Donnerstag, 18. Januar 2024

Blutgeil aka Zurich Cop Eaters IV


Originaltitel: Blutgeil
Herstellungsland: Schweiz 
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Lö Lee

Inhalt:

Der Schweizer Amateurfilm handelt von zwei Zürcher Drogenfahndern, die nach einem Anschlag auf ihr Hauptquartier, bei dem alle ihre Kollegen getötet werden, einen Rachefeldzug gegen die dafür verantwortlichen Drogenabhängigen beginnen. Sie stürmen ein besetztes Haus, töten in der Toilette zwei Junkies, werden dann aber von den Besetzern entwaffnet, gequält, getötet und verspeist.

Review:

Wenn man sich etwas mit dem deutschsprachigen Amateursplatter-Sektor beschäftigt, kommt nicht drum herum, mal was von dem Schweizer Kurzfilm BLUTGEIL von Lö Lee gehört zu haben. Der Ruf eilt dem Film voraussichtlich voraus, weil er zum einen in der Schweiz aufgrund des Inhalts verboten wurde und eben besagter Inhalt für einen Aufschrei gesorgt hat, bei dem die staatliche Obrigkeit nicht gerade zimperlich war, den Film aus dem Verkehr zu ziehen. Innerhalb von Deutschland wurde der Film auf der Jung und mutiert-VHS veröffentlicht, was eine Compilation aus diversen Amateurkurzfilmen war, die von der Horror/Splatter-Zeitschrift Splatting Image veröffentlicht wurde. So erlangte der Film auch hierzulande schnellen Bekanntheitsgrad und sollte jedem Amateursplatterfan ein Begriff sein. 

Inhaltlich dreht es sich um zwei Polizsten, die wie gewohnt rücksichtslos vorgehen und innerhalb der linken Hausbesetzerszene für Aufruhr sorgen und quasi aufräumen wollen. Die ersten Opfer sind auch schon gefunden: Ein Haus was voll mit Junkies ist. Nach ihrem Überfall auf die Junkies, schafft es einer von ihnen zu flüchten und hinterlässt eine Blutspur, der die Polizisten folgen können, was sie zur nächsten Crackbude führt. Auch hier wollten sie dem ganzen ein Ende setzen, doch die Junkies setzen sich zur Wehr und gehen noch brutaler gegen die Beamten vor und richten ein Massaker an, was darin mündet, das die Polizisten auf dem Tisch zum Festessen landen. 

Für einen Amateursplatter der frühen 1990er Jahre ist der Film meines Erachtens gar nicht so schlecht geworden. Es gibt blutige Szenen, einen reizenden Plot, zeitgleich auch eine Sozialkritik was die Zensur in der Schweiz betrifft und die ist, wie ich schon hörte, etwas krasser als in Deutschland. Man sollte in dem Film keinen Aufruf zum Hass gegen die Polizei sehen, das wäre meiner Meinung nach schwachsinnig. Auch gehöre ich eher zu der Sorte Mensch, die in Kunst kein Verbrechen sieht. Ob BLUTGEIL nun Kunst ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Ich halte den Film für ein interessantes Projekt, um seinen Unmut auszusprechen. Jeder nutzt eben ein anderes Ventil für seine Probleme. 

Die Folgen für die Macher waren damals, dass es zu Razzien kam und sie nach Artikel 135 StGB alle zu saftigen Geldstrafen verurteilt wurden und der Film eingezogen wurde. Jedoch fanden ein paar VHS ihren Weg zu ein paar Sammlern, was zur Folge hatte, das auch andere Leute Zugang zu diesem Film hatten. Mich wundert die alternative Titelgebung ZURICH COP EATERS IV. Gab es da wohl schon drei Vorgängerfilme? Auch ist mir ein Film mit dem Titel BULLENBLUT 2 geläufig. Ob das eventuell einer der drei Filme sein könnte? Leider haben bisherige Recherchen nur wenig ergeben und auf längerfristige Sicht gehe ich auch davon aus, das sich da nicht viel tun wird. Bis dahin wird sich eben immer mal wieder mit BLUTGEIL vergnügt. 






 

Der Gesandte


Originaltitel: Der Gesandte
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Sebastian Panneck, Patrick Hollmann

Inhalt:

Manchmal beschwören Teenager einen bösen Geist, der von einem von ihnen Besitz ergreift, was zu katastrophalen Folgen führt. 

Review:

Yeah, es scheint als doch noch so wie eine Fortuna des deutschen Amateursplatters zu geben, die zwischendurch mal bei mir rein schneit. bei meiner Review zu SPLOTSCH-ORDNUNG MUSS SEIN war ich eher noch der Ansicht, das ich mittlerweile nicht mehr ganz so empfänglich bin, für Filme dieser Art. Doch weit gefehlt, manchmal bedarf es einfach nur mal einer längeren Pause, bis die Lust wieder kommt oder wie ich diesen Fall beschreiben würde: Unverhofft kommt oft. Das erste mal hörte bzw. sah ich vom Gesandten bei einer ´deutschen Instagram-Bloggerin, die sich ebenfalls mit dem ganzen German SOV-Sektor als auch diversen Mondotiteln beschäftigt. Bis dato war mir der Titel DER GESANDTE überhaupt nicht bekannt und nach meiner Recherche stammt er aus dem Jahre 1989!

1989? Da war doch was, oder nicht? Mir würden bei diesem Jahrgang auf Anhieb auch nur drei Produktionen einfallen, die aus deutschen Landen stammen: BLACK PAST von Olaf Ittenbach, DEVIL´S MEAT von Maik Ude und VIOLENT SHIT der deutschen Untergrund-Legende Andreas Schnaas. Was noch älter in dem Bezug wäre, dürfte BEGRABT IHN TIEF von Andreas Bethmann sein, Jahrgang 1988. Wie man sieht, hat man sich in Deutschland Ende der 1980er nicht lumpen lassen und wollte seinen Vorbildern nachahmen und selber was auf die Beine stellen. Ob man es nun mag oder nicht, bleibt jedem selber überlassen. Mir persönlich gefällt das ganze nach wie vor immer noch, weil es fester Bestandteil meines Lebens ist und die Jagd nach wie vor immer noch großen Spaß macht. 

Inhaltlich beschränkt sich die Story auf einen Geist, der bei einer Art Dämonenbeschwörung gerufen wird. Einer der Protagonisten findet unterwegs sowas wie ein Buch mit einem Zauberspruch drauf. Beim Zusammentreffen mit Freunden wird der Spruch laut vor gelesen, was dazu führt, das der Geist beschworen wird. Als einer der Kerle im Bad verschwindet, reisst er sich die Haut vom Gesicht ab, setzt sich eine Totenkopfmaske auf und schlachtet alle seine Freunde ab. 

Sehr gut ausgedacht und vor allem bei BLACK PAST abgekupfert. Hier scheint wohl ein damals noch junger Olaf Ittenbach Pate gestanden zu sein, denn die Bad-Szene wurde nahezu 1:1 kopiert, jedoch nicht in dem splattrigen Umfang wie es bei BLACK PAST der Fall ist. Ansehnlich ist das ganze dennoch und von den Spezialeffekten richtig gut umgesetzt für damalige Verhältnisse und dem geringen Budget, das zur Verfügung stand. Auch sonst gibt es ordentlich gemacht Splattereffekte zu sehen wie einen heraus gerissenen Arm oder einen zermatschten Schädel. Die Jungs und das Mädel haben ihr Taschengeld demnach gezielt eingesetzt und wussten, was sie machen wollten. Nur der Ton ist extremst schlecht, das man besser zweimal hinhören muss, was gesagt wird, auch wenn die Dialoge eher wenige sind. 

Fazit: Kleiner, geiler Amateursplatter aus längst vergangenen Zeiten, als das Genre gerade erst von mehreren Splatterfans belebt wurde und eine kleine, aber feine Welle mit sich gezogen hat, für die man sogar im Ausland den Hut zieht. Man darf sich zurecht darauf was einbilden, wenn man exakt Fan solcher Filme ist, weil sie von Fans für Fans gemacht wurden. Veröffentlicht wurde DER GESANDTE damals nur auf VHS und es scheint auch nur eine sehr kleine Limitierung von 20 Einheiten gewesen zu sein. So darf man sich freuen, wenn man nach all den Jahren zumindest an einen VHS-Rip ran kommt, um sich solche Kleinode anzusehen, bei denen man es niemals für möglich gehalten hätte, jemals in den Genuss zu kommen. 


 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Dimensione Violenza


Originaltitel: Dimenione Violenza
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Mario Morra

Inhalt:

Einem Kameldieb wird die Hand abgeschlagen. Im Amazonas-Gebiet wird vom Hubschrauber aus Jagd auf Indianer gemacht. Auf den Philippinen lässt sich ein religiöser Fanatiker selbst ans Kreuz nageln. In Indien ziehen sich Fakire Fleischerhaken durch die Haut und lassen sich daran aufhängen – nur um zu demonstrieren, dass sie keinerlei Schmerz fühlen. In einem Bauernhaus in Süditalien entdeckt die Polizei ein misshandeltes 22jähriges Mädchen, das von ihrem grausamen Vater neun Jahre lang angekettet in einem völlig verdreckten Zimmer dahinvegetierte. Beispiele von unglaublichen Gräuel- und Gewalttaten, von menschlichen Abartigkeiten und Verbrechen, die der Filmemacher Mario Morra hier zu einer schockierenden Dokumentation zusammengestellt hat. Ein Film, der aufrüttelt und erschüttert. Ein schonungslos offener Film über die Gewalt auf unserem Planeten. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE der Mondo-Urväter Gualtiero Jacopetti & Franco Prosperi, schossen weitere und ähnliche Ableger im Mondo-Genre wie die Pilze aus dem Boden. Zwar war der Mondofilm an sich zu der zeit nicht neu, aber noch eher handzahm, bis man sich wagte, verstörendere Bilder zu präsentieren, was den Machern schließlich zu dem Erfolg verhalf. Zur damaligen Zeit stellten Naturvölker und ihre Rituale als auch Menschen auf der ganzen Welt mit ihren zum Teil seltsamen Praktiken, Faszinationen und Anschauungen den Vordergrund des Mondofilms dar, bis mit GESICHTER DES TODES eine Tür geöffnet wurde, die immer krassere Formen annahm und im Untergrund in weiten Teilen verbreitet ist. Ein großer Glücksfall für den Mondofilm war das Aufkommen des VHS-Marktes, was es den Filmemachern ermöglichte, verstörendere Szenen zu zeigen, die man in Kinos nicht wirklich gezeigt hätte. So spielten auch Indizierungen und Beschlagnahmen eine weitere Rolle, die den Film an sich zu einem Must See gemacht haben, insbesondere wenn er beschlagnahmt war. 

Mario Morra ist innerhalb der Filmbranche kein Unbekannter, fing seine Karriere als "Filmschaffender" schon in den 1950ern als Schnittassistent an. Unter anderem war er auch für den Schnitt bei MONDO CANE 2, MONDO INFERNO - ALLE SÜNDEN DIESER WELT und vielen weiteren italienischen Spielfilmen tätig. Seine ersten Gehversuche als KO-Regisseur begannen mit DER LETZT SCHREI DES DSCHUNGELS bis er 1984 seinen Erstversuch wagte und DIMENSIONE VIOLENZA drehte. Der Film schlägt in die selbe Kerbe wie seine italienischen Brüder: Bizarre Rituale, Verstümmelungen an jungen Mädchen in Afrika, Religiöse Fanatiker (Unter anderem einer, der sich wahrhaftig ans Kreuz nageln lässt), Jagden auf Tiere, eine Opferung an Haie in dem man Ziegen ins Meer wirft, Kulte, die sich gegenseitig zum Wohle der Seele erniedrigen und vieles mehr, was den Zuschauer schockieren dürfte...sollte...wird! Begleitet werden die Szenen von einem sarkastischen Off-Kommentar, in der deutschen Fassung von einem der Synchronsprecher von Bud Spencer gesprochen, bei dem man sich manchmal fragt, ob er seine Aussagen ernst meint. 

Für die akustische Unterhaltung seitens von Musik, gibt es Daniele Patucchi auf die Ohren, um manche Szenen vermutlich etwas abzumildern, da sie visuell doch sehr brutal sind und nichts, was man im Alltag zu sehen bekommt. Genau solche Probleme, was eine Veröffentlichung im Ausland anbetrifft, gibt es auch in Deutschland. Hier bisher nur auf VHS erschienen, ist mir noch eine LaserDisc aus Hong Kong bekannt, die vermutlich noch seltener sein dürfte und 1988 von Winson Entertainment Co. Ltd. in Hong Kong veröffentlicht wurde. Zumindest sieht sie vom Design her schöner aus wie die VHS, aber das ist natürlich Geschmackssache, welche Veröffentlichung man schöner findet. 

Fazit: Es mag Leute geben, die sich fragen, warum man solche Filme schaut. Ich würde es, was mich betrifft, auf Interesse und Faszination an dem ganzen Verborgenen bezeichnen, was man eben nicht jeden tag zu sehen bekommt. Vor der Realität kann man die Augen leider nicht verschließen. Es ist auch ein gewisser Nervenkitzel dabei, wenn man sich eine Schock-Dokumentation anschaut, aber mehr auch nicht. Was DIMENSIONE VIOLENZA betrifft: Gewiss einer der besseren Mondofilme, den ich in all den Jahren gesehen habe. Klar, es spielt auch eine Rolle, das man versteht um was es geht, ansonsten dennoch ein Top-Mondo, den ich nach bisherigen Mondos die ich kenne, mit Mondo Diavolo vergleichen würde. Somit hat sich die Suche und der Erwerb meiner VHS definitiv gelohnt! 






 

Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Emanuelle fuga dall'inferno
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Bruno Mattei, Gilbert Roussell

Inhalt:

Trotz ihres Entkommens aus dem Gefängnis bringt ein korrupter Staatsanwalt die Reporterin Emanuelle zurück hinter Gitter. Inhaftierte wie Wärterinnen machen es der dunklen Schönheit nahezu unerträglich. Als vier Schwerverbrecher, darunter auch ein ehemaliger Bekannter, in das Gefängnis eingeliefert werden, reißen diese die Führung an sich und nehmen Emanuelle zusammen mit ein paar anderen Frauen als Geiseln. Es wird gemordet und vergewaltigt. Wer wird das Gefängnis, umzingelt von Polizei und Scharfschützen, lebend verlassen? 

Review:

Böse Zungen behaupten, das LAURA 2 - REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS nicht an seinen Vorgänger ran kommt. Ob das so ist, muss jeder natürlich für sich selber entscheiden. Ich selber kann dem nur wenig zustimmen, weil ich beide Filme total mag und jeder für sich etwas eigenes an sich hat, was die Filme sehenswert macht. War der erste Teil noch eine gewalttätige, fast schon frauenfeindliche Spazierfahrt durch die Hölle eines Frauengefängnisses, bekommt man beim zweiten Teil eher actionhaltigere Kost geboten, die mit viel Thrill gewürzt ist und weitgehendst auf Frauenfolter verzichtet. Ob es das ist, was manchen Zuschauer vielleicht so gestört hat? Hätte Bruni Mattei wieder denselben Inhalt verfilmt, wäre nichts anderes als ein Klon des ersten Teils heraus gekommen, daher bin ich froh drum, das man sich geschichtlich auf etwas anderes fest legte, das Schauspiel aber im selben Gefängnis statt findet und sich auch die selben Darsteller eingefunden haben wie im ersten Teil. 

Emanuelle findet sich in einem korrupten Gefängnis wieder, in dem die Wärter den psychotischsten Gefangenen erlauben, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und es auf sich nehmen, denen, die sich widersetzen, gewaltsamen Strafen zu auszusetzen. In diesen Schnellkochtopf kommen vier männliche entkommene Sträflinge, die vergewaltigen, morden, Geiseln nehmen und sich auf erschreckend grausame Spiele mit den Frauen einlassen, während sie gleichzeitig versuchen, mit der Polizei draußen über eine Flucht zu verhandeln.

Der Film hat einfach alles, was ich an so manchen italienischen Exploitation-Produktionen liebe: Herrliche Dialoge, einen einwandfreien Score und Top-Darsteller, die ich schon seit Jahr und Tag gerne im Italo-Kino sehe und bestaune. Hier kommt noch die Action dazu, die den Film zu einem sehenswerten Stück macht, der im ersten Drittel mehr aus einem Frauengefängnisfilm besteht, bis die werten Herren unter dem Kommando von Crazyboy steht auftauchen und Chili auf das Essen bringen. Sehr amüsant war die Darstellung von Crazyboy, der von Laura Gemser´s Ehemann Gabriele Tinti gespielt wurde und seine Rolle erschreckend gut spielt. Er hat mich sehr an Helmut Berger in DER TOLLWÜTIGE ERINNERT und diese Rolle als auch den Film finde ich extremst geil! Auch eine alte Bekannte ist hier wie schon im ersten Teil als höhere Bedienstete zu sehen: Lorraine De Selle. Wer jetzt an DIE RACHE DER KANNIBALEN denkt, liegt genau richtig.

Schauplatz des ganzen stellt wie im Vorgängerfilm dasselbe Gefängnis dar und ist nicht minder räudig oder gar besser geworden, im Gegenteil. Die Wärterinnen sind immer noch gleich sadistisch, manche Insassinnen weiterhin widerwärtige Biester, wer hier jedoch fehlt, ist Emanuelle´s Zellengenossin Pilar. Ausgerichtet für die Drive In-Heroes der 1980er Jahre, stellt der Film einer der besseren Mattei-Filme dar und insgesamt einer der besseren Women in Prison-Filme, die aus dem europäischen Raum stammen. Mit einem Zähneknirschen wird der Zuschauer vermutlich fest stellen, das Laura Gemser hier eher züchtig ans Werk geht, was der Krone keinen Zacken raus bricht, dafür ließen sich ihre Mitinsassinnen nicht lumpen. Für die musikalische Untermalung hat wieder mal Luigi Ceccarelli gesorgt, dessen Score ich hier sogar besser finde als im ersten Teil. 

Fazit: Ich denke, ich kann bei meinem Fazit für beide Filme sprechen. Klare Fälle von sehenswerten Frauengefängnis-Filmen, der erste eher auf Gewalt gegen Frauen bedacht, der zweite eher ein Mix aus allem inklusive Crime-Action, damit man sich nicht den gleichen Film zweimal hintereinander anschauen muss. Das Ehepaar Gemser/Tinti kann man sich immer wieder in ihren Filmen anschauen und man stellt fest, das es zu keinen Verlusten ihres Charmes kommt. Nicht umsonst stehen Laura 1 und 2 auf meiner Rangliste in puncto WIP-Exploitation weit oben innerhalb meiner Top Ten. 




 

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle


Originaltitel: Violenza in un carcere femminile
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Mattei als Vincent Dawn

Inhalt:

Zusammen mit einigen anderen weiblichen Häftlingen wird die schöne Laura, verurteilt wegen Prostitution und Drogen-Besitz, in das berüchtigte Gefängnis von Santa Caterina gebracht. Sehr schnell merkt Laura, dass sie in eine Hölle der Grausamkeiten und des Sadismus geraten ist: Vergewaltigungen, Schlägereien, Intrigen und Verrat stehen auf der Tagesordnung. Die Vorgänge im Gefängnis werden immer grauenvoller. Als man entdeckt, dass Laura eine Journalistin ist und Informationen nach draußen gibt, will man sie ermorden! Doch kurz vorher gelingt es Laura aus dem Gefängnis zu entfliehen. Doch sie kann den Verfolgern nicht entkommen. Unter strenger Bewachung wird sie zusammen mit ihrem Fluchthelfer Dr. Morin in das Büro des Gefängnisdirektors gebracht. Hier erlebt Laura eine Überraschung.

Review:

Wie schade es doch ist, das man die Zeit nicht zurück drehen kann, um zumindest so manchen Vertreter meines favorisierten Subgenres, dem Frauenknastfilm, im Kino anzuschauen. Bestenfalls in einem runtergekommenen Bahnhofskino, was sehr zum Flair der Filme passen würde. Sehr gut in diese Bahnhofskinowelt passen natürlich auch sämtliche Filme mit der Exploitation-Queen Laura Gemser, zu der es unter ihrem "Künstlernamen" eine ganze Serie gibt. Ob man LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE dazu gehört, steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Es besteht das Gerücht, das der Film nichts mit der eigentlichen Reihe zu tun hat und von den Verleihern als einen Black Emanuelle-Titel ausgegeben wurde, um kräftig Kohle zu machen. Klar, dumm ist die Idee nicht, der Name Black Emanuelle ist unter Kennern ein beliebter Filmtitel, bei dem man nicht weit gehen muss, wer hier an vorderster Front steht in der Schauspielerei. 

Zur Handlung: Die Fotojournalistin Emanuelle gibt sich als Drogendealerin aus und lässt sich in ein Gefängnis einsperren, um über die Gewalt zu berichten, der die Insassen ausgesetzt sind. Als sie entdeckt wird, muss sie schlimme Zeiten durchmachen, zum Beispiel wird sie angegriffen und in Einzelhaft gesperrt, wo sie von einem Rudel Mäuse angegriffen und verletzt wird. Folter und Vergewaltigungen durch Insassen und des Direktors stehen in der Hausordnung der Haftanstalt und vieles mehr. Aber dank der Hilfe des inhaftierten Dr. Moran wird es mit der Opferbereitschaft einiger Insassen gelingen, die Gewalt anzuzeigen und die Verantwortlichen verhaften zu lassen.

Wie man bestimmt schon weiß, braucht man von einem Bruno Mattei-Film keine Hochglanzarbeit erwarten, denn im Grunde sind es Schundfilme, die mit kleinem Budget gedreht wurden, gespickt mit ein paar nackten Frauenleibern und so etwas wie einer Story. Ob man seine Filme mag, bleibt jedem selber überlassen. Ich mag seinen Stil, Filme zu machen. Man muss auch sagen, das er in den 1970ern und 1980ern oftmals den richtigen Riecher hatte, sich an ein Subgenre zu haften und etwas zu kredenzen. Bei dem Film handelt es sich um einen Exzess aus Gewalt, Perversität, Psychoterror, Drama, Gefängnisfilm und einem guten Schuss Erotik. Mattei zielte darauf ab, das Women in Prison-Genre neu zu beleben, nachdem die Hochzeit dessen in den 1970ern war und allmählich zu Ende gegangen ist. 

Man erkennt die Unterschiede, die man aus einem Joe D´Amato-Film kennt ganz deutlich: Fallen bei einem D´Amato die Hüllen noch und nöcher, hält man sich hier zurück und richtet den Fokus auf die Gewalt, denen die Frauen innerhalb dieser Zuchthausmauern ausgesetzt sind. Das Set an dem gedreht wurde passt haargenau wie die Faust aufs Auge. So stellt man sich in seinen dunkelsten Träumen wohl ein Gefängnis vor: Kalt, roh, dreckig, von Gott verlassen. Dazu gesellen sich noch dementsprechende Charaktere, die das Leben da drin nicht einfacher machen. Und der Bodensatz der Menschheit geht hier bis zu einer höheren Stelle des Gefängnisses: Der Direktion. Man denkt sich auch nur, was das alles für ein perverser, missratener Haufen ist und wünscht ihnen nach Abschluss des Filmes alles erdenklich schlechte während ihres Gefängnisaufenthalts. 

Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber wer sich mit diesem Subgenre bzw. dem Genre des Exploitationfilms beschäftigt, wird den Film vermutlich schon kennen, andernfalls gilt Nachholbedarf. Auch punktet Luigi Ceccarelli mit einem beeindruckenden Score, der für diese Zeit im italienischen Film typisch ist und hier sehr gut passt, um manche Spannungslöcher auszustopfen und mittels der Musik manchen Szenen Spannung zu geben. Schade, das solche Filme heutzutage nicht mehr möglich sind. Umso erfreulicher ist es dann, wenn sich Labels solchen Perlen annehmen.



 

Sonntag, 14. Januar 2024

Das Tier


Originaltitel: The Howling
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: Joe Dante

Inhalt:

Die TV-Moderatorin Karen erleidet einen Nervenzusammenbruch. Ihr Mann bringt sie in die abgelegene Klinik des Therapeuten Dr. Wagner. Doch statt der erhofften Heilung erwartet Karen das blanke Grauen. Die Nervenheilanstalt ist eine Werwolf-Kolonie.

Review:

THE HOWLING ist einer dieser Werwolf-Horrorfilme, der in der Horrorfilm-Welt seine Spuren hinterlassen hat. Während der im selben Jahr erschienene AMERICAN WEREWOLF eher ins komödiale abzielt, geht THE HOWLING einen geradlinigeren Weg und trumpft mit einer ernsteren Umsetzung auf, bei der es nichts zu lachen gibt. Wenn es um Werwolffilme geht, ist das einer der Filme, der in die engere Auswahl kommt, wenn man mich nach einem Film zum Thema Werwölfe fragt. Ich kann mich gut an die Erstsichtung im damaligen Alter von 14, 15 Jahren erinnern, am meisten an der Faszination der Werwolfkostüme als auch an die Verwandlung, die man zu Gesicht bekam. Vermutlich ist eben diese zentrale Szene, der Grund, warum man den Film als sehenswert betrachten kann und bleibende Gedächtnisspuren hinterlässt. 

Die Handlung dreht sich um Karen, einer Fernsehmoderatorin, die eine traumatische Begegnung mit einem Serienmörder hat. Nach der Begegnung, bei der sie mit dem Leben davon kommt, gönnt sie sich eine Karrierepause, um mit dem Erlebten klar zu kommen. Auf Anraten von Dr. George Waggner schließt sie sich „The Colony“ an, einem Erholungsheim, in dem alle möglichen Verrückten leben. Sie wird dennoch weiter geplagt von ihren Alpträumen, deren Fokus der Serienmörder Eddie sind. Zwischenzeitlich wird nachgeforscht, was es mit Eddie auf sich hat und eine Spur führt in den Wald, bei der es zu einem Angriff seitens eines Werwolfs kommt. So kommt allmählich Licht ins Dunkel und die Vorahnung, das es sich um echte Werwölfe handelt, gerät immer mehr in den Fokus der Wahrheit. 

THE HOWLING, im deutschsprachigen Raum DAS TIER benannt, ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gary Brandner, bei dem es sich um einen Nachrichtensprecher dreht, der nach einer traumatischen Begegnung mit einem Serienmörder ein Resort besucht, in dem heimlich Werwölfe leben. THE HOWLING zeichnet sich durch seine hochkarätigen Spezialeffekte aus, die beim Zuschauer stets Bewunderung auslösten. Der Mann hinter den Verwandlungen war Rob Bottin, dessen Spezialeffekte in einer Reihe von anderen Horrorfilmen schon zu sehen war. Joe Dante, der Regisseur des Filmes war eine gute Wahl, konnte er 1978 schon einen großen Erfolg mit PIRANHA verbuchen, der auch mit John Sayles als Drehbuchautor ein heißes Eisen im Feuer hatte. 

Im Gegensatz zum Originalroman, modifizieren sie die Gründe, die die Fernsehmoderatorin Karen White dazu bewegen, in die Kolonie zu kommen. Im Roman ging es um die Folgen einer Vergewaltigung, vor allem verändern sie die Einrichtung und die Orte dieser psychiatrischen Anstalt völlig. Zu den negativen Aspekten des Films gehören der unglaubwürdige Anfang, der zunächst wie ein Teil eines Thrillers mit perversen Beiklängen wirkt. Dieser recht lange erste Teil erweist sich aufgrund der eher oberflächlichen Schreibweise der Charaktere als nicht wirklich spannend. Fahrt kommt erst auf, als die Regie ihre Karten allmählich ausspielt und es zum ersten Zusammentreffen der Gruppierung "The Colony" kommt. Man verspürt es schon instinktiv, das mit den Beteiligten nicht wirklich was stimmen kann, und ich rede nicht davon, das es sich um eine Irren-Veranstaltung handelt, bei der man sich trifft. 

Zu den großen Highlights des Filmes gehört die Verwandlungsszene eines Mannes in einen Werwolf. Es handelt sich ohne Zweifel um den mutigsten Moment des Filmes, der von Rob Bottin inszeniert wurde und die Make Up-Spezialeffekte revolutionierte. Für viele Horrorfans gilt THE HOWLING als Kultfilm zum Thema Werwölfe im Horrorfilm. ist er das auch? Das muss jeder für sich selber entscheiden. Der Film ist ein Versuch, den Werwolf zu modernisieren und das darf nicht angezweifelt werden, dass das auch gelungen ist. Auch sprachen die damaligen Kritiken für sich, weil der Film etwas neues darstellte und fern vom klassischen Werwolffilm war. Der Erfolg ging so weit, das THE HOWLING eine ganze Saga mit sich zog, die aus mehr oder weniger guten Teilen besteht. Man mag THE HOWLING manchen Patzer verzeihen, würde ich ihn dennoch zweifellos empfehlen, weil er etwas ganz neues zu der Zeit dargestellt hat, bei dem der Fokus auf die haarigen Geschöpfe der Nacht liegt. 





 

Samstag, 13. Januar 2024

Godzilla Minus One


Originaltite: Gojira -1.0
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr:: 2023
Regie: Takashi Yamazaki

Inhalt:

Japan in der Nachkriegszeit. Aus "NULL" wird "MINUS" .Überlebe und leiste Widerstand! Godzilla taucht unerwartet in Japan auf, das nach dem Krieg ohnehin in Schutt und Asche liegt. Werden die verzweifelten Menschen einen Weg finden zu überleben und zurückzuschlagen? 

Review:

Man kann, darf und sollte GODZILLA MINUS ONE  als das Gegenstück des 1954 erschienenen GODZILLA betrachten, in dem Godzilla sein Debüt gab und 70 Jahre lang Japan und die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Unzählige Filme, mal hart, mal soft, mal für Kinder sind bisher erschienen und eine Ende scheint noch lange nicht Sicht. Der letzte große Streich aus Japan war SHIN GODZILLA aus dem Jahre 2016 und es sollte 7 Jahre lang dauern, bis es seitens Toho grünes Licht für eine neue Verfilmung gab. Und eins ist sicher: GODZILLA MINUS ONE hat es in sich und so hat man den König der Monster noch nicht gesehen. In diesem Jahr feiert Godzilla sein 70. Jubiläum und es grenzt fast schon an ein Wunder, das er nicht zum Jubiläum veröffentlicht wurde, sondern ein Jahr davor. Kein Problem, umso früher, umso besser, denn im April steht schon der nächste Streich GODZILLA X KONG: THE NEW EMPIRE an und innerhalb eines Jahres erscheinen keine Godzillafilme gleichzeitig aus Japan und den USA.

Bekannterweise ist Godzilla das Ergebnis von Atombombentests im Pazifik, ein Dinosaurier der zu einer noch gefährlicheren Echse mutiert ist und nur eins kennt: Die pure Zerstörung! So auch hier, nur mit dem Unterschied, das der nukleare Aspekt hier weit runter gespielt wurde und man sich auf Japans Nachkriegskrise konzentriert, bei der die nationale Identität Japans im Vordergrund steht, die durch den Kamikazepilot Koichi dargestellt wird, der vorgibt, einen Motorschaden zu haben, um nicht sein Leben opfern zu müssen. Nach dem krieg und beim Aufbau Tokios findet er ein Waisenbaby und ein Mädchen, mit dem er seine Familie gründet und es scheint soweit alles in Ordnung zu sein, bis auf die finanziellen Probleme, die ihn begleiten, weswegen er einen Job an nimmt, bei dem es darum geht, übriggebliebene Minen zu entsorgen. Die größere Gefahr lässt nicht lange auf sich warten und ein alter Bekannter seinerseits taucht aus den Meeren wieder auf: Godzilla! Jetzt liegt es unter anderem auch an ihm, dem Monster den Kampf anzusagen. 

Fakt ist: GODZILLA MINUS ONE knallt ordentlich! Selten hat man das Monster in so einer ungewohnten Brutalität gesehen wie hier. Im Gegensatz zu anderen Verfilmungen geht es ihm nicht darum, die Menschheit vor anderen Monstern zu beschützen oder die Ordnung in der Umwelt wieder herzustellen, sondern sein Anliegen ist, so viel Chaos und Zerstörung anzurichten wie nur möglich und das funktioniert hier bestens. Er fegt wie ein nuklearer Sturm durch Tokio und hinterlässt nichts als Schutt und Asche und es scheint als ob jedes Hochhaus, jeder Krümel der Stadt nur ein Staubkorn ist, was keinen Mehrwert oder Halt besitzt. Godzilla stellt eine einzigartige Metapher für die nukleare Verwüstung und Krieg dar, wie man es selten gesehen hat und es wirkt fast beängstigend, mit welchem Wumms! er eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Im Zusammenspiel mit dem allseits bekannten Godzilla-Soundtrack erfährt man hier ein einzigartiges Wunderwerk, was schon lange überfällig war. 

Ein großes Vergnügen bereitet der Aufbau der Geschichte und der Hauptcharaktere, für die man sich ins Zeug gelegt hat, sie ausgedehnt zu erzählen und den Protagonisten ein Gesicht zu geben. Solche Dinge fehlen oftmals größeren Filmproduktionen, aber nicht hier.  Takashi Yamazakis Liebe zu dem Monsterurgestein ist klar zu erkennen, aber er verschwendet nichts, was nur den Hauptstar des Filmes, Godzilla, in den Vordergrund rücken lässt, denn was für ihn ebenso wichtig war, ist eine Charakterisierung der Menschen und der Aufbau von einer Dramaturgie, um dem Zuschauer zu fesseln, was dafür sorgt, das man kräftig mit fiebert und schlussendlich nur das beste für jeden Einzelnen erhofft. Nicht ausser Acht gelassen wird zudem auch eine Antikriegsbotschaft, die nicht nur Japan, sondern uns alle betrifft. Kriege sind nie gut und enden immer im schlimmsten Übel, was einem passieren kann, und doch werden sie weltweit geführt. 

Fazit: Godzilla ist zurück und so wie hier hat man ihn noch nie gesehen. Eine erschreckende und denkwürdige Darstellung des Monsters wie sie nur aus Japan, von Toho kommen kann. Nach einer Erklärung  Takashi Yamazakis, wollte er Godzilla so drastisch und gruselig darstellen, was ihm auch bestens gelungen ist. Das Design spricht Bände und es ist eine Mischung aus dem Horror des krieges und einer Ehrfurcht, die man vor ihm hat, was eine perfekte lebendige Verkörperung der Schrecken des Atomkrieges darstellt. Und nicht zu verachten sind seine Handlungen, aus der die Wut und die Rache eines Stücks Natur hervor spricht, weil es der Mensch war, der eben dieses Geschöpf hervor gebracht hat. Der einzigste Kritikpunkt meinerseits ist die sparsame Präsenz von Godzilla, die meiner Meinung nach gerne öfters anwesend hätte sein dürfen. Man darf gespannt sein, was seitens Toho noch alles auf uns zu rasen wird, denn das will es noch nicht gewesen sein. 


 

Astaron - Brut des Schreckens


Originaltitel: Contamination
Herstellungsland: Italien, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Luigi Cozzi

Inhalt:

Ein Schiffswrack treibt in New York. Außer seiner toten Besatzung hat es eine unheimliche Fracht geladen - eine Bio-Materie, die nicht von dieser Welt ist. Ein Rettungskommando der Regierung betritt ahnungslos das Deck, ohne zu wissen, welche Katastrophe damit ausgelöst wird. Der unheimliche Organismus aus den Weiten des Weltalls tötet auf grausame Weise jeden, der ihm zu nah kommt und verbreitet sich blitzschnell. Doch dies ist erst der Anfang eines schrecklichen Albtraums.

Review:

Einer meiner favorisierten italienischen Regisseure ist Luigi Cozzi! Was hat der Mann mir schon für schöne Filmstunden beschert, wenn auch die Anzahl seiner Filme nicht gerade groß ist. Astaron gehört zwar nicht ganz zu den Top-Filmen die ich von ihm mag, aber man kann nicht behaupten, das Astaron zu seinen schlechtesten gehört. Geplagt von Zensur und einem großen Missverständnis gehört der Film, der unter dem Titel CONTAMINATION gedreht wurde, zu einem Versuch der italienischen Filmindustrie der 1980er, an den Erfolg von ALIEN  anzuknüpfen. Auch wollte man es sich zu Nutze machen, innerhalb des Horrorfilm-Booms in Italien zu dieser Zeit, einen Science Fiction-Film loszulassen, bei dem der Sinn danach stand, mit geringerem Budget einen Kassenschlager zu machen. Die Hauptinspiration des Filmes, ALIEN, sieht man dem ganzen treiben sofort an, seien es die Eier oder die Bauchplatz-Orgien, die ein wahrhaftiger Augenschmaus sind. 

In Kaffeelieferungen aus Kolumbien an Bord eines scheinbar verlassenen Schiffes werden einige seltsame grüne eiförmige Objekte gefunden. Die Mannschaft, die losgeschickt wurde, um den Stand der Dinge zu überprüfen, stellt bei der Untersuchung der Sachlage wurde fest, dass diese Eier wahrscheinlich während einer kürzlichen Expedition zum Mars ihren Weg zur Erde gefunden haben, die für die beteiligten Astronauten schief ging. Einer von ihnen, der einzige Überlebende, wird angeworben, um dem Militär und einem New Yorker Polizisten dabei zu helfen, herauszufinden, was mit den Eiern los ist. Es überrascht nicht, dass die Antwort Außerirdische betrifft. 

Luigi Cozzi wurde von seinem Produzenten damit beauftragt, einen Art Klon von Alien zu machen, so schrieb er das Drehbuch dazu, das ähnliche Inhalte aufwies und los ging die Produktion. Man merkt dem Film gleich zu Beginn Parallelen an, die von Lucio Fulci´s WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES "geklaut" wurde, in dem sich Wissenschaftler auf einem Schiff rumtreiben, auf dem die Besatzung fehlt bzw. nur das übrig ist, was die Alien-Eier übrig gelassen haben. So wird auch nicht lange rum gemacht und man kommt in den Genuss von deftigen Gore-Szenen, dicht gefolgt vom ersten Vollkontakt mit einem der Eier, was dafür sorgt, das es zu platzenden Bäuchen kommt. Natürlich muss einer überleben, um zu berichten was geschehen ist, damit sich Leute einfinden lassen, um der Sache auf den Grund zu gehen. 

Was den Film zu einem Trash-Schauspiel macht, sind die Dialoge, die vermutlich niemals so statt finden würden, wenn wirklich zu so einer Situation käme, aber daran gewöhnt man sich, wenn man nichts ernsteres erwartet und wird dafür beim Finale mit einem Alienmonster belohnt, was auf den ersten Blick an eine noch grimmigere Version von Thaddäus Tentakel erinnert, die aus einer fernen Galaxie stammt. Dazu kommt noch ein alter Bekannter aus diversen italienischen Horrorfilmen, Ian McCulloch, der den überlebenden Astronauten spielt, der nach all dem Zirkus dem Alkohol frönt, nachdem man ihn als verrückt abgestempelt hat und mit der Geschichte zu kämpfen hat. 

Fazit: Unterhaltsamer, aber auch etwas schleifender Alien-Abklatsch aus dem Land der Pizzen und Spaghettis. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr Alien-Action sehen zu können, weil man zu viel Zeit für zwischenmenschliche Handlungen investiert hat und der Film teilweise vor sich hin dümpelt. Da war man bei Trash-Giganten wie DAS ALIEN AUS DER TIEFE oder dem originalen ALIEN-Film schon besser aufgehoben, aber sehenswert ist ASTARON dennoch, keine Frage.