Sonntag, 17. Juli 2022

Aquaslash


Originaltitel: Aquaslash
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Renaud Gauthier

Inhalt:

Wie es die Tradition will, feiert eine Gruppe Teenager der Valley Hills High School nach Ende des Schuljahres eine ausgelassene Party im Wasserpark Wet Valley, in dem es angeblich spuken soll. Und tatsächlich treibt dort offenbar ein Killer sein Unwesen. Er hat riesige Rasierklingen in die Wasserrutschen installiert. Der Wet Valley Wasserpark wird somit zur Kulisse für ein Blutbad (im wahrsten Sinne des Wortes), und jeder ist ein Verdächtiger.

Review:

Sommer, Sonne, heisse Mädchen und Blut! Das beschreibt AUASLASH wohl am besten, wobei letzteres leider etwas zu kurz kommt, bis auf das letzte Viertel des Filmes. Es beginnt mit einem Haufen graduierten Schülern, die in den Wasserpark Wet Valley kommen um ihren Abschluss zu feiern. Erst wird gefeiert, gekokst und etwas rumgevögelt, am Tag darauf wird die Wasserrutsche in Beschlag genommen und für manche wird es das letzte mal sein, dass sie in eine Wasserrutsche steigen, da diese mit zwei Klingen modifiziert wurden. 

Hört sich ja recht nett an, aber bis es zum blutigen Showdown kommt, muss man sich erstmal bis dahin durch arbeiten und dabei vergeht gut eine knappe Stunde. In der ersten Filmhälfte hat es eher den Anschein, dass es sich um eine weitere Teenie-Komödie ala AMERICAN PIE oder NICHT NOCH EI TEENIEFILM handelt, alles statt findend in dem Wasserpark an dem das ganze Geschehen abläuft. 

Der Film beinhaltet soweit alles, was man aus derartigen Filmen kennt: Die einen vögeln wild durcheinander, die anderen koksen sich die Nase zu, einen Wet Shirt-Contest gibt es auch zu bestaunen und eine Menge an heißen Mädchen die sich im Bikini räkeln, Herz was willst du mehr? Von der Persönlichkeit der Einzelnen bekommt man absolut gar nichts geboten, es ist jeder soweit austauschbar, ohne das es auffallen würde. 

Das große Finale bekommt man erst ca. die letzten 20 Minuten geboten, als die ersten die Wasserrutsche runter rutschen. Körper werden geviertelt, Leichenteile rutschen die Rutsche runter und literweise Blut. Sehr hoch rechne ich dem Regisseur an, dass hier kein CGI verwendet wurde, sondern alles handgemacht wurde und das ganze nett anzusehen ist. Wer einen Horrorfilm erwartet, wird nach der Sichtung wahrscheinlich mehr enttäuscht sein, ich fühlte mich dennoch bestens unterhalten. Denn dank seiner Laufzeit von runden 70 Minuten kam bei mir keine Langeweile auf. 



Samstag, 16. Juli 2022

Caged Fear


Originaltitel: Caged Fear
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Robert Houston

Inhalt:

Im Frauengefängnis von Oklahoma gelten eigene Gesetze. Wer nicht spurt, erfährt die Macht des Stärkeren. Die inhaftierten Frauen sind knallhart, die verschiedenen Cliquen bekämpfen sich gnadenlos. Als Kristen Bell (Kristen Cloke) im Knast ankommt, hat sie noch keine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Der schwerbewachten Hölle zu entfliehen erscheint aussichtslos. Bis Kristens Freund Tommy (David Keith) mit falscher Identität im Gefängnis auftaucht. Er weist sich als neuer Aufseher aus und erschleicht sich das Vertrauen aller. Die Legitimationspapiere stammen von einem Toten, einem Mann, den Tommy kurz zuvor in einer Bar kennen gelernt hatte. Als es zu einem blutigen Zwischenfall kommt, eskaliert die Situation.

Review:

CAGED FEAR wird für manchen Women In Prison-Fan eine herbe Enttäuschung sein, denn der Film bietet nicht das, was man von einem exploitativen WIP-Film erwartet. Eher kann man den Film im Bereich des Krimi-Drama ansiedeln. Doch worum geht es überhaupt? Das ist leicht erklärt.

Die hübsche Kristen wandert unfreiwillig und unschuldig ins Frauengefängnis und muss dort den soweit harten Knastalltag über sich ergehen lassen. Der Hauptschuldige an der Misere, ihr Freund oder Ex-Freund, kann man sehen wie man will, bleibt jedoch in Freiheit und trifft zufälligerweise in einer bar auf den zukünftigen Direktor des Gefängnisses. Diesen bringt er um und gibt sich selber als neuer Direktor und des Verblichenen aus, um Kristen dort raus zu holen. 

CAGED FEAR oder JAIL FORCE, wie er auch im Originaltitel heisst ist alles andere ein Frauengefängnisfilm. Leider will uns der neue Titel etwas anderes weis machen, dem ist aber nicht so. CAGED FEAR ist wie schon oben angesprochen eher eine Mischung aus Drama, Krimi und etwas Action. Schlecht ist der Film für sein Alter nicht, das muss man ihm lassen. Die Akteure spielen ihre Rollen hervorragend, jedoch habe ich etwas mehr Intensität bei dem ganzen vermisst, zumal die Darstellung etwas zu gewohnt rüber kam. Es ist beileibe kein Film den man unbedingt gesehen haben muss, aber für eine einmalige Sichtung geht er schon klar. 

Vermissen wird man hier das, was man sonst so aus WIP-Filmen kennt: Sex, nackte Frauenleiber, das übliche eben was man schon anderweitig besser gesehen hat. Hoch anzurechnen ist dem Film, dass er durchgehend spannend ist und die Spannung in keinster Weise flöten geht. Auch in der Erzählweise geht es sehr rasant zu und man hat Spaß beim zuschauen. Zu den Darstellern kann ich nichts sagen, da sie mir weitgehendst unbekannt sind. Wer den Film komplett sehen will, ohne sich ein teures Mediabook zu kaufen oder auf die Amaray zurück zu greifen, die definitiv was falsches suggeriert, da die Dame auf dem Cover im Film nicht zu sehen ist, kann den Film auch komplett und ungeschnitten auf Youtube anschauen. Im übrigen würde dem Film eine Auswertung in HD mehr als gut tun. 




Einöde der Peiniger


Originaltitel: Einöde der Peiniger
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Zwei Peiniger sind auf dem Weg, ihrer inneren Leere ein Ende zu bereiten. Beide auf eigene Art und Weise..

Review:

EINÖDE DER PEINIGER ist das Werk des Beheading Films-Kopfes Juval Marlon. Der Schweizer sollte nach seinem brutalen Film STURMGEWEHR, der in Deutschland nach Paragraph 131 beschlagnahmt wurde kein Unbekannter mehr sein. Was erwartet einen dieses mal? Definitiv ein Film, der mehr auf künstlerische Aspekte setzt anstatt auf rohe Gewalt. Gleich zu Beginn des Filmes stellt der geschulte Untergrundfilmfan fest, dass es Parallelen zu Marian Dora gibt. Von der Art und Weise wie der Film gemacht wurde, aber auch von der musikalischen Unterlegung. Juval hat sich also was einfallen lassen, was wirklich sehr geil inszeniert wurde und dem Film eine sehr künstlerische Note gibt. 

Inhaltlich dreht es sich, wie es auch schon bei STURMGEWEHR der Fall war um die Misshandlung von behinderten Menschen. Zwar nicht in der Art und Weise wie es bei Sturmgewehr der Fall war, sondern man setzt mehr auf psychologische Gewalt. Unterteilt ist der Film in zwei Hälften. In der ersten Hälfte begleiten wir eine Therapeutin, die Gefallen daran findet, behinderte Menschen nieder zu machen und ihnen zu zeigen, was sie für ein Abschaum für sie sind. Es endet damit, dass die Leute von ihr gefoltert und anschließend getötet werden, auf Grund dessen, weil sie die Beschwerden satt hat. Auch kommt es zu dem Fall, dass sie sich mit einer Art Liebschaft von ihr trifft und die Besucherin das gleich Ende ereilen wird, nachdem es zu sexuellen Handlungen im Wald kommt. 

In der zweiten Hälfte wird ein behinderter Mann der im Rollstuhl sitzt von der Therapeutin des ersten "Films" an einen Mann verliehen, der sich zunächst gut um den Mann im Rollstuhl kümmert, aber mit der Zeit sein wahres Gesicht zeigt. Es geht auch hier ziemlich derbe zur Sache, aber nicht aus visueller Sicht, sondern eher im psychologischen Sinne. Erniedrigungen und sexuelle Misshandlungen gegenüber dem Behinderten stehen an der Tagesordnung bis hin zur körperlichen Folter seitens des Mannes, der sich den Behinderten unter den Nagel gerissen hat.

Wirklich geklungen ist die Auswahl der Darsteller für den Film, insbesondere die Verkörperung der Therapeutin durch Isabelle Fitzgerald hat mir sehr gut gefallen. Sie ist mir schon seit Jahren ein Begriff in der Indie-Szene, beispielsweise durch TRIPTCHYON OF FEAR oder in der SNUFF TAPE ANTHOLOGY von EL Gore. Man kann sagen was man will, aber diese Frau ist eine Augenweide und ihre erotischen Szenen in EINÖDE DER PEINIGER wissen zu gefallen, da sie sehr ästhetisch rüber kommt und ich mir auf Anhieb auch niemand besseres für die vorgesehenen Szenen vorstellen könnte. Ein weiteres Glanzstück des Filmes ist Jörg Wischnauski, den man schon in PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT bewundern durfte. Klar, ich muss zugeben, in manchen Szenen musste ich schon etwas grinsen, weil seine Darstellung dezent witzig rüber gekommen sind, was aber seiner Art geschuldet ist. Leider sind mir die anderen Darsteller eher weniger ein Begriff, außer Marco Klammer, den man schon vielerorts gesehen hat.

Sehr entspannend war die Musik zu die dem Film beigesteuert wurde und die stammt von Viktor Astrup. Auch hier fühlte ich mich stellenweise an die Klaviermusik erinnert, die bei Marian Dora zum Einsatz kommt. Ich hoffe dass man von ihm noch öfters was zu hören bekommt, selbstredend in Independent-Produktionen wie diesen, da sie den Filmen ein angenehme Atmosphäregeben. 

Zusammenfassend kann ich frohen Mutes behaupten, dass EINÖDE DER PEINIGER ein weiterer gelungener Film von Juval Marlon geworden ist, der mich mit seiner guten Stunde sehr unterhalten hat. Thematisch hat man sich ein sehr pikantes Thema ausgesucht, was aber auch frischen Wind rein bringt, weil man in Sachen Missbrauch sonst meistens immer das gleich vorgesetzt bekommt. Auch möchte ich ein großes Lob an Thomas Binder, Kopf von Black Lava Entertainment aussprechen, der den Film samt STURMGEWEHR in einer gewohnt graziösen Veröffentlichung releast hat. Es steht für mich außer Frage, den Untergrund weiterhin zu unterstützen, weil man da nach wie vor immer noch die besseren und für mich interessanteren Filme geboten bekommt.

Sturmgewehr


Originaltitel: Sturmgewehr
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Ein Geschäftsmann namens Brand bedient seine Kunden mit Mordvideos. Aber er macht sie nicht selber, die Arbeit machen andere. Zwei Männer müssen ein Mädchen aus einem Behindertenheim entführen und foltern. Ein Marathon aus Schmerz und Sadismus nimmt seinen Lauf.

Review:

Wenn man an die Schweiz denkt, fallen einem vermutlich erstmal typische Dinge wie Raclette, Alpen oder Rolexuhren ein. Für Filme ist die Schweiz nicht wirklich so bekannt, es sei denn, man hat was mit Splatterfilmen bzw. Untergrundfilmen zu tun, da können einem höchstens Filme wie BLUTGEIL oder noch ZÜRI METZGETE in den Sinn kommen. Ein etwas neueres Gesicht in der Szene ist Juval Marlon, der für seine Filme namens DEAD BABY MUTIALTION oder TORTURE FETISH manchem ein Begriff sein dürfte. Mir ist er erst richtig mit STURMGEWEHR bekannt geworden. Zwar hört ich schon vor Jahren von TORTURE FETISH, aber leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen den Film zu sehen. 

STURMGEWEHR ist mitunter deshalb so berühmt-berüchtigt geworden, weil der Film in Deutschland seit 2018 der erste beschlagnahmte Film war. Ob diese Beschlagnahme gerechtfertigt ist, soll jeder für sich selber entscheiden. ich bin definitiv kein Freund davon, ganz egal wie abartig ein Film sein mag. STURMGEWEHR rockt auf jeden Fall, soviel steht fest. Anhand der ganzen inszenatorischen Provokation die der Film bietet, wundert es mich nicht, dass das Geschrei groß war und es so gekommen ist wie es kommen musste. 

Es ist ein reiner Torture Porn auf Amateurniveau vor dem Herrn. Inhaltlich hat Juval wohl alles versucht auszuloten was nur ging, denn das Endprodukt ist ein dreckiger, nihilistischer und frauenverachtender Köter von einem Film, der zu schockieren weiß. Was in der erstem Hälfte etwas langatmig werden könnte, da die Hälfte mehr aus Interviews besteht, wird es in der zweiten Hälfte brutal, blutig und gemein. Bei der Folterung des behinderten Mädchens merkt man den Einfluss von GUINEA PIG 2, gegebenenfalls auch American GUINEA PIG Teil 1, auch weil die Effekte geil umgesetzt wurden und die Kamera zünftig drauf hält. Richtig derb wird es beim zweiten Opfer, die zudem noch schwanger ist und es ihr auch nicht anders ergeht. Unter Umständen hätte man noch mit einbauen können, dass man einen Fötus oder Embryo raus reißt, aber ich denke, das hätte dann doch zu sehr am Budget gekratzt, wäre aber für mich als Sickofreak eine wahre Augenweide gewesen! Nicht falsch verstehen, ich bin nicht schwangeren- oder kinderfeindlich, aber ich mag das schockierende in derartigen Filmen! ;)

Ziemlich überraschend kam dann noch die Folterung eines dritten und zwar des Komplizen der beiden Täter. Hat für eine kleine Überraschung gesorgt und wurde auch sehr blutig in die Tat umgesetzt. Sehr amüsierend fand ich im Film über die Dialoge. Es war der pure Hass auf die ganze Menschheit, der einem entgegen gepfeffert wurde und das macht den Film für mich zu einem genialen Kleinod Schweizer Independent-Splatterfilm-Kunst! Ob der Film als abstoßend zu betrachten ist oder nicht, sollte auch jeder für sich entscheiden, aber am besten ist es, sich einfach solche Filme nicht rein zu ziehen, wenn man eh von vornerein ein Problem mit dem Dargestellten hat. Und letztendlich ist es nur ein Film! Mir hat er bestens gefallen und ich freue mich ganz klar noch mehr aus dem Schweizer Untergrund zu hören und zu sehen!

Dienstag, 12. Juli 2022

Das komabrutale Kifferduell

Originaltitel: Das komabrutale Kifferduell
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Hendrik Schaelke

Inhalt:

Gibt es nicht!

Review:

DAS KOMABRUTALE KIFFERDUELList einer der schlechtesten "Splatterfilme" aus dem Amateursektor, ich würde schon fast sagen, dass es der schlechteste Beitrag ist, den ich bisher gesehen habe. Und ich habe schon viel gesehen, das ist sicher. Inhaltlich geht es um....Ja was denn nun? Eine Handlung konnte ich gar keine aus machen. Das einzigste was in der ersten Hälfte des Filmes passiert, ist irgendwelche "Hahnenkämpfe" von Jungspunden, die dermaßen schlecht inszeniert waren, dass es schon eine Qual war dabei zuzusehen. In der zweiten Hälfte sitzen drei Jugendliche an einem Tisch, rauchen eine Bong und am Ende liegt einer der Jungs in der Badewanne. Ihm wird dann das Bein amputiert. 

Was wollen uns die Jungs mit diesem Film sagen? Anbetracht des Filmtitels wollte man wahrscheinlich schnell die Veröffentlichung die es damals gab(Meines Wissens eine auf 100 Stück limitierte VHS) an den Mann bringen. Und ja, selbst ich hatte größere Erwartungen an diesen Film. Vor allem wenn man ganz dreist Heiko Fippers Kultfilm DAS KOMABRUTALE DUELL im Filmtitel verwurstet. Meine Meinung zu dem ganzen: Braucht man nicht gesehen zu haben, denn das grenzt nahezu schon an eine Beleidigung an jeden Amateursplatterfan. In puncto Rarität sieht das ganze natürlich anders. 


Montag, 11. Juli 2022

The Green Inferno


Originaltitel: The Green Inferno
Herstellungsland: USA, Kanada, Chile
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Eli Roth 

Inhalt:

Die Studentin Justine (Lorenza Izzo) hat ihr ereignisarmes Leben satt. Das Studentenleben in New York bietet kaum noch Erfüllung. Um einmal im Leben politisch aktiv zu sein, für eine höhere Sache zu kämpfen und etwas bewegen zu können schließt sie sich Alejandro (Ariel Levy) und seiner ökologisch orientierten Aktivistengruppe an. Verliebt und von Tatendrang und Protestparolen beseelt bricht Justine mit der Gruppe in den peruanischen Dschungel auf um gegen die Regenwaldrodung und für den Schutz eines zivilisationsfern lebenden Eingeborenenstamms zu protestieren. Stress und Gefahr während der Protestaktion erweisen sich jedoch als banal im Vergleich zu dem, was der Gruppe noch bevorsteht. Denn auf dem Rückflug stürzt ihr Flugzeug über der grünen Hölle ab. Fernab der Zivilisation entpuppen sich die einzigen schutzbietenden Menschen im unwegsamen Urwald als natives Kannibalenvolk…

Review:

Filmemacher Eli Roth ist eher dafür bekannt härtere Filme zu machen, mit seinen HOSTEL-Filmen hat er bestens bewiesen, dass er was kann. Umso größer war für mich die Freude zu sehen, dass er sich ins Kannibalen-Genre wagt und wurde definitiv nicht enttäuscht, auch wenn ich eher etwas brachialeres erwartet habe. In der heutigen zeit einen Kannibalenfilm zu machen grenzt nahezu schon an ein Wunder, zumal die besten Zeiten des Kannibalenfilms schon seit 40 Jahren rum vorbei sind. Aber man sollte dennoch immer offen für was neues sein und nicht ständig der alten Zeit hinterher trauern, das dachte sich Eli Roth wahrscheinlich auch. 

Im Film begleiten wir eine junge Gruppe von Weltverbesserern, die sich auf den Weg nach Peru machen, um gegen die Abholzung und Zerstörung des Regenwaldes zu protestieren. Nach einem gelungenen Aufstand kommt es beim Rückflug zu einem Unfall und sie stürzen mitten im Regenwald ab und sind den dort nativen Einwohnern des Regenwaldes schutzlos ausgeliefert und werden nach und nach abgeschlachtet. 

Man erkennt hier klare Einflüsse von Klassikern wie LEBENDIG GEFRESSEN, CANNIBAL HOLOCAUST oder DIE RACHE DER KANNIBALEN. Roth beweist diesbezüglich sein kreatives Talent wie man am besten zeigt, wie man Menschen auf möglichst brutale Art und Weise tötet. Das wird natürlich erst ab der zweiten Hälfte des Filmes demonstriert, in der ersten Hälfte wird einem eine tiefgründige Story präsentiert die nach wie vor immer noch aktuell ist und ausgesprochen gehört. Sehr interessant finde ich die Idee, einen indianischen Stamm dazu zu bewegen in einem Abenteuerfilm mit Horrorelementen mit zu spielen. Roth hat dem Stamm den Film CANNIBAL HOLOCAUST gezeigt und sie empfanden den Film mehr als eine Komödie anstatt einen Horrorfilm, zumal sie von TV und der modernen Technik bisher noch nicht viel in ihrem Leben gesehen haben. 

Interessant waren die Farbmarkierungen der Indianer: Gelb stellt sozusagendie Ältesten dar, die den Stamm anführen, schwarz stellt den einzigsten Headhunter dar und die roten sind die normalen Bewohner des Stammes. Im Zusammenspiel mit dem kräftigen Grün des Regenwaldes stellt das ganze eine Top-Farbenkombination dar, die ich nach der Sichtung von THE GREEN INFERNO bei den zahlreichen italienischen Kannibalenurvätern doch glatt vermisse. Zusammenfassend gehört gesagt, dass ich den Film nicht als Horror- oder Splatterfilm betrachte, sondern eher, wie schon oben angesprochen als einen Abenteuerfilm mit Horrorelementen. Erstklassiges Kannibalenkino der Neuzeit, mehr gibt es nicht zu sagen. 




Flesh Contagium


Originaltitel: Flesh Contagium
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Lorenzo Lepori

Inhalt:

In einer von einem Pandemievirus und diktatorischen Regierungen verwüsteten Welt versuchen ein paar Flüchtlinge, die „Vollstrecker“ zu überleben. Als sie auf der Suche nach Nahrung und Reparaturen in einer verlassenen Festung ankommen, beginnt der schlimmste Teil ihrer Reise.

Review:

FLESH CONTAGIUM bescherte frischen Wind aus Italien und hatte dank der Corona-Pandemie eine interessante Thematik vorzuweisen. Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn die ganze Corona-Problematik außer Kontrolle geraten würde? Das Ergebnis sehen sie in FLESH CONTAGIUM . So könnte man den Slogan wohl beschreiben. Gedreht wurde der Film in einer frühen Lockdown-Phase in Italien und grad das ist ein Wunder, zumal Italien von der Pandemie ziemlich hart getroffen wurde. Der Film spielt im Jahre 2029 und zeigt die Welt danach und es ist eine Welt in der wohl die wenigsten leben wollen würden. 

Wir bekommen die Geschichte eines Paares zu sehen, die auf der Flucht vor den Vollstreckern sind: In gelben Overalls und gehüllte und mit Gasmasken besetzt Mutanten die auf der Jagd nach Menschen sind. Auf der Suche nach einem Unterschlupf und etwas Nahrung treffen sie in einer Festung ein und das war wohl ihr größter Fehler. Denn sie sind nicht allein. Die Festung wird von einem Mann bewohnt, auf dessen Rücken ein Monster heran wächst, was mit Blut gefüttert wird und andernorts, ein paar Räume weiter, wohnt die Frau des Mannes die einen kannibalistischen Drang nach Menschenfleisch hat und sich gleich den Mann des Pärchens unter den Nagel reißt. Ornella selber bleibt am Leben, dient aber dem Typ mit dem Mutant auf dem Rücken als zukünftiges Sexobjekt. 

Der Film erinnerte mich stark an Filme von Bruno Mattei und andere Zombiefilme wie zum Beispiel GROßANGRIFF DER ZOMBIES. Man wollte hier womöglich eine Hommage an vergangene Werke und Klassiker erschaffen, was dem Regisseur gut gelungen ist. Bis zur Sichtung von FLESH CONTAGIUM, waren mir der Regisseur und Produzent gänzlich unbekannt, umso mehr freue ich mich, dass es im italienischen Indie-Bereich noch Leute gibt, die die alten Werke zu schätzen wissen. Auch Jess Franco-Fans sollten ihre Augen und Ohren offen halten, denn der Sleaze kommt hier auch nicht zu kurz. 

Ziemlich cool war die apokalyptische Atmosphäre und die dazu gehörigen Mutanten in den Overalls. Am Anfang dachte ich noch, dass das irgendwelche Typen sind, die einfach nur Spaß am killen haben, jedoch handelt es sich um Mutanten mit Tentakelgesichtern deren Masken sehr geil gemacht worden sind. Allgemein bekommt man, wenn es soweit ist, ein stabiles Effektegewitter gezaubert, insbesondere bei den Gore-Effekten, die allesamt handgemacht sind. Mit einer Laufzeit von grad mal 70 Minuten war der Film in Ordnung und hat mir soweit Spaß gemacht. 


Sonntag, 10. Juli 2022

3-Headed Shark Attack


Originaltitel: 3-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Das Umweltverschmutzung katastrophale Auswirkungen haben kann, bestreitet heute wohl niemand mehr, aber was hier durch das Meer schwimmt und für Angst und Schrecken sorgt ist wohl das gruseligste aller Abnormitäten... es ist ein Hai mit drei Köpfen... drei Köpfe mit Mäulern voller Rasiermesser scharfen Zähnen, die vor nichts und niemanden halt machen - vor allem nicht vor jungen Frauen in Bikinis und deren Freunden. In solchen Situationen können nur besondere Menschen helfen... wie der waghalsige Großwildjäger Burns, der sich der mordlüsternen Bestie in den Weg stellt.... 

Review:

3-HEADED SHARK ATTACK ist leider einer dieser Filme bei denen Schauspieler mit spielen, die man aus besseren Filmen kennt. Explizit rede ich hier von Danny Trejo, den man hier bewundern darf. Aber immer der Reihe nach. Christopfer Ray der schon den ersten Film gemacht hat, scheint wohl Lust auf einen zweiten Teil gehabt zu haben und entschloss sich umgehend, dem Hai einen dritten Kopf zu verpassen und fertig war das Vieh. Leider fehlt hier das gewisse Etwas, was es beim ersten Teil gab und ich möchte gar noch behaupten, dass es schlichtweg auch die Darstellung des Weibes schönster Pracht ist, die hier fehlt und dem Film eine gewisse Würze gegeben hätte. 

Geschichtlich stellt der Film nichts neues dar, sondern eher das übliche: Es dreht sich um Umweltverschmutzung, die so manche Kreatur des Wassers mutieren lässt wie wir am Anfang erfahren. Sodann geschieht es auch, dass auch ein Hai davon nicht verschont bleibt und einen dritten Kopf dabei entwickelt. Und schon kann die Jagd auf die Menschen bzw. den Hai los gehen. 

Der Hai an sich sah schon cool aus, das lässt sich nicht bestreiten, aber das war es auch schon. Den Rest kann man soweit ganz vergessen, bis auf die eine Szene in der man Danny Trejo zu Gesicht bekommt und er mit der Machete den mittleren Kopf des Haies abhackt und aus seinem Boot entsteigt. Innerlich hab ich das Ganze natürlich total gefeiert, wurde aber gleich darauf bitter enttäuscht, als der Hai doch noch lebt und Danny gefressen hat. Noch schlimmer: Es wuchsen ihm noch 2 weitere Köpfe nach. So war der 5-Headed Shark wahrscheinlich schon beschlossene Sache. 

Bei den Charakteren hat man sich auch nicht viel Mühe gegeben, da sie total klischeehaft sind und man jeden Schritt der gemacht wird voraussehen kann. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Film so gut wie verschwendete Zeit ist, Danny dazu missbraucht wurde um den Film zu vermarkten bei Veröffentlichung und das war es auch. Schade eigentlich, denn der erste Teil hat noch echt gerockt.