Samstag, 16. September 2023

Fake News - The Bloody Truth


Originaltitel: Fake News - The Bloody Truth
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Arkadius Gorlikowski

Inhalt: 

Stefan, Davina, und John arbeiten für die Kanal 4 Nachrichten. Es ist keine normale Nachrichtensendung, denn hier geht es um Themen, über die kein anderer Sender zu berichten wagt. Wer sonst würde Meldungen über Aliens, Werwölfe, Zombies und Vampire bringen?

Review:

Gestern erhielt ich eine Sendung mit einem neuen Film, auf den ich schon sehnsüchtigst wartete. Warum der Film so wichtig für mich war, lag daran, dass es sich um ein weiteres deutsches Amateurfilmprojekt handelt und wer mich schon eine Weile kennt, weiß, dass ich daran einen Narren gefressen habe. Im Vordergrund dazu stehen Horror & Splatterfilme, aber im Laufe der Jahre hat sich heraus kristallisiert, dass ich auch Filmen eine Chance gebe, die nicht direkt aus dem blutigen Genre kommen. 

Nach dem großen Neuanfang des Movieside ist mir im Independent-Bereich ein Beitrag aufgefallen, der einen Film aus dem Jahre 2023 bewirbt, was mich veranlasst hat, mal reinzuschauen, um was es sich dreht. Glück gehabt! Ein mir vom Nickname bekannter User preist einen Film an und scheint wohl der Kopf hinter dem Projekt zu sein. Natürlich angeschrieben, Film beordert und mir zwischenzeitlich die Darsteller angeschaut und ja, mich hätte es fast vom Hocker gehauen bei den ganzen Namen, da mir viele, viele Namen davon bestens bekannt waren. Sehr schön!

Film kam gestern an und das war direkt auch der erste Film, dem ich meine Filmzeit widmete. Natürlich hat mich die Laufzeit von etwas über zwei Stunden erstmal erschreckt, weil Independentfilm, die mehr als eine Stunde gehen, wenn ich vorherige Produktionen eines Regisseurs nicht kenne sind mir oftmals ein Graus, weil es nicht das erste mal gewesen wäre, dass ich bis zum Schluss kämpfen musste. Glücklicherweise war das hier nicht der Fall, weil die Umsetzung des ganzen ziemlich originell durchlaufen wurde.

Der Film ist wie eine Art Anthologie mit der Rahmenhandlung eines Nachrichtensenders, der sich auf Reporte konzentriert, die weitab der Realität sind: Berichte über Aliens, Werwölfe, Perverse Telefonanrufer, Jagdorganisationen die Jagd auf Obdachlose machen, Zombies, Vampire usw. stehen an der Tagesordnung und oftmals live vor Ort befindet sich das Reporter-Team der Fake News. 

Im Verlauf des Filmes verspürt man, dass der Faktor Spaß die Hauptsache an der Arbeit war und das zieht sich auch durch den Film. Oftmals verspürt man die so gewollte Comedy und man bleibt mit einem Grinsen zurück. Thematisch stehen aber auch ernsthaftere Themen an, die in einem gewissen Thrill münden, aber weiterhin erheiternd bleiben. Sehr zuvorkommend waren die Spezialeffekte, die wenn es sie zu sehen gibt, sehr blutig ausfallen und man sich auch nicht lumpen ließ, um ein paar Gore-Effekte herbeizuführen, die wie man es aus Amateurproduktionen kennt, auf Halloweenartikel zurück zu führen sind, aber dennoch ihr Geschäft verrichten und machen was sie sollen. 

Sehr zuvorkommend empfand ich die Wahl der Darsteller, die man irgendwo aus dem Reich des Fernsehen und Filmes her kennt und schon gesehen hat, namhafte Darsteller wie Jochen Taubert, Maik Ude, Rene Wiesner, die Brandls, Jörg Wischnauski, Sabrina Arnds, Thomas Goersch oder Marco Klammer sind für den ´Fachmann´ mit Sicherheit ein Begriff und sorgen für ein Schmunzeln bei ihrem Auftreten, weil: Man kennt sie eben. 

Der einzigste Kritikpunkt meinerseits wäre womöglich die Laufzeit von 2 Stunden. Für den einen mag sie vielleicht zu lang sein, wenn man es darauf reduziert, dass es sich um eine Amateurproduktion handelt, jedoch gehört auch dazu gesagt, das bei einem Projekt dieser Art eine derartige Laufzeit sogar ´angemessen´ ist, um alles unter Dach und Fach zu bringen. Mit selber hat der Film trotz dass ich weniger für Comedy empfänglich bin, dennoch gefallen und habe großen Respekt davor, wenn es Leute schaffen, mit kleinerem Budget etwas auf die Beine zu stellen. 



 

Freitag, 15. September 2023

Scarecrow - Das Grauen stirbt nie


Originaltitel: Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Sheldon Wilson

Inhalt:

Kurz vor dem traditionellen Vogelscheuchen-Festival in einer amerikanischen Kleinstadt verdonnert Lehrer Aaron Harris sechs seiner Schüler zu einer folgenreichen Strafe: Sie müssen auf der Farm von Aarons Ex-Freundin Kristen Miller aushelfen. Doch um die Miller-Farm und die dort begrabene Vogelscheuche rankt sich eine düstere Legende, die bei der jungen Generation in Vergessenheit geraten ist. Unbedarft treiben sich die Jugendlichen auf den Maisfeldern herum. Aber als die Dunkelheit langsam hereinbricht, müssen sie am eigenen Leib erfahren, dass die Bedrohung real ist. Die Vogelscheuche klebt ihnen unerbittlich an den Fersen und lässt sich von nichts und niemandem aufhalten. 

Review:

Filme die für den Sender SyFy produziert werden sind immer so eine Sache. Überwiegend kommt meistens nur Schrott dabei raus, jedoch kann ich für meine Verhältnisse mehr mit den Tierhorror-Produktionen was anfangen, weil ich von Haus aus schon ein Faible für Tierhorror habe. Alles was aber darüber hinaus geht, ist oftmals an Schlechtigkeit nicht zu überbieten und wohl oder übel reiht sich auch der 2013 erschienene SCARECROW - DAS GRAUEN ENDET NIE in diese Sparte ein. Im Wahrsten Sine des Wortes endet das Grauen bei diesem Film nach über 80 Minuten eisernen Durchhaltens, treffender lässt es sich nicht bezeichnen. 

Die Handlung ist so einfach wie schon zigmal da gewesen: Eine Truppe Schüler samt unfähigem Lehrer begibt sich auf große Tour und landen dabei auf einem Anwesen, was den Vorfahren einer der Beteiligten Darsteller gehört. Und wie es oftmals so ist, hat das Anwesen eine schlimme Vergangenheit hinter sich, der man sich alsbald gegenüber stellen muss und der aufgewärmte Kampf ums Überleben beginnt. 

Das einzige Gute an dem Film ist meines Erachtens das Design der Vogelscheuche, die weder aus Stroh noch aus einem Kürbiskopf noch aus sonst was besteht, nur aus CGI und das wars. Optisch natürlich ansprechend, ganz klar, aber das war´s auch schon. Die Darsteller agieren so bescheuert wie eh und je und machen von der Logik her alles falsch was man nur falsch machen kann. So kommt auch keine Spannung auf und man kämpft sich wacker durch den Film bis zum Ende. Die Geschichte ist auch nicht neu und vorhersehbar. Ein kleines Plus gehen an manche Spezialeffekte, nachdem Teile der Leutchen übel zugerichtet sind, aber selbst driftet nie ins Exzessive ab. 

Man erfährt auch nicht viel über die Vogelscheuche, außer dass sie jeden töten wird, wer ihr in die Quere kommt und das andere ist, dass sie nur bezwingbar bar ist, wenn man sie begräbt. Und das dauert nach 100 Jahren rum genau 82 Minuten und bedarf nur ein par Studenten und drei Erwachsene die sich der Bestie stellen müssen und teilweise ihr Leben lassen müssen. Kurz gesagt: Einmal sehen reicht und dann wandert der Film entweder n die Schrottkiste oder wie bei mir: In die Sammlung meiner Vogelscheuchenhorrorfilme als Lehrmaterial der Filme die man sich nie wieder anschauen braucht. 



 

Donnerstag, 14. September 2023

Dark Harvest


Originaltitel: Dark Harvest
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: James I. Nicholson

Inhalt:

Ein liegengebliebener Lieferwagen setzt eine Gruppe College-Studenten mitten in der Wüste zurück. Als sie gezwungen sind, ihren Weg hinauszuwandern, betreten sie unwissentlich eine heilige indianische Grabstätte ... einen Ort, den sie in Ruhe hätten lassen sollen.

Review:

Nach dem etwas langweiligen EVIL GROUND, wusste ich was nun auf mich zu kommt. Wenn man sich mit dem Thema Shot On Video beschäftigt, ist einem meistens im voraus klar, das man keinen Film erwarten braucht, der damit glänzt, in eine höherwertige Kategorie zu fallen, so war ich mental schon drauf vorbereitet, es mit einem Film zu tun zu haben, der vermutlich seine Schattenseiten aufzuweisen hat. Zu diesen Filmen gehört DARK HARVEST aus dem Jahre 1992 definitiv. Man darf davon ausgehen, das James I. Nicholson Gefallen an den vorherigen Vogelscheuchenhorror-Beiträgen fand und seinen teil dazu beitragen wollte und es auch gemacht hat. 

Die Handlung zu dem ganzen ist schnell erklärt: Eine Truppe aus College-Studenten strandet in der Wüste, weil ihr Wagen zu Schrott gefahren ist, so schließt sich dann noch ein Pärchen an und alle beschreiten den Weg in die Wüste alleine und werden von einer Horde Vogelscheuchen überfallen. 

Der Anfang lässt des Filmes lässt einen hoffen, einen ausgezeichneten Horrorfilm vor die Linse zu bekommen, doch die Enttäuschung war am Ende groß, als alles anders kam wie gewollt. Aber nicht weil ich den Film enttäuschend fand von seiner Gesamtheit, sondern weil die Vogelscheuche vom Anfang nicht mehr auftauchte und die sah von der Maske her einwandfrei aus, fast schon wie das Monster aus Jeepers Creepers, nur auf Amateurniveau. Wie bei vielen Filmen dieser Art dauert es dann auch ewig und drei Tage bis die ersten Killer auftauchen, die hier von einer Bande Vogelscheuchen präsentiert werden. 

Bis dahin geht es erstmal ewig und man vertreibt sich die Zeit mit vielen Dialogen, einer schnellen Sex-Szene im Hühnerstall, bevor noch ein Hillbilly auftaucht und die Leutchen warnt, dass sie nicht weiter in die Wüste gehen sollen. Ach ja, man sollte die tuntigen zwei Hinterwäldler auch nicht vergessen, die versuchen zwei der Damen zu vergewaltigen und einer davon samt den Mädels ihr Leben lassen müssen. Komischerweise kommt diese Handlung direkt aus dem Nichts und man weiß eigentlich gar nicht, was das nun zu bedeuten hat. Aber gut, Füllmaterial würde ich das bezeichnen. 

Als dann die Vogelscheuchen endlich auftauchen, freut man sich natürlich, das es nun zum großen, vor allem lang ersehnten Showdown kommt, aber: Nichts. Sie kommen, greifen die Wüstengäste mit Landwirtgeräten an, was unblutig verläuft und hauen dann wieder ab und so endet der Film dann auch zusehends, als ob dem Regisseur nichts mehr besseres eingefallen wäre. Schade eigentlich, denn Potenzial hätte der Film gehabt, jedoch wurde alles verschenkt, wobei ich das darauf zurück führe, das zu wenig Budget vorhanden war. Man hätte schlicht und ergreifend mehr daraus machen können, besonders nachdem der Anfang des Filmes so vielversprechend war. 


 

Evil Ground - Fluch der Vergangenheit


Originaltitel: Hallowed Ground
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: David Benullo

Inhalt:

Im Jahr 1896 nageln die Einwohner von Hope Menschen an Kreuze, auf dass sie als lebende Vogelscheuchen die Krähen von den Feldern fernhalten. Als die Menschen der Nachbarstadt Liberty davon erfahren, ziehen sie los, um den Prediger, der diesem Treiben vorsteht, auf selbe Art und Weise den Garaus zu machen. Mehr als ein Jahrhundert später verschlägt es Liz nach Hope. Ihr Wagen ist liegen geblieben. Und sie sitzt fest. In einer Stadt, in der die Menschen den Geist der Vogelscheuche anbeten. Dieser wird lebendig und sucht nach neuen Opfern.

Review:

Ich hab mir ja schon gedacht, dass es Vertreter des Subgenres des Vogelscheuchenhorrors gibt, die wohl weniger gut sind und vieles missen lassen, was man beim Original kennt, somit sind manche Filme dann eher ein K(r)ampf, sie durch zu ziehen bis zum Ende und dazu gehört EVIL GROUND, auch wenn ich ihm seine Daseinsberechtigung nicht absprechen will, denn man hat schon schlechteres gesehen. Auch hier dreht es sich wieder mehr oder weniger um eine Vogelscheuche, die für das Leid anderer verantwortlich ist, mal steht sie selber im Mittelpunkt der Mörder, mal sind es ihre Anhänger. 

In einer Kleinstadt gestrandet, lernt Liz eine Journalistin kennen, die auf der Suche nach Infos und Bildern zu einem Artikel über eine Stadt namens Hope ist, um die sich einige Legenden ranken. So wird dann eine Vogelscheuche aufgebaut, in die der Geist des damaligen Priesters Hathaway einkehrt und erstmal die Journalistin ans Kreuz nagelt und Jagd auf Liz macht. So kommt eins zum anderen und allmählich kommen dann die Stadtbewohner ins Spiel, die eher wie eine Sekte rüberkommen und die Vogelscheuche anbeten und von Liz verlangen, ein Kind zu gebären, in das der Geist Hathaways einkehren kann. Es kommt zum Showdown zwischen ihr und den Stadtbewohnern. 

So nett wie der Anfang des Filmes verläuft, so schrottig geht es dann weiter. Es ist eine dieser Kleinstädte, die jeden Neuen misstrauisch beäugen, bei denen sich dann am Ende heraus stellt, dass komplett alle einen an der Klatsche haben und unglaubliches verlangen. Von der Geschichte her nicht so schlecht, nur die Umsetzung war Bullshit. Man hätte mehr draus machen können und insbesondere der Vogelscheuche mehr Aufmerksamkeit verleihen können, denn die sah vom Design gar nicht schlecht aus und hat auch einen guten Start gemacht, als ihr Leben eingehaucht wurde. Doch es kam alles anders und der Film entwickelt sich zu einem blutleeren Sektenhorror, bei dem alles vorhersehbar war. 

Leider verschwendet der Regisseur keinen Gedanken daran, Spannung aufzubauen, sondern lässt den Film einfach gerade so weiter laufen wie er ist, ohne zusätzliche wichtige Charaktere einzubauen, so bleibt eben nur Liz am Start, die man übrigens aus REST STOP kennt, zu der man eine Beziehung aufbauen kann. Das Ende des Filmes kann man eventuell noch als eine Hommage an DIE VÖGEL betrachten und das macht den Schluss noch unterhaltsam, aber ansonsten reicht es, den Film einmal gesehen zu haben, damit er anschließend im Regal verstaubt. 


 

Mittwoch, 13. September 2023

Night of the Scarecrow


Originaltitel: Night of the Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Jeff Burr

Inhalt:

Als Gelegenheitsarbeiter Dillon in einem kleinen Kaff mit der hübschen Claire anbändelt, ist er sich noch nicht darüber bewusst, dass sie die Tochter des Bürgermeisters Silas Goodman ist, auf dessen Familie ein Fluch lastet! Die Romanze zwischen Claire und Dillon kann sich daher kaum entfalten, denn einer von Clairs Onkeln nach dem anderen wird brutalst von einer lebendigen Vogelscheuche ermordet! Das Pärchen fragt sich wie das möglich sein kann, und warum das Monstrum es ins besondere auf Claires Familie abgesehen hat. Auf der Suche nach der Wahrheit führt die Spur in ein Maisfeld, dem das Ungeheuer entsprungen zu sein scheint ! Können Dillon und Claire das Monstrum aufhalten?

Review:

Im Rahmen meines Vogelscheuchenhorror-Specials begebe ich mich derzeit auf die Suche nach allen möglichen Filmen, speziell: Horrorfilmen, die das Thema beinhalten, dass eine Vogelscheuche der Übeltäter ist, der Jagd auf die Leute macht. Bisher verläuft die Suche danach auch recht gut und ich konnte schon ein paar wenige Filme ansammeln, die nun nach und nach meinerseits rezensiert werden. Den Anfang macht der Klassiker schlechthin: DIE NACHT DER VOGELSCHEUCHE und gilt als der Wegbereiter dieser Kategorie, der einige Nachfolger mit sich zog. Bisher gehe ich aber davon aus, dass das Original durch nichts und niemand zu toppen ist. 

1995 erschien der Low Budget-Horrorfilm NIGHT OF THE SCARECROW von Jeff Burr und sollte nicht mit dem 1974 erschienen brasilianischen Film NIGHT OF THE SCARECROW verwechselt werden. Uraufgeführt wurde der Film 1995 auf dem Fantasy Filmfest in Berlin und anschließend 1996 in den USA uraufgeführt. Leider geriet der Film alsbald in Vergessenheit, weil man auf den Film eher durch Zufall stößt und sich die Fangemeinde in Grenzen hielt, was ich nur bedingt verstehen kann, denn das Zeug zu einem kleinen Kultfilm hätte der Film sicher, allein schon wegen der Vogelscheuche, die ziemlich grotesk, aber auch stylish rüber kommt. 

Die Geschichte beschränkt sich auf die Familie der Goodmans, deren Vorfahren um 1900 rum einen Hexenmeister ins Jenseits befördert haben, weil sie die Schnauze von seinen Treibereien und Orgien voll hatten und ihn auf einem Maisfeld sterben und anschließend begraben ließen, Versiegelung mittels schwerer Steinplatte inklusive. In der Jetztzeit schafft es ein Kleinstadtganove dann, dass die Steinplatte zerbricht und der Geist des Hexenmeisters in die Vogelscheuche einfährt und dann Jagd auf die Nachfahren der Goodmans macht. Es kommt zum Showdown um das nackte Überleben. 

Jeff Burr hatte schon Erfahrungen auf dem Regiestuhl in dem er Film wie TEXAS CHAINSAW MASSACRE 3 und ein paar PUPPET MASTER-Filme verwurstet hatte und dachte sich, es wäre mal Zeit für was neues, zumal er als Horrorfan bekannt ist. Warum dann nicht einen Vogelscheuchenhorror auf die Gemeinde los lassen? Die Idee dahinter finde ich recht geil, weil durchaus was dabei raus gekommen ist, wenn auch recht handzahm, aber dennoch mit grandiosen Effekten besetzt, die handgemacht sind und weitgehendst auf CGI verzichtet haben, die man nur bei genauerem Hinsehen erkennt. Ich meine, wenn eine Vogelscheuche ihre Opfer umbringt, indem sie Stroh dazu benutzt zu töten, kommt schon ziemlich cool rüber und stellt für damalige Verhältnisse etwas neues dar. 

Im Gesamten stellt der Film eine nette Mischung aus Supernatural- und Horrorfilm dar, den man sich definitiv ansehen kann, ohne dass es langweilig wird. Es ist keiner dieser Filme, bei dem man sich langweilt und hofft, dass er schnell zu Ende gehen möge, eher ein kleiner 1990er-Horrorfilm, bei dem man sich nur zu gern in die Zeit zurück versetzt fühlt, als Horrorfilme noch cool waren, zumindest darauf bezogen, wenn man sich meinen  Jahrgang(1988) berücksichtigt. Nur schade, dass der Film eher in Vergessenheit geraten ist, denn wie schon gesagt, hätte er das Zeug zu einem kleinen Kultfilm. 



 

Dienstag, 12. September 2023

Paganini Horror - Der Blutgeiger von Venedig


Originaltitel: Paganini Horror
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Luigi Cozzi

Inhalt:

Eine Popgruppe bezieht ein verlassenes Haus in Venedig, um dort ein Musikvideo aufzunehmen. Der Song basiert auf eine alte Partitur, die vom Teufelsgeiger Paganini komponiert wurde. Leider schloss Paganini damit einen Packt mit dem Teufel. Während der Aufnahmen werden nach und nach einige der Jugendlichen ermordet. Der Geist des Teufelsgeigers geht um und hält die jungen Leute durch eine unsichtbare Barriere in dem Haus gefangen.

Review:

Dank dem Cover und dem Wissen, wer auf dem Regiestuhl Platz genommen hat nach, war die Erwartung schon recht hoch, dass es sich um einen Top-Film handelt, der über dem Durchschnitt von sehenswert lag, aber da wurde ich doch etwas dezent enttäuscht und musste mit einem mittelmäßigen Durchschnittsfilm vorlieb nehmen, der zwar seine Unterhaltungsmomente hat, aber doch nicht ganz das war, was ich mir erhofft habe. Nun gut, allzu schlimm war es jetzt auch nicht. Ein Film mit ein bisschen Potenzial, aber ohne Ahnung, was er sein wollte, Paganini Horror ist der Inbegriff dafür, wie verzweifelt das italienische Horror-Genre zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte war. Ein Film, der an der Abendkasse in Italien wenig Erfolg hatte und weltweit nicht wirklich viel mehr Erfolg hatte, geriet jahrzehntelang in Vergessenheit und wurde auf zwielichtige Bootlegs betrieben.

Vermutlich liegt das auch an der flachen Story, die er zu bieten hat: Ein paar Mädels haben eine Pop/Rock-Band und müssen abliefern. So gelangen sie zu einer Schriftrolle, auf der eine unveröffentlichte Partitur des Geigers Niccolò Paganini drauf ist und beschließen, sie zu nutzen, um einen Track aufzunehmen. Natürlich gibt es auch ein Musikvideo dazu, was den alten Paganini neu auferstehen lässt und er sich auf die "Jagd" nach den Verantwortlichen macht, die ihn in seinem Ruheschlaf gestört haben.

Für die meisten wird der Hauptgrund, sich den Film anzusehen, sein, dass Halloween-Star Doktor Loomis, sprich: Donald Pleasance hier zu sehen ist, jedoch nur in einer kurzen Rolle als Verkäufer der Partitur. Anderweitig wäre der Film in Vergessenheit geraten und nur von Hardcore-Italofilmfans gesichtet worden, anders kann ich mir das nicht erklären. Die anderen Darsteller sind reine No Names, die man schnell wieder vergisst, ansonsten weist der Film auch nicht wirklich was besonderes auf.

Es ist für den einen ein Film, den man sich einmal und nie wieder ansieht, für mich ist es ein Film, von dem ich weiß, das er nichts besonderes ist, aber auch nicht schlecht! Denn er hat seine Momente, aber auch eine oberflächliche Atmosphäre und lieber oberflächlich als gar nicht. Die einzigste wirklich große Enttäuschung war zumindest das Design des Killergeigers: Eine Plastikmaske! Also bitte, da hätte man sich gerne mehr Mühe geben können, andernfalls würde ich das ganze Spektakel eher als einen billigen Horrortrasher bezeichnen als einen geradlinigen Horrorfilm.  



 

Samstag, 9. September 2023

Die Nacht der Vogelscheuche


Originaltitel: Dark Night of the Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: Frank De Felitta

Inhalt:

Der geistig etwas zurückgebliebene Bubba lebt in einem kleinen, ländlichen US-Städtchen. Seine einzige Freundin ist die kleine Mary Lee, was die Männer der Stadt allerdings nicht gerne sehen. Als sie eines Tages wieder zusammen spielen, wird das Mädchen von einem Hund angefallen und von Bubba schwer verletzt nach Hause gebracht. Es spricht sich schnell das Gerücht herum, Bubba hätte sie umgebracht. Von vier Männern verfolgt, verkleidet sich Bubba schließlich als Vogelscheuche und wird von ihnen erschossen. Vor Gericht werden die vier Männer freigesprochen, doch plötzlich taucht auf der Farm eine Vogelscheuche auf, die genau so verkleidet ist wie Bubba. Danach geschehen merkwürdige Dinge, bevor einer nach dem anderen auf mysteriöse Weise ums Leben kommt.

Review:

Immer noch einer meiner Lieblingshorrorfilme aus den 1980ern, der nach über 40 Jahren bestens unterhält, trotz der Tatsache, das es ein im wahrsten Sinne des Wortes blutleerer Film ist. Viele bezeichnen ihn als einen Slasherfilm, wobei ich dem entgegen streben muss, weil ich unter einem Slasherfilm was anderes verstehe. Die treffendere Bezeichnung wäre eher ein Rache-Horrorfilm, mit übernatürlichen Elementen angereichert. Mit SCARECROW hat Regisseur Frank De Felitta übrigens den Grundstein für das Vogelscheuchenhorror-Genre gelegt, dem ab 1995 eine Reihe Nachfolger entsprungen sind. Auf die werde ich innerhalb der nächsten Wochen noch zur Genüge zu sprechen kommen, weil ich mir, je nach finanzieller Lage in die Sammlung holen will, weil ich irgendwie drauf stehe, dass der Killer eine Vogelscheuche ist. Gurken wie die 2012er-Version sind natürlich mitberechnet. 

In der Handlung geht es um einen geistig zurück gebliebenen Kerl namens Bubba, der von der ganzen Stadt gehasst wird und seine einzige Freundin, die kleine Marylee, ist. Nach einem "Unfall" ihrerseits, scheint es als ob sie daran gestorben ist und Bubba wird beschuldigt und dementsprechend wird die Sau durchs Dorf gejagt, wie man so schön sagt, was in einem Mord mündet. Da es Bubbas Geist nicht zulässt, kehrt er in Form einer Vogelscheuche zurück und begibt sich auf einen Rachefeldzug. 

Ursprünglich war der Film nur für´s Fernsehen geplant und wurde auch so über den US-TV-Sender CBS veröffentlicht. Man wünscht sich, dass es mehr solche Filme gegeben hätte, bei denen man tief in eine Atmosphäre eintauchen kann, wie es sie zu der Zeit nicht allzu oft gab. Einen Großteil macht auch der Soundtrack davon aus, der dem Film die Atmosphäre und auch den Grusel gibt, der zudem noch von den "Attacken" von Bubba aka die Vogelscheuche begleitet wird. Ein weiteres Plus geht noch an die Spannung, die sich gleich von Beginn an aufbaut. Was den Film im Gesamten beeindruckend macht, ist die nahezu vollständige Effektlosigkeit, darüber hinaus verfällt er auch in keine Längen die mit der Zeit langweilig werden. 

Mein Umfeld ist oftmals schwer erstaunt, dass es in meiner Sammlung, die viel harten Stoff bietet, auch solche Filme zu sehen sind. Klar, es braucht nicht immer nur alles voller Blut und Gewalt sein, denn ich selber bevorzuge auch Filme, die mit Atmosphären arbeiten und diesbezüglich wird man bei SCARECROW bestens bedient, ohne am Ende Zeit weg geworfen haben. Meinerseits gibt es, wer den Film noch nicht gesehen hat, eine uneingeschränkte Empfehlung. 


 

Mittwoch, 6. September 2023

Mondo Cane 5


Originaltitel: Monco Cane 5
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Juliano Rossi

Inhalt:

Ein hochaktueller Bericht über die schockierendsten Rituale und die scheusslichsten, bizarrsten Zaubereien und primitiven Völker Afrikas, die auch heute noch praktiziert werden. Von der Wildnis des Dschungels bis in die dunklen Straßenschluchten der heutigen, grausamen Städte. Ein erschütterndes Zeitdokument der Brutalität! Unvorstellbar, dass diese Abscheulichkeiten auch in unserer modernen Zeit immer noch weitergehen.

Review:

Endlich geschafft! MONDO CANE 1-5 endlich alle gesehen und bestaunt, manche mehr, manche weniger und zum Abschluss auch noch recht groß enttäuscht worden. Erschienen ist der Film 1993 unter der Regie und Produktion der Rossi-Brüder und wie mir scheint, wollten hier zwei untalentierte italienische Brüder einen auf Castiglioni machen und sich zudem noch gleich mit einem Filmtitel schmücken, der seit 30 Jahren Kultstatus genießt. Als ob das alles noch nicht reicht, war man einfach noch so frech und hat aus dem ersten Teil diverse Szenen geklaut, diverse Szenen von Cannibalo Brutalo noch hinzugefügt und den Rest mit Szenen aus afrikanischen Stämmen ausgeschmückt, um einen Langfilm daraus zu machen. 

Inhaltlich bietet der Film dementsprechend auch nichts mehr neues ausser eine Elefantentötung, diverse afrikanische Tanzrituale, und einen ewig langen Beitrag zu afrikanischen Harems. Woher diese Aufnahmen stammen ist mir unbekannt, aber es würde mich nicht wundern, wenn die auch aus irgendeinem Mondofilm kommen, vom Bild her liegen im Gegensatz zu den ersten Aufnahmen, die Haremsaufnahmen auf VHS-Niveau. 

Aus dem Off ertönt wie immer ein Kommentator, der die Sachlage in altbekannter Manier ausbeuterisch und dezent rassistisch beschreibt, aber das sollte im Jahre 93 wohl nichts mehr neues dargestellt haben. Was Neues bietet der Film nicht und bildet einer der schlechtesten Mondofilme, den ich bisher gesehen habe. Auch die Namen, die für den Film verantwortlich sind, sprich: Regie: Juliano Rossi, Produzent: Gian Carlo Rossi und Drehbuch: Luigi Vizzi, ergeben nur diesen einen IMDB-Eintrag, weswegen ich vermute, man wollte zwar einen Film machen, aber das ging gründlich in die Hose.

Lassen wir es an dieser Stelle also gut sein und auf die Reihe im Ganzen auf die schnelle zurücl blicken: Mit den Teilen 1 und 2 wurden definitiv geniale Kultmondos geschaffen die für die Ewigkeit bestimmt sind, Teil 3 geht eher schon so in die Richtung DAS IST AMERIKA vom Eindruck her, Teil 4 war absolut nach GESICHTER DES TODES ausgerichtet und Teil 5 der unnötige Abschluss. Dennoch bereue ich es icht alle 5 Filme in der Sammlung zu haben, was jetzt noch fehlt, wäre der inoffizielle Teil MONDO CANE 2000 - L'INCREDIBILE, der aber schon in Bearbeitung ist.