämpfen sich. Unterlegt wird die ganze Parade auch hier mit Musik. Rock. Es endet damit, das der Zombie den Killer köpft, mit dem Kopf noch etwas im Wald rum gelaufen wird und mit einem Fußballkick in den tiefen Wald geschleudert wird und der Zombie noch röchelnd seinen Un-Totentanz vollführt und der dritte Teil beginnt. Laufzeit tippe ich jetzt auf eine knappe viertel Stunde. 

Fazit: Gilt dasselbe wie bei Teil 1. Nicht zu viel erwarten, aber einmal anschauen geht trotzdem. Mich interessiert es zudem noch eher, ob die einzelnen Filme jeweils länger gehen, da bei meiner vorliegenden DVD alle Teile zusammen geschnitten wurden. Ansonsten wurde ich auch hier bestens unterhalten, auch wenn man es fast nicht glauben will! 


 

Samstag, 20. April 2024

Das Weststadt-Massaker


Originaltitel: Das Weststadt-Massaker 
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt: 

Weststadt, Brandenburg. Ein irrer Mörder schleicht mit Machete und Heckenschneidemaschine durch die Büsche und tötet was ihm begegnet. Niemand ist vor ihm sicher.

Review:

Eigentlich schon schade, das manchen Filmen ihr Ruf voraus eilt und sie dementsprechend nicht die Würde bekommen, die sie verdient haben. Mir ist bewusst, dass das Thema Bethmann-Filme nicht jedermanns Sache ist und es genug Leute gibt, die sich das Maul zerreißen. Gleichzeitig gibt es auch Leute wie mich, die an Frühwerken der deutschen Amateurhorror-Szene einen großen Gefallen finden. So schwebte es mir schon eine Ewigkeit vor, mir mal die WESTSTADT-MASSAKER-Film an zu sehen und mir selber ein Urteil zu bilden, ob die wirklich so mies sind. 

Bevor Andreas Bethmann sich an seiner zweiten Trilogie versuchte, hat er es von 1988-1990 geschafft eine Trilogie zu drehen, die den Namen BEGRABT IHN TIEF hört. Bisher liegen mir die Werke noch nicht vor, aber kümmere mich darum! Bei DAS WESTSTADT-MASSAKER Teil 1 ist die Geschichte so einfach wie der Film kurz ist. In der Brandenburger Stadt Weststadt geht ein Mörder um, bewaffnet mit einer Säge als auch mit einer Axt. Wie es weiter geht, ist klar: Er bringt alle um, auf die der Mörder trifft. Innerhalb einer Laufzeit von etwas über 20 Minuten. 

Klar ist: Einen Oscar wird der Film nicht gewinnen, unterhaltsam war er trotzdem. Die Darsteller sind begrenzt, dürften wohl Kumpels von Andreas gewesen sein, die mit gemacht haben. Auch Andreas selber ist hier zu sehen, wie er dem Mörder zum Opfer fällt. Interessanterweise hatte er damals schon seine stylishe Frisur, wie man sie von ihm kennt. Die Kills sind in Ordnung, weisen ein paar Blutspritzer als auch Innereien auf, das Bild ist VHS-lastig. Bevor es zum letzten Kill übergeht, wird man noch von einer Tanz der Teufel-Hommage überrascht und fertig war der Film. Passend fand ich die elektronische Musik, mit der man den Film unterlegt hat, gab dem Film etwas "Atmosphäre". 

Fazit: Ich denke eine Empfehlung hier auszusprechen, wäre etwas zu viel des Guten, wer sich aber mit dem deutschen Untergrundfilm befasst, sollte sich auf die Suche danach begeben. Zwar nur für Amateurhorror-Fans, aber nicht uninteressant!