Originaltitel: Ginī Piggu 2: Chiniku no Hana
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Hideshi Hino
Inhalt:
In einer düsteren Nacht wird eine junge Frau von einem dunklen Unbekannten verfolgt und schließlich gekidnappt. Als die Frau wieder zu sich kommt, nachdem der Unbekannte sie während der Entführung betäubt hatte, findet sie sich auf einem Bett gefesselt, in einem Keller wieder. Der als Samurai verkleidete Mann, spritzt der wehrlosen Frau mit einer Spritze ein Betäubungsmittel in ihre Vene, bis diese nichts mehr merkt. Als diese ihr Bewusstsein verloren hatte, fängt der geisteskranke Psychopath an, ihr mit verschiedenen Amputationswerkzeugen Gliedmaßen vom Körper zu schneiden. Dabei kommentiert er immer wieder die Schönheit der amputierten Körperglieder, und weist auf die Ähnlichkeit der Schnittstellen zu roten Blüten hin. Nachdem der Irre mit genüsslicher Hingabe sein Opfer komplett zerstückelt hatte, fügt er die einzelnen Gliedmaßen und Innereien einem für ihn kunstvollem bizarren Gebilde hinzu – den „Flowers of Flesh & Blood"...
Review:
Eine Frau wird entführt und mit Chloroform eingeschläfert. Sie wacht an ein Bett gefesselt auf und sieht sich einem als Samurai verkleideten Verrückten gegenüber, der sie in Stücke reißen will. Es auch macht! So kann man den Inhalt des zweiten Teils der berühmt-berüchtigten Splatterfilm-Serie GUINEA PIG beschreiben. Der Mann der hinter dem Film steckt ist namentlich unter Hideshi Hino bekannt, der eher als Mangazeichner bekannt ist, die sich mit dem Thema Horror beschäftigen, aber er sich in den 1980ern auch mal am Thema Film ran wagen wollte und definitiv einen der realistischsten und verstörendsten Film geschaffen hat, der aus der Zeit kommt. So sollte es nicht verwundern, dass es im Laufe der Jahre zu Unkenrufe kam und man den Film eines Snuff-Films bezichtigte.
Als ich noch ein junger Kerl war, der sich alles mögliche reinziehen wollte, was blutig, brutal und splattrig ist, kam mir FLOWERS OF FLESH AND BLOOD gerade recht. Davor hatte ich viel von dem Film gehört und im Internet wie ein Irrer danach gesucht, bis ich ihn in den Händen hielt. Es ging tatsächlich ein Traum in Erfüllung, weil der Film genau dem entsprach, was ich dauerhaft erhoffte, das es das ist. Und so dürfte es wohl vielen Splatter-Enthusiasten gegangen sein, daran habe ich keine Zweifel.
Der Schwerpunkt beim zweiten Teil ist definitiv der Gore, was anderes hat der Film auch nicht zu bieten. Wo der erste Teil im Gegensatz noch recht handzahm war, wird hier komplett ausgerastet und ein Gore-Feuerwerk geboten, was es vermutlich bis dato noch nicht gegeben hat, allem voran: Der Realismus des gezeigten. So gilt der Film auch als der brutalste der ganzen Serie, was auch zu den am meist diskutierten Teilen gehört. Einen traurigen Ruf ereilte den Film, als es hieß, das exakt der zweite Teil bei dem japanischen Otaku-Mörder gefunden wurde. Zwischen 1988 und 1989 tötete, vergewaltigte und verstümmelte er vier kleine Mädchen, trank Blut und fotografierte sie und schickte die Fotos an die Familien der Mädchen. Er wurde 1989 fest genommen und erklärte, das er sich von den Film inspirieren ließ. Zur Folge hatte das ganze, das er zur Strafe hingerichtet wurde.
Eine weitere Publicity zog sich zu, als Charlie Sheen dem FBI mitteilte, das er einen Snuff-Film gesehen hätte, nachdem er in den Genuss des Filmes kam. Nach Angaben des San Francisco Chronicle nahm das FBI die Sache sehr ernst und fing an zu ermitteln, unter anderem auch gegen einen US-amerikanischen Vertriebshändler. Laut Gerüchten wurde auch gegen den Regisseur Hideshi Hino ermittelt, der daraufhin ein Making Of des Filmes veröffentlichte, um zu zeigen, dass es sich um keinen Snuff-Film handelt.
Fazit: Für jeden Splatterfan ist der Film ein definitives Muss! Zu dieser zeit bekam nicht allzu oft einen Film zu sehen, der mit derart realistischen Spezialeffekten glänzen konnte und zudem noch so einen medialen Aufschrei erfuhr. Sehr zuvorkommend ist auch die kalte Atmosphäre, die den Film umgibt. Es scheint, das es in der Welt dieses Filmes keine Liebe oder sonst was erfreuliches gibt, sondern nur das Grauen, den Tod, den Hass und tiefe menschliche Abgründe das Sagen haben. Pflichtprogramm!