Originaltitel: Gojira no gyakushû
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1955
Regie: Motoyoshi Oda
Inhalt:
Nach einer Bruchlandung auf einer verlassenen Insel entdecken zwei Piloten die Monster Godzilla und Angilus, die erbittert miteinander kämpfen und dann ins Meer fallen. Als sie zurück in Japan sind und darüber berichten, dass ein neuer Godzilla aufgetaucht ist, gehen die beiden Monster schon kämpfend in Osaka an Land.
Review:
Die ursprünglichen Pläne seitens Toho lauteten folgendermaßen: „Ob Sie es glauben oder nicht, wir hatten keine Pläne für eine Fortsetzung und hofften naiv, dass das Ende von Godzilla mit dem Ende der Atomtests zusammenfallen würde.“ Aber wie es manchmal so ist, kommt immer alles anders als man denkt und der Erstling wurde fort gesetzt. Konkrete Pläne wurden auf einer Willkommensparty für den ausführenden Produzenten Iwao Mori besprochen, bei der Mori Tomoyuki Tanaka beauftragte, eine Fortsetzung zu produzieren, weil GODZILLA ein totaler Erfolg war. Zu der Zeit war Ishiro Honda nicht verfügbar, weil er an einem anderen Projekt zugange war und man verpflichtete Motoyoshi Oda, den Nachfolgefilm zu leiten.
Leider hat man GODZILLA KEHRT ZURÜCK ziemlich übereifrig und zu schnell fertig gestellt, was sich auch beim inhaltlichen bemerkbar macht: Die Geschichte gleicht in groben Teilen der des Originals, was hier jedoch neu hinzukam ist der Zweikampf von Monstern, die hier die Geburtststunde des Monster-Zweikampfs darstellten und somit zur Tradition weiterer Godzilla-Filme gehören. Der Neuling wurde hier unter dem Namen Anguirus bekannt und ist aus prähistorischer Sicht ein Ankylosaurus mit einer Länge, bei dem so manchem Paläontologen schaudern würde, da sie im Normalfall nur um die 6-8 Meter groß geworden sind. Im Film kommt er auf eine Größe von 50-50 Metern und was ihm zudem noch fehlt, wie bei vielen Ankylosaurier-Arten ist die obligatorische Kugel am Ende des Schwanzes. Nun gut, wir befinden uns schließlich in einem Godzilla-Film, da braucht man es nicht allzu genau nehmen.
Auch hier ist der Film noch in schwarzweiß, bevor es dann im dritten Teil ins farbige geht, also gilt es auch hier noch durchzuhalten, wenn man nicht gerade ein großer Freund von Schwarzweißfilmen ist. Interessant war die neueste Erklärung über die Herkunft von Godzilla: Godzilla ist das Überbleibsel einer prähistorischen Art, die in Lava lebte. So entfernt man sich von der Herkunft aus GODZILLA, bei dem er durch Atomtests hervor gebracht wurde. Kurz gesagt: Der Dino-Alarm ist im vollem Gange. Und da es bis dato keine Waffen gab, um Herr über Godzilla zu werden, diente Wasser, um genau zu sein, Eis dazu, ihn zur Strecke zu bringen.
Eine interessante Überlegung ist auch, aus welcher retrospektiven Perspektive man Godzilla und Anguirus betrachtet. Es erscheint, dass Godzilla für die Amerikaner und Anguirus für die Japaner stehen, die sich gegenseitig bekämpfen. Denn unter ihrem Terror leiden die Japaner sehr darunter und bauen im Anschluss ihr heiliges Japan wieder auf. So könnte das ganze Geschehen eine interessante Distanzierung der japanischen Kultur von ihrer Rolle im Krieg sein, weil es im zweiten Weltkrieg ein Krieg der Militaristen und nicht der der japanischen Bevölkerung war.
Nun, wie dem auch sei. An den ersten Godzillafilm kommt GODZILLA KEHRT ZURÜCK beileibe nicht ran, dafür felt einfach die Bedrohung und die Dramatik des ersten Teils, aber als schlecht würde ich den Film auch nicht bezeichnen, insbesondere deswegen nicht, weil die Idee, ein neues Monster einzuführend wegweisend für folgende Filme innerhalb und ausserhalb der Godzillafilme war. Apropos: Auch interessant ist, das dieses mal nicht Tokio das Zentrum der Gewalt war, sondern Osaka, was genau ein Jahr später von den Riesenvögeln namens Rodan heimgesucht wird.