Montag, 13. November 2023

Filth - A Mixtape



Originaltitel: Filth - A Mixtape
Herstellungsland: USA(?)
Erscheinungsjahr: 2010/2011
Regie: GenkiSlave

Inhalt: 

Mix aus diversen JAV-Videos

Review:

Heute hatte ich mal wieder richtig große Lust, über etwas zu schreiben, was in die Kategorie Weird gehen sollte und es ist mir auch gelungen, einen Titel aus meiner Sammlung zu kramen, der mit Sicherheit verrückt und seltsam genug ist und wie geschaffen für meinen Blog ist. Wer mich oder meine Reviews zu SQUIRMFEST 1&2 oder TERRIBLE MEAL kennt, weiß das ich zwischendurch einen Faible für sehr obskure Videos habe. Ich denke die verrücktesten Videos, die jemals auf diesem Planeten gemacht wurden sind sogenannte Mixtapes. Es gibt Mixtapes, die sind bekannter und manche sind es eher weniger, zu den bekannteren gehören TRACES OF DEATH, RETARD-O-TRON; MOST DISTURBED PERSON ON PLANET EARTH, CUNT FUCK BOULEVARD usw, zu den weniger Bekannten gehören CREEPY CASTLE, VIDEO HELL, SHUGG-O-WEEN oder VIDEO HOLOCAUST. Die Facette ist in Sachen Mixtapes größer als man denkt und je nachdem wo man her kommt oder wie sehr man sich damit auseinander setzt, wird man mit Sicherheit fündig!
FILTH stammt von einem Youtuber, der unter dem Namen GenkiSlave bekannt war und wie es scheint, sich auf speziellere Filme und Untergrundvideos fokussiert hat. Genau kann ich es nicht sagen, weil das Internet nicht viele Infos ausspuckt, aber nachdem was ich gehört habe, denke ich, das ich damit richtig liege. GenkiSlave hat sich also entschlossen vor vielen Jahren ein Mixtape zu veröffentlichen, dessen Inhalt darin besteht, Ausschnitte aus diversen japanischen Scat-, Vomit- und Zoophilia-Videos zusammenzuwürfeln und dieses Mixtape auf die Menschheit los zu lassen.

Der Film, sofern man das als einen Film bezeichnen kann, fängt in der ersten Szene mit einem Ausschnitt aus GENKI GENKI an und wir wohnen bei, wie eine japanische Dame nackt von zwei Fischen dezent verprügelt wird um die Fische anschließend in den Mund und die Vagina geschoben zu bekommen. Unterlegt wird das ganze mit La Petite Sirène- Sous l'Océan, kurzum: Der französischen Version "Unter dem Meer", bekannt aus Arielle, die Meerjungfrau. Muss man GenkiSlave schon lassen, musikalisch hat er sich schon Mühe gegeben, es thematisch perfekt zu unterstreichen. Wer nun denkt, dass das schon des heftigste war, wird im weiteren Verlauf des Filmes eines besseren belehrt. 

Denn die nächste Szene stammt aus einem japanischen Scat Porn-Video, bei dem es nicht minder eklig zur Sache geht, Details erspare ich an dieser Stelle, wen es interessiert, googelt danach. Auch wenn es nicht wirklich ein Leckerbissen für´s Auge war, für die Ohren umso mehr, denn ab sofort bekommt man fast das ganze Video über geilen Death Metal um die Ohren, der sich hören lassen kann. So geht es dann weiter mit einer weiteren Szene die aus einem Genk Genki-Film stammt und zwar dem mit den Fröschen. Und verdammt nochmal, wer noch nie gesehen hat, wie einer Frau ein gehäuteter Frosch vaginal eingeführt wird, hat bei FILTH die Möglichkeit dazu. Typisch Japaner, sind sich für nichts zu schade. 

Bei der nächsten Szene musste ich grinsen, weil mir der Film, aus der die Szene stammt bekannt ist und ich vor ein paar Monaten erst rezensiert habe: TERRIBLE MEAL. Muss ich dazu noch was sagen? Nein! Wen es interessiert, liest sich die TERRIBLE MEAL-Review selber durch! Abschließend kommet dann nochmal eine sehr abgedrehte Scat-Szene bei der die Dame im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß mit dem braunen Gold eingerieben ist, angepinkelt und wieder mit Mister Hankey eingerieben wird um ihr zudem noch den Mund zu verkleben und eine Tüte über den Kopf zu stülpen. Atemkontrolle!

Man fragt sich vermutlich warum man sich sowas anschaut. ich sage immer: Warum nicht? Mich stressen solche verrückten Compilations nicht und wenn sie sogar sowas wie einen Ruf haben, der ihnen voraus eilt, dann schaue ich mir so etwas nur zu gerne an und mir ein Bild davon zu machen und es zu besprechen. Nicht das ich tatsächlich einen Fetisch für solche Inhalte hätte, aber manche Sachen kennt man einfach oder muss sie gesehen haben, um davon berichten zu können. Aus Sicht eines Mixtape-Fans fand ich das Mixtape Dank der genialen Musik over the top, aus Sicht eines Sammlers der mehr als genug verrücktes zeug in der Sammlung stehen hat würde ich es als interessant bezeichnen, als Freund vom Film allgemein: Pervers, abnormal, widerwärtig, aber dennoch irgendwie interessant. 

FUCK THE MAINSTREAM ;)

Sonntag, 12. November 2023

Coffy - Die Raubkatze


Originaltitel: Coffy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Jack Hill

Inhalt: 

Grier ist Coffy: Krankenschwester bei Tag, Racheengel bei Nacht. Als sie erfährt, dass ein geldgieriger Drogendealer ihrer jüngeren Schwester eine Überdosis verpasst hat, nimmt sie blutige Rache. Sie verfolgt seine krummen Wege bis zur Spitze eines Dealerrings. Was sie zu spät erkennt: Alles ist ganz anders, als es zu sein scheint. Denn im Hintergrund der Drogenszene zieht jemand die Strippen, den sie womöglich kennt.

Review:

Nach THE BIG DOLL HOUSE und THE BIG BIRD CAGE war COFFY der dritte Film von Jack Hill, in dem Pam Grier in einer Hauptrolle zu bestaunen war und sie anschließend zur führenden Femme fatale in den 1970ern wurde. COFFY wurde zu Beginn der Produktion in einem Art Eilverfahren produziert um schnellstens die Konkurrenz CLEOPATRA JONES auszuschalten, was mit Bedenken angesetzt war, weil das Budget klein war. Wie man weiß, war COFFY dennoch ein voller Erfolg und stellte so einige Filme in den Schatten, die diesem Genre zugerechnet werden können. Was dem Film zum Erfolg verholfen hat, war die Tatsache, dass es sich um eine schwarze Frau mit einem guten Job handelt, die auf Rache gesinnt war und eine gewisse Anti-Drogen-Affinität an den Tag gelegt hat, was damals noch ziemlich unbekannt war. 

Die Geschichte um Coffy behandelt das Thema der Rache, bei der sie sich gegen diverse Drogenmachschaften stellt, die ihre Schwester auf dem Gewissen haben. Um an die Großen ran zu kommen, geniert sie sich nicht, ihre Reize zum Einsatz zu bringen und scheint damit Erfolg zu haben. Jedoch kommt es anders als man denkt und sie endet vorerst mal auf einem Abstellgleis. Coffy wäre aber nicht Coffy, wenn sie nicht wüßte, wie sie aus der Misere raus kommen würde. 

Man muss schon sagen, wenn ein Quentin Tarantino in seiner Top 20 unter anderem auch COFFY aufführt, hat das durchaus was zu heissen. Ein weiterer Punkt, der beachtlich ist, wäre, das Jack Hill ein Weißer ist, der sich mit COFFY zum ersten mal ins Blaxploitation-Genre gewagt hat und es bei der Ideengründung noch unsicher war, ob er abliefert oder nicht. Aber es kam alles anders.  Er liefert nicht nur eine sympathische schwarze weibliche Hauptrolle, sondern weiß auch, was es braucht, um einen ausbeuterischen Rachefilm zum Erfolg zu führen, da er den Film mit extremer Gewalt und Nacktheit auflädt, wobei der Sleaze nicht zum Vordergrund gehört. 

COFFY ist mit Sicherheit ein Blaxploitation-B-Movie vor dem Herrn und ein solides Beispiel wie ein Film dieser Art auszusehen hat. Sicherlich ist die schauspielerische Leistung nicht gerade oscarreif und einige der Dialoge geradezu lächerlich, aber der Film beinhaltet alle wesentlichen Zutaten für einen unterhaltsamen Blaxploitation-Film. Wer hier etwas elegantes sucht, ist an der falschen Stelle. Ein dicker, fetter Pluspunkt geht im übrigen noch an Sid Haig, den man im Normalfall bestens als Captain Spaulding kennt, hier zu sehen als einer der Bodyguards eines Drogenbosses und das in jungen Jahren! Exzellent.



 

American Guinea Pig: Bloodshock


Originaltitel: American Guinea Pig: Bloodshock
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Marcus Koch

Inhalt:

Ein namenloser Mann findet sich gefangen und an einen Stuhl gefesselt wieder. Schnell macht er die Bekanntschaft eines Arztes, der ihn von nun an einer brutalen Folter aussetzt. Die Qualen, die der Gefolterte dabei erleiden muss, werden von Mal zu Mal schlimmer und lassen ihn ein völlig neues Level an Schmerz empfinden. Sein einziger Trost ist eine ebenso namenlose Frau, die wie er in dieser Hölle aus Schmerz gefangen ist.

Review:

Nach dem großen Erfolg von AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE erschien ein Jahr darauf der Nachfolger namens AMERICAN GUINEA PIG: BLOODSHOCK. Das Projekt wurde von Spezialeffekt-Spezialist Marcus Koch geführt, während von Stephen Biro das Drehbuch zum dem Film kommt. BLOODSHOCK ist etwas ganz anderes als das, was einem der Zusatztitel womöglich suggeriert. Ein Blutschock ja, aber kein Inferno wie es der erste Teil war, sondern eher ein halluzinatorisch-experimentelles Werk, was mich inhaltlich als auch vom Stil her sehr stark an den unoffiziellen Guinea Pig-Teil LUCKY SKY DIAMOND erinnert hat. Die wenigsten werden den Film kennen, so empfiehlt es sich, wenn man ihn in die Finger bekommt, sich ihn zuerst anzuschauen und danach AGP:Bloodshock, so wird man den Vergleich besser verstehen. 

Der Film behandelt das Schicksal eines Mannes, der in Gefangenschaft eines Arztes und seiner Pfleger gerät. Zur ärztlichen Behandlung gehören Foltermethoden aller Art, anfänglich auch noch im Duett mit den Pflegern, die im weiteren verlauf des Filmes mehr oder weniger verschwinden, aber sich eine neue Person dazu gesellt: Eine Frau. Auch sie gehört zu den "Patienten" des Arztes, die viel ertragen muss und steht mit dem männlichen Opfer in Briefchen-Kontakt innerhalb ihrer Zellen durch die Zellenwände. Der Hintergrund der Tortur seitens des Arztes ist, dass er adrenalingetränkte Blut der Patienten konsumieren kann, es wie eine Droge für ihn ist. Im Laufe der Zeit entwickeln die beiden Gepeinigten jedoch Gefühle zueinander.

Wie schon angesprochen habe, fand ich hier Parallelen zu LUCKY SKY DIAMOND, aber es lassen sich auch Verbindungen zu dem Originalfilm GUINEA PIG: DEVIL´S EXPERIMENT nicht absprechen, da hier die Folter vordergründig ist, aber nicht in einem Exzess wie FLOWERS OF FLESH AND BLOOD/BOUQUET OF GUTS AND GORE verläuft. Bei meiner Erstsichtung war ich damals sogar etwas enttäuscht von dem Film, weil mir dieses ganze Schwarz-Weiß nicht zusagte, heute komme ich schon eher damit klar, weil dieses farblose dem Film eine bizarr-verstörende Komponente gibt und ihm zu dem Meisterwerk macht, was er ist. Leider kommen viele darauf nicht klar und verkennen die Lage, weil sie es lieber haben, wenn der ganze Film in Farbe wäre, aber genau das würde es zu einem monotonen Brei machen, der nicht zum Gesamtkonzept passt. 

Das große Finale ist natürlich eine extrem verstörende Angelegenheit, die mittels Farbton des Filmes, der Musik und den fetischisierten Szenen gemischt aus Erotik, Sex, literweise Blut, tiefen  Schnittwunden und einem angemessenen Gehalt an Innereien zu einem Augenschmaus für jeden machen, der sich stramm durch den Film gearbeitet hat. Ein Film, der komplett anders wie der Erstling ist und eine dünne Handlung aufweist und das Konzept ganz anders angeht und doch so gleichartig faszinierend ist. Dazu kommt noch im Abspann ein finales Endfinale, was einen mit fragenden Augen zurück lässt. Definitiv einer der wenigen Experimentalfilme, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen würde. 





 

American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore


Originaltitel: American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Stephen Biro

Inhalt:

Eine Mutter und ihre erwachsene Tochter werden auf dem Nachhauseweg von einem Maskierten entführt. Ihre Endstation befindet sich in einer Lagerhalle, in der sie unter Drogen gesetzt und zu Tode gefoltert werden. Kameramänner filmen das Ganze, denn die Frauen sind Opfer einer Snuff-Film Produktion.

Review:

Im US-amerikanischen Filmsektor des extremeren Kinos gibt es so einige Namen, die jedem Gorehound einschlägig bekannt sind. Zu den wohl bekanntesten gehören Stephen Biro, Gründer und Mastermind des Labels Unearthed Films. Doch neben den Tätigkeiten eines Labelbosses betreibt er auch noch die Produktion Regie von Filmen und schreibt Drehbücher. 2014 erschien sein Debütfilm AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE und huldigte damit der japanischen GUINEA PIG-Filmreihe, die ebenso bei Unearthed Films veröffentlicht wurde und heutzutage ein begehrtes Sammlerobjekt darstellt. Am ehesten ist AGP mit dem zweiten GUINEA PIG: FLOWERS OF FLESH AND BLOOD vergleichbar, bestenfalls als ein Remake zu bezeichnen, weil die Handlung, sofern man eine ausfindig macht, dieselbe ist.

Zwei Frauen werden von drei Männern entführt und in einer verlassenen Halle auf zwei Operationstischen fest gemacht. Nach der Injektion von Drogen und einem muskellähmenden Präparat, was dafür sorgt, das sie so lange wie möglich bei Bewusstsein bleiben, werden die beiden Frauen langsam, Stück für Stück, zerstückelt und das ganze unter dem Kommando des "Regisseurs" gefilmt. Bei dem Kameramann handelt es sich, wie man im Laufe des Films fest stellt, um ein weiteres "Opfer", da seine beiden Kinder in der Gewalt des Filmteams stehen. 

Wenn man sich die Namen des ganzen Filmteams durchliest, die bei diesem Projekt involviert waren, stellt man als Gorehound schnell fest, dass hier hochkarätige Namen vertreten sind, die dem ganzen beiwohnten. Marcus Koch, der die Spezialeffekte beisteuerte, Jim van Bebber, der als Kameramann fungiert oder die mir nicht unbekannte Ashley Lynn Caputo. Und über allem sitzt auf dem Regiestuhl und als Produzent Stephen Biro. Bei so einem Schwadron kann man davon ausgehen, dass unterm´s Strich etwas heraus kommt, was jenseits von Gut und Böse ist und das ist es auch. Bei AGP handelt es sich um einen exzellenten Fake Snuff-Film, der inhaltlich Grenzen überschreitet, pervers, fies und ultrabrutal ist! 

Die, die der Film interessiert dürften ihn schon gesehen haben, womit ich näher auf den Inhalt eingehen kann, wer ihn noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich den Film von ganzem Herzen, vorausgesetzt man kommt mit dem Inhalt klar, der unter anderem aus folgenden Delights for the eyes besteht: Das Zerstückeln mit der Säge, Haut wird dem Körper abgezogen, der Brustkorb wird aufgeschnitten, der Schädel waagerecht aufgeschnitten, ach und noch vieles mehr um es komplett aufzuzählen. Es geht insgesamt definitiv ans Eingemacht und ist ein schwer zu verdauendes Unterfangen, was seinem Namen Bouquet of Guts and Gore ausnahmslos gerecht wird! Für einen reizenden, aber durchaus kraftvollen Hirnfick sorgt zudem noch das Ende des Filmes, der für den Zuschauer  die abschließende Faust in die Fresse sein dürfte!

Bei dem ganzen Gekröse ist es kein Wunder, das die deutschen Jugendschutzbehörden nicht lange auf sich warten ließen und einen Beschlagnahmebeschluss raus gejagt haben. Mich hätten die Gesichter und die persönlichen Kommentare des Gremiums bei Sichtung des Filmes nur zu gerne interessiert, hehe. 

Fazit: AGP wird seiner Hommage an das Original zu 100% gerecht und geht noch einen Schritt weiter und stellt ein klares Untergrundmeisterwerk dar, wie es nur wenige auf die Reihe bekommen würden, insbesondere bei den Spezialeffekten und den Ideen, die hier verarbeitet wurden. So steht es auch ausser Frage, warum und wieso im Nachhinein noch mehrere Teile umgesetzt wurden, die zwar nichts mehr mit der japanischen Originalreihe zu tun haben, aber nicht minder brutal sind. 


 

Foxy Brown


Originaltitel: Foxy Brown
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Jack Hill

Inhalt:

Foxy Brown liebt einen Undercover-Drogenfahnder. Als er ermordet wird, schwört sie seinen Mördern Rache. Als Callgirl verschafft sie sich Zugang zum inneren Kreis der Drogenbosse. Doch Foxy muss erkennen, dass die Korruption weiter nach oben reicht, als sie denkt. Ihre gnadenlose Jagd führt sie von einem abgelegenen Drogenlabor in ein Flugzeug und damit zu einem atemberaubenden Kampf über den Wolken. Doch das ist erst das Vorspiel: Foxy bringt die Killer ihres Freundes auf eine Art und Weise zu Boden, die diese sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätten ausmalen können! 

Review:

Nach dem grandiosen Blaxploitation-Burner COFFY sollte ein Sequel erscheinen, der den Namen BURN, COFFY, BURN tragen sollte, jedoch in FOXY BROWN umgeändert wurde. American International entschied, das Fortsetzungen nicht genug Geld einbringen, so entschied man sich zu diesem Entschluss. Inhaltlich geht es in einen  recht ähnliche, fast schon identische Schiene wie bei Coffy: Eine Frau auf der Suche nach Rache, die gegen ein kriminelles, weißes Drogen- und Prostitutionsumfeld kämpft. Der Unterschied besteht unter anderem darin, dass der Klamottenstil hier viel poppiger ist und für 70er Jahre-Vintagefans ein heftiger Augenschmaus ist. 

Es lässt sich mit Sicherheit nicht abstreiten, dass Pam Grier das non plus ultra des Filmes darstellt und in ihrer Rolle auch hier voll auf geht und zu überzeugen weiß. Somit gilt ihre Figur, in der sie sich hineinzwängt nicht umsonst als Kultfigur und steht leitend für die unabhängige und kraftvolle Frau, im damals noch für Frauen schwierigeren Amerika bzw. der ganzen Welt. Parallel entwickelt sich der Film auch zu einem der bedeutendsten Blaxploitationfilmen der 70er Jahre, der aus einem bunten Cocktail aus Thrill, Action, Sex, Drogen, Drama und Gewalt besteht,  alles basierend auf einer einfachen und sehr unterhaltsamen Rachegeschichte mit Anmerkungen zu Korruption oder moralische Anmerkungen in Familien- und Liebesbeziehungen.

Auch darf man nicht vergessen, das die Musik eine große Rolle spielt, die von Willie Hutch stammt und dem ganzen einen funky Touch gibt und zu dem Blaxploitation-Vergnügen einlädt, wie man es kennt und liebt. Typischerweise für diese Genre ist, das die schwarze Frau, sofern sie die Hauptrolle spielt, eine Heldin darstellt und das ist sie hier auch. Von Rache getrieben durchläuft sie bis zum Schluss manchmal mehr, manchmal weniger die Hölle, um am Ende ans Ziel zu kommen und jeden fertig zu machen, der für ihr ´Unglück´ verantwortlich ist. 

Keine Frage, FOXY BROWN gehört zu den ganz großen Klassikern des Exploitation-Genres und sollte jedem Bahnhofskino- als auch Grindhouse-Enthusiasten ein Begriff sein, zumindest einmal vor die Glotzer gekommen sein, weil man andernfalls einen sehr geilen Film verpasst, der mit eine Reihe grandiosen Darstellern gespickt ist und imho eins der psychedelischsten Intros vorzuweisen hat, das es gibt. 


 

Die Kröte


Originaltitel: La Banda del Gobbo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Umberto Lenzi

Inhalt:

Vincenzo Marazzi , der Bucklige von Rom, kehrt zurück in seine alte Heimat. Immer auf der Suche nach dem schnellen Geld, plant er zusammen mit drei seiner ehemaligen Komplizen einen todsicheren Coup. Ein Geldtransport soll jegliche Sorgen für immer beseitigen. Marazzi hat jedoch nicht mit der Habgier seiner Mitstreiter gerechnet, und soll vor Ort getötet werden. Schwer verwundet kann er im Schutz der Kanalisation entkommen. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Monnezza schmiedet er einen teuflischen Plan, um sich an den Verrätern zu rächen.

Review:

2023 geht in meiner Chronik des Lebens definitiv als das Jahr ein, in dem ich ein Genre für mich entdeckt habe, was mich total fesselt und ich mich darauf freue, was im weiteren Verlauf noch für Schätze gefunden werden können. Es hat im Frühjahr damit angefangen, dass ich aus großem Interesse heraus DER TOLLWÜTIGE gesehen habe und auf Anhieb Gefallen daran gefunden habe, was mit LA SETTIMA DONNA weiter ging. Umso schöner ist es, dass es Labels wie FilmArt gibt, die sich unter anderem auf eine Reihe namens Polizieschi Edition konzentriert, die italienische Krimis veröffentlicht. Das andere ist, das ich ein großer Fan von Umberto Lenzi bin, der mir weitgehendst nur durch seine Kannibalenfilme und diverse andere Horrorfilme bekannt war, ich mich inzwischen auch mit seinen Krimifilmen beschäftige, die mir schon ein paar schöne Stunden bereitet haben. 

In DIE KRÖTE kam es zwischen Lenzi und Tomas Milan zu einer glanzvollen Zusammenarbeit, in der Milan sich einer Doppelrolle unterwarf, einmal als der Bucklige von Rom, zeitgleich aber auch als den Zwillingsbruder des Buckligen. Nach seinem Exil, in dem er sich befand, kehrt er wieder zurück nach Rom, um ein neues Ding zu planen, was gehörigst schief geht, weil seine Mittäter andere Pläne haben und er sich zum Ziel gesetzt hat, Rache auszuüben, die unter Mithilfe der befreundeten Prostituierten Maria statt findet. 

Grob übersetzt bedeutet LA BANDA DEL GOBBO, die Glöcknerbande und wäre wohl der treffendere deutsche Filmtitel als DIE KRÖTE. Es handelt sich um den dritten Teil einer Trilogie um den Schwerverbrecher Sergio Marazzi, der von Tomas Milan in allen drei Teilen gespielt wird. Nach den Drehs war das auch die letzte Zusammenarbeit zwischen Lenzi und Milan, weil es zu Differenzen der Ansichten zwischen den beiden Künstlern kam im Bezug auf den moralistischen Monolog über die wohlhabenden Klassen, einer Szene, die der Regisseur beim Schnitt gerne gestrichen hätte, die der Schauspieler jedoch verlangte, da er vertraglich dazu berechtigt war. 

Der Film beinhaltet das, was man von einem klassischen italienischen Krimi fast schon erwartet, weil es zum guten Ton gehört: Schießereien, mehrere Morde weil mit manchen abgerechnet werden muss, Verfolgungsjagden mit Sirenengeheul usw. Hinzu kommt in diesem Fall, das in manchen Szenen trashige Akzente gesetzt werden, die für ein paar Grinser sorgen dürften, aber nicht weil sie nicht ins Bild passen würden, sondern genau deshalb. Gemischt wird das ganze mit Dramatik und Action, wozu der geniale Soundtrack von Franco Micalizzi beiträgt, um das Gesamtkonstrukt unterhaltsam zu machen. Gute Darsteller, eine fetzige Kamerafahrt mit reichlich Action machen DIE KRÖTE zu einem erfolgreichen Spaziergang durch das italienische Krimigenre!




 

Samstag, 11. November 2023

Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache


Originaltitel: Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache
Herstellungsland: West-Deutschland
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Wolfgang Staudte

Inhalt:

Nach seiner geglückten Flucht aus dem Knast muss Bankräuber Willy Jensen feststellen, dass das Haus, in dem er seine Beute versteckt hatte, gerade abgerissen wurde. Er sucht seinen gesetzestreuen Bruder Heinz auf, der mittlerweile mit Willys Ehefrau Vera zusammen ist. Von Heinz ungewollt auf die Möglichkeit für einen Einbruch aufmerksam gemacht, tötet Willy bei der Tat eine Frau. Er nimmt Vera als Geisel und flüchtet Richtung Dänemark, verfolgt von der Polizei und Heinz.

Review:

Wolfgang Staudte war in Regisseurkreisen in frühesten Jahren der Filmgeschichte schon eine wahre Größe. In den frühen 1930ern begann er sich mit einem Kurzfilm und wenigen Dokumentationen einen Weg in die deutsche Filmgeschichte zu ebnen, die auch viele Jahre lang ging, bis 1985 um genau zu sein. 1971 wurde ein west-deutscher Krimi von ihm veröffentlicht, der zu den besseren deutschen Krimis gehört, die ich kenne. Zugegebenermaßen bin ich nicht unbedingt der größte Fan von Krimis, jedoch gibt es aus den im Zeitraum der 1970er und 1080er zahlreiche Filme, die mir aus diesem Genre gefallen. FLUCHTWEG ST. PAULI gehört definitiv dazu, weil der Film den Charme eines 70er Jahre-Streifens enthält, der mich sehr anspricht und im Vergleich zu heutigen deutschen Produktionen eine wahrhaftige Augenweide ist. 

Was den Film ausmacht, sind die Drehorte, sprich: die "dreckigen" Settings, der düstere Stadtteil Hamburgs, der als verrucht und gottlos gilt und eine eigene kleine Welt mitten in Hamburg gilt. Es sind die herunter gekommenen Orte samt Etablissements, die dem Film das geben, was er braucht: Stil. Ein weiteres dickes Plus stellt die 70er Jahre-Atmosphäre dar, die zum Glanz des Filmes beisteuern, denn so kommt das nötige Maß an Stilness auf, die der Film auch braucht um den Zuschauer einzufangen. Ein großer und wichtiger Teil der Attraktion sind die Darsteller, die perfekt in ihre Rollen passen und ein jeder eine Sympathie mit sich bringt, was, selbst die, die sich gegen das Gesetz stellen und ihr eigenes Ding durchziehen.

Was sehr gut in den Film gepasst hat, war die Musik! Musik hat oftmals den Vorteil, das sie eine zusätzliche Atmosphäre erschafft und hier gibt sie dem Film die nötigen Kicks, die er braucht, um die Rasanz zu unterstreichen. Anderweitig sorgt sie auch dafür, das so ein Europloitation-Feeling aufkommt, wie man es nur aus Filmen des 70er-Jahrzehntgangs kennt, so isst nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr mit und exakt das macht den Film zu einem spannenden und kurzweiligen Gesamtvergnügen. Freunde des Exploitation- und Eurocult-Kinos werden hiervon begeistert sein und sollten sich zurück lehnen, wenn der Film startet, denn er ist wie eine spritzige Achterbahnfahrt, die alles hat, was man braucht um am Ende mit einem Grinsen auszusteigen!



 

Samstag, 4. November 2023

Godzilla - Die Rückkehr des King Kong


Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira
Herstellungsland: Japan, USA
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ein schrulliger alter Wissenschaftler entdeckt auf einer Insel große Geheimnisse. Auf der Insel lebt ein wildes Volk welches einen Ca. 100 Meter großen Affen vergöttert. Den nennen sie King Kong. Neben den Riesenaffen gibt es ein weiteres wissenschaftliches Wunder. Denn da schwimmt ein riesiger Eisberg auf Japan zu, in dem ein gigantischer Dinosaurier eingefroren ist. Der Eisberg taut auf und der Saurier betritt Japan. Man nennt ihn Godzilla. Da Japan nun von den Monstern bedroht wird, versucht das Militär diese außer Gefecht zu setzen. Ohne Erfolg. Allerdings bekämpfen Godzilla und King Kong sich gegeneinander! 

Review:

DIE RÜCKKEHR DES KING KONG ist der erste Farbfilm in der Godzilla-Reihe, der in Zusammenarbeit mit Universal Pictures entstand, zugleich ist der Film auch ein Gedenkwerk zum 30-jährigen Jubiläum von Toho. Ein womöglich wichtiges Merkmal des Filmes ist, dass der Hintergrund des Atomkrieges hier abgeschafft wurde und es sich um einen reinen Unterhaltungs- und Zweikampffilm handelt, der die Kämpfe zusätzlich in eine leicht humoristische Richtung lenkt. Zum Zeitpunkt seiner Premiere lockte er 11,2 Millionen Zuschauer an und war damit der zweitgrößte japanische Film aller Zeiten. 

In der Geschichte bekommt es Godzilla mit dem Riesenaffen King Kong zu tun, der von seiner Insel weg geholt wird. Godzilla folgt zwar seinem üblichen Getrampel durch Japan, doch im Finale unterliegt er möglicherweise dem Affen, der in seine Heimat zurück kehrt. Was aus Godzilla wurde, bleibt geheim. 

Zum ersten mal wurde eine Tricktechnik angewandt, die Godzillas Feueratem bläulich-schimmernd erscheinen lassen, auch wurde hier das Konzept des Zweikampfes nach den Showdownkämpfen von Rikidozan vs. Lou Thesz in den Film eingebaut. Wenn man sich den ersten Godzillafilm angeschaut hat, wird man schnell feststellen, dass hier eine Hommage an das original eingefügt wurde, auch gibt es zahlreiche Hommages an den ersten King Kong-Film. Erwähnt sollte auch noch werden, dass es hier ein drittes Riesenmonster in Form einer Krake gibt, mit der sich King Kong auf seiner Heimatinsel rumschlagen muss. 

Bei den Fassungen erschienen lediglich drei Fassungen mit verschiedenen Laufzeiten: Die deutsche Fassung, die sich eher an der US-Fassung orientiert, einer US-Fassung sowohl als auch eine japanische Fassung, wovon die japanische Fassung die längste ist. Bei der US-Fassung wurden noch Szenen eingebaut, die ähnlich wie die Nachrichten funktionieren und beschreiben, welche Ziele man sich nun vor nimmt, zu denen auch wichtige Beobachtungen der Monster gehören. Hintergrund des Ganzen war, das man für den US-Markt eine eigene Fassung haben wollte und diverse japanische Szenen raus schnitt. 

Vom Aussehen hat sich Godzilla in eine bessere Richtung entwickelt im Gegensatz zu seinen Vorgängern und wirkt besser und weniger "gruselig" im Bezug auf die krass hervorstehenden Zähne. Nur bei King Kong hat man es etwas schleifen lassen, da das Kostüm fast lächerlich schlecht aus sieht, der Hintergrund jedoch war, das man King Kong kinderfreundlicher gestalten wollte. Nichtsdestotrotz machen die Kostüme bei beiden großen Spaß, selbst bei den Kämpfen fühlt man sich noch bestens unterhalten.