Freitag, 20. Oktober 2023

Puppet Master 4


Originaltitel: Puppet Master IV
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Jeff Burr

Inhalt:

Rick Myers ist ein junger Wissenschaftler, der im Auftrag einer großen Firma an der Schaffung künstlicher Intelligenz arbeitet. Er findet auf dem Dachboden des leeren Hotels, in das er für seine Arbeit gezogen ist, damit er seine Ruhe hat, den Koffer des Puppenspielers André Toulon. Durch das Material, daß er dort findet, kann Myers dessen Puppen reanimieren. Zur gleichen Zeit beschließt der altägyptische Höllenfürst Sutek, daß dieses Geheimnis behütet bleiben soll und schickt seine Kreaturen auf die Erde.

Review:

Die Puppen, die man normal als Killermaschinen kennt, sind auf einmal brave "Mitbürger" geworden und kämpfen Seit´ an Seit´ mit den Menschen gegen die "neuen" bösen Puppen...So oder so ähnlich könnte man den vierten teil der Saga beschreiben. Derzeit bin ich dabei, die komplette PUPPET MASTER-Reihe zu sichten und zu rezensieren, so wie es die Zeit zu lässt und auf Grund des tragischen Schicksal des Regisseurs von Teil 4 und 5 gewannen die Sichtungen eine noch größere Bedeutung für mich, weil es einige Filme von Jeff Burr gibt, die ich besonders feiere! 

Die Geschichte spielt sich in der Jetztzeit der frühen Neunziger ab, bei der sich um einen jungen Mann dreht, der mit dem Thema der künstlichen Intelligenz arbeitet und auf die Puppen von Andre Toulon stößt. Zeitgleich brütet die Unterwelt via des ägyptischen Dämons Sutekh auch was aus und zwar werden seinerseits sogenannte Totems in die Welt geschickt um jeden zu ermorden, die hinter das Geheimnis des "ewigen Lebens" im Bezug auf die Puppen kommen. So beginnt ein Kampf gegen Gut und Böse.

Es gibt so Leute, die behaupten die Teile nach Toulons Rache wären nicht mehr so gut, eher langweilig usw. usf. Dem ganzen muss ich entschieden entgegen stimmen, weil mich Teil 4 besonders beeindruckt hat, am meisten von der Erneuerung der ägyptischen Dämonen, die hier vorgestellt werden. Man merkt einfach gleich zu Beginn des Filmes, dass hinter dem Projekt Leute gestanden haben, die etwas kurioses mit viel Liebe zum Detail erschaffen wollten, sprich: Die Spezialeffekte und die Designs sind ein wahrer Hingucker und machen ordentlich was her, seien es die Totems oder Sutekh, der mir wie eine ausserirdische Version des Cryptkeepers rüber kam, aber dennoch die Unterschrift von Full Moon trug, weil er ein ähnliches Design wie die Biester bei SHOCKING FEAR hat. Absolut geil!

Was weiß man aber über Sutekh? Nunja, Sutekh ist ein ganz Spezieller: Er gilt als der finstere ägyptische Gott des Unheils, der Katastrophe, der Wüste und der Dunkelheit und war der ursprüngliche Besitzer der Magie des ewigen Lebens, die vor vielen Jahren von einem Zauberer namens Afzel gestohlen wurde. Afzel war der Meinung, das Sutekh in 1000 Jahren auferstehen würde und die einzige Macht gegen ihn in der Magie läge. Nach dem Diebstahl Afzels, weckte Sutekh drei königliche Mumien aus einem Grab in Ägypten und schickte sie los, um ihn zu vernichten und das Geheimnis zurückzuholen. Afzel floh dann 1902 nach Frankreich um das Geheimnis Andre Toulon zu übergeben und brachte sich selber um. 

Man merkt schnell, dass alles bisher da gewesene, was man von den PUPPET MASTER-Filmen kennt über Bard geworfen wird und man eine neue Geschichte erzählt und die Puppen dieses mal die Helden sind. Im Kampf gegen die Totems bekommen sie soweit alle Hände voll zu tun, schaffen es auch unter der Mithilfe der neuen Puppe Decapitron das Böse zu besiegen. Decapitron ha zudem einen besonderen Auftritt, weil Altmeister Toulon sich auch mal blicken lässt und den jungen Menschenhelden ein paar Tipps gibt, mit dem sie an ihr Ziel kommen. Das Hauptgeschehen findet auch hier wieder in diesem Hotel statt, was man bereits kennt und macht auch großen Spaß dem ganzen Treiben zuzusehen. 

Ich würde glatt behaupten, wenn man den Film nicht unter dem Deckmantel eines Horrorfilms anschaut, macht er definitiv Spaß, andernfalls wird man etwas enttäuscht sein. Und wenn man mit der Filmographie von Full Moon Entertainment halbwegs ver- und betraut ist, weiß man eigentlich auch, dass die Filme eine gesunde Portion Fantasy mit einbeziehen. Fazit: Bisher hab ich noch keinen der PUPPET MASTER-Filme bereut und erfreue mich nach wie vor an den Filmen. 




 

Im Camp der gelben Tigerinnen


Originaltitel: Yeosu 407ho 2
Herstellungsland: Südkorea
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Shin San-ok

Inhalt:

In einem abgelegenen Straflager für Frauen, weit hinter der chinesischen Mauer, ereignen sich täglich schreckliche Dinge: Der Oberaufseher des Lagers führt ein despotisches und selbstherrliches Regiment. Die kleinsten Verfehlungen der Insassinnen werden hart bestraft, alle sind der brutalen Willkür des Aufsehers ausgesetzt! Verrat und Folterungen schüren des Hass der "gelben Tigerinnen"... Da beschließen die Frauen, grausame Rache zu nehmen! Wird es ihnen gelingen, aus dem Hexenkessel des Camps auszubrechen?

Review:

CAMP DER GELBEN TIGERINNEN ist einer der schwächsten Lager-Exploitationfilme, der mir bisher unter die Augen gekommen ist. Entstanden ist der Film in den 1970er Jahren unter der Regie von Shin Sham Ok, der an den Erfolg von BAMBUSCAMP DER FRAUEN anknüpfen wollte. Leider ist dies nicht ganz gelungen, ehrlicherweise. Dennoch war es mir wert, mir den Film einmal anzuschauen, weil er der Nachfolgefilm von MÄDCHEN IM TIGERKÄFIG ist, dessen Sichtung bei mir noch aus steht. 

Die Geschichte ist ein und derselbe Brei, den man in diesem Genre immer wieder mal zu Gesicht bekommt: Frauen machen Ärger und wollen ausbrechen, werden jedoch wieder geschnappt und stehen unter der Folter des Aufsehers und den Aufsehern. Man will insbesondere die beiden Haupt-Unruhestifterinnen dazu bringen, das sie es wieder versuchen auszubrechen, um sie dann während ihrer Flucht zu erschießen. Doch ein dem zuvor kommt ein Brand im Lager. 

Was den Film von vielen anderen Vertretern dieses Genres unterscheidet, ist, das er ausschließlich komplett ohne erotischen Nacktszenen auskommt und selbst wenn es seitens der Aufseher heisst, das man sich ausziehen soll, bekommt man hier gar nichts zu sehen, was mich verwundert hat, da dass Hauptaugenmerk oftmals darauf liegt, so viel nackte Haut wie möglich zu zeigen. Auch der Gewaltanteil lässt zu wünschen übrig. Der Fokus liegt hier mehr auf der Geschichte, die nicht ganz so runter gerasselt wird, sondern gut erzählt wird und sich auch Zeit lässt bis zum Ende zu kommen. 

Es reicht den Film einmal gesehen zu haben, um ihn dann wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen, wenn man sich mit dem Thema Exploitation- und/oder Frauenlagerfilme befasst. Der Film ist nichts halbes und nichts ganzes und wird wohl sein "Leben" lang ein Dasein in der Ecke der Nischenfilme frist, nach denen kein Rabe kräht, was nicht ganz unverständlich ist. 






 

Sonntag, 15. Oktober 2023

Gesichter des Todes 2


Originaltitel: Faces of  Death 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: John Alan Schwartz

Inhalt:

Die Dokumentation des Todes geht weiter. Nach dem 1. Teil werden Sie auch in diesem Film wieder geschockt von der Brutalität des Todes. Schonungslos und offen zeigt dieser Film wieder den Tod in allen möglichen Erscheinungsformen - keine Szene ist hier gestellt. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von GESICHTER DES TODES wollte es John Alan Schwartz nochmal wissen und produzierte einen zweiten Teil dazu, der 1981 erschien. Wer hätte auch erwartet, dass nach den ganzen negativen Kritiken zum ersten Teil dennoch ein solcher Erfolg zu verbuchen war? Wahrscheinlich keiner. Wie schon bei seinem Vorgänger, inszenierte Schwartz den zweiten Teil unter den Pseudonymen ´Alan Black´ und/oder ´Conan Le Cilaire´. Ein weiteres bekanntes Gesicht, der Dr. Francis Gröss verkörpert ist Michael Carr. 

Thematisch konzentriert man sich hier auch wieder auf den Tod, jedoch nicht in dieser extremen Art und Weise wie es schon beim Vorgänger der Fall war. Ich habe das Gefühl, dass man nach so manchen Verboten des Erstlings versuchen wollte, eine zahmere Version zu machen, um mehr Menschen zu erreichen, wenn ein Verbot ausbleibt. Zu den gezeigten Aufnahmen gehören hier Autounfälle, etwas Tierschlachtung, einen Überfall von Drogensüchtigen auf einen Supermarkt, eine Busentführung. Nichts gravierendes, aber somit auch wenig bis fast gar nichts gestelltes. 

Ja, ich würde sagen, dass der Film für eine Shockumentary schon als zu soft zu bezeichnen ist und eher wie ein US-amerikanischer Mondofilm ala DAS IST AMERIKA  rüber kommt, was keineswegs negativ gemeint ist, weil es nicht immer derbe abdriften muss auf dem Bildschirm und es unterm Strich doch recht interessant ist anzusehen. Zumindest haben sich Designer des damaligen VHS-Covers was extremst geiles einfallen lassen und eins der besten Artworks der Shockumentary/Mondo-Geschichte einfallen lassen, zudem ich seit vielen, vielen Jahren sogar ein T-Shirt dazu habe. 



 

Gesichter des Todes


Originaltitel: Faces of Death
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: John Alan Schwartz

Inhalt:

Sie werden diesen Film nicht mehr vergessen können - Denn der Tod hat 1000 Gesichter!
Dies ist ein einmaliger Film, der die gesamte Menschheit schockieren wird. Denn der Tod ist hier nicht gestellt, sondern Realität.

Review:

Ach, waren das noch Zeiten, als Filme Millionen von Menschen schockierten. Eine großartige Auswahl dessen waren eine Menge italienischer Horror- und Splatterfilme, aber auch viele Mondofilme, die damals produziert wurden, um den Leuten die Welt ausserhalb ihres Wohnzimmers, ihrer heilen Welt zu zeigen. 1978 wurde ein Film veröffentlicht, der beides beinhaltete: Horror und Dokumentation, ein Film, auf den wohl der Begriff der Shockumentary zurück geht: GESICHTER DES TODES. Die Leute liebten und hassten den Film zugleich und er war auch der wahre Begründer des Shockumentary-Genres, weil er eine Menge Nachahmer bis in die heutige Zeit hat, bei denen es nur noch heisst: Härter, krasser, tödlicher!

GESICHTER DES TODES ist ein für die damalige Zeit wahrer Video Nasty, der spaltete, allein schon wegen den Bildern, die hier gezeigt werden. Damals hielt man das meiste noch für echt, jedoch ist schon seit Jahr und Tag klar, dass über die Hälfte der Szenen gestellt sind, aber die Wirkung dennoch gravierend war, was dafür sorgte, dass er in mehreren Ländern verboten wurde. Schaut man sich GESICHTER DES TODES in der heutigen Zeit an, dann könnte man den Film eher als einen dokumentarischen Exploitationfilm bezeichnen, so ausbeuterisch ist er anhand der Szenen und den Kommentaren aus dem Off seitens Dr. Francis Gröss, der von Michael Carr gespielt wird. 

Geschrieben und inszeniert wurde der Film von John Alan Schwartz, der auch gleich 3 weitere Nachfolger mit demselben Titel hinterher produzierte, weil sich das Original weltweit gut verkaufte, trotz aller negativer Kritiken. Inhaltlich ist alles an Szenerien vertreten, was man sich nur denken kann, es soll ausschließlich um die verschiedenen Facetten des Todes gehen, die hier ausreichend gezeigt und demonstriert werden. 

Die Schattenseiten des Filmes zeigten sich auch in bitterer Weise in der Realität, als im Juni 1985 zwei Schülerinnen der Escondido High School in Kalifornien nach der Sichtung des Filmes durch den Lehrer derart traumatisiert wurden, dass eine unnatürliche Angst vor dem Sterben hatten und unter emotionalen Belastungen litten. Die Folge davon, dass der Schulbezirk einen Schadensersatz in Höhe von 100.000 Dollar bezahlen musste. In einem Fall im November 1986 kam es in der Canton High School zu einem Mord seitens des 14-järhigen Rod Mathews an seinen Klassenkameraden, nachdem er den Film gesehen hatte und es wissen wollte, wie es ist jemanden umzubringen. Im Februar 2022 wurde ihm zum vierten Mal die Bewährung verweigert. 

Für mich ist der Film immer noch einer der Highlights in der Filmwelt schlechthin. Ein Film der zu schockieren wusste und es bis heute noch tut, trotz er inzwischen rehabilitiert wurde und ungeschnitten für (fast) jedermann frei zugänglich ist. Ich habe zwar die Schulhof-Zeiten nicht mit gemacht, in denen es schon als eine Mutprobe galt, den Film anzusehen, aber er war einer meiner meistgesuchten Filme, als ich in jungen Jahren davon gehört habe und es war wie ein Segen für mich ihn endlich zu Gesicht bekommen zu haben. 



 

Death File


Originaltitel: デスファイル
Herstellungsland: Japan, Thailand usw.
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Susumu Saegusa

Inhalt:

Die Kamera fängt die Wahrheit des Vorfalls ein. Die Kamera erzählt die Geschichte hinter dem Vorfall. Liegt die Wahrheit irgendwo oder ist sie irgendwo verborgen? ... Die Kamera sucht nach der Realität der Menschen. Death File sucht weiter! Beim Tod gibt es Kein Aktenverzicht! (Aus der Eröffnungssequenz)

Review:

Es ist grundlegend schwierig, bei manchen Filmen Informationen zu finden, die ausreichen, um etwas über das drum herum zu wissen. Speziell die DEATH FILE-Serie gibt mir immer wieder Rätsel auf und bringt mich manchmal an seine Grenzen, weil man sich darüber nur mit Sammlern unterhalten kann, die sich mit der Materie zutiefst befassen, seien es Tape-Sammler, Mondo-Sammler oder oder oder. Ich schließe dennoch nicht aus, dass es insbesondere im japanischen Raum genug Leute gibt, die mit Informationen glänzen können, definitiv nicht. 

Über Shockumentarys muss wahrscheinlich nicht mehr viel verloren werden. Entweder man liebt sie oder man hasst sie und geht ihnen aus dem Weg, als ihnen irgend etwas schlechtes nach zu sagen. Ich kann verstehen, dass man nicht unbedingt scharf drauf ist, sich manches anzusehen, was solche Filme beinhalten, aber es lässt sich auch nicht abstreiten, dass sie eine wahrhaftige Faszination auf einen ausüben, wenn man sich damit nähers befasst. Die Vorreiter des ganzen waren italienische Mondos, bis mit GESCHTER DES TODES eine Tür geöffnet wurde, die mancher lieber hätte verschließen wollen. Glücklicherweise ist das nicht passiert. 

1989 wurde von MAD Video der erste Teil einer Serie veröffentlicht, die in bäldiger Kürze bekannt werden sollte und auch für Raritätenjäger das Öl im Feuer war. Aus heutiger Sicht sind insbesondere originale VHS begehrte Sammlerobjekte, die für vermutlich hohe Geldbeträge über den Tisch gehen und rund um die Welt geflogen werden, um den für Feuer und Flamme-Stehenden Sammler zu befriedigen. Es handelt sich um die berühmt-berüchtigte DEATH FILE-Serie, von der man zumindest schon am Rande gehört haben dürfte. 

Für die Zusammenstellung, den Kommentar, die Produktion und die Regie war zu der zeit der Entstehung Susumu Saegusa der Mann für alle Fälle, für die Musik, die bei manchen Szenen die Dramatik untermalen, oder wie bei der Autopsie-Szene das gezeigte "Leid" mildern sollte, wurde Keiichi Mashiko arrangiert. Veröffentlicht wurde die VHS am 27.September 1989 von MAD Video, ein Sublabel von V&R Planning.

So mancher mag sich jetzt fragen, was es dann so zu sehen gibt? Nun, wer auf eine ultrabrutale Gore-Compilation steht oder auf derartiges steht, wird beim ersten Teil nicht fündig. Wie ich finde, war der Film relativ handzahm und es gibt weitaus krassere Streifen, wie FACES OF GORE, die die Gelüste eines Real Death-Fans befriedigen. Zu den eher verstörenden Aufnahmen gehören hier ein paar Aufnahmen von Unfällen, eine Autopsie-Szene, die Schlachtung eines Hundes, um ihn am Ende zu grillen und essen. Auch gibt es einen kurzen, harmlosen Auftritt bei einer Prostituierten(?), die sich mit einem Mann(Freier?) beim Liebesspiel befindet. Die schönste Aufnahmen, wie ich finde, gibt es jedoch erst am Schluss, bei der so etwas wie ein Totenfest gefeiert wurde und man einen Berg voller Schädel zu Gesicht, aber auch eine ordentliche Menge an Knochen zu sehen bekommt. 

Abgerundet wird die ganze Dokumentation durch einen netten Herren, die in einem Anzug wie in den Nachrichten da sitzt und das ganze wie es scheint, anmoderiert. leider sind meine japanisch-sprachigen Kenntnisse gleich null, wo ich nicht sagen, ob er auf die kommenden gezeigten Aufnahmen eingeht oder nicht. Was mir auch bekannt ist, wäre, das es zwei verschiedene Versionen des Filmes gibt, zu sehen bei der Autopsie-Aufnahme, die einen zensierten Eindruck macht, weil mitten im Bild große schwarze, schwer durchsichtige Blöcke zu verzeichnen sind, die die Sicht erschweren, aber dennoch genug von dem preis geben, was man eigentlich sehen will, dennoch ärgerlich, das gerade ich an diese Version geraten bin. 


 

Samstag, 14. Oktober 2023

Straße zum Jenseits


Originaltitel: Across 110th Street
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Barry Shear

Inhalt: 

Cops gegen Killer: Abrechnung in Harlem. Drei Schwarze in Polizeiuniform überfallen die Zahlstelle einer Unterwelt-Gang und erbeuten 300000 Dollar. Bei dem Wahnsinnscoup schießen die Gangster sieben Männer, Mafiosi und Polizisten nieder. Am Tatort trifft der altgediente Harlem-Cop Frank Mattelli auf den schwarzen Polizeidetektiv Pope. Captain Mattelli fühlt sich ausgebootet und will den Fall auf seine Art klären. Während die beiden Polizisten ihren Privatkrieg austragen, beginnt New Yorks Unterwelt zu brodeln. Für Mafia-Boss Don Gennarro und “Doc” Johnson, Führer der schwarzen Harlem-Gang, geht es um die Macht jenseits der 110. Straße. In den Häuserschluchten von New York beginnt eine blutige Jagd auf die Geldräuber.

Review:

STRASSE ZUM JENSEITS ist ein 1972 entstandener Kriminal-Actionfilm, der aus der gleichnamigen Novelle von Wally Ferris entstammt. Man kann gut und gerne behaupten, dass der Film einer der gewalttätigsten Filme aus den 1970ern ist, wenn man das Genre des Horror- und Splatterfilms aussen vor lässt. So wie auch damals sind auch heute noch viele der Themen, die in dem Film behandelt werden aktuell: Rassismus, Kriminalität, Armut und Reichtum, es hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre nicht all zu viel verändert. 

Im Film dreht es sich um drei Verbrecher, die eine Transaktion eines Syndikats verhindern, bei der der Mafia 300.000 Dollar durch die Lappen gehen und das will sie nicht auf sich sitzen lassen. Zu dem ganzen gesellen sich noch ein weißer, eher rassistisch angehauchter Polizist, der kurz vor der Pension steht und ein schwarzer Polizist, der alles dafür tun würde, also fast alles, um Anerkennung zu bekommen. Beide versuchen und geben ihr Bestes, den Fall zusammen abzuschließen, bevor ganz Harlem in einer Fülle von Gewalt und Blut durchtränkt wird. 

Meiner Meinung nach ist der Film ein unterschätzter Thriller aus den 1970ern, der dank Wicked Vision in der Black Cinema Collection endlich die nötige Anerkennung bekommt, die er verdient. Es handelt sich um einen recht dreckigen Kriminalfilm mit einer ordentlichen Dosierung Drama und Thriller, der zudem von guten Darstellern verkörpert wird, aber auch sehr gute Drehorte wie das originale Harlem benutzt, um der ganzen Szenerie seine nötige Authentizität zu verleihen. Ich denke, anders wäre das auch nicht möglich gewesen, galt Harlem damals noch als das Dreckloch von um den Central Park und New York. 

Man kann den Film nicht als puren Blaxploitationfilm betrachten, denn das ist er nicht und es fehlt auch zu viel von dem übertriebenen Inhalt, den man aus Exploitationfilmen kennt. Ich denke, der Film sollte damals eher zum Denken anregen, auch weil die Jahre vor der Veröffentlichung für die schwarze Bevölkerung ziemlich hart war und es auch in der Unterwelt nicht besser aussah und man sich beweisen musste, bevor man sang- und klanglos unterging. Korruption, Rassismus und das totale Chaos sind hier an der Tagesordnung und unterm Strich hat keiner von den ganzen Beteiligten erlösende Eigenschaften. 


 

Puppet Master 3


Originaltitel: Puppet Master 3: Toulon´s Revenge
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: David DeCoteau

Inhalt:

Berlin 1941. Die Nazis dringen in das Theater des französischen Puppenspielers André Toulon ein und verbieten ihm seine politischen Satiren. Es besteht zudem ein großes Interesse, wie er seine Puppen ohne Schnüre bewegen kann. Während einer Auseinandersetzung mit den Besatzern wird Toulons Frau erschossen. Aus Rache animiert der Künstler seine Puppen zu neuem Leben. Zusammen mit politischen Flüchtlingen versteckt sich Toulon in einer alten Ruine, um von dort aus gezielt seinen blutigen Racheplan gegen die Nazis auszuüben.

Review:

PUPPET MASTER 3 ist bisher mein liebster Teil der Reihe und stellt ein Prequel zu den ersten beiden teilen dar, nur mit dem kleinen Fehler, wenn man aufgepasst hat, dass die Jahresangaben keinen Sinn ergeben. Im ersten Teil begeht Toulon 1939 Selbstmord und hier flieht er aus Deutschland im Jahre 1941. Aber gut, es stand eh schon von vornerein klar, dass soweit jeder PUPPET MASTER-Film eher als eigenständig anzusehen ist. Und genau dort spielt sich der Film auch ab: Im Deutschland während der Herrschaft unter den Nationalsozialisten. 

Berlin 1941: Der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange. In den Kerkern der Gestapo führt Doktor Hess mit Zustimmung der Geschäftsleitung Experimente zur Wiederbelebung der Toten durch, um anschließend eine unbesiegbare Wehrmachtsarmee zu schaffen, doch alle Experimente enden mit null Ergebnissen. Währenddessen zeigt der berühmte Puppenspieler Andre Toulon in seinem kleinen Theater sein berühmtes Puppenspiel, in dem er sich über Hitler selbst lustig macht. Major Krauss interessierte sich für Toulon, doch sein Interesse galt ausschließlich den Puppen, oder vielmehr einem mysteriösen Elixier, mit dem es möglich wäre, eine riesige Armee unsterblicher Kämpfer zu erschaffen, doch der Puppenspieler weigert sich zu kooperieren. Daraufhin tötet Krauss Toulons Frau Elsa und nimmt den Meister selbst gefangen. Der Tod seiner Frau verwandelte einen freundlichen Puppenspieler in einen Rachesüchtigen, den er mit Hilfe gehorsamer Puppen ausüben wird.

Ursprünglich war für den Dreh Rumänien angedacht, wo viele der Full Moon-Filme gedreht wurden, aber weil ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wurde das Geschehen nach Los Angeles verlagert. Da die Vorgängerfilme ein großer Erfolg waren, war es demnach auch möglich einen dritten Teil zu finanzieren und umzusetzen, in dem man für die Regie David DeCoteau anheuern konnte, der zu der Zeit mehr auf einem anderen Sektor agierte: Schwulenpornos. Sein erster "normaler" Film war 1986 DREAMANIAC, worauf er dann auch seinen Durchbruch im Filmgeschäft hatte und weitere Filme für beispielsweise Full Moon anführte. 

PUPPET MASTER 3 ist eine gut inszeniert und klug ausgedachte Rachegeschichte die einen Schritt zurück in den Mythos macht und Toulons Leben entdeckt. Während in den Teilen eins und zwei die Bösartigkeit der Marionetten und der Wahnsinn von Toulon thematisiert wurden, handelt es sich bei „Toulons Rache“ um ein Prequel, das eine Zeit erforscht, in der Toulon ein edles Genie und seine Puppen eine unschuldige Gruppe von Antihelden waren und das weiß zu gefallen und macht auch Spaß, dem Treiben zuzuschauen. Ein weiteres dickes Plus ist auch die Vorstellung der neuesten Puppenkreation: Six Shooter, ein kleiner Cowboy mit 6 bewaffneten Armen, der seinem Namen alle Ehre macht. 










 

Barracuda


Originaltitel: Barracuda
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Harry Kerwin

Inhalt:

Zerfleischte Meerestiere werden mehr und mehr an den Strand eine kleinen Fischerdorfes gespült. Niemand hat eine Erklärung dafür. Nur eine paar Studenten finden heraus das giftige Substanzen ins Wasser gelangen. Doch die übrigen verhaltensauffälligen Meeresbewohner sind nicht ihr einziges Problem.

Review:

Ein Film, der seinem Titel alles andere als gerecht wird. Wer denkt, es mit einem ausgefeilten Tierhorrorfilm zu tun bekommen, wird unterm Strich gnadenlos enttäuscht sein, denn ausschließlich mit Killerfischen hat der Film weniger zu tun. Schrauben wir mal einen Gang zurück und bezeichnen den Film eher als einen Öko-Horror, das trifft bei Weitem besser zu. Schade eigentlich, denn das Zeug zu einem waschechten Tierhorror nach Art des weissen Hais, hätte BARRACUDA sicherlich gehabt, wenn auch eher im unteren Durchschnitt angesiedelt. 

Die Geschichte, die der Film aufgreift ist nach heutigen Maßstäben nichts ungewöhnliches: Ein streng geheimes Regierungsexperiment führt zu tödlichen Barracuda-Angriffen an den Stränden einer kleinen Küstenstadt, die früher für ihren Hummer bekannt war. Ein Meeresbiologe und ein Sheriff decken eine Verschwörung auf, in der ein psychisch instabiler ehemaliger Kriegsmediziner Pionierarbeit in der Erforschung von Hypoglykämie und ihren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten leistet. Fertig. 

Man könnte über den Film schimpfen oder ihn gar als eine Gurke bezeichnen, was er mit Sicherheit auch in etwa ist, aber eine angenehme Gurke, die nicht ganz unspannend ist und auch kurzweilig daher kommt, wenn man keine großen Erwartungen hat und/oder sich darauf eingestellt hat, einen Film über einen Killerfisch zu bekommen. Denn die besagten Barrakudas kommen zwar zwischendurch mal vor, machen aber nicht das Gesamtpaket aus. Es ist eher ein Öko-Thriller gemischt mit dezentem Krimi der in einen Verschwörungsfilm gegen dreiviertel des Filmes mündet. 

Barracuda, auch bekannt als THE LUCIFER PROJECT(Was im übrigen null Sinn ergibt), wurde von Wayne Crawford und seinem Kumpel Harry Kerwin, dem Bruder von William Kerwin, geschrieben, inszeniert und produziert , der im Film den Sheriff spielt. Obwohl er normalerweise in die Reihe der echten Tierhorrorfilme eingeordnet wird, macht BARRACUDA eine Biegung nach links und bleibt inhaltlich nahezu vergessen. Trotz dem ganzen Wirrwarr ein netter Film, der Spaß machen kann, wenn man damit klar kommt.