Freitag, 15. November 2024

Griechische Feigen


Originaltitel: Griechische Feigen
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Sigi Rothemund

Inhalt:

Patrizia, die hübsche Tochter eines wohlhabenden, in Athen lebenden Industriellen, soll auf Wunsch ihrer Eltern und wie jedes Jahr ihren Urlaub in Deutschland verbringen. Doch kurz vor dem Abflug fällt sie den spontanen Entschluss, endlich einmal das zu tun, was ihr Spaß macht. Sie will endlich frei sein, das Leben kennenlernen - und natürlich auch die Männer. Sie verschenkt ihr Flugticket und stürzt sich voll ins Leben, doch schon bald muss sie erkennen, dass es mit der Liebe auch nicht immer so leicht ist.

Review:

In gewisser Weise war ich doch etwas enttäuscht davon, das der Name Olivia Pascal bei diesem Film so plakativ ausgefallen ist und sie keine allzu große Präsenz in dem Film hat. War das doch der Hauptgrund des Kaufs der Bluray von Subkultur. Aber gut, gemindert hat das das Filmvergnügen nicht und bekam eine recht nette Erotikkomödie vorgesetzt, die zwar vermutlich nicht ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber auch keine komplette Gurke war. Der Film dreht sich um die Freiheit eines jungen Mädchens, deren Ziel das Studium in München soll, sie sich aber dafür entscheidet, ein Leben in Saus und Braus zu führen und sich die Männerwelt als auch die Liebe besser kennen zu lernen. Doch ganz so einfach wie sie es sich vorstellt, wird das Unterfangen nicht. 

In der Hauptrolle sieht man die französische Schauspielerin Betty Vergès, die eine sehr winzige Filmographie aufzuweisen hat und ab den 1980ern auch soweit aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Was sie heute macht, ist unbekannt. Das Gute an der Sache ist, das sie sich nicht viel Zeit lässt und sich so oft wie möglich barbusig präsentiert, was bei einer Frau ihres Formats auch nicht nötig ist, dass sie sich dauernd in Kleidung hüllt. Ihre reise durch das griechische Land ist eine wilde Mischung aus Höhen und Tiefen, was darin mündet, das sie einer Vergewaltigung entkommt, sich in den falschen Kerl verliebt, auf einen "skrupellosen" Geschäftsmann trifft oder den verheirateten Mann versucht zu verführen, dessen Ehefrau jedoch schon auf dem Weg nach Hause ist. Kurzum: Sie ist ein regelrechtes Biest. 

An manchen Stellen des Filmes verliert er sich in sich selber und man kommt gar nicht so richtig mit, wie es nun weiter gehen soll, weswegen seitens des Regisseurs Sigi Rothemund einfach was eingebaut wurde, um halbwegs am Ball zu bleiben. Auch haben manche Anfänge, bei denen man dachte, das noch was nach kommt, einfach ein jähes Ende genommen und blieb vom Ende her offen. Bezogen auf die versuchte Vergewaltigung, was damit endete das Patricia einfach mit dem Auto der beiden weg fährt, nach dem sie sich befreien konnte, aber die beiden auf einer Party wieder auftauchten, um ihr die Suppe zu versalzen. Zu den Höhepunkten zählen die Aufnahmen mit Olivia Pascal, die nichts von ihrer Schönheit zu der Zeit eingebüßt hat und sich frecherweise Patricia krallt, um mit ihr zusammen heraus zu finden, wie es um den Fotograf bestellt ist. 

Fazit: Ein recht angenehmer, filmischer Zeitgenosse Zeitgenosse den man gerne auch in das Genres des Roadmovies kategorisieren kann, zudem ein Film über die unbeschwerte Jugend der 1970er Jahre, in der die Welt noch leichter war, wie es scheint. Herrlich ist dabei auch die Musik, dessen Klänge man schon in vielen schmuddeligen Komödien der 1970er Jahre hören konnte. Alles in allem ein überdurchschnittlicher Film, der gewiss zu unterhalten weiß, wenn man keine allzu hohen Erwartungen hat und sich aus dem Fundus von LisaFilm gerne bedient.


 

Donnerstag, 14. November 2024

Hammer House of Horror


Originaltitel: Hammer House of Horror
Herstellungskand: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Peter Sasdy, Tom Clegg, Alan Gibson, Don Leaver, Francis Megahy, Don Sharp, Robert Young, 

Inhalt:

1. Die Hexe von Woodstock

Farm Durch eine Zeitreise taucht eine Hexe aus dem 17.Jahrhundert bei einem Musiker auf und beginnt ihn auch körperlich zu terrorisieren. Die Ehefrau geht dagegen an. 

2. Die Dinnerparty

Eine Reporterin recherchiert auf einer neuen angesagten Schlankheitsfarm, doch hinter der Fassade stecken andere, sinistre Interessen.

3. Alptraum ohne Erwachen

Ein unglücklich verheirateter Häusermakler findet sich und seine Sekretärin in einem offenbar nicht enden wollenden Alptraum wieder bei dem Versuch, ein Gebäude zu verkaufen.

4. Die Rache der Ungeliebten

Ein Ehepaar adoptiert nach dem Tod ihres Sohnes einen anderen Jungen, doch die Arbeit scheint den Eltern wichtiger zu sein. Bis Unheimliches geschieht.

5. Das Haus des Grauens

Eine dreiköpfige Familie zieht in ein berüchtigtes "Murder House" und renoviert es. Unterstützt von den netten Nachbarn scheint aber die Vergangenheit des Gebäudes sehr aktiv zu sein und sich auf die Arbeiten auszuwirken.

6. Charlie Boy

Die Erbschaft von Kunstgegenständen bringt eine Pärchen in den Besitz eines geheimnisvollen Fetischs, mit dem man unliebsame Mitmenschen durch "Unfälle" zum Opfer fallen lassen kann. Sowas verlangt natürlich behutsames Vorgehen.

7. Die Experimente des Mr. Blueck

Ein Ex-Sträfling wird zum Versuchstier seines Ex-Wärters, der eine ganz neue Art von Zoo installieren möchte.

8. Kinder des Vollmonds

Ein Ehepaar strandet auf Urlaubsreise in einem seltsamen Dorf mit merkwürdigen Kindern. Und dann ist da dieses Heulen im Wald.

9. Das Vermächtnis des Falkners

Ein Serienmörder geht um, der seinen Opfern das Herz heraus schneidet. Beruht das alles auf einer ungarischen Legende und ist ein Nachfahre einer Dynastie dafür verantwortlich?

10. Der Wächter des Höllenschlunds

Eine Satanssekte will einen Dämon beschwören, doch ein spezieller Spiegel spielt dabei eine wichtige Rolle. Der ist aber gerade an einen Antiquitätenhändler versteigert worden.

11. Besucher aus dem Jenseits

Eine psychisch schon stark marode Amerikanerin bringt eines Nachts einen Angreifer um, der aber fortan immer wieder in ihrem Gesichtskreis auftaucht. Ein indisches Medium soll ihr helfen, bevor sie ganz verrückt wird.

12. Die zwei Gesichter des Bösen

Eine dreiköpfige Familie hat einen schweren Autounfall, als ein zuvor mitgenommener Anhalter den Vater attackiert. Später muss die Mutter zu ihrem Schrecken feststellen, dass sich Angreifer und Ehemann wie ein Ei dem Anderen ähneln.

13. Die Handlanger des Satans

Ein Angestellter in der Pathologie eines Krankenhauses steigert sich in eine obsessive Psychose rund um die Zahl "9" hinein und sieht zunehmend Beweise in seiner Umgebung, dass eine satanische Verschwörung vorliegt.

Review:

Wer sich mit Horror-Anthologien als auch Horrorserien auseinander setzt, wird irgendwann sicher mal auf die Serie HAMMER HOUSE OF HORROR stoßen, die in den 1980er Jahren von Hammer Films produziert und erstmals im deutschen Fernsehen im Jahre 1989 ausgestrahlt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade mal ein Jahr alt und kam leider nicht in das Vergnügen dieser Serie, zumal ich der Ansicht bin, das in den 1990ern das Fernsehen noch weitaus besser war wie heute. Die Serie enthält 13 Geschichten, die mit einer knappen einstündigen Laufzeit pro Folge auskommen und für jeden Grusel- als auch Horrorfan ein klares Muss sind, denn die Geschichten sind zum teil sehr verdreht, gruselig, übernatürlich und an manchen Stellen mit einem englischen schwarzen Humor geschmückt.

Nach der Insolvenz 1979 musste damals etwas neues her, wofür es sich lohnt, wieder namhaft zu werden und da erschien eine Serie genau richtig. Unter der Leitung von Roy Skeggs, der in Kooperation mit Brian Lawrence dafür gesorgt hat, das wieder Schwung in die Sache kommt, schlug das Studio eine neue als auch gewagte Richtung ein, die für zu mehr Vitalität des Studios führen sollte. Wie es scheint, war Hammer Films damit auch sehr erfolgreich, was sie dazu veranlasste, im Jahre 1984 eine weitere Serie zu produzieren, die den Namen HAMMER HOUSE OF MYSTERY AND SUSPENSE trägt. 

Bei jeder Folge kommt ein anderes Thema aus dem Bereich des Grusel-Horrors zum Einsatz und reicht von Werwölfen, geistern, Hexen, Woodoo, Kannibalen, Serienmörder und vielem mehr. Auch konnte man für dieses mehr als geniale Projekt einige namhafte Darsteller wie Peter Cushing, Pierce Brosnan oder Patricia Quinn gewinnen. Mich hat besonders angesprochen, das die Serien zeitlos und einen Hauch von dem typischen Gothic Horror beinhalteten, wie man es von Hammer Films kennt. Bis auf wenige, ich glaube meinerseits waren es nur zwei Folgen, fand ich alle sehr ansprechend, spannend und sehr unterhaltsam. Ein weiteres großes Plus gebührt den Drehbüchern, die gut taktieren und gut geschrieben wurden. 

Fazit: Auch wenn es anschließend nochmal eine Serie gab, finde ich es schade, das es bei dieser Serie nur bei mickrigen 13 Folgen geblieben ist. Trotz mancher Schwächen ist es eine der besseren Serien die ich bisher gesehen habe und habe in puncto Hammer Films definitiv noch mehr Blut geleckt. Auch kommt der Einsatz von Horror-, zum Teil auch sanften Splatter-Elementen gezielt zum Einsatz, damit dem Zuschauer auch etwas geboten wurde, um den Horror zu unterstreichen. An wen die Serie bisher vorbei gegangen ist, sollte sich aufgerufen fühlen, sie sich zu besorgen, denn bereuen wird man es definitiv nicht!

 

Garden of Gore: Gore Short Compilation Vol. 2


Originaltitel: Garden of Gore: Gore Short Compilation Vol. 2
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Simon Spachmann

Inhalt: 

Human Depravity
Traces of Snuff 3
Satanic Snuff Mixtape

Review:

2024 hat der deutsche Untergrund-Newcomer Simon Spachmann die zweite Veröffentlichung der Gore Short Compilation seines kleinen, aber feinen Labels Garden of Gore veröffentlicht. Auf dieser Compilation befinden sich 3 sehr extreme Kurzfilme, die in ihrer Ganzheit ein herber Schlag in das Gesicht eines jeden Mainstreamers ein dürften, wenn sie sich die Compilation zu Gemüte führen würden. Zum ersten mal hörte ich von Simon Spachmann als ich die DVD zu BACKWOOD CARNAGE in den Händen hielt und mir dieses Sahnestück einverleibte. Nicht schlecht, Herr Specht, war mein erster Gedanke, war dieses Werk ein schonungsloser Beitrag, wie ein blutrünstiger, aber auch kompromissloser Untergrundfilm zu sein hat. 

Das der Simon also kein Kind von Traurigkeit ist, hat er zumindest schon mal bewiesen und war es wert, das ganze Geschehen weiter zu beobachten, wie nur möglich. Dennoch geriet es in meinem Fall stellenweise unter den Radar, was die Besorgungen einiger Veröffentlichung anbetraf, insbesondere was die ganzen Fake Snuff-Filme betraf, die in mehreren Veröffentlichungen vorliegen. Glücklicherweise konnte ich einer Veröffentlichung der Gore Short Compilation seitens des Regisseurs habhaft werden und mir die Filme zur Brust nehmen, um mir selber davon ein Bild zu machen. Und nach der zweiten Sichtung hege ich den festen Wunsch, das da gerne noch mehr kommen darf, denn genau danach habe ich immer wieder mal lange gesucht!

HUMAN DEPRAVITY

Sicherlich werden so einige die INNER DEPRAVITY-Filme des kanadischen Makeup Artists Remy Couture kennen. So verwundert es nicht, das man hier ein paar wenige Parallelen dazu vorfindet, jedoch nicht in einem Klon abdriften, bei dem man sich hinterher die Mäuler zerreißen könnte. Die Geschichte, insofern man eine erkennt, folgt einem Mann, der zusammen mit einer Frau, wohl die Freundin, in einem alten Haus lebt. Drahtzieher ist jedoch der Mann, der als geisteskrankes Individuum erkennbar ist. Sein derzeitiges Dasein besteht darin, sich harte Drogen einzuverleiben, zu morden als auch nekrophilen Tätigkeiten nach zu gehen. 

Im Verlauf des knapp 15-minütigen Kurzfilms erleben wir eine depressive, finstere Welt, die abgeschnitten von der Außenwelt ist, in der die Welt vermutlich noch in Ordnung zu sein scheint. Es zeichnet sich ein verstörendes, alptraumhaftes Bild ab, was mit einigen Litern Blut und leblosen, vermoderten, blutigen Leichen beschrieben ist, die sich im Doppelzimmer des ´Paares´ befinden. Eine Hintergrundgeschichte zu den beteiligten Personen, gibt es nicht. Während die Dame noch betäubt von den Drogen im Bett liegt, bewegt sich der Mann in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Auch hier liegen diverse verstümmelte Körperteile und warten nur darauf, bis die Natur ihr übriges tut, um sie "verschwinden" zu lassen. 

Nach einem Gang auf die Toilette erlebt man zum ersten mal die Tragweite der mentalen Explosionen, die hier von statten gingen: Ein ungeborenes Baby liegt in der Kloschüssel, auf das uriniert wird. Wieder geht es nach oben, in das gemeinsame Schlafzimmer. Ein Doppelbett, auf dem sich zwei weitere schwer zugerichtete Leichen befinden. Der Frau wird erstmal ein Dosis der Droge injiziert, bis das gemeinsame Baby aufwacht, das es zu stillen gilt. Anschließend wird auch das Baby via Injektion betäubt, das es seine Ruhe gibt. In der Zwischenzeit macht sich die Frau via Blowjob über einen der männlichen Leichname her und wird von dem Mann, der für alles verantwortlich ist, bestiegen. 

In Einblendungen erfährt man auf detaillierte Weise, wie die beiden anderen Opfer zu Tode gekommen sind. Nicht ganz zimperlich scheint es unter anderem mit einem Hammer zur Sache gegangen sein. Leichenschändung inklusive. Den Abschluss bildet ein Gang in den Keller, in dem sich zwei noch lebende Opfer gefesselt an Stühlen befinden, die ebenfalls mit dem Hammer gefoltert werden und deren Lebenslicht alsbald abgeschalten sein wird. 

Übersetzt man den Filmtitel, ergibt sich die Begrifflichkeit der "Menschlichen Verdorbenheit", die in diesem Kontext nicht nur eine sexuelle Komponente aufweist, sondern für das ganze Mentale steht, die hier zur Schau gestellt wird. HUMAN DEPRAVITY spielt definitiv in derselben Liga wie die Originale und bildet einen surrealen Alptraum aus Blut und Gewalt, wie man es nicht oft zu Gesicht bekommt. Sehr zuvorkommend waren die Einsätze der Spezialeffekte, die mehr als gelungen sind und Lust auf mehr machen. Entstanden ist HUMAN DEPRAVITY innerhalb eines Tages bis zur Fertigstellung dauerte es zwei Wochen, wobei sich das Ergebnis sehen lassen kann. Man darf sehr darum bitten, das es das noch lange nicht war und seitens Simon Spachmann noch einiges zu sehen geben wird. 

TRACES OF SNUFF 3

Das erste was einem bei dem Filmtitel einfällt, wäre die Verbindung zu der US-amerikanischen Shockumentary-Serie TRACES OF DEATH! Hier bekommt man das Gefühl, das jedoch etwas intensiveres dabei heraus gekommen ist. Es handelt sich bei diesem 9-minütigen Kurzfilm um ein Mixtape aus dem Independent-Bereich. Mixtapes werden Kennern der Szene nichts fremdes mehr sein. Compilations, die aus mehreren realen Videos zusammengestellt und mit teilweise oftmals kreativen DVD-Covern versehen werden. Warum dann nicht selber so ein Mixtape produzieren, nur mit dem Unterschied, das es sich bei den Aufnahmen eben um selber erstellte "Tote" handelt? 

Die Aufzeichnungen beginnen an einem Fluss unter der Brücke, an dem sich zwei abgetrennte Köpfe und mehrere abgetrennte Körperteile befinden. Anschließend wird man Zeuge dessen, bei dem ein Frauenkörper mit einem Messer traktiert wird. Die weiteren Aufnahmen bestehen aus Bildern mit mehreren verstümmelten und schwer zugerichteten Leichen an einem versteckten Ort, der sexuellen Schändung einer Frauenleiche, extremen Hyper-Gore-Aufnahmen, einem Art Remake des Videos der ukrainischen "Dnepropetrovsk Maniacs" und diversen Foltervideos, in denen Hammer und Messer zum Einsatz kommen. 

Auch hier wird man sicherlich erstaunt sein, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail die Spezialeffekte entstanden sind. Dass das gerade billig war, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn die sind viel zu gut und machen einen rasanten Eindruck. Dazu kommt noch die Verarbeitung, damit es wie ein altes Magnetband aus sieht, um den Eindruck zu erwecken, das es sich um authentisches Material handeln könnte. Erstklassig und wütender Ausbruch auf die Synapsen, die hängen bleiben!

SATANIC SNUFF MIXTAPE

Bei diesem knapp 11-minütigen Fake Snuff-Films wird das am äußeren Rande das Thema des Satanismus bedient. Seit mehreren Jahren, gar Jahrzehnten gab und gibt es immer wieder mal Geschichten über schwarze Messen, in denen angeblich Blut getrunken wird, Frauen geschwängert werde, um das noch ungeborene Kind zu töten und zu essen und weitere wilde Geschichten. bei manchen mag was dran sein, bei manchen weniger. Dennoch passt das Thema bestens zu manchen Horrorfilmen oder diversen Untergrundfilmen, da das satanische oftmals als das böseste der Welt abgetan wird. 

Dieser Kurzfilm ist ganz m Zeichen des experimentellen aufgebaut und lässt sich durchaus als Experimentalfilm vermarkten, der eine sehr verstörende, finstere Atmosphäre aufzuweisen hat. Eine Geschichte wird man hier vergeblich suchen, weswegen man sich auf die beeindruckenden Kamerafahrten durch ein altes Gemäuer seitens eines Kerls mit einer Maske und den Tätigkeiten, die es zu sehen gibt, beschränken sollte. Zu den Zurschaustellungen gehören das verbrennen eines Menschen, was sich darin widerspiegelt, das der verkohlte Leichnam nach dem Brand zu sehen ist. Sozusagen der Appetizer auf das nun kommende. 

Es folgen Aufnahmen aus einer Räumlichkeit, was dem foltern von Menschen dienen soll und hier wird der Film erst richtig aufwühlend. Schädel, auf die mit dem Hammer eingeschlagen werden, Frauenkörper die abgestochen werden, Augenentfernungen mit dem Messer, Leichenschändungen und eine längere Szene die wie eine Mischung aus AMERICAN GUINEA PIG 1&2 gedeutet werden können, mit einem Schuss Nekrophilie bestimmen hier das Programm und sind wie gewohnt extrem brutal umgesetzt und weisen ebenfalls ordentliche Spezialeffekte auf. 

Fazit: Simon Spachmann hat es mit seinem Produktionsteam geschafft eine außerordentlich granatenstarke Compilation bzw. drei Kurzfilme zu erschaffen, die jedem Gorehound die Freudentränen in die Augen treiben dürften! Bei der Laufzeit konnte man auch passabel arbeiten, da es nicht darum geht, eine Story aufzubauen, bei der man sich womöglich durchkämpfen müsste, sondern man bringt alles zum Punkt ohne großes Gehadere! Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung an jeden, der sich gerne mal wieder was verstörendes, tabubrechendes, zeitgleich aber gut gemachtes Effektegewitter ansehen will. Wenn es so bleiben sollte, dürfte hoffentlich alsbald ein Langfilm drin sein!


 

Sonntag, 20. Oktober 2024

Alarm für Sperrzone 7


Originaltitel: The Monster That Challenged the World
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Arnold Laven

Inhalt:

Ein Soldat der Navy, die über dem Saltonsee zu Testzwecken Fallschirmabsprünge durchführt, taucht nicht mehr auf. Der am Rettungsboot festgestellte Schleim ähnelt dem Sekret von Schnecken. Und wem das noch nicht reicht: Auf dem Grunde des Sees entdecken Taucher die entsetzlich entstellte Leiche einer jungen Frau. Die Antwort: Bei einem Unterwasserbeben hat sich ein Spalt geöffnet, aus dem riesige prähistorische Mollusken dringen, die das Gewässer unsicher machen, indem sie beständig neue Eier legen. Sollten die Mollusken über Wasserkanäle ins offene Meer gelangen, könnte ihre Vermehrung das Ende der Menschheit bedeuten.

Review:

Im Rahmen der Galerie des Grauens-Serie wurde endlich die fünfte Serie von Anolis veröffentlicht und den Anfang durfte der 1957 erschienen Monsterfilm ALARM FÜR SPERRZONE 7 machen, der im Original unter dem Namen "The Monster That Challenged the World" veröffentlicht wurde. Das Monster was die Welt veränderte also. Nunja, ganz kann man dem nicht zustimmen, denn das einzigste Monster was die (Film)-Welt wirklich verändert hat, war damals Godzilla, aber das konnte man zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wissen, wie groß der Erfolg der Riesenechse werden würde. Was beide aber gleich haben, wäre die Ursache des "Groß und stark-Werdens": Atomare Verstrahlung, und das scheint damals wohl auch bestens geklappt zu haben, um zu erklären, wie ein kleines Lebewesen so gigantisch werden konnte. Die Atom-Erklärung dazu wird hier nicht geboten, aber es liegt durchaus nah, wie auch sonst kann so ein Schneckenvieh so groß werden?

Jedoch wird angesprochen, das es in der Nähe eines Militärstützpunkt gefunden, in dessen Nähe Atomtests durchgeführt werden. So taucht es nach einem Erdbeben innerhalb des Meeres auf und hinterlässt einen seltsamen Schleim, der ziemlich radioaktiv verseucht ist. Auch wird die Erklärung geboten, dass es sich um einen Mollusken handelt, eine Sammelbezeichnung für Weichtiere, in diesem Fall eine Schnecke. Entstanden ist der Film 1957 unter der Regie von Arnold Laven, was seinen ersten Monster-B-Movie darstellt. Zu den positiven Aspekten gehören die glaubwürdigen Akteure als auch die Kreatur, die fabelhaft aussieht und dem auch eine Menge Zeit eingeräumt wird, um Präsenz zu zeigen. 

Zu den etwas negativeren Aspekten gehört das Tempo, was etwas langsam von statten geht. Aber das Problem haben viele Filme aus der Zeit, je nach Betrachtungsweise. Dennoch kommt keine Langeweile auf, wenn man berücksichtigt aus welchem Jahr der Film entstammt und man wird hoffentlich keinen Blockbuster ala Hollywood und Co. erwarten, wenn man sich der Geschichte realistisch nähert. Innerhalb Deutschlands wurde der Film am 30. Mai 1958 uraufgeführt und seitdem gilt bis auf weiteres die Originalsynchronisation verschollen, weswegen von Anolis eine neue angefertigt wurde und nicht minder schlecht klingt! Umso schöner ist es, dass die erste Veröffentlichung auf Bluray ebenfalls von Anolis stammt, weil seit 1958 keine Veröffentlichung statt fand. 

Fazit: Kleiner, aber feiner 50´s Monster Movie, der leider viel zu unbekannt ist, aber jedem Fan aus diesem reizenden Genre Spaß machen wird. Die Palette dazu ist groß genug und jeder dieser Filme hat seine Besonderheiten. Abgesehen von dem mickrigen Budget von 200.000 US-Dollar und einer Drehzeit von 16 Tagen, ist dieses Werk gut gemacht und weist auch keine nervtötenden Längen auf.



Sonntag, 13. Oktober 2024

Frostbiter - Der Fluch des Wendigo


Originaltitel: Frostbiter - The Wrath of the Wendigo
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Tom Chaney

Inhalt:

Frostbiter ist die schreckliche Geschichte einer tödlichen Kreatur, hoch oben im Norden. Die alten Indianer haben sich erzählt, dass dieses Wesen einst auferstehen und Terror pflanzen wird in die Herzen derjenigen, die seine Ruhestätte entweihen. Als eine Gruppe Jäger den Frieden auf einer entlegenen Insel stört, erwecken diese damit den unbesiegbaren Fluch des Wendigo, den Dämon Frostbiter. Die schreckliche Kreatur hat viele Gesichter, sie erscheint, wenn man sie am meisten fürchtet und am wenigsten erwartet. Und wenn der Frostbiter kommt... friert die Hölle zu. 

Review:

Was zur Hölle ist FROSTBITER bitteschön für ein geiler Film? Und warum veröffentlicht den niemand hierzulande in einer schönen Bluray-Edition? Denn verdient hätte er es allemal. Gedreht wurde er mehrere Jahre, vermutlich um 1988 rum im Südosten von Michigan und lag auf Grund Vertriebsschwierigkeiten dann nur rum und erblickte erst 1995 dank Troma das Tageslicht. Viel zu spät meiner Meinung nach, denn bis dahin blieb er nur manchen Video-Archäologen vorenthalten. Aber wie es so schön heißt: Besser spät als nie und glücklicherweise veröffentlicht auch Vinegar Syndrome den Film auf Bluray, weswegen die Hoffnung dezent blüht. 

Bei der Storyline handelt es sich um zwei Rednecks, die es schaffen einen Schutzkreis zu durchbrechen, der den bösen Wendigo freilässt. Laut Aussagen im Film, soll es sich um eine Metapher des bei den indianischen Völkern bestehenden Kannibalismus handeln. Zu einem späteren Zeitpunkt versammeln sich ein paar Freunde in einer kleinen Hütte, um etwas zu feiern, Chili zu essen und die anderen zu ertragen. Männer/Idioten-Party halt.  Im weiteren Verlauf bekommen sie es mit allerlei Dämonen, Monstern und dem Wendigo an sich zu tun, bei dem nur ein winziger Teil überleben wird. Zu Hilfe kommt eine Dame namens Sandy, die von Alpträumen geplagt wird und als "Neue Wächterin" auserkoren ist, das Festland zu verlassen und gegen den Wendigo zu kämpfen. 

Ja, wie man anhand der Inhaltsangabe schon fest stellen wird, handelt es sich bei FROSTBITER um einen Partyfilm par excellance! Nicht umsonst wurde er von Troma veröffentlicht, denn genau wie ein Tromafilm fühlt er sich an und ist dabei auch noch richtig gut! Man erinnert sich auch nur zu gerne an TANZ DER TEUFEL erinnert, weil sich nahezu alles in einem verlassenen Haus abspielt, was von einem Schneesturm umgeben ist. Und es kommt wie es kommen muss: Man wird zum Kampf mit verschiedenen Kreaturen gebeten. 

Da hätten wir einmal das Nacktmodel aus einer Tittenzeitschrift, die sich heraus löst und in eine hässliche Dämonenkreatur ala eines Deadites verwandelt. Die Chilisuppe verwandelt sich in ein kleines beißwütiges, hässliches Monster, dazu kommt noch ein gigantischer Wendigo, der ebenfalls vor nichts und niemanden Halt macht und eher an eine hirschartigen Dinosaurier erinnert. Das Chili in dieser Trashsuppe sind definitiv die Spezialeffekte, die gänzlich handgemacht sind, viel Gummi und gut aussehende Masken beinhalten. Der Wendigo selbst wurde mit Stop Motion-Effekten in Bewegung gebracht und man scheute weder Mühen und Kosten das alles in allem aufwändig zu kreieren. 

genau so irre wie der Film ist, sind auch die Dialoge! Man kann sich manchen Grinser oder Lacher nicht verkneifen und fragt sich am Ende, was die Drehbuchautoren geraucht haben. Hoffentlich nur gutes, würziges Cannabis, anders lässt sich so ein Inhalt nicht erklären. Und ja, es macht Spaß, aber richtig. Ich kann mir nicht vorstellen, das bei den Dreharbeiten keiner seinen Spaß an der Sache hatte, dafür steckt viel zu viel Liebe zum Detail drin. Aus dem Grund frage ich mich, warum der Film allgemein so stiefmütterlich behandelt wird außer in den USA. 

In Deutschland erschien er bisher nur via One World Entertainment auf DVD und VHS, in Großbritannien nur auf VHS, in den USA ebenfalls auf VHS, DVD und Bluray und wie es heißt, in Japan unter dem Titel Shiryōnoharawata Sai Tsui Shō, weil man mit dem japanischen Titel von EVIL DEAD, Shiryōnoharawata, Kasse machen wollte. Man kann sich nur wünschen, das der Film bei ein paar Labels mehr Aufmerksamkeit bekommt, besonders in Deutschland, denn das ist genau das Splattertrash-Gewitter was ich liebe, besonders wenn man im Stile von Troma agiert hat und dabei noch was zum lachen hat! 


 

Das letzte Grab


Originaltitel: Das letzte Grab
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Timo Rose

Inhalt:

Piet und Max graben gerne Leichen aus ihren Gräbern, zerstückeln sie und verkaufen die Einzelteile dann an Interessenten. Da die Arbeit ziemlich nervenaufreibend ist und Piet bis in den Traum von Leichen verfolgt wird, beschließen sie, dass dieses Grab nun das letzte sein soll. Natürlich geht dabei etwas schief, denn sie graben einen Körper aus, auf dem ein Fluch liegt. Der Körper mutiert zu einem Zombie und hämmert herum und tötet alles, was ihm im Weg steht. Leider mutieren auch die Gebissenen zu Zombies.

Review:

Was man dieser Tage nicht alles aufspürt, wenn man seine Detektoren mal vernünftig zum Einsatz bringt. Ich hätte im Leben nicht gedacht, das ich jemals in den Genuss von Timo Rose´ DAS LETZT GRAB komme, ist es doch eine sehr seltene Ultra-Rarität, den Film zu finden. Erschienen ist der Film damals in den mittleren 1990ern via X-Rated und C.M. Video und seitdem nur selten im Internet aufgetaucht. Timo Rose selber gilt als eins der "Urgesteine" des deutschen Amateurhorrors, wobei es noch Filmemacher wie Heiko Fipper gibt, die noch mehr Urgestein diesbezüglich sind als alles andere. 

Rose´ Debütfilm war damals 1992 der knapp einstündige Amateurhorror THE EVIL DAY, bevor es vier Jahre später mit DAS LETZTE GRAB  weiter ging. THE EVIL DAY steht zwar hier in meiner Sammlung, bisher aber noch ungesehen. Nach der Sichtung von DAS LETZTE GRAB werde ich mich demnach wohl an den Rose-Erstling im Laufe der Zeit ran machen, um darüber zu berichten. Kommen wir aber zurück zum eigentlichen Thema. DAS LETZTE GRAB ist ein Zombie-Horrorfilm im jugendlichen Amateurgewand, der an sich gar nicht allzu schlecht ist. Ich hatte erst die Sorge, das ich hier meine Zeit verschwende, weil es aus diesem Genre auch Beiträge gibt, die vor gähnender Langeweile nur strotzen. 

Inhaltlich geht es um zwei Kerle, die ihr Brot damit verdienen, in dem sie Gräber ausbuddeln und die Leichenteile als auch Grabbeilagen auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Nachdem einer der beiden Alpträume bekommt, weil er auf dieses "lukrative" Geschäft nicht mehr wirklich klar kommt, entscheiden sie sich "nur noch" ein Grab, das letzte Grab auszubuddeln, nochmal Kohle zu machen und die Sache an den Nagel zu hängen. Womit die beiden nicht rechnen, ist, das sie es mit Zombies zu tun bekommen und um´s Überleben kämpfen müssen. 

Um ehrlich zu sein: Ich bereue die Sichtung des Filmes nicht, ganz und gar nicht. Rose hat hier eine netten Beitrag erschaffen, der zwar nur im Hintergarten gedreht wurde, aber ein durchaus mit kleinen Spannungselementen ausgestatteten Film entstanden ist, der Freunde des Amateurgenres erfreuen dürfte, sollten sie ihn mal in die Finger bekommen. Auch hat man sich Mühe gegeben was die Spezialeffekte betrifft. Eine Leiche sieht gar nicht so schlecht aus, die Masken der Zombies gehen für Amateurverhältnisse auch in Ordnung als auch manche Gore-Effekte, die zwar wenig, aber nett anzusehen sind. 

Die Laufzeit beträgt 70 Minuten, was meiner Meinung nach um die 20 Minuten zu viel sind, 45-50 Minuten hätten hier auch gereicht, um das ganze "fesselnder" gestalten zu können, aber ich will nichts gesagt haben. Darstellerische Leistungen sind auf Amateurniveau, gewürzt mit etwas Gangstergehabe wie man es aus manchen Rose-Filmen kennt, aber das ist man gewöhnt und der Film leidet auch nicht darunter. Für Leute, die mit dem Amateurgenre nichts zu tun haben, wird der Film eh nichts sein, daher spreche ich auch keine Empfehlung aus. Dann eher für die, die dem deutschen Untergrund frönen und sich an solchen Schätzen erfreuen. 

Samstag, 12. Oktober 2024

Das Engelsgesicht - Drei Nächte des Entsetzens


Originaltitel: The Beast Within
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Philippe Mora

Inhalt:

1964: Das junge Ehepaar Eli und Caroline MacCleary hat nahe der Kleinstadt Nioba im US-Bundesstaat Mississippi eine Autopanne. Während Eli Hilfe holt, wird Caroline von einem Unbekannten vergewaltigt. Neun Monte später bringt sie Michael zur Welt. Siebzehn Jahre später hat Michael schreckliche Visionen und Albträume. Die Familie kehrt an den Platz des Verbrechens zurück. Die Eltern stellen Nachforschungen an, doch bei den Stadtoberen treffen sie auf eine Mauer des Schweigens. Währenddessen verschlimmert sich der physische und psychische Zustand von Michael.

Review:

Es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Filme an mir vorbei ziehen konnten, ohne das sie nähere Aufmerksamkeit von mir bekamen, so auch im Falle DAS ENGELSGESICHT, im US-amerikanischen Originaltitel THE EBAST WITHIN benannt. Der Film stammt sozusagen aus zwei verschiedenen Federn: Einmal aus der Feder von Edward Levy, der einen Roman namens THE BEAST WITHIN schrieb, der jedoch nie zu Ende geschrieben wurde auf Grund von Eheproblemen und dann gibt es noch Tom Holland, der das Drehbuch zum Film komplett neu schrieb. Die Rechte an dem Titel hatte Produzent Harvey Bernhard damals 1981 erworben, jedoch lies er das Drehbuch aus benannten Gründen seitens Edward Levy nochmal neu schreiben. 

Die Handlung ist inspiriert von dem Hammerfilm-Klassiker DER FLUCH VON SINIESTRO, bei dem die Handlung ebenfalls davon dreht, das durch die Vergewaltigung ein junger Kerl entsteht, der im Laufe der Pubertät monströse Züge und Formen annimmt. Nur verwandelt sich der Protagonist in THE BEAST WITHIN nicht in einen Werwolf, sondern in eine schleimige, fast schon insektenartige Kreatur und zieht vor und nach seiner Verwandlung mordend durch die Gegend. 

Trotz der negativen Kritiken war ich gespannt auf den Film, weil er vor allem dadurch glänzt, gut gemachte Spezialeffekte aufzuweisen. Ich persönlich mag diese sogenannte Luftblaseneffekte, weil es einer Verwandlung immer wieder den nötigen Biss gibt, was sie braucht. Interessant ist, wie hier diese Effekte umgesetzt wurden: Es handelt sich dabei um Kondome,  die an Luftschläuche angeschlossen waren, die unter den Gesichtsabdruck des Schauspielers gelegt und dann aufgeblasen wurden, um den Anschein zu erwecken, als ob die Haut „Blasen“ bilden würde. Die Idee dahinter finde ich richtig cool, als auch wie es geschafft wurde, das es so widerlich aus sieht und die reinste Freude ist, dem ganzen beizuwohnen. 

Darstellerisch hat man sich ein paar B-Movie-Darsteller ins Boot geholt, die man zwar nicht allzu ernst nimmt, aber für einen derartigen Filme ihre Arbeit recht gut machen. Erwarten sollte man keine schauspielerischen Highlights, aber langweilig wird es auch nicht. Die Laufzeit von knapp 100 Minuten hat man ungewöhnlich schnell hinter sich, was nur bedeutet, das der Film nicht grad des beste sein mag, aber unterhaltsam genug ist, damit keine Langeweile auf kommt. Er wirkt wie ein Schundroman, aber hat das gewisse Etwas an sich, was dem Genrefan zu gefallen weiß, ganz klar. 

Fazit: Reizender und amüsanter 80er Jahre-Bodyhorror mit einer dämlichen Geschichte, aber eine soliden Umsetzung. Auch gab es für mich keine Probleme, das die Verwandlung ewig dauert. Bis dort hin wird man erstmal eine Weile mit Slasher-Elementen unterhalten, bevor es dann ans eingemachte geht und zum großen Showdown kommt. Den Style der Kreatur empfand ich als teilweise albern bis hin zur Groteske, was in diesem Fall eine geniale Mischung war und Spaß gemacht hat. Selten hat man so einen geilen Scheiß gesehen und wird nicht das letzte mal in der Flimmerkiste gelaufen sein!


 

Black Emanuelle 2. Teil


Originaltitel: Emanuelle nera: Orient reportage
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Joe D´Amato

Inhalt:

Die Reporterin Emanuelle reist nach Bangkok, um dort eine Fotoreportage über das Königshaus anzufertigen. Doch schon auf dem Schiff dorthin trifft sie auf den attraktiven Archäologen Roberto, der die Sinnlichkeit der Journalistin weckt und die Reise wieder einmal zu einem erotischen Abenteuer werden lässt.

Review:

Wie es schon beim Originalfilm BLACK EMANUELLE aus dem Jahre 1975 der Fall war, spielt der offizielle zweite Teil ebenfalls in Bangkok. In altbekannter Manier spielt Laura Gemser eine Fotojournalistin, die zusammen mit ihrem Freund, dem Archäologen Roberto die fernöstliche Welt bereist um allerlei erotische Abenteuer zu erleben. Regie bei führte hier Kult-Regisseur Joe D´Amato, der innerhalb der Black Emanuelle-Serie zum ersten mal auf dem Regiestuhl saß. Der kleine, aber feine Unterschied zum ersten Teil besteht darin, das der zweite Teil eher mittelmäßiger ist, jedoch nicht uninteressant. 

Inspiriert wurde der Film von dem französischen Erotikfilm EMANUELLE mit Sylvia Kristel in der Hauptrolle, der wiederum vom gleichnamigen Skandalroman von Emmanuelle Arsan inspiriert ist. D´Amato gab sich recht wenig Mühe dabei, eine solide Story zu behandeln, weswegen der Film eher als einen Reisebericht mit Mondo-Elementen und viel erotischen Szenen zu betrachten ist. Womöglich ist es das, was das Publikum von einem Film wie diesem wirklich erwartet: Viel nackte Haut, etwas Spannung und wenig Tiefgang. Somit wechseln sich lustige Moment mit reichlichem Dilettantismus ab und machen die "Reportage" zu einem verhältnismäßig reizenden Film. 

Besonders hervorstechend ist die poppige Musik von Nico Fidenco, die im Ohr bleibt und die Szenen auf amüsante Art und Weise unterstreichen. Inhaltlich hat der Film vielleicht nicht viel zu bieten, aber es gelingt ihm gut, die Ära darzustellen, in der der Film in die Kinos kam. Laura Gemser spricht oft über persönliche Freiheit und die Entdeckung ihres Selbst, Begriffe, die in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre „in“ waren. Was teilweise eher ins komische abdriftet, sind Szenen wie die Ping Pong Ball-Szene, in der die Stripperin Tischtennisbälle aus ihrer Vagina schießt. Auch die Vergewaltigungsszene ist nicht so recht ernst zu nehmen, behalten einige der Herren ihre Hosen dabei an, was es unrealistisch erscheinen lässt, was gerade passiert. 

Unter´m Strich vielleicht nicht der beste Film mit Laura Gemser, aber immerhin ein sehenswerter Beitrag, der den Startschuss mehrerer Black Emanuelle-Filme seitens Joe D´Amato darstellt. Ebenfalls für jeden Schmuddelfreund sei hervor gehoben, das fast keine Minute vergeht, ohne das irgendjemand nackt zu sehen ist. Aber das gehört sich auch so bei einem Film dieser Art, weswegen das Auge nicht leer ausgeht und das vorgesetzt bekommt, was es sehen will.