Originaltitel: Frühreife Betthäschen
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Ralf Gregan
Inhalt:
Dieser deutsche Sexploitation-Klassiker aus den 70er-Jahren beglückt uns mit einer Reihe sexy Vignetten, präsentiert von den Gästen eines Clubhauses, unter dem Deckmantel eines gesellschaftlich relevanten Erlebnisberichts.
Review:
Es mag Filme geben, die kennt man nicht und man findet sie in den meisten Fällen nur aus Zufall. Besonders im Bereich des deutschen Sexploitationfilms ist es immer wieder erstaunlich, auf was man stößt. Im wörtlichen Sinne natürlich. Die FRÜHREIFEN BETTHÄSCHEN ist eine Produktion unter der Regie von Ralf Gregan, der hier unter dem Pseudonym Ilja von Anutroff agierte. gedreht wurde der Film in Berlin und erschien 1972 in den deutschen Kinos, wo er nicht lange sein Dasein fristete, da er ziemlich zeitnah wegen Pornographie beschlagnahmt wurde und seitdem nicht mal im Ansatz veröffentlicht wurde. Weder auf VHS noch auf sonst einem retromedium, wie man sie heute kennt.
Zu der Zeit hat es leider noch mehrere Filme getroffen, die unter diese falsche Ansichten eines beschlagnahmungswütigen Staatsanwalts gefallen sind, unter anderem diverse Walter Boos-Filme als auch die Erwin C. Dietrich-Produktion MÄDCHEN MIT OFFENEN LIPPEN. Ausschlaggebend für diese "Beschlagnahmungswelle" war der KRANKENSCHWESTERN-REPORT von Walter Boos. Lange hat man es versucht, das Ruder noch rum zu reißen, jedoch erfolglos. Dies führte dazu, das man den Film einfach ins Ausland verschiffte, wo er unter diversen englischsprachigen Titeln veröffentlicht wurde und man so die Möglichkeit hatte, ihn doch noch zu Gesicht zu bekommen.
Inhaltlich bietet der Film alles andere als pornographische Elemente. Eine mittelmäßige Dosis Erotik, viel Humor und wie so üblich bei Filmen aus diesem Metier durchschnittliche Darsteller. Die inhaltliche Geschichte ist ebenfalls recht zügig erzählt. Die Rahmenhandlung ist eine Kneipe in der zwei freunde arbeiten und unter den Gästen erzählt man sich allerlei "feurige" Geschichten die sich zugetragen haben. Auch die zwei Freunde haben etwas zu erzählen, um die Rahmenhandlung ebenfalls abzurunden. Erzählt werden die Stories in mehreren Episoden, die sich durchaus sehen lassen können. Zwar hat der Film in der IMDB eine durchschnittliche Bewertung von grad mal 3,6 Punkten, jedoch sollte man sich davor nicht abschrecken lassen, denn so schlecht ist er sicherlich nicht.
Zu den Darstellern die hier ihr Debut gaben gehören Doris Henke, die man aus mehreren Sexfilmen der goldenen 70er kennen dürfte, am ehesten aus dem Pasolini-Streifen DIE 120 TAGE VON SODOM, parallel dazu gibt es noch Gabi Heinecke, die auch kein unbeschriebenes Blatt in der Film- und Serienwelt ist. ich bin mir nicht sicher, ob der Film jedem zusagen wird, der ihn in die Hände bekommt und gehe davon aus, das er eher was für die Hardcore-Sammler des Genres ist, würde mir aber dennoch wünschen, das vielleicht irgendwann mal offiziell im deutschen Land auf DVD erscheint. Allein schon wegen der "dramatischen" Beschlagnahmungsgeschichte, die sich damals zugetragen hat.