Originaltitel: Bag Attack
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Simon Begemann
Inhalt:
Eine skrupellose Tütenfirma möchte eine Plastiktüte erschaffen, die noch viel reißfester und tragfähiger ist, als sämtliche Tüten zuvor. Doch das Experiment geht schief! Die Tüte wird lebendig und wendet sich gegen ihre Herren. Da sie mit allen Plastiktüten der Welt telepathisch verbunden ist, ruft sie zu einer blutigen Rebellion auf. Nur eine Gruppe von Ökos kann die Menschheit jetzt noch retten.
Review:
Simon Begemann scheint wohl ein neues ´Starlet´ am Independent-Himmel zu werden, wenn er so weiter macht. 2012 macht er in kleineren Kreisen von sich mit seinem Kurzfilm DAS LETZTE BLATT, in dem es um das letzte Blatt eines Klopapiers geht, was mit reichlichem Humor und etwas Gesplatter garniert wird. Andere Ansichten scheint es 2019 auch nicht gegeben zu haben, so wurde in diesem Jahr der nächste Film abgedreht, der auf den Namen BAG ATTACK hört und die gleiche Schiene fährt wie Begemann´s Debütfilm.
Der Inhalt des Filmes ist folgender: Eine Tütenfirma, die nichts auf Umwelt und dergleichen gibt, ist im Versuch die ultimative Plastiktüte zu erschaffen, die quasi unzerstörbar ist, sprich: reißfester und tragfähiger als alles was man bisher aus dem Spektrum der Plastiktüten kannte. Doch das Experiment geht gnadenlos schief und eine der Tüten tötet ihre Erschaffer und flieht. In der Welt angekommen, weit weg vom Forschungslabor entwickelt sie telepathische Kräfte, um mit allen Plastiktüten der Welt in Kommunikation zu treten und eine blutige Revolution anzustacheln, die auch bestens gelingt. Die einzigsten, die die Welt noch retten können sind zwei verfeindete Gruppen bestehend aus einer Anti Plastik-Gruppe und Gentechnik-Gemüse-Gegnern.
Zugegeben, das Drehbuch ist etwas lasch und erfindet das rad zwar nicht neu, aber die Umsetzung, was man hervor gerufen hat ist endgeil, definitiv! Zu Beginn treffen wir auf zwei Security-Beamte, die sich selber gerne necken, und die Anti Plastik-Leute vertreiben, die dann wiederum auf die Gentechnik-Gruppe stößt, die verfeindet sind. Dann kommt schon der erste Einsatz einer Plastiktüte, die mit Zähnen bewaffnet ihren Frankenstein-mäßigen Erschaffer und seine Gehilfin tötet. Ja, man liest richtig: Die Tüte hat Reißzähne. So kommt es dnan auch zu einer blutigen Revolution, in der alle Plastiktüten der Welt ihre Besitzer angreifen und töten.
Die Tötungsszenen sind sehr geil umgesetzt worden, weil, für mich sogar eins der wichtigeren Punkte, die Spezialeffekte allesamt Handmade und natura sind, sprich: Kunstblut und Gedärme vom örtlichen Metzger um dem Film eine gorige Note zu verleihen! und davon gibt es tatsächlich mehr als man glaubt, denn man erkennt die Vorbilder was die Spezialeffekte betrifft. Und wenn wir schon von Vorbildern sprechen, gibt es nebenbei noch anzumerken, dass es ziemlich viele Anspielungen auf diverse Horrorfilme gibt, um ein paar zu nennen, ohne dass ich unnötig spoilern will: Hostel, Frankenstein, Tanz der Teufel, The Ring, Alien - Die Wiedergeburt und die Alien-Filme an sich, ein geschultes AUge weiß Bescheid, so denke ich, dass da definitiv noch mehr Anspielungen waren, zu denen ich die Filme vermutlich nicht kenne.
Aktuell ist der Film noch nicht erhältlich, wird aber in Kürze von dem neuen Untergrund-Label Ultravisual Films veröffentlicht und man darf beherzt zugreifen, denn der Film rockt wirklich! Der Humor kommt nicht zu kurz, für den Gorehound gibt es auch was zu sehen und selbst für alteingesessene Horrorfans ist in Form der Hommages was geboten, kurzum: Ein Film für nahezu jedermann, der sich nicht scheut, mal ein Auge auf ein anständiges Independent-Werk zu werfen. Die Idee dahinter ist natürlich nicht neu, Gegenstände die Leute killen gab es schon fast immer: Kühlschränke, Rucksäcke, Donuts, Schneemänner usw., aber davon sollte man sich nicht beirren lassen.