Originaltitel: Kimi wa Zombie ni Koishiteru
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Naoyuki Tomomatsu
Inhalt:
Ein Schulmädchen mit Zombie-Fetisch schafft es mit Hilfe eines Nerds, ein Buch aus dem Italienischen zu übersetzen, das erklärt, wie man Zombies herstellt.
Review:
Es gibt diese Arten von japanischen Filmen, die entweder richtiger Müll sind oder richtig genial sind. Mir scheint das Naoyuki Tomomatsu einer von diesen Regisseuren ist, die nur coole Filme machen, beispielsweise VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL, ZOMBIE SELF DEFENSE FORCE oder sein Debütfilm STACY - ANGRIFF DER ZOMBIE-SCHULMÄDCHEN. Wenn man sich seine Filmographie noch etwas näherer anschaut, stößt man unweigerlich auch auf seinen bisher nicht in Deutschland erschienenen Film BITE ME IF YOU LOVE ME! Zu Unrecht noch recht unbekannt, würde ich mal behaupten, denn der Film rockt einfach total!
Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung, in der der Verstorbene Shota doch nicht so tot ist, wie er sein sollte. So startet die eigentliche Geschichte dazu: Das Schulmädchen Hitomi ist absolut verrückt nach Zombies. Das ganze geht sogar so weit, dass sie sich auch nicht für Jungs interessiert, sondern ihr größter Traum ein Freund wäre, der ein Zombie ist. Gesagt, getan. Sie trifft sich mit dem schüchternen Shota, der eher eine Aussenseiterrolle in der Schule hat, weil sie sich ein Buch beschafft, in dem beschrieben wird, wie man einen Zombie herstellt. Leider ist es nur in italienischer Sprache, weswegen Shota ins Spiel kommt, um es ihr zu übersetzen. Nachdem sie weiß wie das funktioniert, "tötet" sie Shota und macht aus ihm mit ihrem hergestellten Zombiepulver ein Zombie und geht bis auf weiteres mit ihm ihre Wege, mit ihm als ihre Zombie-Beziehung.
Na was sagt man dazu? Es wurde eine Story mit einer Mischung aus Horror, Komödie, Drama und einem Schuss Erotik miteinander kombiniert und so entstand dieser extravagante Japano-Knaller mit der JAV-Darstellerin Haneda Ai in der Hauptrolle. Es ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Horrorfans, eine Freundin zu haben, die sich so ausgedehnt mit Horror- bzw. Zombiefilmen beschäftigt, allein schon die Einrichtung ihres Zimmers ist der Wahnsinn, die voll mit verschiedenen Zombiefilm-Figuren, Postern und Shirts hängt. Die Schattenseite an dieser Beziehung zwischen ihr und Shota ist, dass sie sich irgendwann umentscheidet und mit der japanischen Version von Jason Voorhees zusammen ist und Shota es selber heraus finden muss.
Wer jetzt einen Splatter-Knaller wie Tokyo Gore Police und Co. erwartet, wird hier jedoch etwas enttäuscht davon sein, dass der Gore-Gehalt nicht gerade extrem ist, denn derartiges gibt es gegen Mitte des Filmes, als Hitomi ihre beste Freundin abschlachtet, damit Sota etwas zu essen hat, weil er weder Pute noch Schwein noch Rind mag und gegen Ende, als Hitomi von Japan-Jason abgeschlachtet wird und sich ans Grab von Shota begibt und ihm vorgaukelt, wie schön es doch jetzt als Zombie wäre. Selbstredend sind die Effekte handgemacht und sind ein tolles Extra im Gegensatz zu manchen CGI-geschwängerten Filmen aus dieser Kategorie.
Es hat aber auch was trauriges, dass Shato erst so beliebt wird, als er schon zum Zombie geworden ist, davor war er eher ein Nichts und umso weiter die Verrottung seinerseits geht, umso verächtlicher werden auch hier wieder die Menschen zu ihm, so hat er nur eine kurze Zeit das Gefühl, dass er von den Menschen akzeptiert wird. Nun denn, wie dem auch sei, schade, dass der Film seinen Weg noch nicht in westliche Gefilde gefunden hat, denn gewisses Potenzial hat er definitiv und Freunde des japanischen Horror-Comedy-Pinku-Exploitationfilms wären mit Sicherheit zufrieden gestellt bei diesem verrückte Kleinod japanischer Filmkunst.