Donnerstag, 14. November 2024

Hammer House of Horror


Originaltitel: Hammer House of Horror
Herstellungskand: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Peter Sasdy, Tom Clegg, Alan Gibson, Don Leaver, Francis Megahy, Don Sharp, Robert Young, 

Inhalt:

1. Die Hexe von Woodstock

Farm Durch eine Zeitreise taucht eine Hexe aus dem 17.Jahrhundert bei einem Musiker auf und beginnt ihn auch körperlich zu terrorisieren. Die Ehefrau geht dagegen an. 

2. Die Dinnerparty

Eine Reporterin recherchiert auf einer neuen angesagten Schlankheitsfarm, doch hinter der Fassade stecken andere, sinistre Interessen.

3. Alptraum ohne Erwachen

Ein unglücklich verheirateter Häusermakler findet sich und seine Sekretärin in einem offenbar nicht enden wollenden Alptraum wieder bei dem Versuch, ein Gebäude zu verkaufen.

4. Die Rache der Ungeliebten

Ein Ehepaar adoptiert nach dem Tod ihres Sohnes einen anderen Jungen, doch die Arbeit scheint den Eltern wichtiger zu sein. Bis Unheimliches geschieht.

5. Das Haus des Grauens

Eine dreiköpfige Familie zieht in ein berüchtigtes "Murder House" und renoviert es. Unterstützt von den netten Nachbarn scheint aber die Vergangenheit des Gebäudes sehr aktiv zu sein und sich auf die Arbeiten auszuwirken.

6. Charlie Boy

Die Erbschaft von Kunstgegenständen bringt eine Pärchen in den Besitz eines geheimnisvollen Fetischs, mit dem man unliebsame Mitmenschen durch "Unfälle" zum Opfer fallen lassen kann. Sowas verlangt natürlich behutsames Vorgehen.

7. Die Experimente des Mr. Blueck

Ein Ex-Sträfling wird zum Versuchstier seines Ex-Wärters, der eine ganz neue Art von Zoo installieren möchte.

8. Kinder des Vollmonds

Ein Ehepaar strandet auf Urlaubsreise in einem seltsamen Dorf mit merkwürdigen Kindern. Und dann ist da dieses Heulen im Wald.

9. Das Vermächtnis des Falkners

Ein Serienmörder geht um, der seinen Opfern das Herz heraus schneidet. Beruht das alles auf einer ungarischen Legende und ist ein Nachfahre einer Dynastie dafür verantwortlich?

10. Der Wächter des Höllenschlunds

Eine Satanssekte will einen Dämon beschwören, doch ein spezieller Spiegel spielt dabei eine wichtige Rolle. Der ist aber gerade an einen Antiquitätenhändler versteigert worden.

11. Besucher aus dem Jenseits

Eine psychisch schon stark marode Amerikanerin bringt eines Nachts einen Angreifer um, der aber fortan immer wieder in ihrem Gesichtskreis auftaucht. Ein indisches Medium soll ihr helfen, bevor sie ganz verrückt wird.

12. Die zwei Gesichter des Bösen

Eine dreiköpfige Familie hat einen schweren Autounfall, als ein zuvor mitgenommener Anhalter den Vater attackiert. Später muss die Mutter zu ihrem Schrecken feststellen, dass sich Angreifer und Ehemann wie ein Ei dem Anderen ähneln.

13. Die Handlanger des Satans

Ein Angestellter in der Pathologie eines Krankenhauses steigert sich in eine obsessive Psychose rund um die Zahl "9" hinein und sieht zunehmend Beweise in seiner Umgebung, dass eine satanische Verschwörung vorliegt.

Review:

Wer sich mit Horror-Anthologien als auch Horrorserien auseinander setzt, wird irgendwann sicher mal auf die Serie HAMMER HOUSE OF HORROR stoßen, die in den 1980er Jahren von Hammer Films produziert und erstmals im deutschen Fernsehen im Jahre 1989 ausgestrahlt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade mal ein Jahr alt und kam leider nicht in das Vergnügen dieser Serie, zumal ich der Ansicht bin, das in den 1990ern das Fernsehen noch weitaus besser war wie heute. Die Serie enthält 13 Geschichten, die mit einer knappen einstündigen Laufzeit pro Folge auskommen und für jeden Grusel- als auch Horrorfan ein klares Muss sind, denn die Geschichten sind zum teil sehr verdreht, gruselig, übernatürlich und an manchen Stellen mit einem englischen schwarzen Humor geschmückt.

Nach der Insolvenz 1979 musste damals etwas neues her, wofür es sich lohnt, wieder namhaft zu werden und da erschien eine Serie genau richtig. Unter der Leitung von Roy Skeggs, der in Kooperation mit Brian Lawrence dafür gesorgt hat, das wieder Schwung in die Sache kommt, schlug das Studio eine neue als auch gewagte Richtung ein, die für zu mehr Vitalität des Studios führen sollte. Wie es scheint, war Hammer Films damit auch sehr erfolgreich, was sie dazu veranlasste, im Jahre 1984 eine weitere Serie zu produzieren, die den Namen HAMMER HOUSE OF MYSTERY AND SUSPENSE trägt. 

Bei jeder Folge kommt ein anderes Thema aus dem Bereich des Grusel-Horrors zum Einsatz und reicht von Werwölfen, geistern, Hexen, Woodoo, Kannibalen, Serienmörder und vielem mehr. Auch konnte man für dieses mehr als geniale Projekt einige namhafte Darsteller wie Peter Cushing, Pierce Brosnan oder Patricia Quinn gewinnen. Mich hat besonders angesprochen, das die Serien zeitlos und einen Hauch von dem typischen Gothic Horror beinhalteten, wie man es von Hammer Films kennt. Bis auf wenige, ich glaube meinerseits waren es nur zwei Folgen, fand ich alle sehr ansprechend, spannend und sehr unterhaltsam. Ein weiteres großes Plus gebührt den Drehbüchern, die gut taktieren und gut geschrieben wurden. 

Fazit: Auch wenn es anschließend nochmal eine Serie gab, finde ich es schade, das es bei dieser Serie nur bei mickrigen 13 Folgen geblieben ist. Trotz mancher Schwächen ist es eine der besseren Serien die ich bisher gesehen habe und habe in puncto Hammer Films definitiv noch mehr Blut geleckt. Auch kommt der Einsatz von Horror-, zum Teil auch sanften Splatter-Elementen gezielt zum Einsatz, damit dem Zuschauer auch etwas geboten wurde, um den Horror zu unterstreichen. An wen die Serie bisher vorbei gegangen ist, sollte sich aufgerufen fühlen, sie sich zu besorgen, denn bereuen wird man es definitiv nicht!

 

Garden of Gore: Gore Short Compilation Vol. 2


Originaltitel: Garden of Gore: Gore Short Compilation Vol. 2
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Simon Spachmann

Inhalt: 

Human Depravity
Traces of Snuff 3
Satanic Snuff Mixtape

Review:

2024 hat der deutsche Untergrund-Newcomer Simon Spachmann die zweite Veröffentlichung der Gore Short Compilation seines kleinen, aber feinen Labels Garden of Gore veröffentlicht. Auf dieser Compilation befinden sich 3 sehr extreme Kurzfilme, die in ihrer Ganzheit ein herber Schlag in das Gesicht eines jeden Mainstreamers ein dürften, wenn sie sich die Compilation zu Gemüte führen würden. Zum ersten mal hörte ich von Simon Spachmann als ich die DVD zu BACKWOOD CARNAGE in den Händen hielt und mir dieses Sahnestück einverleibte. Nicht schlecht, Herr Specht, war mein erster Gedanke, war dieses Werk ein schonungsloser Beitrag, wie ein blutrünstiger, aber auch kompromissloser Untergrundfilm zu sein hat. 

Das der Simon also kein Kind von Traurigkeit ist, hat er zumindest schon mal bewiesen und war es wert, das ganze Geschehen weiter zu beobachten, wie nur möglich. Dennoch geriet es in meinem Fall stellenweise unter den Radar, was die Besorgungen einiger Veröffentlichung anbetraf, insbesondere was die ganzen Fake Snuff-Filme betraf, die in mehreren Veröffentlichungen vorliegen. Glücklicherweise konnte ich einer Veröffentlichung der Gore Short Compilation seitens des Regisseurs habhaft werden und mir die Filme zur Brust nehmen, um mir selber davon ein Bild zu machen. Und nach der zweiten Sichtung hege ich den festen Wunsch, das da gerne noch mehr kommen darf, denn genau danach habe ich immer wieder mal lange gesucht!

HUMAN DEPRAVITY

Sicherlich werden so einige die INNER DEPRAVITY-Filme des kanadischen Makeup Artists Remy Couture kennen. So verwundert es nicht, das man hier ein paar wenige Parallelen dazu vorfindet, jedoch nicht in einem Klon abdriften, bei dem man sich hinterher die Mäuler zerreißen könnte. Die Geschichte, insofern man eine erkennt, folgt einem Mann, der zusammen mit einer Frau, wohl die Freundin, in einem alten Haus lebt. Drahtzieher ist jedoch der Mann, der als geisteskrankes Individuum erkennbar ist. Sein derzeitiges Dasein besteht darin, sich harte Drogen einzuverleiben, zu morden als auch nekrophilen Tätigkeiten nach zu gehen. 

Im Verlauf des knapp 15-minütigen Kurzfilms erleben wir eine depressive, finstere Welt, die abgeschnitten von der Außenwelt ist, in der die Welt vermutlich noch in Ordnung zu sein scheint. Es zeichnet sich ein verstörendes, alptraumhaftes Bild ab, was mit einigen Litern Blut und leblosen, vermoderten, blutigen Leichen beschrieben ist, die sich im Doppelzimmer des ´Paares´ befinden. Eine Hintergrundgeschichte zu den beteiligten Personen, gibt es nicht. Während die Dame noch betäubt von den Drogen im Bett liegt, bewegt sich der Mann in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Auch hier liegen diverse verstümmelte Körperteile und warten nur darauf, bis die Natur ihr übriges tut, um sie "verschwinden" zu lassen. 

Nach einem Gang auf die Toilette erlebt man zum ersten mal die Tragweite der mentalen Explosionen, die hier von statten gingen: Ein ungeborenes Baby liegt in der Kloschüssel, auf das uriniert wird. Wieder geht es nach oben, in das gemeinsame Schlafzimmer. Ein Doppelbett, auf dem sich zwei weitere schwer zugerichtete Leichen befinden. Der Frau wird erstmal ein Dosis der Droge injiziert, bis das gemeinsame Baby aufwacht, das es zu stillen gilt. Anschließend wird auch das Baby via Injektion betäubt, das es seine Ruhe gibt. In der Zwischenzeit macht sich die Frau via Blowjob über einen der männlichen Leichname her und wird von dem Mann, der für alles verantwortlich ist, bestiegen. 

In Einblendungen erfährt man auf detaillierte Weise, wie die beiden anderen Opfer zu Tode gekommen sind. Nicht ganz zimperlich scheint es unter anderem mit einem Hammer zur Sache gegangen sein. Leichenschändung inklusive. Den Abschluss bildet ein Gang in den Keller, in dem sich zwei noch lebende Opfer gefesselt an Stühlen befinden, die ebenfalls mit dem Hammer gefoltert werden und deren Lebenslicht alsbald abgeschalten sein wird. 

Übersetzt man den Filmtitel, ergibt sich die Begrifflichkeit der "Menschlichen Verdorbenheit", die in diesem Kontext nicht nur eine sexuelle Komponente aufweist, sondern für das ganze Mentale steht, die hier zur Schau gestellt wird. HUMAN DEPRAVITY spielt definitiv in derselben Liga wie die Originale und bildet einen surrealen Alptraum aus Blut und Gewalt, wie man es nicht oft zu Gesicht bekommt. Sehr zuvorkommend waren die Einsätze der Spezialeffekte, die mehr als gelungen sind und Lust auf mehr machen. Entstanden ist HUMAN DEPRAVITY innerhalb eines Tages bis zur Fertigstellung dauerte es zwei Wochen, wobei sich das Ergebnis sehen lassen kann. Man darf sehr darum bitten, das es das noch lange nicht war und seitens Simon Spachmann noch einiges zu sehen geben wird. 

TRACES OF SNUFF 3

Das erste was einem bei dem Filmtitel einfällt, wäre die Verbindung zu der US-amerikanischen Shockumentary-Serie TRACES OF DEATH! Hier bekommt man das Gefühl, das jedoch etwas intensiveres dabei heraus gekommen ist. Es handelt sich bei diesem 9-minütigen Kurzfilm um ein Mixtape aus dem Independent-Bereich. Mixtapes werden Kennern der Szene nichts fremdes mehr sein. Compilations, die aus mehreren realen Videos zusammengestellt und mit teilweise oftmals kreativen DVD-Covern versehen werden. Warum dann nicht selber so ein Mixtape produzieren, nur mit dem Unterschied, das es sich bei den Aufnahmen eben um selber erstellte "Tote" handelt? 

Die Aufzeichnungen beginnen an einem Fluss unter der Brücke, an dem sich zwei abgetrennte Köpfe und mehrere abgetrennte Körperteile befinden. Anschließend wird man Zeuge dessen, bei dem ein Frauenkörper mit einem Messer traktiert wird. Die weiteren Aufnahmen bestehen aus Bildern mit mehreren verstümmelten und schwer zugerichteten Leichen an einem versteckten Ort, der sexuellen Schändung einer Frauenleiche, extremen Hyper-Gore-Aufnahmen, einem Art Remake des Videos der ukrainischen "Dnepropetrovsk Maniacs" und diversen Foltervideos, in denen Hammer und Messer zum Einsatz kommen. 

Auch hier wird man sicherlich erstaunt sein, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail die Spezialeffekte entstanden sind. Dass das gerade billig war, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn die sind viel zu gut und machen einen rasanten Eindruck. Dazu kommt noch die Verarbeitung, damit es wie ein altes Magnetband aus sieht, um den Eindruck zu erwecken, das es sich um authentisches Material handeln könnte. Erstklassig und wütender Ausbruch auf die Synapsen, die hängen bleiben!

SATANIC SNUFF MIXTAPE

Bei diesem knapp 11-minütigen Fake Snuff-Films wird das am äußeren Rande das Thema des Satanismus bedient. Seit mehreren Jahren, gar Jahrzehnten gab und gibt es immer wieder mal Geschichten über schwarze Messen, in denen angeblich Blut getrunken wird, Frauen geschwängert werde, um das noch ungeborene Kind zu töten und zu essen und weitere wilde Geschichten. bei manchen mag was dran sein, bei manchen weniger. Dennoch passt das Thema bestens zu manchen Horrorfilmen oder diversen Untergrundfilmen, da das satanische oftmals als das böseste der Welt abgetan wird. 

Dieser Kurzfilm ist ganz m Zeichen des experimentellen aufgebaut und lässt sich durchaus als Experimentalfilm vermarkten, der eine sehr verstörende, finstere Atmosphäre aufzuweisen hat. Eine Geschichte wird man hier vergeblich suchen, weswegen man sich auf die beeindruckenden Kamerafahrten durch ein altes Gemäuer seitens eines Kerls mit einer Maske und den Tätigkeiten, die es zu sehen gibt, beschränken sollte. Zu den Zurschaustellungen gehören das verbrennen eines Menschen, was sich darin widerspiegelt, das der verkohlte Leichnam nach dem Brand zu sehen ist. Sozusagen der Appetizer auf das nun kommende. 

Es folgen Aufnahmen aus einer Räumlichkeit, was dem foltern von Menschen dienen soll und hier wird der Film erst richtig aufwühlend. Schädel, auf die mit dem Hammer eingeschlagen werden, Frauenkörper die abgestochen werden, Augenentfernungen mit dem Messer, Leichenschändungen und eine längere Szene die wie eine Mischung aus AMERICAN GUINEA PIG 1&2 gedeutet werden können, mit einem Schuss Nekrophilie bestimmen hier das Programm und sind wie gewohnt extrem brutal umgesetzt und weisen ebenfalls ordentliche Spezialeffekte auf. 

Fazit: Simon Spachmann hat es mit seinem Produktionsteam geschafft eine außerordentlich granatenstarke Compilation bzw. drei Kurzfilme zu erschaffen, die jedem Gorehound die Freudentränen in die Augen treiben dürften! Bei der Laufzeit konnte man auch passabel arbeiten, da es nicht darum geht, eine Story aufzubauen, bei der man sich womöglich durchkämpfen müsste, sondern man bringt alles zum Punkt ohne großes Gehadere! Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung an jeden, der sich gerne mal wieder was verstörendes, tabubrechendes, zeitgleich aber gut gemachtes Effektegewitter ansehen will. Wenn es so bleiben sollte, dürfte hoffentlich alsbald ein Langfilm drin sein!