Samstag, 24. August 2024

Bikini Bloodbath Christmas


Originaltitel: Bikini Bloodbath Christmas
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Im wahren Weihnachtsgeist legen die Mädchen ihre Rivalität und ihren Selbsterhaltungstrieb beiseite und laden alle zu einer großen Weihnachtsfeier ein. Auf mysteriöse Weise verschwinden Menschen auf der Party zu Tode. Wer könnte sie töten? Es könnte jeder auf der Party sein! Wer wird leben? Wer wird sterben? Von wem werden die Oberteile abfallen? Und vor allem: Wer wird den epischen Eierlikör-Wrestling-Kampf gewinnen?

Review:

Ho Ho Ho, hier kommt der Weihnachtsmann oder was? So oder so ähnliche dürften die Macher Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour gedacht haben, als sie das Drehbuch geschrieben und Regie geführt haben. Beide saßen auch hier auf dem Regiestuhl wie sie es schon bei den Vorgängerfilmen getan haben und man fragt sich ernsthaft, ob es pure Absicht ist, das man die Filme so schlecht produziert hat oder ob da was anderes dahinter steckt. Hatte ich bei den Vorgängerfilmen noch etwas Freude daran, besonders bei BIKINI BLOODBATH, ist hier die Luft endgültig raus. Da retten auch die Ladys hier nichts mehr, sind sie noch so schön anzuschauen. 

Der thematische Schwerpunkt wird auf die Weihnachtszeit verlegt, sonst bleibt alles weiterhin bestehen, wie man es schon kennt. Inklusive Weiberparty, bei der irgendwann der Killerkoch auftaucht. Normal müsste er doch tot sein, wurde ihm bei BIKINI BLOODBATH CAR WASH die Rübe abgeschlagen, aber er schafft es immer wieder sich aus den Gräbern zu erheben. Hat System nach Art von Michael Myers, ganz klar. 

Zur Handlung lässt sich folgendes sagen:  Die Bikini-Bloodbath-Mädchen sind zurück und arbeiten nun in einem Marihuana-Kaufhaus namens „Snotlocker“, während sie sich ständig mit ihren christlichen Rivalen auf der anderen Straßenseite herumschlagen, die im „The Underground Deli“ arbeiten. In der Zwischenzeit ist Chefkoch Death wieder einmal aus dem Grab zurückgekehrt, um an den Feiertagen für Chaos zu sorgen!

Lange Rede, kurzer Sinn: Man muss die ersten beiden Teile nicht kennen, um dem hier folgen zu können. Aufgekochter Brei, der nicht mehr schmeckt, aber es dennoch halbwegs "wert" war, ihn aus Komplettierungsgründen anzuschauen. War ehrlich gesagt hart, durch zu halten, trotz einer Laufzeit von etwas über 70 Minuten und bin froh, das ich die Trilogie durch habe. 


 

Freitag, 23. August 2024

Bikini Bloodbath Car Wash


Originaltitel: Bikini Bloodbath Car Wash
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Eine Gruppe heißer College-Mädchen beschließt, Geld und Hülsenfrüchte zu sammeln, indem sie Bikinis für eine Autowaschanlage anziehen. Doch ein verrückter Koch lauert auf der Straße und will sich einen Teil des Erlöses sichern.

Review:

Lange ist es her als ich den ersten Teil gesehen habe. Sehr lange! Zumal es den ersten Teil auch auf deutsch gibt, die Nachfolger leider nicht mehr, was bei den Filmen aber eh nicht tragisch ist. Wenn man den ersten Teil kennt, weiß man nur zu gut, was einen erwartet: Heiße Bikini-Babes, den Killerkoch und ein Haufen dummer Sprüche, mehr nicht. Erschienen ist der Film 2008 unter der Regie von Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour, die schon für den ersten Teil auf dem Regiestuhl saßen. Interessanterweise konnte man auch hier wieder Debbie Rochon verpflichten, die keine Unbekannte im Independent-Sektor ist. Müsste sie nicht eigentlich seit dem ersten Teil tot sein? Naja, totgesagte leben länger. 

Die Handlung ist nichts, was einen vom Hocker reisst: Ms. Johnson hat die glorreiche Idee einen Car Wash mit den Girls zu eröffnen, bei dem sie eben in den titelgebenden Bikinis die Autos waschen und das Geschäft läuft nicht schlecht. Bei einer Mädelsparty fangen die Damen an Gläserrücken zu spielen und genau deswegen schaffen sie es, den Killerkoch, der schon tot ist, wieder zu erwecken in dem er aus dem Grab steigt und seiner Verpflichtung, dem killen mit dem Hackebeil, nach kommt. 

Zugegeben, man braucht schon eisenharte Nerven, wenn man sich den Film vornimmt, denn er ist alles andere als spannend und ein reiner Geekfilm vor dem Herrn. Aber so dämlich wie er auch ist, so witzig ist er auch, da er keinen wert darauf legt irgendeine Art von Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen. Es ist zwar eine Horrorkomödie, aber eher noch eine Parodie auf alles Horrorkomödien, die man so kennt und in den meisten Fällen besser sind. 

Unter´m Strich liegt der halbwegige "Erfolg" des Filmes vermutlich auch nur darin begründet, das die Mädels nett anzusehen sind und im schlimmsten Fall noch der Killerkoch sehenswert ist, der leider viel zu selten auftritt. Blutiges Slashergematsche wird man hier nicht wirklich finden, dafür reichte das Geld wohl nicht. Somit hätten wir einen klaren Viel Bier, wenig Hirn-Film, den man sich einmal und nie wieder anschaut. 



 

Red Room 2


Originaltitel: Shin akai misshitsu (heya): Kowareta ningyô-tachi
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Daisuke Yamanouchi

Inhalt:

Weitere vier Durchschnittsbürger spielen das „Königsspiel“, um viel Geld zu gewinnen. Sie quälen sich gegenseitig auf immer grausamere Weise, wie es die Spielregeln vorschreiben.

Review:

RED ROOM 2 ist mit größter Sicherheit der bessere Teil der Duology, was nicht heisst, das der erste Teil schlecht sein soll. Gar nicht, im Gegenteil! Nur beim zweiten Teil hat man die Gewaltschippe nochmal eine Stufe höher gelegt und ein paar nette Extras mit rein gepackt, die ich so auch nicht erwartet hätte. Im Grunde ist die Geschichte wieder dieselbe: 4 Personen treffen sich in einem Red Room, es werden vier Karten gemischt auf denen sich jeweils die Zahlen 1-3 befinden und eine, eine Krone drauf hat. Wer die Krone zieht, darf die Befehle geben und die sind auch hier wieder gesalzen. 

Den Unterschied machen hier die Rückblenden, als sich die Spieler kennen lernen, die es im ersten Teil nicht gab. Ich fand es nur bedingt in Ordnung, weil mir persönlich lieber gewesen wäre, wenn man das komplette Spiel ohne Rückblenden gezeigt hätte, hatte aber auch nichts dagegen über die Protagonisten etwas zu erfahren. Die Darsteller waren alle sehr talentiert und waren in der Lage ihre Rollen glaubhaft und ernst rüber zu bringen. Besonders ansprechend fand ich die Rolle von Yukio Kokago´, die hier eine geheimnisvolle Frau spielt, sich aber zum Schluss des Filmes als was ganz anderes entpuppt als das, was sie vorgibt zu sein! Erstklassig!

Bei den Charakteren an sich gefiel mir, das sie alle vier grundverschieden waren und der Streit bei manchen schon vorprogrammiert war: Ein Typ, der denkt er sei der Profi schlechthin, eine seltsame religiöse Frau, den ruhigeren und melancholischen Einzelgänger und die geschiedene Polizistin. Dieses reizende Quartett sorgt währende der ganzen Laufzeit des Filmes über für beste Unterhaltung. Ein Gemisch aus Ekelhaftigkeit, brutaler Gewalt und einer beklemmenden Atmosphäre tun ihr übriges, damit keine Langeweile aufkommt. Und ja, auch für die Gorebauern gibt es hier etwas zu sehen, zudem fließt das Blut reichlich!!

Als Fan von diversen Torture Porn-Filmen gehört RED ROOM 2 definitiv zu meinen hinzugewonnenen Lieblingen des Subgenres. Für das Alter sieht der Film immer noch gut aus und kann locker mit so manchen Filmen mit halten, wenn es darum geht, seinen sadistischen Voyeurismus befriedigen zu wollen. Auch was den Ekel in manchen Befehlen, die vergeben werden anbetrifft, lässt der Film keine Wünsche offen, was ebenfalls für den Gewaltgrad gilt, der hier schon sehr tabubrechend ist und bei manchem Zuschauer gegebenenfalls ein Kopfschütteln hinterlassen wird. 



 

Red Room


Originaltitel: Akai misshitsu (heya): kindan no ôsama gêmu
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Daisuke Yamanouchi

Inhalt:

Vier zufällig ausgewählte Personen (darunter ein Ehepaar) melden sich freiwillig, um an einem geheimnisvollen Spiel teilzunehmen und 10 Millionen Yen zu gewinnen. Sie müssen abwechselnd ihre Mitspieler quälen, bis nur noch einer übrig ist.

Review:

Wenn ich nun wüsste, wie viele Jahre mir der Film bekannt ist und wie lange ich nun gebraucht habe, ihn mir offiziell anzuschauen, könnte ich glatt ein paar Tränen vergießen. Da ist mir definitiv ein paar Jährchen was durch die Lappen gegangen, aber besser spät als nie. Ich denke während meiner Splatterkiddie-Phase hätte mir der Film weniger gefallen als er es heute tut. Selbiges darf man auch für Filme von Daisuke Yamanouchi gelten lassen. Ich meine, ich hab mit Anfang 20 mal was von ihm gesehen und war regelrecht gelangweilt, weswegen ich es sein gelassen habe, mich weiter mit seinen Filmen auseinander zu setzen. Nach jahrelanger Reife, denke ich, das es nun ein guter Zeitpunkt ist, jetzt damit anzufangen. 

Daisuke Yamanouchi war Anfang seiner Karriere bekannt dafür, Film zu produzieren die eine Mischung aus Horror und Ekel sind. Mit MU ZAN E, GIRL HELL 1999 oder den RED ROOM-Filmen sind ihm da ein paar gelungen, bevor er sich ins Porno-Genre verabschiedet hat. Bei RED ROOM kann man fast schon von einem Torture Porn-Film reden, der bestens für Voyeure der Folter geeignet ist. Vier Menschen, einmal ein Ehepaar, einmal eine junge Frau als auch ein Kerl, der eine Frau sein will, haben die Möglichkeit 10 Millionen Yen zu gewinnen. Knackpunkt der Sache ist: Sie müssen ein Spiel spielen, bei dem am Ende nur einer überleben darf, um den Gewinn einzustreichen. Hat also etwas von SAW!

Die Handlung ist recht simpel gehalten, damit man nicht wirklich sein Hirn einschalten muss, um dem ganzen zu folgen. Das wichtigere Faktor besteht darin, dem Schauspiel beiwohnen zu können, der es ziemlich in sich hat. Zu den Aufgaben, die die Vier bekommen bzw. sich selber raus suchen dürfen, was mit den "Gegnern" passieren soll gehören zum Beispiel, das der jungen Frau eine Glühbirne in die Vagina geschoben wird, die Glühbirne natürlich platzt, demzufolge soll der Kerl Sex mit ihr haben, er selber bekommt einen Fön in den Mund der angeschaltet ist oder es wird angepisst als auch sexuell "missbraucht". 

Für das, das der Film nur 68 Minuten geht, ist alles recht kurzweilig und man verspürt keine Langeweile. Ja, man kann schon sagen, das eine dezente Spannung aufkommt, weil man nicht weiß, was als nächstes für eine Idee in den roten Raum geworfen wird oder wer das Spiel am Ende überlebt. Sehr positiv fand ich das Ende, was ziemlich überraschend kam und ich nicht damit gerechnet habe, das es so endet. Wer hier einen Splatterfilm erwartet, ist hier definitiv falsch. Es fließt zwar Blut, aber artet nicht allzu blutig aus, dennoch eine netter Sicko, den man sich gerne einverleiben kann.

Gorotica


Originaltitel: Gorotica
Herstellungsland: UK
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Hugh Gallagher

Inhalt: 

Neil und Max sind Bankräuber. Max verschluckt ein teures Juwel, wird angeschossen und stirbt. Neil rennt mit Max weg und trifft die Nekrophilie Carrie.

Review:

Was die "Gore-Trilogy" von Hugh Gallagher betrifft, hat sich Hugh nicht gerade mit Ruhm bekleckert. GOREGASM und GORE WHORE haben mir absolut gar nicht gefallen, weswegen ich zu den beiden Filmen auch nichts schreibe, weil ich meine Zeit nicht dafür verschwende zu Filmen was zu schreiben, die mir nicht gefallen haben. Wäre auch irgendwie auch mies gegenüber dem Filmemacher, der seine Werke wohl mag und ungern negative Kritiken darüber sehen will. Bei GOROTICA sieht das ganze schon wieder anders aus, besonders weil der Film inhaltlich meinen Nerv getroffen hat: Es kommt das Thema Nekrophilie zum Einsatz, für das ich eh eine Schwäche habe, denn wie heißt es so schön? Dead Girls Don´t Say No, in einem Fall wie diesem hier wären es eben Boys! 

Erschienen ist GOROTICA im März 1993 und war eine Directo to Video-Produktion. Der Film erzählt die Geschichte von zwei Räubern, die in den Besitz eines Diamanten kommen und von einem Polizist verfolgt werden. Im Eifer des Gefechts verschluckt Max den Diamanten und wird anschließend von dem Polizisten erschossen, der sogleich Max ins Jenseits folgt. Neil steht jetzt unter Druck, weil er den Diamanten braucht, da er Teil eines Auftrags ist. So lernt er die Nekrophile Carrie kennen, zu der die Leiche verschleppt wird. Hier kommt eins zum anderen. Carrie vergnügt sich mit der Leiche von Max, während Neil schauen muss, wie er aus seiner verzwickten Situation entkommt und das Geschehen nimmt seinen Lauf. 

Man sieht dem Film an, das er mit wenigen Mitteln und noch weniger Geld gedreht wurde, aber reichlich Spaß bei der Sache vorhanden war. Es stecken so manche Verrücktheiten als auch Parallelen zu Nekromantik drin, die einfach nur Spaß machen. Sehr cool fand ich Carrie: Ihr war es am liebsten die ganze Zeit halbnackt bis nackt durch die Bude zu rennen, und wenn mal bekleidet, dann nur in einem Lack und Leder-Outfit, was ebenfalls sehr freizügig war. Neil kam mit seiner Situation gar nicht klar, umso weniger als er sah, was Carrie mit der Leiche seinen Komplizen so trieb. Und von Max bekommt man so gut wie nichts mit, ausser dass er eben nur tot rum liegt und für Carrie herhalten muss. Und einmal sogar für einen Kerle, den sich Carrie besorgt hat, um wohl Kasse damit zu machen, in dem sie den Kerl den toten Max besteigen lässt. 

Dem Filmtitel nach könnte man ein Gore-Spektakel erwarten, aber enttäuschenderweise gibt es das nicht. Die Provokation liegt hier mehr auf dem sensiblen Thema der Nekrophilie, die eindrucksvoll präsentiert wird. Mit einer Laufzeit von etwas über einer Stunde wird es hier auch nicht langweilig, denn es ist stetig was los und bleibt unterhaltsam. Man sollte natürlich kein Highlight erwarten, allein schon wegen dem VHS-lastigen Bild, aber Untergrund-SOV-Exploitationfans werden hier bestens bedient.


 

Slave Dolls


Originaltitel: Slave Dolls
Herstellungsland: Mexiko, USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: David Stojan

Inhalt:

Ein gestörter Einzelgänger betreibt ein Menschenhandelsnetzwerk im Deep Web, in dem entführte Opfer grausamen Prozeduren unterzogen werden, bevor sie verkauft werden. Doch als die Medien von seinen verdorbenen Taten erfahren, wird er paranoid.

Review:

Mein heutiges Frühstück bestand aus mehreren Tassen Kaffee, einem Proteilshake und...David Stojan´s SLAVE DOLLS! Yes, reichhaltiger wird es heute wahrscheinlich nicht mehr und ich bin zutiefst entzückt, was David mit SLAVE DOLLS auf die Beine gestellt hat, mangelt es mir persönlich zu oft an Filmemachern, die wissen, was Untergrundfreaks sehen wollen. Seine Karriere startete 2021 mit dem Film LULLBY STORY, dem im selben Jahr noch die VAMPIRE NYMPHETS folgten. Erst zwei Jahre später folgte dann das Sicko-Spektakel SLAVE DOLLS, ein Film der es in sich hat und bei den hiesigen Jugendschutzbehörden für Aufruhr sorgen dürfte, sollten sie dieses Werk jemals zu Gesicht bekommen. 

Entstanden ist der Film unter der Zusammenarbeit mit Jacob B. Green, der hier als Executive Producer fungiert und zeitgleich auch einen Teil des Inhalts darstellt, unter der darstellerischen Kooperation von David selbst und Brandy X, die hier die Leidtragende spielt. Jacob spielt einen alleinstehenden Kerl, der wie es scheint, psychische Probleme hat und demzufolge alleinstehend ist und sich im tiefsten Sumpf des Darknets verliert und einen Online-Menschenhandel betreibt, der den Namen "Lolita Slave Dolls" trägt. Nach anfänglichem Kontakt zu einem Kerl namens Delta, der dafür zuständig ist Menschenmaterial zu besorgen, und auch fündig würde, kann das Prozedere los gehen. 

Jacob, der Webmaster, kontaktiert einen Organhandel mit dem Namen "Transplant Solutions" und man staunt nicht schlecht, als man die Preise für Lunge, Leber, Niere oder Herz sieht. Wird wohl im realen Organhandel nicht anders bepreist sein, kann mich aber auch irren, da ich mit dem Thema nicht allzu sehr vertraut bin. Das entführte Mädchen, Brandy, wird auch angeboten und ein Kunde lässt nicht lange auf sich warten. Jedoch hat der Kunde ein paar Extra-Wünsche, bevor er Brandy ausgehändigt bekommen will: Sie soll gefoltert werden. Also wird sie gefoltert, ob sie will oder nicht! Eine Mischung aus Schlägen, sexuellem Missbrauch mittels Vibrators, sich anpissen lassen, aus Hundenäpfen fressen, Fleischstücke der Vagina weg schneiden, sich anpissen lassen gehören somit zum guten Ton. 

Im weiteren Verlauf kundschaftet der Webmaster diverse andere Websites aus und eine davon war richtig fies. Ich habe mir während der Sichtung von SLAVE DOLLS überlegt, ob ich etwas dazu schreiben soll oder nicht, aber wer mich kennt, dürfte auf wissen, das ich kein Blatt vor den Mund nehme und oftmals darauf erpicht bin, potentielle Zuschauer möglichst scharf auf manchen Filmtitel zu machen. Die besagte Website trägt den ahnenden Namen "DEADBABIES.COM" und man wird damit schon darauf vorbereitet, um was es sich dreht. Was bei dem anschließenden Logo, der als Eintritts-Button der Website fungiert, zur gestörten Gewissheit wird. Eine Seite, die sich darauf spezialisiert, Babys zu "snuffen"! Muss ich noch deutlicher werden? Nein, wer wissen will, was dann für Bilder folgen, soll sich den Film besorgen. Punkt! Sickofreaks werden mitnichten nicht enttäuscht sein. Versprochen!

Und ab da wird es dann auch nochmal für Brandy richtig übel, man beneidet sie nicht um ihre aktuelle Position die sie inne hat. Inzwischen macht sich beim Webmaster eine Paranoia breit und cancelt das ganze Geschäft und gibt Delta den Auftrag, mit Brandy zu machen was er will, was dann auch vonstatten geht nach allen Regeln der Kunst. Bitterböse, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. 

Tja, ein Film, der mich schon seit längerem nicht mehr so geflasht hat wie der hier. Thematisch packt man die Themen des Menschen- als auch Organhandels, Entführungen, Snuff-Filme, Darknet und alles was dazu gehört hier rein. Hochinteressant ist die Art der Darbietung als auch der Umsetzung des Films und die ist wirklich hochwertig. Scheißt auf diese IMDB-Rezension die mit einer Punktzahl von 1/10 angegeben wird. Entweder ist das irgendein Mainstreamer oder er hat einfach keine Ahnung von hochwertiger Untergrundkunst, fertig! Denn SLAVE DOLLS ist wahrhaftig alles andere als ein langweiliger Schinken und mit einer Laufzeit von einer Stunde perfekt umgesetzt. Mir sind Untergrundfilme mit einer kürzeren Laufzeit weitaus lieber als sich in die Länge ziehende Produktionen, bei denen man sich durch kämpfen muss und das verdient definitiv einen großen Pluspunkt. Denn David legte wert auf Qualität statt Quantität anhand der Minutenzahl gemessen. 

Ebenfalls spricht für den Film dieses fast schon verstörende düstere Setting als auch ebenfalls düstere Atmosphäre, die einen gleich zu Beginn des Filmes einfängt und nicht mehr raus lässt. Man richtet seine Augen nur noch auf den Bildschirm, weil die Fesseln einen nirgend woanders hinstarren lassen. Es herrscht viel Liebe zum Detail, um nicht irgendwas hinzurotzen sondern einen unterhaltsamen Film zu erschaffen, der dem Zuschauer von harter Kost zu gefallen weiß, und er wird jedem gefallen, der sich auf derartige Filme spezialisiert hat. Klasse finde ich auch, das man ein paar kleine Tributes zu dem Sicko-Klassiker TUMBLING DOLL OF FLESH mit eingebaut hat. 

Derzeit wird ja kräftig die Werbetrommel gerührt, da SLAVE DOLLS 2: RED ROOMS erscheint und nach der Sichtung von SLAVE DOLLS kann ich es gar nicht mehr abwarten, bis ich den zweiten Teil vor die Linse bekomme. Ich hab dermaßen Blut geleckt, das ich definitiv mehr davon will, besonders wenn der Name David Stojan drauf steht. Wünschenswert wäre es, wenn noch viele weitere Projekte folgen, denn im Untergrund treiben sich genug Möchtegernfilmemacher rum, die es gilt, mit den eigenen Projekten auszumerzen und in Vergessenheit geraten zu lassen! 


 

Sonntag, 18. August 2024

Tödliche Erinnerungen


Originaltitel: Duplications
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Sandor Stern

Inhalt:

Marion Boxletter gerät außer sich, als sie glaubt, in einem Hotelgast ihren seit einem Jahr verschollenen Bruder wiederzuerkennen. Darauf angesprochen, beharrt dieser jedoch darauf, dass ein Missverständnis vorliegt. Marions Ehemann befürchtet, dass sie  sich langsam in einen Wahn hineinsteigert. Um Gewissheit zu haben, nimmt sie in einem unbeobachteten Moment eine Probe seiner Fingerabdrücke, um diese von der Polizei abgleichen zu lassen. Überrascht von dem Ergebnis machen sich die Boxletters auf die Suche nach dem mysteriösen Mann.

Review:

Stellt euch mal vor, ihr wacht auf und seit ein ganz anderer Mensch, bezogen auf das, was euch eure Erinnerungen vorspielen. Des weiteren scheint es keinen Grund zu geben, zu denken, das etwas nicht stimmt. Die Wahrheit ist aber, das diese Erinnerungen von Menschen stammen, die schon tot sind und euer eigenes Leben normal an dieser Stelle in puncto Erinnerungen im Vordergrund stehen müssten. Kurzum: Die Erinnerungen von anderen Menschen werden in eure Körper bzw. euren Kopf programmiert. Genau das widerfährt Personen in dem 90er-Science Fiction-Thriller TÖDLICHE ERINNERUNGEN. 

"Verrückte Wissenschaftler" verfolgen das Ziel, genau mit diesen Programmierungen die Kriminalität auszumerzen, doch das ganze nimmt Überhand. Denn das Ehepaar Boxletter, genauer gesagt, die Ehefrau Boxletter hat vor einem Jahr ihren Bruder als auch den gemeinsamen Sohn, den sie mit ihrem Mann hat, "verloren". Durch einen Zufall trifft sie auf beide, jedoch haben Sohn als auch Bruder andere Namen, neue Familien und können sich nicht an die Boxletters erinnern und halten das ganze für eine Farce. Auch die Eheleute Boxletter selber werden im Verlauf des Filmes umprogrammiert, stoßen aber durch einen Zufall hinter dieses finstere Geheimnis und sorgen dafür, das alles wieder in Lot kommt. 

Wenn man sich diese Story anhört, könnte man meinen, dass eine Episode aus AMAZING STORIES oder TWILIGHT ZONE zu einem Langfilm verwurstet wurde. Ist aber nicht der Fall. Schlimm? Keinesfalls. Nur schade, das der TV-Film einer der ewigen VHS Only-Filme ist, der wohl nur auf DVD oder sonstigen neueren Medien erscheinen wird. Geschichtlich mag der Film heute niemanden aus den Socken hauen, dennoch kann man sich dieses Werk von Sandor Stern gerne mal zu Gemüte führen, wenn man der Videokassette habhaft wird. Das Drehbuch hätte zwar etwas Würze gebrauchen können, jedoch sorgen die Darsteller dafür, das es spannend bleibt, in dem sie ihre Rollen gut umsetzen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Vorstellung einer Verschwörung seitens der Regierung, der Gesetzeshüter und der Ärzte, die hinter dem ganzen Projekt stecken. 

Für einen unterhaltsamen Sonntagsfilm war der Film definitiv in Ordnung und hat mich auch gut unterhalten. Nicht das es sich um eine große Nummer handeln würde, aber man hat schon weitaus schlechteres gesehen. In den USA ist er unter dem Originaltitel DUPLICATES erschienen, ein Titel der gut zu dem Film passt. 




 

Justine - Lustschreie hinter Klostermauern


Originaltitel: Justine
Herstellungsland: Frankreich, Italien, Kanada
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Claude Pierson

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Eltern, trennen sich die Wege der beiden Schwestern Justin und Juliette. Justine irrt als armes Waisenkind durch die Gegend, ständig von Keuschheit und Edelmut getrieben. Zuerst gerät sie an einen Pfandleiher, der sie des Diebstahls beschuldigt, danach an eine Räuberbande, die ihr Gewalt antut und sie schändet. Auf ihrer Flucht wird sie erneut vergewaltigt und trifft kurz danach auf zwei Homosexuelle. Die zunächst edelmütigen Herren entpuppen sich aber als sadistische Monster. Ihr Schicksal endet in einem Kloster, wo sie aber auch nicht den richtigen Frieden findet. Man vermittelt sie in die Hände eines Edelmannes, in dessen Haus Folter und Orgien auf der Tagesordnung stehen. Da trifft sie auf ihrer Schwester Juliette.

Review:

Die Geschichte von Marquis de Sade "Justine" wurde schon mehrere Male verfilmt. Der Roman selber stammt aus dem Jahre 1787, den de Sade während seiner Inhaftierung in der Bastille verfasste. Er behandelt die Geschichte zweier junger Mädchen, deren Vater bankrott ging und die Mutter an ihrer Mittellosigkeit stirbt. Juliette entschied sich, dem Leben einer Prostituierten nachzugehen, während Justine den Weg der Tugend wählte. Eine Entscheidung, die ihr ihr kurzes Leben lang teuer zu stehen kommen sollte. Egal wohin es sie verschlägt, wird sie ständig Opfer verschiedener Erniedrigungen. Ob es ein homosexuelles Pärchen, mehrere "Mönche" oder ein Chirurg, der zeitgleich Lehrer ist. Gut meint es mit ihr in der Verfilmung von Claude Pierson niemand mit ihr. 

Der ganze Film um die Person Justine, die sich hier Therese nennt ist ein einziges Trauerspiel, bei dem es Therese darum geht, ihr Heiligtum, ihre Ehre, nach bestem Bestreben zu schützen, was ihr aber nicht gelingt. Sie wandelt auf den Pfaden des Schmerzes als auch der absoluten Erniedrigung. So bringen ihre Worte, die sie an ihre zukünftigen Peiniger richtet, wenn Sie auf sie trifft, sie sei ein Waisenkind was ihr Leben lang nur Unglück erfahren habe, recht wenig. Ihre Peiniger sind nur daran interessiert, ihre eigenen sadistischen Triebe auszuleben in Form von Vergewaltigung, Peitschenhiebe, Schlägen, Gruppensex, Brandmarkierungen und vielen weiteren Perversionen, vor denen dieser Film nur so strotzt. 

Als Hauptdarstellerin für das Treiben konnte man Alice Arno an Land ziehen, die zwar in ihre Rolle passt, aber man ihr "Vorliebe", ihre Ehre zu schützen nicht immer ganz abnimmt. Liegt wohl an der Tatsache dass sie für diese Rolle nicht unschuldig genug aus sieht. Der erotische Bestandteil ist reichlich und explizit, geht aber nie ins pornographische, wobei es in manchen Szenen schon nah dran ist. Sehr ansprechend sind die kunstvollen Schauplätze und Kostüme die verwendet wurden und den Zuschauer in vergangene Zeiten mit nimmt, bei denen man wahrscheinlich froh ist, sie nicht selber mit erlebt haben zu müssen. Man merkt, das Regisseur Claude Pierson einen großen Respekt vor dem Originalroman hatte und eine nahezu originalgetreue Verfilmung drehen wollte. 

Nur zu schade, das es bisher noch keine Bluray-Veröffentlichung zu dem Film gibt. Das Bild der aktuellen Bestände an Releases erinnert eher an gute erhaltene VHS-Kopien und eine Auffrischung hätte Justine sicher mal nötig. Dennoch tut das Ganze dem Film keinen Abbruch, lediglich die etwas zu lang geratene Laufzeit von über 100 Minuten. Vermutlich musste der Film so lang sein, um vieles aus dem Roman einbauen zu können, um dem Zuschauer, der sich gerne mal einen sado-misogynen Film ansieht, eine Freude zu bereiten. Für mich war es aber über eine Stunde etwas ermüdend, ständig dasselbe vor der Linse zu haben, da hätten es 90 Minuten locker getan.