Sonntag, 25. Februar 2024

Blutbad 1


Originaltitel: Blutbad 1
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Andreas Wespe

Inhalt: 

Maskierter Mörder bringt andere Menschen um

Review:

BLUTBAD Teil 1 ist ein knapp 7-minütiger Kurzfilm des damals noch sehr jungen Andreas Wespe. Woher der Kerle genau stammt ist mir unbekannt, was er heute macht, ebenso. In den frühen 1990ern war es in Deutschland fast schon Standard, das sich junge Kerle ihre Kameras schnappten und ihre eigenen Filme machten. Manche sind bekannter geworden, manche weniger. Wespe ist einer der unbekannteren davon. In BLUTBAD 1 geht es um einen maskierten Mörder, der Jagd auf seine Mitmenschen macht und sie umbringt, soviel zur Handlung des Filmes. 

Vermutlich dürfte es sich hier um drei Freunde handeln, die schon in jungen Jahren Horrorfans waren und was eigenes machen wollten und es auch umgesetzt haben. Während der ganzen Laufzeit über gibt es keine Dialoge, nur Musik. Musik die jedem bestens bekannt sein dürfte, denn es wurden Lieder aus den Soundtracks von NIGHTMARE ON ELM STREET verwendet. Der Mörder, der sich mit einer Totenkopfmaske tarnt, bringt seine Opfer mit einem Messer um, entfernt die Augen oder schneidet einen Finger ab. Die Spezialeffekte sind billig, aber nett gemacht, keine Frage. Gedreht wurde überwiegend im Garten, was wohl den Eltern eines der Jungs gehört. 

Fazit: So selten und so schwer wie der Film auch zu bekommen ist, so lohnt er sich auch, wenn man mit Amateurhorror was anfangen kann. Mit der ultrakurzen Laufzeit macht man auch nichts verkehrt und bekommt einen netten, kleinen Film geboten und einem passenden Soundtrack dazu. Meiner Meinung nach hätten die Jungs durchaus ein wenig Potenzial gehabt, aber waren noch zu jung, um was besseres auf die Beine zu stellen.


 

Avogardo: Murmansk Mutation


Originaltitel: Avogardo: Murmansk Mutation
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Siggi Sick

Inhalt:

Die Sexdroge mutiert die Süchtigen zu Bestien. Der Drogenboss und seine Gang kämpfen um Macht und Weltherrschaft. Der Labordoc kocht Drogen bis zum Abwinken und unternimmt gräuliche Experimente. Nebenwirkungen wie Kannibalismus, Sodomie und mutierte Genitalien müssen in Kauf genommen werden. Alles gerät außer Kontrolle.

Review:

2008 erschien der ostfriesische Amateursplatter-Trashfilm AVOGARDO MURMANSK MUTATION von Siggi Sick. Inhaltlich sollte man den Film eher als einen Art Splatterkomödie bezeichnen, denn bei dem ganzen Gewusel und dem Verhalten der Darsteller lässt sich das ganze nicht anders definieren. Nicht das man meine Worte falsch versteht, aber man merkt den Darstellern die offensichtliche "Unreife" an und dementsprechend wird auch agiert. Irgendwie erinnerte mich das ganze Treiben an den Schweizer Film BLUTGEIL, denn auch hier wird meistens nur gesoffen, gekifft, dummes zeug gelabert und zwischendurch mal gesplattert, in dem man bspw. Innereien von seinem Gegenüber frisst, die Leute mit der Machete metzelt usw. 

Die Handlung ergibt auch keinen Sinn, da es an der Umsetzung gescheitert ist. Es dreht sich um eine Sex-Droge, die die Konsumenten in kannibalistische Irre verwandelt und teilweise mutieren lässt. Rückblickend auf manche Szenen ergibt der ganze Film keinen Sinn. Was hier fehlte, war vermutlich ein vernünftiges Drehbuch. Es lässt sich nicht abstreiten, das man auch ohne Drehbuch einen halbwegs guten Film hin bekommt, aber hier ging es nur darum, irgendeinen Müll auf Zelluloid zu bannen und das als Film zu verkaufen. Klar, die Macher hatten ihren Spaß, merkt man auch total bei dem ganzen Gegröhle, Geschreie und was man dem Zuschauer sonst noch an tut. 

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren: Empfehlen kann ich dieses Schundwerk absolut niemanden! Interessant ist der Film nur in so weit, das er recht unbekannt und aus dem deutschen Untergrund ist und somit nur was für Sammler derartigen Werken. Einen sonstigen Mehrwert sehe ich leider nicht. 



 

Samstag, 24. Februar 2024

Spider-Man schlägt zurück


Originaltitel: Spider-Man strikes back
Erscheinungsjahr: 1978
Herstellungsland: USA
Regie: Ron Satlof

Inhalt:

In der New Yorker Universität, in welcher auch Peter Parker ist, wird zu Forschungszwecken Plutonium aufbewahrt. Dass dort die Sicherheitsbedingungen nicht hoch sind, ist klar- einige Studenten weisen darauf hin, werden aber nicht ernst genommen. Um die Öffentlichkeit auf diese Gefahr hinzuweisen, stehlen sie das Plutonium, doch die Tat wird von Polizei und Presse heruntergespielt. Was liegt da näher, als selbst eine Atombombe zu bauen? Sowas kann ja schließlich jeder Student- und genau das wollen sie beweisen. Dumm nur, dass die Atombombe direkt nach Fertigstellung gestohlen wird, und der Dieb nun eine Milliarde Dollar fordert - sonst würde er die Bombe inmitten in einer Stadt zünden. Die Polizei ist bei ihren folgenden Ermittlungen allerdings auf vollkommen falschen Spuren- sie verdächtigen sowohl Peter Parker, als auch Spider-Man, da dieser auf dem Dach der Universität gesehen wurde. Nun muss Spider-Man seine, und somit auch Peter's Unschuld beweisen- und nebenbei eine ganze Stadt retten.

Review:

Nach dem Erfolg des 1977 erschienenen SPIDER-MAN erschein ein Jahr drauf der zweite Teil mit dem Namen SPIDER-MAN SCHLÄGT ZURÜCK. Ursprünglich bestand der Film aus zwei Episoden der TV-Serie, wurde hier jedoch zusammen geschnitten um einen Film entstehen zu lassen. 

Zur Handlung: Peter Parker hat zwischen seinem Job als Zeitungsfotograf und seiner Verbrechensbekämpfung unter der Maske von Spider-Man bereits viel zu tun, aber die Dinge werden noch geschäftiger. Sein Chef J. Jonah Jameson ist immer auf der Suche nach weiteren Spider-Man-Bildern und ein neuer Mitarbeiter im Büro teilt dieses Interesse am maskierten Kreuzritter. Gale ist eine Reporterin, der sich für ein Interview in die Stadt gewagt hat, obwohl es natürlich keine leichte Aufgabe ist, Spider-Man zum Sitzen zu bewegen. Zufällig wird Gale mit Peter zusammengebracht, der dann in einen Plutonium-Alptraum verwickelt wird, der in einer Atomexplosion enden könnte!

Der Film wurde extra für´s damalige Fernsehen gedreht und weist mehr Spannung auf die der erste Teil. Was nicht so richtig rein passen will, sind die Auftritte von Nicholas Hammond als Peter Parker/Spiderman. Er unterscheidet sich von der Originalfigur aus den Comic, die stets gut gelaunt und witzig ist, aber auch einen gewissen Charme hat. Hammond wirkt hier eher schwach. Allgemein macht der Film Spaß, weicht aber mehr auf Spiderman-lose Szenen aus anstatt Spiderman vermehrt eine Bühne zu geben. Nichts, was den Film schlecht macht, aber in dem Fall wurde am falschen Ende gespart. 

Fazit: Halbwegs ordentliche Action- und Kampfszenen samt einer spannenden Geschichte ergeben wie in diesem Fall einen interessanten Film. Thematisch klingt es eher nach einem Thriller, ist aber nach wie vor ein Superheldenfilm. Spiderman´s Auftritte gehören wohl zu den besten Szenen die der Film zu bieten hat, denn deswegen schaut man sich den Film unter anderem auch an. Wie schon beim ersten Teil ist die Marktlage recht dünn in Deutschland, weil er bisher nur auf VHS erschienen ist. Man sollte annehmen, das man auf Grund der vielen Verfilmungen darüber nachdenken könnte, die alten Teile auch zu veröffentlichen.



 

Spider-Man - Der Spinnenmensch


Originaltitel: The Amazing Spider-Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: E.W. Swackhamer

Inhalt:

Peter Parker wird während eines Forschungsprojekts von einer radioaktiven Spinne gebissen und besitzt fortan Superkräfte. Mit Hilfe derer unterstützt er Captain Barbera bei seinen Ermittlungen. Doch obwohl Parker als Spider-Man schnell Ermittlungserfolge erzielen kann, stellen sich auch die ersten Probleme ein. 

Review:

Amazing Fantasy #15 war die entscheidende Geburtsausgabe von Spiderman im Jahre 1962. Auf Ebay werden Originale des Magazins mit bis zu knapp 300.000 Dollar gehandelt. Wer es nicht glaubt, sollte sich selbst davon ein Bild machen. Damals war Spiderman noch nicht so bekannt, konnte aber große Resonanzen in den Comics erzielen, was bedeutete, das man sich mit dem Thema näher beschäftigt. Die ersten Meinungen waren damals noch, das man sich nicht auf eine derartige Figur konzentrieren solle, weil Menschen bekanntlich Angst vor Spinnen haben. Es dauerte trotz allem nicht lange, bis Spiderman seinen eigenen Comic bekam und ab da sofort zum Publikumsliebling aufstieg. Das bedeutete, das man die Marke Superman auch anderweitig nutzte und sich auf Film und Fernsehen konzentrierte. 1967 erschien die erste TV-Zeichentrickserie, die Jahre darauf Filme und weitere Serien bis ins heute.

Zur Handlung: Während er mit radioaktivem Material arbeitet, wird der Physikstudent Peter Parker von einer verstrahlten Spinne gebissen. Danach stellt Peter fest, dass er bemerkenswerte Kräfte erlangt hat, die es ihm nun ermöglichen, Wände zu erklimmen und Gefahren zu spüren, genau wie eine Spinne. Er nimmt ein maskiertes Kostüm an und beginnt, diese Kräfte zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen. Dies führt dazu, dass er von der Presse bald als „Spider-Man“ bezeichnet wird. Bei der Zeitung, bei der er nebenbei als Fotograf arbeitet, erhält Peter den Auftrag, Fotos von Spider-Man zu besorgen. Er wird aktiv, als der Erpresser Edward Byron von der Stadt ein Lösegeld in Höhe von 55 Millionen Dollar verlangt, andernfalls lässt er zehn Menschen frei, von denen jeder mit Gedankenkontrollgeräten programmiert ist, damit sie sich zu einer bestimmten Zeit umbringen.

In den 1970ern kam die Idee auf Spiderman einen Realfilm zu gönnen, was seitens E.W. Swackhamer, der Regie führte und Hauptdarsteller Nicholas Hammond umgesetzt wurde. Das Drehbuch entstammt Alvin Boretz, wobei das "Ur-Drehbuch" von Spiderman-Erfinder Stan Lee kommt. In diesem Jahrzehnt bekamen auch andere Marvel-Superhelden ihre eigene Serie wie zum Beispiel DER UNGLAUBLICHE HULK oder CAPTAIN AMERICA. Der Ursprung des Filmes ist, das er und seine zwei Nachfolger Zusammenschnitte aus einer nie regelmäßigen ausgestrahlten TV-Serie sind, die damals produziert wurde und 13 Episoden umfasste. Und wie man so hört muss die Serie total langweilig sein und die Leistung  von Spiderman eher verschlechtert aussehen. Son wurde SPIDER-MAN zum Pilotfilm zur Serie.

Aus heutiger Sicht kann ich mir durchaus vorstellen, das der Film eine größere Fangemeinde haben dürfte als früher. Frühere Fans hassten den Film, weil er an mehreren Stellen seine Minuspunkte aufzuweisen hat. Allzu große Schauspielkunst war hier fehl am Platz, wobei es heute eher amüsant wirkt und eher an einen Trashfilm erinnert. Selbiges gilt auch für die Spezialeffekte: Herrlich trashig und nett anzusehen. Man darf nicht vergessen, das der Film aus den 70ern ist, aber genau das macht ihn so sehenswert. Spannung ist hier zwar eher der Durchschnitt, aber man kann seine Augen nicht vom Film lassen, bis zum Ende. Ich hab den Film aus zweierlei Augen angesehen: Mit dem einen Auge eines Trashfans, mit dem anderen eines Anhängers der Kult-Figur. Diesbezüglich war es ein Augenschmaus, den Film nach weiß Gott wie viel Jahren wieder gesehen zu haben. 


 

Mittwoch, 21. Februar 2024

Die letzte Rechnung schreibt der Tod


Originaltitel: Milano violenta
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Mario Caiano

Inhalt:

Ein Raubüberfall auf ein großes Industriegebäude. Die Polizei umstellt das Haus. Zwei der Gangster können mit dem Geld fliehen, die beiden anderen erzwingen durch Geiselnahme ein Fluchtauto. Doch sie kommen nicht weit, denn das Benzin geht aus. Einer der Gangster wird an der Tankstelle erwischt, der andere, aus Zuhälterkreisen, flüchtet verletzt zu einer Prostituierten. Von ihr erfährt er, dass die mit dem Geld geflüchteten Komplizen in einem alten Schlachthof untergetaucht sind. Die Jagd nach dem Geld beginnt, ein Komplize traut dem anderen nicht über den Weg, jeder will den Hauptanteil. Wer im Weg steht wird kaltblütig liquidiert. Die letzte Rechnung zahlt der Tod.

Review:

Das schöne am sammeln ist, das man manchmal nie weiß, was man wirklich bekommt. Guter Film? Schlechter Film? Zwar hege ich keine großen Zweifel am Poliziottesco-Genre, weiß aber auch, das mir nicht explizit jeder Film eines Genres gefällt. Umso schöner immer, wenn man im Nachhinein sagen kann, das man einen extremen Glücksgriff gemacht hat. DIE LETZTE RECHNUNG SCHREIBT DER TOD von 1976 ist so ein Fall. Allzu bekannt scheint der Film nicht zu sein, am ehesten vermutlich bei Kennern und engeren Freunden des Poliziottescos. Auch gibt es bis auf ein paar wenige DVD-Auflagen auch nur eine deutsche VHS von VTD Dr. Dressler innerhalb Deutschlands, das war´s dann auch schon. 
Es beginnt mit vier maskierten Männern, die die Kasse einer großen Firma in Mailand überfallen. Als die Polizei kommt, hauen zwei der Räuber mit dem Auto ab, die anderen beiden werden zurück gelassen. So kommt es zur Geiselnahme und zur Erpressung nach einem Auto, dem auch statt gegeben wird. Nach der Flucht stirbt einer der Räuber, so das nur noch der Kopf der Bande und zwei Komplizen am Leben bleiben, die parallel dabei sind, ihre Spuren zu verwischen. Doch Raoul, der Bandenkopf, kommt den beiden auf die Schliche und fordert seinen Anteil. 

Es ist kein Geheimnis, das der italienische Polizeifilm in den 1970ern große Erfolge verbuchen konnte. An den Erfolgen wollte auch Regisseur Mario Caiano anknüpfen, der bis dato nicht zu den bekanntesten Regisseuren gehörte. ich denke, seine Filme dürften bekannter gewesen sein. Mit MILANO VIOLENTA hat er einen extrem unterhaltsamen, düsteren, aber auch spannenden Film gemacht, der wohl bei jedem Zuschauer hoch gelobt werden dürfte. Die Schwerpunkte hier sind die Schießereien, die Verfolgungsjagden, aber auch die Action. Es mag sein, das andere Vertreter actionreicher sind, kann man sich hier nicht beschweren, das es zu handzahm zu geht. 

Mit Claudio Cassinelli hat man einen exzellenten Darsteller arrangiert, der hier richtig Vollgas gibt und einen der übelsten Typen mimt, die von seinen Kollegen verarscht worden ist. Zudem gehört er zu der Sorte, die über Leichen geht, nur um an sein Geld zu kommen. Passt natürlich gut in den Film und dank eines solchen Talents, vergeht auch die Zeit wie im Flug. Krimi-Exploitationfans werden hier bestens bedient. Eine Mischung aus hinreißender Musik, knallharten Gaunern, raue Atmosphäre und ordentliche Männergewalt bestimmen den Takt und macht dazu noch reichlich´ Spaß. 


 

Dienstag, 20. Februar 2024

Die Gruft - Zombies des Grauens


Originaltitel: Una Notte al cimitero
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Lamberto Bava

Inhalt:

Eine Gruppe Jugendlicher flüchtet vor der Polizei in ein düsteres Waldgebiet. Nachts wollen sie in einem alten Gasthof übernachten. Der kauzige, alte Wirt zeigt ihnen einen Schatz, welcher demjenigen gehört, der es schafft, eine Nacht in der Gruft auf dem Friedhof zu verbringen. Die Jugendlichen entschließen sich, den Versuch zu wagen und wecken damit grausame Wesen und Kreaturen, welche jenseits ihrer furchtbarsten Alpträume liegen. Bald stellt sich die Frage, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, dem Grauen aus den verwinkelten Labyrinthen der Gruft zu entkommen.

Review:

DIE GRUFT ist als Teil einer vierteiligen Horrorfilmreihe angedacht, die neben diesem Film auch noch die Filme BACK FROM HELL - EIN TOTER KEHRT ZURÜCK, GHOSTHOUSE 2 - DAS UNGEHEUER LEBT und DINNER WITH THE VAMPIRE enthalten. Während Lamberto Bava jeweils der Regisseur ist, wurden die Drehbücher von Dardano Sacchetti geschrieben, der mit Bava und fast allen wichtigen Filmemachern dieser Zeit zusammenarbeitete. Lamberto ist der Sohn der italienischen Filmlegende Mario Bava und ist glücklicherweise in die selben Fußstapfen rein, wie sein Vater. Zwar sind nicht alle Filme von ihm der Reißer, aber manche sind durchaus sehenswert. So auch DIE GRUFT. 

Nachdem sie etwas Schrott von einem Markt gestohlen haben, entkommen fünf junge Menschen, indem sie in ihren Kleinbus steigen und auf eine unbefestigte Straße mit abgesperrten Fahrspuren fahren, um der Polizei zu entkommen, die ihnen auf der Straße begegnet. Die jungen Leute, die durch dichten Nebel fahren, müssen nach einem kleinen Unfall den Kleinbus verlassen. Sie suchen Schutz in den Ruinen einer geheimnisvollen Gebäuderuine, um die Nacht zu verbringen. Später in der Nacht bemerken sie die Taverne direkt unter ihrer Unterkunft und gehen dorthin. Als sie erfahren, dass sie den Schatz in der Mitte des Ortes gewinnen können, wenn sie eine ganze Nacht in den Katakomben unter der Taverne verbringen können, beschließen sie, ihr Glück zu versuchen. Auf dem Friedhof erwarten sie Zombies, seltsame Kreaturen und Ghule.

Sehr positiv empfand ich, das der Film erst in der normalen Welt, wie wir sie kennen, anfängt und sich langsam aber sicher zu einem Horror-Fantasyfilm entwickelt. Besonders wenn sie den von Nebel bedeckten Feldweg betreten, kann man sich sicher sein, das unsere Protagonisten in eine andere Dimension gelangt sind. Auffallend ist der seichte Humor, mit dem man konfrontiert wird. So steht schon von Anfang an fest, das wir es mit einer Horrorkomödie zu tun haben, die zudem auch noch funktioniert, ohne langweilig zu werden. Erst gegen Ende geht es nochmal in die Vollen, wird man bis dahin jedoch mit allerlei verschiedenen Kreaturen, Freaks und Monstern konfrontiert und einer unheimlichen Atmosphäre wie es schon bei WAXWORK war, zumal mich DIE GRUFT inhaltlich sehr an WAXWORK erinnert. 

Man sollte sich den Film nicht unbedingt anschauen, wenn man auf Logik im Film steht. Denn hier gibt es mehrere Logiklöcher, die verzeihbar sind. Ok, eine Sache ist nicht verzeihbar: Kein Tropfen Blut gibt es zu sehen. Für eine Horrorkomödie doch recht schwach, aber kein Weltuntergang. So punktet der Film schon an anderen Stellen, besonders bei den Spezialeffekten, den Masken, den Kulissen, die den Eindruck vermitteln, das diese Gruft ewig groß ist. DIE GRUFT ist nicht das schlechteste was ich gesehen habe, aber auch nicht was ich nochmal anschauen würde, es sei denn, irgendwann erscheint eine Bluray, dann definitiv!

Death File: Black


Originaltitel: Desu fairu: Black
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt:

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review: 

Waren die Schauplätze im gelben Teil noch in Thailand, hat es den Death File-Helikopter im schwarzen Teil nach Brasilien verschlagen. Nach São Paulo, um genau zu sein. Begleitet unter bewaffnetem Polizeischutz reist man mit einem Auto durch die brasilianische Stadt und filmt allerlei obskures Zeug. Den Tatort eines Selbstmordes, bei dem sich der Selbstmörder im wahrsten Sinne das Hirn raus geblasen hat. Anschließend fährt man weiter. Man hält bei einer Durchsuchung eines Fahrzeugs seitens der Polizei, bevor es dann weiter geht, um irgendeinen Typen zu interviewen und noch eines Leichenhalle besucht. Der erste wirkliche Dampfhammer für manchen Zuschauer wird sein, als man den Leichnam eines Embryos filmt. Aufgrund Verständnisprobleme kann ich nicht sagen, um was es genau geht. Nach einem Kaffee am nächsten Morgen geht es wieder zurück nach Japan. 

Weitere Beiträge sind Damen, die auf einen Teller kacken und der "Gaumenschmaus" von einem Typen am Tisch gegessen wird. Zum Austausch gibt es für sie seinen Urin im Glas serviert. Ein Typ, der auf dem Dach steht und springen will/wird. Leider geht der Schnitt in die nächste Szene, so weiß man nicht, wie die Geschichte endet. Der nächste Schnitt führt uns durch die Welt der Missbildungen bei Babys, ein alter Bekannter aus dem roten Teil ist auch nochmal zu sehen. Sehr bizarr bisher, das ganze. Und so geht´s dann weiter mit Heroinschmugglern, Selbstmörder, Leute die von einem Aufzug zerrissen wurden usw. Tatsächlich ist der ganze Film mit dem gelben teil gleich zu setzen, da er inhaltlich sehr ähnlich von den Aufnahmen ist. 

Erschienen ist die VHS in Japan 1994 zum Auftakt des fünfjährigen Jubiläums der DEATH FILE-Serie. Der schwarze Teil ist der dritte Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE. Trotz des ganzen Inhalts sollte man auch diesen Teil der Serie nicht als direkte Shockumentary betrachten, sondern sich einen ordentlichen Teil Mondo dazu denken, denn es gibt wahrhaftige härtere Dokumentationen dieser Art. Ich denke der Film ist auch eher was für Mondofans, denn Gorehounds werden hier nur teilweise bedient, was schnell zu Enttäuschungen führen kann. Trotz allem ein weiterer erstklassiger Film, der wohl nur eine kleinere Zielgruppe anspricht. 

Death File: Yellow


Originaltitel: Desu fairu: Yellow
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review:

Im Gegensatz zu DEATH FILE: RED ist DEATH FILE: YELLOW schon eine andere Hausnummer. Hier hält das Cover, was es verspricht: Eine derbe Shockumentarys, die es versteht, Fans des Genres zu erfreuen, Mainstreamer aber zu schockieren! Ich gehe stark davon aus, das man sich von dem Cover zu aller erst schockieren lässt. Meines Erachtens das schönste Cover der DEATH FILE-Serie. Warum? Erstmal das Spiel der gelben Farbe, mit der schwarzen japanischen Schrift und dem Leichnam des Babys. Nicht das ich was gegen Babys hätte, aber Leben und Tod liegen dicht beieinander und sind das natürlichste das es gibt. Es ist eine Form von spezieller Kunst, die man in der westlichen Welt nicht allzu oft sieht, so erscheint sie manchem Auge als krank, verstörend usw. Mag in manchen Punkten stimmen, jedoch halte ich die Gesellschaft an sich kranker als alle explizit-provokanten Shockumentary-Cover zusammen. 

Yellow ist der zweite Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE und erschien am 21.5.1994 von MAD Video zum fünfjährigen Jubiläum der DEATH FILE-Serie. Inhaltlich bekommt man exakt das serviert, was man sich bestellt hat: Explizite Szenen von verschiedenen Dingen, die man nicht alltäglich sieht. Viele Aufnahmen von Selbstmorden und Unfällen, die Geburt eines Kindes, Rituale der Selbstquälerei und seltsame religiöse Rituale, eine Autopsie an einem Neugeborenen, die Säuberung eines chinesischen Friedhofs, Frauen die unter Wasser ihre Kinder auf die Welt bringen und vieles mehr. Man merkt vermutlich schon, in welche Richtung es geht. Nichts für schwache Mägen oder sensible Menschen, die sowas nicht sehen können. 

Der Höhepunkt des Films dürfte wohl die besagte Autopsie des neugeborenen Babys sein, sie zieht sich etwas, wird aber mit langsamer Klaviermusik unterlegt. Wie ich fest stellen konnte, hat man aus seinen Fehlern gelernt und diese ständige Verpixelung etwas sparsam angesetzt. Aus dem Off ertönt die meiste Zeit ein Sprecher, der vermutlich erklärt, was zu sehen ist. Ansonsten wird man für jedes "Kapitel" von einem Typ (Kaoru Adachi?) eingeführt, was mangels Verständnis der japanischer Sprache ebenso wenig möglich ist, dem Mann zu folgen. Englische Untertitel wären zumindest von Vorteil gewesen. Man sollte DEATH FILE: YELLOW nicht als Film ansehen, bei dem das Wort "Shockumentary" ständig mit schwingt, denn trotz der vielen Todesaufnahmen, gibt es auch Aufnahmen zu verzeichnen, die man in jedem normalen Mondofilm auch sehen würde. 

Wer Videos sammelt, wird um die Seltenheit des Filmes wissen, vor allem, wenn man ihn auch noch in einem halbwegs guten Zustand in der Sammlung will. Andernfalls kann man notgedrungen auf DVD-Boots zurück greifen, die immer mal wieder im Internet auftauchen. Wer Bock auf einen härteren Mondo hat, der aussergewöhnlich gut gemischt ist und nicht nur den Tod fixiert ist, sollte sich DEATH FILE: YELLOW definitiv ins Haus holen. Einer der besseren japanischen Mondos, die ich gesehen habe.