Montag, 19. Februar 2024

Death File: Red


Originaltitel: Desu fairu: Red
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Mondo der DEATH FILE-Serie

Review:

Zugegeben, Cover machen bei einem Mondofilm schon viel aus und umso drastischer die Abbildungen, umso besser gefällt es dem Sammler. Unangefochten stehen bei mir die Cover der farbigen Trilogie der Serie ganz oben, weil sie zum einen total heavy sind, aber zum anderen die Realität so widerspiegeln, wie sie eben ist. Das andere ist, das es sich bei den DEATH FILE-Filmen um stellenweise begehrte Sammelobjekte handelt, besonders bei Untergrund- und Sickofans. Es ist halt was anderes, wenn man exotische Untergrundfilme in der Sammlung stehen hat, von denen der spießige Bürger vermutlich nie was gehört hat. Am 21.4.1992 wurde der neunte Beitrag der DEATH FILE-Serie in Japan auf VHS veröffentlicht. Über einen Zeitraum von drei monatlichen Abständen erschien jeweils ein Teil der Trilogie, exakt fünf Jahre nach der Veröffentlichung von DEATH FILE. Anlass die Trilogien zu veröffentlichen war der fünfte Jahrestag der Serie. 

Inhaltlich hat mir DEATH FILE: RED weniger gefallen, weil er ziemlich blutarm und weniger schockierend war, wie man es sonst kennt. Es lässt sich aber nicht abstreiten, das die Schockwirkung andernorts wunderbar funktionierte. Was mir allerdings ein Rätsel ist, warum gerade bei der Autopsie-Szene Innereien verpixelt sind, der ganze Rest nicht. Was auf den Zuschauer vermutlich schockierend wirken dürfte, sind die Aufnahmen der Hungersnöte in Afrika, verschiedene Arten von Missbildungen bei Neugeborenen. Besonders hervor sticht das Baby mit der seltenen Ichthyose-Erkrankung, was zu der Zeit versucht wird, am Leben zu erhalten. Mir selber ist eine ähnliche Aufnahme aus den 1990ern nicht unbekannt, weil es damals in den frühen 1990ern eine Reportage über die Krankheit gab, die abends im Fernsehen lief. 

Weitere Aufnahmen beschränken sich auf Politiker(?) die sich stressen, Kriegen, die Vorbereitung als auch Hinrichtung von Nicolae Ceaușescu, einem rumänischen Politiker, die benannten Autopsien, ein Interview mit einer Blinden usw. Das ganze ist aufgeteilt in exakt einer Stunde Laufzeit, wobei für mich persönlich nur die etwas "anstrengenderen" Videos interessant waren. Begleitet wird man von Kommentaren aus dem OFF, wobei alles auf japanische gesprochen wird und ich somit nicht weiß, was genau gesagt wird und ob der Kommentar eher sarkastisch oder ernst ist. 

Fazit: Vermutlich einer der schwächeren Teile der Serie. Ich habe bisher noch nicht alle gesehen, werde das aber je nach Lust und Laune nach holen. Bis auf ein paar interessante Szenen, hat der Film nichts allzu wichtiges zu bieten und kann getrost als Sammlerstück gelten, bei dem man inhaltlich nichts verpasst hat. 


 

Sonntag, 18. Februar 2024

American Monster


Originaltitel: Q 
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Larry Cohen

Inhalt:

In New York passiert Unglaubliches. Immer wieder beobachten Bürger wie ein gigantisches, geflügeltes Ungeheurer Menschen in Stücke reist. Ex-Junkie und Versager Quinn hat gerade eigentlich ganz andere Probleme. Nachdem er von ein Paar Gangstern dazu gezwungen wird ihnen bei einem Überfall zu helfen, flüchtet er in die Kuppel des Chrysler-Buildings. Dort entdeckt er ein riesiges Ei. Er zählt eins und eins zusammen und versucht sein Wissen über die Herkunft des geflügelten Ungeheuers für sich zu nutzen.

Review:

Ungefähr dreißig Jahre nachdem die atomwaffengesättigten 50er-Jahre gigantische Bestien hervorgebracht haben, erscheint AMERICAN MONSTER genau so, wie man es erwarten könnte: Es ist ein typisch amerikanischer "Kaiju", der das Genre in die 80er Jahre katapultiert, und das tut er auch. Larry Cohen´s Monster-Kultfilm ist ein Remake des 1946 erschienen Monsterfilms THE FLYING SERPENT und genießt unter Fans des phantastischen Films Kultstatus. 

Der Plot ist schnell erklärt: Der Kleinbetrüger Quinn kommt in die Bredouille und plant mit ein paar anderen Gangstern einen Überfall, der auch durchgezogen wird. Nur verliert Quinn während des Überfalls die Tasche mit dem ganzen Juwelierschmuck und versteckt sich eine Weile, bis man vor seiner Wohnung auftaucht. Quinn bringt seine Komplizen auf den Turm und lockt sie in eine Falle, weil der Turm von Quetzalcoatl bewohnt wird, einer geflügelten Schlange. Auch hat es ein Ei oben abgelegt, was beschützt werden muss. Doch Quinn steckt nach einer Unterbringung in einer Zelle der Polizei alles, im Glauben eine Menge Geld abstauben zu können. Am Ende steht er mit nichts da. Zeitgleich bricht auch ein Kampf gegen Quetzalcoatl los. 

AMERICAN MONSTER ist in dieser und einigen anderen Hinsichten etwas zottelig; Strukturell weitet es sich einfach aus und fühlt sich sogar eher wie ein Slasher im Stil eines Monsterfilms an, wenn Cohen eine Szene einfügt, in der Quetzalcoatl Bürger verschlingt, von denen die meisten ziemlich buntes Futter sind. Wie bei anderen Cohen-Filmen handelt es sich um eine rohe Produktion, die von urbanem Mut und einer minimalistischen Ästhetik durchdrungen ist. Es hat etwas sehr Authentisches, das merklich mit Quetzalcoatl selbst kollidiert, der durch Stop Motion-Effekten zum Leben erweckt wird. Selbst wenn er sie verhüllt, schafft Cohen mit einigen großartigen Luftaufnahmen, die über der Skyline von New York schweben, eine angenehme Präsenz für Quetzalcoatl, um den Zuschauern eine schwindelerregende Schlangenperspektive zu bieten. 

Während der Film aufgrund seines flotten Drehbuchs erfolgreich ist, verfügt er auch über eine weitere Geheimwaffe: Michael Moriarty. Moriarty ist in dem Film absolut großartig und liefert eine der besten Darstellungen seiner herausragenden Karriere als Quinn. Er besitzt die Leinwand, wann immer er auf ihr ist, und sein Auftritt verleiht dem Film einen skurrilen, unterhaltsamen Mittelpunkt. Die Szene, in der Quinn seine Forderungen an den Polizeikommissar stellt, einschließlich einer Bitte um eine „Nixon-ähnliche“ Begnadigung, ist unglaublich lustig und wahrscheinlich eine der besten des Films. 

Fazit: Innerhalb des deutschsprachigen Raumes sollte man die Hoffnung niemals aufgeben, das irgendwann mal eine Bluray erscheint. Von Shout Factory gibt es bisher eine Veröffentlichung in HD, somit müsste man sich vermutlich nur mit den Rechteinhabern zusammen setzen. Der Film selber ist total geiles 80er-Monsterkino was man sich ansehen sollte, wenn noch nicht passiert. Klarer Pflichtfilm für alle Monsterfans da draußen. 





 

Der Vernichter


Originaltitel: Il Giustiziere sfida la città
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Umberto Lenzi

Inhalt:

Als Rambo nach vielen Jahren seinen alten Freund Pino und dessen Familie in Mailand besuchen kommt, bietet sein einstiger Gefährte dem kampferfahrenen Rambo die Möglichkeit, bei einem privaten Sicherheitsdienst anzuheuern, der aufgrund sich mehrender Entführungsfälle ein Geschäftshoch erlebt. Zwar lehnt Rambo zunächst dankend ab, als Pino jedoch auf der Suche nach dem gekidnappten Sohn eines reichen Industriellen der Verbrecherbande eines gewissen Conti in die Quere kommt und ermordet wird, schwört Rambo Rache und macht es sich zur persönlichen Aufgabe, Conti mit Gewalt zur Strecke zu bringen. 

Review:

Umberto Lenzi gehört zu den Vorreitern des italienischen Kriminal- und Polizeithriller-Genres der 1970er Jahre, wobei der in Kuba geborene Tomas Milian sein häufiger Hauptdarsteller war. DER VERNICHTER  ist ein Paradebeispiel für die gewalttätigen Actionfilme dieser Zeit und kann Lenzi mit Sicherheit als guten und sogar sehr talentierten Filmemacher bezeugen. In DER VERNICHTER, auch bekannt als FLASH SOLO spielt Milian einen harten, bärtigen Biker, Rambo, der verschiedene rote Hüte trägt. Nach Ankunft in einer alten Stadt, um einen Freund zu besuchen, gerät das ganze Thema ins schleudern, denn Rambos Freund wird umgebracht. So begibt er sich selber auf die Suche nach den Mördern und gießt bei seinem Unterfangen noch mehr Öl ins Feuer und es kommt zum Eklat an mehreren Stellen. 

Ins Leben gerufen wurde der Film auf Initiative von Tomas Milian hin. Drehbuchautor Vincenzo Mannino erhielt den Auftrag, eine Geschichte über einen Motorradfahrer namens Rambo und einen ehemaligen Polizisten zu schreiben, der nach Mailand fährt, um die Verschwörung zweier rivalisierender Gangsterbanden zu verfolgen. Die Motivation für die Aktion ist persönliche Rache und das Recht der eigenen Hand, allerdings ohne die sonstigen Erwägungen der Rechtfertigung der Rückzahlung. Was Rambo auszeichnet, das er ein gutes herz hat, trotz seines badass-artigen Auftreten, was ihn umgehend sympathisch macht und ihm auch eine interessante Persönlichkeit verleiht, die mancherorts nicht alltäglich ist. 

Nach meiner Einschätzung ist das nicht gerade der beste Film von Lenzi, aber steht immer noch weit genug vorne, um mit anderen Filmen Lenzi´s mithalten zu können. Mir selber wurde der Film bei der Suche nach diversen Poliziottesco empfohlen und wurde nicht enttäuscht. Milian ist unvergleichlich cool als der taffe Rambo, der Kinder liebt und einen coolen Biker-Cowboy-Stil kreiert, während sein Gesicht fast schlicht bleibt. Er, die guten Nebendarsteller und die spannungsgeladene, geradlinige Regie von Lenzi sorgen dafür, dass auch die gewaltfreien Szenen nicht langweilig werden. 

Fazit: Nachdem ich zuvor erst den Berserker gesehen habe, war ich schon drauf eingestellt, das es hier nicht weniger wild zu geht. Wurde aber in soweit "enttäuscht", das es hier doch ruhiger zugange ging, das aber dem Film keinen Abbruch tat. DER VERNICHTER ist entgegen seinem wilden deutschen VHS-Filmtitel trotzdem actionreich und spannungsgeladen. Was einem im Kopf bleibt, ist der einprägsame Satz Rambos: „Man beginnt in einem Loch, man ernährt sich durch ein Loch, man scheißt aus einem Loch, man landet in einem Loch." Wie recht er doch damit hat. 




 

Samstag, 17. Februar 2024

Der Berserker


Originaltitel: Milano odia: la polizia non può sparare
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Umberto Lenzi

Inhalt:

Der wahnsinnige Giulio und zwei Kollegen planen Marilu, die Tochter eines reichen Firmenchefs zu entführen um eine halbe Milliarde Lire Lösegeld zu erpressen. Kommissar Grandi wird auf den Fall angesetzt. Grandi bleibt nicht viel Zeit, sich Sache aufzuklären. Giulio bringt jeden um, der sich gegen ihn stellt, egal ob Freund oder Feind. Und Giulio hat nicht vor, Marilu nach Übergabe des Geldes am Leben zu lassen.

Review:

Der Begriff Poliziottesco passt bestens zu dem Film. Unfähige und korrupte Polizisten als auch gewalttätige Kriminalität stellen die Hauptmerkmale dieses Genres dar. Die 1970er Jahre waren aus filmischer Sicht in Italien nicht schlecht, sind zu der Zeit viele gute Filme produziert worden, was sich im Jahrzehnt darauf nicht sonderlich änderte. Jedoch gab es zu der Zeit in Italien auch dunkle Wolken zu verzeichnen, besonders aus politischer Sicht. Waren es damals die sogenannten "Anni di piombo", die "Jahre des Bleis". Benannt weil sowohl Links- als auch Rechtsextremisten Terrorakte verübten, darunter Bombenanschläge und politische Attentate. Die Behörden schienen nicht in der Lage zu sein, dieser instabilen und schrecklichen Situation irgendeine Form der Kontrolle zu verleihen, und die italienischen Filme dieser Zeit zeigten dieses Chaos und Misstrauen durch explizite Darstellungen von Verbrechen und Horror.

Der Horror wird hier in Gestalt eines Kriminellen namens Guilio Sacchi gezeigt, der die Entführung der Tochter eines wohlhabenden Geschäftsinhabers plant, bei dem am Ende 500 Millionen Lire zu erbeuten sind. Ziel ist es, anschließend keinen Finger mehr krumm zu machen. Da Sacchi ohne Eltern und Chancen auf der Straße aufgewachsen ist, schimpft er ständig gegen das System. Er glaubt, dass er ein Genie ist und Verbrechen begehen kann, weil die Welt ihm seinen Lebensunterhalt schuldet. Bei einem Banküberfall tötet er einen Polizisten, was dazu führt, das der Mord Wellen schlägt und bei seinem Auftraggeber raus fliegt. So zieht er fortan sein eigenes Ding durch und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. 

Mailand kennt man eher als einen Ort an dem man als Nicht-Italiener Urlaub macht, doch wie Mailand hier dargestellt wird, erinnert es eher an ein gefährliches Pflaster, gemischt mit dem Reichtum als auch der Armut und Dekadenz der Gesellschaft. Die Straßen sind verkommen, die Wohnblöcke hatten auch schon bessere Zeiten und alles so trostlos. Exakt deswegen passt aber die Geschichte der Protagonisten und macht es noch räudiger als es eh schon ist. Regisseur Umberto Lenzi war in den 1970er Jahren einer der zuverlässigsten Namen der genreübergreifenden italienischen Klassiker und gewinnt immer mehr an Bedeutung, da jetzt die ganze Breite seines Schaffens gewürdigt werden kann. DER BERSERKER ist tatsächlich einer seiner besten Filme, die ich bisher gesehen habe und bin schon auf weitere Werke gespannt. 

Sehr zuvorkommend ist der schmierige Nervenkitzel der einen ständig begleitet, dazu noch Tomas Milian und Henry Silva, bei denen man manchmal das Gefühl hatte, das zwischen den beiden am Drehort ständige Wettkämpfe gegeben haben könnte, wer die bessere Schau vor der Kamera gibt. Meine Erwartungen wurden somit in vielen Punkten übertroffen. Ich konnte mir schon denken, das DER BERSERKER ein Knallerfilm ist, aber das er so extremst gut rein läuft, hätte ich nicht gedacht. In dem Punkt hat FilmART einen guten Riecher bewiesen, in dem sie den Film in der Reihe der Polizieschi Edition-Serie veröffentlicht haben. 



 

Schlachten auf Burg Weibertreu


Originaltitel: Schlachten auf Burg Weibertreu
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Mario Kreher

Inhalt:

Die zwei Mönche Hieronymus und sein verwirrter, treuer Diener Antrophulus sind auf der Suche nach neuen Pflanzen. Zufällig gelangen sie auf die Burg Weibertreu welche vom letzten Mohikaner und seinen untoten Sklaven beherrscht wird. Sie kommen in Frieden und werden berauscht von den Kräutern selbst bald zu seiner untoten Armee zu gehören. Auch der vom Himmel gesandte Schattenkrieger mit seiner Todessense kann das Unheil nicht bannen. 

Review:

SCHLACHTEN AUF BURG WEIBERTREU ist ein deutscher Amateursplatterfilm, der 2001 gedreht wurde, aber erst 12 Jahre später veröffentlicht wurde. Macher hinter dem 51-minütigen Werk ist Mario Kreher und einer Filmcrew die den Namen "E.O.L.P. Movie Creations & Action Maniacs" trägt. Aus gesicherten Quellen weiß ich, das der Film irgendwo im Schwabenland gedreht wurde. Wenn man sich den Namen "Weibertreu" näher betrachtet, wird man innerhalb des Landes in der Heilbronner Gegend fündig, denn dort steht eine Burg namens Weibertreu. Dementsprechend gehe ich davon aus, das der Film aus der Gegend sein muss.

Bei dem vorliegenden Film besteht die Handlung aus zwei Mönchen namens Antrophullus und Hyroniemus, die auf der Suche nach psychedelischen Pflanzen sind und währenddessen durch die Wälder laufen. Nach einer langen Reise nähern sie sich der Burg Weibertreu, von der nur bekannt ist, das sie von den letzten Mohikanern bewohnt wird. Auf der Burg selber treiben sich Horden an Zombies rum, was die beiden Mönche nicht wissen. Den Alltag verbringen die Zombies damit, sich gegenseitig zu töten und zu zerstückeln. Nach Ankunft der beiden Mönche auf der Burg, geht der Kampf um´s Überleben los. 

Also ehrlich gesagt sucht man hier eine Handlung vergebens, denn die gibt es nicht. Was es aber gibt ist reichlich Trash, Splatter und gar nicht verkehrte Musik. Sehr geil finde ich, das hier wohl eine Menge Geld für die Spezialeffekte rein gesteckt wurde, denn davon gibt es reichlich und viel. Man sollte keine Meisterwerke der Effektekunst erwarten, denn dafür sind sie viel zu billig. Jeder, der sich an Amateursplatter erfreuen kann, sollte natürlich trotzdem Ausschau nach dem Film halten. Am ehesten erinnert der Film an solche Werke wie Violent Shit, die Knochenwald-Trilogie und Co. Exakt so sollte man sich SCHLACHTEN AUF BURG WEIBERTREU auch vorstellen. Eine Menge Spaß gepaart mit Splatter und einer kurzen Laufzeit, bei der man sich nicht durch einen Film quälen muss, der nur aus Längen besteht. 

Fazit: Geiler Beitrag im deutschen Amateursplatter-Untergrund der eine Menge Spaß macht. Wer was anspruchsvolles sucht, ist hier definitiv falsch. Hier haben sich Metalfans zusammengesetzt und einen räudigen, kleinen Scheißer auf die Welt los zu lassen und haben es auch geschafft. Nur schade, das der Film nicht bekannter innerhalb der Indie-Szene ist, denn das Potenzial mehrere Fans zu gewinnen hätte er mit Sicherheit. 


 

Freitag, 16. Februar 2024

Video Mania - Terrorist des Grauens


Originaltitel: Video Mania - Terrorist des Grauens
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Ralf Maier/David Kronenzwerg

Inhalt: 

FSK-Prüfer durchleidet schlimme Alpträume, die in Blut und Gewalt enden und sich in die Realität ihren Weg bahnen. 

Review:

Manche Filme stellen einen vor große Herausforderungen dar, wenn man keine Infos über sie hat. Eins der neuesten und besten Beispiele ist der 1991 erschienene Amateursplatterfilm VIDEO MANIA - TERRORIST DES GRAUENS von David Kronenzwerg. Beschrieben wird der Film auf dem Cover folgendermaßen: Dieser Film ist Balsam auf jede Horror-Fan-Seele. Ein weiterer Meilenstein in der deutschen Undergroundfilmszene. Fun-Splatter mit bößartiger Message vom Feinsten. 

Liest man sich die Beschreibung durch, ahnt man es schon. Ein Film, der eher in die komödiale Richtung geht und mit (schwarzem) Humor nicht geizt. Es beginnt mit einer Ansage von David Kronenzwerg gegen die FSK und die Zensur, die eher einer Hasstirade gleicht und vom Acting sogar viel Spaß macht, wenn man einen ordentlichen Sinn für beknackten Humor hat. Nach dem Intro, bei dem alles und jeder beteiligte aufgelistet wird, gibt es noch eine Widmung an all jene, die die FSK und BPS von ganzer Seele hassen, einen Altersfreigabenhinweis mit dem Zusatz für wen der Film besonders geeignet ist: Vorschulinder ab 3 Jahren, Schwangere, Herzkranke, Beamte, Arbeitslose, Dompteure, Demonstranten...und HORROR-FREAKS! Es versprach sich ein nettes Entertaining zu werden, denn mit derartigem Humor hat man mich definitiv. 

Es beginnt mit einer Sitzung bei der Bundesbehörde bei der FSK, wo wir sie bei ihrer scheinbar alltäglichen Arbeit sehen Filme anzuschauen, um sie anschließend zu bewerten, was zu viel für einen Erwachsenen Menschen ist. Der tisch ist gedeckt mit Sekt, Zigarren und Knabbereien und das Geschimpfe der Anwesenden Prüfer ist groß. Als Prüfobjekt dient Goerge A. Romero´s DAY OF THE DEAD. Nach diesem Auftritt sieht man einen der Prüfer im Bett liegen und sich windend schlafen, bevor es in seinen Traum geht. In den Träumen des FSK-Prüfers taucht jede Nacht ein Irrer Mörder auf, der Mitanwesende des Traumes auf brutale Weise tötet. Im Wachzustand am Tag halluziniert der FSK-Prüfer Mehlwürmer im Zucker oder Augäpfel in der Kaffeetasse. Auch tritt der irre Mörder leibhaftig vor ihm auf. 

Was dann kommt, erinnerte mich irgendwie an Ittenbach´s BLACK PAST. Der FSK-Prüfer fängt auf der Straße an zu kotzen, hört ein paar Jugendlichen zu, die Horrorfilme hassen, die ihn aber nicht beachten und verwandelt sich in ein röchelndes "Monster", was man nur aus dem Off hört. Er folgt den Horrorfilm-hassenden Jugendlichen nach Hause und tötet sie dafür, das sie Horrorfilme hassen. Jedoch ist es nicht er direkt, sondern der irre Mörder aus seinen Träumen, der für die Morde verantwortlich ist. Im weiteren Verlauf wird noch die Frau des FSK-Prüfers von dem Mörder umgebracht, die Leiche mit der Kettensäge zerstückelt und anschließend vergewaltigt. Nachdem der Prüfer in die Erkenntnis gekommen ist, das seine Frau tot ist, will er sich selber umbringen, was aber von einem Zeitschriftenverkäufer vorerst verhindert wird. Der Zeitschriftenverkäufer selber wird jedoch vin dem irren Mörder umgebracht. Nach einem Gespräch mit dem irren Mörder geht der FSK-Prüfer aus dem Haus und mit einem Koffer, in dem eine Zeitbombe drin ist, zur FSK-Behörde. Abspann. 

War mir bisher noch nicht bekannt, aber es ist kein uninteressanter Film mit einer eindeutigen Message: Gegen die Zensur und seine Helferlinge! Steh ich voll dahinter und befürworte ich auch, denn als Erwachsener sich vorschreiben lassen zu müssen, was und wie viel man von einem Film zu sehen bekommt, halte ich für Schwachsinn! Den Film selber kann man getrost in die Funsplatter-Schublade stecken, denn nichts anderes ist er und weist einen bescheuertem Humor auf, der zu gefallen weiß. Die Hauptrolle des irren Mörders wird von Kronenzwerg persönlich gespielt und scheint ihm auch bestens zu gefallen. Seine Vokuhila-Frisur tut ihr übriges, um der Unterhaltung zu dienen. 

Fazit: Leider viel zu unbekannter, aber nicht zu verachtender Amateursplatter aus deutschen Landen aus den frühesten 1990ern. Der Hintergrund des Inhalts sollte wohl jedem klar sein, denn viel zu viele trifft es Tag für Tag, die der Zensur zur Opfer fallen. Der einzigste Film der eine ähnliche, nahezu selbige Thematik aufweist wäre EVIL ED, der ebenfalls in die Fun Horror/Fun Splatter-Schublade gesteckt werden kann. Wem es jemals gelingen sollte, VIDEO MANIA habhaft zu werden, sollte es tun. Solch einen genialen Humor sieht man leider nur selten und wenn doch, ist es einfach nur schlecht umgesetzt, hier wirkt das verblödete zumindest authentisch genug, um selber darüber lachen zu können. 








 

Donnerstag, 15. Februar 2024

Alien Nightmare


Originaltitel: I Married A Monster
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Nancy Malone

Inhalt:

Blue Falls. Kelly Drummond will heute ihre Jugendliebe Nick Farrell heiraten. Dieser gerät in der Nacht davor aber in ein seltsames Licht im Wald und benimmt sich seitdem etwas komisch. Die Hochzeit läuft zwar noch normal ab, aber in den Flitterwochen wirkt Nick sehr fremd auf Kelly. Merkwürdig findet sie auch, daß er plötzlich so paarungsbedürftig ist und Verhaltensweisen aus dem Fernsehen kopiert, bald schon ist sie schwanger. Auch Nick's Freund gerät in dieses Licht, wird sofort heiratswütig und schwängert seine Frau Linda ebenfalls. Leider hat sie eine Fehlgeburt. Bald schon sind auch dien anderen Männer infiziert und Kelly kommt hinter ihr Geheimnis.

Review:

1958 erschien ein Film mit der folgenden Handlung: Eine junge Frau, die frisch geheiratet hat, fängt an zu begreifen, das sich ihr Mann verändert hat. Nicht mehr der ist, der er vor ihrer gemeinsamen Hochzeit war. Er hat jede echte Zuneigung zu ihr und zu seinem neuen Hund verloren, den sie ihm geschenkt hat. Danach stellt sie schnell fest, dass er nicht der einzige Mann in der Stadt ist, der sich verändert zu haben scheint. Jetzt misstrauisch, folgt sie ihm eines Abends, als er spazieren geht und schockierend entdeckt, dass ihr Mann tatsächlich ein außerirdischer Humanoider ist. Ein Science Fiction-Film namens I MARRIED A MONSTER FROM OUTER SPACE. Anfänglich von den Kritikern verschmäht, entpuppte der Film sich als alles andere als einen Reinfall, den man bitter bereut. 

1998 erschien der Remake zu I MARRIED A MONSTER FROM OUTER SPACE, der den Originaltitel I MARRIED A MONSTER trägt, hierzulande unter dem besseren Toten ALIEN NIGHTMARE veröffentlicht. Bis auf ein paar TV-Aufnahmen wurde ALIEN NIGHTMARE in Deutschland bislang nur auf Video veröffentlicht. Eigentlich schade, denn der Film hat gutes Potenzial und ist auch nicht spannungsarm, im Gegenteil! Er wirkt wie eine Spielfilmversion einer Akte X-Folge, der mit interessanten CGI-Effekten arbeitet, die in einem Fall wie diesem zu geizig angesetzt wurden. Die Ausserirdischen sind so etwas wie humanoide Energien vom Aussehen her, die sich zur Tarnung in Menschenkörper einverleiben. 

Leider kann ich nichts zum Original sagen um etwaige Vergleiche anzustellen, würde aber behaupten dass das Original wohl bei den Leuten besser ankommt als das Remake. Hier wurde schließlich für das Fernsehen produziert, was vermutlich vom Budget besser zu tragen war anstatt etwas "vernünftiges" zu produzieren. Zu der Zeit des Erscheinens ist auch das öffentliche Interesse an Remakes von 50er Jahre-Science Fiction-Filmen zurück gegangen, worauf man dementsprechend auch weniger wert gelegt hat. Die Idee war auch nicht ganz neu, denn Ausserirdische, die sich in Menschenkörpern verstecken und sehr hungrig auf Sex gab es 1995 bei SPECIES schon. Rechne ich ALIEN NIGHTMARE aber nicht negativ an. 

Fazit: Vermutlich würde der Film nur eingefleischten Akte X-Fans, Videosammlern und beinharten Science Fiction-Fans gefallen. Auf eine Auswertung auf DVD oder gar Bluray geb´ ich aktuell nichts, denn dafür ist der Titel vermutlich zu unbekannt oder weniger gefragt. Die VHS hat ein erstaunlich gutes Bild, was so manche DVD in den Schatten stellen würde. 


 

Mittwoch, 14. Februar 2024

Tote Zeugen singen nicht


Originaltitel: La Polizia incrimina la legge assolve
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Enzo G. Castellari

Inhalt:

Inspektor Belli (Franco Nero) ist einer Bande von Rauschgifthändlern und skrupellosen Killern auf der Spur. Von seinen Vorgesetzten hat er jedoch keine Unterstützung zu erwarten. Er ist auf sich allein gesetellt. Blind vor Wut versucht er im Alleingang, ohne jegliche Unterstützung die Jagd auf die Killer. Diese unbeschreiblich wahnsinnige Verfolgung der Bande beginnt. Wird es Inspektor Belli gelingen, die Killer zur Strecke zu bringen, ohne das Leben Unschuldiger aufs Spiel zu setzen?

Review:

TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT ist einer der größeren, bekannteren und erfolgreicheren Vertreter des italienischen Poliziottesco-Genres und prägte auch im Nachhinein eine Menge weitere Vertreter dieses Genres. Der Macher hinter dem Streifen ist  Enzo G. Castellari, Regisseur zahlreicher Spaghetti-Western. Zur Handlung In Genua versucht der ungestüme Kommissar Belli, das Drogenhandelsnetzwerk aufzuspüren, um an die Spitze zu gelangen. Angesichts einer weitläufigen Organisation und des Kampfes mit einem blockierten Verwaltungssystem werden seine Ermittlungen schnell zu einem Albtraum. 

Hier beleuchtet die Geschichte die Korruption der Honoratioren der Stadt, die von politischem Schutz profitieren. Es fängt mit einer langen Verfolgungsjagd in der Stadt Genua an, die sehr spektakulär von Rémy Julienne in Szene gesetzt wurde. Das Szenario entfaltet sich dann mit unbestreitbarer Meisterschaft und die Actionszenen sind durchaus gelungen. Nach heutigen Maßstäben kann man den Gewaltanteil als moderat bezeichnen. Franco Nero hat einen eher exzessiven Schauspielstil, besonders wenn er die Beherrschung verliert. Nichts was man nicht anderweitig schon gesehen hätte, denn meiner Erinnerung nach, hab ich ihn schon anderswo in einer ähnlichen Verfassung im Film  gesehen. 

Bei seiner Veröffentlichung feierte der Film international große Erfolge. Gedreht wurde in der italienischen Stadt Genua und genau die Orte geben dem Film einen ordentlichen Charme. Enzo G. Castellaris hartgesottener Krimi ist voller beeindruckender Actionsequenzen und intensiver Blicke. Es ist jedoch das Drehbuch und die Regie, die ihn von seinen Mitbewerbern abheben. In den frühen 1970er Jahren waren die Kinobesucher von Spaghetti-Western ausgebrannt, und so wandten sich Italiens Actionfilmemacher einem zeitgenössischeren Genre zu. Inspiriert durch den Erfolg von Hollywood-Action-Thrillern wie BULLITT oder FRENCH CONNECTION war das Genre „Poliziotteschi“ voller eigenwilliger Polizisten, die es mit skrupellosen Gangstern antraten, und wie die Spaghetti-Western lieferten diese italienischen Filme opernhafte Gewalt, wie man sie in amerikanischen Produktionen nicht findet.

Fazit: Erstklassiger Polizeifilm, der zwar anders war, wie was ich schon kannte, trotzdem sehr unterhaltsam, mit einer menge Action und einem Kommissar, der seinen eigenen Gesetze hat, was ihn irgendwie sympathisch macht. Wer gerne Zeit mit dem wilden italienischen Kino der 1970er verbringt, sollte sich TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT nicht entgehen lassen. Cleverer Italo-B-Movie mit einem coolen Plot, grandiosen Darstellern und einer unvergesslichen Musik, die von Guido De Angelis und Maurizio De Angelis beigesteuert wurde.