Montag, 24. April 2023

Bite me if you love me


Originaltitel: Kimi wa Zombie ni Koishiteru
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Naoyuki Tomomatsu

Inhalt:

Ein Schulmädchen mit Zombie-Fetisch schafft es mit Hilfe eines Nerds, ein Buch aus dem Italienischen zu übersetzen, das erklärt, wie man Zombies herstellt.

Review:

Es gibt diese Arten von japanischen Filmen, die entweder richtiger Müll sind oder richtig genial sind. Mir scheint das Naoyuki Tomomatsu einer von diesen Regisseuren ist, die nur coole Filme machen, beispielsweise VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL, ZOMBIE SELF DEFENSE FORCE oder sein Debütfilm STACY - ANGRIFF DER ZOMBIE-SCHULMÄDCHEN. Wenn man sich seine Filmographie noch etwas näherer anschaut, stößt man unweigerlich auch auf seinen bisher nicht in Deutschland erschienenen Film BITE ME IF YOU LOVE ME! Zu Unrecht noch recht unbekannt, würde ich mal behaupten, denn der Film rockt einfach total! 

Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung, in der der Verstorbene Shota doch nicht so tot ist, wie er sein sollte. So startet die eigentliche Geschichte dazu: Das Schulmädchen Hitomi ist absolut verrückt nach Zombies. Das ganze geht sogar so weit, dass sie sich auch nicht für Jungs interessiert, sondern ihr größter Traum ein Freund wäre, der ein Zombie ist. Gesagt, getan. Sie trifft sich mit dem schüchternen Shota, der eher eine Aussenseiterrolle in der Schule hat, weil sie sich ein Buch beschafft, in dem beschrieben wird, wie man einen Zombie herstellt. Leider ist es nur in italienischer Sprache, weswegen Shota ins Spiel kommt, um es ihr zu übersetzen. Nachdem sie weiß wie das funktioniert, "tötet" sie Shota und macht aus ihm mit ihrem hergestellten Zombiepulver ein Zombie und geht bis auf weiteres mit ihm ihre Wege, mit ihm als ihre Zombie-Beziehung. 

Na was sagt man dazu? Es wurde eine Story mit einer Mischung aus Horror, Komödie, Drama und einem Schuss Erotik miteinander kombiniert und so entstand dieser extravagante Japano-Knaller mit der JAV-Darstellerin Haneda Ai in der Hauptrolle. Es ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Horrorfans, eine Freundin zu haben, die sich so ausgedehnt mit Horror- bzw. Zombiefilmen beschäftigt, allein schon die Einrichtung ihres Zimmers ist der Wahnsinn, die voll mit verschiedenen Zombiefilm-Figuren, Postern und Shirts hängt. Die Schattenseite an dieser Beziehung zwischen ihr und Shota ist, dass sie sich irgendwann umentscheidet und mit der japanischen Version von Jason Voorhees zusammen ist und Shota es selber heraus finden muss. 

Wer jetzt einen Splatter-Knaller wie Tokyo Gore Police und Co. erwartet, wird hier jedoch etwas enttäuscht davon  sein, dass der Gore-Gehalt nicht gerade extrem ist, denn derartiges gibt es gegen Mitte des Filmes, als Hitomi ihre beste Freundin abschlachtet, damit Sota etwas zu essen hat, weil er weder Pute noch Schwein noch Rind mag und gegen Ende, als Hitomi von Japan-Jason abgeschlachtet wird und sich ans Grab von Shota begibt und ihm vorgaukelt, wie schön es doch jetzt als Zombie wäre. Selbstredend sind die Effekte handgemacht und sind ein tolles Extra im Gegensatz zu manchen CGI-geschwängerten Filmen aus dieser Kategorie. 

Es hat aber auch was trauriges, dass Shato erst so beliebt wird, als er schon zum Zombie geworden ist, davor war er eher ein Nichts und umso weiter die Verrottung seinerseits geht, umso verächtlicher werden auch hier wieder die Menschen zu ihm, so hat er nur eine kurze Zeit das Gefühl, dass er von den Menschen akzeptiert wird. Nun  denn, wie dem auch sei, schade, dass der Film seinen Weg noch nicht in westliche Gefilde gefunden hat, denn gewisses Potenzial hat er definitiv und Freunde des japanischen Horror-Comedy-Pinku-Exploitationfilms wären mit Sicherheit zufrieden gestellt bei diesem verrückte Kleinod japanischer Filmkunst.


 

Attack of the 50 Foot Camgirl


Originaltitel: Attack of the 50 Foot Camgirl
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Jim Wynorski

Inhalt:

Beverly Wood ist einer der größten Stars in den sozialen Medien. Millionen von Fans abonnieren ihre sexy Cam-Shows und kaufen ihre Produkte und es scheint, als ob jeder sie liebt. Das heißt, alle außer ihrem Ehemann und Fuschia, der jungen Aufsteigerin, die heimlich plant, Beverly zu stürzen und ihr Online-Imperium für immer zu übernehmen. Aber als Beverlys neueste (und ungetestete) Marke "Unholy Meat-rimony" ihr einige gigantische Nebenwirkungen beschert, wird sie zu einer noch größeren Kraft, mit der man rechnen muss!

Review:

Wenn man denkt, dass heutzutage noch Fullmoon Entertainment drin ist, wo auch Fullmoon Entertainment drauf steht, den muss ich leider bei manchen Produktionen aus der Kultfilm-Schmiede enttäuschen. Bei manchen Filmen, darf man nicht mehr das erwarten, wofür man es aus den 80ern und 90ern kennt, so ist es auch bei ATTACK OF THE 50 FOOT CAMGIRL der Fall. Der Film sollte eigentlich ein Remake des Klassiker ANGRIFF DER 20 Meter-Frau darstellen, ging aber meines Erachtens etwas, aber nicht ganz in die Hose. Nun, ganz verloren ist der Film dennoch nicht, denn wer Jim Wynorskis Filme kennt und sie auch mag (Mich eingeschlossen), wird hier schon mehr seinen Spaß daran haben.

Die Essenz des Filmes handelt sich um folgendes: Beverly Wood ist eine professionelle Social-Media-Influencerin, deren Ego fast so groß ist wie ihre Anhängerschaft. Sie wird aus gutem Grund als „#BigBitch“ bezeichnet. Ihr Manager Bradley ist immer auf der Suche nach neuen Wegen, um Beverly zu promoten, und jetzt auch nach Produkten, die sie supporten kann. Aber Bradley ist auch ein schlechter Betrüger, der sich nebenbei mit Beverlys Assistentin Fuschia trifft. Als Beverly durch den Verzehr einer neuen, wissenschaftlich modifizierten Hotdog-Marke auf 50 Fuß groß mutiert, sinnt sie auf Rache. Doch als ob das nicht reicht, wächst Fuschia auf dieselbe Größe und ein Kampf zwischen den Bitch-Gigantinnen beginnt. 

Es ist wie es ist und wem Wynorskis ilme ein Begriff sind, weiß, was ihn ungefähr erwartet: Billige Effekte, ansehnliche Ladys und eine strunzdumme Story, von der schauspielerischen Leistung ganz zu schweigen, denn die taugt nämlich genau so wenig. So bleibt einzig und allein ei einstündiger Film zurück, der auf eine trashige Weise wohl zu unterhalten weiß, wenn man keine Erwartungen hegt, andernfalls wird man bitterböse enttäuscht sein. Zu den Highlights des Filmes gehört trotz allem der Kampf zwischen Beverly und Fuschia, deren Paten nur zu offensichtlich sind: Godzilla und King Kong. Selbst die Miniaturgebäude hat man nicht vergessen und dürfte Kaiju-Fans sicherlich gefallen, wenn zwei knapp bekleidete Damen ihre Kampfeskunst zum besten geben. 

Ansprüche wird man hier keine brauchen, im schlimmsten Fall starke Nerven sich den Film bis zum Ende an zu sehen und eine gehörige Portion Humor und etwas Mitleid mit den Machern. Auf der einen Seite kommt der Film ziemlich cool rüber, auf der einen ist vieles zu vorhersehbar, worauf er wenige Überraschungen mit sich zieht. Man ist am Ende zwiegespalten, was man davon halten soll, am schlimmsten fand ich eben, dass er eben von Charles Band produziert wurde, von dem man weitaus bessere Filme kennt. Zumindest als Komödie funktioniert der Film bestens!


 

Necronos - Tower of Doom


Originaltitel: Necronos - Tower of Doom
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Marc Rohnstock

Inhalt:

Necronos - Tower of Doom erzählt die Geschichte eines mächtigen Dämons namens Necronos, welcher im Auftrag des Teufels eine Armee aus Untoten unter der Führung von grausamen Kampfdämonen, sogenannten Berserkern, erschaffen soll. Um dies zu erreichen braucht Necronos verschiedene makabre "Zutaten". Als getreuen Diener bekommt Necronos vom Teufel einen Blutdämon namens Goran zur Seite gestellt und eine mächtige Hexe, die mittels ihrer Fähigkeiten die Auserwählte, eine jungfräuliche Hexe finden soll. 

Review:

Nachdem Necronos im Mittelalter hingerichtet wurde, beschließt er sich in die Gegenwart zurück zu kehren, um nach einer Jungfrau suchen zu lassen, die man dem Teufel opfern kann. So schickt er seinen Handlanger Goran los um Menschen u entführen, die man im Anschluss gleich noch foltert, tötet und den ein und anderen den gefangenen Zombies verfüttern kann. Soll ja schließlich im wahrsten Sinne des Wortes Hand und Fuß haben. Auch eine Hexe wird hinzu gezogen, um die besagte Jungfrau ausfindig zu machen. Nachdem die vermeintliche Jungfrau gefunden worden ist, stellt sich heraus, dass nicht sie die Auserkorene ist, sondern ihre Schwester. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. 

Nach dem Lars Rohnstock erst kürzlich verblichen ist, wollte ich ihm die auf meine Art und Weise die letzte Ehre erweisen, um mir eines der Werke anzuschauen und zu besprechen, bei dem er in einer gewissen Art und Weise bei getragen hat, auch wenn der Hauptmann der Produktion sein Bruder, Marc Rohnstock ist. NECRONO - TOWER OF DOOM ist in der Szene allgemein als ein sehr blutrünstiges Epos bekannt, was einen mit über 2 Stunden auch ordentlich in die Mange nimmt. Es ist einer dieser Film, die ordentlich ausser Rand und Band sind und nahezu schon mit Filmen wie BRAINDEAD oder PREMUTOS - DER GEFALLENE ENGEL mithalten können. Der Unterschied dazu ist nur, dass NECRONOS eine Art Hommage an die alten Hexenverfolgungsfilme sein könnte, wie man sie kennt und oftmals auch liebt. 

Der Film stellt bisher das größte Projekt des Teams von Infernal Films Unlimited dar und man merkt in jeder Minute Filmlaufzeit, dass jeder an seiner Rolle und dem Projekt Spaß hatte und jeder alles gegeben hat, wie er nur konnte. Spezialeffekte betreffend war der Verbrauch auch recht hoch, und wenn ich sage hoch, meine ich auch hoch: 300 Liter Filmblut, 100 Meter künstliche Gedärme und 500 Gramm künstliche Spinnweben sprechen, denke ich mal, schon eine eindeutige Sprache und kamen gezielt zum Einsatz. Ich meine, der Film trieft nur noch davon ohne Ende und ist ein über zweistündiges Splatter-Horror-Feuerwerk wie man es nur selten zu sehen bekommt. 

Wenn man schon genug Independent-Produktionen aus deutscher Hand gesehen hat, wird man hier viele bekannte Gesichter sehen: Unter den mir bekannteren gehörten Manoush, Thomas Kercmar, Mario Zimmerschmitt, Andreas Schnaas, Andreas Pape oder Timo Rose. Aber auch aus der Pornoszene konnte man jemanden für den Dreh gewinnen: Luna B., die schon in mehrere Hardcore-Produktionen beteiligt war. Ob es noch mehr davon gibt, kann ich auf Anhieb nicht sagen, aber den Anschein hat es, was ja kein Fehler ist. 

Wer also auf Filme wie PREMUTOS steht und NECRONOS noch nicht kennt, sollte hier alsbald ein Auge drauf werfen, man wird es nicht bereuen. Derzeit ist der Film beim Troma-Shop erhältlich, weil die schwedische Veröffentlichung schon seit Jahren ausverkauft ist. Es existiert auch noch eine geschnittene FSK 16-Veröffentlichung, von der ich die Finger lassen würde, weil über eine Stunde vom Material fehlt. Zudem gibt es auch nich eine 141 Minuten lange Extended-Version, die aber bislang leider noch nicht veröffentlicht wurde. Ob es jemals soweit kommt, steht noch in den Sternen.


 

Sonntag, 23. April 2023

Biotherapy


Originaltitel: Baioserapii
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Akihiro Kashima

Inhalt:

Ein Forschungslabor wird von einem mysteriösen Monster heimgesucht. Nach und nach sterben alle Angestellten einen blutigen Tod.

Review:

BIOTHERAPY ist ein sehr seltener Splatter-Kurzfilm aus Japan, der in den 80ern entstanden ist. Zu der Zeit wurden noch mehr obskure Kurzfilme wie CYCLOPS, GUZOO und CONTON auf den Markt gebracht, die heutzutage nahezu jeder Splatterfan der alten Schule kennen dürfte. Es geht wie üblich um ein Monster. Hier wäre es ein Giallo-Monster! Das Monster in BIOTHERAPY trägt einen Trenchcoat und schimmert bläulich, wenn es erscheint und hat das Ziel an ein Serum zu kommen, was ein gewisser Doktor Hirose erfunden hat, um Tiere zehnmal schneller wachsen zu lassen. Jedoch macht der Doktor dem Wesen einen Strich durch die Rechnung und zerstört das Fläschchen mit dem Serum, was das Monster wütend macht und es den Doktor umbringt, so wie alle anderen, die sich dem Monster in den Weg stellen. 


Auf Grund seiner Länger von 35 Minuten ist der Film ein kurzer Happen für zwischendurch, wenn einem mal langweilig ist. Bisher gab es keine offizielle deutsche Veröffentlichung dazu, sondern nur ein Bootleg, was leider weder deutsche noch englische Untertitel besitzt. Sehenswert ist der Film trotzdem, weil die Effekte sehr originell und nahezu realitätsnah sind, wie man es von einer bestimmten japanischen Splatterfilm-Reihe aus Japan gewohnt ist. 

Zudem finde ich die Idee, dass es sich um ein ausserirdisches Zeitreisenmonster handelt auch sehr stylish, auf sowas konnten fast schon nur die Japaner damals kommen, insbesondere wenn es dazu befugt ist, kreative Morde zu verüben, in dem es Augen raus reißt, das Blut aus Reagenzgläsern aus Körpern nur so raus läuft nach dem besagte Gläser drin stecken oder es sich im Finale daran zu schaffen macht, sämtliche Innereien heraus zu holen. 


 

The Degenerates


Originaltitel: The Degenerates
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Jonathan Doe

Inhalt:

Inspiriert vom Mordfall Robert Beckowitz aus dem Jahr 1982 zeigt The Degenerates die Heldentaten eines Paares, das kürzlich einen Mann ermordet hat, um den Körper als Unterhaltungsspielzeug für ihre drogenbefeuerten Flitterwochen zu benutzen.

Review:

Sommer 1982: Der damals 34 Jahre alte Robert Beckowitz saß in seiner Wohnung mit seinem Kumpel, dem 37-jährigen James Edward Glover und seiner Golver´s Freundin 21-jährigen Freundin Jeannine Lynn Clark. An diesem Tag erlöschte das Leben von Beckowitz durch die Hand von Glover, der ihn erschoss und ihn mit 83 Messerstichen weiter bearbeitete. In den kommenden 3 Tagen veranstalteten James und Jeannine eine regelrechte Nekrophilen-Orgie mit Drogen und Sex, fotografierten sich mit der Leiche und diversen verstümmelten Leichenteilen von Beckowitz, bis Glover die Polizei anrief und sich selber stellte und somit mit seiner Freundin in den Knast wanderte.

2021: Der Extremfilmemacher Jonathan Doe drehte auf Videokassette einen Film Namen THE DEGENERATES, der diese Taten visuell veranschaulicht und zwar bis aufs kleinste Detail. Der Film beginnt, dass ein Mann in einem Hotel einen Fahrstuhl betritt und in ein Zimmer kommt, in dem mittig eine zerstückelte Leiche liegt. Im Badezimmer befindet sich eine Frau, die mit dem Kopf des Opfers heraus kommt und kichert. Nach dem Konsum eines Joints und einer weiteren Droge geht die Session dann schon los. Nach einer Kleiderprobe vergreift sie sich auf abartige und sexuelle Weise an der Leiche. Sie befriedigt sich selber mit einem Tampon, führt den blutigen Tampon an den Mund des Kopfes der Leiche, pinkelt auf die Leiche, es wird sich auf die Leiche erbrochen und vieles mehr.

Heftiger Tobak, den ich seit langem nicht mehr gesehen habe, insbesondere was die Thematik der Nekrophilie betrifft. Manchmal habe ich das Gefühl, umso älter die Menschheit wird, umso perverser und drastischer werden die Filme, die mit diesem Thema zu tun haben. Kurzum: Manche Filme reifen wie ein guter Wein. Ob man sich derart exzessive Filme ansehen will, sei jedem selber überlassen, denn schließlich sind Geschmäcker verschieden. Die Rolle der Dame wurde von Kotzkarnickel Felicia Fisher übernommen, die sich schon bei BARF BUNNY von ihrer besten Seite zeigte. Der Typ wird von Jonathan Doe höchstpersönlich gespielt. Die Bildqualität entspricht einer VHS, die die Wirkung des Filmes extremst verstärkt als wäre es authentisches Material.

Erschienen ist der Film in Jonathan Doe´s Erotic Grotesque Nonsense-Reihe, die aktuell aus drei Teilen besteht: BARF BUNNY, THE DEGENERATES und DEFILEMENT OF A PORCELAIN DOLL. Dritterer Film ist erst kürzlich erschienen und auch etwas aus der Kategorie der Verfilmungen einer Paraphilie. Wem empfiehlt man solch einen Film? Wohl eher Leuten, die mit extremeren Filmen was anfangen können, Schwerpunkt: Lucifer Valentine, extremes Untergrundkino und Co. Wer einen Kunstfilm ala Nekromantik oder eventuell noch NECROPHILE PASSION erwartet, folgt hier definitiv der falschen Fährte, denn hier werden tiefste menschliche Abgründe offenbart wie sie eine Kamera nur selten zu Gesicht bekommt.

Samstag, 22. April 2023

Der Planet Saturn lässt schön grüßen


Originaltitel: The Incredible Melting Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: William Sachs

Inhalt:

Steve ein Mann, ein US-Astronaut, fliegt mit seiner Mannschaft zum Saturn. Als sie sich dort durch die Saturnringe hindurch die Sonne ansehen, mutiert er ein wenig. Auf der Erde gelandet und im Krankenhaus aufgewacht, bemerkt Steve, daß er nun der Melting Man ist! Als wäre dies noch nicht Story genug, merkt sein Freund (ein Arzt in dem Krankenhaus), daß Steve nur noch von seinen Instinkten getrieben wird. Diese Instinkte sagen ihm, daß er Menschen töten und essen soll, damit er nicht total schmilzt. In der Folge bringt Steve alias "Mr. Melting Man" nun ein paar Menschen um...

Review:

Wer sich den deutschen Titel DER PLANET SATURN LÄSST SCHON GRÜßEN ausgedacht hat, muss wahrscheinlich einen zu viel geraucht haben, was nicht bedeutet, dass der Titel schlecht klingt, aber im Gegensatz zum englischen Titel klingt er fast schon dezent bekloppt. Nun gut, der Film ist es keinesfalls, im Gegenteil. Ursprünglich war er als eine Komödie gedacht gewesen, nachdem man sich hintenrum dafür entschied, einen Horrorfilm daraus zu machen und Gott sei Dank wurde dieser Schritt auch begangen, denn als eine Komödie hätte der Film wahrscheinlich weniger funktioniert, wenn man bedenkt, dass der Film ein Remake des 50er Jahre-Trashers RAKETE 510 ist. 


Inhaltlich ist es wie in den meisten Fällen: Man chillt im Weltall und irgendwas passiert dann, entweder wird man von Aliens angegriffen die sich im Raumschiff einnisten oder man ist der Gefahr ausgesetzt, dass man einer Strahlung ausgesetzt ist, die einen dann unfreiwillig verändert, so wie es hier der Fall ist. Steven, der Hauptprotagonist des Filmes fängt sich allmählich an zu verwandeln, besser gesagt: zu schmelzen! Das wiederum führt dazu, das er menschliches Feisch braucht, um sich am Leben zu erhalten und wandelt auf der Erde umher um zu killen was das zeug hält bis es zum Ende hin zu einer kompletten Schmelze kommt und nur noch ein glibbriger Schleim von ihm übrig bleibt. 

Die Idee zu dem Film entstand, als die Mutter von William Sachs, dem Regisseur und Drehbuchschreiber, vorgeschlagen hat, einen Film zu machen, der Schleim beinhaltet, nachdem sie ihm irgendein schleimiges Zeug aus ihrer Firma zeigte, da sie in einem Büro einer Sprühfirma arbeitete. Unter dem Einfluss von NIGHT OF THE LIVING DEAD war das Drehbuch somit auch schnell geschrieben und es kam zur Produktion des Filmes. 

Ich kann nur sagen: Der Film enthält so vieles, was mir an derartigen Filmen gefällt: Charme, geniale Spezialeffekte, eine coole Kreatur, oftmals auch den nötigen schwarzen Humor, der den Film so groovy macht und gute Darsteller. Mehr braucht es auch nicht. THE INCREDIBLE MELTING MAN hat ein prosaisches TV-Film-Feeling, und das Drehbuch wirft an fast jeder Ecke die Logik in den Wind und bietet zahlreiche Momente zum Lachen und Fakt ist: Es passt zum Film. Beispielsweise im Finale, als Steve einfach so dahin schmilzt und vom Saubermann mit der Schaufel weg geräumt wird, als wäre es das normalste dieser Welt, ohne sich zu frgen was das ist. 

Darsteller- und dialogtechnisch ist es wie in vielen B-Horrorfilmen: Nichts erwarten und am Ende wird man sogar noch belohnt. Nicht dass hier großartige Könner am Werk waren, aber der das was sie können, bringt einen zum schmunzeln, ohne jede Frage.. Und eben diese Dialoge lassen verleihen dem Film etwas komödiantisches, ohne dass er in eine Komödie abdriftet. Trash pur einfach. Und das wird womöglich auch der Grund für en deutschen Titel sein, eine kleine, aber feine Vorbereitung, dass es sich nicht um einen bierernsten Film wie manch andere Vertreter dieses Genres handelt. 


 

Das Geheimnis der fliegenden Teufel


Originaltitel: Without Warning
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Greydon Clark

Inhalt:

Ein abgelegener Landstrich in den USA: In der Nähe eines kleinen Waldsees verschwinden einige Menschen. Trotz eindringlicher Warnung wollen vier Jugendliche in dieser Gegend kampieren. Als zwei von ihnen verschwinden, machen sich die beiden anderen auf die Suche. Sie finden ihre Freunde grausam zugerichtet vor. Auf ihrer Flucht werden die beiden von kleinen vampirartigen Wesen angegriffen. Doch die blutgierigen Bestien sind nur die Vorboten eines mächtigen Aliens. Joe Taylor, ein Vietnamveteran, stellt sich der ausserirdischen Bedrohung.

Review:

Den Film habe ich zum ersten mal damals in junge Jahren 2008 während einer 3Sat-Ausstrahlung gesehen und war hin und weg davon, das er mir nie wieder aus dem Gedächtnis gegangen ist. Was vermutlich viele nicht wissen, ist, dass der Film sogar so erfolgreich war, dass er John McTierman genau so gut gefallen hat das er sich davon inspiriert fühlte, seinen PREDATOR zu erschaffen. Diesbezüglich ist es auch interessant zu wissen, dass der Typ, der in de Alienkostüm steckt, auch der Typ ist, der den Predator spielt. Der Name Greydon Clark ist nun ein Name, den man im Filmuniversum oft hört, weil seine Filme eher durchschnittlich sind und WITHOUT WARNING wohl zu den besten Filmen seines Schaffens gehört. 


Die Geschichte ist ganz einfach gestrickt: Ein fieser Ausserirdischer kommt auf die Erde, um aus Jux und Dollerei ein paar Menschen zu killen und sie dann in einer Hütte zu bunkern. Ein paar wagemutige Gesellen wollen sich ihm stellen und fallen ihm teilweise selber zum Opfer. Am Ende gelingt es dann einer Überlebenden dem Alien den Garaus zu machen und fertig ist die Laube. 

Yeah, das ist einer dieser herrlichen B-Movies, in die man sich auf Anhieb verliebt und immer wieder mal gerne anschaut, ohne das er langweilig wird. Vielem hat man auch den Charakteren zu verdanken, bestes Beispiel und liebe Grüße an dieser Stelle dem alten Kriegsveteran Martin Landau, den ich am meisten gefeiert habe mit seinem Auftreten. Es macht immer wieder einen Heidenspaß dem Mann zuzuschauen, wie er alles und jeden davon überzeugen will, dass eine Invasion aus dem All statt finden wird und ihm einfach keiner glauben will. Es ist eben wie immer: Die, die wissen was Sache ist, werden als verrückt abgestempelt. ;) 

Eindrucksvoll wurde hier bewiesen, dass man mit einem kleineren Budget von 150.000 Dollar eine großen kleinen Hit landen konnte. Selbst die Erschaffung der im deutschen Lande titelgebenden Kreaturen war recht simpel und doch so eindrucksvoll: Kleine fliegende Scheibchen, die wie Tortillas mit Tentakeln aussehen, sich in die Körper quasi rein fressen und das Glanzstück selber, der Alien: So wie man sich Aliens einfach vorstellt, nur bei der Größe gibt es Unterschiede, weil er locker um die 2 Meter groß sein muss, aber dafür den charakteristischen Bighead hat, wie man sie von den Grey Aliens kennt. 

Grob gesagt ist der Film einer meiner Lieblings-Science Fiction-Horror-Trasher schlechthin, der durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Bisher hörte ich noch von jedem, den ich den Film vorgestellt hab, dass der Film nicht schlecht ist und bin mir meiner Sache sicher, dass er bestimmt noch mehr Fans hätte, aber belassen wir es wie es ist. Freunde und Anhänger von Retro Alien-Filmen werden hier ihre Freude daran haben und sich beim nächsten Wald und Wiesen-gang doppelt und dreifach umschauen, um nicht das Opfer der geheimnisumwitterten fliegenden Teufel zu werden. 


 

A Night to Dismember


Originaltitel: A Night to Dismember
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Doris Wishman

Inhalt:

Eine Frau aus einer "verfluchten" Familie wird aus einer psychiatrischen Einrichtung entlassen, und bald tauchen zerstückelte Leichen auf.

Review:

Bei A NIGHT OF DISMEMBER frat man sich anhand des Inhalts auf was und wem wirklich ein Fluch gelegen ist: Auf der Familie oder auf dem Film an sich? Aber mal langsam der Reihe nach. Bei dem Film handelt es sich um eine Frau, die aus einer verfluchten Familie stammt, die in eine Psychiatrie eingewiesen wird und irgendwann wieder entlassen wird. Nach ihrer Entlassung tauchen immer mal wieder zerstückelte Leichen auf. So viel zum Plot des Filmes. 

Produziert wurde er von der Sexploitation-Produzentin Doris Wishman im Jahre 1979, man kennt sie womöglich aus anderen ihrer Produktionen wie TEUFLISCHE BRÜSTE oder EIN SUPERHEIßES DING. Es war ihr erster Ausflug in das Horror/Slasher-Genre ihrerseits, nachdem Filme wie HALLOWEEN große Erfolge verbuchen konnten, wagte auch sie sich an dieses Genre, von dem sie sich einen großen Erfolg versprach. Dumm nur, dass es zu einer Tragödie während der Feinschliff-Produktionen kam, denn laut ihrer eigenen Aussage, wurden im Fotolabor mehrere Filmrollen zerstört. Anderen Zungen nach, wurde das Filmmaterial an eine Firma namens Movielab geschickt. Movielab hatte aber viele finanzielle Probleme, was dazu führte, dass einer der Mitarbeiter die Firma in Brand steckte und das gerade zu der Zeit, als sämtliches Filmmaterial zu A NIGHT TO DISMEMBER im Besitz der Firma war und somit 60% des Materials zerstört wurden.

Das Ende vom Lied war, das Wishman Outtakes dazu benutzte um den Film zu komplettieren, was dazu wiederum führte, dass der Film so gut wie keine vernünftige und nachvollziehbare Handlung aufweisen konnte. Um den Finanzierung des Filmes zu sichern, drehte sie vorerst einen Trailer zu dem Film, der dem Finanzier so gut gefallen hat, dass er eine stattliche Summe springen ließ um den Film zu produzieren. Selbst Wishman bezeichnet die Summe als eine "saftige Anzahlung für die Fertigstellung des Films". 

Gedreht wurde zum größten Teil in den Wohnung von Wishman und ihren Freunden. Zum Teil gibt es auch Außenaufnahmen in Wäldern und Friedhöfen zu sehen, damit der Film nicht allzu monoton wurde. Einige der Darsteller waren Freunde von Wishman, zudem konnte man die 80er Jahre-Pornodarstellerin Samantha Fox mit an Bord holen, die sich sich für die Rolle der Hauptprotagonistin verausgabte.

Alles in allem stand die Produktion des Filmes wahrlich unter keinem Stern und war letztendlich das reinste Desaster. Das was man im Endprodukt zu sehen bekommt, ist ein handlungsfreier Slasherfilm mit zum Teil wirklich guten Szenen, die zudem sehr blutig und brutal ausgefallen sind. Zu den Highlights des Filmes gehören die Einsätze mit Äxten die nicht selten sind und zudem sehr blutig ausfallen, es werden Finger mit der Axt abgehackt, Köpfe abgehackt, es werden mit der Axt Köpfe eingeschlagen oder ein mit dem Schraubenzieher abgestochener Typ vegetiert in einem Kühlschrank vor sich hin. 

Wäre das ganze "Theater" drum herum nicht gewesen, wäre durchaus ein solider Slasherfilm entstanden, so ist es umso trauriger, dass das Schicksal diesbezüglich seinen eigenen Kopf bei dem ganzen hatte und der guten Miss Wishman einen ziemlich großen Strich durch ihre Rechnung gemacht hat. Für das was davon übrig blieb, kann man sich dennoch halbwegs erfreuen und wenn man nichts großartiges erwartet, macht der Film stellenweise Spaß.