Originaltitel: Violent Obsession
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Sebastian Zeglarski
Inhalt:
"Wann wird entschieden ob ein Mensch gut oder böse ist und vorallem, von wem?"
Review:
Ein Mann der schon lange im deutschen Splatter-Untergrund mit mischt ist Sebastian Zeglarski. Bekannt geworden durch seinen visuellen Alptraum A FUCKING CRUEL NIGHTMARE hat er sich einen Namen gemacht, der aufhorchen lässt, wenn etwas neues das Tageslicht erblickt und sein Name drauf steht. Bekanntermaßen ist er auch kein Unbekannter dafür, blutige Spezialeffekte zu machen, was man aus diversen Produktionen der P.S.Y.C.H.O Productions-Schmiede kennt. Mit selber sind davon nur NOCTA und DAS GEHEIMNIS DER TEUFELSPILZE bekannt, aber ich denke, ich sollte mal einen Blick auf andere Produktionen im Laufe der Zeit werfen. Kommen wir aber nun zu dem zweiten gottverdammten Highlight des Jahres 2023, erstes Highlight war für mich der HILLBILLY HOLOCAUST aus der Fäkalocaust Produktions-Schmiede und es braucht viel, um mich zufrieden zu stellen, sehr viel und so sollte es sein, VIOLENT OBSESSION hat es geschafft!
Zu aller erst mal ein fettes Lob an den Designer des Logos, ich weiß nicht wer dafür verantwortlich ist, aber wenn er nicht grad aus der extremeren Metal-Ecke kommt, dann hat er er definitiv Ahnung von dem was er macht, denn das Logo könnte eher von einer Band kommen, die darauf bedacht ist, eine Mischung aus Black Metal und Death Metal zu spielen, sowohl als auch würde der Name einfach nur zu gut dazu passen.
Der Film hat eine Laufzeit von ca. einer halben Stunde und in dieser halben Stunde wird man in einen alptraumhaften Strudel aus Blut, Gewalt und einer Finsternis rein gezogen, die es schon lange nicht mehr gegeben hat. Eine Story kann und sollte sich jeder selber zurecht schustern, denn die gibt es nicht, nur in sofern, dass es um einen Typen geht, der einen Traum hat und auf alle seine Opfer trifft, die er unter Tage massakriert hat, aber vom allerfeinsten. Das ganze erinnert vom Hergang her sehr an A FUCKING CRUEL NIGHTMARE, nur dass das Set keine Räume darstellen, die er durchläuft, sondern ein tiefer, dunkler Wald in der Nacht.
Und ja, was man ab Beginn geboten bekommt, ist einfach nur genial: Den Anfang macht ein Dämon der etwas davon erzählt bzw. eher schon den Film stilvoll-dichterisch einleitet, was einen zu erwarten hat. Und dann geht es auch schon los mit dem nächtlichen Waldspaziergang, wessen Hauptprotagonist Jim Aal ist, der etwas verwirrt und sprachlos durch den Wald taumelt und auf all seine Opfer trifft. Den Anfang macht ein kleines Mädchen, ganz im Stil von Ittenbach´s BLACK PAST, die mit einer Babypuppe da steht und den Körper des Baby zerquetscht, damit der Kopf butig platzt! Sehr geil, für die wohl erste Kontroverse ist dann schon gesorgt, die nächste kommt so gleich.
Wir treffen auf eine Mischung aus Männern und Frauen, die allesamt ein qualvolles Ende hinter sich haben, die eine wird mit Säure ertränkt, dem anderen wird der Penis aufgeschnitten, der andere wird aufgeschlitzt und ausgeweidet, es gibt eine längere Nekrophilie-Szene zwischen einer Dame und der Leiche, Schädel werden gespalten, Körper werden ausgeweidet und, was voraussichtlich für den Skandal schlechthin sorgen wird...die Schwangeren- bzw. die Fötenszene! Mehr werde ich dazu nicht sagen, nicht, weil ich sie jetzt schlecht finden würde, im Gegenteil, die Szene haut so richtig schön rein und glänzt einfach nur in allen Belangen und jeder der wissen will, was los ist, soll sich gefälligst ins Kino bewegen oder sich den Film kaufen, man will ja nicht alles gleich im voraus verraten.
Unterlegt wird der Film mit einem geilen Score, der dem Film die richtige Atmosphäre aus Brutalität und Violenz gibt, der das ganze in ein richtig finsteres Licht rückt und dem Nihilismus und der Misantrophie freien Lauf lässt und nur zu perfekt dazu passt. Man kommt aus dieser alptraumhaften Dimension, die sich vor einem ab spielt einfach nicht mehr raus und ist wie in einer Art Trance gefangen, bis zum bitteren Ende des Films. Am 8. Juli 2023 fand im Filmrisskino in Gevelsberg (Nordrhein-Westfalen) die Premiere zu VIOLENT OBSESSION statt und man tat sich gut daran, wenn man nicht gerade weit weg wohnt, sich dort einzufinden. Jeder der ein bisschen Spaß zu sehen bekommen will, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht, gar eher noch belohnt für die lange Wartezeit, die sich Herr Zeglarski gelassen hat, um seine Brut mit einem blutigen, saftigen Stück Fleisch zu versorgen.
Den einzigsten Kritikpunkt den ich an der Sache habe, ist die viel zu kurze Laufzeit, was hätte ich darum gegeben, wenn zumindest eine Stunde dabei raus gekommen wäre. Doch glücklicherweise ist das keine negative Kritik, sondern mehr als positiv gemeint, dass besagt, die Gier nach Splatterfilmen dieser Art nach vielen Jahren meinerseits noch lange nicht gestillt ist und noch viel, sehr viel Luft nach oben ist, bis das Pensum endgültig erreicht ist. Herzlichen Glückwunsch, Sebastian, du hast es nach Jahren immer noch drauf und mit manchen kontroversen Zusätzen in deinem neuen Film bewiesen, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist! Gore On & Hail Satan! Fuck Hell!!!