Donnerstag, 4. Mai 2023

Bag Attack


Originaltitel: Bag Attack
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Simon Begemann

Inhalt:

Eine skrupellose Tütenfirma möchte eine Plastiktüte erschaffen, die noch viel reißfester und tragfähiger ist, als sämtliche Tüten zuvor. Doch das Experiment geht schief! Die Tüte wird lebendig und wendet sich gegen ihre Herren. Da sie mit allen Plastiktüten der Welt telepathisch verbunden ist, ruft sie zu einer blutigen Rebellion auf. Nur eine Gruppe von Ökos kann die Menschheit jetzt noch retten.

Review:

Simon Begemann scheint wohl ein neues ´Starlet´ am Independent-Himmel zu werden, wenn er so weiter macht. 2012 macht er in kleineren Kreisen von sich mit seinem Kurzfilm DAS LETZTE BLATT, in dem es um das letzte Blatt eines Klopapiers geht, was mit reichlichem Humor und etwas Gesplatter garniert wird. Andere Ansichten scheint es 2019 auch nicht gegeben zu haben, so wurde in diesem Jahr der nächste Film abgedreht, der auf den Namen BAG ATTACK hört und die gleiche Schiene fährt wie Begemann´s Debütfilm. 

Der Inhalt des Filmes ist folgender: Eine Tütenfirma, die nichts auf Umwelt und dergleichen gibt, ist im Versuch die ultimative Plastiktüte zu erschaffen, die quasi unzerstörbar ist, sprich: reißfester und tragfähiger als alles was man bisher aus dem Spektrum der Plastiktüten kannte. Doch das Experiment geht gnadenlos schief und eine der Tüten tötet ihre Erschaffer und flieht. In der Welt angekommen, weit weg vom Forschungslabor entwickelt sie telepathische Kräfte, um mit allen Plastiktüten der Welt in Kommunikation zu treten und eine blutige Revolution anzustacheln, die auch bestens gelingt. Die einzigsten, die die Welt noch retten können sind zwei verfeindete Gruppen bestehend aus einer Anti Plastik-Gruppe und Gentechnik-Gemüse-Gegnern.

Zugegeben, das Drehbuch ist etwas lasch und erfindet das rad zwar nicht neu, aber die Umsetzung, was man hervor gerufen hat ist endgeil, definitiv! Zu Beginn treffen wir auf zwei Security-Beamte, die sich selber gerne necken, und die Anti Plastik-Leute vertreiben, die dann wiederum auf die Gentechnik-Gruppe stößt, die verfeindet sind. Dann kommt schon der erste Einsatz einer Plastiktüte, die mit Zähnen bewaffnet ihren Frankenstein-mäßigen Erschaffer und seine Gehilfin tötet. Ja, man liest richtig: Die Tüte hat Reißzähne. So kommt es dnan auch zu einer blutigen Revolution, in der alle Plastiktüten der Welt ihre Besitzer angreifen und töten. 

Die Tötungsszenen sind sehr geil umgesetzt worden, weil, für mich sogar eins der wichtigeren Punkte, die Spezialeffekte allesamt Handmade und natura sind, sprich: Kunstblut und Gedärme vom örtlichen Metzger um dem Film eine gorige Note zu verleihen! und davon gibt es tatsächlich mehr als man glaubt, denn man erkennt die Vorbilder was die Spezialeffekte betrifft. Und wenn wir schon von Vorbildern sprechen, gibt es nebenbei noch anzumerken, dass es ziemlich viele Anspielungen auf diverse Horrorfilme gibt, um ein paar zu nennen, ohne dass ich unnötig spoilern will: Hostel, Frankenstein, Tanz der Teufel, The Ring, Alien - Die Wiedergeburt und die Alien-Filme an sich, ein geschultes AUge weiß Bescheid, so denke ich, dass da definitiv noch mehr Anspielungen waren, zu denen ich die Filme vermutlich nicht kenne. 

Aktuell ist der Film noch nicht erhältlich, wird aber in Kürze von dem neuen Untergrund-Label Ultravisual Films veröffentlicht und man darf beherzt zugreifen, denn der Film rockt wirklich! Der Humor kommt nicht zu kurz, für den Gorehound gibt es auch was zu sehen und selbst für alteingesessene Horrorfans ist in Form der Hommages was geboten, kurzum: Ein Film für nahezu jedermann, der sich nicht scheut, mal ein Auge auf ein anständiges Independent-Werk zu werfen. Die Idee dahinter ist natürlich nicht neu, Gegenstände die Leute killen gab es schon fast immer: Kühlschränke, Rucksäcke, Donuts, Schneemänner usw., aber davon sollte man sich nicht beirren lassen. 


 

Sonntag, 30. April 2023

Der Tollwütige


Originaltitel: La Belva col mitra
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Sergio Grieco

Inhalt:

Der skrupellose Nanni Vitali flieht, mit drei anderen Verbrechern, aus dem Gefängnis. Er hat nur ein Ziel vor Augen, nämlich diejenigen zu töten, die damals seine Inhaftierung veranlasst haben. Kommissar Santini wurde auf ihn angesetzt und muß hilflos mit ansehen, wie der Psychopath mordet und vergewaltigt. Inzwischen hat Nanni den Vater und die Schwester des Kommissars in seine Gewalt gebracht. Ein hohes Lösegeld und freier Abzug werden gefordert. 

Review:

Den heutigen tag werde ich mir wohl im weiteren Verlauf meines Daseins rot im Kalender anstreichen müssen, weil es die Entjungferung meinerseits in einem Genre war, wo ich nie gedacht hätte, dass ich daran Gefallen dran finden würde: Dem Genre des Poliziottesco! Großartigerweise war DER TOLLWÜTIGE blindlings mein erster und hat mir gleich so gut gefallen, dass ich meine Augen jetzt offen halten werde und mich mehr mit diesem grandiosen Genre befassen werde, was auch nicht schaden kann, denn 80-90% nur Horror wird allmählich langweilig und bietet soweit auch nichts mehr neues. Bis auf weiteres!

Nanni Vitali, der sehr eindrucksvoll von Helmut Berger gespielt wird, flieht mit einer Bande anderer Verbrecher aus dem Gefängnis um eine Tour des Verbrechens und der Verwüstung hinter sich zu lassen. Zu seinen Opfern gehören ein Informant, diverse Polizisten, eine Lady namens Giuliana, der Vater des Hauptkommissars Santini und seine Schwester. Nanni tut alles dafür, um nicht geschnappt zu werden und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, bis es Santini gelingt am Ende doch noch zu schnappen um ihm das Handwerk zu legen. 

Inspiriert wurde der Film von dem Schwerkriminellen Italiener Renato Vallanzasca, der für zahlreiche Raubüberfälle, Morde und Entführungen bekannt war und dem italienischen Gesetz in den 7ern und 80ern das Leben schwer machte. Er gilt als einer der abscheulichsten Kriminellen in der italienischen Justizgeschichte und wurde insgesamt zu vier lebenslangen Haftstrafen und 295 Jahren Gefängnis verurteilt und verbrachte davon 52 Jahre im Gefängnis, zahlreiche Gefängnisunruhen und Fluchten mit inbegriffen. 

DER TOLLWÜTIGE ist ein rasanter Film, der einem wenig Luft zum atmen lässt, weil ständig irgendwas passiert und los ist, es grenzt nahezu schon an einem Actionfilm, wenn man es genau nimmt. Dem Großteil des Filmes wird Nanni gewidmet, der es faustdick hinter den Ohren hat, er scheint ein extremst narzisstischer Typ zu sein, gepaart mit einer reichlichen Dosis Psychopathie, den einfach nichts außer sich selber und sein Vergnügen, was er an seinem Tun und Handeln hat, interessiert.  

Mich hat der Film definitiv umgehauen und zeigt nur mal wieder auf, dass die besten Filme nach wie vor immer noch in früheren Zeiten gemacht wurden. Unter anderem ist es auch dem phantastischen Soundtrack zu verdanken, der den Film kräftig würzt und zu der rauen Atmosphäre des Filmes passt. Ein weiteres großes Plus ist dem Overacting von Helmut Berger zu verdanken, der in seiner Rolle einfach aufgeht, sowohl als auch den anderen Akteuren, die einfach nur zu gut in ihre Rollen rein passen. 


 

La Settima Donna


Originaltitel: La Settima Donna
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Franco Prosperi

Inhalt:

Nach einem Banküberfall suchen sich drei Gangster eine Bleibe, wo sie sich verstecken können, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Dummerweise fällt die Wahl auf eine Villa, wo Schwester Christina mit einer Gruppe junger Mädchen gerade ein Theaterstück einstudiert. Schon nach kurzer Zeit eskaliert die Situation und eines der Mädchen wird von den Eindringlingen brutal vergewaltigt... 

Review:

Allmählich finden sich bei mir immer mehr italienische Perlen ein, von denen ich zuvor nur hin und wieder mal gehört habe, aber nie so wirklich wahr genommen habe. Doch zum Glück gibt es Label wie Camera Obscura, die sich solchen italienischen Wundern angenommen haben und die Italian Genre Cinema Collection an den Tag gelegt haben, die bisher nur so gestrotzt hat vor Filmen, die zu den sehenswertesten des italienischen Kinos gehören. Nur die deutschen Titel klingen mir manchmal zu reißerisch, denn bei JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN könnte man auch an einen Schmuddelfilm denken, bei VERFUCHT ZU TÖTEN vermutlich an einen Horrorfilm, aber weder noch trifft auf den Film zu, es handelt sich nur um einen erstklassigen Rape n Revenge-Thriller aus des Altmeisters Francesco Prosperi Hand. Übersetzt bedeutet der Titel übrigens "Die siebte Frau", der sich, wie ich finde, viel angenehmer anhört für solch ein Kunstwerk von Film!

Die Storyline klingt auch ganz gut: Drei Männer, die zuvor eine Bank überfallen und einen der Angestellten umgebracht haben, befinden sich auf der Flucht und stoßen auf eine Villa, die von einer Ordensschwester und ihren Internatsschülerinnen bewohnt wird, die ein Studienseminar abhalten. Für die drei Herren scheint es das Paradies auf Erden zu sein, insbesondere für den perversen Lüstling Mario. So nimmt die Ungnade seinen Lauf bis es zur ersten Vergewaltigung kommt. 

Francesco Prosperi ist beileibe kein Unbekannter im italienischen Filmuniversum, jedoch muss angemerkt werden, dass es sich nicht um den Franco Prosperi handelt, der für die MONDO CANE-Reihe verantwortlich ist. Hiesiger Prosperi´s Wirken konnte man unter anderem auch bei MONDO CANNIBALE 3 bewundern, als auch als Drehbuchschreiber zu Filmen AMAZONIA - KOPFJAGD IM REGENWALD. Für das amerikanische Publikum wurde der Film als THE LAST HOUSE ON THE BEACH heraus gegeben, wogegen man die Nähe zu Wes Craven´s THE LAST HOUSE ON THE LEFT gesucht hat, zumal man hier von besagtem Film inspiriert wurde. 

Ab dem Eintreffen in die Villa herrscht den halben Film über eine bedrückende Atmosphäre, weil es ständig bedrohlich für Damen ist und man nicht weiß, wie weit die drei Räuber noch gehen werden. Man muss den Akteuren zu gute heißen, dass sie einen soliden Gebrauch von ihrer Schauspielkunst machen, um auf den Zuschauer einen ernst wirkenden Eindruck zu hinterlassen. Glücklicherweise unterließ Prosperi es, die Gewaltakte ins Explizite zu reißen, das hätte den Film dann doch wahrscheinlich ´kaputt´ gemacht und hat die Gewaltschau etwas seichter dargestellt, wie man es aus anderen Genrevertretern kennt. 

Da ich derzeitig im italienischen Thriller-Bereich auf "Brautschau" bin, lasse ich mich gerne zu weiteren Filmen dieser Art beraten, weil ich den italienischem Film allgemein positiv eingestellt bin und gerne ein paar Tipps annehme, die solide und in diesem Fall keine Zeitverschwendung sind. 


 

The Great Buddha Arrival


Originaltitel: The Great Buddha Arrival
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Hiroto Yokokawa

Inhalt:

Die Shurakuen-Buddha-Statue in Aichi springt plötzlich auf und wandert durch die Stadt Nagoya.

Review:

1934 wurde von Yoshiro Edamasa, der vielen Filmemachern als Mentor diente, ein Kaijufilm veröffentlicht, der den Namen THE GREAT BUDDHA ARRIVAL trägt. Der Film war ein sehr bedeutendes Werk, weil er einer er frühesten Daikaiju-Filme war, die es damals gab und noch lange veröffentlicht wurde, bevor der erste Godzilla-Film das Licht der Welt erblickte. Im Zuge des zweiten Weltkriegs wurde alles an Filmmaterial, was es zu dem Film gab, zerstört und gilt seitdem als verschollen. 2018 machte sich der Enkel von Edamasa zusammen mit Hiroto Yokokawa ans Werk und hauchte der Buddhastatue neues Leben ein, indem man einen Remake zu dem Film drehte. 

Die Geschichte dazu ist ganz einfach gestrickt: Ein Dokumentarfilmer namens Murata hat die Aufgabe, die Geschichte rund um den verschollenen Film „The Great Buddha Arrival“ von 1934 zu recherchieren. Muratas engagierte Reise geht von Interviews mit Menschen, dem Sammeln von Fotos des verlorenen Films und dem Verständnis, wofür der ehrgeizige Film thematisch stand. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass vor Jahren einmal eine riesige Buddha-Statue erwachte und zu laufen begann. Murata ist dazu bestimmt, Antworten zu finden, bleibt aber mit einer fortlaufenden Reihe von Fragen zurück. Das größere Chaos steht Japan aber erst noch bevor, denn es sind keine Erdbeben, die Japan heim suchen, sondern die Shurakuen-Buddhastatue erwacht zu neuem Leben und wandert durch Japan. 

Der Film hat eine sehr surreale Seite an sich, die zudem noch mit einem dokumentativen Stil gemischt wird, wie in der ersten Hälfte des Filmes. Man hat beinahe ständig das Gefühl, das die ganze Recherche auf eine wahren Begebenheit passierten Geschichte basiert, was ziemlich stellenweise ziemlich scary erscheinen mag, wenn man bedenkt, dass eine riesige Buddhastatue einfach mal anfängt, los zu marschieren. Erst ab der zweiten Hälfte geht es dann mit der Wanderung der Shurakuen-Buddhastatue los und lässt das ganze Unterfangen wie einen Mockumentary-Film wirken, was er letztendlich auch ist.  Integriert in all diesen Wahnsinn sind die Themen des Originalfilms, wie Leben und Tod und die Selbstzerstörung der Menschheit durch Krieg und Umweltschäden.

THE GRAT BUDDHA ARRIVAL ist ein perfekt umgesetztes Remake zum original, was extra für Millionen von Zuschauer inszeniert wurde, die Interesse an dem verloren gegangenen Original haben. Die wohl beste Darstellung ist die, des Dokumentarfilmes Murata, der in seiner Rolle bestens aufgeht und ein Sinnbild dafür ist, was es bedeutet Herzblut und Arbeit in seine Interessen zu stecken. Der nächste große Pluspunkt geht an die Spezialeffekte, die teils bedrohlich, teils gruselig erscheinen, wenn man darüber nachdenkt, dass sich so was wirklich mal ereignen würde. Zu sehen, dass man sich dafür organisiert, verlorene Filme neu auferstehen zu lassen, macht Hoffnung darauf, dass sich noch mehr Filmemacher an derartigen Projekten dahinter klemmen und noch die ein und andere Perle, die als verloren gilt, wieder sichtbar für das menschliche Auge zu machen.


 

The Lake


Originaltitel: The Lake
Herstellungsland: Thailand
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Lee Thongkam, Aquing Xu

Inhalt:

Irgendwo, in einer abgelegenen Ecke Thailands findet ein kleines Mädchen ein außergewöhnlich großes Ei am Ufer eines Sees. Fasziniert nimmt sie es mit nach Hause. Am nächsten Tag, während die Einheimischen ihrer täglichen, harten Arbeit auf den Reisfeldern nachgehen, passiert dann etwas Schreckliches: Plötzlich werden sie von einer riesigen, mysteriösen Kreatur angegriffen, die aus dem Wasser steigt. Für die Menschen entbrennt ein grausamer, nahezu aussichtsloser Kampf ums Überleben und das Monster hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Stetig arbeitet es sich immer weiter in Richtung größerer Siedlungen vor. Als die Regierung den Ernst der Lage endlich realisiert, wird das Militär eingeschaltet. Doch weder Maschinengewehrkugeln noch deutlich schwerere Geschütze scheinen das Ungeheuer aufhalten zu können.

Review:

Nachdem Splendid THE LAKE angepriesen hat, als wäre das Monster aus dem Film Godzilla schwerst überlegen, ließ ich es mir nicht nehmen dem ganzen im voraus schon etwas Contra zu geben, um das Vieh als lächerlichen Flusskrebs hinzustellen und wie recht ich doch hatte, nachdem ich mir den Film zu Gemüte geführt habe, denn von einem Gegner für den König aller Monster kann man beileibe nicht sprechen, im Gegenteil, Krebsi, wie ich das Monster jetzt der Einfachheit nenne ist nichts anderes als ein kleiner Snack für zwischendurch um den Hunger von Godzilla zu stillen.

Der Film beginnt damit, dass ein paar Fischer ein riesiges Ei finden und sich im Anschluss nach dem Fund ein riesiges Monster aus dem Wasser erhebt und die Fischer einfach frisst. Weiter geht es mit einem Angriff von Monstern, die sich aus dem Wasser erheben und einen Teil der thailändischen Bevölkerung in einem thailändischen Dorf platt macht und es 2 Überlebende gibt, die sich sofort ins Krankenhaus begeben. Derweil wird auch die Polizei informiert, die eines der Monster fangen können. Alsbald stellt sich heraus, dass einer der Überlebenden in einem Art telepathischen Kontakt zu dem Monster steht. Andernorts begibt sich das Muttertier nach ihrem Ei, wessen sie auch bald habhaft wird und ein Kampf gegen die Riesenkreatur beginnt. 

Nun, was wir da haben scheint wohl ein Abklatsch des US-Godzillas zu sein, anders lässt sich das ganze Geschreibe bei der Werbungmacherei von Splendid nicht beschreiben, zum anderen scheint hier auch JURASSIC PARK eine große Inspiration auf den Film ausgeübt zu haben. Ich will den Film nicht allzu schlecht dastehen lassen, weil er durchaus seine coole Momente hat und die Monster vom Design her auch gut aussehen, keine Frage. Nur ist das alles nichts, was man nicht schon mal gesehen hätte und wie man den Film angepriesen hat, hätte man etwas mehr erwarten können. 

Das Problem an dem Film ist, dass man den Charakteren mehr Platz einräumt, als es überhaupt gebraucht hätte. Über die Monster an sich erfährt man soweit recht wenig bis nichts, was ich sehr schade gefunden habe, weil es anfänglich hieß, dass es sich um eine Art Legende handelt, zu der nicht mehr Bezug genommen wird, das hätte den Film vermutlich in eine bessere Richtung lenkt. Letztendlich hätte der Film mit Sicherheit mehr Potenzial gehabt, wenn man das menschliche Drama, was höchst uninteressant für einen Thaiju-Vertreter ist, weg gelassen hätte und sich mehr auf das Monster an sich fokussiert hätte. 



 

Samstag, 29. April 2023

Die Schlamm-Babies


Originaltitel: Delta Pi
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Kevin Brodie

Inhalt:

Um aus ihren ewigen Geldnöten herauszukommen, beschließt eine Gruppe von Studentinnen, gegen Profis in Las Vegas einen Schaukampf im Schlamm-Catchen auszutragen. Durch viele Zufälle gewinnen sie den Kampf, werden jedoch um ihr Geld betrogen. Nun beginnt eine atemlose Jagd, bei der einiges auf der Strecke bleibt und die zum glücklichen Happy-End führt. 

Review:

Sechs Mädchen aus der Delta Pi-Studentenverbindung schwimmen gerade in Geldsorgen weil sie für einen Kredithai Geld auftreiben müssen um sich ein Haus zu kaufen. So schlägt ihre Hausmutter Maxi vor, in Las Vegas bei einem Schlammcatchen anzutreten, jedoch sind ihre Gegner kampferprobte Frauen, die sich nicht allzu leicht unterbuttern lassen. Als sie jedoch trotzdem gewinnen, wird ihnen das Geld streitig gemacht, aber die Mädels geben nicht auf um es zu bekommen. 

Joa, ich in kein großer Fan von Komödien, weil ich die meisten schlichtweg einfach nicht witzig finde, sondern eher grenzdebil. Insbesondere was Komödien ab den 2000ern betrifft, kann man mich jagen, die wohl größeren Ausnahmen bilden Filme wie die AMERICAN PIE-Filme, NICHT NOCH EIN TEENIEFILM oder diverse Produktionen aus der Asylum-Schmiede. Zu den ganz großen Ausnahmen gehören jedoch Komödien aus, die in den meisten Fällen vor den 90ern erschienen sind wie zum Beispiel die urkomischen SCHLAMM-BABIES! 

Es ist einer dieser Filme die man sich nur zu gern anschaut, weil sie einfach nur bekloppt sind, aber man dennoch mitfeiert auf Grund der Dialoge, die Handlungsstränge und dem ganzen Auftreten der Darsteller. Zudem sind auch manche Einfälle um den Film abzurunden recht witzig wie beispielsweise das Kaninchen was auf Marihuana steht und dauerhigh ist. Die glänzendste Rolle hat hier definitiv Ruth Gordon, die mit ihren 88 Jahren noch recht fit rüber kommt und sich dem ganzen Schabernack herrlichst hin gibt, nur schade, dass sie ein Jahr nach der Veröffentlichung des Filmes dahin schied, denn irgendwie schließt man sie ins Herz. 

So wie mein Recherchen ergeben haben, scheint der Film wohl weltweit noch nicht auf DVD erschienen zu sein, sondern bislang nur auf VHS, was ich dezent traurig finde, weil es einer der Filme ist, der bestimmt seine Anhängerschaft finden würde, wenn er bekannter wäre. So ist und bleibt er nur ein weitaus unbekanntes Kleinod aus der Welt der US-Komödien in einer großen Filmwelt, in der der Film wohl nur bei Insidern bekannt ist und anderweitig weiter in Vergessenheit gerät. 

What´s wrong with you?


Originaltitel: What´s wrong with you?
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Sebastian Zeglarski

Inhalt:

Ein Mann wird durch einen Schicksalsschlag vollkommen aus der Bahn geworfen. Sein Leben gerät aus den Fugen, als er mit den Abgründen seiner Seele konfrontiert wird. Seine Existenz besteht nur noch aus Wahnvorstellungen und Albträumen.

Review:

Der deutsche Untergrund-Filmemacher Sebastian Zeglarski hat 2019 einen Film erschaffen, der sich etwas von dem abgrenzt  was man sonst so von ihm kennt. Wenn man bedenkt, dass man seinerseits sonst nur Schlachtplatten gewohnt sind, die für den hiesigen Gorebauern ein wahres Freudenfest sein dürfen, wird bei WHAT´S WRONG WITH YOU? eine ruhigere Schiene eingeschlagen, die sich wie gesagt zwar von einen anderen Werken abhebt, aber deshalb nicht schlechter geworden ist, eben mal was neues, man muss sich ja schließlich weiter entwickeln in manchen Sachen und kann nicht nur starr auf einem Standpunkt stehen bleiben. 

Wir begleiten in dem Film einen Mann, der von Sebastian selber gespielt wird, bei dem wohl derzeitig alles schlecht läuft...So macht es den Eindruck, anhand der Rückblenden, die man zwischendurch zu sehen bekommt. Komplett aus der Bahn geworfen wird er, als er anfängt Filme zu schieben, in denen sich seine Wahnvorstellungen und Alpträume mit der Realität vermischen und er immer tiefer in seine seelischen und tiefsten Abgründe abrutscht. Zudem erscheint ihm ständig ein maskierter Typ..Ob der Maskierte sein Alter Ego in einer transzendentalen Welt ist, die in diese Welt gekommen ist? 

Ich unterscheide inzwischen zwischen den Begriffen Amateur und Independent: Als Amateurfilme würde ic eher die "schlechter" umgesetzten Filme bezeichnen, deren Inhalt billig produziert wurde und man ihnen das auch ans sieht, bei Independent-Produktionen sieht man den Filmen definitiv an, dass die Umsetzung, die Effekte und Bearbeitung samt allem was dazu gehört, schon etwas professioneller abgelaufen sind und WHAT´S WRONG WITH YOU? gehört mit Sicherheit in den Independent-Bereich, was man dem Film selbst nur zu gut ansehen kann. 

Es gibt diese Szenen, bei denen man sich noch an A FUCKING CRUEL NIGHTMARE zurück erinnert, und zwar die, in denen man sich in einem Raum befindet, der mit Alufolie ausgekleidet ist und es ziemlich derb zur Sache geht, sprich: Mit der Bohrmaschine im Kopf des Protagonisten rum bohren, den Kopf der Freundin des Mannes mit dem Hammer bearbeiten usw., aber auch der maskierte Typ bzw. die anderen maskierten Leute, die man im Wald antrifft, gehören dazu und lassen Erinnerungen wach werden, was für mich persönlich schon sowas wie Zegarskis Markenzeichen darstellen, im positiven Sinne natürlich.

Der Ablauf des Filmes ist sehr surreal an manchen Stellen, während die Abläufe die tagtäglich bei dem Protagonisten ablaufen eher alltäglich und nach dem dem dritten mal dezent zu gewöhnlich sind, da freut man sich schon eher drauf, bis es wieder los geht mit den Träumen, Halluzinationen oder wie man diese Segmente bezeichnen will. Dennoch gehört an dieser Stelle gesagt, dass diese Alltags-Szenen sogar wichtig sind um Verständnis aufbringen zu können, warum der Mann überhaupt solche Gedankengänge mit sich führt. 

Wie schon erwähnt ist das ein eher ruhigeres Werk von Sebastian, weiß aber trotzdem mit eine gesunden Dosis Härte aufzuweisen die brutal, aber sehr gut von den Effekten her, umgesetzt worden sind. Allgemein bleibt Sebastian seinem experimentiellem Stil treu und erschuf einen Mix aus Experimentalfilm, Surrealfilm, Splatterfilm und Melancholie, bei der die ausgewählte Musik von Axl Wild Productions, European Breakwdown und Donner Music ihren atmosphärischen Zusatz erzeugen. Wer also mal was neues interessantes sehen will, ohne Lust auf ständiges Torture Porn-Gematsche zu haben, darf sich nur zu gerne an WHAT´S WRONG WITH YOU?  bedienen, weil es eine ganz neue Seite seitens des Regisseurs ist, die er uns zu zeigen hat.


 

Goretrip


Originaltitel: Goretrip
Herstellungland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Sebastian Zeglarski

Inhalt:

Frisch aus dem Knast entlassen, besucht Markus seinen alten Freund Christian, für den er mehr oder weniger unschuldig gesessen hat, um seinen Anteil abzuholen. Sie feiern seine neue Freiheit, bis sich herausstellt, dass Christian die ganze Kohle verballert hat während Markus gesessen hat. Im Drogenrausch eskaliert die Situation und endet in einem Blutbad.

Review:

GORETRIP ist genau das, was man unter dem Titel verstehen könnte: Ein Trip in eine Alptraum aus Gore. Der Film wurde 2008 unter der Regie von Sebastian Zeglarski produziert und von Moregore Filmworks in einer kleineren Auflage auf DVD veröffentlicht. 

Es beginnt mit zwei Jungs, von denen einer gerade aus dem Knast nach 3 Jahren entlassen wurde und bei seinem Kumpel auftaucht, um sich ein bisschen Stoff zu holen und um seine Entlassung zu feiern. Mitten im Gespräch, kommt es zu Streitigkeiten, weil der Entlassene für den anderen mit gesessen hat. So erschießt der Knastbruder den anderen, nimmt sich vom Tisch eine handvoll Drogen und konsumiert etliche Mengen davon. Als er dann zu Hause ankommt, entfalten ide Drogen ihre volle Wirkung und er fängt an sich selber zu verstümmeln. 

Lange Rede, kurzer Sinn: GORETRIP rockt einfach. Für das, das er gerade mal eine knappe viertel Stunde geht, ist es ein netter Amateursplatter-Kurzfilm, der Freunden aus der Szene gefallen dürfte. Die Spezialeffekte sind für das damalige Alter sicherlich nicht das Non plus ultra, aber dennoch sehenswert. Unterlegt wird der Film mit Musik der Death Metaler von Face New World, die eine Prise Black Metal zusätzlich beinhaltet, sehr geile Band, die mir gefallen hat. Roh und blutig!!

Im Abspann ist noch z sehen wie Grüße an Member des Gore-Hound-Boards gehen, was Erinnerungen wach gerufen hat, weil ich zu Anfangszeiten, als ich mich mit Amatersplatterfilmen auseinander gesetzt hab, selber dort aktiv war und eine Menge Titel kennen gelernt habe, zusätzlich zu diversen anderen Splatterfilmen. Schade, dass es dieses Board nicht mehr gibt. Fazit: Kurzes und knackiges Filmchen, was die Anfänge eines Herrn zeglarskis bestens zu demonstrieren wissen! Exzellent!