Dienstag, 30. Mai 2023

Ogrish - Jean Rises

 


Originaltitel: Ogrish
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2023
Autor: Jean Rises

Inhalt:

Der Büroangestellte Shin Akaktsuki verliert sich immer mehr in der Untergrundwelt der Hardcore-Porno-Industrie.

Als Pain macht er sich als Masochist einen Namen in Tokios SM-Szene und kostet die Grenzen jenseits des Vorstellbaren aus. Gen Li dreht regelmäßig Snuff-Filme für die Yakuza, sein Star ist der Sadist Gore, der seinem Namen alle Ehre macht. Doch der Vater eines ihrer Opfer sinnt auf blutige Rache und ist bereit, Unmenschliches dafür zu tun...

Tief in den dunklen Ecken von Tokios Hardcore-Porno-Szene gibt es zwei Männer, deren Namen zum Schaudern einladen: Pain und Gore. Shin Akaktsuki und Gen Li sind gefangen in einem Abgrund von Perversion und Gewalt, getrieben von ihren tiefsten Obsessionen und von der Yakuza kontrolliert. Doch ihre kranken Machenschaften haben Konsequenzen, als der Vater eines ihrer Opfer einen blutigen Rachefeldzug startet. In diesem Extrem-Horror- Roman erleben Sie eine Welt jenseits des Vorstellbaren, voll von expliziter Vergewaltigung, Folter, Blut und Gewalt. Nur für Leser mit starken Nerven und einem Faible für das Grauen.

Review:

Meine Freundin fragte ich mich erst die Tage ob ich gerne lese. Meine Antwort darauf war hieb- und stichfest: Ein klares Ja! Das letzte Buch was ich gelesen habe ist leider schon eine lange Weile her, weil man es mit diversen Hobbys, die ich so habe, nicht immer leicht hat. Und Zeit? Erst recht nicht. So gleicht es schon nahezu einem Sakrileg, wenn man sich ausgerechnet für ein Buch die zeit nehmen kann und es auch schafft, es durch zu lesen. So hat sie mich damit schwerst überrascht, dass sie den aktuellen Roman meines Lieblingsautors Jean Rises bestellt hat, und ja, damit hat sie es geschafft meine Eier in einen Schraubstock zu treiben, denn der nun rezensierte Titel stand schon lange auf meiner Wunschliste, aber wie es manchmal so ist, wenn man sein Hauptaugenmerk auf seine Filmsammlung richtet, verschwinden dann viele Wünsche in der Versenkung, bleiben aber nicht vergessen. 

Heute morgen stellte ich dann fest, dass in meinem Blog der 200ste Beitrag fällig wurde und sie durfte sich einen Film raus suchen, den wir uns als nächstes rein ziehen werden, damit ich ihn besprechen kann. Selbstverständlich hätte ich nicht mit irgendeinem Titel vorlieb genommen, es sollte schon ein Film sein, der auch in meinen Blog passt, ganz klar. Doch dann kurz darauf klingelte es an der Tür und was kam an? Nach dem ich selber schon nicht mehr dran gedachte habe: Das lang ersehnte Büchlein, von dem ich mir inhaltlich auf Grund des grandiosen Titels schon viel erhoffte: OGRISH von Jean Rises, dem Mann für´s literarische Grobe. Und schon war uns beiden klar, was und wem ich meinen 200sten Beitrag widmen würde, es würde kein Film sein, sondern zum ersten mal in meinem Blog vertreten: Ein Roman! So habe ich dann angefangen zu lesen und den ganzen Tag damit verbracht mir Seite für Seite ins Hirn einbrennen zu lassen.

Doch vorweg noch eine kleine Info am Rande: Ich selber beschäftige mich schon seit jüngste Jahren mit dem Thema Horrorfilm, die Jahre darauf dem Splatterfilm und seit 2010/2011 mit den Themen Snuff, diversen Bereichen des japanischen Untergrund-Fetischs, zahlreichen Mondos & Shockumentarys und diversen Webseiten, deren Urvater die allseits bekannte Shock Website "Rotten.com" ist und habe dementsprechend auch viele kommen und gehen sehen. Im Death Addict-Board bin ich damals zu Bestzeiten des Boards als Donator eingestiegen, weil es damals die reizendste Seite mit einer tollen Community war, die ich kannte. Auch wenn es viele Leser nicht verstehen werden, warum man sich auf derartige Seiten oder Boards begibt: Es ist die nahezu schon ´krankhafte´ Faszination zu Tod, die mich seit Jahren begleitet, in psychologischen Fachkreisen unter dem Namen "Thanatophilie" bekannt. Heißt: Ich geile mich nicht an dem Gezeigten auf, es ist und bleibt die Faszination, und wenn wir mal ehrlich sind: Man kann das Übel der Welt nicht verleugnen, es ist da, gestern, jetzt und auch morgen, und solange die menschliche Spezies Bestand hat, wird es auch so bleiben, ob man will oder nicht. 


Nun zum Buch: Ich habe mir absichtlich keine einzige Bewertung auf Amazon oder sonst wo zu OGRISH durch gelesen, weil ich mich vorbehaltslos überraschen lassen wollte, was der feine Herr hier auf die Menschheit los lässt. Ich habe zwar die Screenshots seinerseits, die Kurzrezensionen beinhalten, grob überflogen und wusste, dass es ein Roman der Extraklasse sein werden würde, der nicht für jedermann ist. Ich denke, es wird den ein und anderen Leser des Buches geben, der sich den Roman mehr wegen des bluttriefenden Inhalts durch liest und ihm/ihr manche Begriffe oder Filme unbekannt sind, jedoch glaube ich auch, dass es unter den Lesern viele eingefleischte Horror- und Splatterfans gibt, die insbesondere mit den Überschriften eines jeden Kapitels was anfangen können. 

Inhaltlich dreht es sich um einen jungen Kerl namens Shin, der nach und nach seine masochistische Ader in sich findet und seinen Masochismus immer weiter in die Extreme treiben will, bis hin zu seinem eigenen Tod. Im Laufe des Buches gibt er sich nach einer ziemlich schmerzhaften Erfahrung den Namen PAIN und steigt in der Tokioer SadoMaso-Szene zu einem kleinen Star auf. 

In einer anderen Geschichte begleiten wir den Snuff-Filmer Gen Li, der für die Yakuza regelmäßig Snuff-Filme dreht. Sein Star, der dafür verantwortlich ist, dass jedes Opfer auf die grausamste und brutalste Art in das Reich des Todes geschickt wird, ist sein Kameraliebling namens GORE...Doch Gore ist nicht der Mensch für den man ihn halten könnte. 

In der dritten Geschichte, wird die junge Hotaru, die Tochter von Zuko, von den Yakuzas entführt und dient als Hauptdarstellerin des nächsten Snuff-Films. So begibt sich der Zuko auf die Suche nach den Übeltätern, um kurzen Prozess mit allen Beteiligten zu machen. 

Alle drei Geschichten werden im Laufe des Buches miteinander verwoben und verbunden und bilden einen blutigen, brachialen, gewalttätigen Roman, der nahezu jede Grenze überschreitet, die man nur überschreiten kann. Als ob das noch nicht genug ist, bekommt man mitunter auch Einblicke in die Themen Snuff, japanischer Porno-Untergrund und die japanische Fetisch-Szene, die gespickt ist von Zoophilie, Play & Pain, SadoMaso, Koprophilie und Urophilie. Ich meine, es ist bei Kennern nichts Neues, dass die Japaner ziemlich ungewöhnliche Vorlieben in puncto Fetisch haben und die werden hier für den Leser so detailliert für das geistige Auge dargestellt, das man in manchen Fällen einen umgangssprachlich "guten Magen" haben muss, wenn man sich den Roman bis zum Ende durch lesen will. 

Wo der Roman in der ersten Hälfte mit allerlei Fetischen und Brutalitäten überwiegt, wartet er in der zweiten Hälfte mit einer gehörigen Dosis Action auf, die den Ekel-Bereich weitgehendst verlässt, um ans Eingemachte für manche Protagonisten zu gehen, um am Ende mit einer reizenden Überraschung zu glänzen, die wie das offene Ende eines Filmes rüber kommen. Und so "ärgerlich" ein offenes Ende manchmal sein mag, umso größer wiegt die Vorfreude auf, dass das noch nicht das Ende war, denn Jean hat sich was richtig großartiges einfallen lassen und sich dazu bewogen OGRISH 2 und OGRISH 3 raus zu klatschen, die jeweils in anderen Ländern spielen. Wo genau? Das bleibt an dieser Stelle geheim, sofern es nicht schon woanders ausgeplaudert wurde, denn wer es wissen will, holt sich das Buch und begibt sich in eine Welt, die sich jenseits von allem Schein-Guten der Welt bewegt und kämpft sich durch eine Welt die vermutlich in der Realität nur im tiefsten Untergrund bewegt, zu der nur sehr wenige Zugang haben. Von meiner Seite aus gibt es eine sowas von klare Kaufempfehlung und weiterhin getreue Unterstützung gegenüber dem Buch und dem Autor, die ich sonst keinem Autor zusage! 





Comtesse des Grauens


Originatitel: Countess Dracula
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Peter Sasdy

Inhalt:

Die alte und böse Gräfin Elisabeth opfert das Blut von Jungfrauen, um jung und schön zu bleiben. Als sie mit einem jungen Mann anbandelt, zieht sie den Zorn des Schlossverwalters und ehemaligen Geliebten auf sich.

Review:

Man kennt die Geschichte der Elisabeth Bathory aus Ungarn nur zu gut: Sie handelt von einer Gräfin, die ein starkes Problem mit dem Alt werden hatte und sich daraufhin einbildete, dass das Blut von Jungfrauen sie verjüngen ließ. So kam es zu Morden an um die 650 jungfräulichen Mädchen, in deren Blut sie badete, in der Hoffnung, dass es auf sie verjüngend wirkte. Das Ende vom Lied war, dass man ihr 1611 den Prozess machte und sie auf ihrer Burg Čachtice unter Hausarrest stellte. Diese Geschichte stellt auch den Inhalt des Hammerfilmes COMTESSE DES GRAUENS dar, der 1971 veröffentlicht wurde. 

Die 1970er gelten als das Jahrzehnt, in dem es mit den Hammerfilm Studios bergab ging, dennoch wurden weiterhin fleißig Filme produziert, insbesondere mit dem Thema Vampirismus. Für den vorliegenden Film COMTESSE DES GRAUENS konnte die polnische Schauspielerin Ingrid Pitt arrangiert werden, die perfekt in ihre Rolle passt und es versteht, darin aufzugehen. Doch nicht nur sie ist das Markenzeichen des Filmes, sondern auch Nigel Green, der in zahlreichen Filmen sein Können unter Beweis stellen konnte. 

Gedreht wurde in den Pinewood Studios, die mit einer gigantischen Kulisse glänzen, wie man es nur selten gesehen hat. Nicht dass ich denke, dass es schlechtere Kulissen gibt, aber die Macher haben es geschafft, alles perfekt zu organisieren und in Szene zu setzen, das man sich in die Landschaften und Gehäuse verliert, dass man denkt, man befindet sich mitten im Geschehen. Eine weitere sich positive Zutat ist die Gothic Horror-Atmosphäre, mit dem der Film aufwartet. Dafür stehen Hammer-Filme und sind definitiv in die Filmgeschichte eingegangen. 

Ein cooler Fun Fact ist, dass die Vampire Metal-Band Cradle of Filth Ingrid Pitt mit ins Geschehen nahm und sie die Erzählpassagen auf dem Album Cruelty and the Beast einsprechen ließ. Ich mag die früheren Werke von Cradle of Filth total und höre die Scheiben auch heute noch gern, weil sie zu meinen kindlichen Anfängen des Black Metals gehörten, denen ich heute nur noch nach trauern kann, dass sie auf den Mainstream-Zug aufgesprungen sind und ihr heutiges Schaffen nicht mehr dem entspricht was ich damals kennen und lieben lernte. 



 

Nosferatu in Venedig


Originaltitel: Nosferatu a Venezia
Hestellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Augusto Caminito, Mario Caiano, Luigi Cozzi, Klaus Kinski, Maurizio Lucidi

Inhalt:

Professor Catalano fühlt sich geehrt, von der jungen, attraktiven Adeligen Helietta zum Karneval 1988 in ihren Palazzo in Venedig geladen zu sein. Als Kapazität auf dem Gebiet des Okkultismus brennt er darauf, endlich den Fluch zu bannen, der auf ihrer Familie lastet. Nosferatu der Fürst der Dunkelheit hat vor Jahrhunderten eine schöne Vorfahrin in sein Schattenreich entführt. Catalano öffnet den schweren Sarkophag im Keller. Damit beginnt eine Serie grauen voller Ereignisse. Der ruhelose Wanderer durch die Zeit, der durch Jahrhunderte vom warmen Blut junger Zigeunerinnen gezehrt hat, kehrt zurück. Er kann nur Frieden finden, wenn ihn eine Jungfrau wirklich liebt. Ihm begegnet Maria, die jungfräuliche Schwester Heliettas. Kann sie dem Todesbiss entgehen, der sie in der schwarzen Gondel voll Blut, zu Flitterwochen in die Ewigkeit entführen soll?!

Review:

Der Vampirjäger Catalano wird von der adligen Helietta in ihr Palazzo in Venedig zum Karneval eingeladen. Wohlwollend brennt er darauf, einen uralten Fluch von ihrer Familie nehmen zu können und begibt sich auf schnellstem Wege dort hin. Der Hintergrund des ganzen ist, dass Nosferatu vor Jahrhunderten eine Vorfahrin von Helietta in sein Schattenreich verführt hat und sie zur Vampirin gemacht hat. Nach der Öffnung eines Sarkophags im Keller, ereignen sich grauenhafte Ereignisse, die es zu beendigen gilt. So kehrt Nosferatu zurück, um sein Werk fort zu setzen, bis sein eigener Fluc gebrochen wird, der nur gebrochen werden kann, wenn sich jemand findet, der ihn wirklich liebt. 

Zugegeben, ich bin nicht wirklich Kinski-affin und habe bisher noch nicht viele Filme mit ihm gesehen, mein erster Kinski-Film dürfte DER DIRNENMÖRDER VON LONDON gewesen sein, aber das ist schon eine lange Zeit her. In der Zwischenzeit ging ich eher dem Leben eines Gorehounds nach und konzentrierte mich auf diesbezügliche Filme. Aber man wird auch älter und nähert sich Filmen, die weniger von Blut und Eingeweiden triefen und stellt fest, dass es in der Welt des Films, insbesondere des europäischen Films, eine Menge Perlen gibt, die es verdient haben unter die Linse zu kommen. Ein weiterer Hauptgrund ist derzeit das große Interesse an der Person Kinski, da Klaus Kinski´s Persönlichkeit eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus übt, aber auch seine Art schauzuspielern. 

Klaus Kinski war in seiner Rolle des NOSFERATU von 1979 perfekt und spielt einer seiner besten Rollen in seiner Karriere. Das einzigste Manko hier wäre, dass er sich weigerte sich nochmal eine Glatze zu rasieren und ein weißes Make Up zu tragen. Jedoch finde ich es nicht weiter schlimm, in hier in einer längeren Haarpracht und ihn seine langen Fingernägel zu sehen wie anno dazumal. Es sticht eher ein Kinski heraus als ein Nosferatu und das sorgt für eine gewisse Abwechslung, sofern man darauf klar kommt. 

Trotz aller Zurückgebliebenheit hat der Film seinen Anteil an gotischer und düsterer Atmosphäre und Venedig sieht wirklich gruselig und unheimlich aus und scheint ein einzigartiger Ort zu sein, um einen Vampirfilm zu drehen. Zumindest einigen der fünf Regisseure, die versucht haben, dieses Schiffswrack von einem Film auf die Projektionsleinwand zu bringen, ist es gelungen, einige wirklich schöne und stimmungsvolle Bilder hinzuzufügen. Und der passende Soundtrack von Vangelis ist auch nicht schlecht und unterstreicht die einzigartige Atmosphäre eines Vampirfilms an sich! 

Die Produktion des Filmes stand unter keinem guten Stern, weil es mehrere Regisseure brauchte, die mit Sack und Pack den Ort des Geschehens verließen, einmal sogar, weil Kinski mit Mario Caiano ständig aneinander geriet, selbst Kinski muss einmal auf de Regiestuhl gesessen sein, wie man so hört. Dann kam es dazu, dass Kinski mit dem Kameramann nicht zufrieden war und es hier und da zu Streitereien kam und als ob das nicht reichen würde, scheint es sogar sexuelle Angriffe gegenüber Barbara De Rossi seitens Kinski gegeben zu haben, die das Set unter Tränen verließ. 

Nosferatu ist eine gequälte Seele, geplagt von Melancholie und dem Wunsch, seinem ewigen Leiden ein Ende zu setzen, was irgendwie ironisch ist, da die Versuche der Helden, ihn zu besiegen und „ihm zu helfen“, nicht sehr gut verlaufen. Ich kann Kinskis Verhalten außerhalb der Kamera nicht gutheißen, aber die wilde Intensität seines Auftritts und der schiere Ekel, den er allen gegenüber zu zeigen scheint, lassen sich wunderbar auf die Leinwand übertragen und das macht den Film zu einem köstlichen Werk, was sich zu sehen lohnt! Punkt!



 

Blaubart - Die Bestie


Originaltitel: Bluebeard
Herstellungsland: Deutschland, Italien, Frankreich, Ungarn
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Edward Dmytryk

Inhalt:

Baron Kurt von Sepper, ein als Kriegsheld gefeierter Faschist, heiratet die Amerikanerin Anne und lebt mit ihr in seinem abgelegenen Schloss. Als sie während der Abwesenheit ihres Mannes ein geheimes Zimmer mit Frauenleichen entdeckt, ist auch ihr Schicksal besiegelt. Doch Anne will erfahren, was mit den Frauen vor ihr geschehen ist. Der Baron erzählt, wie er sie umgebracht hat, und er überlegt, auf welche Weise er nun Anne beseitigen kann.

Review: 

Erst kürzlich die kleine Hartbox zu dem Film gekauft und erschrocken beim eintragen in der OFDB erst gestellt, dass eine Bluray angekündigt ist. Verdammt nochmal, wenn man manches nur früher wüßte. Dennoch ist mir der Film unbekannt gewesen, ja, noch nicht mal davon gehört, aber das Cover war ansprechend (Cover A), weil ich darin was naziploitatives witterte und sich die Inhaltsangabe auch interessant anhört, Namen wie Richard Burton, Raquel Welch und Sybil Danning großartiges versprechen. So kam es gestern zur Erstsichtung dieses 2-stündigen Werkes, wobei mir 2 Stunden oftmals suspekt vor kommen, wenn es Filme sind, die mir gänzlich unbekannt sind, aber man vertraut auf den Inhalt. 

Die Geschichte geht auf ein französisches Märchen von 1697 zurück, was von einem blaubärtigen Frauenmörder handelt, der die Frauen erst dann tötet, wenn sie mit ihm ins Bett wollten. Und danach richtet sich auch der Inhalt des Filmes. Richard Burton spielt en besagten Blaubart bzw. den  Baron Kurt von Sepper, einen wohlhabenden österreichischen Aristokraten mit einem dunklen, blau getönten Bart. Er heiratet die schöne Greta , erschießt sie dann aber bei einem tragischen Jagdunfall. Dann verliebt er sich in das amerikanische Showgirl Anne und heiratet sie sofort. Eines Nachts wird Anne allein im Palast des Barons zurückgelassen und macht die schreckliche Entdeckung einer Kühltruhe voller ehemaliger Frauen. Da er weiß, dass sie sein dunkles Geheimnis gelüftet hat, erzählt der Baron ihr, wie und warum er alle seine Ehepartner getötet hat, wobei Anne das nächste Opfer ist.

Eins ist sicher, der Film lebt von seiner traumhaften Gothic-Atmosphäre und wie ich sagen würden, den grandiosen Dialogen der Darsteller. Sowohl als auch gehört auch auch die beeindruckende Kulisse dazu, bei der man sich in die Zeit zurück gesetzt fühlt, in der das ganze Schauspiel statt gefunden haben könnte, wenn es kein Märchen wäre. Ein weiterer großartiges Plus sind die gewählt dosierten Sleaze-Szenerien, die niemals in die Extreme abdriften, sondern eher dem Auge schmeicheln wollen anstatt in einen Softcore-Film zu verfallen. Hinzu kommt noch die schleichende Gewalt die zu spüren ist, aber auch selbst da nie in einen Horrorfilm-Modus rein zu gleiten versucht und es auch schafft!

Es braucht schon viel, damit ich bei einem Film von 2 Stunden keine Langeweile verspüre, denn man hat schon anderes gesehen und gehofft, dass der Film bald enden möge, weil man wissen will, wie er endet. Bei BLAUBART kann man sich einlassen und sich treiben lassen bis zu letzten Minute ohne in eine Langeweile zu verfallen, die schon an Folter grenzt. Wenn ich es auf Grund meiner Begeisterung nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass LAUBART einer der besten Europloitation-Filme ist, den ich die letzten Jahre gesehen habe und freue mich auf eine zukünftige Neusichtung des ganzen, nur in einem schärferen Bild, weil die Bluray sicher ist und mit der DVD getauscht wird.


 

Freitag, 26. Mai 2023

Das Geheimnis der Teufelspilze


Originaltitel: Das Geheimnis der Teufelspilze
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Sebastian Zeglarski, Master W

Inhalt: 

Zwei Freunde kommen in den bewusstseinserweiternden Genuss von Teufelspilzen und stellen erst nach ihrem psychedelischen Trip fest, was wirklich geschah.

Review:

Der neueste Wahnsinn aus dem Hause P.S.Y.C.H.O Productions und Violent Art ist nahezu endlich draussen und jeder, der auf abnormal ´bekloppten´ Humor steht, was ich nur positiv meine, kann und sollte sich fest halten, denn der Film ist in der Tat ein geistiger Wahnsinn geworden. Fangen wir aber ganz von vorne an: 

Der Geringverdiener Jim und sein Kumpel Master W planen an einem schönen Tag in den Genuss sogenannter Teufelspilze zu kommen. Am nächsten Tag wachen sie blutüberströmt auf und wssen selber noch nicht wirklich, was genau passiert war. Eine Videokamera gibt Aufschluss über das ganze: Jim wollte sich eine Olle klar machen, hat es bei ihr gründlichst verkackt und das Ende vom Lied ist, dass sie sterben muss! Nicht wird, sondern muss, ganz klare Sache. 

So gewalttätig wie sich der Film anhört, ist er dann doch nicht, nicht wie man es meinen könnte, weil der Vordergrund zu dem ganzen Projekt war, einen Funsplatter her machen, der von beiden Kombinationen hohe Dosierungen enthält. Die Dialoge sind wohl das ausschlaggebendste bei dem ganzen Film, weil man dafür definitiv einen tieferen Sinn für ultraschwarzen Humor braucht und nicht alles allzu wörtlich nehmen sollte, das mal vorweg, den manchen könnten manche Sachen schwer aufstoßen, oder auch nicht, Ansichtssache. 

Die andere Hälfte angesprochener Dosierung ist auf die Spezialeffekte zurück zu führen, die Gore-Großmeister Sebastian Zeglarski an den Mann bzw. die Frau gebracht hat: Minutenlange Blutfontänen, heraus gerissene Dickdärme, und reichlich Hammerschläge auf den Kopf. Cannibal Corpse´s "Hammer Smashed Face" lässt grüßen. Ein weiterer cooler Effekt waren die Druffiaugen der beiden anwesenden Herren, bei denen man fast schon Angst hatte, dass die gleich aus dem Gesicht fallen. Zu guter letzt muss man eventuell noch erwähnen, dass eine Polizeiuniform unserem Herrn Zeglarski extrem gut steht, haha. Mehr kann und will ich momentan nicht erwähnen, damit kein allzu großer Spoiler entsteht. 

Viel Zeit braucht man sich für das Silscheder/Gevelsberger Projekt nicht nehmen, weil man mit 22 Minuten eine gute Laufzeit gewählt hat, bei der alles gesagt wird, was es zu sagen gibt und bei der Storyline es auch nicht mehr braucht. Wer sich die Kinopremiere dazu rein ziehen will, kann dies gerne am 8. Juli dieses Jahr im Filmrisskino in Gevelsberg machen, zusätzlich finden noch Premieren zu Sebastian´s Filmen LILLI GOT SICK und VIOLENT OBSESSION dazu statt.




 

Escape Room


Originaltitel: Escape Room
Herstellungsland: USA, Südafrika
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Adam Robitel

Inhalt:

In ESCAPE ROOM sind sechs Fremde unerwartet in einer bedrohlichen Situation gefangen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt. Es gilt, Rätsel zu lösen und so dem Raum zu entfliehen. Bald müssen sie allerdings erkennen, dass es bei dem vermeintlichen Spiel um ihr eigenes Leben geht. Der Schlüssel zum Entkommen findet sich in ihren eigenen Geheimnissen – ansonsten bleibt nur der Tod. Der Kampf ums Überleben beginnt. 

Review:

Sechs nicht näher miteinander Bekannte "Teilnehmer" bekommen via Würfel eine Einladung in das Survival-Game Escape Room. Ohne genau zu wissen, was eigentlich genau los ist, machen sich alle auf, um an dem Spiel teil nehmen zu können. Was jedoch keiner von allen weiß: Dass es sich um ein Spiel dreht, bei dem es um Leben und Tod geht. Möge der bessere gewinnen!

Bis vor ein paar Tagen habe ich von ESCAPE ROOM weder was gehört noch was gelesen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich mich nicht genug dort rum treibe, wo ich zu den Namen solcher Filme kommen würde, denn 2021 wurde der Film schon auf der Filmstarts-Seite als einen Saw-ähnlichen Film angepriesen, der jedoch nicht mit der selben Härte aufweist. Und für derartige Filme die wie SAW oder CUBE sind, hab ich definitiv was übrig, weil ich mag diese Filmstile, in dem man via Spiel um sein Leben kämpfen muss. Und ja, wenn man sich schon nicht anderweitig informiert, nimmt man eben beherzigend so manchen Filmtipp der Freundin entgegen, wenn auch öfters erst mal mit etwas Misstrauen, man hat schließlich Angst um seine Lebenszeit. 

Das allererste was mir aufgefallen ist, ist die gewollte oder ungewollte Hommage an Hellraiser. Die Einladungen bestehen hier aus schwarzen Würfeln, die ungefähr wie die Hellraiser-Würfel zu lösen sind und sich stilecht auch noch so "öffnen", ob das von den Machern gewollt war oder nicht, darüber lässt sich streiten. Der nächste große Einfluss den man sofort heraus spürt, ist CUBE! Man ist in einem ´Labyrinth´ eingesperrt und kommt nur in den nächsten Raum, wenn man sehr knifflige Aufgaben löst, bei dem man auch seinen Verstand einsetzen muss. 

Positiv hervor zu heben ist, dass man sich auch Zeit genommen hat und auf die Charaktere eingeht, um den Sinn hinter ihrer Anwesenheit zu erklären. Ohne diese Nuancen hätte der Zuschauer nur an bestimmte Opfer gedacht, die am Fließband eines Schlachthofs produziert geworden sind und bereit sind, um am Ende über den Jordan zu gehen. Andererseits zeichnen sich die Bemühungen der Filmemacher aus, die hervorragenden Settings der eigentlichen Räume des Spiels zu schaffen: Ein Wartezimmer, das sich plötzlich in einen riesigen Ofen verwandelt, oder eine Berglandschaft mit Schnee und extremer Kälte: Die Settings sind abwechslungsreich, fantasievoll und äußerst spannend.

Man sollte keinen Horrorfilm erwarten, denn dafür ist der Film zu blutleer, treffender wäre die Bezeichnung als Thriller, denn so funktioniert der Film auch hervorragend und wird nicht in einen Mantel der Enttäuschung gehüllt. Erwartungsgemäß durfte auch hier niemand fehlen, der alles mit beobachtet, leider ist es eben nicht Jigsaw. 2021 erschien auf Grund des großen Erfolges ein zweiter Teil mit dem Namen ESCAPE ROOM 2: NO WAY OUT. Ich bin schon schwer gespannt wie der Film sein wird und hoffe natürlich, nicht enttäuscht zu werden. 


 

M3GAN


Originaltitel: M3GAN
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Gerard Johnstone

Inhalt:

Für eine Spielzeugfirma hat die Robotik-Expertin Gemma die mit fortschrittlicher künstlicher Intelligenz ausgestattete Hightech-Puppe M3GAN (Model 3 Generative Android) entwickelt, die demnächst ihren Siegeszug in Kinderzimmern auf der ganzen Welt antreten soll. Als die Wissenschaftlerin eines Tages ihre Nichte Cady bei sich aufnimmt, die kürzlich ihre Eltern bei einem schrecklichen Unfall verloren hat, hat Gemma eine Idee: Sie nimmt den Prototyp der lebensechten M3GAN mit nach Hause, um Cady aufzumuntern und endlich wieder auf andere Gedanken zu bringen. Der Plan geht auf – zumindest zunächst. Doch schon bald entwickelt die Puppe ein eigenes Bewusstsein und einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt für ihre neue Freundin – mit verheerenden Konsequenzen für alle anderen Menschen in ihrem Umfeld.

Review:

Nach dem Tod von Cady´s Eltern, nimmt ihre Tante Gemma sie in ihre Obhut und hat mitunter damit zu kämpfen, sie behalten zu dürfen, weil sie beruflich als Roboteringenieurin arbeitet und an einem verheißungsvollen Roboter-Projekt arbeitet, was den Namen M3GAN trägt. M3GAN funktioniert mit künstlicher Intelligenz und soll eine Hilfe im Alltag darstellen. Nachdem Cady M3GAN kennen lernt ist sie natürlich hin und weg von ihrer neuen elektronischen Freundin und kann zunehmend nicht mehr ohne sie leben. Doch M3GAN entwickelt im Laufe der Zeit einen etwas größeren Beschützerinstinkt gegenüber Cady, was so manchem das Leben kostet. 

Wenn man sich mit der Thematik des Puppenhorrors befasst, denkt man traditionell nahezu schon an CHUCKY, dicht gefolgt von anderen Vertretern  wie die DEMONIC DOLLS, ANNABELLE oder Brahms aus THE BOY. Zugegebenermaßen sind Puppen mitunter doch recht gruselige Gesellen, weil sie menschenähnliche Züge haben und einem in manchen Situationen Angst machen können, was ich selber schon erlebt habe, wenn die Atmosphäre dazu gegeben ist. Man kann mir jetzt vorwerfen, dass ich vermutlich schon zu viele Filme gesehen habe, aber von der Hand weisen lässt es sich trotzdem nicht. 

Ich für mich persönlich hadere wie mancher weiß, oftmals mit Filmen die aus der heutigen Zeit kommen, weil ich nach wie vor immer noch der Vertreter dessen bin, das altes bewährt ist und bleibt, dennoch gibt es Filme, die trotz allem mein Interesse wecken und oftmals ist der Grund in in der Namenschaft der Macher zu suchen und hier war es zum einen Drehbuchautor und Produzent James Wan, aus dessen Werke ich nahezu traditionsbewusst ein Auge habe, weil mir sein Tun und Handeln bisher immer bestes gefallen hat, je nach dem, was ich seinerseits schon gesehen habe. Ein anderer Aspekt hierzu ist, dass ich ein großes Faible für Puppenhorror habe, somit ist der nächste thematische Schwerpunkt der künstlichen Intelligenz weniger der Grund dazu. 

Nun, M3GAN! Sie ist eine Puppe mit einem engelsgleichen Gesicht, aber was wäre es für eine Puppe, wenn sie nicht irgendwas böartiges im Schilde führen würde? Und genau das macht sie so geheimnisvoll. Denn in diesem unschuldig aussehenden Gesicht steckt auch noch was anderes und ich würde fast schon sagen, dass etwas teuflisches in ihr drin steckt und das macht sie zu dem geheimnisvollen, was sie ist: Engel und Teufel in einem. 

Die Geschichte hinter dem Film an sich ist eine Mischung aus Familiendrama, gepaart mit etwas Horror und einer winzigen Dosis Komödie, wobei das komödiale eher im Auge des Betrachters liegt, denk ich mal. Eine sehr positive Leistung ist den Darstellern zu zu sprechen, die ihre Rollen im Gesamten gut und glaubhaft gespielt haben, insbesondere der Kurzen gebührt ein großes Lob, weil ich es immer noch faszinierend finde, dass Kinder derartig gute schauspielerische Leistungen von sich geben können. 

Für einen Puppenhorrorfilm fällt M3GAN recht unblutig aus. Es gibt ei paar wenige Szenen, die "härter" ausgefallen sind, aber die sind nicht mal so wirklich der Rede wert, weil der Fokus darauf liegt, was sich im Kopf des Zuschauers abspielt, beispielsweise die Vorstellung, dass das eigene Kind mehr Liebe, Respekt und Achtung vor einem künstlich erschaffenen ´Wesen´ haben könnte als vor einem selber. 

Für das Jahr 2025 ist schon eine Fortsetzung geplant, die den Namen M3GAN 2.0 tragen wird. Bezeichnend für eine Vorfreude ist, dass die beiden Hauptdarstellerinnen wieder zu sehen werden und auch am Drehbuch und der Produktion die selben Leute stehen werden, we beim ersten Teil. Man darf nur hoffen, dass man beim zweiten Teil etwas mehr ausschweifen darf in Sachen Härte, andernfalls muss eben ein Directors Cut auf unbestimmte Zeit her. 


 

Project Wolf Hunting


Originaltitel: Neukdaesanyang
Herstellungsland: Südkorea
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Kim Hong-sun

Inhalt:

Der Film folgt gefährlichen Kriminellen auf einem Frachtschiff, die von den Philippinen nach Südkorea transportiert werden und dort eine unheimliche Macht entfesseln, nachdem ein Fluchtversuch zu einem Aufstand führt.

Review:

Ein Gruppe von koreanischen Straftätern wird via Frachtschiff von Manila nach Busan überführt. Begleitet werden die Damen und Herren von einem 23-köpfigen Trupp Ermittlern, damit auch bloß nichts schief geht. Anfänglich verläuft alles ruhig, bis es zu einem Aufstand der Gefangenen kommt, aber auch die haben nicht damit gerechnet, dass noch jemand an Board ist, der die ganze Besatzung versucht zu dezimieren. 

Wenn man sich in diversen Gruppen zum Thema "Harte Filme" auf Facebook befindet, kommt man dieser Tage nicht umhin, von einem neuartigen koreanischen Reißer mit dem Titel PROJECT WOLF HUNTING zu hören, so oft wie der Film hoch gelobt wird, muss irgendwas dran sein. Laut eines Schnittberichte-Kommentars zum besagten Film, musste es sich um eine Art Story of Ricky-Version handeln, die auf einem Boot statt findet. Top, ich stehe total auf STORY OF RICKY und bin mit den größten Erwartungen an den Film ran gegangen und wurde nahezu nicht enttäuscht.

Gleich zu Beginn wird man in das Geschehen, die den ganzen Film über anhält, mt eingebunden. Es ist ein endloser Strudel aus Gewalt und Blut, der keine Fragen offen lässt und somit wundert mich die SPIO-Freigabe nicht im geringsten, weil die blutigen Szenen reichlich und explizit sind und keine Wünsche offen lassen. Ein weiteres großes Plus ist die Dosierung der Action-Szenen, der Film lässt einem nur selten Zeit, kurz nach Luft zu japsen, bevor es dann in die nächste Runde geht. 

Ziemlich geil finde ich das Drehbuch, was mit einer coolen Überraschung aufwartet. Bis um die erste Hälfte des Filmes denkt man noch, dass es eben nur ein Thriller um ein paar aufständische Gefangene ist, deren Ziel es ist alles und jeden der Ermittler abzuschlachten um anschließend frei zu kommen, die Ernüchterung erfolgt schließlich, als sich noch eine Art Kreatur mit ein findet um das Ruder zu übernehmen und in diesem Fall alles und jeden platt macht, was sich ihr in den Weg stellt. Sehr interessant ist auch, etwas über die Entstehung der Kreatur zu erfahren und die liegt in der japanischen Einheit 731 begraben. 

Laut dem Regisseur Kim Hong-seon kamen beim Dreh um die zweieinhalb Tonnen Kunstbut zum Einsatz, was ziemlich gehörig ist, aber umsetzbar, wie man bei PROJECT WOLF HUNTING eindrucksvoll feststellen konnte. Und ales handgemachte ist besser als unnötige CGI-Einsätze, ganz klar. Wer schon mit THE SADNESS warm geworden ist, sollte bei PROJECT WOLF HUNTING bedenkenlos zugreifen können und Freunde harter, asiatischer Action-Splatterkost werden ihre Freude an diesem genialen Werk haben. Im besten Fall darf da gerne noch eine Fortsetzung kommen. 


 

Dienstag, 23. Mai 2023

Cyber Bride


Originaltitel: Cyber Bride
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Louisa Warren

Inhalt:

Als seine Frau auf tragische Weise stirbt, bleibt Rick niedergeschlagen und allein zurrück, bis er schließlich doch einen Weg findet, seine Frau als Cyborg-Replikat zurückzubringen. Während sie Verständnis und ihre eigenen emotionalen Reaktionen lernt, fängt sie auch an, Fehlfunktionen zu entwickeln.

Review:

Nachdem Rick seine Frau bei einem Überfall verloren hat, verfällt er in Depressionen und findet nahezu keinen Lebensmut mehr. Dann lernt er die neue Frau seines Nachbarn kennen und stellt fest, dass sie etwas komisch ist und bekommt zugleich von ihm eine Visitenkarte einer Firma, die sich darauf spezialisiert lebensechte Androiden herzustellen. So bestellt er sich ein Abbild seiner verstorbenen Frau um etwas über seinen Schmerz hinweg zu kommen, jedoch mit ungeahnten Folgen. 

Ich frage mich, was sich die Macher des Filmes gedacht haben, diesen Film herzustellen. Das Thema der Androiden und der künstlichen Intelligenz ist nahezu schon ausgelutscht und hat man anderweitig schon besser gesehen. Das Drehbuch kann man getrost in die Tonne kicken und von der schauspielerischen Leistung will ich gar nicht erst anfangen. Aber bevor die Unkenrufe noch größer werden, muss ich dem ganzen Einhalt gebieten, denn selbst wenn das Gesamtpaket mehr schlecht als recht war, kann ich dem Film trotzdem etwas kleines abgewinnen, weil er in gewisser Weise trotzdem unterhalten hat. Ich komme zu diesem Ergebnis, weil ich manchen schlechten Filmen trotzdem etwas abgewinnen kann, weil ich oftmals empfänglich für derartige Machwerke bin und nicht allzu hart ins Gericht mit solchen Filmen gehe. 

Ich gehe mal davon aus, dass man versucht hat einen ernsthaften Film zu machen, doch das ging ziemlich tief in die Hose. Was sehr auffällig ist, ist diese penible Sterile die der Film inne hat, es scheint, als ob jede Räumlichkeit in jede Szene von jedem Staubkorn befreit wurde, um sie nicht ´dreckig´ wirken zu lassen und dem ganzen ein Gefühl einer strikt sauberen Zukunft zu geben, in der es wahrscheinlich nicht mal Abfälle oder ähnliches gibt. Die bösartige Handlung der Roboter bleibt weitgehendst auch ungeklärt und es scheint, als ob die Roboter untereinander miteinander "kommunizieren", soviel als zum Thema Privatsphäre des Einzelnen, trauen kann man eben nicht mal mehr der zukünftigen Technologie. 

Im Gesamten ist der Film, wenn man keine große Erwartungen hegt, ein unterdurchschnittlicher bizarrer Low Budget-Film, der wenn man so was mag, durchaus Spaß machen kann, aber nicht muss. Ganz nett war zudem die elektronische Filmmusik, die mich eher an psychedelische Meditationsmusik erinnert hat, aber gut zu dem Film passt und diese Zukunfts-Atmosphäre in respektabel unterstreicht. Wer also mit diversen Asylum-Produktionen weitaus mehr anfangen als der Rest, sollte hier mal die Augen offen halten, allen anderen ist dringendst davon abzuraten, sich den eineinhalb Stunden hinzugeben. Angemerkt sei zum Schluss noch, dass es kein Mann war, der regie führte, sondern eine Dame namens Louisa Warren, wogegen beim Abspann mein erster Gedanke war, dass nur von einer Frau so ein Filme mit der Mischung aus Science Fiction und Lovestory heraus kommen kann. 


 

Das Gehirn


Originaltitel: The Brain
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Edward Hunt

Inhalt:

Aus dem Plüschteddy fließt Blut, aus dem Fernseher greift eine Monsterkralle, aus den Wänden wachsen Greifarme. Ist das alles nur Halluzination oder ist es Wirklichkeit? Seit Dr. Blake nach Meadowvale-Country kam, stieg die Anzahl der Selbstmorde und mysteriösen Unfälle erschreckend. Dr. Blake wird immer mächtiger. Seine TV-Sendung "Unabhängiges Denken" hat die höchste Einschaltquote der Region. Ein Junge wagt den Aufstand. Jim Majelewski entdeckt das Geheimnis des Doktors. Hinter der Fassade des seriösen Wissenschaftlers verbirgt sich ein außerirdisches Monster. Aber es ist bereits zu spät.

Review:

Der Ausserirdische Doktor Blakely ist der Leitende einer TV-Sendung namens "Independent Thinkers". Bei dieser Sendung handelt es sich um eine sektenähnliches Programm, was den Leuten das Gehirn waschen soll. Doch seine Erfolge lassen sehr zu wünschen übrig, weswegen es zum Einsatz eines Riesengehirns kommt, was die Gedanken der Zuschauer kontrolliert und ihre Hirne wäscht. Der einzigste Gegenspieler des Doktors ist der High School-Schüler Jim, der zwar einen hohen Intelligenzquotient hat, aber ihn mehr dazu nutzt, um den Lehrern Streiche zu spielen. 

DAS GEHIRN ist ein typischer 80er Jahre-Vertreter des Trashkinos wie es im Buche steht. Regisseur Edward Hunt verband Elemente aus den Filmen DIE DÄMONISCHEN, SCANNERS, DAS AUGE DES SATANS und UNGEHEUER OHNE GESICHT, um ein paar zu nennen und erschuf einen kurzweiligen und sehr amüsanten Film, der gleich von Anfang an zu begeistern versucht und es auch schafft. Es fängt auch gleich schon ziemlich am Anfang an actionreich zu werden, in dem wir die erste Begegnung mit einem tentakeligen Monster sehen, was dafür verantwortlich ist, dass sich ein junges Mädchen umbringt, nachdem sie ihre Mutter ermordet hat, selbstverständlich alles unter dem Aspekt einer Halluzination. 

Die weitere Vorgehensweise ist das Kennenlernen der Protagonisten, die wir in nun öfters zu sehen bekommen, insbesondere ein alter Bekannter wird hier vielen eingefleischten Horrorfans aufgefallen sein, Doktor Blakely, den man aus RE-ANIMATOR kennt, zudem gibt es auch noch eine nette Hommage an den Film, denn auch hier verliert der Professor seinen Kopf, der selbst szenentechnisch der Szene aus RE-ANIMATOR recht nahe kommt. 

ich denke das größte Highlight in dem Film ist das Gehirn selber. Riesengroß, teilweise schleimig und sehr stilvoll umgesetzt gebiert hier großes Lob an die Spezialeffektemacher. Da denkt man noch gerne an die Zeit zurück, als man Spezialeffekte von Hand gemacht hat anstatt alles in einem PC zusammen zu schustern. Was leider nicht geklärt wird, ist, woher die "Aliens", sprich: Der Doktor und das Gehirn wirklich kommen. Braucht es diese Erklärung aber wirklich? Ansichtssache, interessant zu wissen wäre es schon gewesen. 


 

Montag, 22. Mai 2023

Oase der Zombies


Originaltitel: La Tumba de los muertos vivientes
Herstellungsland: Spanien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Jess Franco

Inhalt:

Robert Blabert und ein paar seiner Freunde suchen in ihren Ferien in der nordafrikanischen Wüste nach dem legendären Schatz, den Rommels Truppen während ihres Rückzuges im Zweiten Weltkrieg zurücklassen mussten. Bei dem Versuch ihn auszugraben, erwachen die dort begrabenen Landser zu neuem Leben. Lediglich ein Liebespaar kann dem einsetzenden Massaker der Zombies entkommen.

Review: 

Nach dem Robet vom Tod seines Vaters erfahren hat, macht er sich mit seinen Studenten-Freundin auf nach Afrika, um einen Schatz zu bergen, den die Truppen von Wüstenfuchs Erwin Rommel dort in einer Oase zurück lassen mussten, nachdem es zu Angriffen gegen sie kam. Doch sie werden nicht alleine dort sein, da die untoten Soldaten auferstehen, um ihren Schatz zu verteidigen. So kommt es zu einem Kampf ums nackte Überleben gegen die Nazi-Zombies. 

Zugegeben: Ich bin großer Fan von Filmen von Jess Franco, aber auch ich bin auch nur ein Mensch und habe beileibe auch nicht alles auf dem Schirm. so hat es mich bei der Erstsichtung des Filmes gefreut, dass Jess Franco auf dem Regiestuhl saß und ich mir keine Hoffnungen auf ein Jenseits-Meisterwerk machen musste, bei dem ich am Ende schwer enttäuscht sein würde. Jess Franco´s Filme waren, was mir seinerseits an Filmen bekannt ist, noch nie allzu große Feuerwerke, aber haben dennoch einen starken Unterhaltungswert, wenn man auf B-Filme dieser Art steht. Dazu gehört dann auch die OASE DER ZOMBIES. 

Nach dem großen Erfolg von George Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD überschwemmten Zombiefilme aus aller Herren Länder die Welt und jeder versuchte mehr oder weniger an dem Erfolg anzuknüpfen. Neu hingegen waren Filme in denen Nazi-Zombies zum Vorschein kamen. Der erste Film zur diesbezüglichen Thematik war der 1977er Film SHOCK WAVES, gefolgt von der OASE DER ZOMBIES, DIE NACHT DER ZOMBIES, der im Selben Jahr wie die OASE DER ZOMBIES erschien und um nicht zu vergessen der SUMPF ER LEBENDEN TOTEN. Jahrelang war dann erst mal Ruhe damit und man bekam nur das übliche Zombie-Gematsche an den Mann gebracht bis 2007 der erste Neo-Nazizombiefilm an den Mann in Form von OUTPOST ging, dem sich der norwegische Horrorkracher DEAD SNOW und ein paar weitere Vertreter anschlossen. 

OASE DER ZOMBIES ist in seinem Gesamtkonstrukt eher ein lahmerer Vertreter des Zombie-Genres. Warum? Weil er ziemlich lange braucht um in Fahrt zu kommen und wenn schon ein gewisses Tempo erreicht ist, ebbt es auch genau so schnell wieder ab. Kann für manchen Zuschauer leicht nervig werden, wenn er etwas mehr Action wünscht, aber das nur mal am Rande. Ein weiteres Manko ist das Design der Zombies. Ich meine, dass ich die schlechtesten Zombies in D´Amatos IN DER GEWALT DER ZOMBIES gesehen habe, die hier haben aber alles bisher gesehen gnadenlos getoppt, am meisten der "Zombie", bei dem Mann schon auf blindem Auge erkennt, dass es nur eine Maske ist, die in die Kamera gehalten wird...Trägt aber dazu bei, dass trashiges Feeling entsteht, wenn man es mag. Nur schade ist es trotzdem in allem, weil es mir besser gefallen hätte, wenn sie ihre Uniformen und einen Stahlhelm an gehabt hätten. 

Kurz und knapp gesagt ist Franco mit diesem nicht sein größtes Werk gelungen, er aber dennoch seine Daseinsberechtigung hat, weil es eben ein Franco-Film ist und Franco wohl der produktivste Regisseur der Welt war, der jemals gelebt hat. Mit knapp 200 Filmen, die er auf die Beine gebracht hat, gebührt ihm diese Ehre definitiv zurecht, ganz egal, ob manche Filme gut oder schlecht waren, aber ich sage immer noch, dass das erst mal einer nach machen muss und ich denke, das wird noch eine Weile brauchen. Für beinharte Franco- und Zombiefans ist der Film natürlich Pflichtprogramm, um ihn zumindest einmal gesehen zu haben, allen anderen rate ich davon ab, weil er nicht jedem gefallen wird. 



 

Ebola Syndrome


Originaltitel: Yibola bing du
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Herman Yau

Inhalt:

Kai ist in Hongkong in einem Restaurant angestellt. Als er jedoch von seinem Boss beim Geschlechtsverkehr mit dessen Frau gestört wird, sieht Kai nur einen Ausweg: er tötet die beiden bestialisch, doch die kleine Tochter kann entkommen. Kai flüchtet darauf nach Afrika, wo er wieder einen Job in einem Restaurant annimmt. Als er mit seinem Chef in ein Eingeborenendorf fährt, um dort Schweine zu kaufen, vergewaltigt Kai nebenbei eine Eingeborene. Was er aber nicht weiss: die Frau hat den Virus Ebola. Kai steckt sich natürlich an, merkt aber vorläufig noch nichts. Plötzlich wird er dann krank, wird aber schnell wieder gesund, da er einer der wenigen Menschen ist, die immun gegen das Virus sind. Als er mal wieder beim ficken mit der Frau des Chefs erwischt wird, tötet er beide und verarbeitet sie zu Fleischbällchen, welche er im Restaurant verkauft. Alle Leute, die diese essen, stecken sich automatisch auch mit Ebola an. Das Virus verbreitet sich schnell. Als Kai wegen Mord gesucht wird, reist er wieder nach Hongkong zurück. Doch dort sucht ihn die Polizei auch schon mit Unterstützung der Tochter seines früheren Arbeitgebers.

Review:

Der etwas durchgeknallte Kai ist ein Mörder und Verlierer, der seinen Lebensunterhalt in einem Restaurant verdient, in dem er von der Frau des Besitzers nur umher gescheucht wird und unterbezahlt ist. Nach einer Reise nach Südafrika infiziert er sich mit dem Ebola Syndrom und verbreitet den Virus in Hongkong, mit dem Ziel alles und jeden damit zu infizieren. 

Lange habe ich davon geträumt mir den Film in einer Veröffentlichung in die Sammlung stellen zu können, die mich auch anspricht und seit dem vergangenen Wochenende wurde dieses Kapitel geschlossen. Ich hatte den Film zwar vor etlichen Jahren schon der CAT III-Hartbox von Illusions, aber das war ncht dasselbe wie wenn man ihn in einem Mediabook hat und dazu noch auf Bluray. Nicht dass ich der extremste Mediabook-Sammler bin, aber es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass ein Mediabook inhaltlich schon was hat, insbesondere wenn das Booklet reichlich und informativ ausgestattet ist. So unternahm meine Freundin eine kleine Weltreise zu einem Müller, der das Mediabook noch im Angebot hatte und besorgte ihn umgehend, auch, weil sie mich gefragt hat, was das für ein Film ist und ich mich schon ganz hippelig war, ihn endlich in einer besseren Bildqualität zu sehen. 

EBOLA SYNDROME ist ein mehr als nur genialer CAT III-Kracher aus Hongkong, der seinen Namen alle Ehre macht. Wer auf Hongkong-Filme steht, wird den Film wohl schon kennen, wer nicht, sllte das schnellstens nach holen, sofern man Filme mit der Überschrift "Stumpf ist Trumpf" mag. Ich würde nahezu schon behaupten, dass Herman Yau´s Film der direkte und stetige Mittelfinger zu Wolfgang Petersen´s OUTBREAK - LAUTLOSE KILLER ist, so überdreht ist der Film. Für EBOLA SYNDROME versucht Regisseur Yau, ein gesellschaftliches Statement abzugeben, aber alle zugrunde liegenden Themen gehen im Katalog des Gemetzels und des ungeheuerlichen Chaos verloren. 

Der große Star des Filmes ist definitiv Anthony Wong, den gewiefte Filmfans schon bei THE UNTOLD STORY gesehen und ihn lieb gewonnen haben dürften. Er spielt seine Rolle als nihilistisches Arschloch, dem alles scheißegal ist einfach zu perfekt und sollte er mal nicht in Reichweite der Kamera sein, vermisst ihn und sein Auftreten eher schon als dass man es ohne ihn aushalten würde. Wong spielt die Verkörperung des modernen Neandertalers und das Drehbuch fügt gelegentlich ein oder zwei Momente ein, die uns daran erinnern, dass wir mit diesem gesellschaftlichen Außenseiter Mitgefühl haben sollten. 

Sehr zuvorkommend ist die Filmmusik die von Mak Chun Hung gemacht wurde, denn sie unterstreicht das ganze verrückte Treiben im Film und bindet eine geniale Atmosphäre mit ein, der alles unterstreicht, was sich auf dem Bildschirm gerade abspielt. Oftmals habe ich gehört, das die Dialoge nicht sonderlich zu so enem Film passen, der einfach nur vor Ekelhaftigkeit strotzt, ich wiederum sage aber, dass gerade die Dialoge herrlich dazu passen, weil sie dem Film einen schwarzhumorigen und komödiantischen Stil verpassen, der aufzeigt, dass man den Film nicht allzu ernst nehmen soll, aber dennoch zu unterhalten weiß, ganz klar! 


 

Play Dead


Originaltitel: Play Dead
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Peter Wittman

Inhalt:

Es ist wie ein Alptraum! Die hübsche Audrey ist nach dem Tod ihrer Eltern am Rande der Verzweiflung. Es ist als ob ein Fluch über ihrer Familie liegen würde. Audrey's Tante Hester Ramsay schenkt ihr als neuen treuen Weggefährten den Rottweiler Greta. Kurze Zeit später kommt auch Audrey's Bruder Stephan auf mysteriöse Weise ums Leben. Audrey's Alptraum findet kein Ende, immer mehr Menschen werden zerfleischt und ermordet. Hat der Satan sie verdammt und seinen Höllenhund nach ihr geschickt?

Review:

Die junge Audrey hat den Schicksalsschlag hinter sich, dass ihre Eltern verstorben sind. Das sie das in die Verzweiflung treibt, scheint wohl klar. So bekommt sie von ihrer Tante Hester einen Rottweiler geschenkt, der sie von dem ganzen Drumherum etwas ablenken soll. Doch im Laufe der Zeit kommt es zu mysteriösen Todesfällen, die beinhalten, das erst ihr Bruder stirbt, dicht gefolgt von ihrem Freund. Die einzigste die wohl was von dem ganzen hat, scheint ihre Tante Hester zu sein. 

PLAY DEAD, der auch unter dem Namen SATAN´S DOG bekannt ist, ist ein verstaubter, amüsanter Tierhorror-Trasher, der 1983 von Peter Wittman kredenzt wurde und erst drei Jahre später von Troma veröffentlicht wurde. Da ich selber bisher wenige Filme mit dem Inhalt eines killenden Rottweilers kenne, kann ich ach keine großen Vergleiche erziele, welche zu den besseren gehören, aber für meinen Erstling PLAY DEAD kann ich frohen Mutes sein, dass mir dieses Horror-Gebelle gefallen wird, auch weil ich insgesamt kein Kostverächter des Tierhorrors bin. 

In PLAY DEAD wurde Mystery mit Tierhorror, Gruselfilm und einer gesunden Dosis Trash gemischt und heraus kam ein Machwerk, was seine Fans und seiner Hater hat. Ich denke, wenn man ohne große Erwartungen an den Film ran geht, fühlt man sich gut unterhalten, auch wenn der Film keine allzu große Hausnummer ist und mitunter vorhersehbar ist. Der Plot ist natürlich nichts Neues und versucht auch nicht aufzuwarten, dass was sinnvolles dabei raus kommt. Selbiges gilt für die Darsteller die eher durchschnittlich sind. 

Was ich vermisst habe, ist ein vernünftiges Ende, weil man nicht weiß, wie der weitere Vorgang mit Audrey sein wird, die ´abgeführt´ wird und der Hund von Hester in eine fiese Falle gelockt und somit umgebracht wird. Alles in allem ist PLAY DEAD ein brauchbarer Film, den man, wenn man auf Tierhorror steht, gesehen haben sollte, entgegen den mehr negativen Kritiken, kann er unterhalten und Trashfans werden hier sicherlich ihren Spaß dran haben. 


 

Die Erben


Originaltitel: Die Erben
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Walter Bannert

Inhalt:

Sie haben aus der Geschichte nichts gelernt. Sie sind die unseligen Erben des III. Reiches. Auch heute noch begeistern sich Jugendliche, aus allen Schichten der Gesellschaft, für das nationalsozialistische Gedankengut - dieser brisante Film vermittelt schockierende Einblicke in die paramilitärische Ausbildung der "Erben"; deckt schonungslos die Praktiken der "Ehemaligen" auf und enthüllt die potentielle Macht der radikalen "Rechten". 

Review:

1983: Der österreichische Teenager Thomas kommt aus einem Elternhaus, was wohl nicht gerade das beste ist: Die Mutter ist herrisch und der Vater traut sich nicht sich gegen seine Frau etwas aufzulehnen. Im Laufe der Zeit lernt Thomas den jungen Charly kennen, der sich in rechtsradikalen Kreisen rum treibt und ihn mit rein in das Geschehen zieht. Die von dem älteren Bonzen Fürst geführte Nachwuchsorganisation "Nationale Einheitspartei" schart junge Leute um sich, um sie in die nationale Bewegung ein zu führen, was mit Öffentlichkeitsarbeit und einem eigenen Treffpunkt verbunden ist. Als die "Nationale Einheitspartei" das gewalttätige Treiben der beiden Jungs nicht mehr weiter toleriert, werden sie Teil der Wehrsportgruppe "Jugendschutz", die das Maß der Gewalttätigkeit etwas höher legt. 

Der Hintergrund zu Bannert´s Skandalfilm ist klar: Er soll die Leute davor warnen in rechtsradikale Kreise abzudriften und veranschaulicht, was passieren kann, wenn dies dann doch geschieht. Ein Film in dieser Forma gab es in den frühen 80ern nahezu noch keine, auch weil es zu der Zeit noch recht wenige Skinhead-Gruppierungen gab, da es im ganzen Film keinen einzigen Glatzenträger gibt. Auch scheint es, dass die nationalen Bewegungen damals mehr von älteren Damen und Herren ausging, die junges Blut um sich scharen wollten. Der Film versucht aufzuzeigen, dass die Nähe zu politischen Extremen oftmals aus ihrem Gefühl der Entfremdung, Ausgrenzung und erzwungenen Ziellosigkeit Kapital schlagen. Was natürlich nicht immer der Fall ist, weil oftmals auch eine politische Überzeugung dahinter steckt, der Wunsch, etwas verändern zu wollen. 

Wie manches in dem Film dargestellt wird, lässt scheinen, dass Leute der nationalen Bewegung ziemlich frauenverachtend zu sein scheinen, was meiner Ansicht nach eher weniger der Fall ist, da Frauenfeindlichkeit keine politischen Hintergründe hat, sondern in jeder Szene oder Gesellschaft vor zu finden ist, egal wessen Geistes Kind man ist oder welcher Religion angehört oder oder oder. Der Film versucht letztendlich eher zu vermitteln, dass alle rechts-nationalen Menschen einer der größten Unholde sind, jedoch gehört an dieser Stelle gesagt, dass es überall Idioten gibt. 

Der Release in den Kinos damals stand auch unter keinem guten Stern, denn der Bannert und diverse Kinos standen unter der Bedrohung von Leuten aus der nationalen Bewegung, sprich: Oftmals wurde der Film dementsprechend aus dem Vorführprogramm genommen, um schlimmeres zu verhindern. Ob dies dann auch die Gründe sind, dass der Film es bisher nur in den USA auf DVD geschafft hat, ist fraglich. In Deutschland und in Österreich gibt es ihn bisher nur auf VHS, was ich etwas schade finde, denn sehenswert ist er allemal, ganz gleich wie man zu dem Inhalt steht. 





 

Mittwoch, 10. Mai 2023

Bloodfist Fighter


Originaltitel: Bloodfist
Herstelungsland: USA, Philippinen
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Terence H. Winkless

Inhalt:

Jake Rave kriegt plötzlich einen Anruf, dass sein Bruder tot sei. Sein Bruder soll ,in Manila, tot aufgefunden worden sein. Daraufhin fliegt Jake nach Manila. Dort findet er heraus, dass sein Bruder bei einem Turnier mitgemacht hat und jemanden während einem Kampf getötet hat. Der Mörder von Jakes' Bruder soll angeblich mitkämpfen. Als Tage später das Turnier wieder von neu beginnt, nimmt Jake teil und hofft so den Mörder seines Bruders zu finden.

Review:

Der pensionierte Kickboxer Jake erfährt von der Polizei aus Manila, dass sein Bruder ermordet wurde und unternimmt alles menschenmögliche um so schnell wie möglich mit dem Flugzeug dort hin zu kommen, weil er das Ziel verfolgt, den Mörder seines Bruder zu finden und auf Rache zu sinnen. Da sich die Polizei nicht wirklich um den Fall kümmert, mischt er sich unter die Einheimischen und lernt einen Kickboxer und seine Schwester kennen, bei denen er unterkommen kann. Nach einigen Recherchen findet er raus, das sein Bruder in einem Untergrundkampfturnier beteiligt war und dort sein Mörder zu suchen ist. So lernt er auch Kwong kennen, der selber Spieler und ehemaliger Kämpfer ist und Jake trainiert, um ihn für seinen Kampf fit zu machen. 

Nach dem großen Erfolg von BLOODSPORT mit Jean Claude Van Damme, gab es so einige filmische Mitspieler in der Martial Arts-Actionfilm-Liga, die dasselbe Ziel hatten und an dem Erfolg teil nehmen wollten. Einer der ersten Filme, der bei dem ganzen Treiben entstand, war BLOODFIST FIGHTER, der ganz dreist einfach den Namen in den Titel nahm, um dem Käufer zu suggerieren, dass es sich um einen zweiten Teil oder gleichartigen Film handeln könnte. Fans von 80er-Trashern dürfte der Film anhand der Umsetzung definitiv gefallen, weil er seine Momente hat, die ein dezentes Lächeln nicht unterdrücken können, auch inhaltlich geht man in ein eher trashiges Niveau ein.

Eine sehr gute Auswahl hat man bei der Wahl des Hauptdarstellers und des Produzenten getroffen, Don Wilson war der Auserkorene, der als Hauptdarsteller fungierte und zu der Zeit noch ein eher kleines Licht in der Filmwelt war. Was für ihn spricht, war und ist seine Fähigkeit des Kickboxens, was er auch im Real Life betreibt. Leider kann ich nicht sagen, ob seine Kampfkunst Over the Top oder mittelmäßig ist, weil ich mich damit nicht wirklich aus kenne. Als Produzent ist B-Movie-Kultproduzent Roger Corman verpflichtet worden, der wie gewohnt manierliche Arbeit geleistet hat. 

Bisher mangelt es in Deutschland an einer Veröffentlichung, die erstens: Ungekürzt und zweitens zumindest auf DVD erschienen ist, somit muss man bis auf weiteres mit der MGM-VHS vorlieb nehmen und darf hoffen, dass sich nach der Listenstreichung 2016 irgendwann mal was tut. Ein weiterer Punkt wäre, dass der Film noch 7 Nachfolger mit sich gezogen hat, in denen bei den meisten Don Wilson zu sehen ist, und auch da noch ziemliches Flachland in puncto Veröffentlichungen herrscht. So bleibt es bis auf weiteres still um die Reihe, obwohl die Filme an sich gar nicht allzu schlecht sind, insbesondere der erste Teil.



 

Axegrinder


Originaltitel: Axegrinder
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: David Palmieri

Inhalt:

Ein Campingausflug für 20-Jährige geht furchtbar schief, als sich ein verrückter Serienmörder und ein psychisch obdachloser Kerl einladen.

Review:

´Ich frage mich doch glatt, wie ein 2006 erschienener Film aus dem David Sterling-Lager an mir vorbei gehen konnte, wo ich doch ein großer Fan der CAMP BLOOD-Reihe bin und diversen weiteren Werken aus der Sterling-Schmiede. Für den Großteil der Masse werden die Filme eh nichts sein, weil man dafür definitiv etwas mit US-amerikanischen Independent-Filmen anfangen können muss, sonst wird man sich wahrscheinlich zu Tode langweilen...oder auch nicht. Wer die CAMP BLOOD-Filme schon scheiße fand, braucht eigentlich auch gar nicht weiter lesen, weil die AXEGRINDER-Filme in die gleiche Kerbe schlagen.

Die Story ist nahezu dieselbe wie die bei den CAMP BLOOD-Filmen: Junge Leute gehen in den Wald zum campen, vögeln, Party machen und werden nach alter Backwood Slasher-Manier einer nach dem anderen abgeschlachtet, fertig! Auch trägt einer der Killer eine Clownsmaske und einer Axt, der andere Killer ist ein waldansässiger Obdachloser, der seinen, man bedenke, SEINEN!!! Wald beschützen will und jeden umbringt, der sich hier verirrt. 

Sehr blutig ist das ganze leider nicht, aber es gibt trotzdem Blut zu sehen und ein paar nette Kills. Auf das Drehbuch und die Schauspielkunst muss man nicht eingehen und wäre auch etwas übertrieben, es als grottenschlecht zu bezeichnen, denn es nicht neu, dass derartige Verfehlungen nichts neues in der Indie-Szene sind. Witzig ist trotzdem allemal. Es gibt sogar eine kleine, aber feine Hommage an Laura Gemser-Fans und zwar heisst Cassie Daniels im Film tatsächlich Laura Gemser, was wohl aufzeigen soll, dass Regisseur David Palmieri ein kleiner Fanboy der inonesischen Schauspielerin ist. Eine weitere Bekanntheit, die mir aufgefallen ist, wäre Bernadette Pérez die ich bei WEREWOLF IN A WOMEN´S PRISON und JOLLY ROGER: DAS MASSAKER VON CUTTER´S COVE begutachten konnte. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer mit CAMP BLOOD warm geworden ist, sollte sich genötigt fühlen, sich AXEGRINDER rein zu ziehen. Die Reihe umfasst bisher 6 Teile, wobei der sechste Teil den Zusatz 666 trägt, ganz nach alter Sterling-Manie. Weitere Rezensionen zur Reihe werden folgen! 


 

Dienstag, 9. Mai 2023

Creature - Die dunkle Macht der Finsternis


Originaltitel: Creature
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: William Malone

Inhalt:

Irgendwann in der Zunkunft streiten zwei interplanetare Großkonzerne um die besten Ressourcen im All: die Amerikaner von NTI und die deutsche Firma Richter Dynamics. Als die Deutschen auf dem Saturnmond Titan eine Höhle mit 200.000 Jahre alten außerirdischen Artefakten finden, sind auch zahlreiche Metallzylinder mit organischen Proben dabei, von denen die meisten zerbrochen sind. Eines enthält jedoch noch ein Alien, das schon auf dem Rückweg zum Schiff entkommen kann und die Menschen tötet. Nach einem weiteren Unfall auf der Raumstation entsenden beide Konzerne neue Schiffe nach Titan, doch als das Schiff der Amerikaner mittels Bruchlandung ankommt, ist das Schiff der Deutschen schon so gut wie entvölkert - und das Alien macht sich die Tatsache zunutze, daß er die Körper seiner Opfer über den Tod hinaus kontrollieren kann.

Review: 

Im Weltraum hört dich niemand schreien, das scheint wohl klar zu sein. Nachdem Ridley Scott ALIEN erscheinen ließ, wollten so viele mit auf den Zug springen und auch einen Teil vom Kuchen des Erfolgs haben, aber nur wenige schafften es, mit ihrem Film erfolgreich zu werden, aber nie an die Königsklasse des Originals heran zu kommen. Einer der es am wenigsten schaffte, war CREATURE aus dem Jahre 1985, der unweigerlich ein schlecht gemachter Klon des Original-Klassikers darstellt. 

Eine geologische Expedition des US-amerikanischen Unternehmens NTI entdeckt ein 200.000 Jahre altes außerirdisches Labor auf dem größten Saturnmond Titan. Nachdem es bei dieser ersten interplanetaren Reise zu einem Unfall kommt, wird eine siebenköpfige Besatzung von NTI ausgesandt, um die angeblich versteinerten Exemplare der außerirdischen Werkstatt zu bergen. Unterdessen versucht ein konkurrierendes Unternehmen, Richter Dynamics aus Westdeutschland, den archäologischen Fund für sich zu beschaffen. Was keinem Team klar ist, ist, dass eine bestimmte Art des Titanenfunds sehr lebendig und sehr hungrig ist. 

Da die Filmemacher kein Geld für die Anmietung eines Studios hatten, verwandelten sie ein verlassenes Lagerhaus in den größten Saturnmond. Während der Dreharbeiten wurden immer wieder Sets aufgebaut oder abgerissen. Um die Landschaft von Titan nachzuahmen, waren die Sets mit Vulkanstaub und Lavagestein gefüllt, was das Filmen zu einem ziemlich anstrengenden Erlebnis machte und den Einsatz von Filtermasken erforderte. Der Nachteil an dem ganzen Unterfangen ist, dass man den Film ziemlich abgedunkelt drehen musste, um eine "Atmosphäre" hervor zu rufen, die leider nicht wirklich entsteht. Mehr Licht hätte dem ganzen vermutlich gut getan. 

Positiv zu vermerken ist, dass das Monster aus Malones Film dem legendären Giger-Unhold einen leichten Vorsprung hat. Abgesehen von seiner ungewöhnlichen Intelligenz nutzt es parasitäre Organismen mit Krallen, um seine Opfer zu kontrollieren und zusätzliche menschliche Nahrung in seine Fänge zu locken. Diese kleineren Kreaturen ersetzen das Gehirn eines lebenden oder sogar toten Wirts und fressen das Individuum buchstäblich auf, bis es zerfällt. Man merkt natürlich schon, dass man sich vom Design an das Alien aus ALIEN orientiert hat, selbiges gilt auch für die Parasiten, die stark an die Facehugger erinnern. 

Sehr schade war, dass Klaus Kinski keine größere Rolle in dem Film hatte, der Auftritt den er hatte, gleicht eher einem Cameo-Auftritt, der zwar kurz, aber bündig war, ein bisschen mehr Kinski hätte dem ganzen Unterfangen durchaus gut getan, aber das ist Ansichtssache. Ein zusätzlicher, aber nicht den Film rettender Pluspunkt sind die Spezialeffekte, die wenn sie auftauchen, blutig und originell sind, die beste Szene war definitiv die, in der der Schädel weg geblasen wird und explodiert, erinnerte sehr stark an die Kopfexplosions-Szene aus Scanners. Für eine einmalige Sichtung war der Film letztendlich in Ordnung, mehr aber auch nicht.