Samstag, 4. November 2023

Godzilla kehrt zurück


Originaltitel: Gojira no gyakushû
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1955
Regie: Motoyoshi Oda

Inhalt:

Nach einer Bruchlandung auf einer verlassenen Insel entdecken zwei Piloten die Monster Godzilla und Angilus, die erbittert miteinander kämpfen und dann ins Meer fallen. Als sie zurück in Japan sind und darüber berichten, dass ein neuer Godzilla aufgetaucht ist, gehen die beiden Monster schon kämpfend in Osaka an Land.

Review: 

Die ursprünglichen Pläne seitens Toho lauteten folgendermaßen: „Ob Sie es glauben oder nicht, wir hatten keine Pläne für eine Fortsetzung und hofften naiv, dass das Ende von Godzilla mit dem Ende der Atomtests zusammenfallen würde.“ Aber wie es manchmal so ist, kommt immer alles anders als man denkt und der Erstling wurde fort gesetzt. Konkrete Pläne wurden auf einer Willkommensparty für den ausführenden Produzenten Iwao Mori besprochen, bei der Mori Tomoyuki Tanaka beauftragte, eine Fortsetzung zu produzieren, weil GODZILLA ein totaler Erfolg war. Zu der Zeit war Ishiro Honda nicht verfügbar, weil er an einem anderen Projekt zugange war und man verpflichtete Motoyoshi Oda, den Nachfolgefilm zu leiten. 

Leider hat man GODZILLA KEHRT ZURÜCK ziemlich übereifrig und zu schnell fertig gestellt, was sich auch beim inhaltlichen bemerkbar macht: Die Geschichte gleicht in groben Teilen der des Originals, was hier jedoch neu hinzukam ist der Zweikampf von Monstern, die hier die Geburtststunde des Monster-Zweikampfs darstellten und somit zur Tradition weiterer Godzilla-Filme gehören. Der Neuling wurde hier unter dem Namen Anguirus bekannt und ist aus prähistorischer Sicht ein Ankylosaurus mit einer Länge, bei dem so manchem Paläontologen schaudern würde, da sie im Normalfall nur um die 6-8 Meter groß geworden sind. Im Film kommt er auf eine Größe von 50-50 Metern und was ihm zudem noch fehlt, wie bei vielen Ankylosaurier-Arten ist die obligatorische Kugel am Ende des Schwanzes. Nun gut, wir befinden uns schließlich in einem Godzilla-Film, da braucht man es nicht allzu genau nehmen. 

Auch hier ist der Film noch in schwarzweiß, bevor es dann im dritten Teil ins farbige geht, also gilt es auch hier noch durchzuhalten, wenn man nicht gerade ein großer Freund von Schwarzweißfilmen ist. Interessant war die neueste Erklärung über die Herkunft von Godzilla: Godzilla ist das Überbleibsel einer prähistorischen Art, die in Lava lebte. So entfernt man sich von der Herkunft aus GODZILLA, bei dem er durch Atomtests hervor gebracht wurde. Kurz gesagt: Der Dino-Alarm ist im vollem Gange. Und da es bis dato keine Waffen gab, um Herr über Godzilla zu werden, diente Wasser, um genau zu sein, Eis dazu, ihn zur Strecke zu bringen. 

Eine interessante Überlegung ist auch, aus welcher retrospektiven Perspektive man Godzilla und Anguirus betrachtet. Es erscheint, dass Godzilla für die Amerikaner und Anguirus für die Japaner stehen, die sich gegenseitig bekämpfen. Denn unter ihrem Terror leiden die Japaner sehr darunter und bauen im Anschluss ihr heiliges Japan wieder auf. So könnte das ganze Geschehen eine interessante Distanzierung der japanischen Kultur von ihrer Rolle im Krieg sein, weil es im zweiten Weltkrieg ein Krieg der Militaristen und nicht der der japanischen Bevölkerung war. 

Nun, wie dem auch sei. An den ersten Godzillafilm kommt GODZILLA KEHRT ZURÜCK beileibe nicht ran, dafür felt einfach die Bedrohung und die Dramatik des ersten Teils, aber als schlecht würde ich den Film auch nicht bezeichnen, insbesondere deswegen nicht, weil die Idee, ein neues Monster einzuführend wegweisend für folgende Filme innerhalb und ausserhalb der Godzillafilme war. Apropos: Auch interessant ist, das dieses mal nicht Tokio das Zentrum der Gewalt war, sondern Osaka, was genau ein Jahr später von den Riesenvögeln namens Rodan heimgesucht wird.



 

Basket Case 2 - Die Rückkehr


Originaltitel: Basket Case 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Frank Henenlotter

Inhalt:

Duane Bradley und sein entsetzlich deformierter Zwillingsbruder Belial haben den Sturz aus dem Fenster eines New Yorker Hotels überlebt und fliehen in die Obhut von Madame Ruth, die eine besondere Sympathie für Freaks hegt. Sie versteckt die beiden in ihrem Heim, in dem noch weitere entstellte, aber vornehmlich friedliche Kreaturen hausen. Während Belial sich unter seinesgleichen sichtlich wohl fühlt, verliebt sich der mit der Situation vollkommen überforderte Duane in Madame Ruths Enkelin Susan. Doch die Harmonie nimmt ein jähes Ende als eine sensationslüsterne Reporterin in das "Haus der Monster" eindringt. Die Freaks setzen sich zur Wehr und sind dabei alles andere als zimperlich.

Review:

Zugegeben, ich bin nicht gerade der größte Fan des zweiten Teils, nachdem mir der erste so wunderbar gefallen hat. Der Hauptgrund ist der komödiale Anteil, mit dem ich wenig was anfangen kann, weil ich mir eher etwas drastischeres gewünscht hätte. Dennoch spreche ich dem Film nicht ab, das technisch gut produziert wurde und die Masken, die hier zum Einsatz kommen sehr kreativ, fantasievoll und liebevoll gemacht worden sind. Zieht man im Vergleich die GREMLINS heran, verspürt man einen verspielten Ansatz ins cartoonhafte überzugehen, so kommt es, das sich der Film selber nicht allzu ernst nimmt. 

Handlungstechnisch geht es dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat: Duane und Belial überleben den Absturz und landen im Krankenhaus, aus dem sie flüchten. Wie gerufen steht auch schon Ruth mit ihrer Enkelin da und nimmt die beiden mit in ihr Haus, was von allerlei skurrilen und grotesk aussehenden "Mutanten" bewohnt wird und eine Art Zufluchtsstätte für die ausgestoßenen der Gesellschaft dient. So kommt es, dass auch Belial das erste mal in den Genuss des Gefühls der Liebe kommt, weil eine weibliche Version von Belial hier wohnt. Währenddessen ist an anderer Stelle eine Reporterin und ein Fotograf ziemlich scharf drauf, mehr über das ganze zu erfahren, was sich hinter den Türen von Tante Ruth abspielt. 

Knappe zehn Jahre dauerte es, bis Frank Henenlotter sich entschloss, einen Nachfolger zu drehen. Ausgestattet mit mehr Geld für die Produktion, setzte er das Projekt auch ziemlich schnell um und erschuf eine Horrorkomödie, die im Gegensatz zum ersten Teil eher zahmer ausgefallen ist und eine Art Parodie auf Todd Brownings FREAKS darstellt. Ich denke, man hätte es bei einem Teil belassen sollen, weil hier der dreckige Look fehlt, der den ersten Teil so genial gemacht hat. Wenn manche Szenen nicht wären, könnte er fast sogar als eine Art Familienfilm durchgehen.


 

Godzilla


Originaltitel: Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Im Pazifischen Ozean vor der Küste Japans verschwinden immer wieder friedlich kreuzende Schiffe. Zunächst hält man Vulkanausbrüche oder Treibminen für die Ursache der Katastrophen. Doch dann taucht eine turmhohe Echse aus dem Meer auf und marschiert auf Tokio zu - Godzilla. Die Wissenschaftler stellen fest, dass es sich hierbei um ein Wesen handelt, welches durch jüngste Atomversuche aus einem Millionen Jahre dauernden Schlaf geweckt und radioaktiv verseucht wurde. Während der Saurier eine Spur der Vernichtung hinter sich her zieht, bricht in der Bevölkerung die Panik aus, denn selbst modernste Waffen können dem Monster nichts anhaben.

Review:

„Wenn Godzilla ein Dinosaurier oder ein anderes Tier gewesen wäre, wäre er von nur einer Kanonenkugel getötet worden.“ Aber wenn er einer Atombombe gleichkäme, wüssten wir nicht, was wir tun sollen. Also habe ich die Eigenschaften einer Atombombe übernommen und sie auf Godzilla übertragen.“ SO waren die Worte des Godzilla-Erfinders Ishiro Honda und man hätte es nicht besser zur damaligen zeit, knapp einem Jahrzehnt, nachdem der zweite Weltkrieg vorbei war, umsetzen können. Japan war das einzigste Land, was mit der atomaren Hölle in einer dunklen Zeitepoche zu kämpfen hatte und so gesehen musste man die ganze Misere irgendwie aufarbeiten und dafür eignete sich ein Film nur zu perfekt. 

Zu GODZILLA wurde schon viel geschrieben und man könnte der Meinung sein, das alles gesagt wurde, doch ich denke, dass man nie genug über die Nummer Eins unter den Filmmonstern sagen oder schreiben kann. Für Menschen wie mich, die mit Godzilla groß geworden sind, ist Godzilla an sich schon ein kleiner großer Teil des Lebens, der einen stets begleitet hat und man viele Erinnerungen damit verbindet, insbesondere wenn man zur Fanbase des Monsters gehört. Man könnte sagen: Was wäre eine Welt ohne Godzilla? Es würde was fehlen. 

Die Handlung ist allseits bekannt, um sie in kurzen Worten zu fassen: Ein gigantisches Tier mit prähistorischem Aussehen, entsteigt aus dem Wasser der japanischen Meere und beginnt, Schiffe und Küstendörfer anzugreifen. Panik und Angst verleiten die Menschen in die Offensive gegen das Tier zu gehen, was im Umkehrschluss dazu führt, das es immer weiter  in die Insel vordringt und auf seinem Weg durch Tokio Chaos herrscht. Zwischenzeitlich versuchen Wissenschaftler, den Ursprung des Monsters zu verstehen, und die offensichtlichste Schlussfolgerung, die aus den Beweisen, den von der Kreatur hinterlassenen Strahlungsspuren, hervorgeht, ist, dass es sich um eine Mutation handelt, die durch den Einsatz von Atomwaffen in der Region verursacht wurde.

Was einem sofort auffällt, sind die von Eiji Tsuburaya gemachten Spezialeffekte, die den Realismus in den Szenen begünstigen und einen schaudern lassen. Man stelle sich vor man säße an der Stelle der Menschen, die sich in dieser Situation befinden. Auf der anderen Seite ist es der mythologische Aspekt, der unterhält, weil man sich von einer Legende eines Seeungeheuers erzählt, die metaphorisch für eine tiefe Angst unter den Menschen steht. Es ist die Angst vor einem Atomangriff, der immer noch tief sitzt und in Form eines Monsters dargestellt wird. Mit einem damaligen Budget von rund 175.000 Dollar haben Honda und die Produktionsfirma Toho keine Ressourcen gescheut, um den Film zu drehen , der schließlich um die Welt ging und für seine pazifistische Botschaft Lob erhielt . 

Anzumerken wäre, dass die Effekte und Miniaturen nach heutigen Maßstäben amateurhaft aussehen, aber sie haben ihre Wirkung nicht verfehlt und sollte man über das nötige Soundequipment verfügen, würde dies den Effekt, die Dramatik und den Horror perfekt unterstreichen. Das Ende des Filmes ist ehrlich gesagt tragisch, für beide Seiten. Halb Japan ist zerstört, ein Wagemutiger setzt sein Leben dafür ein, damit das ganze Chaos ein Ende hat und zu guterletzt erwischt es auch Godzilla eiskalt und muss sein Leben lassen. 

Fazit: Auch nach knapp 70 Jahren hat der erste Godzilla nichts von seiner Wirkung eingebüßt und bis er zu einem Hüter der Menschheit umfunktioniert wird, ist es noch ein längerer Weg, aber er kommt. Damals war es noch unsicher bzw. unbekannt, dass Godzilla eins der erfolgreichsten Protagonisten der Welt werden würde und er schafft es immer wieder auf´s Neue, die Zuschauer und Anhänger zu faszinieren. Im neuesten Fall im kommenden GODZILLA: MINUS ONE, bei dem sich so einige Kaiju-Freunde die Hände reiben und man auf eine Vielzahl an Kinoaufführungen hoffen darf. 


 

Freitag, 3. November 2023

Marabunta - Killerameisen greifen an


Originaltitel: Legion of Fire: Killer Ants!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Jim Charleston, George Manasse

Inhalt:

Ein Insektenforscher, eine Lehrerin und der örtliche Sheriff kämpfen gegen gefährliche Killerameisen, die Tod und Verderben über eine idyllische Stadt in Alaska bringen. Ein Pärchen auf Hochzeitsreise verschwindet, Tierkadaver werden schnell ausgeweidet, und von Trend Murdoch bleibt nur noch das Skelett, obwohl sein Blut noch nicht einmal getrocknet ist. Jim analysiert die Ameisenreste und macht seine schockierende Entdeckung. Es handelt sich um eine Marabunta, eine Killerameise aus dem Dschungel Brasiliens. Das Ameisenheer bewegt sich unaufhaltsam auf die Stadt zu.

Review:

MARABUNTA war einer meiner ersten frühen Tierhorror-Erfahrungen als junger, wachsender Cineast, der damals in einer VOX-Ausstrahlung zu sehen war. Wie sehr sich die Wahrnehmung im Laufe der Jahre verändert, habe ich mit der gestrigen Sichtung wieder mal fest gestellt. Damals war ich zarte 13 Jahre alt, als ich vor dem Bildschirm saß und dieses Krabbelwerk begeistert verfolgte und heute stelle ich nahezu schon enttäuschend fest, dass von der damaligen Magie nicht mehr viel übrig ist. Am allerschlimmsten empfand ich sogar, dass die Ameisen CGI-Kreationen sind, damals erschienen sie mir schon real. Trotz dem ganzen bricht es dem Film keinen Zacken aus der Krone, weil er für eine TV-Produktion gar nicht so schlecht ist, es jedoch aber bei dieser letzten Sichtung bleiben wird, weil es noch genug andere Film zu begutachten gibt. 

Angesichts der Machart liegt es klar auf der Hand, dass das ein billiger Trashfilm aus den End-Neunzigern ist, der damals für FOX TV produziert wurde und als ein kleiner Snack für zwischendurch dienen kann. Die Story ist nicht groß ausgefeilt, denn man hat sie schon zigmal anderweitig und mit anderen Tieren gesehen, ja, selbst eine Prise Lovestory wurde noch hinzugefügt. Man kann schon fast von einer Tradition sprechen, dass sich am Ende des Filmes immer ein Paar aus der drohenden Situation heraus bildet. 

Richtig dämlich ist das Ende des Filmes, bei dem eine ganze "Stadt" in die Luft gejagt wird, um den Ameisen Einhalt zu gebieten. Und die Ameisen, die es überleben ziehen sich für ein gutes Jahrzehnt in den Untergrund zurück, so die Aussage des Entomologen. Ok, alles klar, demnach müssen die Ameisen einen Kalender haben, bei dem Generationen nach ihnen wissen, wann sie wieder zu zu schlagen haben, in der Zeit kriegt man locker eine weitere Stadt auf die Beine, die man anschließend wieder platt machen kann. Wie man sieht, braucht man nach eine größeren Logik nicht fragen. 

Fazit: Netter Tierhorror-Trasher, den man sich anschaut um seine Gedanken wieder aufzufrischen, sofern das Interesse da ist. Man hat schon besseres, aber auch schon schlechteres gesehen. Glücklicherweise bekommt man die DVD für ein paar Euros um sie anschließend wieder zu verkaufen oder gleich zu verschenken. 


 

Frogs - Killer aus dem Sumpf


Originaltitel: Frogs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: George McCowan

Inhalt:

Der an einen Rollstuhl gefesselte, betagte Millionär Jason Crockett lädt wie jedes Jahr zu seinem Geburtstag alle Familienmitglieder auf seine Insel ein. Der alte Griesgram macht seinen potenziellen Erben mit giftigen Kommentaren das Leben schwer und bekämpft auch alle tierischen Bewohner seines Eilandes - mit giftigen Chemikalien. In diesem Jahr muss Crockett besonders zulangen, denn eine Froschinvasion sucht seine Insel heim. Im Gegensatz zu seiner Familie, die auf sein Vermögen spekuliert, lassen sich die hüpfenden Amphibien jedoch nicht alles gefallen und erweisen sich als extrem mörderisch: Die Tierwelt schlägt zurück - und beginnt, ein Familienmitglied um das andere auszulöschen. 

Review:

Das Lexikon des internationalen Films beschreibt DIE FRÖSCHE als einen makaberen Horrorfilm, dessen kritische Absichten in Ekelszenen untergehen. Ob der Ekel auf die Vielzahl der Frösche und anderes Getier bezogen ist, mag man für sich selber entscheiden. Der größere Ekel stellen eher die Menschen dar, die aus reinem Vergnügen am Kapitalismus in Kauf nehmen, das Naturgebiete zerstört werden und dementsprechend wichtiger Lebensraum für manche Tiere zu Grunde gerichtet werden. So darf man sich nun fragen, wer oder was jetzt ekelhafter ist: Ein paar wenige Tiere, deren Ruf manchmal schlecht ist aufgrund von Mythen, Legenden und Sagen oder der Mensch, dessen Egoismus manchmal so groß ist, weil er womöglich noch denkt, das ein dicker Kontostand ihn unsterblich machen?

Die Familie des schwerreichen Jason findet sich in seinem Anwesen ein, um seinen Geburtstag zu feiern sowie auch sonst wichtige Festtage dort gefeiert werden. Empfindlich gestört wird sie duch die Unkenrufe, die laut sind und von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Zu allem Überfluss findet sich durch Zufall auch noch der Presssefotograf Picket Smith ein, der nach und nach Spuren findet, die dazu beitragen das sumpfige Gebiet zu zerstören. Mahnend wendet er sich an Jason, doch der alte Mann bleibt stur, während die Natur langsam anfängt, sich zu rächen. 

DIE FRÖSCHE ist ein unterhaltsamer als auch angenehmer Öko-Tierhorrorfilm, bei dem die Message bis in die heutige Zeit noch aktuell und gültig ist: Schützt unsere Natur und macht sie nicht weiter kaputt; oder: Rettet was noch zu retten ist, den von Jahr zu Jahr fallen immer mehr Teile der Natur dem gewissenlosen Menschen zum Opfer, so darf man froh sein, dass es trotz allem auch einen Widerstand gibt, der nicht ins extremistische abdriftet, wobei: Ausnahmen bestätigen die Regel. 

Der Film selber ist mit Top-Darstellern besetzt, allem voran Ray Milland, dessen Rolle als den Mann mit den Röntgenaugen meine favorisierteste Rolle seinerseits ist. Schauplatz des Filmes ist eine unbenannte sumpfige Gegend im Louisiana-Stil. Was mir aufgefallen ist, dass bei dem Film (gewollt oder ungewollt) rassistische Untertöne auftauchen, die jedoch nicht explizit zur Ansprache durch Dialoge kommen, es macht sich dennoch bemerkbar, wenn die Dienerschaft aus Schwarzen besteht. Man darf und sollte jedoch nicht vergessen, dass der Film aber auch schon über 50 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeiten damals noch etwas anders waren, zudem die Rollen dennoch prominent besetzt sind. 

Sehr irreführen ist das Kinoplakat, was einen Frosch mit einer menschlichen Hand im Maul zeigt. Zu sehen gibt es solche Szenen (leider) nicht, trotzdem kann es einem komisch werden, wenn man zum Ende des Filmes die Heerscharen an Fröschen sieht, die das Haus und die Gegend belagern. Es ist ein schleichender Prozess seitens der Natur, bis nahezu alle aus der Gegend vertrieben sind und wurde perfekt umgesetzt inklusive dem Stock Footage-Material was aus zahlreichen Aufnahmen von Tieren besteht, die in waldigen Sümpfen beheimatet sind. 

Fazit des Ganzen: Klare Empfehlung! 



 

Basket Case - Der unheimliche Zwilling


Originaltitel: Basket Case
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Frank Henenlotter

Inhalt:

Belial und Duane werden als siamesische Zwillinge geboren. Da die Mutter bei der Geburt stirbt, entlädt sich der Fluch des Vaters über beide. Mit 14 Jahren läßt der Vater sie gegen ihren Willen operieren und Belial, der als Mißgeburt an der Seite Duanes angewachsen war, landet als lebensunfähig und tot auf dem Abort. Duane spürt jedoch, daß sein Bruder noch lebt, rettet ihn, und beide beschließen den blutigen Rachefeldzug gegen alle Beteiligten an ihrer gewaltsamen Trennung.

Review:

1982 war für Frank Henenlotter ein gutes Jahr, weil er da sein Spielfilmdebüt gab, nachdem er es erstmal 1972 schaffte, einen Kurzfilm mit dem Namen SLASH OF THE KNIFE eine kleinere Berühmtheit zu erlangen. Nach dem BASKET CASE eher gemischte Kritiken erhielt, steigerte er sich zu einem Kultfilm, bei dem es sich um verschiedene Themen dreht. Zum einen das Monster in uns selber, zum anderen das Thema Abtreibung, bei dem man vor der Qual der Wahl steht, das "Ungewollte Kind" zu vernichten oder am Leben zu erhalten. Sehr kunstvoll als auch metaphorisch steht an dieser Stelle Belial, bei dem man als Zuschauer abwägt, ob man Mitleid mit ihm empfindet oder nicht, weil er so wie er liebt auch hasst, sich jedoch am Ende für den Hass entscheidet, vor dem auch sein eigener Bruder nicht gerettet werden kann. 

Die Geschichte handelt von dem jungen Duane, der im ursprünglichen Sinne einen siamesischen Zwilling am Leib trägt, der total deformiert ist und monströs dargestellt wird. nach einer unfreiwilligen Operation, wird ihm der Zwilling entfernt und in den Müll geworfen. Nur Dank der Fähigkeit auf telepathische Weise zu kommunizieren, wird Belial von Duane gerettet und führt mit ihm ein Zusammenleben, was darauf bedacht ist, sich an allen Beteiligten zu rächen, die für ihre Trennung verantwortlich sind. 

Meine Meinung zu dem ganzen ist, dass BASKET CASE einer der genialsten Exploitation-Horrorfilme der 1980er ist, weil der Film bezüglich dieses Genre-Mixes alles richtig macht. Die schlichte Kinematographie, der dreckige Look, die ganze Dekadenz die New York bietet bilden ein zünftiges Gesamtpaket, was mit der Geschichte der Zwillinge und Belial verfeinert wird. Wie sehr wünsche ich mir, den Film in einem räudigen Bahnhofskino in den 80ern mitten in New York zu sehen, ein Traum der leider nie in Erfüllung gehen wird, weil die Zeiten des wilden Bahnhofkinos schon längst zum alten Eisen gehören. 

Gelungen ist die Umsetzung von Belial selber, der wohl der Star des Filmes darstellt: Ein fleischiger Klumpen mit rasiermesserscharfen Zähnen und einem Brüllorgan, wie man es nur selten in einem Film sieht. Die Bewegungen wurden mit Stop Motion umgesetzt, während die Handgreif-Szenen mit einem Handschuh, in dem Henenlotters Hand drin steckt, umgesetzt worden sind. Sehr cool waren auch die Drehorte, die dem Film diesen dreckigen Grindhouse-Look verleihen: Als Bar diente ein Sadomaso-Club in Manhattan, bei dem die ganzen Sextoys versteckt werden mussten, für das Hotel war das damalige Broslin Hotel vonnöten, was eher wie eine üble Absteige anstatt ein Hotel erscheint. 

BASKET CASE gehört unumstritten zu den Filmen, die man gesehen haben muss, wenn man was auf sich hält. Vorzugsweise man beschäftigt sich mit solcherlei Filmen und lernt sie weitgehendst zu lieben und schätzen. Nachträglich gab es sogar zwei Fortsetzungen, die eine gut gemacht Trash-Trilogie bilden und jeder Film seine eigene bzw. die weitere Geschichte um Belial erzählt. Trasher, Grindhousler und Bahnhofskinojunkies werden mit BASKET CASE von vorne bis hinten bedient und werden ihre Zeit, die sie für den Film investieren garantiert nicht bereuen. 


 

Donnerstag, 2. November 2023

Dark Tower - Hochhaus des Schreckens

Originaltitel: Dark Tower
Herstellungsland: Spanien, USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Freddie Francis, Ken Wiederhorn

Inhalt:

Im Neubau eines fast fertiggestellten Bürohochhauses in Barcelona ereignen sich mysteriöse Todesfälle. Der Sicherheitsbeauftragte steht vor einem Rätsel, bis er einen Parapsychologen zu Rate zieht, der einem furchtbaren Geheimnis der leitenden Architektin auf die Spur kommt. 

Review:

DARK TOWER sollte man nicht mit Stephen Kings THE DARK TOWER verwechseln, weil es zwei ganz unterschiedliche Filme sind und meine rezensierte Verson davon die von Ken Wiederhorn ist. Es handelt sich um ein eher unbekannten Film, der das letzte mal in Deutschland auf Sat. 1 im Jahre 1994 lief und 2006 im Pay-TV. Geplant war/ist eine Bluray von Wicked Vision, aber bisher habe ich noch keine Veröffentlichung fest stellen können, auch sonst gibt es in Deutschland weder eine VHS, noch eine DVD oder irgendwas, somit muss man Glück haben, wenn man auf eine TV-Aufnahme stößt. Mir entschließt sich auch, warum man sich allgemein keine Mühe gemacht hat, den Film auf einem Heimmedium zu veröffentlichen, weil er mit hoher Sicherheit so manchem Zuschauer Spaß machen wird. 

Inhaltlich ist er nun kein Reißer, es wird nur eine Geschichte um ein Hochhaus erzählt, was, wie es scheint aussergewöhnliche Kräfte hat und so manchem das Leben kostet. Ein Sicherheitsbeauftragter und ein Parapsychologe kommen der Sache auch schnell auf den Grund und fangen an das Geheimnis zu lüften. 

Man erkennt schnell, das hier wohl POLTERGEIST 3 Pate stand, weil sich beide Filme in einem Hochhaus abspielen. Trotz das der Film im spanischen Barcelona gedreht wurde, hat man das Gefühl, dass sich das ganze Geschehen in New York abspielt, was  den Film auch amerikanisch wirken lässt. Leider gibt es manchmal Passagen, die sich in die Länge ziehen, aber darüber kann man bedenkenlos hinweg sehen, weil die Spannung und das Rätselraten was genau los ist und wie die Geschichte weiter geht, interessant ist. 

Wer sich auf nahezu blutlosen Horror konzentrieren kann und einen guten Schuss Mysteryereignisse verträgt, kann sich gerne an DARK TOWER ran wagen, denn schlecht ist der Film beileibe nicht und vermag zu unterhalten. Großen gefallen fand ich an dem Parapsychologen, der eigentlich mehr ein Dummschwätzer ist und sich für was großartiges hält, aber die ganze Szenerie nett macht und man sich fast schon dran ergötzen kann. Auch sonst sind die Charaktere passend und verhelfen auf einen unterhaltsamen Filmabend. 



 

Dark Forest - Aliens des Grauens


Originaltitel: Sway
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Peter Manoogian

Inhalt:

In dem kleinen Ort "Comet Valley" wird ein Teil eines Kometen gefunden, der vor ungefähr 500 Jahren dort niederschlug. Im Inneren befindet sich eine außerirdische Lebensform, die durch Samenübertragung von Menschen Besitz ergreifen kann. Immer mehr Bewohner werden Opfer der Aliens. Der Kometenforscher Tom Bains kommt dem Geheimnis auf die Spur und versucht mit Hilfe des verrückten Doc Roller die Körperfresser unschädlich zu machen. 

Review:

Wie man es von Full Moon Productions gewohnt ist, bekommt man hier einen billigen, aber recht netten Alientrasher geboten. Das Drehbuch stammt von Charles Band selber und man braucht nicht mal bis drei zählen können, um zu wissen, dass die Story starke Einflüsse von DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN hat. Kurz gesagt verläuft die Geschichte so: Ein Komet knallt auf die Erde, liegt dort 500 Jahre rum und die Samen im Innern des Kometen befallen die Leute, wodurch sie sic zu ausserirdische Kreaturen entwickeln. Ein Kometenforscher kommt dem ganzen auf die Schliche und versucht, das Stelldichein der Samen schnellstens zu unterbinden. 

Namentlich sind die Kreaturen unter Shooter, Tumbler und Sailor bekannt, weil Charles Band versuchte, einen gewissen Kultstatus zu entwickeln, wie es schon bei seinen legendären Puppen der Fall war, das ging aber leider in die Hose, weil der Film nicht wirklich so beherzt von den Zuschauern angenommen wurde. So führt er eher ein Schattendasein innerhalb mancher Full Moon Releases und das wird sich vermutlich die kommende Zeit nicht ändern. Ehrlich gesagt ist der Film auch nicht der Kracher, aber gehört trotzdem zu der Kategorie "So schlecht, das es schon wieder gut ist", denn das ist er auch, eine Mischung aus beidem. 

Die Darsteller sind eher mittelmäßig bis untalentiert und gerade noch so ertragbar. Jedoch isst das Auge auch mit, so hat man sich für das Aussehen der Aliens was einfallen lassen, was man als originell bezeichnen kann, denn die Aliens sehen fies aus, können fliegen oder sic zusammen rollen, was ziemlich stark an die Critters erinnert. ich denke, das der Film eher was für hartgesottene Trashfans ist, die schon so einiges aus dieser Sparte gesehen haben, jeder andere wird sich wohl eher langweilen.