Originaltitel: Mondo cane oggi - l'orrore continua
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Stelvio Massi
Inhalt:
Sensationelles, schockierendes Filmmaterial ohne Tabus und ohne Zensur zusammengestellt. Bildjournalismus aus aller Welt - bis an die Grenze des Ertragbaren!
Die Realität übertrifft selbst die blutrünstigsten Phantasien! Leichen werden ausgenommen und mit Rauschgift gefüllt, Todessprünge, blutige Ganzkörper-Tätowierungen, Lustmahlzeiten von nackten Körpern, von Geiern zerhackte Leichen, Finger werden abgeschnitten, Elektroschocks an Penissen, gewaltsame Busenvergrößerungen, Gliedmaßenverränkungen, Schädelöffnungen, Geschlechtsumwandlungen und weitere blutige Operationen - live gefilmt!
Mondo Cane 3 - ein Dokument menschlicher Grausamkeit! Der authentische Beweis dafür, dass selbst zivilisierte Menschen noch immer bestialische Rituale durchführen und sich schockierenden Zeremonien und Handlungen freiwillig unterwerfen.
Review:
Über 20Jahre nach den großartigen Erfolgen des Kultmondos MONDO CANE und MONDO CANE 2, war der Mondofilm schon lange tot, das Sterben ging so ab Ende der 1970er los, als dann eine ganze neue Art von Mondofilmen das Licht der Welt erblickte, was grausamer, verstörender und sich mehr darauf spezialisiert hat, zu schockieren nach allen Regeln der Kunst. Es war die Zeit der Shockumentarys angebrochen die mit dem damaligen Skandalfilm schlechthin, GESICHTER DES TODES, Einzug hielten. Jedoch hielt das Stelvio Massi nicht davon ab, nochmal zu versuchen, back to the roots zu gehen und einen Mondo der alten Schule zu kredenzen, was er nur bedingt geschafft hat. Eigentlich gar nicht, weil der Film nichts von dem hat, was man aus den 1960ern kennt, aber auf mich dennoch eine interessante Wirkung erzielt hat.
Inhaltlich bietet Masi uns das an, was man in heutiger Zeit, wenn man sich näher mit dem Mondofilm befasst, schon zig mal irgendwo anders gesehen hat. Geschlechtsoperationen, die detailliert zu sehen sind, tanzende Paradiesdamen, Hindu-Männer die in den Brunnen springen, um ihre Männlichkeit zu beweisen, asiatische Frauen die sich kugelrund essen, um anschließend nach Seetang zu tauchen, was dazu dient, korpulenten Damen einer schöneren Haut zu verhelfen, Frauen die sich für Erotikmagazine ablichten lassen, die Heilung von Frigiditäten mittels einer Maus, Häutungen einer Schlange um sie danach zu essen, es ist alles dabei um dem Zuschauer zu präsentieren, wie verrückt die Welt doch in manchen Teilen der Welt ist.
Was ziemlich auffällig ist, ist ein rassistischer Grundton, der uns durch manche Kommentare begleitet, insbesondere wenn es in Länder geht, die südlich und östlich der Weltkugel liegen, das mag wohl Sinn und Zweck des Filmes sein, um für etwas Aufruhr unter den Zuschauern zu sorgen oder einfach nur um zu provozieren. Was sich nicht leugnen lässt, dass die Kommentare manchmal eher grotesk im Bezug auf das Gezeigte rüber kommen und man selber darüber entscheiden soll, ob man darüber lachen oder weinen soll.
Als einen direkten Mondofilm kann und will ich den Film nicht bezeichnen, denn es gibt zum einen bessere Vertreter dieses Genres, jedoch lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass der Film einen gewissen Unterhaltungswert hat, wenn man im vorraus weiß, dass es ein eher trashiger/exploitativer Mondofilm ist, den man nicht allzu ernst nehmen braucht. Lassen wir mal die Bezeichnung Trash-Dokumentation hier stehen, denn das würde den Film treffender bezeichnen.